Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

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schelm
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von schelm »

Selina hat geschrieben:(09 Jun 2017, 13:24)

Genau. Kann man nicht besser sagen. Das Ganze wird dann noch in eine scheinbar unschuldige Frage verpackt, als ginge es lediglich um Wissensdurst und Neugier. Was in Wirklichkeit dahinter steckt, hast du gut beschrieben :)
Also welche Bereicherung entsteht denn nun durch das Denken Frauen gleiche Rechte zu verweigern, Andersgläubige als Ungläubige zu diffamieren, sich also für besonders auserwählte Bessergläubige zu halten, unsere Freiheiten als Haram zu verstehen ? Für all das steht der Islam inhaltlich.
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
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Dark Angel
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Dark Angel »

Unité 1 hat geschrieben:(09 Jun 2017, 13:15)

Die von dir zitierte "Frage" beleuchtet ganz gut die Problematik des Identitätsdenkens, das bei einem Gruppenmerkmal und nicht bei den Gruppenmitgliedern beginnt. BillieHoliday fragte nicht, welche kulturelle oder sonstige Bereicherung Muslime, sondern der Islam bietet. Du antwortest auf eine nicht gestellte Frage. ;)

Natürlich kann der Islam nichts bieten. Wie auch? Er ist eine Religion, seinen Anhängern bietet er, was auch immer sie darin sehen, lesen, verstehen möchten. Außenstehende kann er nicht bereichern, wäre es anders, wären sie nicht mehr außenstehend. Maximal spritiuell gesinnten Menschen bietet der Islam vielleicht Denkansätze und -anreize. Das gilt ebenso für das Christentum, den Hinduismus, Shintoismus und wie se nich alle heißen.

Deswegen ist die "Frage" BillieHolidays auch perfide, sie fordert im Subtext etwas unerfüllbares und trifft damit die implizite Aussage der Nutzlosigkeit, was auf Muslime abfärbt, denn eine Religion ist nichts ohne ihre Anhänger. Das ist sogar in mehrfacher Hinsicht perfide. Zum ersten weil "Bereicherung" etwas subjektives darstellt, die "Frage" aber eine objektive Aussage einfordert. Wie soll da eine Antwort aussehen, soll darüber gestritten werden, was einige als Bereicherung erfahren oder ansehen? Dahinter steckt, ungewollt, die Absprechung der Erfahrungen und Ansichten anderer als eigenständig und das Hochheben der eigenen auf ein allgemeingültiges Podest.
Zum zweiten wird der Anspruch erhoben, dass etwas existierendes für andere etwas leisten (bereichern) müsse. Das muss es selbstverständlich nicht, es ist unerheblich, ob es für alle etwas liefert. Punk als Subkultur hat sicher viele Jugendliche bereichert, aber die Frage "Welche kulturelle und sonstige Bereicherung bietet eigentlich der Punk?" kann so gar nicht beantwortet werden. Das dockt direkt an erstens an, Bereicherung ist etwas subjektiv erfahrbares und es besteht keine Pflicht, jeden "bereichern", was auch immer das heißen mag, zu müssen.
Zum dritten werden Muslime herabgewürdigt, in dem eventuelle Leistungen "dem Islam" zugeschrieben werden, ganz so, als seien nicht Menschen, sondern deren Religion die eigentliche Ausübende. Moscheearchitekten etwa hätten keine ansprechend aussehenden Gebäude entworfen, der Islam habe das getan.
Zum vierten werden Muslime herabgewürdigt, weil die "Frage" natürlich eine rhetorische ist mit der Aussage, der Islam bietet keine Bereicherung. Eine solche Aussage kann man gar nicht von den Gläubigen, von den Muslimen losgelöst tätigen.
Darin liegt auch fünftens die eigentliche Perfidie: Die Missachtung der Muslime, die Unterordnung unter ihre Religion, um über die "Antwort" auf die "Frage" sie wieder in den Vordergrund zu rücken. Auszeichnen (Ergebnis von Bereicherung) dürfen sie sich nicht, aber das erwartbare Ergebnis (leisten nix, bereichern nicht) muss zwangsläufig für sie gelten.

Die ganzen abstrakten Punkte werden in folgender Frage konkret: Inwieweit bietet der Muslim Yussuf eine Bereicherung, kulturell oder sonstwie, wenn er für eine Softwarebude nutzlose Apps programmiert? Halt nein, ich meinte: Inwieweit bietet der Islam eine Bereicherung, kulturell oder sonstwie, wenn Muslim Yussuf für eine Softwarebude nutzlose Apps programmiert?
Warum muss er sich die Frage eigentlich gefallen lassen und nicht sein Kollege Stefan? Wie kann Integration jemals gelingen, wenn "Welche kulturelle und sonstige Bereicherung bietet eigentlich der Islam?" für eine gelungene Pointe gehalten wird?

Die harmlos anmutende "Frage" ist ein Paradebeispiel für die krassen Auswirkungen der Betrachtung von Menschen nach ihrer (egal ob religiös, geographisch, kulturell) Herkunft und nicht nach ihrer Individualität. Die Betrachtung durch und Sortierung in ein Wir, die Missachtung des Ich bzw. Er/Sie. So lassen sich beständige Werturteile vornehmen, gegen die es kein Ankommen gibt, denn die bestehen, solange das Gruppenmerkmal besteht, anhand dessen das Urteil erfolgte. Die Gruppenmitglieder können dem nur entkommen, wenn sie ihre Gruppe verlassen, ihr abschwören, usw. Dann erst wird ihnen die Chance eingeräumt, nicht nach diesem Urteil bewertet zu werden Egal auf welchem Wege man dahingelangt, diese Sicht auf Menschen ist entmündigend und damit demütigend.
Menschen bilden nunmal ihre individuelle Identität (auch) über ihre Zugehörigkeit zu Gruppen, insbesondere ihre Zugehörigkeit zu Religionsgemeinschaften und sie verinnerlichen dabei die Werte, die diese Releigionsgemeinschaft vermittelt.
Nenne es meinetwege Gruppenmerkmal - aber egal ob Moslem oder Christ, der Gläubige identifiziert sich mit und über diese Gruppenmerkmale. Die kannst du eben nicht einfach so ausblenden.
Du kannst auch nicht - unter Berufung auf "das Individuum" - ausblenden, dass sich die Werte, die im Inslam vermittelt werden, grundlegend von den Werten der westlichen/europäischen Kultur unterscheiden. Das funktioniert nicht, auch wenn du das ständig versuchst und ständig darauf pochst, dass das Individuum und seine Identität losgelöst von der Kultur zu betrachten sei, von der es geprägt wurde und wird.
Und auch wenn du noch so sehr das "wir" und "die anderen" zu verteufeln versuchst - religiöse Zeichen (Kopftuch) sind ein Zeichen des "wir", der Zuigehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft und damit auch eine ganz bewusste Abgrenzung gegenüber "den Anderen", die nicht zu dieser Religionsgmeinschaft gehören.
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Unité 1
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Unité 1 »

Dark Angel hat geschrieben:(09 Jun 2017, 15:00)

Menschen bilden nunmal ihre individuelle Identität (auch) über ihre Zugehörigkeit zu Gruppen, insbesondere ihre Zugehörigkeit zu Religionsgemeinschaften und sie verinnerlichen dabei die Werte, die diese Releigionsgemeinschaft vermittelt.
In welchen Anteilen und welche Werte welche Gewichtung bekommen, ist nicht im Vorhinein, also qua Gruppenzugehörigkeit festgelegt. Außerdem schließt dieser Satz die Möglichkeit aus, sich gegen die Zugehörigkeit zu entscheiden. Als sei das Schicksal besiegelt, was es natürlich nicht ist. Welche Gruppen welchen Einfluss ausüben ist fluide und von der Persönlichkeit abhängig. Auch ein starker Einfluss wie durch Relgionsgemeinschaften ist kein definitiver.
Nenne es meinetwege Gruppenmerkmal - aber egal ob Moslem oder Christ, der Gläubige identifiziert sich mit und über diese Gruppenmerkmale. Die kannst du eben nicht einfach so ausblenden.
Was konkret Muslime, Christen oder welche Gläubigen auch immer unter ihrer Religion verstehen, wie sie sie auslegen und in ihren Alltag integrieren ist kein feststehendes Ergebins einer selbstgewählten Identifikation. Es ist doch offensichtlich, dass sich der Lebensalltag Millionen Gläubiger zwischen und innerhalb der Länder bisweilen sehr deutlich unterscheidet.
Wie ein Identifikation sich auswirkt, warum sie erfolgt, das ist dir so lange ein Rätsel, bis du es vom jeweiligen hörst. Gerade bei unkonkreten und auslegunsgaffinen Dingen wie Religionen. Bei konkreten Weltanschauungen sieht das natürlich anders aus.
Du kannst auch nicht - unter Berufung auf "das Individuum" - ausblenden, dass sich die Werte, die im Inslam vermittelt werden, grundlegend von den Werten der westlichen/europäischen Kultur unterscheiden.
Ich setze die, um ein krasses Beispiel zu wählen, in der audi-arabischen Gesellschaft vorherrschenden Werte nicht mit den durch Familie und Umfeld vermittelten Werte gleich. Die müssen sich nicht unterscheiden bzw. ist von vornherein überhaupt nicht klar, worin die Untescheidung liegt. Das gilt - nochmal - für die Individuen, nicht für das Gesellschaftssystem Saudi-Arabiens.
Das funktioniert nicht, auch wenn du das ständig versuchst und ständig darauf pochst, dass das Individuum und seine Identität losgelöst von der Kultur zu betrachten sei, von der es geprägt wurde und wird.
Das habe ich nie behauptet. Ich bestreite "Über"prägung durch die Gesellschaft bzw. die vorherrschende Kultur, ganz so als ob sie die Individualität bestimmte. Das ist Sache des Individuums, welche Werte in welchen Ausprägungen verinnerlicht werden. Alles andere ist anmaßend.
Und auch wenn du noch so sehr das "wir" und "die anderen" zu verteufeln versuchst
Es geht mir nicht um Verteufelung, sondern um die Konsequenz dieses Denkens. Assoziationen sind Grundbestandteil der menschlichen Erfahrung, das kann ich ja wohl schlecht verteufeln. Wohin das als politisches Prinzip erhoben führt, können wir in unfreien Gesellschaften jeglicher Art beobachten.
- religiöse Zeichen (Kopftuch) sind ein Zeichen des "wir", der Zuigehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft und damit auch eine ganz bewusste Abgrenzung gegenüber "den Anderen", die nicht zu dieser Religionsgmeinschaft gehören.
Nietenarmbänder sind auch Ausdruck einer Abgrenzung. Und nun?
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X3Q
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von X3Q »

Unité 1 hat geschrieben:(09 Jun 2017, 13:15)

Die von dir zitierte "Frage" beleuchtet ganz gut die Problematik des Identitätsdenkens, das bei einem Gruppenmerkmal und nicht bei den Gruppenmitgliedern ...
Wie definierst du Gruppenmitglieder ohne ein gemeinsames sie verbindendes Merkmal?

--X
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Hyde
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Hyde »

think twice hat geschrieben:(09 Jun 2017, 06:45)

Du musst dich mal von deinen neoliberalen Wertvorstellungen lösen und Anderen zugestehen, andere Vorstellungen von einem erfüllten, erfolgreichen Leben zu haben als Bildung und materieller Wohlstand.
Man soll sich also nicht für bessere Bildung und bessere Arbeitsmarktchancen, gerade für Migranten, einsetzen, mit der Begründung dies sei "neoliberal" und Geld sei nicht alles. Man muss schon eine gehörige Portion Zynismus haben, um so zu argumentieren.

Wenn ein kleines muslimisches Mädchen in einer arabischen Parallelgesellschaft aufwächst, es dadurch dann extrem schwer in der Schule hat (weil es die deutsche Sprache nicht so gut beherrscht und die Eltern ihr nicht beim Lernen helfen können), dadurch dann später einen schlechten Schulabschluss hat und froh sein kann, noch irgendwo auf dem Arbeitsmarkt als Putzfrau oder 400€ Job unterzukommen und in Armut zu leben, dann hat das nix mit individueller Wahlfreiheit des Lebensentwurfs und "Geld ist nicht alles" zu tun.
Zuletzt geändert von Hyde am Fr 9. Jun 2017, 15:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Hyde
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Hyde »

schokoschendrezki hat geschrieben:(09 Jun 2017, 08:33)

Ach, das hatten wir doch schon x-mal. Die Ablehnung einer Leitkultur auf gesellschaftlicher Ebene heißt noch lange nicht, nicht im allerentferntesten, dass man sich im sozialen Mikrobereich nicht von Grundsätzen leiten lässt. Auch von Grundsätzen, die weit über die im Strafrecht niedergelegten Regeln hinausgehen.
Damit hast du doch gerade die Definition von Leitkultur gegeben!

Zur Leitkultur gehören z.B. gewisse gesellschaftlich akzeptierte Höflichkeitsformen.
Zur japanischen Leitkultur gehört es beispielsweise, sich bei vielen Anlässen bei der Begrüßung zu verbeugen. Von Migranten, die nach Japan kommen, sollte man erwarten können, dass sie sich in dieses gesellschaftlich verbreitete Verhaltensmuster einfügen und integrieren.
Zuletzt geändert von Hyde am Fr 9. Jun 2017, 15:56, insgesamt 1-mal geändert.
pikant
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von pikant »

Hyde hat geschrieben:(09 Jun 2017, 15:35)

Man soll sich also nicht für bessere Bildung und bessere Arbeitsmarktchancen, gerade für Migranten, einsetzen, mit der Begründung dies sei "neoliberal" und Geld sei nicht alles. Man muss schon eine gehörige Portion Zynismus haben, um so zu argumentieren.

Wenn ein kleines muslimisches Mädchen in einer arabischen Parallelgesellschaft aufwächst, es dadurch dann extrem schwer in der Schule hat (weil es die deutsche Sprache nicht so gut beherrscht und die Eltern ihr nicht beim Lernen helfen können), dadurch dann später einen schlechten Schulabschluss hat und froh sein kann, noch irgendwo auf dem Arbeitsmarkt als Putzfrau oder 400€ Job unterzukommen und in Armut zu leben, dann hat das nix mit individueller Wahlfreiheit des Lebensentwurfs und "Geld ist nicht alles" zu tun.
da gibt es schon seit einiger Zeit mehr - 450 Euro!

Bildung und materieller Wohsland sind wichtig - da stimme ich Dir zu und mit neoliberal kann ich das auch nicht verbinden.
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Postfach
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Postfach »

Dark Angel hat geschrieben:(09 Jun 2017, 15:00)

Menschen bilden nunmal ihre individuelle Identität (auch) über ihre Zugehörigkeit zu Gruppen, insbesondere ihre Zugehörigkeit zu Religionsgemeinschaften und sie verinnerlichen dabei die Werte, die diese Releigionsgemeinschaft vermittelt.
Nenne es meinetwege Gruppenmerkmal - aber egal ob Moslem oder Christ, der Gläubige identifiziert sich mit und über diese Gruppenmerkmale. Die kannst du eben nicht einfach so ausblenden.
Du kannst auch nicht - unter Berufung auf "das Individuum" - ausblenden, dass sich die Werte, die im Inslam vermittelt werden, grundlegend von den Werten der westlichen/europäischen Kultur unterscheiden. Das funktioniert nicht, auch wenn du das ständig versuchst und ständig darauf pochst, dass das Individuum und seine Identität losgelöst von der Kultur zu betrachten sei, von der es geprägt wurde und wird.
Und auch wenn du noch so sehr das "wir" und "die anderen" zu verteufeln versuchst - religiöse Zeichen (Kopftuch) sind ein Zeichen des "wir", der Zuigehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft und damit auch eine ganz bewusste Abgrenzung gegenüber "den Anderen", die nicht zu dieser Religionsgmeinschaft gehören.
Die auslegung und die art der vermittlung durch die dazugehörige Releigionsgemeinschaft spielt dabei schon eine gewaltige rolle ... Moschee ist nicht gleich Moschee bzw. was für werte genau vermittelt werden !
Es gibt da klare unterschiede.

Es gibt auch viele muslimische frauen die kein kopftuch tragen ... und es gibt einige, die tragen zwar kopftuch, sind aber sonst sehr offene persönlichkeiten mit moderner westlich orientierter denkweise.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Bleibtreu »

Hyde hat geschrieben:(09 Jun 2017, 15:35)

Man soll sich also nicht für bessere Bildung und bessere Arbeitsmarktchancen, gerade für Migranten, einsetzen, mit der Begründung dies sei "neoliberal" und Geld sei nicht alles. Man muss schon eine gehörige Portion Zynismus haben, um so zu argumentieren.

Wenn ein kleines muslimisches Mädchen in einer arabischen Parallelgesellschaft aufwächst, es dadurch dann extrem schwer in der Schule hat (weil es die deutsche Sprache nicht so gut beherrscht und die Eltern ihr nicht beim Lernen helfen können), dadurch dann später einen schlechten Schulabschluss hat und froh sein kann, noch irgendwo auf dem Arbeitsmarkt als Putzfrau oder 400€ Job unterzukommen und in Armut zu leben, dann hat das nix mit individueller Wahlfreiheit des Lebensentwurfs und "Geld ist nicht alles" zu tun.
So ist es - auf die Art zuechtet man sich Abhaengige + Abgehaengte; MenschenGruppen, bei denen man sich dann als der grosse HeilsBringer und Verteidiger aufspielen kann. Menschen, die selbstbewusst und unabhaengig sind, die eigenverantwortlich leben, brauchen solche MenschenFreunde nicht. Das ist fuer diese natuerlich bloed, wenn sie dadurch ihre ExistenzBerechtigung verlieren. :D

Ups, fehlendes Wort eingefuegt
Zuletzt geändert von Bleibtreu am Fr 9. Jun 2017, 16:12, insgesamt 1-mal geändert.
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Billie Holiday »

Hyde hat geschrieben:(09 Jun 2017, 15:35)

Man soll sich also nicht für bessere Bildung und bessere Arbeitsmarktchancen, gerade für Migranten, einsetzen, mit der Begründung dies sei "neoliberal" und Geld sei nicht alles. Man muss schon eine gehörige Portion Zynismus haben, um so zu argumentieren.

Wenn ein kleines muslimisches Mädchen in einer arabischen Parallelgesellschaft aufwächst, es dadurch dann extrem schwer in der Schule hat (weil es die deutsche Sprache nicht so gut beherrscht und die Eltern ihr nicht beim Lernen helfen können), dadurch dann später einen schlechten Schulabschluss hat und froh sein kann, noch irgendwo auf dem Arbeitsmarkt als Putzfrau oder 400€ Job unterzukommen und in Armut zu leben, dann hat das nix mit individueller Wahlfreiheit des Lebensentwurfs und "Geld ist nicht alles" zu tun.
Wichtig ist doch, dem Mädchen die Chance zu geben. Wenn sie sich später freiwillig für ein Leben mit Putzen für 450,- entscheidet, dann ist das etwas anderes, nämlich kein Schicksal mehr.

Dieses "Geld ist nicht alles" habe ich bis jetzt auch nur von Menschen gehört, die über ein Einkommen verfügen. Mir ist noch niemand an der Armutsgrenze begegnet, der achselzuckend diesen Satz von sich gab. Im Gegenteil, diese Menschen hätten sehr gern mehr Geld zur Verfügung. Geld ist nicht alles, aber ermöglicht ein leichteres Leben, selbstbestimmter, sorgenfreier, und eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Wenn also Menschen, die selbst ein gutes Einkommen haben, anderen suggerieren, Geld sei ja nun nicht alles, dann finde ich das zynisch.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von think twice »

- religiöse Zeichen (Kopftuch) sind ein Zeichen des "wir", der Zuigehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft und damit auch eine ganz bewusste Abgrenzung gegenüber "den Anderen", die nicht zu dieser Religionsgmeinschaft gehören.[/quote]
__---_-_----------_---------'--------_----------------------------
Das mag man ja in unseren Gegenden unterstellen können, aber es gibt ja genug Regionen auf der Welt, in der alle Frauen muslimisch sind und ein Kopftuch tragen. Von wem grenzen die sich denn bewusst ab? Von ihren Eseln?
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
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Hyde
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Hyde »

Billie Holiday hat geschrieben:(09 Jun 2017, 16:06)

Wichtig ist doch, dem Mädchen die Chance zu geben. Wenn sie sich später freiwillig für ein Leben mit Putzen für 450,- entscheidet, dann ist das etwas anderes, nämlich kein Schicksal mehr.
Und die Chancen gibt man den Migranten nur dadurch, dass man sie am Leben der Mehrheitsgesellschaft teilhaben lässt.

Dafür ist ja auch die Wohnsitzauflage für Flüchtlinge gedacht. Man verhindert, dass die Flüchtlinge (deren Wunsch dazu ist zwar verständlich, aber kontraproduktiv) alle in ein Ballungsgebiet ziehen und dort ihre eigene Parallelgesellschaft entsteht.
Man ermöglicht durch diese Wohnsitzauflage, dass die Migranten von Anfang an kulturellem und persönlichem Austausch mit der Mehrheitsgesellschaft ausgesetzt sind. Das kleine muslimische Mädchen hat dadurch von klein auf die Chance, in einem deutsch(-sprachigen) Umfeld aufzuwachsen und dadurch wird dieses Mädchen in ihrem späteren Leben eine höhere Chancengerechtigkeit haben und bessere Möglichkeiten auf ein selbstbestimmtes, unabhängiges und (finanziell) erfolgreiches Leben.

Man ist es allein schon den kleinen Jungs und Mädchen unter den Migranten schuldig, dass man ihnen gute Zukunftschancen in unserer Gesellschaft ermöglicht.
Für eine gute Zukunft seiner Menschen zu sorgen, ist die zentrale Aufgabe jedes Staates.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von think twice »

Hyde hat geschrieben:(09 Jun 2017, 15:35)

Man soll sich also nicht für bessere Bildung und bessere Arbeitsmarktchancen, gerade für Migranten, einsetzen, mit der Begründung dies sei "neoliberal" und Geld sei nicht alles. Man muss schon eine gehörige Portion Zynismus haben, um so zu argumentieren.

Wenn ein kleines muslimisches Mädchen in einer arabischen Parallelgesellschaft aufwächst, es dadurch dann extrem schwer in der Schule hat (weil es die deutsche Sprache nicht so gut beherrscht und die Eltern ihr nicht beim Lernen helfen können), dadurch dann später einen schlechten Schulabschluss hat und froh sein kann, noch irgendwo auf dem Arbeitsmarkt als Putzfrau oder 400€ Job unterzukommen und in Armut zu leben, dann hat das nix mit individueller Wahlfreiheit des Lebensentwurfs und "Geld ist nicht alles" zu tun.
Falls du dich dunkel erinnern kannst, wolltest du ihnen die europäische Leitkultur und den von dir für wichtig gehaltenen Wohlstand und Bildung aufzwingen. Von einsetzen hast du nichts geschrieben.
Kümmere dich doch erstmal um die Rahmenbedingungen für alle (Mindestlohn, gleiche Bildungschancen), bevor du dir einbildest, du koenntest kleine arabische Mädchen anhand einer ihr völlig fremden Leitkultur aus ihrer Parallelwelt zu befreien.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von think twice »

Hyde hat geschrieben:(09 Jun 2017, 16:21)

Und die Chancen gibt man den Migranten nur dadurch, dass man sie am Leben der Mehrheitsgesellschaft teilhaben lässt.

Dafür ist ja auch die Wohnsitzauflage für Flüchtlinge gedacht. Man verhindert, dass die Flüchtlinge (deren Wunsch dazu ist zwar verständlich, aber kontraproduktiv) alle in ein Ballungsgebiet ziehen und dort ihre eigene Parallelgesellschaft entsteht.
Man ermöglicht durch diese Wohnsitzauflage, dass die Migranten von Anfang an kulturellem und persönlichem Austausch mit der Mehrheitsgesellschaft ausgesetzt sind..
Auch falsch. So edel denkt der Gesetzgeber nicht. Es geht nur ums Geld. Man will verhindern, dass Großstädte ueberproportinal mit transferleistungszahlungen belastet werden. Sobald die Flüchtlinge einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgehen, können sie gehen, wohin sie wollen.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Hyde »

think twice hat geschrieben:(09 Jun 2017, 16:23)

Falls du dich dunkel erinnern kannst, wolltest du ihnen die europäische Leitkultur und den von dir für wichtig gehaltenen Wohlstand und Bildung aufzwingen.
Völlig falsch, man kann niemandem irgendeine Kultur aufzwingen.
Von zwingen könnte nur die Rede sein, wenn ich fordern würde, Leitkultur gesetzlich zu verankern. Das tue ich aber nicht, daher ist es ziemlich unseriös von dir, hier von "aufzwingen" zu reden.

Kümmere dich doch erstmal um die Rahmenbedingungen für alle (Mindestlohn, gleiche Bildungschancen), bevor du dir einbildest, du koenntest kleine arabische Mädchen anhand einer ihr völlig fremden Leitkultur aus ihrer Parallelwelt zu befreien.
Einem kleinen Kind ist überhaupt noch gar keine Kultur nah oder fremd.
Und zum oberen Teil: Mindestlohn gibt es in Deutschland bereits, und die Bildungschancen der Migranten verbessert man eben gerade durch Maßnahmen zur besseren Integration.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Hyde »

think twice hat geschrieben:(09 Jun 2017, 16:35)

Auch falsch. So edel denkt der Gesetzgeber nicht. Es geht nur ums Geld.
Populistisches Geschwätz!
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von think twice »

Hyde hat geschrieben:(09 Jun 2017, 16:51)

Populistisches Geschwätz!
Nein. Ich bin vom Fach im Gegensatz zu dir.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von think twice »

Dark Angel hat geschrieben:(09 Jun 2017, 09:13)

Wenn du die große graue Masse zwischen deinen Ohren mal aktivierst, kommst du vielleicht von selber drauf Ggf hilft dabei auch ein Fachbuch darüber, was Kultur ist und Kultur ausmacht. Das Schwarze ist die Schrift - lesen wirst du ja wohl gelernt haben.
Auf eine konkret gestellte Frage kommt also mal wieder nichts ausser Geklaeffe. :D
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von JJazzGold »

think twice hat geschrieben:(09 Jun 2017, 16:57)

Auf eine konkret gestellte Frage kommt also mal wieder nichts ausser Geklaeffe. :D

Wen wundert da noch, dass Sie das Bildungsangebot als neoliberalen Zwang empfinden.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Selina »

JJazzGold hat geschrieben:(09 Jun 2017, 17:09)


Wen wundert da noch, dass Sie das Bildungsangebot als neoliberalen Zwang empfinden.
Die Reaktion von think twice auf so eine Unverschämtheit wie die hier...

"Wenn du die große graue Masse zwischen deinen Ohren mal aktivierst, kommst du vielleicht von selber drauf Ggf hilft dabei auch ein Fachbuch darüber, was Kultur ist und Kultur ausmacht. Das Schwarze ist die Schrift - lesen wirst du ja wohl gelernt haben."

... halte ich aber für mehr als gemäßigt.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von think twice »

JJazzGold hat geschrieben:(09 Jun 2017, 17:09)


Wen wundert da noch, dass Sie das Bildungsangebot als neoliberalen Zwang empfinden.
Wen wundert es, dass du in Dark Angels Kerbe schlägst. Hast ja selbst nicht mehr drauf, als anderen den Intellekt absprechen zu wollen. Argumente? Fehlanzeige.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(09 Jun 2017, 17:13)

Die Reaktion von think twice auf so eine Unverschämtheit wie die hier...

"Wenn du die große graue Masse zwischen deinen Ohren mal aktivierst, kommst du vielleicht von selber drauf Ggf hilft dabei auch ein Fachbuch darüber, was Kultur ist und Kultur ausmacht. Das Schwarze ist die Schrift - lesen wirst du ja wohl gelernt haben."

... halte ich aber für mehr als gemäßigt.
Ich halte eine solche Reaktion wie oben zitierte für angemessen, wenn User, ohne sich auch nur im Ansatz sachkundig gemacht zu haben, meist auch noch gepaart mit der Ansage, keinerlei Absicht zu hegen, sich auch nur im Ansatz sachkundig machen zu wollen, von anderen Usern verlangen, Zeit und Aufwand in deren Unvermögen und Unwillen zu investieren. Nur um hinterher frech plappernd mitgeteilt zu bekommen, dass ohnehin jegliche Kenntnisnahme verweigert wird.

Von Diskussionsbereitschaft ist das soweit entfernt, wie die Erde von Alpha Centauri.

Da ist es sinnvoller, 50 Cent in eine Parkuhr zu werfen, als sich von solch eklatanter Ignoranz beschäftigen zu lassen.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von JJazzGold »

think twice hat geschrieben:(09 Jun 2017, 17:15)

Wen wundert es, dass du in Dark Angels Kerbe schlägst. Hast ja selbst nicht mehr drauf, als anderen den Intellekt absprechen zu wollen. Argumente? Fehlanzeige.
Vor dem Erfassen von Argumenten stehen Intellekt und Bildung.
Aber Bildung ist ja Ihrer Meinung nach “neoliberaler Zwang“.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von think twice »

JJazzGold hat geschrieben:(09 Jun 2017, 17:37)

Ich halte eine solche Reaktion wie oben zitierte für angemessen, wenn User, ohne sich auch nur im Ansatz sachkundig gemacht zu haben, meist auch noch gepaart mit der Ansage, keinerlei Absicht zu hegen, sich auch nur im Ansatz sachkundig machen zu wollen, von anderen Usern verlangen, Zeit und Aufwand in deren Unvermögen und Unwillen zu investieren. Nur um hinterher frech plappernd mitgeteilt zu bekommen, dass ohnehin jegliche Kenntnisnahme verweigert wird.

Von Diskussionsbereitschaft ist das soweit entfernt, wie die Erde von Alpha Centauri.

Da ist es sinnvoller, 50 Cent in eine Parkuhr zu werfen, als sich von solch eklatanter Ignoranz beschäftigen zu lassen.
Kannst du mir erklären, was mich kulturell mit einem venezianischen Händler verbinden könnte, der im Jahr 1324 verstorben ist?
Wenn nein, froene halt weiter deinem arroganten, substanzlosen Geschwätz.
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von JJazzGold »

think twice hat geschrieben:(09 Jun 2017, 17:41)

Kannst du mir erklären, was mich kulturell mit einem venezianischen Händler verbinden könnte, der im Jahr 1324 verstorben ist?
Wenn nein, froene halt weiter deinem arroganten, substanzlosen Geschwätz.

Ich denke gar nicht daran, Ihre Bildungsdefizite zu beseitigen. Sie sind erwachsen, dürfen eigenverantwortlich den Führerschein machen, heiraten, Kinder bekommen und wählen. Da dürfen Sie sich auch eigenverantwortlich bilden.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von think twice »

JJazzGold hat geschrieben:(09 Jun 2017, 17:39)

Vor dem Erfassen von Argumenten stehen Intellekt und Bildung. .
Zum Formulieren von Argumenten auch. Könntest langsam mal damit anfange, wenn du intellektuell und bildungstechnisch in der Lage bist. :cool:
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von think twice »

JJazzGold hat geschrieben:(09 Jun 2017, 17:46)


Ich denke gar nicht daran, Ihre Bildungsdefizite zu beseitigen. Sie sind erwachsen, dürfen eigenverantwortlich den Führerschein machen, heiraten, Kinder bekommen und wählen. Da dürfen Sie sich auch eigenverantwortlich bilden.
Klingt wie "Quelle? Such doch selbst". :D
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von PeterK »

think twice hat geschrieben:(09 Jun 2017, 17:41)
Kannst du mir erklären, was mich kulturell mit einem venezianischen Händler verbinden könnte, der im Jahr 1324 verstorben ist?
Wenn Du nach einer Erklärung fragst, verbindet Dich "kulturell mit einem venezianischen Händler ..." vermutlich nichts.
Zuletzt geändert von PeterK am Fr 9. Jun 2017, 17:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Selina »

JJazzGold hat geschrieben:(09 Jun 2017, 17:46)


Ich denke gar nicht daran, Ihre Bildungsdefizite zu beseitigen. Sie sind erwachsen, dürfen eigenverantwortlich den Führerschein machen, heiraten, Kinder bekommen und wählen. Da dürfen Sie sich auch eigenverantwortlich bilden.
Welche Arroganz! Mein lieber Herr Gesangsverein! Ich fasse es nicht.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von JJazzGold »

think twice hat geschrieben:(09 Jun 2017, 17:47)

Klingt wie "Quelle? Such doch selbst". :D
Richtig, finden Sie das passende Buch zu Ihrer Wissenslücke und fangen Sie an zu lesen.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(09 Jun 2017, 17:48)

Welche Arroganz! Mein lieber Herr Gesangsverein! Ich fasse es nicht.
Das ist keine Arroganz, sondern das Ergebnis der Erfahrung, die ich hier mit euch in Diskussion machen musste.

Bassam Tibi - kenn ich nicht
Link zum angesprochenen Text von Bassam Tibi - lese ich nicht, ist ein Nazi, Leitkultur ist Nazi, eigene Meinung muss ich mir nicht durch lesen und denken des angebotenen Schriftsatzes bilden, kopierte Meinung reicht mir. Inhaltlich will ich auch gar nicht mitdiskutieren, nur ab und zu ein “alles Nazi“ einwerfen und danach gemeinsam kichern.

Ignoranz in Reinkultur
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von PeterK »

Selina hat geschrieben:(09 Jun 2017, 17:48)
Welche Arroganz!
Nicht verstanden. Inwiefern zeigt sich in dem zitierten Post "Arroganz"?

Edit: Hat sich mit dem vorigen Post (von @JJazzGold) überschnitten.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Selina »

JJazzGold hat geschrieben:(09 Jun 2017, 17:58)

Das ist keine Arroganz, sondern das Ergebnis der Erfahrung, die ich hier mit euch in Diskussion machen musste.

Bassam Tibi - kenn ich nicht
Link zum angesprochenen Text von Bassam Tibi - lese ich nicht, ist ein Nazi, Leitkultur ist Nazi, eigene Meinung muss ich mir nicht durch lesen und denken des angebotenen Schriftsatzes bilden, kopierte Meinung reicht mir. Inhaltlich will ich auch gar nicht mitdiskutieren, nur ab und zu ein “alles Nazi“ einwerfen und danach gemeinsam kichern.

Ignoranz in Reinkultur
Ich habe nie gesagt, dass Bassam Tibi ein Nazi ist. Bitte nicht falsch zitieren. Ich meinte nur, dass er nicht mein Fall sei, weil er unter anderem auch recht gerne von der AfD zitiert wird. Und warum wird er gerne von der AfD zitiert? Weil Tibi mit seinen Äußerungen genau wie diese Rechtspopulisten Hass auf Fremde und auf den Islam schürt. Was bei seiner Herkunft und seinem Glauben ein besonderes Gschmäckle hat. Wobei er das natürlich äußerst intelligent und verschleiert tut. Aber Hass bleibt trotzdem Hass. Im Übrigen prägte er vor Jahren zusammen mit anderen Gesinnungsgenossen den Begriff der "Leitkultur", den jetzt der Herr Minister wieder aufgriff. Und solch eine "Leitkultur" wird nicht gebraucht, da alle Regeln, Normen und Gesetze für das Zusammenleben bereits festgeschrieben sind. Alles andere ist Stimmungsmache und wahltaktisches Kalkül.

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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Hyde »

Selina hat geschrieben:(09 Jun 2017, 18:18)

Ich habe nie gesagt, dass Bassam Tibi ein Nazi ist. Bitte nicht falsch zitieren. Ich meinte nur, dass er nicht mein Fall sei, weil er unter anderem auch recht gerne von der AfD zitiert wird. Und warum wird er gerne von der AfD zitiert? Weil Tibi mit seinen Äußerungen genau wie diese Rechtspopulisten Hass auf Fremde und auf den Islam schürt. Was bei seiner Herkunft und seinem Glauben ein besonderes Gschmäckle hat. Wobei er das natürlich äußerst intelligent und verschleiert tut. Aber Hass bleibt trotzdem Hass. Im Übrigen prägte er vor Jahren zusammen mit anderen Gesinnungsgenossen den Begriff der "Leitkultur", den jetzt der Herr Minister wieder aufgriff. Und solch eine "Leitkultur" wird nicht gebraucht, da alle Regeln, Normen und Gesetze für das Zusammenleben bereits festgeschrieben sind. Alles andere ist Stimmungsmache und wahltaktisches Kalkül.

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Ich halte den Beitrag Tibis, kritisch auf den Islam zu blicken, für wichtig. Wie alle Religionen braucht auch der Islam Selbstkritik. Wo stünde Europa heute, wenn die Aufklärer der Vergangenheit von der political correctness niedergedrückt worden wären?
Der Islam braucht Leute, die sich wirklich kritisch mit dem Islam auseinandersetzen. Und es kann nicht sein, dass diese kritischen Tendenzen dann immer sofort unterdrückt werden mit dem Verweis, das würde nur "Hass auf den Islam schüren". Wer das tut, ist ein Feind des (fortschrittlichen) Islam und ein Freund des Ultrakonservatismus.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Dark Angel »

Unité 1 hat geschrieben:(09 Jun 2017, 15:17)

In welchen Anteilen und welche Werte welche Gewichtung bekommen, ist nicht im Vorhinein, also qua Gruppenzugehörigkeit festgelegt. Außerdem schließt dieser Satz die Möglichkeit aus, sich gegen die Zugehörigkeit zu entscheiden. Als sei das Schicksal besiegelt, was es natürlich nicht ist. Welche Gruppen welchen Einfluss ausüben ist fluide und von der Persönlichkeit abhängig. Auch ein starker Einfluss wie durch Relgionsgemeinschaften ist kein definitiver.
Habe ich irgendwo etwas von "festgelegt" geschrieben?
Ich schrieb etwas von individueller Identitätsbildung und dass diese über die Zugehörigkeit von Gruppen erfolgt.
Bei Religionsgemeinschaften ist Gruppenzugehörigkeit durchaus festgelegt bzw wird festgelegt - sollte dir bekannt sein. Solche Festlegung erfolgt i.d.R. durch die Eltern - nennt sich im Christentum Taufe und im Islam ist es das Beschneidungsritual.
Eltern und Gesellschaft vermitteln Werte durch Erziehung und Bildung - wirst du ja hoffentlich nicht bestreiten, dass es sich dabei um die Werte handelt, die durch die jeweilige Kultur/Religion geprägt sind, hoffentlich eben so wenig.
Dir ist hoffentlich auch bekannt, dass die stärkste "Prägung", die "Verinnerlichung" vermittelter Werte, die Ausbildung wichtiger Persönlichkeitsmerkmale in der Kindheit bis etwa 10 Jahre erfolgt. In diesem Alter sind die "Gruppen, die Einfluss ausüben" eben nicht fluide und nicht von der Persönlichkeit abhängig, weil die Persönlichkeitsentwicklung (noch) in vollem Gange ist.
In späteren Jahren, insbesondere im Erwachsenenalter verändert sich die Persönlichkeit innerhalb bestimmter Grenzen, jedoch nicht mehr grundlegend.
Dir dürfte auch bekannt sind, dass eine Abkehr von der Religion/Religionsgemeinschaft in die jemand "hineingeboren" wurde, im Islam praktisch unmöglich ist.
Unité 1 hat geschrieben:(09 Jun 2017, 15:17)]Was konkret Muslime, Christen oder welche Gläubigen auch immer unter ihrer Religion verstehen, wie sie sie auslegen und in ihren Alltag integrieren ist kein feststehendes Ergebins einer selbstgewählten Identifikation. Es ist doch offensichtlich, dass sich der Lebensalltag Millionen Gläubiger zwischen und innerhalb der Länder bisweilen sehr deutlich unterscheidet.
Wie ein Identifikation sich auswirkt, warum sie erfolgt, das ist dir so lange ein Rätsel, bis du es vom jeweiligen hörst. Gerade bei unkonkreten und auslegunsgaffinen Dingen wie Religionen. Bei konkreten Weltanschauungen sieht das natürlich anders aus.
Was Christen unter ihrer Religion verstehen, ist durch die jeweiligen Konfessionen festgelegt und nicht vom Individuum - darum nennen die sich nämlich Religionsgemeinschaft, weil die Gruppe/Gruppenzugehörigkeit Vorrang vor dem Individuum hat, die Regeln, Vorstellungen und Normen die von der jeweiligen Konfession vermittelt werden, für den Angehörigen/Gläubigen verbindlich. Da ist nichts mit "persönlicher" Auslegung und/oder nach "persönlichen Vorstellungen" auslegen.
Gleiches gilt für den Islam - dort sogar noch mehr als im Christentum, weil es keine Trennung von Religion und Staat gibt, weil Koran und Scharia für alle Muslime Gesetzescharakter haben.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Dark Angel »

Postfach hat geschrieben:(09 Jun 2017, 15:58)

Die auslegung und die art der vermittlung durch die dazugehörige Releigionsgemeinschaft spielt dabei schon eine gewaltige rolle ... Moschee ist nicht gleich Moschee bzw. was für werte genau vermittelt werden !
Es gibt da klare unterschiede.
Habe ich nicht bestritten, sondern ganz allgemein geschrieben, dass Religionsgemeinschaften (und zwar alle) "ihre" Werte vermitteln.
Postfach hat geschrieben:(09 Jun 2017, 15:58)Es gibt auch viele muslimische frauen die kein kopftuch tragen ... und es gibt einige, die tragen zwar kopftuch, sind aber sonst sehr offene persönlichkeiten mit moderner westlich orientierter denkweise.
Auch das habe ich nicht bestritten, sondern lediglich darauf hingewiesen, dass das Tragen religiöser Zeichen/Symbole ein Zeichen von Abgrenzung ist. Abgrenzung ist nicht gleichbedeutend mit Ausgrenzung. Der Unterschied sollte schon bekannt sein.
Bei den Aleviten/Alaviten tragen Frauen kein Kopftuch, ihnen werden allerdings auch mehr Rechte zugestanden, als in den konservativen islamischen Ausrichtungen (Sunniten/Shiiten/Wahabiten z.B.)
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Bleibtreu »

Und ich hatte schon vor einer Woche folgendes darauf geantwortet:
Bleibtreu hat geschrieben:(02 Jun 2017, 12:57)

Wer Bassam Tibi damit zu diffamieren + seine Aussagen zu entwerten versucht, dass AFDler ihn angeblich gerne zitieren, der ist im selben Muster wie AFDler gestrickt:
Aus Vorurteilen heraus mit Dreck werfen, ohne Ahnung worum es ueberhaupt geht. Hauptsache, es bleibt was haengen. :)

Angesichts ausgreifender islamistischer Strömungen forderte Tibi 1998 in seinem Buch „Europa ohne Identität“ eine „europäische Leitkultur“ und führte diesen Begriff im Rahmen der Diskussion über die Integration von Migranten in Deutschland gegen einen wertebeliebigen Multikulturalismus ins Feld, auch um der fortschreitenden Ausbildung von Parallelgesellschaften entgegenzuwirken. In diesen Zusammenhang gehört auch seine Forderung, die in die europäischen Staaten eingewanderten Muslime müssten die jeweiligen Rechts- und Verfassungsordnungen ihrer Aufnahmeländer respektieren. Tibi entwirft hierfür die Vision eines Euro-Islam. Vom Konzept einer „deutschen Leitkultur“ distanzierte er sich jedoch („Ich habe immer betont, dass es gefährlich ist, von einer deutschen Leitkultur zu sprechen.")

Wie InnenMinister de Maizières fuer dich gestrickt sein muss, steht damit auch ausser Frage. :cool:
Und wer auch dies nicht weiss: Bassam Tibi stammt aus Syrien und ist glaeubiger Muslim!
Hyde hat geschrieben:(09 Jun 2017, 19:12)

Ich halte den Beitrag Tibis, kritisch auf den Islam zu blicken, für wichtig. Wie alle Religionen braucht auch der Islam Selbstkritik. Wo stünde Europa heute, wenn die Aufklärer der Vergangenheit von der political correctness niedergedrückt worden wären?
Der Islam braucht Leute, die sich wirklich kritisch mit dem Islam auseinandersetzen. Und es kann nicht sein, dass diese kritischen Tendenzen dann immer sofort unterdrückt werden mit dem Verweis, das würde nur "Hass auf den Islam schüren". Wer das tut, ist ein Feind des (fortschrittlichen) Islam und ein Freund des Ultrakonservatismus.
Richtig - wer diesen mutigen Maennern und Frauen [ Kizilham, Bassam Tibi, Ahmad Mansour, Mouhanad Khorchide, Ourghi, Abdel-Samad, Seyran Ateş, oder Nahed Selim etc pp] auch noch in den Ruecken faellt + sie Mittels AFD zu diffamieren versucht, statt sie zu unterstuetzen, der betoniert damit genau die Vorherrschaft jener, die das Problem sind. :dead:
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(09 Jun 2017, 18:18)

Ich habe nie gesagt, dass Bassam Tibi ein Nazi ist. Bitte nicht falsch zitieren. Ich meinte nur, dass er nicht mein Fall sei, weil er unter anderem auch recht gerne von der AfD zitiert wird. Und warum wird er gerne von der AfD zitiert? Weil Tibi mit seinen Äußerungen genau wie diese Rechtspopulisten Hass auf Fremde und auf den Islam schürt. Was bei seiner Herkunft und seinem Glauben ein besonderes Gschmäckle hat. Wobei er das natürlich äußerst intelligent und verschleiert tut. Aber Hass bleibt trotzdem Hass. Im Übrigen prägte er vor Jahren zusammen mit anderen Gesinnungsgenossen den Begriff der "Leitkultur", den jetzt der Herr Minister wieder aufgriff. Und solch eine "Leitkultur" wird nicht gebraucht, da alle Regeln, Normen und Gesetze für das Zusammenleben bereits festgeschrieben sind. Alles andere ist Stimmungsmache und wahltaktisches Kalkül.

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Es ist sinnlose Zeitverschwendung, sich mit Jemandem über Tibis Gedanken zur Kultur zu unterhalten, der nichts von ihm gelesen hat, sondern sich ausschließlich des hearsay und wilder Spekulation bedient.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von PeterK »

Hyde hat geschrieben:(09 Jun 2017, 19:12)
Der Islam braucht Leute, die sich wirklich kritisch mit dem Islam auseinandersetzen.
Bleibtreu hat geschrieben:(09 Jun 2017, 19:26)
Richtig ...
Sowohl Dein als auch @Hydes Ansatz sind falsch. Es bedarf weniger der Menschen, die sich "kritisch mit dem Islam auseinandersetzen" als vielmehr der Menschen, die sich robust und grundsätzlich dagegen wenden, dass Religionen für politische Zwecke instrumentalisiert werden.

Religion ist Privatsache. Viel mehr gibt es IMO dazu nicht zu sagen.

Politische oder juristische Ansprüche jeglicher Religion sind abzulehnen.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Hyde »

PeterK hat geschrieben:(09 Jun 2017, 20:12)

Sowohl Dein als auch @Hydes Ansatz sind falsch. Es bedarf weniger der Menschen, die sich "kritisch mit dem Islam auseinandersetzen" als vielmehr der Menschen, die sich robust und grundsätzlich dagegen wenden, dass Religionen für politische Zwecke instrumentalisiert werden.
Das eine schließt das andere ja nicht aus.
Kritisch auseinandersetzen sollte man sich ohnehin grundsätzlich mit allem: mit dem Islam, mit dem Christentum, mit Deutschland, mit Politik, mit seinen Mitmenschen, mit sich selbst.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Dark Angel »

JJazzGold hat geschrieben:(09 Jun 2017, 19:53)

Es ist sinnlose Zeitverschwendung, sich mit Jemandem über Tibis Gedanken zur Kultur zu unterhalten, der nichts von ihm gelesen hat, sondern sich ausschließlich des hearsay und wilder Spekulation bedient.
Und solche Leute wähnen sich bezüglich der Nutzung der Methode(n) des Kritischen Rationalismus zu solchen Aüßerungen

„die zugibt, dass ich mich irren kann, dass du recht haben kannst und dass wir zusammen vielleicht der Wahrheit auf die Spur kommen werden“. :D

berechtigt. Selbst keine Bereitschaft zeigen, sich inhaltlich und sachlich mit Aussagen zu beschäftigen, nur weil diese von der vermeintlichen "Gegenseite" auch zitiert werden. Solchen Leuten geht es nicht um sachlich inhaltliche Diskussionen und/oder um die Auseinadersetzung mit Argumenten, sondern lediglich um die Pflege von Vorurteilen - was sie vorzugsweise anderen unterstellen - und um die Verbreitung von Ideologie.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Bleibtreu »

PeterK hat geschrieben:(09 Jun 2017, 20:12)

Sowohl Dein als auch @Hydes Ansatz sind falsch. Es bedarf weniger der Menschen, die sich "kritisch mit dem Islam auseinandersetzen" als vielmehr der Menschen, die sich robust und grundsätzlich dagegen wenden, dass Religionen für politische Zwecke instrumentalisiert werden.
Dann befinden sind Hyde, Jazz und ich in bester Gesellschaft mit Kizilham, Bassam Tibi, Ahmad Mansour, Mouhanad Khorchide, Ourghi, Abdel-Samad, Seyran Ateş, Nahed Selim und noch vielen anderen. Und offensichtlich bist du der Diskussion nicht gefolgt und hast verstanden, um was es geht. Simple Antworten auf aesussert komplexe Probleme sind halt eher Sache der Populisten, nicht meine. Ein hingeworfenes "Religion ist Privatsache" ist genauso einfach gestrickt wie "Alle Muslime raus" und loest keine Probleme, es betoniert ebenfalls nur den IstZustand. Mit der komplexen Stellung zur Realitaet hat das herzlich wenig zu tun. Traeum dir die Welt ruhig einfach. :)
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von JJazzGold »

PeterK hat geschrieben:(09 Jun 2017, 20:12)

Sowohl Dein als auch @Hydes Ansatz sind falsch. Es bedarf weniger der Menschen, die sich "kritisch mit dem Islam auseinandersetzen" als vielmehr der Menschen, die sich robust und grundsätzlich dagegen wenden, dass Religionen für politische Zwecke instrumentalisiert werden.

Religion ist Privatsache. Viel mehr gibt es IMO dazu nicht zu sagen.

Politische oder juristische Ansprüche jeglicher Religion sind abzulehnen.
Hm, und das im Lutherjahr. ;)
Meines Erachtens bedarf es der Menschen, die den Anfang machen, sei es, um eine kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Religion anzuregen, oder den Gedanken der Trennung Staat und Religion zu implementieren und letztendlich zu zementieren.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von JJazzGold »

Dark Angel hat geschrieben:(09 Jun 2017, 20:22)

Und solche Leute wähnen sich bezüglich der Nutzung der Methode(n) des Kritischen Rationalismus zu solchen Aüßerungen

„die zugibt, dass ich mich irren kann, dass du recht haben kannst und dass wir zusammen vielleicht der Wahrheit auf die Spur kommen werden“. :D

berechtigt. Selbst keine Bereitschaft zeigen, sich inhaltlich und sachlich mit Aussagen zu beschäftigen, nur weil diese von der vermeintlichen "Gegenseite" auch zitiert werden. Solchen Leuten geht es nicht um sachlich inhaltliche Diskussionen und/oder um die Auseinadersetzung mit Argumenten, sondern lediglich um die Pflege von Vorurteilen - was sie vorzugsweise anderen unterstellen - und um die Verbreitung von Ideologie.
Diese Art von Hexenverbrennung aufgrund von Haarfarbe belegt das gewollte Nichtwissen. Weshalb ich mich schlichtweg weigere, weiterhin argumentativ und mittels Links und Zitaten darauf einzugehen. Solche unqualifizierten Zwischenrufe stören nicht nur dich und mich, sie stören auch den Fluss einer Diskussion, der ich zwar meistens schweigend, aber mit vergnügtem Interesse folge. :thumbup:
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von PeterK »

JJazzGold hat geschrieben:(09 Jun 2017, 20:25)
... den Gedanken der Trennung Staat und Religion zu implementieren und letztendlich zu zementieren.
So ist es. Es bedarf schlicht der Akzeptanz dieses recht einfach zu verstehenden Grundsatzes.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von think twice »

JJazzGold hat geschrieben:(09 Jun 2017, 19:53)

Es ist sinnlose Zeitverschwendung, sich mit Jemandem über Tibis Gedanken zur Kultur zu unterhalten, der nichts von ihm gelesen hat, sondern sich ausschließlich des hearsay und wilder Spekulation bedient.
Leute, die von Neoliberalen und/oder Islamhassern angepriesen werden, sind mir von vornherein suspekt. Wenn ich dann noch lese, dass einer von diesen "Intellektuellen" Sätze raushaut wie: " Meine Stadt Göttingen sieht aus wie ein Flüchtlingslager" und marodierende Banden durch die strassen ziehen sieht, dann er ein Vollpfosten und steht für mich auf einer Stufe mit Björn Höcke. Und es ist wirklich Zeitverschwendung, mir solch einen Hetzer schmackhaft machen zu wollen. Und so einer fordert eine Leitkultur. Der soll zur AfD gehen und dort die Leute erziehen.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von think twice »

Bleibtreu hat geschrieben:(09 Jun 2017, 20:23)

Dann befinden sind Hyde, Jazz und ich in bester Gesellschaft mit Kizilham, Bassam Tibi, Ahmad Mansour, Mouhanad Khorchide, Ourghi, Abdel-Samad, Seyran Ateş, Nahed Selim und noch vielen anderen.
Die kennt ausser euch kein Schwein. Wahnsinnig wichtige Leute für Deutschland. :rolleyes:
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Keoma »

think twice hat geschrieben:(09 Jun 2017, 21:46)

Die kennt ausser euch kein Schwein. Wahnsinnig wichtige Leute für Deutschland. :rolleyes:
Natürlich sind das wichtige Leute.
Dass du sie nicht kennst, sagt aber viel über deinen Ponyhof aus.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von think twice »

Keoma hat geschrieben:(09 Jun 2017, 21:51)

Natürlich sind das wichtige Leute.
Dass du sie nicht kennst, sagt aber viel über deinen Ponyhof aus.
Ich wette, jeder meiner Kollegen , den ich fragen würde "kennst du Mouhanad Khorchide?" würde zurück fragen: "wer soll das sein? Ein Flüchtling?" :D
Aber das sind natürlich auch Menschen wie ich, die brauchen keine frustrierten, unwichtige Klugscheisser, um sich ihr Weltbild zurecht zu zimmern. Die können selbst denken, abwägen und sich eine Meinung bilden. :p
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Keoma »

think twice hat geschrieben:(09 Jun 2017, 22:04)

Ich wette, jeder meiner Kollegen , den ich fragen würde "kennst du Mouhanad Khorchide?" würde zurück fragen: "wer soll das sein? Ein Flüchtling?" :D
Aber das sind natürlich auch Menschen wie ich, die brauchen keine frustrierten Klugscheisser, um sich ihr Weltbild zurecht zu zimmern. Die können selbst denken, abwägen und sich eine Meinung bilden. :p
Sagt natürlich etwas über dein Umfeld aus.
Wie ich schon erwähnte, Ponyhof.
Aber keiner zwingt dich zur Weiterbildung, wäre ja irgendwie Nazi.
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