Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

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Wasteland
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Wasteland »

SirToby hat geschrieben:(26 Jun 2017, 17:57)

Es gab einen heftigen Gegenangriff des IS in Mossul, anscheinend ausgeführt von Schläferzellen. Dem IS ist es dadurch gelungen, einen Teil Westmossuls, nahe dem Umspannwerk, wieder in seine Gewalt zu bekommen, auch wenn kein Durchbruch zur eingekesselten Altstadt erzielt werden konnte.
Das mit den Schläferzellen im gesamten Gebiet dürfte noch enorme Probleme verursachen. Die werden sich mehr und mehr auf Guerilla-Kriegführung zurückziehen.
Audi
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Audi »

Die USA plant einen Angriff auf Syrien

Hinweise auf möglichen Chemiewaffeneinsatz
USA drohen Syrien mit Vergeltung bei Giftgasangriff
Syrien bereitet nach US-Angaben den Einsatz von Chemiewaffen vor. Das Weiße Haus zieht eine rote Linie: Sollte es zu einem Angriff kommen, werde Machthaber Assad einen "hohen Preis" bezahlen.

Die Vereinigten Staaten hätten "potenzielle Vorbereitungen für einen weiteren Chemiewaffenangriff des Assad-Regimes identifiziert, der wahrscheinlich einen Massenmord an Zivilisten, darunter unschuldige Kinder, zur Folge haben würde", sagte Trumps Sprecher Sean Spicer.
Die USA seien in Syrien, um die Terrormiliz "Islamischer Staat" zu eliminieren. Wenn Assad aber einen "weiteren Chemiewaffenangriff" ausführe, würden er und seine Armee dafür einen "hohen Preis" bezahlen.
Bei den derzeit beobachteten Aktivitäten handele es sich um ähnliche Vorbereitungen wie jene, "die das Regime vor seinem Chemiewaffenangriff am 4. April 2017 getroffen hat", hieß es. Damals waren bei einem Giftgasangriff auf die Stadt Chan Scheichun mindestens 87 Menschen getötet worden. (Lesen Sie hier mehr zu den Hintergründen.)

http://www.spiegel.de/politik/ausland/u ... 54568.html

Auffälliger geht's es schon gar nicht....

Mal schauen wann der "Chemieangriff" startet. Russland sollte seine Abwehrmittel stärken aktiv eingreifen sei es rein defensiv um die Kosten für die USA hoch zu schrauben



Militärschlag von US-Präsident TrumpUS-Enthüllungsjournalist Hersh: Syrien-Angriff basierte auf Lüge

Doch nun erhebt einer der weltweit renommiertesten Enthüllungsjournalisten schwerwiegende Vorwürfe. Der US-Reporter Seymour Hersh behauptet in einem ausführlichen Artikel für die „Welt am Sonntag“ (WamS ) zum einen, dass bei dem syrischen Angriff überhaupt kein Sarin eingesetzt wurde. Der zweite Vorwurf: Trump habe entsprechende Hinweise seiner eigenen Experten ignoriert und mit dem Militärschlag falsch reagiert.


Vorwurf 1: Es gab keinen Nervengas-Angriff
Hershs Belege:
Der Angriff: Hersh schreibt in der "WamS", dass die syrische Luftwaffe an jenem Tag einen Dschihadisten-Treffpunkt mit einer Bombe angegriffen habe, die nur mit konventionellem Sprengstoff bestückt gewesen sei. In seinem Text beruft er sich vor allem auf seine Haupt-Quelle, einen US-Regierungsberater. Hersh schreibt: „Die 500-Pfund-Bombe löste durch ihre Druck- und Hitzewelle weitere, kleinere Explosionen aus. Dabei entstand eine gewaltige giftige Wolke, die sich über der Stadt ausbreitete."
Militär-Befunde: Hersh bringt weitere Belege und zitiert einen Bericht des US-Militärs, ein sogenanntes "Battle Damage Assessment" (BDA). Demnach sei die giftige Wolke, die nach dem Angriff über dem Dorf niederging, nicht von eingesetztem Gift verursacht worden. Sie sei vielmehr entstanden aus Stoffen, die im Keller des getroffenen Dschihadisten-Stützpunktes lagerten. Darunter seien anderem Düngemittel und Desinfektionsmittel gewesen. 
Geheimdienst-Erkenntnisse: Hersh berichtet, nach dem Angriff hätte ein Mann aus dem US-Sicherheitsapparat, der für die Planung des Vergeltungsangriffs zuständig war, bei CIA und DIA nachgefragt, ob es Beweise für Sarin in dem Flughafen gebe. Die Antwort sei gewesen: „Wir haben keinen Beweis dafür, dass Syrien Sarin hatte oder einsetzte“, so der Hersh-Informant.
Berichte von Helfern: Hersh bezieht sich auf die Organisation Ärzte ohne Grenzen und erwähnt zwei von deren Teams. Das erste Team habe Opfer von Chan Scheichun in einem Krankenhaus behandelt und durchaus Erkenntnisse gehabt, dass die Opfer „einem neurotoxischen Stoff wie Sarin-Gas oder etwas Ähnlichem ausgesetzt waren“.  Ein weiteres Team der Organisation hingegen berichtete laut Hersh: Die Patienten „rochen nach Bleichmittel, was nahelegte, dass sie Chlorgasen ausgesetzt waren.“ Und weiter schreibt Hersh unter Berufung auf die Helfer, dass bei der Explosion mehrere Chemikalien freigesetzt wurden, die in Düngemittel vorkommen und ähnliche neurotoxische Symptome verursachen könnten wie Sarin

Strategisches Kalkül: Der US-Regierungsberater legte Hersh dar, dass ein Giftgas-Angriff auch aus strategischer Sicht keinen Sinn für Assad ergebe. Demnach wären die Russen, der wichtigste Verbündetet Assads, durch einen Giftgas-Angriff „noch zehnmal mehr verärgert gewesen als irgendwer im Westen“. Denn, so der Berater: „Russlands Strategie gegen den IS, die auf die amerikanische Kooperation angewiesen ist, wäre zerstört worden. Baschar hätte mit einer solchen Aktion die Russen stinksauer gemacht, mit unabsehbaren Folgen für den Diktator.“

Hersh führt in seinem Bericht zudem aus, dass den US-Geheimdiensten und wohl auch Trump klar gewesen sei, dass es keinen Giftgas-Angriff gegeben habe. Einige Mitglieder der US-Armee und der US-Geheimdienste seien „besonders verstört“ gewesen, dass Trump diese Hinweise ignoriert habe, schreibt Hersh in der „WamS“. „Nichts davon macht Sinn“, habe ein Offizier seinen Kollegen geschrieben, als er von der Entscheidung Trumps erfahren habe, einen Vergeltungsangriff auf Syrien zu fliegen. „Wir wissen, dass es keinen Chemiewaffen-Angriff gab.“ So behauptet Hersh, dass Trump nicht auf Grundlage von Erkenntnissen, sondern emotional getrieben gehandelt hatte. „Der Präsident hatte die Bilder der vergifteten kleinen Mädchen gesehen und sagte, es wäre eine von Assads Gräueltaten,“ zitiert Hersh den Sicherheitsberater. „Das ist typisch für die menschliche Natur. Man zieht voreilig die Schlüsse, die man ziehen will.“
Als weiteren Beleg gibt Hersh in der „Wams“ an, dass die USA vor dem syrischen Angriff von Syrien und Russland über den bevorstehenden Schlag informiert wurden. Er schreibt: „Ein führender und erfahrener Berater der US-Nachrichtendienste erklärte mir, dass russische Dienste immer dann mit Syrern und US-Amerikanern ihre Informationen teilten, wenn es der gemeinsame Kampf gegen dschihadistische Gruppen notwendig mache.“

Nach dem Angriff waren viele Experten verwundert, warum Assad diese Schwelle überschritten hat. Denn damit hat er sich, eigentlich ohne Not, angreifbar gemacht.  Zudem wurde auch oft darauf hingewiesen, dass Syrien unter internationaler Beobachtung 2013 alle seine Chemiewaffen vernichtet hat.
Der Fall weist Ähnlichkeiten mit dem US-geführten Militärschlag gegen den Irak 2003 auf. Damals wurde von den USA  als Hauptbegründung die Massenvernichtungswaffen angegeben, die das Regime von Saddam Hussein besitze. Die US-Administration unter George W. Bush drückte ihr Vorhaben durch, obwohl ihre eigenen Dienste anderslautende Informationen hatten.

http://www.focus.de/politik/ausland/usa ... 85529.html


Die Ammis wollen anscheinend doch mehr in Syrien
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King Kong 2006
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von King Kong 2006 »

Audi hat geschrieben:(27 Jun 2017, 11:28)

Die Ammis wollen anscheinend doch mehr in Syrien
Natürlich, vor allen Dingen wollen sie den Iran und Russland ausbremsen. ;)
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Audi »

Sind bereit auch einen großen Krieg auszulösen... Vor allem übernehmen es die Medien als sei es ein Fakt, dass Assad SINNLOS einen Giftgasangriff vorbereitet obwohl die Russen doch weit aus bessere Möglichkeiten haben
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Audi »

Jemand hat kommentiert

Der Grund für diese US-Ankündigung ist der Bau einer neuen, russischen Militärbasis nur 185Km entfernt von der von den USA illegal besetzen Basis nahe Al-Tanf, mit welcher die USA einen Grenzverkehr zwischen Irak und Syrien verhindern und so später die Gas-Pipeline zwischen Iran, Irak und Syrien Richtung Europa für das strategisch wichtige South-Pars-Gasfeld. Denn wenn der Anschluss an das größte Gasfeld der Erde kommt, dann können die USA nicht mehr ihr Schiefergas in Europa absetzen und das ist ja laut letzter Sanktionsschrift auch ganz offen und unverblümt ihr Ziel - da musste sogar die Kanzlerin husten.

Kann man es überprüfen ob die Russen tatsächlich eine neue Basis bauen?
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Audi »

Russland errichtet erstmals Militär-Stützpunkt im Süden von Syrien

https://deutsche-wirtschafts-nachrichte ... c5c058d9b8

Vielleicht will Trump mit der Chemiewaffen Keule den Druck erhöhen? Auf jeden fall genau so billig wie 2003 mit den Massenvernichtungswaffen. Leicht durchschaubar
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Platon
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Platon »

Der Gesprächspartner von Hersh gibt 1:1 die Sichtweise Russlands wieder, daher ist er da offensichtlich verarscht worden. Das ist analog zu dem "al-Nusra-Kommandeur" der Todenhöfer dereinst 1:1 die Propaganda von Assad runtergebetet hat. Die Ankündigung der USA auf einen erneuten Chemieangriff Assad zu reagieren, dürfte auf entsprechenden Informationen der US-Geheimdienste beruhen und zeugt davon, dass die USA keineswegs von sich aus die Absicht haben Assad zu bombardieren und ihm direkt eine Warnung schicken. Denn wenn es erneut zu einem Angriff kommt, bei dem alles auf einen Chemiewaffeneinsatz hindeutet, würden die USA überhaupt gar nicht anders können als nochmals zuzuschlagen. Andernfalls würden sie nämlich ihre Glaubwürdigkeit verlieren, nicht nur hinsichtlich Syriens sondern auf Jahre hinaus weltweit. Das war auch beim letzten Mal schon so, dass die USA überhaupt gar nicht anders konnten als militärisch zu reagieren, nachdem Assad offensichtlich das Abkommen mit den USA, was ihn nicht ganz unwesentlich im Amt gehalten hat, gebrochen hatte.

Insgesamt glaube ich nicht, dass die USA ein wirkliches Problem mit Russland in Syrien haben. Das Problem ist eher der Iran und seine Verbündeten, weil diese langfristig versuchen werden ihre Präsenz in Syrien zu nutzen um Israel zu bedrohen. Denn es deutet sich ja an, dass mit einem Endsieg Assads auf den Schultern pro-iranischer Milizen und die Etablierung einer Landverbindung Iran-Irak-Syrien-Hisbollah ein auf Dauer angelegtes Sicherheitsrisiko für Israel entstehen könnte. Und das ist für US-Interessen meines Erachtens bedeutsamer als Assad oder was auch immer man für US-Interessen in Syrien sieht. Meines Erachtens ist Syrien für die USA völlig belanglos, mal abgesehen von der Sicherheit Israels und ihrer neuen Verbündeten Kurden und vielleicht noch das Verhindern einer erneuten Flüchtlingswelle.

Es sind immer die pro-iranischen, pro-russischen und pro-Assad-Leute die aus propagandistisches Gründen ein großes US-Interesse an Syrien herbeireden wollen. Das ist aber Unsinn. Wenn die USA ein großes Interesse an Syrien hätten, hätten sie 2012 Assad aus dem Amt entfernt und kein Abkommen mit den Assad/Russsland geschlossen. Die Syrien-Politik der USA hinsichtlich Assad ist seit 2011 davon gekennzeichnet, dass die USA versuchen so wenig wie möglich involviert zu sein.
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Audi »

überlege doch mal logisch. WOZU SOLLTE ASSAD CHEMIE WAFFEN EINSETZEN? Gerade wo er am erstarken ist setzen die Assads, Russen usw Chedmiewaffen ein? So ein scheiß glaubt doch kein Mensch der bis 3 rechnen kann. Moskau hat viel bessere mittel als sinnlose chemiewaffen sieh doch mal den Schwachsinn ein.

Wenn die USA schreibt man weiß das USA chemiewaffen einsetzt und es ganz heftige Konsequenzen für assads armee geben wird schrillen doch alle Alarmglocken. 2003 hat die CIA auch ganz viele Beweise und hinweise gehabt

Moskau und Assad sind so ziemlich an jeder Front siegreich und müssen auf einmal Chemiewaffen einsetzen. Und Whasington weiß es sofort.... Was für eine Märchenstunde erzählst du uns hier?
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Platon
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Platon »

Audi hat geschrieben:(27 Jun 2017, 21:20)

überlege doch mal logisch. WOZU SOLLTE ASSAD CHEMIE WAFFEN EINSETZEN? Gerade wo er am erstarken ist setzen die Assads, Russen usw Chedmiewaffen ein? So ein scheiß glaubt doch kein Mensch der bis 3 rechnen kann. Moskau hat viel bessere mittel als sinnlose chemiewaffen sieh doch mal den Schwachsinn ein.

Wenn die USA schreibt man weiß das USA chemiewaffen einsetzt und es ganz heftige Konsequenzen für assads armee geben wird schrillen doch alle Alarmglocken. 2003 hat die CIA auch ganz viele Beweise und hinweise gehabt

Moskau und Assad sind so ziemlich an jeder Front siegreich und müssen auf einmal Chemiewaffen einsetzen. Und Whasington weiß es sofort.... Was für eine Märchenstunde erzählst du uns hier?
Nur weil man sich etwas nicht vorstellen kann, heißt das nicht etwas sei nicht passiert. Das ist schlichtweg kein Argument, weil es ja überhaupt gar nicht versucht auf den Vorfall an sich einzugehen. Man kann sich selbstverständlich Erklärungen überlegen, wie das passieren konnte. Es war womöglich einfach nur ein erster außenpolitischer Test von Trump um zu sehen, ob die USA unter ihm überhaupt handlungsfähig ist. Was ich mir auch sehr gut vorstellen kann, dass da eher das chaotische System unter Assad zum Tragen gekommen ist. De facto macht da nämlich jeder was er will und Assad und die oberste Führungsriege interveniert lediglich hin und wieder. Möglicherweise hat da einfach mal jemand gemacht ohne, dass das jemand in der obersten Führungsriege angeleiert hat. Wie gesagt die ganzen Armeeteile, Geheimdienste, Milizen etc. die für Assad kämpfen machen alle ihr eigenes Ding. Es ist wie so oft in Syrien. Ist das passiert was alle außer den Russen und Assad glauben und sich auf entsprechendes Videomaterial und die Erfahrungen in der Vergangenheit (es gab bereits vorher Giftgas-Angriff in Ghouta, den die pro-Assad-Front ja auch umgedeutet haben will, wie so vieles andere was in diesem Krieg passiert ist) stützen kann oder ist irgendeine ziemlich weit hergeholte Geschichte wahr, die die Russen sich ein paar Stunden später offensichtlich ausgedacht haben und seitdem versuchen irgendwie durch anonyme Quellen etc. zu stützen.

Assad hat in der Vergangenheit bei zahlreichen Gelegenheiten Chemiewaffen eingesetzt, normalerweise Chlorgas, mindestens zwei Mal auch Saringas und seine Kriegstaktik besteht seit jeher im wesentlichen darin die Zivilbevölkerung des Feindes zu terrorisieren und ihre Moral zu schwächen. Die Saringas-Angriffe auf die Zivilbevölkerung passt da wunderbar in die Mentalität mit der die Assad-Seite diesen Krieg angegangen bzw. auch in den Jahren (und Jahrzehnten) davor mit politischer und militärischer Opposition umgegangen ist. Und das man von den Untaten von Assad im Normalfall binnen Stunden informiert ist, ist für die Russische Desinformation natürlich eine Herausforderung, aber in Zeiten von Youtube ist das nunmal so.

Die USA wiederum haben keinen wirklichen Grund eine militärische Auseinandersetzung mit Assad zu provozieren. Das würde nur sinnlos Ärger mit Russland herauf zu beschwören und strategisch macht es keinen wirklichen Sinn. Der Feind der USA in Syrien sind die schiitischen Milizen der Iraner und der IS. Daher gibt es keinen Grund davon auszugehen, dass sie irgendein Interesse daran haben einen Chemiewaffenangriff von Assad leichtfertig anzunehmen oder gar selbst zu fabrizieren. Assad ist nicht mehr wirklich der Feind der USA bzw. des Westen im Allgemeinen. Längst haben USA, die Türkei oder zuletzt auch Frankreich signalisiert sich mit ihm am Ende arrangieren zu können.
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Janus
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Janus »

Platon hat geschrieben:(27 Jun 2017, 20:32)
...
Es sind immer die pro-iranischen, pro-russischen und pro-Assad-Leute die aus propagandistisches Gründen ein großes US-Interesse an Syrien herbeireden wollen. Das ist aber Unsinn. Wenn die USA ein großes Interesse an Syrien hätten, hätten sie 2012 Assad aus dem Amt entfernt und kein Abkommen mit den Assad/Russsland geschlossen. Die Syrien-Politik der USA hinsichtlich Assad ist seit 2011 davon gekennzeichnet, dass die USA versuchen so wenig wie möglich involviert zu sein.
Die US-Administration ist kein geschlossener, monolithischer Block - auch und erst Recht unter Obama nicht. Das State Departement unter HRC wollte ein aktives Eingreifen in Syrien und den Sturz Assads schon 2012. Ihr schlossen sich Teile der Geheimdienste an. Man sollte vielleicht auch nicht den diplomatischen Einfluss der Saudis, Kataris und Israelis auf die US-Politik völlig ausser Acht lassen.
Dem Gegenüber stand das Pentagon, sowie große Teile der CIA, die vor einem Eingreifen in Syrien dringend warnten. Man wollte sich nicht in einen weiteren unübersichtlichen Konflikt im Nahen Osten hineinziehen lassen und die Region weiter destabilisieren.
Diesen Konflikt zwischen dem US-State Departement (unter HRC) und dem Pentagon hatte man im Übrigen schon hinsichtlich Lybien. Auch hier warnten die US-Militärs eindringlich, während das Aussenministerium zur Eskalation und Regime Change riet. In Lybien setzten sich das State Departement schließlich durch und zog Obama auf seine Seite - was dieser später als seinen größten Fehler bezeichnete. Als die Briten dann die Entscheidung trafen in Syrien nicht in großem Stil zu intervenieren war auch in Washington (vorerst) eine Entscheidung gefallen und Obama entschied sich gegen ein militärisches Eingreifen und Regime Change. Auch um die Russen und Iraner nicht weiter zu provozieren und den Atom-Deal mit dem Iran weiter verhandeln zu können. Allerdings machten die verbündeten Saudis, Kataris, Israelis und Türken im Hintergrund weiter auf allen zur Verfügung stehenden Kanälen Druck, um die Amerikaner doch zur Intervention zu bewegen. Verständlich, hatten diese Prtagonisten doch schon hohe Geldbeträge und Ressourcen in den Konflikt investiert um ihre jeweiligen Partikularinteressen voran zu treiben. So erklärt sich auch das Rumgeiere der US-Administration. Mit anderen Worten, es gibt Teile in der US-Regierung die massive Interessen (geopolitischer und wirtschaftlicher Natur) in Syrien verfolgen, während sich ein anderer Block aus den Konflikten am liebsten heraushalten möchte, da man erkannt hat,dass das Eskalitionspotential und -risiko völlig unberechenbar ist.
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von SirToby »

Wasteland hat geschrieben:(26 Jun 2017, 18:00)

Das mit den Schläferzellen im gesamten Gebiet dürfte noch enorme Probleme verursachen. Die werden sich mehr und mehr auf Guerilla-Kriegführung zurückziehen.
Vorgestern wurde das Krankenhaus am Flussufer von IS-Zellen wieder neu eingenommen. Auch hinterrücks von Schlägerzellen.
Daniel Patrick Moynihan: "Sie haben ein Recht auf ihre eigene Meinung! Sie haben kein Recht auf ihre eigenen Fakten!"
SirToby
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von SirToby »

Audi hat geschrieben:(27 Jun 2017, 11:28)

Die USA plant einen Angriff auf Syrien

Hinweise auf möglichen Chemiewaffeneinsatz
USA drohen Syrien mit Vergeltung bei Giftgasangriff
Syrien bereitet nach US-Angaben den Einsatz von Chemiewaffen vor. Das Weiße Haus zieht eine rote Linie: Sollte es zu einem Angriff kommen, werde Machthaber Assad einen "hohen Preis" bezahlen.

Die Vereinigten Staaten hätten "potenzielle Vorbereitungen für einen weiteren Chemiewaffenangriff des Assad-Regimes identifiziert, der wahrscheinlich einen Massenmord an Zivilisten, darunter unschuldige Kinder, zur Folge haben würde", sagte Trumps Sprecher Sean Spicer.
Die USA seien in Syrien, um die Terrormiliz "Islamischer Staat" zu eliminieren. Wenn Assad aber einen "weiteren Chemiewaffenangriff" ausführe, würden er und seine Armee dafür einen "hohen Preis" bezahlen.
Bei den derzeit beobachteten Aktivitäten handele es sich um ähnliche Vorbereitungen wie jene, "die das Regime vor seinem Chemiewaffenangriff am 4. April 2017 getroffen hat", hieß es. Damals waren bei einem Giftgasangriff auf die Stadt Chan Scheichun mindestens 87 Menschen getötet worden. (Lesen Sie hier mehr zu den Hintergründen.)

http://www.spiegel.de/politik/ausland/u ... 54568.html

Auffälliger geht's es schon gar nicht....

Mal schauen wann der "Chemieangriff" startet. Russland sollte seine Abwehrmittel stärken aktiv eingreifen sei es rein defensiv um die Kosten für die USA hoch zu schrauben



Militärschlag von US-Präsident TrumpUS-Enthüllungsjournalist Hersh: Syrien-Angriff basierte auf Lüge

Doch nun erhebt einer der weltweit renommiertesten Enthüllungsjournalisten schwerwiegende Vorwürfe. Der US-Reporter Seymour Hersh behauptet in einem ausführlichen Artikel für die „Welt am Sonntag“ (WamS ) zum einen, dass bei dem syrischen Angriff überhaupt kein Sarin eingesetzt wurde. Der zweite Vorwurf: Trump habe entsprechende Hinweise seiner eigenen Experten ignoriert und mit dem Militärschlag falsch reagiert.


Vorwurf 1: Es gab keinen Nervengas-Angriff
Hershs Belege:
Der Angriff: Hersh schreibt in der "WamS", dass die syrische Luftwaffe an jenem Tag einen Dschihadisten-Treffpunkt mit einer Bombe angegriffen habe, die nur mit konventionellem Sprengstoff bestückt gewesen sei. In seinem Text beruft er sich vor allem auf seine Haupt-Quelle, einen US-Regierungsberater. Hersh schreibt: „Die 500-Pfund-Bombe löste durch ihre Druck- und Hitzewelle weitere, kleinere Explosionen aus. Dabei entstand eine gewaltige giftige Wolke, die sich über der Stadt ausbreitete."
Militär-Befunde: Hersh bringt weitere Belege und zitiert einen Bericht des US-Militärs, ein sogenanntes "Battle Damage Assessment" (BDA). Demnach sei die giftige Wolke, die nach dem Angriff über dem Dorf niederging, nicht von eingesetztem Gift verursacht worden. Sie sei vielmehr entstanden aus Stoffen, die im Keller des getroffenen Dschihadisten-Stützpunktes lagerten. Darunter seien anderem Düngemittel und Desinfektionsmittel gewesen. 
Geheimdienst-Erkenntnisse: Hersh berichtet, nach dem Angriff hätte ein Mann aus dem US-Sicherheitsapparat, der für die Planung des Vergeltungsangriffs zuständig war, bei CIA und DIA nachgefragt, ob es Beweise für Sarin in dem Flughafen gebe. Die Antwort sei gewesen: „Wir haben keinen Beweis dafür, dass Syrien Sarin hatte oder einsetzte“, so der Hersh-Informant.
Berichte von Helfern: Hersh bezieht sich auf die Organisation Ärzte ohne Grenzen und erwähnt zwei von deren Teams. Das erste Team habe Opfer von Chan Scheichun in einem Krankenhaus behandelt und durchaus Erkenntnisse gehabt, dass die Opfer „einem neurotoxischen Stoff wie Sarin-Gas oder etwas Ähnlichem ausgesetzt waren“.  Ein weiteres Team der Organisation hingegen berichtete laut Hersh: Die Patienten „rochen nach Bleichmittel, was nahelegte, dass sie Chlorgasen ausgesetzt waren.“ Und weiter schreibt Hersh unter Berufung auf die Helfer, dass bei der Explosion mehrere Chemikalien freigesetzt wurden, die in Düngemittel vorkommen und ähnliche neurotoxische Symptome verursachen könnten wie Sarin

Strategisches Kalkül: Der US-Regierungsberater legte Hersh dar, dass ein Giftgas-Angriff auch aus strategischer Sicht keinen Sinn für Assad ergebe. Demnach wären die Russen, der wichtigste Verbündetet Assads, durch einen Giftgas-Angriff „noch zehnmal mehr verärgert gewesen als irgendwer im Westen“. Denn, so der Berater: „Russlands Strategie gegen den IS, die auf die amerikanische Kooperation angewiesen ist, wäre zerstört worden. Baschar hätte mit einer solchen Aktion die Russen stinksauer gemacht, mit unabsehbaren Folgen für den Diktator.“

Hersh führt in seinem Bericht zudem aus, dass den US-Geheimdiensten und wohl auch Trump klar gewesen sei, dass es keinen Giftgas-Angriff gegeben habe. Einige Mitglieder der US-Armee und der US-Geheimdienste seien „besonders verstört“ gewesen, dass Trump diese Hinweise ignoriert habe, schreibt Hersh in der „WamS“. „Nichts davon macht Sinn“, habe ein Offizier seinen Kollegen geschrieben, als er von der Entscheidung Trumps erfahren habe, einen Vergeltungsangriff auf Syrien zu fliegen. „Wir wissen, dass es keinen Chemiewaffen-Angriff gab.“ So behauptet Hersh, dass Trump nicht auf Grundlage von Erkenntnissen, sondern emotional getrieben gehandelt hatte. „Der Präsident hatte die Bilder der vergifteten kleinen Mädchen gesehen und sagte, es wäre eine von Assads Gräueltaten,“ zitiert Hersh den Sicherheitsberater. „Das ist typisch für die menschliche Natur. Man zieht voreilig die Schlüsse, die man ziehen will.“
Als weiteren Beleg gibt Hersh in der „Wams“ an, dass die USA vor dem syrischen Angriff von Syrien und Russland über den bevorstehenden Schlag informiert wurden. Er schreibt: „Ein führender und erfahrener Berater der US-Nachrichtendienste erklärte mir, dass russische Dienste immer dann mit Syrern und US-Amerikanern ihre Informationen teilten, wenn es der gemeinsame Kampf gegen dschihadistische Gruppen notwendig mache.“

Nach dem Angriff waren viele Experten verwundert, warum Assad diese Schwelle überschritten hat. Denn damit hat er sich, eigentlich ohne Not, angreifbar gemacht.  Zudem wurde auch oft darauf hingewiesen, dass Syrien unter internationaler Beobachtung 2013 alle seine Chemiewaffen vernichtet hat.
Der Fall weist Ähnlichkeiten mit dem US-geführten Militärschlag gegen den Irak 2003 auf. Damals wurde von den USA  als Hauptbegründung die Massenvernichtungswaffen angegeben, die das Regime von Saddam Hussein besitze. Die US-Administration unter George W. Bush drückte ihr Vorhaben durch, obwohl ihre eigenen Dienste anderslautende Informationen hatten.

http://www.focus.de/politik/ausland/usa ... 85529.html


Die Ammis wollen anscheinend doch mehr in Syrien
Schon mal die Quelle angesehen?

https://www.welt.de/politik/ausland/art ... shared.web

Komisch, dass sich 2 US-Staatsbedienstete genauso anhören, wie man sich das in Sputnikleserforen immer vorstellt.

Israel hat klar und deutlich gemacht, wer für diese Attacke verantwortlich ist.


"Israel '100% Certain' Assad Ordered Syrian Chemical Attack, Defense Minister Says
Avigdor Lieberman says lack of international response leads to his previous conclusion that 'Israel must rely only on itself'"



http://www.haaretz.com/israel-news/1.781899
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SirToby
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von SirToby »

Eine Sache zu Hersh noch:

Hersh hat in der Vergangenheit immer wieder Dinge behauptet, für die er sich auf vertrauliche Gespräche mit US-Regierungsvertretern beruft:

Januar 2005: Journalist: U.S. planning for possible attack on Iran
White House says report is 'riddled with inaccuracies'

Monday, January 17, 2005 Posted: 1311 GMT (2111 HKT)


story.hersh.jpg
Seymour Hersh said his information on Iran came from "inside" sources.


WASHINGTON (CNN) -- The Bush administration has been carrying out secret reconnaissance missions to learn about nuclear, chemical and missile sites in Iran in preparation for possible airstrikes there, journalist Seymour Hersh said Sunday.

http://edition.cnn.com/2005/ALLPOLITICS ... ersh.iran/

April 2006: The Iran Plans
Would President Bush go to war to stop Tehran from getting the bomb?

http://www.newyorker.com/magazine/2006/ ... iran-plans

August 2006: Libanon-Krieg
Bushs Blaupause für Angriff auf Iran
US-Starjournalist Seymour Hersh hat Indizien dafür zusammengetragen, dass Israel den Bombenkrieg gegen die Hisbollah von langer Hand plante - und die US-Regierung Bescheid wusste. Die Offensive gelte in Washington als Testlauf für einen Iran-Krieg.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/l ... 31774.html


August 2007: Libanon-Feldzug als Test für einen US-Angriff auf Iran?
Stand: 25.08.2007 10:07 Uhr
https://www.tagesschau.de/ausland/meldung100812.html


Hersh hat von 2005-2007 regelmäßig ca. alle 6 Monate behauptet, ein US-Angriff gegen den Iran stehe kurz bevor. Nicht ein einziges Mal hat er damit richtig gelegen.

Hersh reitet genauso wie andere erfolgreiche Verschwörungstheoretiker auf der antiamerikanischen Welle. Wenn man so häufig daneben liegt, muss man sich schon fragen lassen, ob man nicht den Beruf verfehlt hat. Und komme mir jetzt bitte niemand mit My Lai, liegt 4 Dekaden zurück und war vermutlich eher ein "Glückstreffer".

Wie Helmut Kohl es ausgedrückt hätte: Ein erbärmlicher Journalist....
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von King Kong 2006 »

SirToby hat geschrieben:(28 Jun 2017, 21:10)

Eine Sache zu Hersh noch:

Hersh hat in der Vergangenheit immer wieder Dinge behauptet, für die er sich auf vertrauliche Gespräche mit US-Regierungsvertretern beruft:

Januar 2005: Journalist: U.S. planning for possible attack on Iran
White House says report is 'riddled with inaccuracies'

Monday, January 17, 2005 Posted: 1311 GMT (2111 HKT)


story.hersh.jpg
Seymour Hersh said his information on Iran came from "inside" sources.


WASHINGTON (CNN) -- The Bush administration has been carrying out secret reconnaissance missions to learn about nuclear, chemical and missile sites in Iran in preparation for possible airstrikes there, journalist Seymour Hersh said Sunday.

http://edition.cnn.com/2005/ALLPOLITICS ... ersh.iran/

April 2006: The Iran Plans
Would President Bush go to war to stop Tehran from getting the bomb?

http://www.newyorker.com/magazine/2006/ ... iran-plans

August 2006: Libanon-Krieg
Bushs Blaupause für Angriff auf Iran
US-Starjournalist Seymour Hersh hat Indizien dafür zusammengetragen, dass Israel den Bombenkrieg gegen die Hisbollah von langer Hand plante - und die US-Regierung Bescheid wusste. Die Offensive gelte in Washington als Testlauf für einen Iran-Krieg.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/l ... 31774.html


August 2007: Libanon-Feldzug als Test für einen US-Angriff auf Iran?
Stand: 25.08.2007 10:07 Uhr
https://www.tagesschau.de/ausland/meldung100812.html


Hersh hat von 2005-2007 regelmäßig ca. alle 6 Monate behauptet, ein US-Angriff gegen den Iran stehe kurz bevor. Nicht ein einziges Mal hat er damit richtig gelegen.

Hersh reitet genauso wie andere erfolgreiche Verschwörungstheoretiker auf der antiamerikanischen Welle. Wenn man so häufig daneben liegt, muss man sich schon fragen lassen, ob man nicht den Beruf verfehlt hat. Und komme mir jetzt bitte niemand mit My Lai, liegt 4 Dekaden zurück und war vermutlich eher ein "Glückstreffer".

Wie Helmut Kohl es ausgedrückt hätte: Ein erbärmlicher Journalist....
Keine Ahnung, ob Hersh gut informiert ist oder auch nur mißbraucht wird.

Allerdings ist Bush seinerzeit von Diplomaten, Militärs und Nachrichtdienstlern mehrfach vor einem weiteren Waffengang (sprich gegen den Iran) gewarnt worden. Von nicht mehr aktiven, wie und das war eigentlich unerhört, von Aktiven! Hersh reiht sich da nur in einer sehr lange Kette von Personen ein, die davon ausgingen, daß Bush und die Neocons weitaus mehr vorhatten, als nur bei Afghanistan und Irak zu bleiben. Dazu gab es Papiere und Äußerungen.

Den Libanonkrieg kann man tatsächlich als einen Probelauf für einen Krieg mit dem Iran sehen. Diese Ansicht hat seinerzeit nicht nur Hersh vertreten. Ob das der alleinige Grund wäre, ist zu bezweifeln. Aber er spielte in der Gesamtlage seinerzeit sicher eine gewichtige Rolle.
Israel planned for Lebanon war months in advance, PM says

Preparations for Israel's war in Lebanon last summer were drawn up at least four months before two Israeli soldiers were kidnapped by Hizbullah in July, Ehud Olmert, the prime minister, has admitted.

https://www.theguardian.com/world/2007/ ... lestinians
Nasrallah gab tatsächlich - bei einer Gelegenheit - zu, daß wenn er geahnt hätte, daß das zu so einem Krieg auswachsen würde, die Entführung besser nicht hätte stattfinden sollen.

Damals schien es - für einige - möglich gewesen zu sein einen Waffengang mit dem Iran zu wagen. Dazu hätte aber als eine der ersten Maßnahmen die Hisbollah ausgeschaltet werden müssen. Sehr wichtige militärische Maßnahme. Sozusagen ein Pearl Harbour für den Iran. So, wie die US-Flotte dezimiert werden mußte, so mußte es die Hisbollah. Denn sie war sozusagen der lange Arm Irans. Beides gelang nicht.

Deshalb hat der Iran sich auch so massiv reingenkniet, um der Hisbollah den Rücken zu stärken. Sie unterhielten war rooms im Libanon und in Syrien von denen aus die Kriegsführung ausging. Nasrallah soll tatsächlich von der Reaktion Israel "etwas" überrascht worden sein.
Hizbullah leader: we regret the two kidnappings that led to war with Israel

"We did not think, even one percent, that the capture would lead to a war at this time and of this magnitude," Hassan Nasrallah, the cleric who leads Hizbullah, told Lebanon's New TV channel. "You ask me, if I had known on July 11 ... that the operation would lead to such a war, would I do it? I say no, absolutely not.

https://www.theguardian.com/world/2006/ ... ria.israel
Jetzt kann man sagen, das er lügt und jetzt den Zahmen spielt. Ich sehe das eher so, das war kein Paulus, vom Saulus, oder Selbstreflektion, er zeigte Führungsschwäche, Fehlentscheidungen und macht keine gute Figur, wenn man man vor Israel "einknickt". So mußte die öffentliche Wahrnehmung sein. Und das tat Nasrallah merkwürdigerweise in diesem Interview. Das ist ja toll, daß "Politiker" auch mal das, was sie wirklich denken, direkt rauslassen. Das lässt für mich eher den Schluß zu, daß er wirklich überrascht war, was das für Folgen hatte. Denn mit Israel legt man sich nicht einfach so an. Das ist Lebensgefährlich. Und sein Machterhalt ist ihm allemal lieber, als das zu riskieren. Man war sicher auch im Iran total aufgeregt. Denn für den Iran stand seine "Pazifikflotte" auf dem Spiel (wie wichtig die Hisbollah ist, sieht man jetzt im Krieg in Syrien und Irak). Für ein paar entführte Israelis hätte der Iran nie die Hisbollah aufs Spiel gesetzt. Die hätte tatsächlich im Krieg mit Israel zerstört bzw. auf lange Sicht massiv geschwächt werden können.

Tatsächlich hat er diese Aussage nie wieder wiederholt. Dieses Schwächeeingeständnis. Hat mich seinerzeit auch sehr überrascht. Scheint einer der seltenen Momente zu sein, wenn man man Tachles redet. Wie seine damaliger Kontrahent Olmert "Was ich ihnen jetzt sage, hat noch kein anderer Premier vor mir gesagt...".

Eine Niederlage der Hisbollah hätte einen Waffengang mit dem Iran wahrscheinlicher gemacht. Tatsächlich war der Waffengang mit der Hisbollah (Israel vs Hisbollah) sowas wie ein Testlauf. Wäre er zufriedenstellend aus israelischer bzw. us-amerikanischer Sicht verlaufen, hätte es politisch die Möglichkeit eröffnet zumindest an einen Waffengang mit dem Iran zu denken. Es stand somit seinerzeit viel auf dem Spiel. Für alle Beteiligten. Die unerwartete Performance der Hisbollah zeigte allerdings auf, wie schwer es mit dem Iran werden würde. Im Bereich der electronic warfare und auf dem taktischen Level.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Adam Smith »

[quote="King Kong 2006"](28 Jun 2017, 23:36)

:?:
Das ist Kapitalismus:

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Janus
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Janus »

SirToby hat geschrieben: Hersh reitet genauso wie andere erfolgreiche Verschwörungstheoretiker auf der antiamerikanischen Welle. Wenn man so häufig daneben liegt, muss man sich schon fragen lassen, ob man nicht den Beruf verfehlt hat. Und komme mir jetzt bitte niemand mit My Lai, liegt 4 Dekaden zurück und war vermutlich eher ein "Glückstreffer".

Wie Helmut Kohl es ausgedrückt hätte: Ein erbärmlicher Journalist....
Ein militärischer Angriff gegen den Iran lag damals wohl tatsächlich als Option auf dem Tisch und wurde ernsthaft wegen des iranischen Atomprogramms erwogen. Selbst der Bush-Regierung war bewusst was das bedeutet hätte, sah aber keine andere Möglichkeiten mehr um das Atomprogramm noch aufzuhalten. Bis die NSA die Möglichkeit eines Cyberangriffs auf das iranische Atomprogramm präsentierte - Stuxnet! - und die Wirksamkeit mit einem Test untermauerte. Man entschied sich für Stuxnet.

Gibt darüber eine eindrucksvolle Doku: Zero Days
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von King Kong 2006 »

Janus hat geschrieben:(29 Jun 2017, 12:54)

Ein militärischer Angriff gegen den Iran lag damals wohl tatsächlich als Option auf dem Tisch und wurde ernsthaft wegen des iranischen Atomprogramms erwogen. Selbst der Bush-Regierung war bewusst was das bedeutet hätte, sah aber keine andere Möglichkeiten mehr um das Atomprogramm noch aufzuhalten. Bis die NSA die Möglichkeit eines Cyberangriffs auf das iranische Atomprogramm präsentierte - Stuxnet! - und die Wirksamkeit mit einem Test untermauerte. Man entschied sich für Stuxnet.

Gibt darüber eine eindrucksvolle Doku: Zero Days
Ich bin immer noch nicht überzeugt, daß der Hauptdisput zwischen den USA und dem Iran das alte mit Hilfe der USA begonnene Atomprogramm Irans ist. Sondern eher der Aufhänger um die Aktionen gegen den strategischen Gegner Iran in dieser Region besser begründen zu können. Also, z.B. die Wirtschaftssanktionen damit zu begründen. Die haben den Iran mehr beeindruckt, als die US-Navy im Persischen Golf.

Stuxnet ist im Iran wohl wie eine Bombe eingeschlagen und hat schweren Schaden angerichtet. Ein hochkomplexes Schadprogramm. Der Iran hat lange gebraucht dahinter zu kommen, was da passiert ist. Ironischerweise hat das Schadprogramm nicht halt beim Iran gemacht. Haben Viren so an sich. Es hat abertausende Rechner und Systeme in Ost und West befallen. Da sieht man mal wie da die Connections sind. ;)

Da die militärische Option - auch gerade nach dem Libanonkrieg - nicht besser wurden, setzten die USA stärker auf nachrichtendienstliche Interventionen. Stuxnet hat wirklich Schaden angerichtet im Iran. Aber es hat das Atomprogramm nicht gestoppt. Das iranische Atomprogramm, gerade die Urananreicherung auf die Stuxnet abzielte, ist jetzt wesentlich weiter entwickelt und effizienter als zu Zeiten von Stuxnet. Das war wohl auch nicht das Ziel. Eher Zeitgewinn und außerdem ist ja alles im Fluß. Nicht nur philosophisch gesehen. Das war natürlich auch ein Testfeld und Entwicklungsprozess für weitere Taktiken und Technologien. Gegen andere Gegner, Russland, China und wer da noch so ist und kommen mag. Das hatte auch Folgen im Iran. Als Gegenreaktion wurde die Cyber Army zu einer wichtigen Teilstreitkraft im Iran. Es soll bereits schwere Angriffe dieser gegeben haben. Auch auf US-Ziele.

Stuxnet war auf den Iran bezogen ein Versuch Zeit zu gewinnen. Und auf jedenfall ein Testlauf für die Fähigkeiten der Verursacher. Gestoppt hat es faktisch nichts.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Audi »

Platon hat geschrieben:(27 Jun 2017, 22:22)

Nur weil man sich etwas nicht vorstellen kann, heißt das nicht etwas sei nicht passiert. Das ist schlichtweg kein Argument, weil es ja überhaupt gar nicht versucht auf den Vorfall an sich einzugehen. Man kann sich selbstverständlich Erklärungen überlegen, wie das passieren konnte. Es war womöglich einfach nur ein erster außenpolitischer Test von Trump um zu sehen, ob die USA unter ihm überhaupt handlungsfähig ist. Was ich mir auch sehr gut vorstellen kann, dass da eher das chaotische System unter Assad zum Tragen gekommen ist. De facto macht da nämlich jeder was er will und Assad und die oberste Führungsriege interveniert lediglich hin und wieder. Möglicherweise hat da einfach mal jemand gemacht ohne, dass das jemand in der obersten Führungsriege angeleiert hat. Wie gesagt die ganzen Armeeteile, Geheimdienste, Milizen etc. die für Assad kämpfen machen alle ihr eigenes Ding. Es ist wie so oft in Syrien. Ist das passiert was alle außer den Russen und Assad glauben und sich auf entsprechendes Videomaterial und die Erfahrungen in der Vergangenheit (es gab bereits vorher Giftgas-Angriff in Ghouta, den die pro-Assad-Front ja auch umgedeutet haben will, wie so vieles andere was in diesem Krieg passiert ist) stützen kann oder ist irgendeine ziemlich weit hergeholte Geschichte wahr, die die Russen sich ein paar Stunden später offensichtlich ausgedacht haben und seitdem versuchen irgendwie durch anonyme Quellen etc. zu stützen.

Assad hat in der Vergangenheit bei zahlreichen Gelegenheiten Chemiewaffen eingesetzt, normalerweise Chlorgas, mindestens zwei Mal auch Saringas und seine Kriegstaktik besteht seit jeher im wesentlichen darin die Zivilbevölkerung des Feindes zu terrorisieren und ihre Moral zu schwächen. Die Saringas-Angriffe auf die Zivilbevölkerung passt da wunderbar in die Mentalität mit der die Assad-Seite diesen Krieg angegangen bzw. auch in den Jahren (und Jahrzehnten) davor mit politischer und militärischer Opposition umgegangen ist. Und das man von den Untaten von Assad im Normalfall binnen Stunden informiert ist, ist für die Russische Desinformation natürlich eine Herausforderung, aber in Zeiten von Youtube ist das nunmal so.

Die USA wiederum haben keinen wirklichen Grund eine militärische Auseinandersetzung mit Assad zu provozieren. Das würde nur sinnlos Ärger mit Russland herauf zu beschwören und strategisch macht es keinen wirklichen Sinn. Der Feind der USA in Syrien sind die schiitischen Milizen der Iraner und der IS. Daher gibt es keinen Grund davon auszugehen, dass sie irgendein Interesse daran haben einen Chemiewaffenangriff von Assad leichtfertig anzunehmen oder gar selbst zu fabrizieren. Assad ist nicht mehr wirklich der Feind der USA bzw. des Westen im Allgemeinen. Längst haben USA, die Türkei oder zuletzt auch Frankreich signalisiert sich mit ihm am Ende arrangieren zu können.
Ja Assad setzt Sarin ein wenn er eh am Gewinnen ist. Assad muss das einsetzen obwohl die russische Luftwaffe viel besseres hat... Für wie blöd muss man die Leute hier halten?



Der russische OPCW-Vertreter Alexander Shulgin sagte gegenüber RT, dass der Bericht auf „fragwürdigen Beweisen“ beruhe:
Die Schlussfolgerungen dieses Berichts basieren auf fragwürdigen Daten, die hauptsächlich von bewaffneten Oppositionsgruppen und NGOs, einschließlich der berüchtigten Weißhelme, bereitgestellt wurden.
Das Ermittlerteam der OPCW habe keine Vor-Ort-Untersuchung durchgeführt und sich auf Beweismaterial verlassen, das von „verschiedenen NGOs“ zusammengetragen worden sei, sowie auf die Aussagen von Medizinern, die Betroffene in „einem Nachbarland“ behandelt haben

Der Bericht, der von RT eingesehen wurde, behauptet, dass „das Team nicht in der Lage war, die Beweismittelkette (chain of custody) für die gesammelten Proben einzuhalten“, die in dem Bericht verwendet wurden.
Alaa Ebrahim, ein syrischer Journalist, sagte am Sonntag gegenüber RT, dass es mittlerweile eine übliche Taktik der Terroristen und Rebellengruppen sei, der syrischen Regierung vorzuwerfen, chemische Waffen einzusetzen.
Der Einsatz von Chemiewaffen ist ein schweres Verbrechen, und Verbrechen sollten gründlich untersucht werden – nicht einfach nur unzählige Indizienbeweise, wie es bei früheren Zwischenfällen der Fall war“, sagte er.
"Es gab Anschuldigungen, Geheimdienstinformationen, aber wir haben keine glaubwürdigen Beweise dafür, was wirklich passiert ist“, erklärte Ebrahim und fügte hinzu, dass das syrische Militär die Aufständischen in vielen Teilen des Landes Niederlagen zufüge, weshalb es keinen Sinn mache, gegen diese verbotene Waffen einzusetzen, was nur den Rebellen in die Hände spielen würde.

https://deutsch.rt.com/der-nahe-osten/5 ... -begonnen/


Kaum spricht die US Regierung von einem Militärschlag bei einem Gas angriff und schwupps Assad tut es :D

Nach der letzten US Ankündigung, dass Assad einen Giftangriff plante, haben sich schon die ersten Rebellen gemeldet angegriffen worden zu sein. Selbst die westlichen Medien berichten es nicht weil es mittlerweile zu plump ist und zu auffällig lächerlich



Am Wochenende haben Rebellengruppen gegenüber der syrischen Armee den Vorwurf erhoben, Chemiewaffen eingesetzt zu haben. Damaskus weist die Vorwürfe zurück. Das russische Außenministerium spricht von einer Propagandakampagne, die nun wie vorhergesagt eingesetzt habe

Am Wochenende haben Rebellengruppen gegenüber der syrischen Armee den Vorwurf erhoben, Chemiewaffen eingesetzt zu haben. Damaskus weist die Vorwürfe zurück. Das russische Außenministerium spricht von einer Propagandakampagne, die nun wie vorhergesagt eingesetzt habe

(siehe Quelle oben )

Das ist so durchschaubar man braucht nur seinen Verstand zu benutzen

Und ja, USA hat ja nichts von dem Krieg im nahen Osten, siehe Irak :D
SirToby
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von SirToby »

King Kong 2006 hat geschrieben:(28 Jun 2017, 23:36)

Keine Ahnung, ob Hersh gut informiert ist oder auch nur mißbraucht wird.

Allerdings ist Bush seinerzeit von Diplomaten, Militärs und Nachrichtdienstlern mehrfach vor einem weiteren Waffengang (sprich gegen den Iran) gewarnt worden. Von nicht mehr aktiven, wie und das war eigentlich unerhört, von Aktiven! Hersh reiht sich da nur in einer sehr lange Kette von Personen ein, die davon ausgingen, daß Bush und die Neocons weitaus mehr vorhatten, als nur bei Afghanistan und Irak zu bleiben. Dazu gab es Papiere und Äußerungen.

Den Libanonkrieg kann man tatsächlich als einen Probelauf für einen Krieg mit dem Iran sehen. Diese Ansicht hat seinerzeit nicht nur Hersh vertreten. Ob das der alleinige Grund wäre, ist zu bezweifeln. Aber er spielte in der Gesamtlage seinerzeit sicher eine gewichtige Rolle.



Nasrallah gab tatsächlich - bei einer Gelegenheit - zu, daß wenn er geahnt hätte, daß das zu so einem Krieg auswachsen würde, die Entführung besser nicht hätte stattfinden sollen.

Damals schien es - für einige - möglich gewesen zu sein einen Waffengang mit dem Iran zu wagen. Dazu hätte aber als eine der ersten Maßnahmen die Hisbollah ausgeschaltet werden müssen. Sehr wichtige militärische Maßnahme. Sozusagen ein Pearl Harbour für den Iran. So, wie die US-Flotte dezimiert werden mußte, so mußte es die Hisbollah. Denn sie war sozusagen der lange Arm Irans. Beides gelang nicht.

Deshalb hat der Iran sich auch so massiv reingenkniet, um der Hisbollah den Rücken zu stärken. Sie unterhielten war rooms im Libanon und in Syrien von denen aus die Kriegsführung ausging. Nasrallah soll tatsächlich von der Reaktion Israel "etwas" überrascht worden sein.



Jetzt kann man sagen, das er lügt und jetzt den Zahmen spielt. Ich sehe das eher so, das war kein Paulus, vom Saulus, oder Selbstreflektion, er zeigte Führungsschwäche, Fehlentscheidungen und macht keine gute Figur, wenn man man vor Israel "einknickt". So mußte die öffentliche Wahrnehmung sein. Und das tat Nasrallah merkwürdigerweise in diesem Interview. Das ist ja toll, daß "Politiker" auch mal das, was sie wirklich denken, direkt rauslassen. Das lässt für mich eher den Schluß zu, daß er wirklich überrascht war, was das für Folgen hatte. Denn mit Israel legt man sich nicht einfach so an. Das ist Lebensgefährlich. Und sein Machterhalt ist ihm allemal lieber, als das zu riskieren. Man war sicher auch im Iran total aufgeregt. Denn für den Iran stand seine "Pazifikflotte" auf dem Spiel (wie wichtig die Hisbollah ist, sieht man jetzt im Krieg in Syrien und Irak). Für ein paar entführte Israelis hätte der Iran nie die Hisbollah aufs Spiel gesetzt. Die hätte tatsächlich im Krieg mit Israel zerstört bzw. auf lange Sicht massiv geschwächt werden können.

Tatsächlich hat er diese Aussage nie wieder wiederholt. Dieses Schwächeeingeständnis. Hat mich seinerzeit auch sehr überrascht. Scheint einer der seltenen Momente zu sein, wenn man man Tachles redet. Wie seine damaliger Kontrahent Olmert "Was ich ihnen jetzt sage, hat noch kein anderer Premier vor mir gesagt...".

Eine Niederlage der Hisbollah hätte einen Waffengang mit dem Iran wahrscheinlicher gemacht. Tatsächlich war der Waffengang mit der Hisbollah (Israel vs Hisbollah) sowas wie ein Testlauf. Wäre er zufriedenstellend aus israelischer bzw. us-amerikanischer Sicht verlaufen, hätte es politisch die Möglichkeit eröffnet zumindest an einen Waffengang mit dem Iran zu denken. Es stand somit seinerzeit viel auf dem Spiel. Für alle Beteiligten. Die unerwartete Performance der Hisbollah zeigte allerdings auf, wie schwer es mit dem Iran werden würde. Im Bereich der electronic warfare und auf dem taktischen Level.

Hätte, wäre, möglich gewesen, etc. Es hätte keinen Waffengang gegen den Iran wahrscheinlicher gemacht, denn ausser der Behauptung von Hersh und einigen andern Publizisten, die genauso wenig ernst zu nehmen sind, gab es dafür nie auch nur einen Beleg.

Der Libanonkonflikt ist eine Sache, ein Angriff gegen den Iran eine ganz andere.

Ich weiss nicht, woher diese grosse Lust kommt, unbedingt Ereignisse miteinander verknüpfen zu wollen. Und zwar am liebsten irgendwie immer mit den USA.
Daniel Patrick Moynihan: "Sie haben ein Recht auf ihre eigene Meinung! Sie haben kein Recht auf ihre eigenen Fakten!"
Audi
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Audi »

SirToby hat geschrieben:(03 Jul 2017, 21:34)

Hätte, wäre, möglich gewesen, etc. Es hätte keinen Waffengang gegen den Iran wahrscheinlicher gemacht, denn ausser der Behauptung von Hersh und einigen andern Publizisten, die genauso wenig ernst zu nehmen sind, gab es dafür nie auch nur einen Beleg.

Der Libanonkonflikt ist eine Sache, ein Angriff gegen den Iran eine ganz andere.

Ich weiss nicht, woher diese grosse Lust kommt, unbedingt Ereignisse miteinander verknüpfen zu wollen. Und zwar am liebsten irgendwie immer mit den USA.
Ja, die USA ist immer unschuldig, deswegen ist diese immer dabei :s Die armen, können doch für nix...
SirToby
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von SirToby »

Audi hat geschrieben:(03 Jul 2017, 20:33)

Ja Assad setzt Sarin ein wenn er eh am Gewinnen ist. Assad muss das einsetzen obwohl die russische Luftwaffe viel besseres hat... Für wie blöd muss man die Leute hier halten?



Der russische OPCW-Vertreter Alexander Shulgin sagte gegenüber RT, dass der Bericht auf „fragwürdigen Beweisen“ beruhe:
Die Schlussfolgerungen dieses Berichts basieren auf fragwürdigen Daten, die hauptsächlich von bewaffneten Oppositionsgruppen und NGOs, einschließlich der berüchtigten Weißhelme, bereitgestellt wurden.
Das Ermittlerteam der OPCW habe keine Vor-Ort-Untersuchung durchgeführt und sich auf Beweismaterial verlassen, das von „verschiedenen NGOs“ zusammengetragen worden sei, sowie auf die Aussagen von Medizinern, die Betroffene in „einem Nachbarland“ behandelt haben

Der Bericht, der von RT eingesehen wurde, behauptet, dass „das Team nicht in der Lage war, die Beweismittelkette (chain of custody) für die gesammelten Proben einzuhalten“, die in dem Bericht verwendet wurden.
Alaa Ebrahim, ein syrischer Journalist, sagte am Sonntag gegenüber RT, dass es mittlerweile eine übliche Taktik der Terroristen und Rebellengruppen sei, der syrischen Regierung vorzuwerfen, chemische Waffen einzusetzen.
Der Einsatz von Chemiewaffen ist ein schweres Verbrechen, und Verbrechen sollten gründlich untersucht werden – nicht einfach nur unzählige Indizienbeweise, wie es bei früheren Zwischenfällen der Fall war“, sagte er.
"Es gab Anschuldigungen, Geheimdienstinformationen, aber wir haben keine glaubwürdigen Beweise dafür, was wirklich passiert ist“, erklärte Ebrahim und fügte hinzu, dass das syrische Militär die Aufständischen in vielen Teilen des Landes Niederlagen zufüge, weshalb es keinen Sinn mache, gegen diese verbotene Waffen einzusetzen, was nur den Rebellen in die Hände spielen würde.

https://deutsch.rt.com/der-nahe-osten/5 ... -begonnen/


Kaum spricht die US Regierung von einem Militärschlag bei einem Gas angriff und schwupps Assad tut es :D

Nach der letzten US Ankündigung, dass Assad einen Giftangriff plante, haben sich schon die ersten Rebellen gemeldet angegriffen worden zu sein. Selbst die westlichen Medien berichten es nicht weil es mittlerweile zu plump ist und zu auffällig lächerlich



Am Wochenende haben Rebellengruppen gegenüber der syrischen Armee den Vorwurf erhoben, Chemiewaffen eingesetzt zu haben. Damaskus weist die Vorwürfe zurück. Das russische Außenministerium spricht von einer Propagandakampagne, die nun wie vorhergesagt eingesetzt habe

Am Wochenende haben Rebellengruppen gegenüber der syrischen Armee den Vorwurf erhoben, Chemiewaffen eingesetzt zu haben. Damaskus weist die Vorwürfe zurück. Das russische Außenministerium spricht von einer Propagandakampagne, die nun wie vorhergesagt eingesetzt habe

(siehe Quelle oben )

Das ist so durchschaubar man braucht nur seinen Verstand zu benutzen

Und ja, USA hat ja nichts von dem Krieg im nahen Osten, siehe Irak :D
Sie verstehen es nicht, oder? Assad und Russland verfolgen eine ebenso, einfache wie wirkungsvolle Strategie: ALLES innerhalb der Rebellengebiete ist ein Ziel, unabhängig davon ob es sich um militärische oder zivile Einrichtungen handelt, weil auch die zivile Infrastruktur den Rebellen nutzen könnte. Das betrifft auch die zivile Bevölkerung.

Giftgas ist militärisch relativ wirkungslos, was auch der Grund ist, warum es in den meisten Kriege nicht eingesetzt wurde. Es ist aber recht wirkungsvoll gegenüber Zivilisten und vergleichsweise billig.

Militärisch gewinnen ist relativ. Assad verbucht im Augenblick tatsächlich grosse Geländegewinne gegenüber dem IS. Gut, hat was vom Kuchenklauen, aber immerhin. Nur muss er die Rebellen nun anders in Schach halten, weil seine Armee nicht stark genug ist, gleichzeitig gegen die Rebellen in Idlib und gegen den IS zu kämpfen. Tatsächlich ist es auf der Front im Südosten vergleichsweise ruhig seit die SAA/NDF/Hisbollah gen Osten vorrückt.

Giftgas wäre ein relativ billiges Mittel den Rebellengebieten zu schaden. Zur Ehrenrettung Russlands sei gesagt, dass Russland das wohl nicht so toll findet, aber billigend in Kauf nimmt. Aber wirklich daran hindern können sie ihn halt nicht, weil sie Assad an sich gekettet haben. Nur wirkt diese Kette in beide Richtungen...

In mancherlei Hinsicht wedelt in Syrien der Schwanz mit dem russ. Hund.
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von SirToby »

Audi hat geschrieben:(03 Jul 2017, 21:49)

Ja, die USA ist immer unschuldig, deswegen ist diese immer dabei :s Die armen, können doch für nix...

Gab es einen Angriff auf den Iran. Ja oder nein? Nein. Nun, dann sind die USA in diesem Fall unschuldig.

Können Sie sonst noch was sinnvolles zur Diskussion beitragen?

Dann würde ich nämlich gerne wieder zum Thema zurückkehren, nachdem aus meiner Sicht zum Thema Libanonkrieg alles gesagt wurde.
Daniel Patrick Moynihan: "Sie haben ein Recht auf ihre eigene Meinung! Sie haben kein Recht auf ihre eigenen Fakten!"
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Audi »

Kuchenklauen? LOOOOOOOOOL

Der IS wurde erst ernsthaft in die Zange genommen als die Russen eingegriffen haben. Da hat die USA schon tausende Bomben geworfen und dennoch ist der IS bis Damaskus marschiert und hat Palmyra zerstört usw.
Die Russen haben ein Haufen Arsenal vor Ort von kleinen Drohnen bis Langstrecken. Man muss nicht die Bevölkerung mit Gas angreifen.
Dieses Gas Märchen können Sie dem Pentagon usw glauben, ich tu das nicht da keine beweise da sind. Rebellen setzen Chlor ein, wurde bewiesen.
Seltsam nur: Im Irak wird beim IS haufen weise Giftgas gefunden. In Syrien setzt es aber nur Assad ein. Sag mal, wer kauft dir so ein Märchen ab? King Kong hat es im anderen Thema schön zusammen gefasst
Ich zitiere ihn noch ein mal

Ein aktueller Klassiker ist Syrien und der Irak. Während die undemokratischen Streitkräfte Assads, angeführt von völlig irren iranischen Generälen, mit Horden brutaler schiitischer Milizen und kaltherzigen, dämonischen russischen Piloten die altehrwürdige Staat Aleppo zertrümmert haben, wird gerade die altehrwürdige Stadt Mosul von Streitkräften eines befreiten Staates Irak, mit iranischer Unterstützung, schiitischen Selbstverteidigungskräften und gutmeinenden US-Piloten befreit. Die Städte sehen zwar ähnlich kaputt aus, aber wir haben auf der einen Seite einen Staat Syrien, der praktisch für die USA nicht zu kontrollieren ist, deshalb schlecht sein muß und einen Staat Irak, der von den USA uneigennützig befreit wurde. Deshalb gut.

Diese paradoxen Spagate gehen genauso gut auch im Persischen Golf mit Katar. Ein Zentrum des Terrors (lt. Unterhaltungsstar Trump) und trotzdem Allierter der USA, der jüngst wieder massig Waffen geliefert bekommt. Spannend wird, wie auf der einen Seite Twitter u. Wrestling-König Trump und auf der anderen Seite das US-Außenministerium, die CIA, NSA, FBI und das US-Militär zueinanderkommen. Denn die haben da wohl diametrale Meinungen
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Audi »

SirToby hat geschrieben:(03 Jul 2017, 22:05)

Gab es einen Angriff auf den Iran. Ja oder nein? Nein. Nun, dann sind die USA in diesem Fall unschuldig.

Können Sie sonst noch was sinnvolles zur Diskussion beitragen?

Dann würde ich nämlich gerne wieder zum Thema zurückkehren, nachdem aus meiner Sicht zum Thema Libanonkrieg alles gesagt wurde.
Stuxnet viren, tote Atom Forscher, ja das kann man schon als Angriff werten oder nicht?
SirToby
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von SirToby »

Audi hat geschrieben:(03 Jul 2017, 22:11)

Kuchenklauen? LOOOOOOOOOL

Der IS wurde erst ernsthaft in die Zange genommen als die Russen eingegriffen haben. Da hat die USA schon tausende Bomben geworfen und dennoch ist der IS bis Damaskus marschiert und hat Palmyra zerstört usw.
Das spricht gegen den chaotischen Haufen, den Assad eine Armee nennt. Palmyra wurde während es russ. Engagements wieder an den IS verloren, was mich durchaus den Absichten Assads zweifeln lässt, den IS ernsthaft zu bekämpfen. Wirklich in Bedrängnis kam der IS erst durch die Internationale Koalition. Wir können gerne mal die Schlachten, die Kurden und Iraker in den Jahren 2015 und 2016 gegen den IS geschlagen haben, den Schlachten Assads gegen den IS gegenüber stellen.
Die Russen haben ein Haufen Arsenal vor Ort von kleinen Drohnen bis Langstrecken. Man muss nicht die Bevölkerung mit Gas angreifen.
Dieses Gas Märchen können Sie dem Pentagon usw glauben, ich tu das nicht da keine beweise da sind. Rebellen setzen Chlor ein, wurde bewiesen.
Seltsam nur: Im Irak wird beim IS haufen weise Giftgas gefunden. In Syrien setzt es aber nur Assad ein. Sag mal, wer kauft dir so ein Märchen ab? King Kong hat es im anderen Thema schön zusammen gefasst
Ich brauche das dem Pentagon gar nicht abzukaufen. Israel und Frankreich sind als Quellen völlig ausreichend.

"Frankreich macht die syrische Regierung für den Giftgas-Angriff von Chan Scheichun im April mit 87 Toten verantwortlich. Der Angriff trage zweifelsfrei "die Handschrift des Regimes" in Damaskus. Das hätten Laboruntersuchungen ergeben."

https://www.tagesschau.de/ausland/syrien-1019.html

"Lieberman told Yedioth Ahronoth that Syrian planes carried out the two chemical attacks, which were “directly ordered and planned by Syrian President Bashar Assad.” He stressed he was “100 percent certain.” The defense minister said he did not know if Russia was involved in the attack.
read more: http://www.haaretz.com/israel-news/1.781899"

http://www.haaretz.com/israel-news/1.781899
Ich zitiere ihn noch ein mal
Ein aktueller Klassiker ist Syrien und der Irak. Während die undemokratischen Streitkräfte Assads, angeführt von völlig irren iranischen Generälen, mit Horden brutaler schiitischer Milizen und kaltherzigen, dämonischen russischen Piloten die altehrwürdige Staat Aleppo zertrümmert haben, wird gerade die altehrwürdige Stadt Mosul von Streitkräften eines befreiten Staates Irak, mit iranischer Unterstützung, schiitischen Selbstverteidigungskräften und gutmeinenden US-Piloten befreit. Die Städte sehen zwar ähnlich kaputt aus, aber wir haben auf der einen Seite einen Staat Syrien, der praktisch für die USA nicht zu kontrollieren ist, deshalb schlecht sein muß und einen Staat Irak, der von den USA uneigennützig befreit wurde. Deshalb gut.

Diese paradoxen Spagate gehen genauso gut auch im Persischen Golf mit Katar. Ein Zentrum des Terrors (lt. Unterhaltungsstar Trump) und trotzdem Allierter der USA, der jüngst wieder massig Waffen geliefert bekommt. Spannend wird, wie auf der einen Seite Twitter u. Wrestling-König Trump und auf der anderen Seite das US-Außenministerium, die CIA, NSA, FBI und das US-Militär zueinanderkommen. Denn die haben da wohl diametrale Meinungen
Das Niveau ist mir nun etwas zu kleinkinderhaft....
Zuletzt geändert von SirToby am Mo 3. Jul 2017, 22:42, insgesamt 1-mal geändert.
Daniel Patrick Moynihan: "Sie haben ein Recht auf ihre eigene Meinung! Sie haben kein Recht auf ihre eigenen Fakten!"
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Audi »

SirToby hat geschrieben:(03 Jul 2017, 22:32)

Das spricht gegen den chaotischen Haufen, den Assad eine Armee nennt. Palmyra wurde während es russ. Engagements wieder an den IS verloren, was mich durchaus den Absichten Assads zweifeln lässt, den IS ernsthaft zu bekämpfen. Wirklich in Bedrängnis kam der IS erst durch die Internationale Koalition. Wir können gerne mal die Schlachten, die Kurden und Iraker in den Jahren 2015 und 2016 gegen den IS geschlagen haben, den Schlachten Assads gegen den IS gegenüber stellen.



Ich brauche das dem Pentagon gar nicht anzukaufen. Israel und Frankreich sind als Quellen völlig ausreichend.

"Frankreich macht die syrische Regierung für den Giftgas-Angriff von Chan Scheichun im April mit 87 Toten verantwortlich. Der Angriff trage zweifelsfrei "die Handschrift des Regimes" in Damaskus. Das hätten Laboruntersuchungen ergeben."

https://www.tagesschau.de/ausland/syrien-1019.html

"Lieberman told Yedioth Ahronoth that Syrian planes carried out the two chemical attacks, which were “directly ordered and planned by Syrian President Bashar Assad.” He stressed he was “100 percent certain.” The defense minister said he did not know if Russia was involved in the attack.
read more: http://www.haaretz.com/israel-news/1.781899"

http://www.haaretz.com/israel-news/1.781899



Das Niveau ist mir nun etwas zu kleinkinderhaft....
1. Natürlich hatte Assad Probleme nachdem die Suinnitische Welt angegriffen hat. USA hat ewig gebommt und dennoch hat ist der IS bis Damaskus vorgerückt. Da können sie ihre US Märchen erzählen so oft sie wollen.

2. Frankreich ist ein ANti Assad Gegner, die können viel erzählen wenn der Tag lang ist. Es war kein UN Team vor Ort. Alles andere stammt von den "Weißhelme" und der Türkei(Anti Assad). Israel ist da auch nicht sonderlich glaubwürdig

Waren das jetzt Beweise für einen Giftgas Einsatz von Assad? Ich glaube wohl kaum :D

Das ist wohl hier der Kindergarte der hier veranstaltet wird gegen menschen die logisch denken können
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garfield336
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von garfield336 »



Der Kampf um Mossul ist fast vorbei.
SirToby
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von SirToby »

Mossul wurde von den ISF nun offiziell befreit.

Die Sicherheitslage dürfte aber weiter angespannt bleiben, da mit sich Schlägerzellen des IS und Überlebende Kalifatskämpfer sich unter die Zivilbevölkerung mischen.
Daniel Patrick Moynihan: "Sie haben ein Recht auf ihre eigene Meinung! Sie haben kein Recht auf ihre eigenen Fakten!"
Audi
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Audi »

Man achte auf die Berichtserstattung über die russische Operation in Aleppo und die über US Koalition

lasst mal die Bilder auf euch wirken

http://www.msn.com/de-de/nachrichten/bi ... =BBE7uFB|5

Dann wundert man sich wieso keiner den westlichen Medien vertrauen schenkt

Im Mai wurden mehr Zivilisten als IS Kämpfer getötet.... Wo blieb der Aufschrei ala Russen begehen Völkermord und zerstören systematisch die Stadt :rolleyes:
Audi
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Audi »

Waffenruhe im Süden Syriens in Kraft getreten

Die von den USA, Russland und Jordanien ausgehandelte Waffenruhe im Süden Syriens ist am Sonntag in Kraft getreten. Seit dem angekündigten Beginn der Feuerpause am Mittag (Ortszeit) sei es in den Provinzen Daraa, Kuneitra und Sueida ruhig geblieben, teilte der Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman, mit. Der russische Außenminister Sergej Lawrow hatte die Feuerpause am Freitag am Rande des G20-Gipfels in Hamburg angekündigt.
Die Waffenruhe gilt für eine sogenannte Deeskalationszone in den drei Provinzen. Die syrische Regierung äußerte sich vorerst nicht dazu. Eine regierungsnahe syrische Zeitung zitierte jedoch einen syrischen Regierungsvertreter, wonach die Waffenruhe in Einvernehmen mit Damaskus ausgehandelt wurde.
Die syrische Armee von Machthaber Baschar al-Assad hatte vor wenigen Tagen einseitig eine mehrtägige Waffenruhe für die drei Provinzen ausgerufen. Sie galt bis Donnerstagnacht. Schon in Mai hatten sich Russland, die Türkei und der Iran auf die Einrichtung von vier sogenannten Deeskalationszonen in Syrien verständigt. Eine davon umfasst die drei Provinzen, für die nun die Waffenruhe in Kraft getreten ist.
Die Sicherheit in dieser Zone soll jetzt in Abstimmung mit den USA und Jordanien durch die russische Militärpolizei garantiert werden. Die Waffenruhe war verkündet worden, nachdem US-Präsident Donald Trump und Russlands Staatschef Wladimir Putin am Rande des Gipfels zu ihrer ersten persönlichen Begegnung zusammengetroffen waren. Ausgehandelt wurde sie von Vertretern der USA, Russlands und Jordaniens in der jordanischen Hauptstadt Amman.
Trumps Nationaler Sicherheitsberater Herbert Raymond McMaster erklärte am Samstag, derartige Deeskalationszonen seien eine "Priorität" für die USA. Die Vereinbarung der Waffenruhe sei ein "wichtiger Schritt" in Richtung der "gemeinsamen Ziele", den IS zu besiegen, den Konflikt insgesamt zu beenden, das Leiden der Bevölkerung zu lindern und den Menschen eine Rückkehr in ihre Häuser zu ermöglichen.

http://www.msn.com/de-de/nachrichten/po ... ?li=AA5a8i

hoffentlich halten sich die USA auch daran
Alpha Centauri
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Alpha Centauri »

Audi hat geschrieben:(18 Jun 2016, 15:30)

Mal schauen wie Türkei reagiert da ihr die Felle davon schwimmen. Ich sehe da eine kurdische Region in der Zukunft als gesichert, man hat auch eine Vertretung in Moskau eingerichtet. Die Ammis setzen auch auf die Kurden.
überlegen wir doch einfach mal wieso die größten Städte in Assads Hand sind und nicht in den rebellenhänden?

Ja sehe das ähnlich, früher oder später die Kurden dass tun, was ihnen einst versprochen, doch nie verwirklicht wurde, die Gründung eines eigenen Staates, der in Grundzügen heute schon faktisch in der Entstehung ist.

Der Sultan vom Bosporus hat sich im Fall Syrien mächtig verzockt, siehe zwiespältiges Verhältnis zum IS.
Alpha Centauri
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Alpha Centauri »

Alpha Centauri hat geschrieben:(11 Jul 2017, 00:09)

Ja sehe das ähnlich, früher oder später die Kurden dass tun, was ihnen einst versprochen, doch nie verwirklicht wurde, die Gründung eines eigenen Staates, der in Grundzügen heute schon faktisch in der Entstehung ist.

Der Sultan vom Bosporus hat sich im Fall Syrien mächtig verzockt, siehe zwiespältiges Verhältnis zum IS.

Der IS hat politisch und erst recht ökonomisch militärisch gesehen (allein schon der Name "Islamischer Staat" ist irreführend) in Syrien/Irak keine Zukunft , zu mächtig sind dort seine Gegenspieler (USA, Russland, Iran) bereits
sie agieren offensiv ,der IS dagegen nur noch defensiv, in Irak und Syrien befindet sich IS eindeutig auf dem Rückzug, während er andernorts um so entschlossener auftritt und dort versucht Fuß zu fassen ( Libyen, Philippinen, teils in Afghanistan.
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Kardux
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Kardux »

Alpha Centauri hat geschrieben:(11 Jul 2017, 00:09)

Ja sehe das ähnlich, früher oder später die Kurden dass tun, was ihnen einst versprochen, doch nie verwirklicht wurde, die Gründung eines eigenen Staates, der in Grundzügen heute schon faktisch in der Entstehung ist.

Der Sultan vom Bosporus hat sich im Fall Syrien mächtig verzockt, siehe zwiespältiges Verhältnis zum IS.
Das sich Erdogan verzockt hat stimmt zwar, aber ob die jetzige Lage der Kurden wirklich so vielversprechend scheint, nun das könnten wir bald schon erfahren.

Derzeit organisiert die Türkei einen Feldzug gegen das kurdische Kanton Efrîn und verhandelt nebenbei noch mit dem Iran und Russland. Damit ihre Operation erleichtert wird.

Und das während die Kurden versuchen Raqqa vom IS zu befreien.
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Audi »

Befreiung von Mossul: Amnesty berichtet von möglichen Kriegsverbrechen

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International wirft irakischen Truppen und der US-Geführten Allianz gegen den "IS" mögliche Kriegsverbrechen vor.
• Bei der Befreiung Mossuls seien unverhältnismäßig schwere Waffen eingesetzt worden.

So seien beispielsweise Mitte März bei einem Luftangriff der USA auf Mossul mindestens 105 Zivilisten getötet worden, heißt es in einem nun veröffentlichten Bericht. Ziel dieses Angriffs auf den Stadtteil al-Jadida seien zwei IS-Scharfschützen gewesen.

In dem Bericht hat Amnesty International nach eigenen Angaben dokumentiert, wie die US-geführten Koalitionstruppen und irakischen Streitkräfte bei ihren Angriffen regelmäßig ihr militärisches Angriffsziel verfehlten und stattdessen Zivilpersonen verletzten und töteten oder zivile Objekte zerstörten. In einigen Fällen könne die Verletzung oder der Tod von Zivilpersonen offenbar entweder auf unangemessen schwere Waffen oder unzureichende Sorgfalt bei der Identifizierung militärischer Ziele hinweisen, heißt es. "In einigen Fällen könnten diese Menschenrechtsverletzungen Kriegsverbrechen darstellen", heißt es in dem Bericht.

Weil die Islamisten die Zivilbevölkerung in umkämpfte Gebiete zwang und sie an der Flucht hinderte, hätten sich die vom IS kontrollierten Gegenden in West-Mossul im Zuge der Kampfhandlungen zunehmend mit Zivilisten gefüllt. Doch die irakischen Streitkräfte und US-geführten Koalitionstruppen hätten ihre Taktiken nicht an diese neue Situation angepasst. Stattdessen hätten sie weiterhin unpräzise explosive Waffen eingesetzt, die in bevölkerungsreichen Stadtgebieten verheerende Schäden anrichteten.

http://www.msn.com/de-de/nachrichten/po ... ?li=AA520o

Da fragt man sich wo die Medien waren? Wenn ich mir die Nachrichten um Aleppo durch den Kopf gehen lasse und über Mossul bleibt nur eine Schlussfolgerung. Die Medien berichten extrem parteiisch und es ist ganz klar als Propaganda zu erkennen.
Sind anscheinend die Menschen in Mossul nicht so viel wert wie in Aleppo?

Wo bleiben die Gutmenschen die Russland verteufelt haben wegen der Befreiung Aleppos? Sind auf einmal alle ganz leise geworden. Haben die Anti Russland Berufsempörer Urlaub?


Ich sehe noch vor Augen wie SyrToby den "qualitativen Krieg" der USA gegenüber Russland propagierte :D Anscheinend ist euch auch nichts zu blöd
Audi
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Audi »

IS-AnführerTod von al-Baghdadi offenbar bestätigt

Der Tod von IS-Anführer Abu Bakr al-Baghdadi ist offenbar bestätigt. Die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte will entsprechende Informationen darüber haben.
Das letzte Lebenszeichen hatte der Mitte 40-jährige Iraker Anfang November in Form einer Audiobotschaft gesendet. Seitdem herrschte Funkstille: keine Unterstützung für die IS-Kämpfer in Bedrängnis, keine Parolen gegen den Westen oder für sein Stück für Stück untergehendes Kalifat.
Russland geht davon aus, al-Baghdadi mit einem Luftangriff Ende Mai getötet zu haben. Eine Bestätigung zum Beispiel der USA gab es dafür aber nicht. Der Tod des IS-Führers war bereits mehrfach vermeldet worden.
Jedoch spricht für die Behauptung Moskaus auch, dass der IS die Meldung nie dementierte oder mit einer Nachricht al-Baghdadis als Gegenbeweis

http://www.focus.de/politik/ausland/is- ... 43645.html

Gute Nachricht
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Adam Smith »

Audi hat geschrieben:(11 Jul 2017, 14:34)

IS-AnführerTod von al-Baghdadi offenbar bestätigt

Der Tod von IS-Anführer Abu Bakr al-Baghdadi ist offenbar bestätigt. Die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte will entsprechende Informationen darüber haben.
Das letzte Lebenszeichen hatte der Mitte 40-jährige Iraker Anfang November in Form einer Audiobotschaft gesendet. Seitdem herrschte Funkstille: keine Unterstützung für die IS-Kämpfer in Bedrängnis, keine Parolen gegen den Westen oder für sein Stück für Stück untergehendes Kalifat.
Russland geht davon aus, al-Baghdadi mit einem Luftangriff Ende Mai getötet zu haben. Eine Bestätigung zum Beispiel der USA gab es dafür aber nicht. Der Tod des IS-Führers war bereits mehrfach vermeldet worden.
Jedoch spricht für die Behauptung Moskaus auch, dass der IS die Meldung nie dementierte oder mit einer Nachricht al-Baghdadis als Gegenbeweis

http://www.focus.de/politik/ausland/is- ... 43645.html

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Dagegen würde sprechen, dass noch kein Nachfolger ernannt worden ist. Oder müssen die sich noch beratschlagen, ob es überhaupt den IS oder das Kalifat noch gibt?
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von garfield336 »

Adam Smith hat geschrieben:(11 Jul 2017, 15:16)

Dagegen würde sprechen, dass noch kein Nachfolger ernannt worden ist. Oder müssen die sich noch beratschlagen, ob es überhaupt den IS oder das Kalifat noch gibt?
Ist es überhaupt noch eine einheitliche Gruppe, oder ist es längst in Grüppchen zerfallen, die sich uneins sind. oder nicht mehr fähig sind mit einander zu kommunizieren.
Adam Smith
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Adam Smith »

garfield336 hat geschrieben:(11 Jul 2017, 16:02)

Ist es überhaupt noch eine einheitliche Gruppe, oder ist es längst in Grüppchen zerfallen, die sich uneins sind. oder nicht mehr fähig sind mit einander zu kommunizieren.
Rakka und zwei Gebiete im Irak dürften von der Zentrale im Euphrat-Gebiet abgeschnitten sein. Per Funk können die ja nur schwer kommunizieren.
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garfield336
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von garfield336 »

Adam Smith hat geschrieben:(11 Jul 2017, 16:28)

Rakka und zwei Gebiete im Irak dürften von der Zentrale im Euphrat-Gebiet abgeschnitten sein. Per Funk können die ja nur schwer kommunizieren.
Ich denke ihre Gegner kennen längst die Kommunikationskanale, wenn da sich ne grössere Gruppe für ein Gespräch einfindet dann explodiert ne Bombe darüber.
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Platon
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Platon »

Ich glaube der IS hat auch Internet. ;)
Dieser Beitrag ist sehr gut.
Adam Smith
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Adam Smith »

Platon hat geschrieben:(11 Jul 2017, 16:47)

Ich glaube der IS hat auch Internet. ;)
Das schon. Eine direkte Kommunikation aus z.B. Rakka lässt sich aber abfangen und zurückverfolgen.
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King Kong 2006
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Mosul komplett zerstört? Keine intelligenten Waffen benutzt?

Beitrag von King Kong 2006 »

Mosul im Irak ist schwerer zerstört worden als Aleppo.
'Mosul Is Completely Destroyed'

Walking among the rubble of western Mosul, it’s rare to see a fully intact building still standing. Ghanim Jalil Younis, a staff director in the office of the Nineveh governor, said that while eastern Mosul is half-destroyed, the devastation in the western half is much greater. Donya Ammar, a member of a local volunteer group, said that the destruction in the west is close to “99 percent.”

https://www.theatlantic.com/internation ... on/533067/
Der mediale Aufschrei blieb allerdings im Gegensatz bei der Eroberung Aleppos aus.

Oftmals wird die Kriegsführung thematisiert und kritisiert. Sicher nicht immer - abzüglich der instrumentalisierten Propaganda - nicht zu unrecht. Dabei scheint aber bei all der an PC-Spiele erinnerten Videospieloptik von Drohnen und Smartbombs vergessen zu werden, wie brutal Krieg ist. Und das gezielt Geschosse und Sprengstoffe eingesetzt werden, um menschliche Körper zu schädigen oder soweit zu verletzen, daß diese sterben. Dazu sind die Waffen da. Krieg ist immer noch kein Videogame.

Bei der kritisierten Kriegsführung in Syrien, anders als im Irak, im speziellen bei Aleppo wurde der fehlende Einsatz von z.B. smart bombs und "intelligenten Waffen" oft kritisiert. Mosul ist aber offensichtlich stärker zerstört worden, als Aleppo. Man ist heute immer noch nicht in der Lage eine Schlacht zu führen, ohne, daß Mensch und Häuser unversehrt bleiben. Das ist auch ein Paradoxum an sich. Ich kenne keinen Krieg, in dem das gelang.

Fehlender Einsatz von "intelligenten Waffen". Warum? Ich kenne nur eine Macht, die in Qualität und Quantität in der Lage wäre annähernd eine große Menge dieser Waffen einzusetzen. Das ist die USA. Und auch nur auf einem gewissen Level. Niemand anders hat die Kapazitäten und die finanziellen Mittel. Nicht mal Russland. Auf diesem Niveau. Staaten in der Region, wie Israel und der Iran können das auch nicht. Als Israel mit der Hisbollah kämpfte haben die USA große Mengen von smart bombs u.ä. nach Israel verbracht, weil die Vorräte der IDF schneller zur Neige gingen, als sie selbst produzieren konnten. Der Iran hat solche Waffen, auch in der Produktion, aber sie würden niemals für einen intensiven Krieg lange vorhalten. Entweder müsste man z.B. aus Russland oder China schnell nachkaufen oder auf weitaus einfachere Waffen zurückgreifen. Syrien oder der Irak haben so etwas praktisch gar nicht. Das ist kein böser Wille. Sie haben sie nicht. Weder tausende lasergesteuerte Bomben, noch cruise missiles, noch satellitengestützte Steuerung oder high tech Aufklärungsdrohnen. Würden den syrischen Streitkräften das Waffenarsenal der USA zur Verfügung stehen, dann würden sie diese sicher einsetzen. Viele Staaten hätten gerne solche Waffentechnik und Einsatzmöglichkeiten.

Krieg ist eine brutale Angelegenheit. Aber es stößt schon merkwürdig auf, wenn man meint, das wäre so eine sterile Angelegenheit wie in einem PC-Spiel. Und das man Gefechte, Schlachten und Krieg führen kann ohne Elend, Tod, Zerstörung und Verstümmelung. Wo gab es so einen Krieg? Auch ist die unterschiedliche Berichterstaatung bei dem Kampf in Syrien und Irak beachtenswert. In Bezug auf dem Irak gibt es weitaus weniger Kritik. Warum? Es sind fast dieselben Protagonisten. Außer Assad/Putin und al-Abadi/Trump/Obama. Die schiitischen Milizen, der Iran, IS, Kurden usw. sind praktisch identisch.

Worin besteht die unterschiedliche Wahrnehmung - in einigen Medien und Hauptstädten - des Konflikts? Oder sind die Verstümmelten durch einen nicht in "gerechten" Wahlen legitimierten Präsidenten Assad beachtenswerter und verurteilungswerter als die Verkrüppelten durch die demokratische legitimierte Führung in Bagdad?
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
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Cat with a whip
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Cat with a whip »

Und nochmal 700.000 weitere Flüchtlinge. Denke es ist ein Prozess der Abstumpfung und Gewöhnung.
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von King Kong 2006 »

Cat with a whip hat geschrieben:(11 Jul 2017, 22:31)

Und nochmal 700.000 weitere Flüchtlinge. Denke es ist ein Prozess der Abstumpfung und Gewöhnung.
Zunächst einmal gibt es fast 300 000 Nachzügler mit Anspruch auf Aufenthalt in Deutschland. Nur aus Syrien.
267 500 Syrer mit Anspruch auf Familiennachzug

http://www.focus.de/politik/deutschland ... 96006.html
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
CaptainJack

Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von CaptainJack »

King Kong 2006 hat geschrieben:(11 Jul 2017, 22:44)

Zunächst einmal gibt es fast 300 000 Nachzügler mit Anspruch auf Aufenthalt in Deutschland. Nur aus Syrien.
Nicht vergessen, jetzt schon! Eine sinnlose Pressemeldung. Der Hammer kommt erst, wenn die jeweilige 2-Jahresfrist abgelaufen ist .... und zwar erst unmerklich und nicht statistisch erfasst. :mad: Man wird es dann nur am gewaltig verändertem Straßenbild und an anderen Kleinigkeiten merken.
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Re: Mosul komplett zerstört? Keine intelligenten Waffen benutzt?

Beitrag von Audi »

King Kong 2006 hat geschrieben:(11 Jul 2017, 22:19)

Mosul im Irak ist schwerer zerstört worden als Aleppo.



Der mediale Aufschrei blieb allerdings im Gegensatz bei der Eroberung Aleppos aus.

Oftmals wird die Kriegsführung thematisiert und kritisiert. Sicher nicht immer - abzüglich der instrumentalisierten Propaganda - nicht zu unrecht. Dabei scheint aber bei all der an PC-Spiele erinnerten Videospieloptik von Drohnen und Smartbombs vergessen zu werden, wie brutal Krieg ist. Und das gezielt Geschosse und Sprengstoffe eingesetzt werden, um menschliche Körper zu schädigen oder soweit zu verletzen, daß diese sterben. Dazu sind die Waffen da. Krieg ist immer noch kein Videogame.

Bei der kritisierten Kriegsführung in Syrien, anders als im Irak, im speziellen bei Aleppo wurde der fehlende Einsatz von z.B. smart bombs und "intelligenten Waffen" oft kritisiert. Mosul ist aber offensichtlich stärker zerstört worden, als Aleppo. Man ist heute immer noch nicht in der Lage eine Schlacht zu führen, ohne, daß Mensch und Häuser unversehrt bleiben. Das ist auch ein Paradoxum an sich. Ich kenne keinen Krieg, in dem das gelang.

Fehlender Einsatz von "intelligenten Waffen". Warum? Ich kenne nur eine Macht, die in Qualität und Quantität in der Lage wäre annähernd eine große Menge dieser Waffen einzusetzen. Das ist die USA. Und auch nur auf einem gewissen Level. Niemand anders hat die Kapazitäten und die finanziellen Mittel. Nicht mal Russland. Auf diesem Niveau. Staaten in der Region, wie Israel und der Iran können das auch nicht. Als Israel mit der Hisbollah kämpfte haben die USA große Mengen von smart bombs u.ä. nach Israel verbracht, weil die Vorräte der IDF schneller zur Neige gingen, als sie selbst produzieren konnten. Der Iran hat solche Waffen, auch in der Produktion, aber sie würden niemals für einen intensiven Krieg lange vorhalten. Entweder müsste man z.B. aus Russland oder China schnell nachkaufen oder auf weitaus einfachere Waffen zurückgreifen. Syrien oder der Irak haben so etwas praktisch gar nicht. Das ist kein böser Wille. Sie haben sie nicht. Weder tausende lasergesteuerte Bomben, noch cruise missiles, noch satellitengestützte Steuerung oder high tech Aufklärungsdrohnen. Würden den syrischen Streitkräften das Waffenarsenal der USA zur Verfügung stehen, dann würden sie diese sicher einsetzen. Viele Staaten hätten gerne solche Waffentechnik und Einsatzmöglichkeiten.

Krieg ist eine brutale Angelegenheit. Aber es stößt schon merkwürdig auf, wenn man meint, das wäre so eine sterile Angelegenheit wie in einem PC-Spiel. Und das man Gefechte, Schlachten und Krieg führen kann ohne Elend, Tod, Zerstörung und Verstümmelung. Wo gab es so einen Krieg? Auch ist die unterschiedliche Berichterstaatung bei dem Kampf in Syrien und Irak beachtenswert. In Bezug auf dem Irak gibt es weitaus weniger Kritik. Warum? Es sind fast dieselben Protagonisten. Außer Assad/Putin und al-Abadi/Trump/Obama. Die schiitischen Milizen, der Iran, IS, Kurden usw. sind praktisch identisch.

Worin besteht die unterschiedliche Wahrnehmung - in einigen Medien und Hauptstädten - des Konflikts? Oder sind die Verstümmelten durch einen nicht in "gerechten" Wahlen legitimierten Präsidenten Assad beachtenswerter und verurteilungswerter als die Verkrüppelten durch die demokratische legitimierte Führung in Bagdad?
Selbst als die Russen Wochen lang Aufklärung betrieben haben und die Offensive in Aleppo massiv mit Smart Bomben ala Bunkerbrechern voran getrieben haben wurde hier geheult. " DIe Bomben bringen Häuser zum Einsturz" Da sieht man eine Mediale Kampagne die wo die Glaubwürdigkeit massiv gelitten hat.
Vergessen wir nicht die 200 Krankenhäuser in Ost Aleppo die täglich zerstört worden sind. Wie viele es wohl in Mossul gab? Ja SyrTobi hatte recht. Die US Qualität in Bombardierungen ist eine andere wenn man Mossul ansieht :rolleyes:
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von unity in diversity »

Weder Aleppo, noch Mossul, werden wieder aufgebaut.
Das war Standortbereinigung.
Es wird dort keine High-Tech Industrie geben.
Aber Handelszentren wären mit ortsüblichen, folkloristischen Gütern möglich.
Zur Erbauung von Touristen.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von yogi61 »

US-Präsident Donald Trump hat laut einem Medienbericht die verdeckten Waffenlieferungen der CIA an syrische Rebellen, die gegen die Regierung von Baschar al-Assad kämpfen, stoppen lassen.

Die Entscheidung habe Trump vor knapp einem Monat nach einem Treffen mit CIA-Direktor Mike Pompeo und seinem Sicherheitsberater Herbert Raymond McMaster getroffen, berichtete die „Washington Post“ am Mittwoch unter Berufung auf Regierungskreise.

Demnach waren die USA und Russland zu dem Zeitpunkt gerade dabei, eine Waffenruhe im Südwesten Syriens auszuhandeln. Eine Sprecherin Trumps bestätigte den Bericht zunächst nicht. Trump hatte sich vor knapp zwei Wochen zum ersten Mal mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin getroffen. Dabei verkündeten beide Regierungen eine Waffenruhe für den Südwesten Syriens.


https://www.welt.de/politik/ausland/art ... yrien.html

Soll noch mal einer sagen, dieser Präsident würde überhaupt keine vernünftigen Entscheidungen treffen.
Two unique places, one heart
https://www.youtube.com/watch?v=Ca9jtQhnjek
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Pro&Contra »

Es wurde ja immer fleissig abgestritten, dass die Obama Regierung Waffen nach Syrien geliefert hat. Hier ist der Beweis.
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Re: Entwicklung der Bürgerkriege in Syrien/Irak

Beitrag von Platon »

In Idlib ist ein Bürgerkrieg zwischen al Nusra und Ahrar al Sham ausgebrochen und es sieht danach aus als wenn al Nusra die Oberhand hat, allerdings das Gebiet demnächst in ein al-Nusra und einen Ahrar al Sham-Gebiet aufgeteilt wird.
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