Allenstein hat geschrieben:(15 Sep 2017, 20:47)
Ja, warum auch nicht? Die sehr große Mehrheit unserer Soldaten waren tapfere, mutige, ehrenhaft kämpfende Patrioten. Warum sollte man nicht stolz auf sie sein?
Warum ist das, was Konrad Adenauer als erster Bundeskanzler schon 1952 im Bundestag gesagt hat auf einmal "Nazi"?
Alfred Dregger, Vorsitzender der Unionsfraktion im Bundestag von 1982 bis 1991 hat genau dieselbe Meinung vertreten wie Alexander Gauland. Dregger und Gauland kannten sich übrigens sehr gut aus gemeinsamen Zeiten in der hessischen CDU.
Weil ihr Kampf kein gerechter Kampf war. Der Gegenpart zum Stolz ist nicht das Verdammen
der Soldaten, sondern die Empathie mit jenen die kämpfen
mussten, die keine Kriegsverbrechen begangen haben und / oder fanatische Nationalsozialisten waren. Wenn Gauland sagen will, man könne auf jene " stolz "sein, die diesem Wahnsinn widerstanden und dabei ihren Anstand bewahrten, dann soll er das unmissverständlich bezogen auf diese Aspekte so sagen, anstatt Stolz einzufordern für einen Kampf unabhängig von dessen Zielen.
Ich würde trotzdem auch dann nicht den Begriff " Stolz " verwenden, denn er ist im Sprachgebrauch generalisierend einer Gesamtleistung gegenüber positiv besetzt. Respekt und Anerkennung hingegen trifft es imho besser, gegenüber jenen die kämpfen mussten, das Unrecht erkannten und die keinen Millimeter mehr taten außerhalb der Verteidigung ihrer nackten Existenz.
Es liegt ein Unterschied darin, ob bspw. die Mutter eines Heimkehrers aus der Gefangenschaft äußert auf ihren Sohn stolz zu sein, weil er kein Fanatiker war, nichts tat, wofür er sich schämen muss und weil er es schaffte zu überleben, oder ob man ohne eine Antwort auf was genau, auf unsere Soldaten stolz sein kann.
Gehorsam gegenüber der die eigne Existenz vernichten könnenden Struktur zu sein mag menschlich nachvollziehbar sein, aber ein Grund stolz darauf zu sein ist das nicht im Rahmen eines Eroberungsfeldzuges.