Diese "Realität" sieht jeder wie sie seiner ganz persönlichen Einstellung entspricht.
Wer nur Nachteile sehen will tut das auch und ist ständig bemüht seine Sicht allen anderen so zu vermitteln.
Das selbe gilt sicher auch für den anderen Typus, der alles durch die "rosarote Brille" sieht und das als "Realität" verkaufen möchte.
Besonders der "alles ist sch...se Typ" ist nicht zu überzeugen
Kaum gibt es eine positive Nachricht - vollkommen realistisch und keineswegs auf "positiv getrimmt", kommen teilweise uralte Vorurteile, tatsächliche Rückschläge - eben alles was negativ bewertet werden muss "auf den Tisch". Dabei ist gleichgültig ob etwas längst verbessert wurde oder ein Fakt ist, der sich allgemein, also auch für das von ihm bevorzugte Objekt anwenden lässt.
Vermutlich ist es hoffnungslos solche Typen von etwas überzeugen zu wollen. Wenn Fakten diese nicht vermögen, wie soll das jemandem gelingen, der die Sache objektiv sieht und sich nicht in seine Totalablehnung zurückzieht
Geht es um "genügend Anschlussmöglichkeiten" wird stets das aller abschreckendste Beispiel aufgezeigt. Stünden wir noch in der Anfangszeit des "Benzinwagens", käme prompt das "Argument" - das zum Fahren notwendige Benzin könne man nur teuer in der Apotheke kaufen
Tatsächlich hatten und haben selbstverständlich ALLE großen Veränderungen oft sehr klein begonnen, waren anfangs "fragwürdig" und hatten stets den selben Typus zum erklärten Feind. Mir ist immer rätselhaft geblieben, warum jemand derart negativ zu allen Veränderungen eingestellt sein kann. Besonders, wenn bereits sehr viele positive Fakten für diese Veränderungen sprechen.
Jemand kauft also ein "e-döschen" und fährt täglich zu seinem Arbeitsplatz. Tatsächlich traut er der Kapazität seiner Fahrzeugbatterie nicht und trifft (glücklicherweise) auf einen Chef, der der Sache positiv gegenübersteht und seinem Angestellten erlaubt firmeneigene Installationen zu nutzen und den Ladestrom kostenlos zur Verfügung stellt. Was kann man dazu feststellen ? Ich war selbst verwundert, wie weit da der Gesetzgeber allen Beteiligten schon entgegenkommt :
Elektroauto - Der Strom vom Chef ist steuerfrei. Auch die anderen Vorzüge die jemandem steuerlich eingeräumt werden, der sich zu einem solchen Gefährt entschließt, sind beachtlich.
Sicher noch sind diese Fahrzeuge unangemessen teuer - da wäre "noch viel Luft nach unten", aber ganz offensichtlich möchten die etablierten Hersteller von Benzin- und Dieselfahrzeuge ihren fossilen Produkten im eigenen Haus nicht allzugroße Konkurrenz machen. Sehr kurzsichtig, sehr bald werden realistische Angebote eben von der Konkurrenz kommen, welche derzeit große Fabrikationsstätten hochzieht. Warum ein "Fahrzeug" das hauptsächlich Personen und Material von A nach B transportieren können soll, die allermeiste Zeit ungenutzt herumsteht (
auch so ein realistischer Fakt der gern verleugnet wird) derart irre und damit teuer ausgestattet sein muss, ist bei realistischer Betrachtung völlig unverständlich. Etwas, was täglich nur einen Bruchteil der Zeit genutzt
werden kann - es sei denn, man fährt stundenlang wegen des Herumfahrens, in der Gegend herum, benötigt den größten Teil des teuren Schnickschnacks der "zwangsläufig" mitgeliefert wird, doch gar nicht.
Wem das nicht "in einfach" gefällt, sollte dafür bezahlen - eben NUR der. Doch die meisten "Basiskonstellationen" sind bereits völlig übermäßig damit befrachtet und eine ordentliche Gehirnwäsche (aka "Werbung") vermittelt diesen Unsinn. Alle Sicherheitskomponenten - dazu zählt für mich auch die Sicherheit für "Außen" sollten Standard sein - eine angemessene Innenausstattung erst einmal käuflich zu erwerben sein. Keine Ahnung wie viel eine "nur" tatsächlich notwendige Ausstattung kosten "dürfte". Das lässt sich nicht herausfinden - wie man die Kiste mühelos bis zum Doppelten dennoch verteuern kann, geben die umfangreichen Zusatzlisten durchaus her !
Ein "e-döschen" für den täglichen Kurzgebrauch sollte auf keinen Fall das mehr als Doppelte des fossilen Modells kosten - wer es nicht glaubt soll sich mal das VW "e - up!" ansehen, der "Preisvorschlag" liegt bei
26.900 € - "e-load up! kostet
27.495 €. Das selbe billigste Modell gibt es
"ab" 9.975 € in fossil. Karosserie ist bis auf Veränderungen die Bauart bedingt sind, praktisch identisch. (Nur EIN Beispiel) Es wird sicher nicht lange dauern, bis ausländische Konkurrenz diesen Mark aufrollt - wenn es so weitergeht - noch bevor die dt. Hersteller überhaupt einen Markt etablieren können mit diesen völlig überteuerten Angeboten.
Nun zu dem Wahn, man könne ständig wegen der zu geringen Reichweite liegen bleiben. Ich habe mir mal den "Spaß" gegönnt eine Tabelle aufzustellen die in 2.500 km Schritten die Jahresfahrleistung abbildet ( von 2.500 bis 40.000 km/a) zwei Varianten - täglich - und 5täglich mit jeweils drei Geschwindigkeiten - 30km/h - 50km/h - 100km/h -
Dazu die Zeit in Minuten, welche durchschnittlich diese Fahrten täglich beanspruchen (Fahrzeiten nicht Stauzeiten
). Meine aus 6 Jahren errechnete Jahresfahrleitung liegt bei 7.500 km dazu müsste ich (und jeder andere) täglich(7Tage) 21km/d Fahrzeit je nach Geschwindigkeit zwischen ~42,1 - 24,7 - 12,3 Minuten und andere Variante : täglich(5Tage) 29km/d Fahrzeit je nach Geschwindigkeit zwischen 57,7 - 34,6 - 17,3 Minuten tatsächlich fahren. Klar, das dies in der Realität einem unbekannten "Mischverhältnis" entspricht, aber dennoch abschätzbar macht was wie hier 7.500km/a in verfahrener Zeit ausmacht.
Den "Rest der Zeit" steht das Fahrzeug entweder Zuhause oder am jeweiligen Zielort völlig ungenutzt herum. Nun werden alle die das nicht berechnen wollen, laut aufschreien, aber ich fahre xxTausend km im Jahr - OK - eine Tabelle kann, wenn man die Berechnungsmodalitäten einmal festgelegt hat, problemlos durch kopieren erweitert werden - ich habe bei 40.000 km aufgehört, könnte jedoch problemlos erweitern. Mir scheinen
40.000 km/a NUR fürs Pendeln durchaus als eine realistische Variante :
täglich(7Tage) 110km/d Fahrzeit je nach Geschwindigkeit zwischen ~219,2 - 131,5 - 65,8 Minuten und andere Variante : täglich(5Tage) 154km/d Fahrzeit je nach Geschwindigkeit zwischen 307,7 - 184,6 - 92,3 Minuten
Nur ein kleiner Prozentsatz fährt Arbeitstäglich (5Tage) 154km (=hin & zurück) oder mehr. Wer beruflich fährt - also nicht pendelt, ist sowieso eine völlig andere Kategorie. Worauf es mir ankommt, selbst bei täglich zweimal ~75 km beträgt, liegt die tatsächliche Nutzung unter 2 Stunden. Ein 8Stundentag mit einer 16A Lademöglichkeit am Arbeitsplatz würde schon ausreichen praktisch kostenlos (wenn es der Arbeitgeber will) zu pendeln. Ein Fahrzeug, welches sicher 200km mit einer Ladung schafft, müsste Zuhause überhaupt nicht geladen werden. Selbst, wenn außer der Pendelei noch die üblichen Fahrten stattfinden.
Nochmal die Frage - warum soll jemand sein Budget - welches sowieso schon durch Miete usw. meist mehr als "ausgelastet" ist, mit einem teuren Vehikel, welches die meiste Zeit tatsächlich ungenutzt (und unnutzbar für z.B. die Frau Zuhause - gern auch umgekehrt) herumsteht
Sickert diese Erkenntnis langsam durch, wird eine "Umtauschen" von Fossil nach Elektro keinesfalls je mehr die 45 Millionen E-PKW erreichen. Ich habe nicht umsonst in meiner hübschen Tabelle auch Fahrten mit 30km/h berechnet. Wer schon im Stadtraum lebt und fährt, wird über diese Durchschnittsgeschwindigkeit kaum hinauskommen. Selten wird so jemand der nicht über 12.500km/a hinauskommt und so tatsächlich selbst meist mit 30km/h im "Urbanen" fährt, fährt ungefähr solange wie jener , der weil A nach B "außerhalb" liegen, das auch (hoffentlich) schneller tun kann. "Nutzt" seine Kiste nur deswegen zeitlich länger, weil all seine PS - gern auch kW - ihn / ihr in diesem Umfeld absolut keinen Vorteil verschaffen.
Gleichzeitig werden die Städte die ihre kommunalen Mobilität mit öffentlichen Verkehrsmitteln verändern wollen, speziell fossile Fahrzeuge (und damit deren Eigner) weiter stärker belasten. Statt Fahrverbote (eine temporäre Lösung um den aktuellen Problemen zu begegnen), wird das individuelle Halten eines fossilen KFZ so "unerfreulich" werden, dass sich deren Nutzung als teurer Luxus für am Ende einige paar Irre darstellen wird.
Das kann jeder selbst "modellhaft" nachrechen, wenn er sich die Mühe macht so eine Tabelle aufzustellen. Wer gerade dabei ist eine Neuanschaffung zu planen kann ja mal erweitern um herauszufinden was ihn oder sie der tatsächlich gefahrene km so kostet und mit viel Realitätssinn herausfinden ob er / sie tatsächlich einen eigenen PKW für alle 365 Tage des Jahres benötigt. Für 1/4 der bundesdeutschen Bevölkerung wird das fraglos der Fall sein - die anderen 3/4 werden sich entscheiden müssen wo sie ihre Prioritäten setzen wollen....
Ich hoffe damit wenigstens bei all denen, welche den Kopf auch zu Nachdenken benutzen und nicht nur Stammtischgewäsch wichtig finden, wenigstens eine kleine Anregung gegeben zu haben. Selbstverständlich darf sich jeder darüber auch lustig machen, auch dann hat es sich gelohnt...
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)