Die Schelte des Systems mag ja berechtigt sein - bezogen auf einzelne völlig normale Menschen, wohl eher nicht. Wer sich mal die lange Liste der Gelegenheiten ansieht, wo jeder von Zeit zu Zeit von Gesetzen und Verordnungen betroffen ist, wir schnell erkennen, jeder muss sich in den allermeisten Fällen darauf verlassen, das Gesetze und Verordnungen rechtlich und technisch einwandfrei zustandegekommen sind.
Die Unmöglichkeit, alles im Detail selbst zu überprüfen, ist ein Fakt. Etwas was auch durch die immer wieder im nachhinein erkannten Skandale - Betrügereien nicht verändern wird.
Wer sich mit auch nur einer Materie wie dieser näher beschäftigt, wird schnell seine Grenzen erkennen müssen. Die Frage, warum sich jemand damit befassen soll, wenn es keinerlei erkennbaren Anlass dafür gibt und auch keinerlei berufliche Gründe vorliegen, muss auch nach allem, was "wir" nun zu wissen glauben, mit einem Nein beantwortet werden. Nein, zuerst kann ich vertrauen, wenn es keinerlei Hinweise für Misstrauen gibt.
Das es rechtsstaatlich zugeht, ist eine Basis die trotz all dieser Skandale, für mich nicht grundsätzlich erschüttert ist.
Die Gewaltenteilung funktioniert - die nun nach und nach aufgedeckten, völlig irren Messmethoden (nur auf Prüfständen - "labormäßig" zu prüfen), die Betrügereien mit Hilfe von sog. "Abschaltsoftware", welche die legalen Vorgaben über das verbindliche Maß hinaus nützt, vermutlich weitgehende Absprachen - ein Kartell der Beteiligten, enden nun vor den zuständigen Gerichten.
Solange es diese Möglichkeit im Prinzip für jeden Bürger gibt, werden demokratische Grundsätze eingehalten. Das gerne genommene "schwarz-weiß Denken", alles müsse bis ins letzte Detail geregelt sein, hat uns eine der größt möglichen Bürokratien beschert, die wie nun sichtbar geworden, eher verhindert, als Vernünftiges zu fördern und abzusichern
Allein schon diese Diskussion hier mit inzwischen >2000 Beträgen und den teils eklatanten Meinungsverschiedenheiten, zeigt ein umfassendes und damit zur 100prozentig richtigen Entscheidung befähigtes Wissen,
hat nicht nur hier KEINER. Damit muss man gerade in einer Demokratie leben. Die Illusion eine stramme Diktatur würde das besser können, dürfte wohl meilenweit von der Wirklichkeit entfernt sein. Alle bisherigen Versuche haben lediglich gezeigt, einzelne, durchaus vollkommen falsche Entscheidungen, werden brachial durchgesetzt.
Da sind mir die "Irrungen und Wirrungen" in einer Demokratie sympathischer, als der Gedanke einer "Führerentscheidung", ohne jegliche Chance auf Revision, unterworfen zu sein.
Was sich allerdings zeigt, es fehlt dem "Verbraucher" ein gemeinsames Klagerecht die "Sammelklage, Massenklage oder Gruppenklage" nach US-amerikanischem Vorbild ("class action"). Eine vergleichsweise scharfe Waffe gegen solche "Kartelle" in die ja wohl allem Anschein nach Behörden verwickelt sind.
Angesichts des offen zugegebenen Betrugs und der Erfolge amerikanischer Kunden, die mit Hilfe der "class action" auch dann entschädigt werden müssen (wenn so entschieden wurde), wenn sie selbst zuvor weder sich einer Klage angeschlossen hatten, noch sonst juristisch aktiv geworden sind. Hier wird die "class" eine Art "Schicksalsgemeinschaft" der Betroffenen, so entschädigt, wie jeder einzelne "aktive" Kläger -
ausschließlich, weil auch sie den selben Schaden genommen haben.
Kein Wunder also, das unsere Entscheidungsgremien - der Gesetzgeber - sich
angesichts der Komplizenschaft mit in diesem Fall praktisch der gesamten dt. Autoindustrie - bislang nicht "entschließen konnte" das zivile dt. Klagerecht so zu verändern, das dieses Druckmittel existiert. Ein derartiges "Damoklesschwert" hat durchaus präventive Wirkung.
Ungeachtet wie Strafprozesse entschieden werden, das Zivilrecht bietet die Möglichkeit für den angerichteten Schaden Entschädigungen einzuklagen. Meist gehen die (amerikanischen) Prozesse mit für die Kläger akzeptablen Vergleichen aus. Den Prozess bis in die letzte Instanz durchfechten birgt für die Beklagten meist ein unkalkulierbar größeres Risiko, als der ganzen "class" hohe Entschädigungen zu zahlen. Gerade dieser Aspekt, Milliardenzahlungen an am. Betroffene (eine vergleichsweise kleine "class") würde in D und erst recht in der EU (Millionen real Betroffener) kaum noch zu stemmen sein.
Ein solch hohes Risiko würde durchaus im Interesse aller liegen. Keiner würde dann noch so kaltschnäuzig über die Belange von Millionen Kunden hinweggehen. In den USA über die es teilweise wenig erfreuliches zu berichten gibt, scheint wenigstens das zu funktionieren....-
Der ganze (kurzlebige) emotionale "Aufstand" der wie immer ohne Folgen bleibt, nützt herzlich wenig. Die Frage (angesichts der kommenden Wahl) wäre eher wichtiger, als zu einem "Mögliches Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in München und weiteren Städten", die Nachfrage, welche der Parteien bietet zuverlässigen Anlass, eine solche Gesetzesänderung zu realisieren ?`Statt der dauernden verbalen Staatsverdrossenheit, die den betroffenen Politikern sichtlich am "Allerwertesten" vorbeigeht ....
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)