Julian hat geschrieben:(26 Jun 2017, 20:04)
Das Urteil wird helfen, die USA vor muslimischen No-go-zones wie in Stockholm oder Paris zu schützen. Noch ist der Anteil der Muslime in den USA gering; und mit solchen Maßnahmen werden Muslime dann wohl auch eher nach Europa kommen, wo es schon ausgeprägte hinterwäldlerische Parallelgesellschaften gibt und Terror in Kauf genommen wird.
Man sollte hier nichts vermengen.
Trump ist kein Integrationsforscher und hat wenig Ahnung. Das ist primär eine politische Entscheidung für seine Wähler. Er will ja wiedergewählt werden. Die Integrationsproblematik in Europa ist Realität. Dabei ist der Anteil bei den Immigranten, wie auch bei den europäischen Ländern, sprich deren Integrationspolitik zu finden. Ich erinnere z.B. an Bassam Tibi bei diesem Thema.
Die jetzt betroffenen Menschen aus den sechs mehrheitlich muslimischen Ländern sind eine merkwürdige Auswahl, wenn es um das Thema "no-go-zones" oder wie du es nennst geht. Der Iran ist auch betroffen. Es gibt wenige Immigrantengruppen in den USA die so gut integriert sind wie die Iraner. Sie sind zahlreich, gut integriert und wirtschaftlich gut gestellt. Es ist bizarr unter so einem Gesichtspunkt gerade den Iran herauszupicken. Galt schon unter Obama. Das ist eine politische Entscheidung, keine in Fragen der Integrationsfähigkeit der Iraner. Die ist im Vergleich zu anderen außerordentlich günstig.
Ein weiteres Beispiel, das es sich eher um außenpolitische Befindlichkeiten (und Wählergunst) handelt ist Syrien und Irak. Letzterer wurde aus der Liste gestrichen. Bagdad gilt als Verbündeter und als gelungenes Projekt der US-Intervention. So der Gedanke. Was um alles in der Welt ist der Unterschied in der Integrationsfähigkeit eines Syrers und Irakers? Kann mir das jemand erklären? Und wo ist der Unterschied zwischen dem Extremismuspotentials eines Syrers und Irakers? Und mußten die Millionen Araber, die in die USA fluteten aus diesen Ländern gestoppt werden? Auf dem Weg in die USA? Ist doch auch nicht der Fall. Um was geht es hier? Es gibt vieler Iraner bzw. Iranischstämmige in den USA. Z.B. bis zu einer Million im Großraum L.A. Gibt es dort no-go-zones? Nicht, das ich wüßte. Das sind Geschäftsleute, Akademiker, normale Leute. Sehr prowestlich. Sonst wären sie nicht in den USA. Die brauchen Offenheit, aufgrund ihrer Tätigkeit und keine no-go Argumente. Sind die sogenannten no-go-zonen irgendwo in Stockholm und Paris auch durch Iraner entstanden? Und wieso gibt es sie nicht in den USA? Wobei es sicher welche gibt. Also, auch mir war zugegebenermassen nicht immer geheuer in manchen Gegenden dort. Ich wurde auch gewarnt. Das waren aber keine "muslimischen Gegenden". Das waren soziale Brennpunkte von alt eingesessenen US-Amerikanern. Selbst Cops habe ich dort nur in Rudeln gesehen.
Hier werden vorhandene Konflikte zusammengebracht, die so nicht zusammengehören. Gerade den Iran zu wählen und Syrien und den Irak z.B. nicht, hat politische Gründe, keine no-go-zonenproblematik. Im übrigen gibt es wohl locker mehr als 50 Staaten, die mehrheitlich muslimisch sind bzw. große Anteile haben. Wenn es Trump um Themen der Einwanderung und Sicherheit gehen würde, würde er nicht eine Handvoll Staaten nehmen, darunter überraschenderweise Staaten, die mit den USA im Clinch liegen. Dann würde er viel mehr Staaten auf die Liste setzen müssen. Das tut er wohlweislich - aus politischen Gründen - nicht. Z.B. Ägypten, Saudi-Arabien, Pakistan, Türkei uvm.