Meine Theorie ist, dass das primäre Problem ist, dass das Volk nicht mehr das Gefühl hat, dass die Steuern in seinem Sinne ausgegeben werden. Zu viele Steuerverschwendungen.
Der Staat sollte in 1. Linie dafür sorgen, dass die Bürger "gerne" Steuern zahlen und sie für angemessen, ausgeglichen und gerecht erleben.
Ich habe ja schon vor zig Jahren ein "Modell" entwickelt, das leider von kaum jemandem geteilt wird:
Für einen Teil der von ihm zu entrichtenden Steuer - eher im kleinen %-Bereich - darf jeder festlegen, welchem Bereich dieser zugeführt wird.
Das bedeutet, dass es quasi zweckgebundene Steuern gibt.
Hierzu bietet man verschiedene "Töpfe" an. Die könnten sich z. B. auch daran orientieren, welche Ministerien es gibt und wählt davon welche aus. Es muss jedoch sozial und gemeinnützig sein. Militär, Auswärtiges Amt, Kanzleramt, Wirtschaft etc. fällt raus.
Oder man klassifiziert sie z. B. grob wie folgt (muss diskutiert werden) und bildet hierfür separate Haushaltsposten/Etate:
Umweltschutz, Bildung, Gesundheit, Kultur, Forschung........zusätzlich wird ein Ausgleichstopf gebildet.
In der Steuererklärung kreuzt man an, welchem Bereich der Steueranteil zugeführt werden soll. Mehrfachnennungen und Verteilungen sind möglich.
Die einzelnen obigen Ressorts werden gequotelt. Will heißen, je nach Ausgaben oder -kostenbedarf, oder Anteil am Bundeshaushalt (dies kann diskutiert werden) werden die von den Bürgern zugeordneten Steuergelder in diesen gewählten Topf gegeben.
Ist ein Teil davon voll und entstünde da ein Überschuss, kommt dies in den Ausgleichstopf.
Aus diesem Topf werden dann die Bereiche aufgefüllt, die unterrepräsentiert sind.
Zwar relativiert dies wiederum die 100%ige Mitbestimmung des Einzelnen, dass jeder Cent genau in den Topf kommt, den er gewählt hat. Aber im Endergebnis wird sicher gestellt, dass der eigene Steueranteil nur für diese Zwecke verwendet und nicht zweckentfremdet wird, indem andere Löcher damit gestopft werden.
Und ich bin mir sicher, darf das Volk nur ein bisschen mitbestimmen und somit steuern, was mit den Steuern (witziges Wortspiel)
passiert, würde auch die Bereitschaft und Einsicht steigen, dass ein Staat Steuereinnahmen braucht um zu funktionieren.
Vor allem die Superreichen würde dies vermutlich zu mehr Steuerehrlichkeit veranlassen.
Diese gründen nicht nur aus Steuerspargründen Stiftungen, sondern auch, weil sie bestimmen wollen, was mit ihrem Geld passiert.
Davon ab nervt mich diese pauschale Reichenschelte. Es gibt auch Reiche, die viel Spenden ohne es an die große Glocke zu hängen und sogar nach höheren Steuern rufen.
Ich bin überzeugt, dass der Anreiz korrekt Steuern zu zahlen höher wäre, wenn ein gewisser Entscheidungsspielraum gegeben wäre. Folgendes scheint mir recht zu geben?
Es gibt sie, die anständigen Millionäre:
http://www.appell-vermoegensabgabe.de/index.php5
Die Initiative Vermögender für eine Vermögensabgabe ist eine Gruppe Vermögender, die an die Politik appelliert, Reiche durch eine Vermögensabgabe stärker zu belasten.
http://www.zeit.de/wirtschaft/2011-08/r ... esteuerung
Prominente Millionäre wollen höhere Steuern zahlen
In den USA gibt es die Initiative schon länger: Nun fordern in der ZEIT auch prominente Wohlhabende aus Deutschland die Regierung auf: Besteuert uns!
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 84630.html
Heißt: Der Einzelne will nicht mehr dem Staat die Prioritätensetzung überlassen, sondern selbst bestimmen. Greifen Milliardäre auf diese Weise ein, sind die Konsequenzen entsprechend größer. ...
Die Pledger um Buffett und Gates sehen dies womöglich genauso. Allerdings bestimmen dabei sie - direkt oder indirekt -, was Wohlfahrt für die Menschen bedeutet.
https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... ahlen.html
Reiche Österreicher wollen mehr Steuern zahlen
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/v ... -1.1722512
Warum Reiche eine Reichensteuer fordern
Warum töten wir Menschen die Menschen töten, um den Menschen zu zeigen, dass Töten falsch ist?
Amnesty International.