Warum hassen (viele) GRÜNE Deutschland

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Hieronymus
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Re: Warum hassen (viele) GRÜNE Deutschland

Beitrag von Hieronymus »

Quatschki hat geschrieben:(31 Jul 2017, 19:29)

Bismarck ist seit 119 Jahren tot.
Das von ihm geschaffene Deutsche Reich war noch ein echter Staatenbund (wenn auch preußisch dominiert), in dem die Bürger Bayerns, Sachsens, Hamburgs usw. ihre eigenen Staatsbürgerschaften behielten,
und nicht nur die Eisenbahnen Ländersache blieben.
Die Parlamentarier in Frankfurt wollten viel mehr Deutschland, mehr Nationalstaat!
Die um ihre Souveränität bangenden Landesfürsten haben das verhindert.
Das Bismarckreich war ein Fürstenbund, kein "echter Staatenbund"! Der offizielle Souverän war zwar der Bundesrat, aber in der Realität waren es zunächst nur Bismarck, später der Kaiser und seine nur ihm verantwortlichen Regierungen.
MfG

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Re: Warum hassen (viele) GRÜNE Deutschland

Beitrag von Hieronymus »

Tom Bombadil hat geschrieben:(31 Jul 2017, 19:31)

Der real existierende Nationalstaat Deutschland wurde von den Bürgern in unzähligen demokratischen Wahlen bestätigt. Wäre es anders, hätte sich längst eine Mehrheit eingefunden, die eine neue Verfassung beschließt, Artikel 146 GG gibt das ja durchaus her.
Sagen wir so: die Bundesrepublik Deutschland und seine freiheitlich-demokratisch-rechtsstaatliche Verfassung, das Grundgesetz, wurden "von den Bürgern in unzähligen demokratischen Wahlen bestätigt"! Mit "Nationalstaat" hat diese Haltung nicht mehr viel zu tun, denn auch die Entwicklung Europas bis hin zur EU, in die sich die Bundesrepublik an exponierter Stelle eingebracht hat, wurde "von den Bürgern in unzähligen demokratischen Wahlen bestätigt"! Diesen Teil der Geschichte sollte man nicht vergessen!
MfG

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Tom Bombadil
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Re: Warum hassen (viele) GRÜNE Deutschland

Beitrag von Tom Bombadil »

Hieronymus hat geschrieben:(01 Aug 2017, 19:51)

Mit "Nationalstaat" hat diese Haltung nicht mehr viel zu tun, denn auch die Entwicklung Europas bis hin zur EU, in die sich die Bundesrepublik an exponierter Stelle eingebracht hat, wurde "von den Bürgern in unzähligen demokratischen Wahlen bestätigt"!
Damit bestätigst du jetzt nur, was ich schon geschrieben hatte. Trotz EU existiert Deutschland als Nationalstaat weiter und es gibt keine wirklichen Bestrebungen, ihn abzuschaffen.
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Re: Warum hassen (viele) GRÜNE Deutschland

Beitrag von Hieronymus »

H2O hat geschrieben:(01 Aug 2017, 10:30)

In welcher Weise unterschied sich denn der Nationalstaat von 1849 von dem von 1871? Demokratie, ja; aber ich mußte lernen, daß die Reichsverfassung von 1871 das gleiche Stimmrecht für alle Männer über 25 Jahre für Wahlen zum Reichstag bestätigte. Vielleicht keine Könige oder Fürstenherrschaft? Aber die Reichsgrenzen... polnisch besiedelte Gebiete eingeschlossen, waren die völlig anders?

Und dann von "oben aufgezwungen"... wo waren da Zwangsmaßnahmen zu beobachten? Gab es keinen Rausch der nationalen Besoffenheit nach dem Sieg über Napoleon III?
Das Reich 1848/49, fußend auf der Verfassung einer demokratisch vom Volk gewählten Nationalversammlung, wäre ein Bundesstaat gewesen, der auch die deutschen Gebiete der österreichisch-ungarischen Monarchie angehören sollten ("großdeutsch"), mit einer starken Reichsgewalt. Der demokratisch gewählte Reichstag hätte die wesentlichen Entscheidungen getroffen und die Reichsregierung effektiv kontrolliert. Es wäre eine parlamentarische Monarchie gewesen.

Das Bismarckreich war ein Fürstenbund, dem die Habsburger mit ihren Erblanden nicht mehr angehörten ("kleindeutsch"), zwar mit einem gewählten Reichstag, der zusammen mit dem Fürsten-/Bundesrat Gesetze zu beschließen hatte, aber kein eigenes Gesetzesinitiativrecht besaß und auch die Regierung nicht effektiv kontrollieren konnte. Das Bismarckreich war eine konstitutionelle Monarchie mit starkem Übergewicht auf Seiten der Monarchie.
MfG

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Re: Warum hassen (viele) GRÜNE Deutschland

Beitrag von Hieronymus »

H2O hat geschrieben:(01 Aug 2017, 10:54)

Völliger Blödsinn, andere Nationalstaaten über einen deutschen Nationalstaat zu setzen. Vermutlich eingedenk der Nazi-Verbrechen und ohne Kenntnisse über Schweinereien, für die Frankreich Verantwortung trägt. Ok, die Polen hatten "Glück", daß Ihr Nationalstaat überwiegend eine Opferrolle durchleben mußte. Wenn man will, dann kann man auch den Polen häßlichste Dinge anhängen. Muß man aber wissen. Und diese jungen Leute wußten offenbar nichts... oder nur DAS EINE wirklich Hassenswerte.

Ich lehne ein Deutschland auf der Grundlage des Hassenswerten ab. Dann lieber Frankreich oder Polen, am liebsten aber eine gutnachbarliche Gemeinschaft in Freiheit, Wohlstand und zum gegenseitigen Vorteil. Die Mitbürger, die das Hassenswerte in unseren Staat einmassieren wollen als lässliche Sünde... die sollten wirklich vom Verfassungsschutz beobachtet werden. Gottlob sind das aber nicht allzu viele ewig Gestrige. Insofern läuft da immer noch etwas schief!

Ansonsten finde ich aber den grünen Gedanken vernünftig, die Nationalstaaten in Verwaltungsgebiete mit einheitlicher Amtssprache auf zu lösen. Voraussetzung natürlich: Unsere Nachbarn sehen ihre Zukunft in der Gemeinschaft mit uns, und unsere Verfassungen geben uns allen gleiche Rechte und Pflichten mit einem Diskriminierungsverbot für Mitglieder dieser Gemeinschaft... wo immer sie im Gemeinschaftsgebiet leben.

Ist das aber ein "grüner Gedanke", oder entspricht der Gedanke nicht doch eher den Gedanken der Gründerväter der europäischen Einigung... als noch niemand wußte, daß es eine "grüne Partei" geben würde?
Ein europäischer Bundesstaat, das ist langfristig die Richtung der weiteren und notwendigen Entwicklung der EU: mit einem demokratisch gewählten Parlament, einem Staatenhaus, einer dem Parlament verantwortlichen Regierung, einer unabhängigen EU-Gerichtsbarkeit.
MfG

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Re: Warum hassen (viele) GRÜNE Deutschland

Beitrag von Hieronymus »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(01 Aug 2017, 11:07)

So ein Quatsch. Die Grünen haben Deutschland gerettet als der Rhein verseucht war und kein Fisch mehr in ihm lebte. Die Grünen haben viele Dinge angestoßen die heute in der Welt kopiert werden.

Was die Jugendorganisationen der Parteien so absondern sollte man nicht zu ernst nehmen. Da gibts viele Pubertiere die einfach nur die Alten provozieren wollen. Mit der Zeit legt sich dass.
Ich halte das für einen Mythos, den die Grünen pflegen. Einsatz für die Umwelt, das gibt es bereits seit den 1950er und 1960er Jahren - zumindest im Ruhrgebiet gab es das einschließlich der ersten Bürgerinitiativen zur Erhaltung der Natur und zur Verrringerung der Luftverschmutzung. In den frühen 1960er Jahren war der Wahlkampfslogan der SPD im Ruhrgebiet: "Der Himmel über dem Ruhrgebiet muss wieder blau werden" (Willy Brandt). Eine ganze Reihe umweltpolitischer Maßnahmen wurden in die Wege geleitet.

Der Verdienst der Grünen ist, dass alle Parteien schließlich auf den Umweltschutzzug aufsprangen, entsprechende Ziele in ihre Parteiprogramme aufnahmen und immer mehr wirksame Umwelt- sowie Naturschutzmaßnahmen umsetzten.
MfG

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Re: Warum hassen (viele) GRÜNE Deutschland

Beitrag von Hieronymus »

Tom Bombadil hat geschrieben:(01 Aug 2017, 19:46)

Na, dann schaffen wir die Demokratie doch gleich ab.
Wozu? Sie hat sich in ihrer repräsentativen Form durchaus bewährt.
MfG

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Re: Warum hassen (viele) GRÜNE Deutschland

Beitrag von Tehemu »

Ich finde das ziemlich dumm. Ohne eine Nation kann es keine Zivilisation geben.
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Re: Warum hassen (viele) GRÜNE Deutschland

Beitrag von Provokateur »

Tehemu hat geschrieben:(01 Aug 2017, 20:37)

Ich finde das ziemlich dumm. Ohne eine Nation kann es keine Zivilisation geben.
Das ist eine ziemlich steile These. Gerade in der Vorgeschichte war das Konzept der Nation unbekannt. Dennoch entwickelten sich die ersten Hochkulturen. Das Konzept der Nation ist eine Folge der Kultur, nicht anders herum. Erst kulturelle Errungenschaften wie Waffen und Gebäudebau machen es möglich, Grund und Boden zu sichern und abzugrenzen.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Warum hassen (viele) GRÜNE Deutschland

Beitrag von Hieronymus »

Tom Bombadil hat geschrieben:(01 Aug 2017, 20:00)

Damit bestätigst du jetzt nur, was ich schon geschrieben hatte. Trotz EU existiert Deutschland als Nationalstaat weiter und es gibt keine wirklichen Bestrebungen, ihn abzuschaffen.
Die langfristige Tendenz geht dahin, dass die Bundesrepublik ebenso wie andere europäische Staaten in der EU aufgehen werden. Schon heute haben diese Staaten einen Teil ihrer - von Nationalstaaten üblicherweise beharrlich behaupteten - Souveränitätsrechte an die EU zur Ausübung bertragen.
MfG

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Re: Warum hassen (viele) GRÜNE Deutschland

Beitrag von Tom Bombadil »

Hieronymus hat geschrieben:(01 Aug 2017, 20:35)

Wozu? Sie hat sich in ihrer repräsentativen Form durchaus bewährt.
Wie kann das sein, wenn das Urteil des Volkes von geringer Erheblichkeit war und ist?
Hieronymus hat geschrieben:(01 Aug 2017, 20:41)

Die langfristige Tendenz geht dahin, dass die Bundesrepublik ebenso wie andere europäische Staaten in der EU aufgehen werden.
Da bin ich nicht ganz so optimistisch.
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Re: Warum hassen (viele) GRÜNE Deutschland

Beitrag von Provokateur »

Tom Bombadil hat geschrieben:(01 Aug 2017, 20:46)

Da bin ich nicht ganz so optimistisch.
Naja, vor allem im Osten (wo die Staaten schon einmal jemanden hatten, der ihnen die Marschrichtung vorgegeben hat...was im kollektiven Bewusstsein immer noch nachwirkt, und das nicht positiv) und in Großbritannien, die immer Bestimmer und nie Untergebener waren, sieht man gegenläufige Tendenzen.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Warum hassen (viele) GRÜNE Deutschland

Beitrag von Quatschki »

Hieronymus hat geschrieben:(01 Aug 2017, 19:46)

Das Bismarckreich war ein Fürstenbund, kein "echter Staatenbund"!
Das spricht doch dafür, dass sich der deutsche Nationalismus erst später, nach Bismarcks Tod heausgebildet hat. Und Triebkraft war dabei nicht der (international versippte) Adel, sondern das erstarkende "Bildungs"bürgertum und die bürgerliche Intelligenz, die in der internationalen Zurücksetzung Deutschlands eine Gerechtigkeitslücke ausmachte und daraus ihr Streben nach Gleichberechtigung, "Weltgeltung", dem "Platz an der Sonne" ableiteten.
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Re: Warum hassen (viele) GRÜNE Deutschland

Beitrag von Tehemu »

Provokateur hat geschrieben:(01 Aug 2017, 20:41)

Das ist eine ziemlich steile These. Gerade in der Vorgeschichte war das Konzept der Nation unbekannt. Dennoch entwickelten sich die ersten Hochkulturen. Das Konzept der Nation ist eine Folge der Kultur, nicht anders herum. Erst kulturelle Errungenschaften wie Waffen und Gebäudebau machen es möglich, Grund und Boden zu sichern und abzugrenzen.
Das ist falsch. Ägypten wurde erst gross als Nation.
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Re: Warum hassen (viele) GRÜNE Deutschland

Beitrag von Flaschengeist »

Hyde hat geschrieben:(01 Aug 2017, 01:26)

Richtig wäre die Aussage, dass viele Grüne den Nationalismus hassen. Dass jedoch viele Grüne Deutschland hassen, ist sicherlich keine korrekte Aussage.

Wenn das stimmen würde warum hassen dann die GRÜNEN "nur" die deutschen Fahnen?
Grüne wollen keine Deutschland-Flaggen zur EM sehen
https://www.welt.de/politik/article1561 ... sehen.html

Hört sich für mich stark nach Rassismus an.
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Re: Warum hassen (viele) GRÜNE Deutschland

Beitrag von X3Q »

Flaschengeist hat geschrieben:(01 Aug 2017, 23:06)

Wenn das stimmen würde warum hassen dann die GRÜNEN "nur" die deutschen Fahnen?


https://www.welt.de/politik/article1561 ... sehen.html

Hört sich für mich stark nach Rassismus an.
Auf die Idee, daß die/einige Grünen die Flagge nicht sehen wollen, weil das Flaggezeichen für Etwas steht ... und man dieses Etwas ablehnt ... kannst du dir nicht vorstellen? Es muss/kann also nur Rassismus sein?

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Re: Warum hassen (viele) GRÜNE Deutschland

Beitrag von H2O »

Hieronymus hat geschrieben:(01 Aug 2017, 20:41)

Die langfristige Tendenz geht dahin, dass die Bundesrepublik ebenso wie andere europäische Staaten in der EU aufgehen werden. Schon heute haben diese Staaten einen Teil ihrer - von Nationalstaaten üblicherweise beharrlich behaupteten - Souveränitätsrechte an die EU zur Ausübung bertragen.
Sehe ich genau so; dennoch hat Tom Bombadil auch ein wenig Recht: Auch in einer Föderation europäischer Staaten wird ein Verbund deutscher Bundesländer eine gemeinsame kulturelle und verwaltungstechnische Rolle spielen. Ich kann mir derzeit nicht vorstellen, daß sich Nordwestdeutschland kulturell stärker an die Niederlande oder Friesland anschmiegt als an Sachsen oder Bayern.

Aber ich kann mir sehr gut vorstellen, daß sich sehr enge kulturelle Beziehungen zwischen den Bayern und Tirolern ergeben werden, die organisatorisch sehr deutlich über die heutigen Landesgrenzen hinaus greifen. Nur daß es deshalb wohl keine ernsthaften Eifersüchteleien geben dürfte, so lange sich das durch den gemeinsamen Willen der dort lebenden Menschen so abspielt. Niemand verliert etwas... und alle gewinnen.

Man wird sicher darauf zu achten haben, daß in der europäischen Föderation Sprachgebiete nicht durch holzköpfiges Verhalten von Zuwanderern verschoben werden... wie das warnende Beispiel Belgien zeigt mit seinen Streitigkeiten in Grenzgebieten zwischen der Wallonie und Flandern. Der Schutz von bestehenden Sprachgebieten muß europäische Staatsraison sein!
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Re: Warum hassen (viele) GRÜNE Deutschland

Beitrag von Flaschengeist »

X3Q hat geschrieben:(01 Aug 2017, 23:11)

Auf die Idee, daß die/einige Grünen die Flagge nicht sehen wollen, weil das Flaggezeichen für Etwas steht ... und man dieses Etwas ablehnt ... kannst du dir nicht vorstellen? Es muss/kann also nur Rassismus sein?

--X

Die GRÜNEN haben ja "nur" etwas gegen die Deutsche Fahne. Gegen z.B. Türkische Fahnen haben sie scheinbar nichts.

Wenn man also einen Menschen auf Grund seiner Abstammung benachteiligt dann nennt man das Rassismus.
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Re: Warum hassen (viele) GRÜNE Deutschland

Beitrag von Pro&Contra »

H2O hat geschrieben:(01 Aug 2017, 11:14)

Das sind natürlich sehr schwerwiegende Vorhaltungen, die eigentlich von Geschädigten vorgetragen werden müßten. Deshalb meine Nachfrage: Wo ist die Prozeßwelle der mißbrauchten ehemaligen Kinder, die vergleichbar wäre mit der Klagewelle ehemaliger Kinder in bestimmten Kinderheimen, Kinderchören und anderen Einrichtungen. Mir wäre schon Beweis genug, wenn die dort Verantwortlichen eine wichtige Rolle in der Partei DIE GRÜNEN spielten oder spielen. Mir ist an Aufklärung gelegen... also her mit den Beweisen.

Kein Beweis ist für mich das dümmliche Treiben eines Cohn-Bendit oder anderer, für das sich Herr Trittin nachträglich geschämt hat. Ich möchte schon die Tatvorwürfe sehen... mindestens von der Qualität, die Herrn Tausch oder Herrn Edathy vorgehalten wird... oder gleich ganz hart, von der Qualität, die geweihten Priestern vorgehalten wird.
Lies meinen Beitrag nochmal. Wenn du ihn dann immer noch nicht verstanden hast, dann erkläre ich ihn dir. ;)
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Re: Warum hassen (viele) GRÜNE Deutschland

Beitrag von H2O »

Provokateur hat geschrieben:(01 Aug 2017, 20:51)

Naja, vor allem im Osten (wo die Staaten schon einmal jemanden hatten, der ihnen die Marschrichtung vorgegeben hat...was im kollektiven Bewusstsein immer noch nachwirkt, und das nicht positiv) und in Großbritannien, die immer Bestimmer und nie Untergebener waren, sieht man gegenläufige Tendenzen.
Diese Erscheinungsformen halte ich für einen Nachklapp der Selbstbehauptung von Nationalstaaten. Von dem Augenblick an, an dem die Sorge der Selbstbehauptung von Völkern in Sprache/Kultur/Lebensgewohnheiten entfällt, etwa durch eine gemeinsame Verfassung, sollten sich solche Vereinzelungen auflösen. Sie brächten im Gegenteil nur Nachteile durch mehr oder weniger starke Abkapselung und politisch/wirtschaftliche Bündnisse über solche Staaten hinweg.
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Re: Warum hassen (viele) GRÜNE Deutschland

Beitrag von H2O »

Pro&Contra hat geschrieben:(01 Aug 2017, 23:25)

Lies meinen Beitrag nochmal. Wenn du ihn dann immer noch nicht verstanden hast, dann erkläre ich ihn dir. ;)
Den kann ich 10-mal lesen; und ich komme immer wieder zu meinen Fragen, die Sie aber nicht beantworten müssen. Auch das gibt ein Diskussionsforum locker her.
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Re: Warum hassen (viele) GRÜNE Deutschland

Beitrag von hafenwirt »

Flaschengeist hat geschrieben:(01 Aug 2017, 23:22)

Die GRÜNEN haben ja "nur" etwas gegen die Deutsche Fahne. Gegen z.B. Türkische Fahnen haben sie scheinbar nichts.

Wenn man also einen Menschen auf Grund seiner Abstammung benachteiligt dann nennt man das Rassismus.
Der Lappen in schwarz-rot-gold kann sich nich fortpflanzen, nimmt keine Nahrung zu sich, scheidet sie nicht aus und atmet nicht. Daraus folgern wir ....

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Re: Warum hassen (viele) GRÜNE Deutschland

Beitrag von Hyde »

H2O hat geschrieben:(01 Aug 2017, 23:18)
Ich kann mir derzeit nicht vorstellen, daß sich Nordwestdeutschland kulturell stärker an die Niederlande oder Friesland anschmiegt als an Sachsen oder Bayern.
Das sehe ich nicht unbedingt so. Meines Erachtens nach haben die Menschen beispielsweise in Nordwestdeutschland kulturell und von der Mentalität her mehr mit Holland gemein als mit Sachsen. Was daran liegt, dass die einen durch Westeuropa geprägt sind, die anderen durch Osteuropa bzw. durch den Kommunismus.

Wenn man zu gewissen gesellschaftlichen Themen Umfragen machen würde, dann wären sich Niederländer und Schleswig-Holsteiner dort deutlich näher als Schleswig Holsteiner und Sachsen...
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Re: Warum hassen (viele) GRÜNE Deutschland

Beitrag von Flaschengeist »

hafenwirt hat geschrieben:(01 Aug 2017, 23:57)

Der Lappen in schwarz-rot-gold kann sich nich fortpflanzen, nimmt keine Nahrung zu sich, scheidet sie nicht aus und atmet nicht. Daraus folgern wir ....

Richtig, eine Fahne ist kein Mensch!

Das ist richtig.

Aber das trifft doch auch auf andere Fahnen zu. Waurm also haben die GRÜNEN nur etwas gegen Deutsche Fahnen?
„Nur in Deutschland wird mir vorgeworfen, ich wäre deutschfreundlich“ :)

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Re: Warum hassen (viele) GRÜNE Deutschland

Beitrag von H2O »

Hyde hat geschrieben:(02 Aug 2017, 00:16)

Das sehe ich nicht unbedingt so. Meines Erachtens nach haben die Menschen beispielsweise in Nordwestdeutschland kulturell und von der Mentalität her mehr mit Holland gemein als mit Sachsen. Was daran liegt, dass die einen durch Westeuropa geprägt sind, die anderen durch Osteuropa bzw. durch den Kommunismus.

Wenn man zu gewissen gesellschaftlichen Themen Umfragen machen würde, dann wären sich Niederländer und Schleswig-Holsteiner dort deutlich näher als Schleswig Holsteiner und Sachsen...
Teils, teils. Klar, die Friesen, wenn es die noch als Volksgruppen in nennenswerter Zahl geben sollte, die könnten sich länderübergreifend von Dänemark bis zu den Niederlanden auf Gemeinsamkeiten besinnen. Als Nicht-Friese habe ich Schwierigkeiten, mir diese Gemeinsamkeiten vor zu stellen... ok, der Kampf mit der Nordsee, der Broterwerb hinter den Deichen. Kommt mir aber zu bäuerlich vor für unsere heutigen Lebensweisen.

Allerdings bin ich arg verunsichert beim Begriff "Volksgruppen". Immerhin hat der letzte Weltkrieg mit seinen Millionen Heimatvertriebenen zu einer sehr umfangreichen Durchmischung unserer historischen Stämme geführt. Die betroffenen Menschen sind dadurch vor Ort eher "deutscher" geworden als friesischer... vermute ich. Weiterhin führt unsere höhere Beweglichkeit im Arbeitsleben dazu, daß örtliche Besonderheiten sich ausbreiten und dadurch weniger besonders werden. Denken wir auch daran, daß neuesten Zählungen zufolge in Deutschland über 20% der Mitbürger ausländische Wurzeln haben oder noch Ausländer sind.

Unseren westlichen Nachbarn geht es in diesem Sinne gar nicht so sehr anders. Es wäre vielleicht spannend zu ermitteln, wie sich diese neuerliche Durchmischung auf den Wunsch auswirken wird, auf eine europäische Föderation zu zu arbeiten.

Was die europäische Hochkultur betrifft, so eignet die sich bestimmt nicht, regionale Besonderheiten zu fördern. Da mag es Regionen geben, die sich durch allgemeine Kulturbegeisterung unterscheiden von solchen, in denen es in der Hinsicht etwas ruhiger zu geht. Das zieht sich aber als bunter Flickenteppich quer durch Europa, und die kulturellen Hochburgen vernetzen sich und wetteifern miteinander... wie schon immer.
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Re: Warum hassen (viele) GRÜNE Deutschland

Beitrag von Hyde »

H2O hat geschrieben:(02 Aug 2017, 00:51)

Teils, teils. Klar, die Friesen, wenn es die noch als Volksgruppen in nennenswerter Zahl geben sollte, die könnten sich länderübergreifend von Dänemark bis zu den Niederlanden auf Gemeinsamkeiten besinnen. Als Nicht-Friese habe ich Schwierigkeiten, mir diese Gemeinsamkeiten vor zu stellen... ok, der Kampf mit der Nordsee, der Broterwerb hinter den Deichen. Kommt mir aber zu bäuerlich vor für unsere heutigen Lebensweisen.
Mir geht es nicht um Volksgruppen, wobei wir Deutschen und Holländer ja im Grunde ohnehin dem gleichen Volk entstammen.
Geht eher um Mentalitäten und Einstellungen. Die Westdeutschen und die Niederländer sind seit 1945 durch eine gemeinsame westliche Sozialisation geprägt wurden, die sich u.a. durch folgende Merkmale auszeichnete:

-Demokratie und Rechtsstaatlichkeit
-individuelle Freiheit
-westliche Popkultur (Musik, TV, Film, Literatur, etc)
-Erfahrungen als Einwanderungsgesellschaft
-Wohlstandsgesellschaft

In all diesen zentralen Bereichen des öffentlichen und persönlichen Lebens sind die Ostdeutschen ein halbes Jahrhundert lang gänzlich anders sozialisiert worden als wir Westdeutschen, Holländer und Westeuropäer.

Daher kann man denke ich schon klar sagen, dass der Westdeutsche Lebenseinstellungen aufweist, die dem gewöhnlichen Holländer näher sind als dem gewöhnlichen Ostdeutschen. Auch vom materiellen Wohlstand her sind sich Westdeutsche und Holländer ja auch heute noch deutlich näher als Westdeutsche und Ostdeutsche.
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Re: Warum hassen (viele) GRÜNE Deutschland

Beitrag von Hyde »

Was einen gesamteuropäischen Föderalstaat angeht, sehe ich im Übrigen genau diese Ost/West-Teilung als größtes Hinderniss an. Mehr noch als die Ostdeutschen (die zumindest bis 1945 mehr oder minder westeuropäisch geprägt waren) sind die Osteuropäer Jahrhunderte lang durch andere kulturelle Einflüsse geprägt worden als Westeuropa, was auch heute noch zu erheblichen Unterschieden in der Lebenswirklichkeit zwischen Westeuropäern und Osteuropäern führt (Mentalität, materielle Lage, politische Kultur).

Wie man diese beiden unterschiedlichen Teile, also West - und Osteuropa, in absehbarer Zukunft in einem gemeinsamen Staat vereinen will, dazu fehlt mir die Fantasie.
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Re: Warum hassen (viele) GRÜNE Deutschland

Beitrag von H2O »

Hyde hat geschrieben:(02 Aug 2017, 01:13)

Mir geht es nicht um Volksgruppen, wobei wir Deutschen und Holländer ja im Grunde ohnehin dem gleichen Volk entstammen.
Geht eher um Mentalitäten und Einstellungen. Die Westdeutschen und die Niederländer sind seit 1945 durch eine gemeinsame westliche Sozialisation geprägt wurden, die sich u.a. durch folgende Merkmale auszeichnete:

-Demokratie und Rechtsstaatlichkeit
-individuelle Freiheit
-westliche Popkultur (Musik, TV, Film, Literatur, etc)
-Erfahrungen als Einwanderungsgesellschaft
-Wohlstandsgesellschaft

In all diesen zentralen Bereichen des öffentlichen und persönlichen Lebens sind die Ostdeutschen ein halbes Jahrhundert lang gänzlich anders sozialisiert worden als wir Westdeutschen, Holländer und Westeuropäer.

Daher kann man denke ich schon klar sagen, dass der Westdeutsche Lebenseinstellungen aufweist, die dem gewöhnlichen Holländer näher sind als dem gewöhnlichen Ostdeutschen. Auch vom materiellen Wohlstand her sind sich Westdeutsche und Holländer ja auch heute noch deutlich näher als Westdeutsche und Ostdeutsche.
Da haben Sie sicher Recht! Aber wir reden dann über das Lebensgefühl zweier Generationen. Werden Trennendes und Gemeinsames in weiteren zwei, drei Generationen so bestehen bleiben? Davon bin ich nicht überzeugt. Wenn wir an die europäische Einheit denken, dann sind das doch eher langfristige Abläufe, auch wenn wir Europäer uns da mehr Schwung wünschen.
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Re: Warum hassen (viele) GRÜNE Deutschland

Beitrag von Hyde »

H2O hat geschrieben:(02 Aug 2017, 01:32)

Da haben Sie sicher Recht! Aber wir reden dann über das Lebensgefühl zweier Generationen. Werden Trennendes und Gemeinsames in weiteren zwei, drei Generationen so bestehen bleiben? Davon bin ich nicht überzeugt.
Ich hoffe nicht, dass die Unterschiede bestehen bleiben. Allerdings habe ich teilweise die Befürchtung, dass West - und Ostdeutschland nie mehr wirklich zusammenwachsen. Ein entmutigendes Beispiel wäre hier die USA, wo selbst 200 gemeinsame Jahre nicht ausgereicht haben, um die mentalen, kulturellen, politischen & wirtschaftlichen Unterschiede zwischen Nord - und Südstaaten auszugleichen.
Ähnliches gilt für Nord - und Süditalien. Die werden wohl auch nie mehr wirklich zusammenwachsen.
Ich hoffe, West - und Ostdeutschen blüht nicht das gleiche Schicksal, aber ich befürchte es fast.
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Re: Warum hassen (viele) GRÜNE Deutschland

Beitrag von Flaschengeist »

Hyde hat geschrieben:(02 Aug 2017, 01:47)

Ich hoffe nicht, dass die Unterschiede bestehen bleiben. Allerdings habe ich teilweise die Befürchtung, dass West - und Ostdeutschland nie mehr wirklich zusammenwachsen. Ein entmutigendes Beispiel wäre hier die USA, wo selbst 200 gemeinsame Jahre nicht ausgereicht haben, um die mentalen, kulturellen, politischen & wirtschaftlichen Unterschiede zwischen Nord - und Südstaaten auszugleichen.
Ähnliches gilt für Nord - und Süditalien. Die werden wohl auch nie mehr wirklich zusammenwachsen.
Ich hoffe, West - und Ostdeutschen blüht nicht das gleiche Schicksal, aber ich befürchte es fast.

Was veranlasst Sie zu dieser Befürchtung?
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Re: Warum hassen (viele) GRÜNE Deutschland

Beitrag von Hyde »

Flaschengeist hat geschrieben:(02 Aug 2017, 01:51)

Was veranlasst Sie zu dieser Befürchtung?
Wirtschaftlich holt der Osten bereits seit der Jahrtausendwende nicht mehr wirklich auf.
Politisch haben sich die Differenzen eher vergrößert im Vergleich zu den 90ern (siehe die große Zahl von Linken - und AfD-Wählern im Osten). Und unter den Jungwählern (die alle in Gesamtdeutschland sozialisiert wurden) wählen im Osten 15% AfD, im Westen aber nur 5%, also ein Drittel davon.

Ich denke, die Nachwirkungen der Teilung werden noch über Generationen spürbar bleiben, selbst wenn die DDR längst kein Lebender mehr miterlebt hat.
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Re: Warum hassen (viele) GRÜNE Deutschland

Beitrag von Flaschengeist »

Hyde hat geschrieben:(02 Aug 2017, 01:57)

Wirtschaftlich holt der Osten bereits seit der Jahrtausendwende nicht mehr wirklich auf.
Politisch haben sich die Differenzen eher vergrößert im Vergleich zu den 90ern (siehe die große Zahl von Linken - und AfD-Wählern im Osten). Und unter den Jungwählern (die alle in Gesamtdeutschland sozialisiert wurden) wählen im Osten 15% AfD, im Westen aber nur 5%, also ein Drittel davon.

Ich denke, die Nachwirkungen der Teilung werden noch über Generationen spürbar bleiben, selbst wenn die DDR längst kein Lebender mehr miterlebt hat.

Es gibt doch auch Unterschiede im Westen. Z.B. Saarland VS. Baden-Württemberg.

Wichtig ist doch das sich alle Menschen in Deutschland sich als Deutsche begreifen. Und das ist bei den Deutschen in Ost und West der Fall.
„Nur in Deutschland wird mir vorgeworfen, ich wäre deutschfreundlich“ :)

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Hyde
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Re: Warum hassen (viele) GRÜNE Deutschland

Beitrag von Hyde »

Flaschengeist hat geschrieben:(02 Aug 2017, 02:01)

Es gibt doch auch Unterschiede im Westen. Z.B. Saarland VS. Baden-Württemberg.

Wichtig ist doch das sich alle Menschen in Deutschland sich als Deutsche begreifen. Und das ist bei den Deutschen in Ost und West der Fall.
Ich halte es schon auch für wichtig, dass sich die Lebensverhältnisse in Deutschland angleichen (wirtschaftlich wie mental und politisch). Das ist auch wichtig für die Stabilität im Land und wichtig dafür, dass gewisse Regionen nicht ausbluten. Es ist auch eine Frage der Fairness für alle Menschen im Land.

Und das Saarland ist wirtschaftlich zwar nicht auf Augenhöhe mit BaWü, aber immer noch viel stärker als der Osten. Laut EU kommt Deutschland auf 127% der durchschnittlichen Wirtschaftskraft der EU (Durchschnitt: 100%), das Saarland auf 119% und Ostdeutschland auf ca 80-90%.
Der Osten ist damit wirtschaftlich sogar schwächer als Spanien und Italien.
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Re: Warum hassen (viele) GRÜNE Deutschland

Beitrag von H2O »

Hyde hat geschrieben:(02 Aug 2017, 01:47)

Ich hoffe nicht, dass die Unterschiede bestehen bleiben. Allerdings habe ich teilweise die Befürchtung, dass West - und Ostdeutschland nie mehr wirklich zusammenwachsen. Ein entmutigendes Beispiel wäre hier die USA, wo selbst 200 gemeinsame Jahre nicht ausgereicht haben, um die mentalen, kulturellen, politischen & wirtschaftlichen Unterschiede zwischen Nord - und Südstaaten auszugleichen.
Ähnliches gilt für Nord - und Süditalien. Die werden wohl auch nie mehr wirklich zusammenwachsen.
Ich hoffe, West - und Ostdeutschen blüht nicht das gleiche Schicksal, aber ich befürchte es fast.
An diese wirklich offene Frage müssen wir aus meiner Sicht sehr nüchtern heran gehen. Gemeinsames und Unterschiede hat es auch in der Vergangenheit gegeben und wird es auch in Zukunft geben. Ich betrachte die besagten 50 Jahre als Störung unserer nationalen Entwicklung, die nun einmal gemeinsam mit unseren Ossis verlaufen wird. Ich selbst bin einer von den Alten, die sich auch an die Zeit "vor den 50 Jahren" gut erinnern können. Selbstverständlich werden die "50 Jahre" auch einige Generationen später ihre Spuren hinterlassen... aber sie werden doch verblassen.

Und irgendwann werden wir doch eine Lage vorfinden, wo Unterschiede und Gemeinsamkeiten mit, meinetwegen, den Niederländern einerseits und unseren Ossis andererseits bestehen, unterschiedlicher Art sicher... wo wir aber nicht mehr so entschieden sagen können: "Mit denen: ja, mit jenen: Eher nicht!" Zumal solche Bilder ja nicht scharf eine Gruppe erfassen, sondern sich darüber auch eine statistische Verteilung legt. Den Niederländer oder den Ossi gibt es ja überhaupt nicht.
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Re: Warum hassen (viele) GRÜNE Deutschland

Beitrag von Tomaner »

Pro&Contra hat geschrieben:(01 Aug 2017, 10:18)

Alleine diesen geisteskranken Schwachsinn vertreten zu haben disqualifiziert für alle Zeit.
Das ist kein Schwachsinn, sondern Realität! Es ist mir schon lange klar, Anhänger der AfD sind fern ab von jeglicher Realität und glauben nur das, was ihren Vorurteilen entspricht. Selbst dann, wenn wie hier der Vatikan und die Verantwortlichen in Regensburg selbst die Taten einräumen. Wenn AfD selbst dann noch glaubt, andere deshalb disqualifizieren zu müssen, sollten sie ausschließlich nur noch in Irrenhäusern Politik machen, neben König Ludwigs und Napoleons!°
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Re: Warum hassen (viele) GRÜNE Deutschland

Beitrag von Provokateur »

Tehemu hat geschrieben:(01 Aug 2017, 22:47)

Das ist falsch. Ägypten wurde erst gross als Nation.
Es gab erst die Kultur, dann die Nation. Nicht anders herum. Geht nicht anders. Erkläre mir doch mal logisch, wie das funktionieren soll, dass sich erst Leute zusammenfinden, die sagen: "Okay, wir haben hier nen König. Leben wir doch von hier bis dort. Und dann entwickeln wir uns weiter, lasst uns Steine aufschütten zu diesen großen spitzen Gebäuden."

Nenene. Du brauchst erst eine Kultur. Die erst ermöglicht es, zu sagen: "Wir sind die X, und wir leben hier. Unsere Hüte sind nämlich flach und gelb statt spitz und rot." Ohne Kultur keine Nation.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Warum hassen (viele) GRÜNE Deutschland

Beitrag von hafenwirt »

Flaschengeist hat geschrieben:(02 Aug 2017, 00:31)
Das ist richtig.
Warum schreibst du es dann in dem Zusammenhang? Die Erwiderung auf X3Q ergibt dann keinen Sinn mehr.
Flaschengeist hat geschrieben:(01 Aug 2017, 23:22)
Wenn man also einen Menschen auf Grund seiner Abstammung benachteiligt dann nennt man das Rassismus.
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Re: Warum hassen (viele) GRÜNE Deutschland

Beitrag von X3Q »

Flaschengeist hat geschrieben:(01 Aug 2017, 23:22)

Die GRÜNEN haben ja "nur" etwas gegen die Deutsche Fahne. Gegen z.B. Türkische Fahnen haben sie scheinbar nichts.

Wenn man also einen Menschen auf Grund seiner Abstammung benachteiligt dann nennt man das Rassismus.
Ich bin mir da nicht so sicher, daß die Grünen nur etwas gegen den Deutschen Nationalismus haben. Warum sollten sie aber als Deutsche Partei etwas zu anderen Nationalismen sagen? Ist ja nicht deren Bier. Aber ich kann die Abneigung der Grünen gegen das nationaltrunkende Fahnenwedeln schon nachvollziehen.

--X
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Re: Warum hassen (viele) GRÜNE Deutschland

Beitrag von Alter Stubentiger »

Hieronymus hat geschrieben:(01 Aug 2017, 20:33)

Ich halte das für einen Mythos, den die Grünen pflegen. Einsatz für die Umwelt, das gibt es bereits seit den 1950er und 1960er Jahren - zumindest im Ruhrgebiet gab es das einschließlich der ersten Bürgerinitiativen zur Erhaltung der Natur und zur Verrringerung der Luftverschmutzung. In den frühen 1960er Jahren war der Wahlkampfslogan der SPD im Ruhrgebiet: "Der Himmel über dem Ruhrgebiet muss wieder blau werden" (Willy Brandt). Eine ganze Reihe umweltpolitischer Maßnahmen wurden in die Wege geleitet.

Der Verdienst der Grünen ist, dass alle Parteien schließlich auf den Umweltschutzzug aufsprangen, entsprechende Ziele in ihre Parteiprogramme aufnahmen und immer mehr wirksame Umwelt- sowie Naturschutzmaßnahmen umsetzten.
Das habe ich ganz anders erlebt. Die anderen Parteien haben erst ernst mit dem Umweltschutz gemacht als die Grünen sie dazu zwangen. In den 50er und 60er und 70er Jahren war Umweltschutz ein reines Lippenbekenntnis. Es gab Smogalarm und Fahrverbote. In Duisburg Hochfeld waren die Straßen rot von der Kupferhütte. Die Flüsse waren Kloaken. Kläranlagen gab es ja nicht. Die Industrie leitete alles einfach in Rhein und Ruhr. Und man mußte beim Wäschtrocknen aufpassen wie der Wind wehte sonst war die weiße Wäsche direkt wieder schwarz. So schön wie heute war Deutschland vor den Grünen nicht.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: Warum hassen (viele) GRÜNE Deutschland

Beitrag von Tehemu »

Provokateur hat geschrieben:(02 Aug 2017, 06:47)

Es gab erst die Kultur, dann die Nation. Nicht anders herum. Geht nicht anders. Erkläre mir doch mal logisch, wie das funktionieren soll, dass sich erst Leute zusammenfinden, die sagen: "Okay, wir haben hier nen König. Leben wir doch von hier bis dort. Und dann entwickeln wir uns weiter, lasst uns Steine aufschütten zu diesen großen spitzen Gebäuden."

Nenene. Du brauchst erst eine Kultur. Die erst ermöglicht es, zu sagen: "Wir sind die X, und wir leben hier. Unsere Hüte sind nämlich flach und gelb statt spitz und rot." Ohne Kultur keine Nation.

Die Zeit vor Narmer war ein schlecht. Schau dir die Zeit an. Vor Narmer gab es viele tausend Jahre fast nichts. Keine Entwicklung. Narmer hat den Staat gebaut. Und dann gab es eine Explosion der Kultur. Die mensche hatten Sicherheit und erreichten Ziele die vorher unmöglich waren. Die Leute haben sich nicht gefunden. Pharaoh Narmer hat sie gezwungen, Mit Gewalt und das Land gebaut aus vielen.
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Re: Warum hassen (viele) GRÜNE Deutschland

Beitrag von Provokateur »

Tehemu hat geschrieben:(02 Aug 2017, 18:37)

Die Zeit vor Narmer war ein schlecht. Schau dir die Zeit an. Vor Narmer gab es viele tausend Jahre fast nichts. Keine Entwicklung. Narmer hat den Staat gebaut. Und dann gab es eine Explosion der Kultur. Die mensche hatten Sicherheit und erreichten Ziele die vorher unmöglich waren. Die Leute haben sich nicht gefunden. Pharaoh Narmer hat sie gezwungen, Mit Gewalt und das Land gebaut aus vielen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Narmer
Wolfgang Helck verweist beispielsweise anhand archäologischer Funde im Zusammenhang mit dem Horusgeleit auf die Möglichkeit, dass belegte Austauschlieferungen für das Bestehen eines zentral regierten Ägyptens bereits vor Narmer sprechen. Gefäßaufschriften und Tonritzungen aus Girga, Tarchan und Abydos belegen einen regen Austausch mit verschiedenen Waren und Gütern zwischen Ober- und Unterägypten. Sie gehören zu den frühesten Belegen für schriftliche Dokumente über Warenaustausch. Dieser Umstand lässt die Vermutung zu, dass es bereits vor Narmer eine praktizierte, friedliche Länderpolitik zwischen Nord und Süd gegeben hat, zumal ein Warenaustausch nur über eine zentrale Verwaltung funktioniert.
Ich bitte dich....
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Warum hassen (viele) GRÜNE Deutschland

Beitrag von Tehemu »

Provokateur hat geschrieben:(02 Aug 2017, 18:41)

https://de.wikipedia.org/wiki/Narmer



Ich bitte dich....

Du musst mich nicht bitten. Denn es zeigt genau das ich recht habe. Nichts davon ist geblieben. Es war wertlos und klein. Jeder Dorf hatte seinen eigenen Boss. Jedes Dorf hat jedes Dorf überfallen. Es war wertlos.

Narmer hat eine Nation gebaut. Macht erzeugt. Jedes Volk in der Umgebung hatte Angst und überall wo Angst ist, ist Ordnung. Ägypten wurde reich. Kein anderer Ort der Welt war so weit und so reich. Und ab da hat es Bestand.

Wir sind Menschen. Wir sollten immer das höchste wollen und nicht wie Tiere leben.
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Re: Warum hassen (viele) GRÜNE Deutschland

Beitrag von Olympus »

Tehemu hat geschrieben:(02 Aug 2017, 19:32)

Du musst mich nicht bitten. Denn es zeigt genau das ich recht habe. Nichts davon ist geblieben. Es war wertlos und klein. Jeder Dorf hatte seinen eigenen Boss. Jedes Dorf hat jedes Dorf überfallen. Es war wertlos.

Narmer hat eine Nation gebaut. Macht erzeugt. Jedes Volk in der Umgebung hatte Angst und überall wo Angst ist, ist Ordnung. Ägypten wurde reich. Kein anderer Ort der Welt war so weit und so reich. Und ab da hat es Bestand.

Wir sind Menschen. Wir sollten immer das höchste wollen und nicht wie Tiere leben.
Wir sind aber Tiere, die weit über sich hinaus Leben und schmerzhaft fallen werden.
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Re: Warum hassen (viele) GRÜNE Deutschland

Beitrag von Tehemu »

Olympus hat geschrieben:(02 Aug 2017, 19:38)

Wir sind aber Tiere, die weit über sich hinaus Leben und schmerzhaft fallen werden.

Du vielleicht aber ich nicht. Ich denke man muss immer besser werden. Ambitionen haben.
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Re: Warum hassen (viele) GRÜNE Deutschland

Beitrag von Hieronymus »

Tom Bombadil hat geschrieben:(01 Aug 2017, 20:46)

Wie kann das sein, wenn das Urteil des Volkes von geringer Erheblichkeit war und ist?
Habe ich das so geschrieben? Ich schrieb “könnte“ und zeigte eine eventuelle Möglichkeit auf. Im Falle unserer repräsentativen Demokratie jedenfalls beurteilt das Volk im Nachgang die Leistungen seiner Repräsentanten und wählt sie – oder wählt sie ab.

Um es anders auszudrücken: Entwicklungen müssen nicht, wie du geschrieben hast, vom Volk als “Souverän“ ihren Ausgang nehmen, sondern eine nachträgliche Zustimmung des Volkes ist vollkommen ausreichend.
MfG

H.
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Re: Warum hassen (viele) GRÜNE Deutschland

Beitrag von Hieronymus »

Provokateur hat geschrieben:(01 Aug 2017, 20:51)

Naja, vor allem im Osten (wo die Staaten schon einmal jemanden hatten, der ihnen die Marschrichtung vorgegeben hat...was im kollektiven Bewusstsein immer noch nachwirkt, und das nicht positiv) und in Großbritannien, die immer Bestimmer und nie Untergebener waren, sieht man gegenläufige Tendenzen.
Die EU als Staatsbildung besonderer Art befindet sich in der Entwicklung. Mit gewissen Rückschlägen muss dabei gerechnet werden – es agieren schließlich fehlbare Menschen. Rückschläge aber können vermieden bzw. wieder ausgeglichen werden. Die Briten z. B. sehen zu großen Teilen auf den “Brexit“ mit erheblicher Besorgnis; in osteuropäischen Staaten gehen die undemokratischen Entwicklungen nicht ohne Widerstände in ihren Bevölkerungen vor sich. Man wird also abwarten müssen, welche Ergebnisse diese “gegenläufigen Tendenzen“ zeitigen werden, ob und in welchem Umfange sie zum Problem werden.
MfG

H.
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Re: Warum hassen (viele) GRÜNE Deutschland

Beitrag von Hieronymus »

Quatschki hat geschrieben:(01 Aug 2017, 21:02)

Das spricht doch dafür, dass sich der deutsche Nationalismus erst später, nach Bismarcks Tod heausgebildet hat.
Die Reichsgründung war ein Ergebnis der Politik Bismarcks, der Macht Preußens.

Der deutsche Nationalismus war das Ergebnis der Französischen Revolution und der Gewaltherrschaft Napoleons.
Und Triebkraft war dabei nicht der (international versippte) Adel, sondern das erstarkende "Bildungs"bürgertum und die bürgerliche Intelligenz,
Was das Kaiserreich angeht, ist das soweit richtig. Deshalb wurde auch davon gesprochen, dass Preußen nach der Reichsbildung “in Deutschland aufgehe“ – für den Preußenkönig Wilhelm eine Horrorvorstellung, die ihm die Annahme der Kaiserkrone verleidete.
die in der internationalen Zurücksetzung Deutschlands eine Gerechtigkeitslücke ausmachte
… die es überhaupt nicht gab, denn das preußisch dominierte Kaiserreich war in Europa die wirtschaftlich und militärisch stärkste Macht und wirtschaftlich eine Weltmacht, dessen Handelstätigkeit kaum beschränkt wurde!
und daraus ihr Streben nach Gleichberechtigung, "Weltgeltung", dem "Platz an der Sonne" ableiteten.
Das wiederum war eine fixe Idee des Kaisers und seiner Entourage sowie gewisser wirtschaftsbürgerlicher Kreise, die nicht, wie Bismarck, begriffen hatten, dass man auch ohne großen und nicht zu verteidigenden Kolonialbesitz eine wirtschaftliche Weltmacht sein konnte. Weil Kaiser und Reichsregierung aus dieser fixen Idee die falschen politischen und militärpolitischen Schlüsse zogen, beschritten sie einen verhängnisvollen Weg!
MfG

H.
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Re: Warum hassen (viele) GRÜNE Deutschland

Beitrag von Hieronymus »

H2O hat geschrieben:(01 Aug 2017, 23:18)

Sehe ich genau so; dennoch hat Tom Bombadil auch ein wenig Recht: Auch in einer Föderation europäischer Staaten wird ein Verbund deutscher Bundesländer eine gemeinsame kulturelle und verwaltungstechnische Rolle spielen. Ich kann mir derzeit nicht vorstellen, daß sich Nordwestdeutschland kulturell stärker an die Niederlande oder Friesland anschmiegt als an Sachsen oder Bayern.

Aber ich kann mir sehr gut vorstellen, daß sich sehr enge kulturelle Beziehungen zwischen den Bayern und Tirolern ergeben werden, die organisatorisch sehr deutlich über die heutigen Landesgrenzen hinaus greifen. Nur daß es deshalb wohl keine ernsthaften Eifersüchteleien geben dürfte, so lange sich das durch den gemeinsamen Willen der dort lebenden Menschen so abspielt. Niemand verliert etwas... und alle gewinnen.

Man wird sicher darauf zu achten haben, daß in der europäischen Föderation Sprachgebiete nicht durch holzköpfiges Verhalten von Zuwanderern verschoben werden... wie das warnende Beispiel Belgien zeigt mit seinen Streitigkeiten in Grenzgebieten zwischen der Wallonie und Flandern. Der Schutz von bestehenden Sprachgebieten muß europäische Staatsraison sein!
Mit “aufgehen“ – das war vielleicht missverständlich von mir formuliert – meinte ich keine Auflösung der Bundesrepublik Deutschland in ihre einzelnen Bundesländer, sondern nur eine Entwicklung der EU zuerst zu einem europäischen Staatenbund, später dann zu einem Bundesstaat, in dem die ehemaligen Nationalstaaten die Stellung der heutigen Bundesländer in der Bundesrepublik einnehmen. Natürlich bleiben auch die Bundesländer erhalten, die allerdings an Kompetenzen verlieren und auf Verwaltung (Exekution der Gesetze), Kulturelles (z. B. der Erhalt der Sprache) und Repräsentatives beschränkt werden. In einer solchen Konstellation wird das Nationalstaatliche kaum noch eine Rolle spielen.
MfG

H.
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Re: Warum hassen (viele) GRÜNE Deutschland

Beitrag von jorikke »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(02 Aug 2017, 11:36)

Das habe ich ganz anders erlebt. Die anderen Parteien haben erst ernst mit dem Umweltschutz gemacht als die Grünen sie dazu zwangen. In den 50er und 60er und 70er Jahren war Umweltschutz ein reines Lippenbekenntnis. Es gab Smogalarm und Fahrverbote. In Duisburg Hochfeld waren die Straßen rot von der Kupferhütte. Die Flüsse waren Kloaken. Kläranlagen gab es ja nicht. Die Industrie leitete alles einfach in Rhein und Ruhr. Und man mußte beim Wäschtrocknen aufpassen wie der Wind wehte sonst war die weiße Wäsche direkt wieder schwarz. So schön wie heute war Deutschland vor den Grünen nicht.
Zweifellos haben sich die Grünen um den Umweltschutz verdient gemacht.
Allerdings waren sie überhaupt nicht in der Lage andere zu irgend etwas zu zwingen.
Sie sind haben lediglich dem Zeitgeist Tribut gezollt und sind auf einen bereits fahrenden Zug aufgesprungen.
Das Thema so richtig in Gang gebracht hat Willy Brandt. Bereits 1961 als Kanzlerkandidat stellte er den Wahlkampf unter das Mott: "Blauer Himmel über der Ruhr."
Die Leute haben das begriffen und das Thema wurde populär.
Die Partei "Die Grünen" wurde erst ca. 20 Jahre später (1980) in Karlsruhe gegründet.
Das Glück der Grünen war seinerzeit ihre Politische Unerfahrenheit, die es ausschloss, sich anderen wichtigen Themen zu widmen. Deshalb blieb für sie die Umweltthematik, mit der sie sich auch engagiert auseinander setzten.
Es wird ihr Verdienst bleiben, wenngleich es Geschichte ist. Ein Thema mit dem sie heute nicht mehr punkten können, zu viele spielen inzwischen da mit.
Hieronymus
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Re: Warum hassen (viele) GRÜNE Deutschland

Beitrag von Hieronymus »

Hyde hat geschrieben:(02 Aug 2017, 01:23)

Was einen gesamteuropäischen Föderalstaat angeht, sehe ich im Übrigen genau diese Ost/West-Teilung als größtes Hinderniss an. Mehr noch als die Ostdeutschen (die zumindest bis 1945 mehr oder minder westeuropäisch geprägt waren) sind die Osteuropäer Jahrhunderte lang durch andere kulturelle Einflüsse geprägt worden als Westeuropa, was auch heute noch zu erheblichen Unterschieden in der Lebenswirklichkeit zwischen Westeuropäern und Osteuropäern führt (Mentalität, materielle Lage, politische Kultur).

Wie man diese beiden unterschiedlichen Teile, also West - und Osteuropa, in absehbarer Zukunft in einem gemeinsamen Staat vereinen will, dazu fehlt mir die Fantasie.
Das ist nicht ganz richtig. Ich darf daran erinnern, dass Länder wie die baltischen Staaten, Polen, Ungarn, Tschechien und Slowakei (Böhmen und Mähren) eigentlich immer zum “westlichen“, zum katholischen bzw. später auch evangelischen Kulturkreis gehörten.

Welche gegenteiligen Einflüsse die Jahrzehnte der Sowjetdiktatur hatten, darüber kann man diskutieren.
MfG

H.
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