2012: http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance ... 19371.htmlZu den Zielen der Bologna-Reform, die vor zehn Jahren ins Werk gesetzt wurde, gehörte, den Bachelorabschluss zum Regelabschluss zu machen. Dass die deutschen Studenten davon noch weit entfernt sind, zeigt eine aktuelle Analyse des HIS-Instituts für Hochschulforschung. Danach entscheiden sich derzeit drei Viertel der Bachelorabsolventen für ein Masterstudium.
2016: http://www.sueddeutsche.de/karriere/stu ... -1.3295924Als Europas Bildungsminister 1999 die Bologna-Erklärung unterzeichneten, lautete das politische Ziel: Drei Jahre Bachelorstudium sind die Regel, nur ein Drittel der Absolventen soll den Master machen. Die Realität sieht jedoch anders aus: "75 Prozent der Bachelorabsolventen studieren weiter"
Und das, obwohl die deutsche Politik (u.a. aus Kostengründen) nur 33% wollte und zahlreiche Großunternehmen (BMW, Deutsche Bahn, Telekom, Allianz, BASF etc.) schon 2004 ihre "Bachelor welcome"-Kampagne ins Leben riefen, bundesweit an Hochschulen warben und noch heute hinter der Initiative stehen. Auch die Politik öffnete (wenn auch zaghaft) den höheren Dienst für öffentlich Angestellte mit Bachelorabschluss und theoretisch gibt es die Möglichkeit, mit einem Bachelorabschluss zu promovieren, wenn man eine Karriere in der Wissenschaft anstrebt. Trotzdem hängen 75% der Absolventen ein Masterstudium dran, an den Universitäten sogar 80%. Und unklar ist, wie viele Bachelorabsolventen nicht nur eine Studienpause machen und nach einer mehrjährigen Berufstätigkeit wieder zur Uni für ein Masterstudium zurückkehren. Somit kann man das Ziel als "haushoch verfehlt" einstufen, mal unabhängig davon, ob man das Ziel für sinnvoll hält/hielt. Eine "Bachelor-Anpassung" bei Rente (max. drei Jahre Wartezeit, keine Entgeltpunkte), Kindergeld und Familienversicherung schien auch nicht geholfen zu haben, um das Ziel zu erreichen.
Vielerorts versuchten staatliche Hochschulen schon die Zahl zu regulieren, indem sie z.B. festlegten, nur mit einer Abschlussnote 2,5 oder besser dürfte man sich bewerben (http://www.sueddeutsche.de/karriere/bac ... n-1.400673), selbst wenn dann verfügbare Plätze unbelegt bleiben. Davon halten wiederum die Hochschulen des Verbands TU9 nichts und wollen jedem Absolventen einen Masterplatz ermöglichen (http://www.zeit.de/2008/22/C-4-Masterqu ... ettansicht): Der Master ist der Regelabschluss für die Ingenieurwissenschaften/Naturwissenschaften an Technischen Universitäten (http://www.tu9.de/tu9/en/3516.php)
Was glaubt Ihr, was die Gründe sind? Alte Gewohnheiten bei der Studiendauer, Spaß am Studium, Verunsicherung beim Berufseinstieg? Und haltet Ihr die realen Zahlen für erstrebenswert, ob aus Sicht der Wirtschaft, des Steuerzahlers oder der Studenten? Sollten weniger nach dem Abschluss weiterstudieren oder mehr? Einfach die Studenten machen lassen und die 75% sind in Ordnung? Bin gespannt auf Meinungen, Einschätzungen oder auch Erfahrungen, ob von Euch selbst oder Bekannten. (bitte ohne Vollzitat)