Entwicklungspolitik sinnlos. Der wahre Grund warum "der Süden" immer ärmer sein wird als "der Norden"

Moderator: Moderatoren Forum 1

Benutzeravatar
Maltrino
Beiträge: 998
Registriert: Fr 8. Jan 2016, 12:40

Entwicklungspolitik sinnlos. Der wahre Grund warum "der Süden" immer ärmer sein wird als "der Norden"

Beitrag von Maltrino »

Und mit "der Süden" meine ich jetzt nicht nur Entwicklungsländer in Afrika, es könen auch Länder oder Regionen sein, die nördlich liegen.

Ich habe eine Weile über das Thema nachgedacht und bin zu einem Fazit gekommen, das erstmal sehr pessimistisch ist. Ausgangslage: Globaler Handel findet statt und muss auch stattfinden wenn man nicht will, dass die Länder in den einzelnen Regionen so leben wie vor Tausend Jahren. Aber was wird gehandelt? Ich unterteile vier Bereiche: 1. Agrarprodukte/Nahrungsmittel 2. Rohstoffe 3. HighTech/Industrieprodukte 4. Dienstleistungsprodukte

Zu Punkt 1. Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion ist (entgegen vieler naiver Hoffnungen auch im globalisierungsskeptischen NGO Lager) effektiv nur in den Regionen möglich, wo das Klima es zulässt. Und das Klima ist vor allem dort geeignet wo die heutigen Industrieländer liegen, also bei "uns". Deshalb Butterberge, Hähnchen im Überschuss usw. Die meisten heutigen Entwicklungsländer liegen in Regionen wo das Klima effektive Landwirtschaft nicht zulässt. In diesem Punkt herrscht also extree Ungleichheit in den Bedingungen zwischen den Staaten, bzw. Regionen. Die heutigen Entwicklungsländer haben zum größten Teil eine erheblich schlechtere Ausgangslage.

Zu Punkt 2. Hier gibt es kein wirkliches Nord- Süd Gefälle. Erde gibt es überall. Es ist dem Zufall überlassen welche Länder Öl, Eisenerz oder Kohle haben, aber generell hat fast jedes Land was eine gewisse Fläche hat auch irgendwelche Rohstoffe. Einige ehemaligen Entwicklungsländer haben soviel Öl, dass sie heute keine Entwicklungslnder mehr sind. Es gibt hier also ein bischen Ungleichheit zwischen den Staaten und Regionen, aber vielleicht nicht so extrem wie bei dem Klima.

Zu Punkt 3. Dafür braucht es Rohstoffe und Menschen. Menschen gibt es überall, Rohstoffe nicht. Ein bischen ungleiche Ausgangsbedingungen.

Zu Punkt 4. Dafür braucht es Menschen, die gibt es überall gleich.

Die großen Industrienationen haben alle 4 Punkte. Sie haben gutes Klima für Landwirtschaft, sie haben eigene Rohstoffe, sie haben Menschen die ausgebildet werden können und dementsprechend Industrie. Sie können alle diese 4 Punkte exportieren und tun dies auch.

Aber was ist mit einem Land, das zwar Rohstoffe hat, Menschen die ausgebildet werden können aber kein Klima für Landwirtschaft? Es wird dauerhaft auf Nahrungsmittelimporte angewiesen sein. Selbst wenn so ein Land es mit größter Anstrengung es schafft eine Industrie und einen Dienstleistungsektor aufzubauen und seine Rohstoffe zu verkaufen, so dass man gleichwertig zu den Industrienationen ist. Diese Länder werden trotzdem ein Importüberschuss haben, da sie Nahrungsmittel importieren müssen.

Und noch schlimmer bei den Ländern die weder gutes Klima, noch eigene Rohstoffe haben. Diese Länder können sich anstrengen wie sie wollen, sie werden immer ein Importüberschuss haben.

Wenn die EU, USA, Russland oder China also alles 4 Punkte in gewissem Maße vereint, dann werden diese Industriestaaten immer stärker sein, als die Länder in denen ein oder mehrere Punkte fehlen.

Der einzige Weg, wie man es schaffen kann, dass ein heutiges Entwicklungsland ohne gutes Klima und Rohstoffe auf Augenhöhe mit der EU handeln kann ist: So ein Land muss BESSERE Industrie und BESSERE Dienstleistungen schaffen als die EU!

Nur wenn die heutigen Entwicklungsländer (ohne gutes Klima und ohne Rohstoffe) es einen High-Tech Sektor zu erstllen, der Produkte schafft die wir importieren, weil es bei uns nichts vergleichbares gibt, wird es einen Handeln zwischen gleichen Partnern geben.

aber wie soll das gehen? Die Menschen dort und hier sind ja ungefähr gleich fähig, bzw. wir sind nicht schlauer oder kräftiger als Leute in anderen Ländern (nein sind wir nicht). Der einzige Weg wie dies gehen kann: Die heutigen Industrienationen konzentrieren sich auf ihr Alleinstellungsmerkmal. Und dieses Alleinstellungsmerkmal ist nunmal die Landwirtschaft, die wegen dem milden und regenreichen Klima hier möglich ist. Erst wenn man akzeptiert, dass in unseren milden und regenreichen Regionen vor allem Landwirtschaft betrieben wird und in den Regionen wo Landwirtschaft nicht möglich ist (z.B. große unwirtliche bis sonnige Teile Afrikas und Zentralasiens) vor allem High-Tech Industrie und moderne Dienstleistung stattfindet, dann kann es einen Handel zwischen Gleichen Partnern geben. Wir (wo Landwirtschaft möglich ist) müssten also akzepteren, dass die anderen Länder bessere Industrie haben. Da wir aber dafür nicht bereit sind sondern bei allen Sachen "Weltmarktführer" und "Exportweltmeister" sein wollen, nicht nur in der Landwirtschaft sondern auch in allen anderen Sektoren, wird es keine Lösung geben. Erst wenn zum Beispiel in der Sahara, wo keine Landwirtschaft möglich ist, Computerchips produziert werden die besser sind als unsere oder Internetdienstleistung betreiben wird, die besser ist als unsere, können wir mit den Menschen in dieser Region auf Augenhöhe handeln, und dies bedeutet vor allem, wir kaufen deren High-Tech Produkte und sie kaufen unserer Agrarprodukte. Aber wie gesagt, da dies unser Selbstverständnis zu stark angreifen würde, wird es wohl auf absehbare Zeit nicht passieren, es sein denn die Entwicklungsländer schaffen es die klimatischen Bedingungen, die Landwirtschaft unmöglich machen, zu ihren Gunsten zu nutzen, dann hätten sie dort einen Vorteil. Zum Beispiel ein riesiger Solarpark in der Sahara. Aber da ist ja auch noch nichts draus gewrden aus irgendwelchen Gründen. Also Fazit: Wir werden immer reicher sein als andere weil hier Regen bom Himmel fällt und auch sonst alles da ist und wir nichts groß importieren müssen.
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
Flaschengeist
Beiträge: 1173
Registriert: Mi 6. Apr 2016, 17:23

Re: Entwicklungspolitik sinnlos. Der wahre Grund warum "der Süden" immer ärmer sein wird als "der Norden"

Beitrag von Flaschengeist »

Entwicklungshilfe dient dazu sein Gewissen zu beruhigen und politischen Einfluß zu bekommen.

Wer die Musik bezahlt bestimmt auch was gespielt wird.
„Nur in Deutschland wird mir vorgeworfen, ich wäre deutschfreundlich“ :)

Christopher Clark
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70062
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Entwicklungspolitik sinnlos. Der wahre Grund warum "der Süden" immer ärmer sein wird als "der Norden"

Beitrag von Realist2014 »

Maltrino hat geschrieben:(09 Oct 2017, 12:11)



Der einzige Weg wie dies gehen kann: Die heutigen Industrienationen konzentrieren sich auf ihr Alleinstellungsmerkmal. Und dieses Alleinstellungsmerkmal ist nunmal die Landwirtschaft, die wegen dem milden und regenreichen Klima hier möglich ist. .
das soll wohl der Witz des Tages sein?

was bezweckst du mit derartig unsinnigen Vorschlägen?

Die Bürger in D werden die was HUSTEN, auf ihren BESSEREN Lebensstandard zu verzichten
Benutzeravatar
Maltrino
Beiträge: 998
Registriert: Fr 8. Jan 2016, 12:40

Re: Entwicklungspolitik sinnlos. Der wahre Grund warum "der Süden" immer ärmer sein wird als "der Norden"

Beitrag von Maltrino »

Und schonmal vorsorglich an alle die schreiben werden "Der Islam ist dran schuld" oder "die Faulheit der Menschen dort": Selbst wenn ein Land in Nordafrika es schafft genauso zu arbeiten in Industrie und Dienstleistung wie wir und genauso viele Rohstoffe hat. Es hat immer noch den klimatischen Nachteil so dass weniger Landwirtschaft möglich ist. Diese Länder werden also immer Importüberschuss haben solange sie es nicht schaffen uns in den nicht-landwirtschaftlichen Bereichen zu überflügeln, aber das wollen wir ja nicht, da wir auch in Industrie Marktführer sein wollen.
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70062
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Entwicklungspolitik sinnlos. Der wahre Grund warum "der Süden" immer ärmer sein wird als "der Norden"

Beitrag von Realist2014 »

Maltrino hat geschrieben:(09 Oct 2017, 12:49)

Und schonmal vorsorglich an alle die schreiben werden "Der Islam ist dran schuld" oder "die Faulheit der Menschen dort": Selbst wenn ein Land in Nordafrika es schafft genauso zu arbeiten in Industrie und Dienstleistung wie wir und genauso viele Rohstoffe hat. Es hat immer noch den klimatischen Nachteil so dass weniger Landwirtschaft möglich ist. Diese Länder werden also immer Importüberschuss haben solange sie es nicht schaffen uns in den nicht-landwirtschaftlichen Bereichen zu überflügeln, aber das wollen wir ja nicht, da wir auch in Industrie Marktführer sein wollen.

wir heben einen globalen Wettbewerb

das scheinst du nicht verstanden zu haben
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mi 18. Jan 2012, 21:57

Re: Entwicklungspolitik sinnlos. Der wahre Grund warum "der Süden" immer ärmer sein wird als "der Norden"

Beitrag von Adam Smith »

Maltrino hat geschrieben:(09 Oct 2017, 12:49)

Und schonmal vorsorglich an alle die schreiben werden "Der Islam ist dran schuld" oder "die Faulheit der Menschen dort": Selbst wenn ein Land in Nordafrika es schafft genauso zu arbeiten in Industrie und Dienstleistung wie wir und genauso viele Rohstoffe hat. Es hat immer noch den klimatischen Nachteil so dass weniger Landwirtschaft möglich ist. Diese Länder werden also immer Importüberschuss haben solange sie es nicht schaffen uns in den nicht-landwirtschaftlichen Bereichen zu überflügeln, aber das wollen wir ja nicht, da wir auch in Industrie Marktführer sein wollen.
Wie hoch ist denn der Anteil der Nahrungsmittel an den Exporten insgesamt von Deutschland oder der EU? Was würde passieren mit der Handelbilanz, wenn Deutschland keine Nahrungsmittel mehr exportiert?
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
Maltrino
Beiträge: 998
Registriert: Fr 8. Jan 2016, 12:40

Re: Entwicklungspolitik sinnlos. Der wahre Grund warum "der Süden" immer ärmer sein wird als "der Norden"

Beitrag von Maltrino »

Realist2014 hat geschrieben:(09 Oct 2017, 12:30)

das soll wohl der Witz des Tages sein?

was bezweckst du mit derartig unsinnigen Vorschlägen?

Die Bürger in D werden die was HUSTEN, auf ihren BESSEREN Lebensstandard zu verzichten
Ob der Lebensstandard dann schlechter wäre, kann man so gar nicht sagen. Vielleicht wäre der Lebensstandard ja sogar besser wenn die Forscher alle in der Steppe von Zentralasien oder in der Sahara oder an den Küsten des Atlantiks sitzen würden, wo sie Platz zum Experimentieren hätten und genug Sonne damit sie nicht in Depression verfallen. Und wir schicken ihnen das Essen, und sie konzentrieren sich aufs Forschen. Warum sitzen in den USA die High-Tech Betriebe in Kalifornien und nicht im Norden? Warum sollten die High-Tech Betriebe irgendwo sitzen wo riesige Maisfelder sind? Ist doch sinnlos. Dann lieber da wo Platz ist und genug Sonne damit man sich am Wochenende was erleben kann. Und dann sind die Ergebnisse offenbar auch besser.

Aber du bestätigst ja meine Aussage, dass die Bürger in D dies verhindern wollen, da sie in allem Weltmarktführer und Exportweltmeister sein wollen. Also weiß ich gar nicht warum du mir widersprichst, wenn wir doch einer Meinung sind. Ja, "Die Bürger in D werden (mir) was HUSTEN", ganz deiner Meinung. Aber schön dass du mir trotzdem widersprochen hast. Wär ja sonst langweilig was?
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
Benutzeravatar
Maltrino
Beiträge: 998
Registriert: Fr 8. Jan 2016, 12:40

Re: Entwicklungspolitik sinnlos. Der wahre Grund warum "der Süden" immer ärmer sein wird als "der Norden"

Beitrag von Maltrino »

Realist2014 hat geschrieben:(09 Oct 2017, 12:50)

wir heben einen globalen Wettbewerb

das scheinst du nicht verstanden zu haben
Ich habe es verstanden. Und "wir" werden immer gewinnen weil wir sowohl Agrarprodukte, Industrieprodukte, High-Tech Produkte und sonstwas exportieren können.
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
Benutzeravatar
Maltrino
Beiträge: 998
Registriert: Fr 8. Jan 2016, 12:40

Re: Entwicklungspolitik sinnlos. Der wahre Grund warum "der Süden" immer ärmer sein wird als "der Norden"

Beitrag von Maltrino »

Adam Smith hat geschrieben:(09 Oct 2017, 12:55)

Wie hoch ist denn der Anteil der Nahrungsmittel an den Exporten insgesamt von Deutschland oder der EU? Was würde passieren mit der Handelbilanz, wenn Deutschland keine Nahrungsmittel mehr exportiert?
Es kommt nicht auf das Verhältnis an. Es kommt auf die Gesamtmenge an. Auch wenn in einem Entwicklungsland 80% der Laute im Agrarsektor arbeiten. Es wird trotzdem kaum was geerntet. Das Verhältnis ist nur so hoch weil keine Industrie da ist. Mit der Handelsbilanz würde wohl erstmal nichts passieren wenn Deutschland Agrarexport einstellt. Aber da die EU keine Nahrung in großen Mengen importieren muss (außer Schokolade und Erdnüsse) hätten sie trotzdem einen wirtschaftlichen Vorteil gegenüber "dem Süden". Erst wenn die EU Landwirtschaft total einstellt müssten wir importieren und könnten den Bauern in Afrika ordentlich was abkaufen Das wäre aber Wahnsinn und dumm. Dort würde es die Umwelt zerstören, da das Klima nicht dafür gemacht ist Landwirtschaft in großem Stil zu betreiben. EU ist mit der größte Weizenproduzent zum Beispiel, Einfach weil es hier machbar ist.
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mi 18. Jan 2012, 21:57

Re: Entwicklungspolitik sinnlos. Der wahre Grund warum "der Süden" immer ärmer sein wird als "der Norden"

Beitrag von Adam Smith »

Maltrino hat geschrieben:(09 Oct 2017, 12:58)

Ich habe es verstanden. Und "wir" werden immer gewinnen weil wir sowohl Agrarprodukte, Industrieprodukte, High-Tech Produkte und sonstwas exportieren können.
Was würde denn mit unserer Handelsbilanz passieren, wenn wir keine Nahrungsmittel mehr exportieren würden?
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
Maltrino
Beiträge: 998
Registriert: Fr 8. Jan 2016, 12:40

Re: Entwicklungspolitik sinnlos. Der wahre Grund warum "der Süden" immer ärmer sein wird als "der Norden"

Beitrag von Maltrino »

Adam Smith hat geschrieben:(09 Oct 2017, 13:05)

Was würde denn mit unserer Handelsbilanz passieren, wenn wir keine Nahrungsmittel mehr exportieren würden?
Hast du meinen anderen Beitrag gelesen?

Ich kann nicht hellsehen. Vielleicht würde diese kleine Änderung eine Katastrophe in Gang setzen. Aber wahrscheinlich hast du Recht, erstmal wird bei uns wenig passieren.

Aber: Nehmen wir mal an es gäbe nur zwei Staaten. Deutschland und den fiktiven Wüstenstaat. In beiden Ländern leben gleich Viele Einwohner, die gleich fleißig sind. Einziger Unterschied: Der "Wüstenstaat" kann wegen der Wüste keine Nahrung anbauen. Wenn wir nun keine Nahrung mehr exportieren, auch wenn es nur 2% unserer Handelsbilanz ausmacht, dann stärkt das die Landwirtschaft im Wüstenstaat nicht. Vielmehr zerstört es die Wirtschaft dort, da enorma Ressourcen eingesetzt werden müssen um die WÜste fruchtbar zu machen, die dann in anderen Wirtschaftsbereichen fehlen. Und was passiert dann mit unserer Handelsbilanz wenn der Wüstenstaat plötzlich 80% seiner Ressourcen aufbrauchen muss um ineffektive Landwirtschaft zu betreiben? Du musst global denken. Wir MÜSSEN sogar Agrarprodukte exportieren meiner Meinung nach, auch wenn es nur verhältnismäßig kleine Mengen sind. Wenn wir dies nicht tun würden, dann müssten in vielen Ländern viele Menschen abgestellt werden die ineffektive Landwirtschaft zur Eigenversorgung betreiben müssen. Und diese Menschen fehlen dann zum Aufbau einer Industrie.
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mi 18. Jan 2012, 21:57

Re: Entwicklungspolitik sinnlos. Der wahre Grund warum "der Süden" immer ärmer sein wird als "der Norden"

Beitrag von Adam Smith »

Maltrino hat geschrieben:(09 Oct 2017, 13:17)

Hast du meinen anderen Beitrag gelesen?

Ich kann nicht hellsehen. Vielleicht würde diese kleine Änderung eine Katastrophe in Gang setzen. Aber wahrscheinlich hast du Recht, erstmal wird bei uns wenig passieren.

Aber: Nehmen wir mal an es gäbe nur zwei Staaten. Deutschland und den fiktiven Wüstenstaat. In beiden Ländern leben gleich Viele Einwohner, die gleich fleißig sind. Einziger Unterschied: Der "Wüstenstaat" kann wegen der Wüste keine Nahrung anbauen. Wenn wir nun keine Nahrung mehr exportieren, auch wenn es nur 2% unserer Handelsbilanz ausmacht, dann stärkt das die Landwirtschaft im Wüstenstaat nicht. Vielmehr zerstört es die Wirtschaft dort, da enorma Ressourcen eingesetzt werden müssen um die WÜste fruchtbar zu machen, die dann in anderen Wirtschaftsbereichen fehlen. Und was passiert dann mit unserer Handelsbilanz wenn der Wüstenstaat plötzlich 80% seiner Ressourcen aufbrauchen muss um ineffektive Landwirtschaft zu betreiben? Du musst global denken. Wir MÜSSEN sogar Agrarprodukte exportieren meiner Meinung nach, auch wenn es nur verhältnismäßig kleine Mengen sind. Wenn wir dies nicht tun würden, dann müssten in vielen Ländern viele Menschen abgestellt werden die ineffektive Landwirtschaft zur Eigenversorgung betreiben müssen. Und diese Menschen fehlen dann zum Aufbau einer Industrie.
Können wir denn überhaupt noch mehr Nahrungsmittel erzeugen oder müssten wir dafür unsere Bäume abholzen? Oder was würdest du vorschlagen?
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73208
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Entwicklungspolitik sinnlos. Der wahre Grund warum "der Süden" immer ärmer sein wird als "der Norden"

Beitrag von Tom Bombadil »

Man sollte unwirtliche Gebiete, in denen keine Landwirtschaft möglich ist, nicht mehr besiedeln. Dazu gehört in jedem Fall auch eine Geburtenkontrolle.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
Quatschki
Beiträge: 13178
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 09:14
Wohnort: Make Saxony great again

Re: Entwicklungspolitik sinnlos. Der wahre Grund warum "der Süden" immer ärmer sein wird als "der Norden"

Beitrag von Quatschki »

Maltrino hat geschrieben:(09 Oct 2017, 12:11)

Zu Punkt 1. Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion ist (entgegen vieler naiver Hoffnungen auch im globalisierungsskeptischen NGO Lager) effektiv nur in den Regionen möglich, wo das Klima es zulässt. Und das Klima ist vor allem dort geeignet wo die heutigen Industrieländer liegen, also bei "uns". Deshalb Butterberge, Hähnchen im Überschuss usw. Die meisten heutigen Entwicklungsländer liegen in Regionen wo das Klima effektive Landwirtschaft nicht zulässt. In diesem Punkt herrscht also extree Ungleichheit in den Bedingungen zwischen den Staaten, bzw. Regionen. Die heutigen Entwicklungsländer haben zum größten Teil eine erheblich schlechtere Ausgangslage.
Stimmt das denn überhaupt?
Europa mag zwar hochwertige Nahrungsmittel, Fleisch- und Milcherzeugnisse exportieren, importiert aber im Gegenzug enorme Mengen an Futtermitteln.
Ein Nettoexporteur von Nahrungsmitteln ist auch Deutschland nicht
Man importiert Rohkaffee und exportiert Kaffee-Pads und hat unterm Strich einen satten Gewinn
Wenn wir aber 83 Millionen von unserer Fläche selbst ernähren müßten, wäre die Speisekarte schmal, fleischarm und Kartoffellastig, weil es anders nicht ginge.

Was ist zum Beispiel mit Indien?
Die sind trotz global gesehen kleiner Anbauflächen zweiter in der Weizenproduktion und fünfter beim Reis
Das Nildelta, das Zweistromland oder die Ebenen Vietnams sind weiter Beispiele für enorm ertragreiche Ackerbaugebiete in heißen Klimazonen und Äquatornähe.

Ein Aspekt, der bei dir völlig unter den Tisch fällt, sind die Weltmeere!
71 Prozent der Erdoberfläche sind von Ozeanen bedeckt.
Das meiste davon wird von den Fangflotten weniger Nationen ausgeplündert, vielfach auch für die Futtermittelproduktion.

Und noch ein anderer Aspekt, den du ebenfalls nicht beachtest, sind die Ernteverluste bei Lagerung und Transport!
Hier haben die technisierten Länder enorme Effizienzvorteile, während in den Entwicklungsländern enorme Mengen an Nahrungsmitteln verderben, da im Bereich der Primitivlandwirtschaften oft einfachste Lagermöglichkeiten fehlen, um die Ernte wirksam vor Feuchte, Verrottung und Schädlingsbefall zu schützen oder leicht verderbliche Ware frisch zu halten. Das kann man aber durch entsprechende Investitionen ändern.
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70062
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Entwicklungspolitik sinnlos. Der wahre Grund warum "der Süden" immer ärmer sein wird als "der Norden"

Beitrag von Realist2014 »

Maltrino hat geschrieben:(09 Oct 2017, 12:58)

Ich habe es verstanden. Und "wir" werden immer gewinnen weil wir sowohl Agrarprodukte, Industrieprodukte, High-Tech Produkte und sonstwas exportieren können.
Wir = D werden natürlich alles sinnvolle dafür tun

damit UNSER Lebensniveau nicht sinkt

hast DU Probleme damit?
Benutzeravatar
relativ
Beiträge: 38345
Registriert: Di 17. Jul 2012, 10:49
user title: Relativitätsversteher
Wohnort: Pott

Re: Entwicklungspolitik sinnlos. Der wahre Grund warum "der Süden" immer ärmer sein wird als "der Norden"

Beitrag von relativ »

Tom Bombadil hat geschrieben:(09 Oct 2017, 13:37)

Man sollte unwirtliche Gebiete, in denen keine Landwirtschaft möglich ist, nicht mehr besiedeln. Dazu gehört in jedem Fall auch eine Geburtenkontrolle.
Man sollte dabei beachten, wir Menschen leben nur auf 4% der Landmasse Auch wenn uns die Erde so heimelig und passend für uns Menschen erscheint, sind 96% der Erdoberfläche einfach gar nicht , oder weniger gut für uns geeignet: Entweder ist es dort zu heiß, zu kalt, zu trocken oder zu feucht, zu hoch gelegen und zu steil - oder einfach zu unfruchtbar!
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 19263
Registriert: Mi 15. Sep 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Beitrag von schokoschendrezki »

Dass konventionelle "Entwicklunghilfe" (jenseits von Katastrophenhilfe natürlich) ein Irrweg ist und damit in vielen Fällen ganz andere Ziele verfolgt werden, als die Nehmerländer ökonomisch voranzubringen, wurde schon häufig behauptet und auch belegt. Aber den einen "wahren" Grund dafür gibt es nicht. Wie immer sind solche Problemfelder komplex. Kein Grund nun einfach zum nächsten Thema überzugehen. Aber man braucht etwas mehr Zeit und Mühe für eine Analyse.

Dringende Empfehlung: Dambisa Moyo: "Dead Aid. Warum Entwicklungshilfe nicht funktioniert und was Afrika besser machen kann"

Das Buch war lange auf der Bestsellerliste der New York Times und das Time Magazine wählte die Autorin unter die 100 bedeutendsten Persönlichkeiten der Welt.

Ich habe das Buch gelesen. Kritisiert wird darin die vor allem von Popstars wie Bono oder Geldoff propagierte grundsätzliche Helfer-Attitüde. Sie weist nach, dass diese Attitüde die Probleme in Afrika nur verstärkt, indem korrupte Regimes finanziert werden und damit jeder Anreiz zu Reformen "totbezahlt" wird. In gewisser Weise unterstellt sie, dass paradoxerweise Entwicklungshilfe aus dem Norden letztendlich gezahlt wird, um die wirtschaftliche Differenz zwischen Nord und Süd fortzuführen oder sogar zu vertiefen. Weitaus positiver sieht sie die wirtschaftlichen Aktivitäten Chinas auf dem afrikanischen Kontinent. Für mich überzeugend dargelegt.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Benutzeravatar
Maltrino
Beiträge: 998
Registriert: Fr 8. Jan 2016, 12:40

Re: Entwicklungspolitik sinnlos. Der wahre Grund warum "der Süden" immer ärmer sein wird als "der Norden"

Beitrag von Maltrino »

Adam Smith hat geschrieben:(09 Oct 2017, 13:24)

Können wir denn überhaupt noch mehr Nahrungsmittel erzeugen oder müssten wir dafür unsere Bäume abholzen? Oder was würdest du vorschlagen?
Wir haben ja schon Unmengen Bäume abgeholzt und Moore trockengelegt um die heutigen Agrarflächen zu erstellen. In England ähnlich. Vielleicht war der Aufstieg Englands (GB) zur Weltmacht nur möglich weil in der Vergangenheit alle Bäume gefällt wurden um Getreide und Fleisch produzieren zu können? Noch mehr Abholzen macht bei uns wohl kaum noch Sinn, da mir keine gigantischen Waldgebiete einfallen, die man noch opfern könnte. Die Frage ist überhaupt ob wir überhaupt mehr erzeigen müssen oder ob es heute schon ausreicht und es ein Verteilungsproblem ist. Kann ich jetzt nicht beantworten. Ich denke halt nur, dass es ineffektiv ist von "dem Wüstenstaat" zu erwarten, dass er Getreide selbst anbaut.

Ansonsten kann ich jetzt erstmal nur Gedankenspiele betreiben und fragen: Was würde passieren, wenn "wir" unseren Mix aus Wirtschaftszweigen aufgeben würden, und uns auf die Agrarwirtschaft und Agrarwissenschaft konzentreiren würden, im Gegenzug dazu die 80% der Kleinstbauern in manchen Entwicklungsländern das Züchten von zerzausten Hühnern und Schrumpel-Gurken anbauen lassen würden und stattdessen Autos bauen, Medizin studieren oder Informatiker werden. Was natürlich nicht von Heute auf Morgen geht.

PS: Mir ist auch bewusst, dass wir ganz viel Obst, und Schokolade und sowas importieren. Der Unterschied ist wohl nur, wir brauchen das nicht, sondern können es halt. Und wenn ein Land Kakao exportiert, dann ist das ja eher eine Verzweiflungstat. Wenn w

Was ich wirklich vor Augen hab sind Länder die bestimmte Sachen gar nicht anbauen können, wegen Klima.

Ok, also vielleicht macht es keinen Sinn in Deutschland Wäldr zu holzen um Orangen und Kiwi anzubauen. Das geht woanders besser. Aber trotzdem bleibt es doch dabei, dass die Anbauflächen für wirklich nahhafte Früchte (Getreide) fast nur in Industrieländern sind.

Bevor ich hier weiter nachdenke und mich verteidige Meine Frage ist halt: WAS sollen die Entwicklungsländer produzieren damit sie mit "uns" auf Augenhöhe handeln können? Kakao und Erdnüsse???? Das ist die entscheidende Frage. Und ich sage halt: Es können nur High-Tech Produkte sein. Und dies wird aber nur funktionieren wenn deren High-Tech Produkte besser sind als unsere. Und dies würde bedeuten, dass sich das Verhältnis verschieben muss. In den Industireländern weg von High-Tech, in den Entwicklungsländern hin zu High-Tech. Was sollen sie uns sonst exportieren? Getreide und Fleisch haben wir schon. Kakao und Erdnuss sind nur Luxus-Firlefanz. In was sollen die Entwicklungsländer sich entwickeln?
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
Benutzeravatar
Maltrino
Beiträge: 998
Registriert: Fr 8. Jan 2016, 12:40

Re: Entwicklungspolitik sinnlos. Der wahre Grund warum "der Süden" immer ärmer sein wird als "der Norden"

Beitrag von Maltrino »

Tom Bombadil hat geschrieben:(09 Oct 2017, 13:37)

Man sollte unwirtliche Gebiete, in denen keine Landwirtschaft möglich ist, nicht mehr besiedeln. Dazu gehört in jedem Fall auch eine Geburtenkontrolle.
Na super... Also alle Menschen raus aus Nevada und Las Vegas, weil dort nur Wüste ist und alle Lebensmittel importiert werden müssen? ^^

Oder China als Weltregierung führt die Ein Kind Politik weltweit ein, damit alle dort leben können wo Landwirtschaft in der Nachbarschaft ist?

Politisch auch schräg.
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70062
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Entwicklungspolitik sinnlos. Der wahre Grund warum "der Süden" immer ärmer sein wird als "der Norden"

Beitrag von Realist2014 »

Maltrino hat geschrieben:(09 Oct 2017, 13:55)


Bevor ich hier weiter nachdenke und mich verteidige Meine Frage ist halt: WAS sollen die Entwicklungsländer produzieren damit sie mit "uns" auf Augenhöhe handeln können? Kakao und Erdnüsse???? Das ist die entscheidende Frage. Und ich sage halt: Es können nur High-Tech Produkte sein. Und dies wird aber nur funktionieren wenn deren High-Tech Produkte besser sind als unsere. Und dies würde bedeuten, dass sich das Verhältnis verschieben muss. In den Industireländern weg von High-Tech, in den Entwicklungsländern hin zu High-Tech. Was sollen sie uns sonst exportieren? Getreide und Fleisch haben wir schon. Kakao und Erdnuss sind nur Luxus-Firlefanz. In was sollen die Entwicklungsländer sich entwickeln?
dann wird das nie funktionieren

es können auch nicht alle 50tsd Fussballvereine in D in der Bundesliga spielen
Benutzeravatar
relativ
Beiträge: 38345
Registriert: Di 17. Jul 2012, 10:49
user title: Relativitätsversteher
Wohnort: Pott

Re: Entwicklungspolitik sinnlos. Der wahre Grund warum "der Süden" immer ärmer sein wird als "der Norden"

Beitrag von relativ »

Maltrino hat geschrieben:(09 Oct 2017, 13:55)



Bevor ich hier weiter nachdenke und mich verteidige Meine Frage ist halt: WAS sollen die Entwicklungsländer produzieren damit sie mit "uns" auf Augenhöhe handeln können? Kakao und Erdnüsse???? Das ist die entscheidende Frage. Und ich sage halt: Es können nur High-Tech Produkte sein. Und dies wird aber nur funktionieren wenn deren High-Tech Produkte besser sind als unsere. Und dies würde bedeuten, dass sich das Verhältnis verschieben muss. In den Industireländern weg von High-Tech, in den Entwicklungsländern hin zu High-Tech. Was sollen sie uns sonst exportieren? Getreide und Fleisch haben wir schon. Kakao und Erdnuss sind nur Luxus-Firlefanz. In was sollen die Entwicklungsländer sich entwickeln?
Die Lösung ist theoretisch eigentlich relativ simpel und die Globalisierung ist schon ein Teil davon , nur ebend noch nicht so Flächendeckend und Nachhaltig wie es nötig wäre und die damit einhergehenden größeren ökologischen Probleme sind auch einzurechnen.
Die Wirtschaft muss global werden und zusammenwachsen, dazu gehört auch, daß Löhne, Steuern und Preise bezahlt werden, die den Ländern es ermöglichen, ihr Land auch aufzubauen und zu entwicklen, z.B. durch einkommende Steuergelder.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Benutzeravatar
Maltrino
Beiträge: 998
Registriert: Fr 8. Jan 2016, 12:40

Re: Entwicklungspolitik sinnlos. Der wahre Grund warum "der Süden" immer ärmer sein wird als "der Norden"

Beitrag von Maltrino »

Quatschki hat geschrieben:(09 Oct 2017, 13:38)

Stimmt das denn überhaupt?
Europa mag zwar hochwertige Nahrungsmittel, Fleisch- und Milcherzeugnisse exportieren, importiert aber im Gegenzug enorme Mengen an Futtermitteln.
Ein Nettoexporteur von Nahrungsmitteln ist auch Deutschland nicht
Man importiert Rohkaffee und exportiert Kaffee-Pads und hat unterm Strich einen satten Gewinn
Wenn wir aber 83 Millionen von unserer Fläche selbst ernähren müßten, wäre die Speisekarte schmal, fleischarm und Kartoffellastig, weil es anders nicht ginge.

Was ist zum Beispiel mit Indien?
Die sind trotz global gesehen kleiner Anbauflächen zweiter in der Weizenproduktion und fünfter beim Reis
Das Nildelta, das Zweistromland oder die Ebenen Vietnams sind weiter Beispiele für enorm ertragreiche Ackerbaugebiete in heißen Klimazonen und Äquatornähe.

Ein Aspekt, der bei dir völlig unter den Tisch fällt, sind die Weltmeere!
71 Prozent der Erdoberfläche sind von Ozeanen bedeckt.
Das meiste davon wird von den Fangflotten weniger Nationen ausgeplündert, vielfach auch für die Futtermittelproduktion.

Und noch ein anderer Aspekt, den du ebenfalls nicht beachtest, sind die Ernteverluste bei Lagerung und Transport!
Hier haben die technisierten Länder enorme Effizienzvorteile, während in den Entwicklungsländern enorme Mengen an Nahrungsmitteln verderben, da im Bereich der Primitivlandwirtschaften oft einfachste Lagermöglichkeiten fehlen, um die Ernte wirksam vor Feuchte, Verrottung und Schädlingsbefall zu schützen oder leicht verderbliche Ware frisch zu halten. Das kann man aber durch entsprechende Investitionen ändern.
Ja, man kann es durch Investitionen ändern bzw. man müsste Ressourcen einsetzen damit die Primitivlandwirtschaft effizineter wird, TROTZ klimatisch schwieriger Bedingungen. Man müsste als wohl mehr investieren als hier.

Bei den anderen Punkten hast du Recht. Bzw. ich weiß nicht genau was in Indien und Vietnam abgeht. Ich habe nur Extrembeispiele wie Deutschland und den fiktiven "Wüstenstaat" (von denen es aber durchaus mehrere gibt, wenn auch nicht in so extremer Ausführung) vor Augen.

Naja, Kaffee und Erdnüsse... Luxusartikel halt.

Ja, Ernährungssouveränität würde wohl weltweit funktionieren, hätte aber zur Folge das wir nur das essen was du gesagt hast, und in anderen Teilen der Erde gäbe es dann halt nur Hirse, nur Fleisch, nur Kakao und Urwaldfrüchte... Handel ist also notwendig. Und wenn "wir" zwar nominell (wenn man die Euros zählt) Importüberschuss bei Lebensmitteln haben, aber keine Lebensmittel importieren müssen die wirklich satt machen...

Es läuft doch offenbar darauf hinaus: Verschiedene Regionen können verschiedenes leisten. Es braucht also Handel damit alle von allem was haben.

Wie gesagt, die Frage ist, warum können die Entwicklungsländer uns nicht unter Druck setzen damit wir wirklich teure Sachen bei ihnen kaufen? Weil sie (im Gegensatz zu uns) nicht in der Lage wären sich dauerhaft selbst zu versorgen??? Vielleicht ja? Vielleicht nein?

Kann man viel drüber diskutieren, ich bleib halt nur bei meiner These, dass bestimmte Regionen dieser Erde dauerhaft auf Import von Getreide und bestimmten Grundnahrungsmitteln angewisen sein werden (wenn sie nicht wie Nomaden vor 2000 Jahren leben wollen). Wenn diese Länder mit uns handeln wollen, auf Augenhöhe, müssen sie uns auf bestimmten Bereichen überflügeln. Getreide kann dies meist nicht sein, Orangen und Kiwis und Kakao bringt nicht viel, bleibt Industrie... Aber schön, dass mal jemand mitdiskutiert ohne einfach ein "alles kacke" zu bringen.
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
Benutzeravatar
Quatschki
Beiträge: 13178
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 09:14
Wohnort: Make Saxony great again

Re: Entwicklungspolitik sinnlos. Der wahre Grund warum "der Süden" immer ärmer sein wird als "der Norden"

Beitrag von Quatschki »

Maltrino hat geschrieben:(09 Oct 2017, 13:55)

Bevor ich hier weiter nachdenke und mich verteidige Meine Frage ist halt: WAS sollen die Entwicklungsländer produzieren damit sie mit "uns" auf Augenhöhe handeln können? Kakao und Erdnüsse???? Das ist die entscheidende Frage. Und ich sage halt: Es können nur High-Tech Produkte sein. Und dies wird aber nur funktionieren wenn deren High-Tech Produkte besser sind als unsere. Und dies würde bedeuten, dass sich das Verhältnis verschieben muss. In den Industireländern weg von High-Tech, in den Entwicklungsländern hin zu High-Tech. Was sollen sie uns sonst exportieren? Getreide und Fleisch haben wir schon. Kakao und Erdnuss sind nur Luxus-Firlefanz. In was sollen die Entwicklungsländer sich entwickeln?
Was ist mit der Binnennachfrage?
Wenn die Entwicklungsländer ein eigener Planet wären oder zwischen Entwicklungs- und Industrieländern ein undurchdringliches Kraftfeld läge, müßten sie (und wir auch) auch allein zurechtkommen!
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
Benutzeravatar
franktoast
Beiträge: 4611
Registriert: So 29. Jun 2014, 10:24

Re: Entwicklungspolitik sinnlos. Der wahre Grund warum "der Süden" immer ärmer sein wird als "der Norden"

Beitrag von franktoast »

Maltrino hat geschrieben:(09 Oct 2017, 12:11)
Und mit "der Süden" meine ich jetzt nicht nur Entwicklungsländer in Afrika, es könen auch Länder oder Regionen sein, die nördlich liegen.
Welches afrikanische Land, das die letzten 20 Jahre politisch stabil war und kein verrückter Alleinherrscher an der Macht war, ist denn die letzten 20 Jahre ärmer geworden? Ich bin da offen. Vielleicht findest du ja ein Land.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
Benutzeravatar
Maltrino
Beiträge: 998
Registriert: Fr 8. Jan 2016, 12:40

Re: Entwicklungspolitik sinnlos. Der wahre Grund warum "der Süden" immer ärmer sein wird als "der Norden"

Beitrag von Maltrino »

relativ hat geschrieben:(09 Oct 2017, 14:08)

Die Lösung ist theoretisch eigentlich relativ simpel und die Globalisierung ist schon ein Teil davon , nur ebend noch nicht so Flächendeckend und Nachhaltig wie es nötig wäre und die damit einhergehenden größeren ökologischen Probleme sind auch einzurechnen.
Die Wirtschaft muss global werden und zusammenwachsen, dazu gehört auch, daß Löhne, Steuern und Preise bezahlt werden, die den Ländern es ermöglichen, ihr Land auch aufzubauen und zu entwicklen, z.B. durch einkommende Steuergelder.
Also brauchen wir einen Weltstaat. Hätt ich mir ja auch denken können, dass es wieder darauf hinausläuft ^^.
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 19263
Registriert: Mi 15. Sep 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Entwicklungspolitik sinnlos. Der wahre Grund warum "der Süden" immer ärmer sein wird als "der Norden"

Beitrag von schokoschendrezki »

Maltrino hat geschrieben:(09 Oct 2017, 13:55)
Bevor ich hier weiter nachdenke und mich verteidige Meine Frage ist halt: WAS sollen die Entwicklungsländer produzieren damit sie mit "uns" auf Augenhöhe handeln können? Kakao und Erdnüsse???? Das ist die entscheidende Frage. Und ich sage halt: Es können nur High-Tech Produkte sein. Und dies wird aber nur funktionieren wenn deren High-Tech Produkte besser sind als unsere. Und dies würde bedeuten, dass sich das Verhältnis verschieben muss. In den Industireländern weg von High-Tech, in den Entwicklungsländern hin zu High-Tech. Was sollen sie uns sonst exportieren? Getreide und Fleisch haben wir schon. Kakao und Erdnuss sind nur Luxus-Firlefanz. In was sollen die Entwicklungsländer sich entwickeln?
Die Entwicklungsländer, um die es vorrangig geht, die der Sahelzone gehören zu den ärmsten der Welt. Hier geht es zunächst einmal gar nicht um Exporte oder Computerfabriken sondern um Eigenversorgung. So ziemlich die schlechteste Lösung bestünde darin, europäische Billighühner oder Hühnerteile dorthin zu schicken, um die dortigen Reste einer funktionierenden Landwirtschaft auch noch kaputt zu machen. Wesentlich besser ist eine schrittweise Re-Kultivierung der (z.B. durch Überweidung) desertifizierten Flächen. Und was gut bezahlte europäische Expertenteams seit Jahren versuchen, ist einem alten einheimischen Bauer aus Burkina Faso (Yacouba Sawadogo) wesentlich besser gelungen: Der Wiederanbau von Pflanzen auf Wüstenflächen. Denoch wird es viele Jahre dauern, bis seine Methode (im wahrsten Sinne des Wortes) Früchte trägt - wenn sie denn überhaupt Verbreitung findet.

Ebenfalls nicht ein Agraringenieur sondern ein Kleinbauer hat vor Jahren mit der SRI (System of Rice Intensification)-Methode in Indien einen Ernte-Weltrekord (bezogen auf eine Flächeneinheit) vorgelegt.

Als Laie frage ich mich schon, wie das eigentlich geht.

http://www.bdzv.de/twp/preistraeger-pre ... rea-jeska/
http://globalmagazin.com/themen/natur/r ... hen-anbau/
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Benutzeravatar
Maltrino
Beiträge: 998
Registriert: Fr 8. Jan 2016, 12:40

Re: Entwicklungspolitik sinnlos. Der wahre Grund warum "der Süden" immer ärmer sein wird als "der Norden"

Beitrag von Maltrino »

Quatschki hat geschrieben:(09 Oct 2017, 14:13)

Was ist mit der Binnennachfrage?
Wenn die Entwicklungsländer ein eigener Planet wären oder zwischen Entwicklungs- und Industrieländern ein undurchdringliches Kraftfeld läge, müßten sie (und wir auch) auch allein zurechtkommen!
Wenn bestimmte Regionen die ich vor Augen habe ein jeweils eigener Planet wären, dann würden die Menschen dort halt in Zelten leben, sich von Fleisch, Fett und Milch ernähren. Die Frage wäre dann nur wo der Sauerstoff herkommt den diese Menschen atmen, da der Regenwalt ja ein anderer Planet ist ^^. Ich sage ja, Ernährungssouveränität ist möglich, aber dann gibt es halt nur karge Mahlzeiten, sagst du ja auch. Wenn nun aber ein Land, dessen Klima und Boden nur einfachste Fleischwirtschaft möglich macht, wenn dieses Land sich entwickeln will, was bleibt dann? Fleisch brauchen sie uns nicht zu exportieren, das haben wir in unserem milden Klima schon. Was sollen diese Länder, in denen es nur Steppe und einfachstes Weideland gibt, uns verkaufen? Rohstoffe, na toll. Oder halt Industrieprodukte. Aber die müssen dann besser sein als unsere. Oder eben billiger...

Aber die Binnennachfrage würde, so wie du es beschreibst, im Extremfall zu einem rudimentären, archaischen Ursprungszustand führen, den viele romantische Globalisierungskritiker vielleicht auch vor Augen haben... Wenn bestimmte Regionen durch ein Kraftfeld isoliert wären, würde es dort einfach kein Getreide geben. Und wenn Deutschland isoliert wäre, ja dann gäbe es nur Kartoffeln, Speck, Schinken, Kohl und Brot, aber immerhin...
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
Benutzeravatar
relativ
Beiträge: 38345
Registriert: Di 17. Jul 2012, 10:49
user title: Relativitätsversteher
Wohnort: Pott

Re: Entwicklungspolitik sinnlos. Der wahre Grund warum "der Süden" immer ärmer sein wird als "der Norden"

Beitrag von relativ »

Maltrino hat geschrieben:(09 Oct 2017, 14:14)

Also brauchen wir einen Weltstaat. Hätt ich mir ja auch denken können, dass es wieder darauf hinausläuft ^^.
Worauf den sonst, meinst du wir bekommen die globalen Probleme kleinbürgerlich gelöst? Früher waren uns die globalen Abhängigkeiten nicht so bewusst, aber jetzt wo nur noch ein Blinder, oder ein Trump dies ignorieren kann, Ist eine globale Zusammenarbeit mehr als notwendig.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70062
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Entwicklungspolitik sinnlos. Der wahre Grund warum "der Süden" immer ärmer sein wird als "der Norden"

Beitrag von Realist2014 »

relativ hat geschrieben:(09 Oct 2017, 14:08)


Die Wirtschaft muss global werden und zusammenwachsen, dazu gehört auch, daß Löhne, Steuern und Preise bezahlt werden, die den Ländern es ermöglichen, ihr Land auch aufzubauen und zu entwicklen, z.B. durch einkommende Steuergelder.
Löhne müssen erwirtschaftet werden..

in jedem Unternehmen separat

diese Prozesse sind langwierig
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mi 18. Jan 2012, 21:57

Re: Entwicklungspolitik sinnlos. Der wahre Grund warum "der Süden" immer ärmer sein wird als "der Norden"

Beitrag von Adam Smith »

relativ hat geschrieben:(09 Oct 2017, 14:36)

Verschone mich bitte mit deiner Tonbandaufnahme, die habe ich jetzt wirklich schon oft genug von dir als Totschlagargument vernommen.
Die Löhne in Afrika sind äusserst niedrig. Trotzdem bringen die chinesischen Firmen eigene Arbeitnehmer mit um in Afrika Eisenbahnen und Gebäude zu errichten.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70062
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Entwicklungspolitik sinnlos. Der wahre Grund warum "der Süden" immer ärmer sein wird als "der Norden"

Beitrag von Realist2014 »

relativ hat geschrieben:(09 Oct 2017, 14:36)

Verschone mich bitte mit deiner Tonbandaufnahme, die habe ich jetzt wirklich schon oft genug von dir als Totschlagargument vernommen.

ökonomische Fakten sind kein "Totschlagargument"

auch wenn sie DIR nicht gefallen

keine Unternehmer/ Unternehmen irgendwo in einem Entwicklungsland zahlt Löhne, wo dann kein angemessener Gewinn mehr übrig bleibt

DAS scheint aber DEINE realitätsferne Vorstellung zu sein
Benutzeravatar
Maltrino
Beiträge: 998
Registriert: Fr 8. Jan 2016, 12:40

Re: Entwicklungspolitik sinnlos. Der wahre Grund warum "der Süden" immer ärmer sein wird als "der Norden"

Beitrag von Maltrino »

schokoschendrezki hat geschrieben:(09 Oct 2017, 14:20)

Die Entwicklungsländer, um die es vorrangig geht, die der Sahelzone gehören zu den ärmsten der Welt. Hier geht es zunächst einmal gar nicht um Exporte oder Computerfabriken sondern um Eigenversorgung. So ziemlich die schlechteste Lösung bestünde darin, europäische Billighühner oder Hühnerteile dorthin zu schicken, um die dortigen Reste einer funktionierenden Landwirtschaft auch noch kaputt zu machen. Wesentlich besser ist eine schrittweise Re-Kultivierung der (z.B. durch Überweidung) desertifizierten Flächen. Und was gut bezahlte europäische Expertenteams seit Jahren versuchen, ist einem alten einheimischen Bauer aus Burkina Faso (Yacouba Sawadogo) wesentlich besser gelungen: Der Wiederanbau von Pflanzen auf Wüstenflächen. Denoch wird es viele Jahre dauern, bis seine Methode (im wahrsten Sinne des Wortes) Früchte trägt - wenn sie denn überhaupt Verbreitung findet.

Ebenfalls nicht ein Agraringenieur sondern ein Kleinbauer hat vor Jahren mit der SRI (System of Rice Intensification)-Methode in Indien einen Ernte-Weltrekord (bezogen auf eine Flächeneinheit) vorgelegt.

Als Laie frage ich mich schon, wie das eigentlich geht.

http://www.bdzv.de/twp/preistraeger-pre ... rea-jeska/
http://globalmagazin.com/themen/natur/r ... hen-anbau/
Und wenn du Überweidung ansprichst, dann ist es offenbar auch eine schlechte Lösung wenn die ansässigen Bauern krampfhaft versuchen selbst genug (Fleisch) zu produzieren. Ok, es geht in solchen Regionen nur der Umgebung angepasster Ackerbau. In vielen Regionen geht gar kein Ackerbau.

Aber was heißen die Beispiele die du nennst? Dass es für diese Länder die nächsten hundert Jahre erstmal nur darum gehen kann Wüsten zu begrünen, damit in weitern Hundert Jahren Selbstversprgung wie in Europa möglich ist und darauf aufbauend dann Industrie wie in Europa entstehen kann? Und was ist mit den Ländern in denen es klimatisch einfach nicht geht, egal was man macht? Und heißt das, dass man diesen ganzen Menschen sagen muss, dass sie erstmal die nächsten Hundert Jahre Wüsten begrünen müssen und es dann vielleicht trotzdem noch zum großen Teil Wüste ist? Es geht nicht um "Exporte und Computerfabriken"? Ok, dann hast du ja auch den "wahren Grund" genannt warum "der Süden" imemr ärmer sein wird als "der Norden". Zumindest solange die Wüsten nicht begrünt wurden...
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
Benutzeravatar
Maltrino
Beiträge: 998
Registriert: Fr 8. Jan 2016, 12:40

Re: Entwicklungspolitik sinnlos. Der wahre Grund warum "der Süden" immer ärmer sein wird als "der Norden"

Beitrag von Maltrino »

Realist2014 hat geschrieben:(09 Oct 2017, 14:31)

Löhne müssen erwirtschaftet werden..

in jedem Unternehmen separat

diese Prozesse sind langwierig
Ja ist doch ok. Ich glaube es hat hier auch keiner was dagegen wenn wir um dich eine Käseglocke bauen, damit du endlich alleine alles erwirtschaften kannst, und dann zeigst du uns nach 50 Jahren, wenn wir die Käseglocke wieder öffnen, wie weit du gekommen bist und wie "reich" du bist. Können wir sofort machen Erwirtschafte ab jetzt alles selber. Und u darfst nur Sachen verkaufen die 100% aus dir selbst heraus erwirtschaftet wurden. Niere, Leber, Milz usw. Ach nee, die gibt es ja nur weil jemand anderes Essen hergestellt hat das du gegessen hast... Mist.
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
Benutzeravatar
relativ
Beiträge: 38345
Registriert: Di 17. Jul 2012, 10:49
user title: Relativitätsversteher
Wohnort: Pott

Re: Entwicklungspolitik sinnlos. Der wahre Grund warum "der Süden" immer ärmer sein wird als "der Norden"

Beitrag von relativ »

Adam Smith hat geschrieben:(09 Oct 2017, 14:40)

Die Löhne in Afrika sind äusserst niedrig. Trotzdem bringen die chinesischen Firmen eigene Arbeitnehmer mit um in Afrika Eisenbahnen und Gebäude zu errichten.
Was die Chinesen dort machen ist zu begrüßen, wenn es denn auch nachhaltig ist und da gibt es eben gute sowie schlechte Projekte.
Ich würde auch nicht soweit gehen alle westlichen Entwicklungsprojekte als schlecht zu deklarieren. Die Löhne/Preise ect. muessen sich eben auch Angleichen, so wie die Lebenverhältnisse. Das sowas nicht von heute auf morgen geschehen kann sollte doch kein Diskurs wert sein. Wichtig ist, daß diese Prozesse eingeleitet werden und zwar so, daß sich Automatismen und Fallgitter entwickeln können um so dem Extremen, bei möglichen scheitern einzelner Staaten, entgegengewirkt werden kann.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 19263
Registriert: Mi 15. Sep 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Entwicklungspolitik sinnlos. Der wahre Grund warum "der Süden" immer ärmer sein wird als "der Norden"

Beitrag von schokoschendrezki »

Maltrino hat geschrieben:(09 Oct 2017, 14:43)

Und wenn du Überweidung ansprichst, dann ist es offenbar auch eine schlechte Lösung wenn die ansässigen Bauern krampfhaft versuchen selbst genug (Fleisch) zu produzieren. Ok, es geht in solchen Regionen nur der Umgebung angepasster Ackerbau. In vielen Regionen geht gar kein Ackerbau.

Aber was heißen die Beispiele die du nennst? Dass es für diese Länder die nächsten hundert Jahre erstmal nur darum gehen kann Wüsten zu begrünen, damit in weitern Hundert Jahren Selbstversprgung wie in Europa möglich ist und darauf aufbauend dann Industrie wie in Europa entstehen kann? Und was ist mit den Ländern in denen es klimatisch einfach nicht geht, egal was man macht? Und heißt das, dass man diesen ganzen Menschen sagen muss, dass sie erstmal die nächsten Hundert Jahre Wüsten begrünen müssen und es dann vielleicht trotzdem noch zum großen Teil Wüste ist? Es geht nicht um "Exporte und Computerfabriken"? Ok, dann hast du ja auch den "wahren Grund" genannt warum "der Süden" imemr ärmer sein wird als "der Norden". Zumindest solange die Wüsten nicht begrünt wurden...
Nicht von "Wüsten begrünen" sondern von "schrittweise ehemalige Weideflächen" zurückgewinnen. Da dürfte es kaum um "100 jahre" gehen. Und das ist natürlich auch nur ein Schritt von mehreren. "Zu sagen" hat man "diesen ganzen Menschen" ohnehin nix. Es sei denn, sie suchen selbst Beratung.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70062
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Entwicklungspolitik sinnlos. Der wahre Grund warum "der Süden" immer ärmer sein wird als "der Norden"

Beitrag von Realist2014 »

Maltrino hat geschrieben:(09 Oct 2017, 14:47)

Ja ist doch ok. Ich glaube es hat hier auch keiner was dagegen wenn wir um dich eine Käseglocke bauen, damit du endlich alleine alles erwirtschaften kannst, und dann zeigst du uns nach 50 Jahren, wenn wir die Käseglocke wieder öffnen, wie weit du gekommen bist und wie "reich" du bist. Können wir sofort machen Erwirtschafte ab jetzt alles selber. Und u darfst nur Sachen verkaufen die 100% aus dir selbst heraus erwirtschaftet wurden. Niere, Leber, Milz usw. Ach nee, die gibt es ja nur weil jemand anderes Essen hergestellt hat das du gegessen hast... Mist.
was soll der Blödfug?

meinst du, die Unternehmen in den Entwicklungsländern zahlen Löhne, wo sie selber drauf zahlen?
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70062
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Entwicklungspolitik sinnlos. Der wahre Grund warum "der Süden" immer ärmer sein wird als "der Norden"

Beitrag von Realist2014 »

relativ hat geschrieben:(09 Oct 2017, 14:50)

W . Wichtig ist, daß diese Prozesse eingeleitet werden .

diese Prozesse laufen schon seit Jahrzehnten in den Entwicklungsländern

in alle Ländern,die demokratisch sind und Marktwirtschaft haben
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70062
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Entwicklungspolitik sinnlos. Der wahre Grund warum "der Süden" immer ärmer sein wird als "der Norden"

Beitrag von Realist2014 »

relativ hat geschrieben:(09 Oct 2017, 14:56)

Hat dies wer gefordert.hm?

na DU...

das andere gibt es ja schon

angemessene Löhne...

das reicht dir ja wohl nicht
Benutzeravatar
relativ
Beiträge: 38345
Registriert: Di 17. Jul 2012, 10:49
user title: Relativitätsversteher
Wohnort: Pott

Re: Entwicklungspolitik sinnlos. Der wahre Grund warum "der Süden" immer ärmer sein wird als "der Norden"

Beitrag von relativ »

franktoast hat geschrieben:(09 Oct 2017, 14:14)

Welches afrikanische Land, das die letzten 20 Jahre politisch stabil war und kein verrückter Alleinherrscher an der Macht war, ist denn die letzten 20 Jahre ärmer geworden? Ich bin da offen. Vielleicht findest du ja ein Land.
Frag mal lieber wieviele dieser Länder wieder ins Chaos zurückgefallen sind , nachdem ihre stabile Phase zuende war.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Benutzeravatar
Maltrino
Beiträge: 998
Registriert: Fr 8. Jan 2016, 12:40

Re: Entwicklungspolitik sinnlos. Der wahre Grund warum "der Süden" immer ärmer sein wird als "der Norden"

Beitrag von Maltrino »

schokoschendrezki hat geschrieben:(09 Oct 2017, 14:52)

Nicht von "Wüsten begrünen" sondern von "schrittweise ehemalige Weideflächen" zurückgewinnen. Da dürfte es kaum um "100 jahre" gehen. Und das ist natürlich auch nur ein Schritt von mehreren. "Zu sagen" hat man "diesen ganzen Menschen" ohnehin nix. Es sei denn, sie suchen selbst Beratung.
Ok, wenn wir mal davon ausgehen, dass überall wo heute Menschen leben es irgendwann zumindest sowas wie "Weideflächen" gegeben haben muss, dann kann man natürlich versuchen diesen ursprünglichen Zustand, durch Begrenzung der Weidetiere oder sonstige Maßnahmen, erstmal wieder herzustellen. Das "Problem" ist aber meist: In solchen Ländern wohnen inzwischen beispielsweise 3 Millionen statt 300.000 Menschen. Funktioniert Eigenversorgung dann auch noch? Natürlich ist eine Verbesserung der Umwelt, aus verschiedenen Gründen, total sinnvoll. Aber ob auf allen dieser "ehemaligen Weideflächen" auch Getreide für den Eigenbedarf, für Millionen Menschen, hergestellt werden kann? Weiß ich jetzt nicht. Manche sagen es geht. Ich glaub halt eher, dass man dauerhaft akzeptieren muss, dass bestimmte Länder und Regionen nicht genug Nahrung für deren heutige Bevölkerung produzieren können, ohne Raubbau. Deshalb: FÜR DEN GLOBALEN FINANZAUSGLEICH, damit die Hirten in manchen Regionen nicht gezwungen sind ihre Herden immer weiter ins Land zu treiben um die Verwüstung zu beschleunigen...
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
Benutzeravatar
franktoast
Beiträge: 4611
Registriert: So 29. Jun 2014, 10:24

Re: Entwicklungspolitik sinnlos. Der wahre Grund warum "der Süden" immer ärmer sein wird als "der Norden"

Beitrag von franktoast »

relativ hat geschrieben:(09 Oct 2017, 15:12)

Frag mal lieber wieviele dieser Länder wieder ins Chaos zurückgefallen sind , nachdem ihre stabile Phase zuende war.
Ich weiß nicht, wie viele denn?
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
Benutzeravatar
Maltrino
Beiträge: 998
Registriert: Fr 8. Jan 2016, 12:40

Re: Entwicklungspolitik sinnlos. Der wahre Grund warum "der Süden" immer ärmer sein wird als "der Norden"

Beitrag von Maltrino »

Adam Smith hat geschrieben:(09 Oct 2017, 14:40)

Die Löhne in Afrika sind äusserst niedrig. Trotzdem bringen die chinesischen Firmen eigene Arbeitnehmer mit um in Afrika Eisenbahnen und Gebäude zu errichten.
Vielleicht ist das ja durchaus eine Lösung für viele Leute in Industrienationen, dass sie wirklich dort vor Ort arbeiten oder vielleicht sogar hinziehen... Wenn dort gebaut wird und hier nicht, dann kann man ja dort arbeiten... Stattdessen verfolgen wir ja das Konzept "Hilfe zur Selbsthilfe". Aber ist das sinnvoll? Wenn ich wirtschaftlich tätig bin, dann suche ich zwar auch nicht unbedingt Leute die mir sagen wie es geht, sondern ich such Leute die was tun. Vielleicht ist das was China macht ja sogar sinnvoller. Die tun was... Vielleicht ist das ja besserer Entwicklungshilfe als das was wir machen? Keine Ahnung. Aber die Eisenbahn und die Gebäude die stehen da erstmal. Die sind da.
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70062
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Entwicklungspolitik sinnlos. Der wahre Grund warum "der Süden" immer ärmer sein wird als "der Norden"

Beitrag von Realist2014 »

Maltrino hat geschrieben:(09 Oct 2017, 15:30)

Vielleicht ist das ja durchaus eine Lösung für viele Leute in Industrienationen, dass sie wirklich dort vor Ort arbeiten oder vielleicht sogar hinziehen... Wenn dort gebaut wird und hier nicht, dann kann man ja dort arbeiten... Stattdessen verfolgen wir ja das Konzept "Hilfe zur Selbsthilfe". Aber ist das sinnvoll? Wenn ich wirtschaftlich tätig bin, dann suche ich zwar auch nicht unbedingt Leute die mir sagen wie es geht, sondern ich such Leute die was tun. Vielleicht ist das was China macht ja sogar sinnvoller. Die tun was... Vielleicht ist das ja besserer Entwicklungshilfe als das was wir machen? Keine Ahnung. Aber die Eisenbahn und die Gebäude die stehen da erstmal. Die sind da.

hast du dich mit dem, was die deutsche Entwicklungshilfe so alles macht, eigentlich schon mal beschäftigt?
Benutzeravatar
Maltrino
Beiträge: 998
Registriert: Fr 8. Jan 2016, 12:40

Re: Entwicklungspolitik sinnlos. Der wahre Grund warum "der Süden" immer ärmer sein wird als "der Norden"

Beitrag von Maltrino »

relativ hat geschrieben:(09 Oct 2017, 14:27)

Worauf den sonst, meinst du wir bekommen die globalen Probleme kleinbürgerlich gelöst? Früher waren uns die globalen Abhängigkeiten nicht so bewusst, aber jetzt wo nur noch ein Blinder, oder ein Trump dies ignorieren kann, Ist eine globale Zusammenarbeit mehr als notwendig.
Bevor mein Gehirn durchbrennt noch einige Gedanken dazu:

Spontan dachte ich ja, dass eine Union der Entwicklungsländer was bringen würde, aber was? Die könnten dann zusammen Druck ausüben? Wenn ich mir aber die USA ansehe, dann sehe ich dort, dass viele, ganz unterschiedliche Regionen zusammen in einer Nation untergekommen sind. Vielleicht ist das die Lösung. Wir haben in den USA quasi Wüstengebiete und gemäßigte Zonen in einem Land. Vielleicht ist das der Grund dafür, dass die WÜstengebiete in den USA nicht als Entwicklungsländer gelten? Was wäre wenn Nevada ein eigener Staat wäre? Würde dann Las Vegas boomen? Oder würde sich kein Amerikaner die Mühe machen nur zum Spaß in ein völlig anderes Land zu fahren und dort Geld ausgeben? Oder vielleicht gerade doch?

Beispiel Silicon Valley. Wäre dies möglich wenn Kalifornien ein eigener Staat oder gar dieses Tal ein eigener Staat gewesen wäre? Das Silicon Valley ist um einen Flughafen des US Militärs entstanden. Das heißt, das Geld für den Flughafen kam vom Gesamtbundesstaat. Auch die Landwirtschaft in Kalifornien ist nur möglich wenn Wasser aus angrenzenden Bundesstaaten genutzt werden kann. Wäre dies alles so möglich, wenn auf dem Territorium der USA 50 kleine einzelne Nationen um die Wette eifern würden? Hätte es den Flughafen beim Silicon Valley gegeben? Hätte das Kalifornische Militär sowas gebaut? Oder war das nur möglich weil die großen USA ihn gebaut haben? Was wäre wenn die USA 50 einzelne Nationen wären? Würde in den USA noch mehr erwirtschaftet werden als heute? Oder währen die Reibungsverluste (Jeder der 50 Staaten müsste ein eigenes Militär aufbauen) zu groß? Sind die USA wirtschaftlich stärker als es 50 einzelne Staaten wären? Wenn ja, dann würde das bedeuten, dass es wirtschaftlich gesehen sinnvoll wäre, wenn beispielsweise die EU und Nordafrika zu den "Vereinigten Staaten um das Mittelmeer" verschmelzen würden. Und dann könnte das gemeinsame Militär irgendwo in der Einöde von Algerien einen hochmodernen Flughafen bauen und darum herum würde sich dann vielleicht eine High-Tech Industrie entwickeln, dort wo heute nicht viel ist.

Tja, was sind das jetzt für Gedankengänge die ich hab? Faschistoide Größenwahnfantasien? Oder einfach nur realistisch? Wenn die Wüstengebiete der Welt nicht mehr Einöde und Entwicklungsland sein wollen, dann müssen sie Teil eines Superstaates werden indem es nicht nur Wüste sondern auch ganz viele andere Regionen gibt? So dass Ressourcen besser und zusammen genutzt werden können, ohne komplizierte Handelsverträge? Das hat sich ja mal wieder interessant entwickelt mein Thema hier ^^
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73208
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Entwicklungspolitik sinnlos. Der wahre Grund warum "der Süden" immer ärmer sein wird als "der Norden"

Beitrag von Tom Bombadil »

Maltrino hat geschrieben:(09 Oct 2017, 13:55)

Meine Frage ist halt: WAS sollen die Entwicklungsländer produzieren damit sie mit "uns" auf Augenhöhe handeln können?
Warum müssen die denn mit uns auf Augenhöhe handeln? Die meisten Entwicklungsländer haben große Bevölkerungen, deren Bedarf an Konsumgütern gewaltig ist, also sollte man zuerst einmal eine Produktion zur Sättigung des eigenen Marktes aufbauen. Südkorea aber auch China haben vorgemacht, wie es geht.
Maltrino hat geschrieben:(09 Oct 2017, 13:58)

Also alle Menschen raus aus Nevada und Las Vegas, weil dort nur Wüste ist und alle Lebensmittel importiert werden müssen?
Die USA können ihre Bevölkerung selber ernähren, deswegen können sie sich auch den Luxus eines Las Vegas in der Wüste erlauben.
Oder China als Weltregierung führt die Ein Kind Politik weltweit ein, damit alle dort leben können wo Landwirtschaft in der Nachbarschaft ist?
In Entwicklungsländern gelten viele Kinder als Statussymbol und als Altersversorgung, von diesem Konzept muss man abkommen.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73208
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Entwicklungspolitik sinnlos. Der wahre Grund warum "der Süden" immer ärmer sein wird als "der Norden"

Beitrag von Tom Bombadil »

relativ hat geschrieben:(09 Oct 2017, 14:50)

Was die Chinesen dort machen ist zu begrüßen, wenn es denn auch nachhaltig ist und da gibt es eben gute sowie schlechte Projekte.
Vllt. solltest du dich mal schlau machen, WAS genau die Chinesen in Afrika machen.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
Quatschki
Beiträge: 13178
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 09:14
Wohnort: Make Saxony great again

Re: Entwicklungspolitik sinnlos. Der wahre Grund warum "der Süden" immer ärmer sein wird als "der Norden"

Beitrag von Quatschki »

Maltrino hat geschrieben:(09 Oct 2017, 15:45)

Bevor mein Gehirn durchbrennt noch einige Gedanken dazu:

Spontan dachte ich ja, dass eine Union der Entwicklungsländer was bringen würde, aber was? Die könnten dann zusammen Druck ausüben? Wenn ich mir aber die USA ansehe, dann sehe ich dort, dass viele, ganz unterschiedliche Regionen zusammen in einer Nation untergekommen sind. Vielleicht ist das die Lösung. Wir haben in den USA quasi Wüstengebiete und gemäßigte Zonen in einem Land. Vielleicht ist das der Grund dafür, dass die WÜstengebiete in den USA nicht als Entwicklungsländer gelten? Was wäre wenn Nevada ein eigener Staat wäre? Würde dann Las Vegas boomen? Oder würde sich kein Amerikaner die Mühe machen nur zum Spaß in ein völlig anderes Land zu fahren und dort Geld ausgeben? Oder vielleicht gerade doch?
Du kannst ja mal die Erschließung Sibiriens mit der Erschließung Alaskas vergleichen
Wo die Sowjets 1000 primitiv ausgerüstete Leute oder Zwangsarbeiter in eine Dauerfrost-Bergbauregion geschickt haben, waren 900 davon nur mit Holz hacken (wegen Heizmaterial) und Nahrungsbeschaffung beschäftigt, während vielleicht nur 100 zur eigentlichen Arbeit kamen. Und alle waren unterernährt.
Die Amis haben 10 Leute geschickt, dazu Nahrungskonserven, Heizöl und moderne Maschinen.
Die haben das gleiche geleistet wie die 1000 Russen. Weil nicht mehr als nötig Menschen in lebensfeindlicher Umgebung unterhalten werden mußten

Am Polarkreis braucht man einen riesigen Aufwand, um überhaupt erstmal Lebensgrundlagen herzustellen. In Mitteleuropa immerhin auch ein festes Haus, Heizmaterial und einen Satz warme Kleidung, um über den Winter zu kommen.
Am Äquator reicht eine Hütte, um vor dem Regen zu schützen. Die braucht noch nicht mal Seitenwände. Und Bekleidung wäre zur Not auch entbehrlich.
Deshalb wird es vergleichbare Slums und eine ähnlich große Armut wie in Bangladesh oder Afrika in Europa niemals geben. Solche Leute kämen nicht über den Winter.
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 27075
Registriert: Do 12. Apr 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Entwicklungspolitik sinnlos. Der wahre Grund warum "der Süden" immer ärmer sein wird als "der Norden"

Beitrag von Skull »

Guten Tag,

und auch hier...massenweise Spam...entsorgt.

Der User relativ wird aufgefordert, seine explodierenden Ad-hominam Spam Postings umgehend zu unterlassen.
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mi 18. Jan 2012, 21:57

Re: Entwicklungspolitik sinnlos. Der wahre Grund warum "der Süden" immer ärmer sein wird als "der Norden"

Beitrag von Adam Smith »

Eine Möglichkeit die auf jeden Fall funktioniert wäre ein Gebiet als Freihandelszone auszuweisen. In diesem Gebiet brauchen auch nicht viele Menschen leben. Es muss nur gut mit Gütern versorgt werden können. Dann weist man dieses Gebiet als Freihandelszone aus. Steuern brauchen die Unternehmen für die nächsten 20 Jahre in diesem Gebiet nicht bezahlen. Eine große Armee (z.B. Vereinigte Afrikanische Armee) sichert das Gebiet vor Anschlägen, Gottesanbetern, etc. Danach baut man auf dem Gebiet Universitäten die nur die besten Afrikaner aufnehmen. Gemäß Kapitalismus siedeln sich dann in einigen Jahren in diesem Gebiet große ausländische Firmen an. Es entstehen aber auch inländische Firmen. Die Bevölkerung wächst nun sehr stark. Das Gebiet boomt und könnte Vorbild für ganz Afrika werden.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
Maltrino
Beiträge: 998
Registriert: Fr 8. Jan 2016, 12:40

Re: Entwicklungspolitik sinnlos. Der wahre Grund warum "der Süden" immer ärmer sein wird als "der Norden"

Beitrag von Maltrino »

Tom Bombadil hat geschrieben:(09 Oct 2017, 15:55)

Warum müssen die denn mit uns auf Augenhöhe handeln? Die meisten Entwicklungsländer haben große Bevölkerungen, deren Bedarf an Konsumgütern gewaltig ist, also sollte man zuerst einmal eine Produktion zur Sättigung des eigenen Marktes aufbauen. Südkorea aber auch China haben vorgemacht, wie es geht.
...
Wenn ich richtig informiert bin sind große Teile Chinas und Korea keine Wüste, somit müssen sie sich wohl nicht durch Nahrungsmittelimport verschulden (?). Ich hab grad mit jemandem geschrieben der meinte es ist in bestimmten Ländern Afrikas unrealistisch, dass sich dort Industrie und Dienstleistung wie hier entwickeln. Was sollen die exportieren? Aber an und für sich bestätigst du meine Eingangsthese, dass die Entwicklungsländer in "High-Tech" investieren müssen. Aber tja, das würde bedeuten, dass sie und in diesen Bereichen ebenbürtig oder gar überlegen sind. Aber wie schafft man es, dass Mali, Burkina Faso, und sonstwelche Länder China und Korea nacheifern? Ist es überhaupt möglich? In Japan fiel die europäische Produktionsweise auf fruchtbaren Boden. Bei der Ankunft der Europäer waren die heimischen Handwerker sofort in der Lage die Gewehre zu kopieren und weiterzuentwickeln. Beispiel Südafrika: Europäische Auswanderer brachten den heutigen Fortschritt (?). Würden die anderen afrikanischen Staaten von solchen AUswanderern ebenso profitieren?
Tom Bombadil hat geschrieben:(09 Oct 2017, 15:55)

...


In Entwicklungsländern gelten viele Kinder als Statussymbol und als Altersversorgung, von diesem Konzept muss man abkommen.
Schwierig. Ist Bevölkerungskontrolle dieser Art emanzipatorisch und fortschrittlich? Oder tendentiell faschistoid und menschenfeindlich?

Zum Thema USA (Las Vegas). Ja, damit bestätigt du meine These. USA kriegen das hin, weil es viele unterschiedliche Regionen gibt und die Landwirtschaftsregionen die Wüsten mit "durchfüttern"....
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
Antworten