Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

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Anderus
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von Anderus »

Herr Netanjahu hat meine volle Unterstützung. Er ist der einzige Politiker auf der Erde, der sich von Muslimen nicht auf der Nase rumtanzen lässt. Welche Menschenrechtsvorstellungen solche "Menschenfreunde" mehrheitlich haben, die Herr Gabriel treffen wollte, können wir unschwer im Gaza-streifen beobachten. Solchen "Menschenrechtsfreunden" zu unterstellen, das sie uneingeschränkt für die Demokratie und den Rechtsstaat einstehen wollen, ist sowas von absurd, das es schon lächerlich ist.

Solche "Menschenrechts- und Demokratiefreunde" beabsichtigen eine Zweistaatenlösung, die in Wirklichkeit eine Dreistaatenlösung ist, die an Dreckigkeit gegen Menschen, kaum zu überbieten ist. Fachleute gehen davon aus, das bis ca. 2021, die Menschen im Gaza, reihenweise an Hunger sterben werden. Ca, 40% der Schwangeren, sind heute schon unterernährt. Und genau das, soll offensichtlich auch in der Westbank eingeführt werden. Immerhin, soll der Gaza-streifen, ja Teil der Zweistaatenlösung werden. Damit ist zu befürchten, das das System des Gaza über die Westbank übergestülpt werden soll. Die Westbank hat ja noch gar kein System.

Man will die Situation in der Westbank zementieren. Neue Siedlungen sollen nicht gebaut werden. Daneben, wird sich aber in Palästinenserkreisen munter vermehrt. Eine solche Entwicklung, kann nur ins Chaos führen. Wenn man vermeiden will, das es mit der Westbank, genauso bergab geht, wie mit dem Gaza, muss Alles, aber wirklich alles unternommen werden, um die Infrastruktur in der Westbank zu verbessern, und die Menschen, insbesondere die Frauen, an die Bildung herangeführt werden (damit sie nicht mehr soviele Kinder bekommen). Nur so ist es möglich, das in 20 Jahren, in der Westbank Zustände herrschen, die man als Menschenfreundlich bezeichnen kann.

Menschen als Menschenrechtler zu bezeichnen, deren erklärtes Ziel es ist, einen ganzen Staat vor die Wand zu fahren und teilweise auszurotten, sind keine Menschenrechtler, sondern Verbrecher. Und, wer solche Menschen trifft, ist ein Unterstützer des Verbrechens.
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Re: Netanjahu und der dt. Vizekanzler

Beitrag von Liegestuhl »

Adam Smith hat geschrieben:(26 Apr 2017, 09:21)

Irgendwas hat Gabriel verkehrt gemacht. Ist mir aber auch egal.
Herr Gabriel ist der buchstäbliche Elefant im Porzellanladen.

Unser höchster Diplomat im Lande hat ein diplomatisches Gespür wie ein Bundeswehrpanzer.
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Re: Netanjahu und der dt. Vizekanzler

Beitrag von H2O »

Liegestuhl hat geschrieben:(26 Apr 2017, 12:05)

Herr Gabriel ist der buchstäbliche Elefant im Porzellanladen.

Unser höchster Diplomat im Lande hat ein diplomatisches Gespür wie ein Bundeswehrpanzer.
Ja, höchst feinfühlige Umgangsformen sind in der Weltgegend zur lieben Gewohnheit geworden.
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Re: Netanjahu und der dt. Vizekanzler

Beitrag von ThorsHamar »

Liegestuhl hat geschrieben:(26 Apr 2017, 12:05)

Herr Gabriel ist der buchstäbliche Elefant im Porzellanladen.

Unser höchster Diplomat im Lande hat ein diplomatisches Gespür wie ein Bundeswehrpanzer.
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Re: Netanjahu und der dt. Vizekanzler

Beitrag von ThorsHamar »

Ist denn der Aussenminister der Bundesrepublik Deutschland allein schuldig an der genannten diplomatischen Misere?
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von ThorsHamar »

Ein sehr interessanter Artikel aus der bekannten deutschen Onlinezeitung"Zeit" zum Thema:
http://www.zeit.de/politik/ausland/2017 ... ahu-besuch

Zitat: "Insgesamt mehr als 1.000 Soldaten haben bereits Zeugnis über ihren Dienst abgelegt. Sie wollen damit erreichen, dass die israelische Gesellschaft nicht länger die Augen vor Menschenrechtsverletzungen der Armee in den besetzten Gebieten verschließt. Letztlich soll die Besatzung enden. Mit diesem Ziel sind die Soldaten nicht allein: Unlängst sprachen sich auch ehemalige israelische Geheimdienstchefs bei einer Veranstaltung von Schowrim Schtika gegen die Besatzung aus. "

und

Zitat: "Innenpolitisch passt Netanjahus Vorgehen zur derzeitigen Tendenz in Israel. Wer regierungs- oder besatzungskritisch ist, wird diffamiert. Mittlerweile reicht es schon, als "linke Organisation" bezeichnet zu werden. Links ist längst zu einem Schimpfwort geworden: Linke hassen und verraten ihr eigenes Land Israel. Schon wer sich mit solchen Menschen trifft, muss gerügt werden. Das erfuhr zuletzt auch der belgische Premier Charles Michel, der sich ebenfalls mit regierungskritischen Organisationen getroffen hatte. Israel bestellte daraufhin den belgischen Botschafter ein."

Damit ist Gabriel also in nicht allein betroffen ....
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Re: Netanjahu und der dt. Vizekanzler

Beitrag von JJazzGold »

ThorsHamar hat geschrieben:(26 Apr 2017, 10:00)

Ich weiss nicht, ob es reibungsfrei war. Auf jeden Fall ist Gauck nicht Gabriel.
Sag an, das wäre mir jetzt ohne deinen Hinweis nicht aufgefallen.

Aber du hast recht, der eine war Bundespräsident und der andere ist Außenminister und beide haben einen unterschiedlichen Stab zur Verfügung, der solche Besuche vorbereitet.

Bevor du die Stacheln ausführst,weil du glaubst, ich verteidige Netanjahu, das mache ich nicht, aber ich verteidige auch Gabriel nicht. Da sind auf beiden Seiten Fehler gemacht worden, die diplomatisch inakzeptabel sind. Deshalb stelle ich aber weder das israelische, noch das deutsche Demokratieverständnis in Frage. Auf bayrisch heißt das, “bled g'laffa“, auf preissisch, “dumm gelaufen“, wenn die Planung und Absprache soweit divergiert und es keiner von beiden schafft, dem anderen entgegenzukommen.
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Re: Netanjahu und der dt. Vizekanzler

Beitrag von relativ »

ThorsHamar hat geschrieben:(26 Apr 2017, 12:42)

Ist denn der Aussenminister der Bundesrepublik Deutschland allein schuldig an der genannten diplomatischen Misere?
Naja wenn man weiss aus welcher Richtung , natürlich. ;)
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von relativ »

ThorsHamar hat geschrieben:(26 Apr 2017, 12:49)

Ein sehr interessanter Artikel aus der bekannten deutschen Onlinezeitung"Zeit" zum Thema:
http://www.zeit.de/politik/ausland/2017 ... ahu-besuch

Zitat: "Insgesamt mehr als 1.000 Soldaten haben bereits Zeugnis über ihren Dienst abgelegt. Sie wollen damit erreichen, dass die israelische Gesellschaft nicht länger die Augen vor Menschenrechtsverletzungen der Armee in den besetzten Gebieten verschließt. Letztlich soll die Besatzung enden. Mit diesem Ziel sind die Soldaten nicht allein: Unlängst sprachen sich auch ehemalige israelische Geheimdienstchefs bei einer Veranstaltung von Schowrim Schtika gegen die Besatzung aus. "

und

Zitat: "Innenpolitisch passt Netanjahus Vorgehen zur derzeitigen Tendenz in Israel. Wer regierungs- oder besatzungskritisch ist, wird diffamiert. Mittlerweile reicht es schon, als "linke Organisation" bezeichnet zu werden. Links ist längst zu einem Schimpfwort geworden: Linke hassen und verraten ihr eigenes Land Israel. Schon wer sich mit solchen Menschen trifft, muss gerügt werden. Das erfuhr zuletzt auch der belgische Premier Charles Michel, der sich ebenfalls mit regierungskritischen Organisationen getroffen hatte. Israel bestellte daraufhin den belgischen Botschafter ein."

Damit ist Gabriel also in nicht allein betroffen ....
Naja ein Teil der israelischen Regierung nimmt halt diesen Teil seiner Bevölkerung nicht war, bzw. bezeichnet diese als Nestbeschmutzer, oder Verräter.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von H2O »

relativ hat geschrieben:(26 Apr 2017, 13:32)

Wird hier jemand aus diesem Textbrei schlau?
Kommt schon 'mal vor, daß sich jemand in Wut redet und ganz vergißt, worüber er sich so geärgert hat.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von Liegestuhl »

relativ hat geschrieben:(26 Apr 2017, 13:35)

Naja ein Teil der israelischen Regierung nimmt halt diesen Teil seiner Bevölkerung nicht war, bzw. bezeichnet diese als Nestbeschmutzer, oder Verräter.
Meiner Meinung nach zu Recht.
Die linksliberale israelische Zeitung Haaretz wies darauf hin, dass Schovrim Schtika eine „klare politische Agenda“ habe und deshalb nicht länger als Menschenrechtsorganisation bezeichnet werden könne. Eine Organisation, die erkläre, die „das militärische System durchdringende Korruption“ aufdecken zu wollen, sei kein neutraler Beobachter. Die Konsequenzen der militärischen Präsenz in der West Bank und in Gaza aufzuzeigen, scheine Schovrim Schtika wichtiger als die Bekämpfung konkreten Unrechts zu sein. Denn die gesammelten Zeugenaussagen seien in strafrechtlichen Ermittlungen kaum verwendbar.

Ein Bericht des israelischen Fernsehmagazins HaMakor aus dem Jahr 2016 analysiert die Arbeit von Schovrim Schtika stellt deren Glaubwürdigkeit in Frage. Insbesondere hätten sich deren Behauptung als unhaltbar erwiesen, dass jeder berichtete Vorfall zuvor von wenigstens zwei Zeugen unabhängig voneinander bestätigt und noch nie eine der vorgelegten Zeugenaussagen konkret bestritten worden sei. Vielmehr werde mit teilweise falschen und nicht belegten Zeugenaussagen gearbeitet.

Schovrim-Schtika-Mitgründer Yehuda Shaul behauptete 2016, dass israelische Siedler das Trinkwasser einer palästinensischen Ortschaft vergiftet hätten. Dies wurde als nachweislich unwahr kritisiert.
https://de.wikipedia.org/wiki/Schovrim_Schtika
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von relativ »

H2O hat geschrieben:(26 Apr 2017, 13:44)

Kommt schon 'mal vor, daß sich jemand in Wut redet und ganz vergißt, worüber er sich so geärgert hat.
Also erst hat Netanjahu seine volle Unterstützung und dann will er aber unbedingt die Westbank unterstützen. :?: :s
Ob dies dann Netanjahu glücklich macht wage ich doch eher zu bezweifeln, versucht er doch, durch den Siedlungsbau andere Fakten zu schaffen.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von relativ »

Liegestuhl hat geschrieben:(26 Apr 2017, 14:09)

Meiner Meinung nach zu Recht.



https://de.wikipedia.org/wiki/Schovrim_Schtika
Geht es hier denn um eine neutrale Beobachtung, wie soll dies denn aussehen, schließlich ist die Organisation keine UN ect. Einrichtung, sondern kommt aus der eigenen Bevölkerung.
Natürlich haben die einen persönlichen Standpunkt, was ist daran so verwerflich in einer Demokratie?
Klar wirft dies kritische Fragen auf, die evtl. für Israel nicht schmeichelhaft sind, aber auch sowas gehört zur Demokratie und ist m.M. sogar ein entscheidener Unterschied zu anderen Regierungsformen.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von Chajm »

relativ hat geschrieben:(26 Apr 2017, 13:35)

Naja ein Teil der israelischen Regierung nimmt halt diesen Teil seiner Bevölkerung nicht war, bzw. bezeichnet diese als Nestbeschmutzer, oder Verräter.
Nunja, wenn sich eine der von Herrn Gabriel besuchten NGO's bereits im Jahr 2014 dafür entschuldigen musste, dass einer ihrer Mitarbeiter die Shoah leugnete (als Lüge bezeichnete), dann sind die Bezeichnungen noch geschmeichelt!
In DE hätte dieser saubere Herr möglicherweise ein Problem mit dem Strafgesetzbuch - in Israel kann halt jeder Schmock seinen Hirnschiss ablassen!
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von relativ »

Chajm hat geschrieben:(26 Apr 2017, 14:30)

Nunja, wenn sich eine der von Herrn Gabriel besuchten NGO's bereits im Jahr 2014 dafür entschuldigen musste, dass einer ihrer Mitarbeiter die Shoah leugnete (als Lüge bezeichnete), dann sind die Bezeichnungen noch geschmeichelt!
In DE hätte dieser saubere Herr möglicherweise ein Problem mit dem Strafgesetzbuch - in Israel kann halt jeder Schmock seinen Hirnschiss ablassen!
Ich verstehe immer noch nicht wo das Problem liegt, daß Gabriel sich mit diesen Leuten trifft.
Also nur dieser eine Mitarbeiter (welche Position er auch immer hatte) als Ausschlusskriterium zu nehmen reicht mir hierbei nicht aus, um einen politischen Eklat zu konstruieren. Daher vermute ich mal, daß dieses nur als Ablenkung, für den eigentlichen Grund diente, welche immer dies auch sein möge.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von H2O »

relativ hat geschrieben:(26 Apr 2017, 14:11)

Also erst hat Netanjahu seine volle Unterstützung und dann will er aber unbedingt die Westbank unterstützen. :?: :s
Ob dies dann Netanjahu glücklich macht wage ich doch eher zu bezweifeln, versucht er doch, durch den Siedlungsbau andere Fakten zu schaffen.
Ja, ist so; da darf man nur nicht nachbohren, welche andere Lösung denn gerade so überlegt wird. Dafür habe ich schon eins auf den Deckel bekommen, wenn auch noch sehr freundlich.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von Keoma »

relativ hat geschrieben:(26 Apr 2017, 14:35)

Ich verstehe immer noch nicht wo das Problem liegt, daß Gabriel sich mit diesen Leuten trifft.
Also nur dieser eine Mitarbeiter (welche Position er auch immer hatte) als Ausschlusskriterium zu nehmen reicht mir hierbei nicht aus, um einen politischen Eklat zu konstruieren. Daher vermute ich mal, daß dieses nur als Ablenkung, für den eigentlichen Grund diente, welche immer dies auch sein möge.
Der eigentliche Grund ist, dass Israel mittlerweile die Schnauze voll davon hat, dass die halbe EU, allen voran Deutschland, ihm mittlerweile darüber belehren will, was Demokratie ist.
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Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von H2O »

relativ hat geschrieben:(26 Apr 2017, 14:35)

Ich verstehe immer noch nicht wo das Problem liegt, daß Gabriel sich mit diesen Leuten trifft.
Also nur dieser eine Mitarbeiter (welche Position er auch immer hatte) als Ausschlusskriterium zu nehmen reicht mir hierbei nicht aus, um einen politischen Eklat zu konstruieren. Daher vermute ich mal, daß dieses nur als Ablenkung, für den eigentlichen Grund diente, welche immer dies auch sein möge.
Wenn man derart um die Ecke denkt, dann käme man zum Schluß noch darauf, daß der deutsche Außenminister sich von irgendeinem Spinner einreden lassen möhchte, daß es den von Deutschen industriell geplanten Mord an Juden und anderen Völkerschaften nie gegeben hätte. So ein Unsinn!

Da muß aus meiner Sicht erheblich mehr Persönliches hinter dieser Brüskierung verborgen sein.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von Liegestuhl »

relativ hat geschrieben:(26 Apr 2017, 14:15)
Geht es hier denn um eine neutrale Beobachtung, wie soll dies denn aussehen, schließlich ist die Organisation keine UN ect. Einrichtung, sondern kommt aus der eigenen Bevölkerung.
Das ist die Antifa in Deutschland auch. Trotzdem würde kein ausländischer Staatsgast auf die Idee kommen, Vertreter der Antifa bei einem offiziellen Staatsbesuch aufzusuchen.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von Liegestuhl »

relativ hat geschrieben:(26 Apr 2017, 14:35)
Ich verstehe immer noch nicht wo das Problem liegt, daß Gabriel sich mit diesen Leuten trifft.
Wer zuvor herumlamentiert, wie wichtig ihm das israelische Militär zur Verteidigung des Judenstaates ist, macht sich unglaubwürdig, wenn er anschließend Leute hofiert, die vorsätzlich diesem Militär schaden wollen.

Das ist respektloses Verhalten von ihm.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von relativ »

Keoma hat geschrieben:(26 Apr 2017, 14:42)

Der eigentliche Grund ist, dass Israel mittlerweile die Schnauze voll davon hat, dass die halbe EU, allen voran Deutschland, ihm mittlerweile darüber belehren will, was Demokratie ist.
Ja mag ein Grund sein, aber mir geht es ja ums Demokratieverständnis von einigen Politikern, allen vorran Netanjahu. Das der mom., wohl auch durch Trumps Wahl, meint Oberwasser zu haben, mag auch ein Grund dafür sein, daß er evtl. jetzt meint, sich auch nicht mehr zurückzuhalten, wenn ihm etwas Kritisches entgegnet.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von H2O »

Keoma hat geschrieben:(26 Apr 2017, 14:42)

Der eigentliche Grund ist, dass Israel mittlerweile die Schnauze voll davon hat, dass die halbe EU, allen voran Deutschland, ihm mittlerweile darüber belehren will, was Demokratie ist.
Ist das so? Welcher deutsche Politiker erzählt denn solchen Unfug? Jeder von uns weiß doch, daß jeder israelische Staatsbürger sich an Parlamentswahlen beteiligen kann, als Bewerber oder Wähler. Die politischen Parteien bilden Koalitionsregierungen aus Mehrheiten. Das kann es wirklich nicht sein.

Ich meine, die Besorgnis der mit Israel befreundeten Staaten besteht darin, daß durch die israelische Besiedlung des Westjordanlandes die sogenannte Zweistaaatenlösung schleichend verunmöglicht wird, und Unklarheit darüber besteht, welche Lösung denn eines Tages an deren Stelle treten soll. Darauf gibt es auch hier keine klare Antwort. Damit ist schon die Kanzlerin abgeblitzt, Präsident Obama ebenfalls. Vielleicht sollte der Außenminister diese Frage nicht stellen können? Wer weiß... Vermutungen, die als Böswilligkeit empfunden werden.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von relativ »

Liegestuhl hat geschrieben:(26 Apr 2017, 15:01)

Wer zuvor herumlamentiert, wie wichtig ihm das israelische Militär zur Verteidigung des Judenstaates ist, macht sich unglaubwürdig, wenn er anschließend Leute hofiert, die vorsätzlich diesem Militär schaden wollen.

Das ist respektloses Verhalten von ihm.
Das ist doch völliger Humbug, daß eine hat mit dem anderen rein gar nix zu tun. Das existensrecht Israels schützt doch nicht automatisch vor Kritik am vorgehen des Militärs bzw. der Siedlungspolitik.
Respektlos und Peinlich finde ich eher, daß der gute Netanjahu, wohl nicht die Eier hatte, dem Gabriel seine Vorbehalte persönlich mitzuteilen.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von H2O »

Liegestuhl hat geschrieben:(26 Apr 2017, 15:01)

Wer zuvor herumlamentiert, wie wichtig ihm das israelische Militär zur Verteidigung des Judenstaates ist, macht sich unglaubwürdig, wenn er anschließend Leute hofiert, die vorsätzlich diesem Militär schaden wollen.

Das ist respektloses Verhalten von ihm.
Ist es wirklich ein "Hofieren", wenn man mit möglichst vielen irgendwie sachverständigen Seiten spricht, um sich eine Meinung zu bilden? Wenn ich mit jemandem spreche, dann bin ich doch auch nicht dessen Meinung. Hinter der Brüskierung muß mehr verborgen sein! Einen "schlechten Tag" schließe ich hier aus... das lief ja mit Ansage.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von Liegestuhl »

H2O hat geschrieben:(26 Apr 2017, 15:12)

Ist es wirklich ein "Hofieren", wenn man mit möglichst vielen irgendwie sachverständigen Seiten spricht, um sich eine Meinung zu bilden?
Es handelt sich um einen offiziellen Staatsbesuch und natürlich gibt man diesen Menschen damit politisches Gewicht. Wenn er sich lediglich eine Meinung bilden will, kann er die Leute auch nach Deutschland einladen.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von Liegestuhl »

relativ hat geschrieben:(26 Apr 2017, 15:06)

Das ist doch völliger Humbug, daß eine hat mit dem anderen rein gar nix zu tun. Das existensrecht Israels schützt doch nicht automatisch vor Kritik am vorgehen des Militärs bzw. der Siedlungspolitik.
Diese Leute sind nachweislich der Lüge überführt worden. Was um aller Welt hat das mit Kritik am Militär zu tun?
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von relativ »

Liegestuhl hat geschrieben:(26 Apr 2017, 15:25)

Diese Leute sind nachweislich der Lüge überführt worden. Was um aller Welt hat das mit Kritik am Militär zu tun?
Vom wem und in wie fern sind sie der angeblichen Lüge überführt worden? Über was reden wir hier? Über Einzelfall , Unregelmäßigkeiten , oder übers Gesamtbild/Aussage der Organisation. Btw. Politiker/Militär werden auch schon mal der Lüge überführt, bei manchen kommen selbst die Medien fast nicht mehr mit dem Zählen hinterher. Trotzdem trifft sich ein Netanjahu z.B. mit so einem bestimmten Herren ganz gerne. ;)
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von H2O »

Liegestuhl hat geschrieben:(26 Apr 2017, 15:23)

Es handelt sich um einen offiziellen Staatsbesuch und natürlich gibt man diesen Menschen damit politisches Gewicht. Wenn er sich lediglich eine Meinung bilden will, kann er die Leute auch nach Deutschland einladen.
Na ja, ein Staatsbesuch wird allgemein von Staatsoberhäuptern ausgeführt. Ich könnte mir gut vorstellen, daß es dem deutschen Außenminister um möglichst viele unmittelbare Eindrücke vor Ort ging. Jetzt fürchte ich, daß er reichlich viele davon mitgenommen hat. Keine angenehmen, vermute ich!
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von Keoma »

H2O hat geschrieben:(26 Apr 2017, 15:48)

Na ja, ein Staatsbesuch wird allgemein von Staatsoberhäuptern ausgeführt. Ich könnte mir gut vorstellen, daß es dem deutschen Außenminister um möglichst viele unmittelbare Eindrücke vor Ort ging. Jetzt fürchte ich, daß er reichlich viele davon mitgenommen hat. Keine angenehmen, vermute ich!
Genau, bei einem Staatsbesuch treffen sich Staatsoberhäupter, dass man sich mit denen trifft, die diese absetzen wollen, ist eher ungewöhnlich.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von H2O »

Keoma hat geschrieben:(26 Apr 2017, 15:50)

Genau, bei einem Staatsbesuch treffen sich Staatsoberhäupter, dass man sich mit denen trifft, die diese absetzen wollen, ist eher ungewöhnlich.
Diese Leute laufen doch aber in Israel frei herum, oder? In China erträgt die allmächtige Partei solche Treffen ohne Grimm. Ich halte die Reaktion weiterhin für weit überzogen. Aber die Debatte bringt hier aus Mangel an neuen Gesichtspunkten nichts mehr.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben:(26 Apr 2017, 15:57)

Diese Leute laufen doch aber in Israel frei herum, oder? In China erträgt die allmächtige Partei solche Treffen ohne Grimm. Ich halte die Reaktion weiterhin für weit überzogen. Aber die Debatte bringt hier aus Mangel an neuen Gesichtspunkten nichts mehr.
Wie war noch gleich die Reaktion Chinas auf den Merkel'schen Empfang des Dalai Lama?
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Es berührt das Tabuthema Rechtsstaatlichkeit (darin enthalten die Siedlungspolitik)

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Vongole hat geschrieben:(26 Apr 2017, 00:00)

Wie sollte es nutzen? Was man Netanjahu vorwerfen kann, ist, dass er nicht versucht hat, Gabriel zu erklären, wie der Besuch des dtsch. Außenministers bei "regierungskritischen" NGO ausgerechnet nach dem Holocaust-Gedenktag auf die Bevölkerung wirken würde, und zwar nicht nur bei Regierungsanhängern.
Außerdem ist Netanjahu bekannt, dass Gabriel Unterstützer der für Israel verheerenden Iran-Resolution ist.
Übrigens, hat jemand Belege dafür, dass Gabriel bei seinen Treffen mit der iranischen Regierung nach eben dieser Resolution darauf bestand, mit iranischen regierungskritischen NGO Kontakt aufzunehmen?
Ich fand keine.
Das Existenzrecht Israels mit Worten anzuerkennen ist einfach, mitzuhelfen, Fakten zu schaffen, die es infrage stellen, anscheinend noch einfacher.
Ich bin kein Anhänger Netanjahus und seiner Politik, jedenfalls meistens, aber diese Reaktion war vorherzusehen.
Deutschland muss leider immer noch sehr viel lernen, ehe es Irael begreift.
Ich habe heute ein Interview im Radio mit Avi Primor, dem ehemaligen israelischen Botschafter für Deutschland gehört. Er verortet Netanjahus Reaktion aufgrund innerpolitischer Problematiken. Dabei benutzte er Wörter wie Rechtsaußen, Nationalismus und Nationalismen. Bibi will sich als besonders Rechts profilieren. Zumal hat er das Zentrum, geschweige denn die Linken, abgeschrieben. Er muß sich an den Rechtsaußen, den Nationalisten orientieren. Deshalb, so Primor, die Reaktion Netanjahus. Dabei spart auch er das Thema Siedlungspolitik aus.

Ich glaube, es gibt aber noch 1,5 Gründe mehr. Wenn sich ein dt. Vizekanzler bemüht, wie viele andere Politiker aus dem Ausland in Israel sich mit Menschenrechtsgruppen zu treffen, dann hat das eine Message. Sowas macht man bei Staaten wie Russland, der Türkei usw. (bei China traut man sich nicht so richtig). Israel in dieser Reihe zu sehen., Bibi zusammen mit Putin und Erdogan, das sieht natürlich nicht gut aus. Israel sieht sich in dieser Reihe nicht...

Zudem spielt als Überbau die Siedlungsfrage DIE Rolle. Wenn sich die Politiker in Israel mit NGO´s und Menschenrechtsgruppen treffen, dann berührt das irgendwann die Siedlungsfrage. Und DAS ist kein Thema für Netanjahu, schon gar nicht für die Rechtsaußen und Nationalisten (Primor).
"Wir sind der Meinung, dass es möglich sein muss, in einem demokratischen Land auch kritische Nichtregierungsorganisationen zu treffen, ohne dass das solche Folgen hat", sagte Angela Merkels Sprecher Steffen Seibert. Auch bei Reisen der Kanzlerin stünden regelmäßig Treffen mit Vertretern der Zivilgesellschaft auf dem Programm.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/i ... 44969.html
In Israel offenbar nicht möglich. Der Kehrschluß, bei so einer Ansage der dt. Kanzlerin, so wie in Russland und der Türkei nicht möglich?
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von Liegestuhl »

relativ hat geschrieben:(26 Apr 2017, 15:31)

Vom wem und in wie fern sind sie der angeblichen Lüge überführt worden? Über was reden wir hier? Über Einzelfall , Unregelmäßigkeiten , oder übers Gesamtbild/Aussage der Organisation.
Das habe ich bereits gepostet.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von Liegestuhl »

H2O hat geschrieben:(26 Apr 2017, 15:48)
Ich könnte mir gut vorstellen, daß es dem deutschen Außenminister um möglichst viele unmittelbare Eindrücke vor Ort ging. Jetzt fürchte ich, daß er reichlich viele davon mitgenommen hat. Keine angenehmen, vermute ich!
Ich denke, die Erwartungen an Gabriel waren von israelischer Seite auch nicht sonderlich hoch.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von Nomen Nescio »

Anderus hat geschrieben:(26 Apr 2017, 11:48)

Herr Netanjahu hat meine volle Unterstützung.
meine nicht. ich merke daß er immer mehr zwietracht sät und verteilt. als PM sollte er versuchen zu vereinen.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Re: Es berührt das Tabuthema Rechtsstaatlichkeit (darin enthalten die Siedlungspolitik)

Beitrag von Vongole »

King Kong 2006 hat geschrieben:(26 Apr 2017, 16:48)

Ich habe heute ein Interview im Radio mit Avi Primor, dem ehemaligen israelischen Botschafter für Deutschland gehört. Er verortet Netanjahus Reaktion aufgrund innerpolitischer Problematiken. Dabei benutzte er Wörter wie Rechtsaußen, Nationalismus und Nationalismen. Bibi will sich als besonders Rechts profilieren. Zumal hat er das Zentrum, geschweige denn die Linken, abgeschrieben. Er muß sich an den Rechtsaußen, den Nationalisten orientieren. Deshalb, so Primor, die Reaktion Netanjahus. Dabei spart auch er das Thema Siedlungspolitik aus.

Ich glaube, es gibt aber noch 1,5 Gründe mehr. Wenn sich ein dt. Vizekanzler bemüht, wie viele andere Politiker aus dem Ausland in Israel sich mit Menschenrechtsgruppen zu treffen, dann hat das eine Message. Sowas macht man bei Staaten wie Russland, der Türkei usw. (bei China traut man sich nicht so richtig). Israel in dieser Reihe zu sehen., Bibi zusammen mit Putin und Erdogan, das sieht natürlich nicht gut aus. Israel sieht sich in dieser Reihe nicht...

Zudem spielt als Überbau die Siedlungsfrage DIE Rolle. Wenn sich die Politiker in Israel mit NGO´s und Menschenrechtsgruppen treffen, dann berührt das irgendwann die Siedlungsfrage. Und DAS ist kein Thema für Netanjahu, schon gar nicht für die Rechtsaußen und Nationalisten (Primor).



In Israel offenbar nicht möglich. Der Kehrschluß, bei so einer Ansage der dt. Kanzlerin, so wie in Russland und der Türkei nicht möglich?
Die einzige "Message", die ich darin erkennen kann, ist die mir unverständliche Meinung, Israel in einer Reihe mit den genannten Unrechtsstaaten sehen zu müssen.
Israel ist eine Demokratie, mit Fehlern und Schwächen in der Regierung wie in anderen Demokratien auch.
Warum musste Gabriel darauf bestehen, sich ausgerechnet mit den zwei NGO zu treffen, die eben nicht die isr. Gesellschaft repräsentieren?
Wahrscheinlich, weil diese beiden die einseitige Sicht Europas auf Israel teilen.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von relativ »

Liegestuhl hat geschrieben:(26 Apr 2017, 16:55)

Das habe ich bereits gepostet.
Nix davon rechtfertig in meinen Augen eine Absage eines Diskurses, oder einen diplomatischen Eklat.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von Keoma »

relativ hat geschrieben:(26 Apr 2017, 17:14)

Nix davon rechtfertig in meinen Augen eine Absage eines Diskurses, oder einen diplomatischen Eklat.
Den ausdrücklichen Wunsch des Gastgebers zu ignorieren zeugt auch nicht gerade von Feingefühl.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Es berührt das Tabuthema Rechtsstaatlichkeit (darin enthalten die Siedlungspolitik)

Beitrag von relativ »

Vongole hat geschrieben:(26 Apr 2017, 17:11)

Die einzige "Message", die ich darin erkennen kann, ist die mir unverständliche Meinung, Israel in einer Reihe mit den genannten Unrechtsstaaten sehen zu müssen.
Israel ist eine Demokratie, mit Fehlern und Schwächen in der Regierung wie in anderen Demokratien auch.
Warum musste Gabriel darauf bestehen, sich ausgerechnet mit den zwei NGO zu treffen, die eben nicht die isr. Gesellschaft repräsentieren?
Wahrscheinlich, weil diese beiden die einseitige Sicht Europas auf Israel teilen.
Auch diese politisch Aktiven Minderheiten sind Teil dieser Gesellschaft, wieso sollte man sich mit Minderheiten nicht austauschen?
Was denn für eine einseitige Sicht. Ohne Europa gäbe es Israel höchstwahrscheinlich gar nicht,oder nicht mehr, schon mal dran gedacht?
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben:(26 Apr 2017, 16:26)

Wie war noch gleich die Reaktion Chinas auf den Merkel'schen Empfang des Dalai Lama?
Das war nämlich so:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/e ... 07657.html

und das ist dabei heraus gekommen:

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 92440.html
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von relativ »

Keoma hat geschrieben:(26 Apr 2017, 17:16)

Den ausdrücklichen Wunsch des Gastgebers zu ignorieren zeugt auch nicht gerade von Feingefühl.
Hm bei Gauck war dies wohl nicht so ein Problem. Ein Schelm wer was anderes dabei denkt, oder?
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Es berührt das Tabuthema Rechtsstaatlichkeit (darin enthalten die Siedlungspolitik)

Beitrag von Liegestuhl »

Vongole hat geschrieben:(26 Apr 2017, 17:11)
Warum musste Gabriel darauf bestehen, sich ausgerechnet mit den zwei NGO zu treffen, die eben nicht die isr. Gesellschaft repräsentieren?
Wahrscheinlich, weil diese beiden die einseitige Sicht Europas auf Israel teilen.
Völlig richtig. Diese NGOs sind auch in der israelischen Gesellschaft höchst umstritten.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von elmore »

Keoma hat geschrieben:(26 Apr 2017, 14:42)

Der eigentliche Grund ist, dass Israel mittlerweile die Schnauze voll davon hat, dass die halbe EU, allen voran Deutschland, ihm mittlerweile darüber belehren will, was Demokratie ist.
Grundsätzlich stimme ich Ihnen da zu. Allerdings ist mir immer noch nicht klar, es sei denn, man will Netanjahu oder der israel. Regierung mal wieder pauschaul und
in selbstüberhöhter Demokratieüberwachungshaltung eins auswischen und ihn und Israel anschwärzen, indem man dauernd die sachlich und objektiv völlig unzutreffende Kritik
mangelnden Demokratieverständnisses seitens Netanjahu im Zusammenhang mit Gabriels Antrittsbesuch aus dem tiefen Fundus der antisraelischen Plumpskloo-Argumente
hochschöpft…

Wo bitte hat den Premier Netanjahu irgendein demokratisches Grundrecht, dass nach allgemeinem Demokratiekonsens auch Gabriel zugestanden und nicht verwehrt
werden dürfe, nicht eingehalten? - Oder wie das hier sogenannte selbsternannte Demokratieexperten erklären und behaupten, er, Netanjahu "hätte mit seiner
Entscheidung, Gabriel nicht treffen zu wollen, wenn dieser auf dem persönlichen Kontaktgespräch mit NGOs wie "BTS" weiterhin bestehe, sein seltsames
und natürlich nicht ganz koscheres Demokratieverständnis (in Wirklichkeit war natürlich Demokratieunverständnis gemeint) klar gezeigt…

Hat Netanjahu etwa dem BMA Gabriel den Kontakt mit den NGOs verboten oder etwa verhindert, dass der dicke Siggi diese persönlich treffen und sprechen
konnte? Frei, uneingeschränkt und unabhängig davon, was ihm diese NGOs an sogenannten "Tatsachen und Wahrheiten" über den angeblich "menschenrechtsverletzenden
Apartheitsstaat Israel und dessen IDF-Besatzungstruppen" ins aussenministerielle Hirnkastl schrauben würden.

Halten wir also fest: Weder wurde Aussenminister Gabriel im Sinne freier Meinungsäusserung noch freier und selbstbestimmter Meinungsbildung auf dem Boden Israels an irgendetwas
gehindert. Gabriel kam also in den vollen Genuß all dieser Grund- und Freiheitsrechte, die ein demokratischer Rechtsstaat garantiert.

Hat ein Regierungsführer wie Netanjahu, wenn er - nicht ohne Grund - gewisse Organisationen oder Gruppen innerhalb seines Landes für staatsfeindlich oder
den Sicherheits- und Existenzinteressen seines Landes gegenüber sehr negativ eingestellt ansieht, irgendein Demokratiegrundrecht verletzt? Darf er diese freie Meinung nicht haben?
Noch dazu als Chef der Regierung seines Landes, der die Veranwortung für ein ganzes Land, das Leben und die Sicherheit und den Schutz seiner Staatsbürger und -innen
zu tragen hat. Und auch für die IDF. Ohne die auch diese NGOs samt Israel längst geschichtlicher Staub wären...

Ist jemand generell genau dann schon ein mit demokratischen Grundprinzipien wie dem Recht auf freie Meinungsäusserung auf Kriegsfuß stehender Mensch,
weil er nach seiner persönlichen Meinung andere politische Gruppen als verfassungs- oder staatsfeindlich ansieht, die die eigene Armee als
menschenrechtsverletzende Unterdrückungstruppe darstellen? Soldaten, die unter Einsatz des eigenen Lebens ihr Land schützen und verteidigen... und angeblich ohne jeden persönlichen Skrupel gezielt und staatlich gewollt, jede gesetzliche Schranke missachten, allfällige
Menschenrechtsverletzungen sozusagen als Unrechts-DNA in sich tragen.

Ich bin zwar kein Jude, lebe im sicheren Deutschland, bin nicht durch zig-fachen, mörderischen und ausgesucht hinterhältigen Palästinenser-Terror an Leib und Leben
tagtäglich bedroht. Auch nicht mit einer politischen Gegenseite konfrontiert, die mir bei jeder Gelegenheit ein Messer in den Bauch rammen oder mich einfach
in die Luft jagen möchte, wo sich eine Gelegenheit bietet. Eine Gegenseite, die ihr besonderes Verständnis für Menschenrechte und die Wahrung derselben
sowohl physisch als auch politisch-ideologisch nur auf sich bezieht.

Ich gestehe, wäre ich Israelischer Staatsbürger, und würde ich dort leben, hätte ich ein mehr als gespaltenes Verhältnis zu diesen von Gabriel offenkundig
so heiss und innig geliebten NGOs, die die IDF als menschenrechtsverletzende Institution ansehen und natürlich auch den demokratischen Staat Israel,
der seine Schutzarmee ungehemmt gegen die deutschlandweit, EU-übergreifend und UN-international uneingeschränkt als menschenrechtsachtend anerkannten Palästinenser wüten lässt.
Gegen ein palästinensiches Friedens- und Opfervolk, das sich stets auf dem Boden der allgemeinen UND demokratischen Grundrechte wehrt. Mit nichts als Wattebällchen, Plastilinmessern, Karnevalsknallfröschen, Sylvesterraketen
und höchstens mal einem gegen die geltenden Lärmvorschriften verstoßendem, weil zu laut krachendem Chinaböller…

Wie bei Joghurt sind wir ja durch linksdrehende Wahrheitskulturen wie Haaretz bestens auf umfassendem Kenntnisstand. Daß eine Regierung wie unsere, auch in Person
des zuständigen Ressortministers natürlich noch grundlegendere Informationen bei NGOs wie "breaking the silence" einholt, um den Sachstand sozusagen professionell und neutral zu verifizieren,
versteht sich.

So: Wenn mir jetzt bitte nochmal jemand erklären könnte, wieso und weshalb es für unseren Aussenminister Gabriel so elementar und offenbar viel wichtiger war, obskure NGOs
zu treffen, statt den Regierungschef des Landes persönlich kennenzulernen, der möge das bitte plausibel und logisch nachvollziehbar erläutern.

Wir reden hier über einen Aussenminister Gabriel und seinen ersten Israelbesuch im offiziellen Regierungsauftrag. Seinem Antrittsbesuch!
Der ja, auch im Sinne diplomatischer Gepflogenheiten und international üblicher politischer Beziehungen - besonders zwischen befreundeten Staaten - zunächst dem
dem gegenseitigen persönlichen Kennenlernen wichtiger Regierungsvertreter dient, einschließlich der unerläßlichen Vertrauensbildung, die solche Besuche
durch persönliche Kontakte befördern.

In diesem Zusammenhang frage ich mich, welches regierungsoffizielle Ziel, in Absprache mit Kanzlerin Merkel, Aussenminister Gabriel für diesen Antrittsbesuch in Israel
mitgegeben wurde? - Vertrauensbildende Maßnahmen durch persönliches Kennenlernen war da wohl nicht geplant…

Sondern wohl eher die erneute Botschaft an Israel, die ja schon Kanzlerin Merkel bei jüngsten Abbas-Besuch in Berlin abgeledert hatte, indem sie Israels Siedlungspolitik hochoffiziell als völkerrechtswidrig
bezeichnete. Gabriel sollte diesen Vorwurf wohl erneuern und in Israel endlich auch den Ohrwaschln von Netanjahu zu Gehör bringen…wozu ja die angeblich so wichtigen Informationsgespräche mit den NGOs dienen sollten, um letztlich die richtige
Einschätzung der Kanzlerin und wohl auch des Aussenministers selbst zu bestätigen, wie Recht die Bundesegierung mit ihrer Kritik des völkerrechtswidrigen
Verhaltens von Israel hatte…und weiterhin hat.

Aber vielleicht haben sich weder Merkel, noch ihr neuer Aussenamtselefant im diplomatischen Prozellanladen irgendetwas (Sinnvolles) gedacht.
Ausschließen möchten ich das bei beiden nicht…

Als hochrangiger Regierungsvertreter beachte ich zunächst die Anliegen und Wünsche der Regierung meines Gastgeberlandes. Auch eine Frage des Respekts als Gast in
einem anderen Land. Bevor ich mich als Sigwin Hood des Westbankforest in rührpusseliger Demokratieaufwallung auch der zärtlichen Streichelung von politischem Aussenseiter-Fundamentalismus
hingebe. Was natürlich im demokratischen Rechtsstaat Israel problemlos möglich ist.

Fazit:
Einem amtierenden Bundesaussenminister sollte professionelles Verhalten diesbezüglich eigentlich klar sein. Ist es aber nicht. Leider…
Zuletzt geändert von elmore am Mi 26. Apr 2017, 17:23, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von Liegestuhl »

relativ hat geschrieben:(26 Apr 2017, 17:14)

Nix davon rechtfertig in meinen Augen eine Absage eines Diskurses, oder einen diplomatischen Eklat.
Meiner Meinung nach rechtfertigt es eine Absage und einen Abbruch des Diskurses. Ein Mann wie Gabriel ist einfach unglaubwürdig und respektlos.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von H2O »

Liegestuhl hat geschrieben:(26 Apr 2017, 16:58)

Ich denke, die Erwartungen an Gabriel waren von israelischer Seite auch nicht sonderlich hoch.
Meine Erwartungen, ehrlich gesagt, auch nicht. Der Mann übt noch Außenminister. Da hätte ich von einem erfahrenen Politiker vom Schlage Netanjahu mehr Gleichmut und Geduld erwartet.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von H2O »

Liegestuhl hat geschrieben:(26 Apr 2017, 17:20)

Meiner Meinung nach rechtfertigt es eine Absage und einen Abbruch des Diskurses. Ein Mann wie Gabriel ist einfach unglaubwürdig und respektlos.
Wohin sollen derart unsinnige Übertreibungen nur führen? Bei Erdogan haben wir uns allmählich schon daran gewöhnt, daß mit ihm nicht gut Kirschen essen ist...
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Re: Es berührt das Tabuthema Rechtsstaatlichkeit (darin enthalten die Siedlungspolitik)

Beitrag von Vongole »

relativ hat geschrieben:(26 Apr 2017, 17:17)

Auch diese politisch Aktiven Minderheiten sind Teil dieser Gesellschaft, wieso sollte man sich mit Minderheiten nicht austauschen?
Was denn für eine einseitige Sicht. Ohne Europa gäbe es Israel höchstwahrscheinlich gar nicht,oder nicht mehr, schon mal dran gedacht?
Auch mit Minderheiten? Gabriel wollte nur mit Minderheiten, vielleicht, um seinen guten Freund Abbas nicht zu brüskieren.
Und Europa arbeitet im Augenblich fleissig daran mit, Israels Existenzrecht zu untergraben, indem es dem Staat Lösungen aufzwingen will, die aus der Entfernung und ohne Erfahrung der isr. Lebenswirklichkeit
einfach erscheinen.
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Re: Es berührt das Tabuthema Rechtsstaatlichkeit (darin enthalten die Siedlungspolitik)

Beitrag von Kritikaster »

Vongole hat geschrieben:(26 Apr 2017, 17:11)

Die einzige "Message", die ich darin erkennen kann, ist die mir unverständliche Meinung, Israel in einer Reihe mit den genannten Unrechtsstaaten sehen zu müssen.
Israel ist eine Demokratie, mit Fehlern und Schwächen in der Regierung wie in anderen Demokratien auch.
Warum musste Gabriel darauf bestehen, sich ausgerechnet mit den zwei NGO zu treffen, die eben nicht die isr. Gesellschaft repräsentieren?
Wahrscheinlich, weil diese beiden die einseitige Sicht Europas auf Israel teilen.
Ein deutscher Außenminister hat sich schlicht nicht von einem israelischen MP zu irgendeinem Handeln erpressen zu lassen! Dieses "Stilmittel" mag für Herrn Netanjahu ja bei innenpolitischen Auseinandersetzungen hilfreich sein, auf internationaler Bühne darf man ihn damit nicht durchkommen lassen. Deshalb hat Gabriel m.E. vollkommen richtig gehandelt.

Und dass es auch vernünftige Menschen in Israel gibt, hat Präsident Reuven Rivlin gezeigt. Netanjahus Reaktion hingegen zeugt einfach nur von mangelnder Souveränität.
Zuletzt geändert von Kritikaster am Mi 26. Apr 2017, 17:29, insgesamt 1-mal geändert.
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
Wo der Sinn aufhört, beginnt der Wahnsinn. (Erhard Horst Bellermann)
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von elmore »

H2O hat geschrieben:(26 Apr 2017, 17:25)

Meine Erwartungen, ehrlich gesagt, auch nicht. Der Mann übt noch Außenminister. Da hätte ich von einem erfahrenen Politiker vom Schlage Netanjahu mehr Gleichmut und Geduld erwartet.
Das ist legendär. Vor allem und immer nur von Israel zu erwarten…Wehe, das Land kommt nur einen Lärcherlschaaß-breit diesen Erwartungen nicht nach…

Wie wäre es mal umgekehrt. Gerade D würde hier entsprechende Zurückhaltung und besonderes Verständnis für die Israelische Regierung und seine
seit der Staatsgründung erlebte Gefahrenlage gut zu Gesicht stehen.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von Liegestuhl »

H2O hat geschrieben:(26 Apr 2017, 17:25)

Meine Erwartungen, ehrlich gesagt, auch nicht. Der Mann übt noch Außenminister. Da hätte ich von einem erfahrenen Politiker vom Schlage Netanjahu mehr Gleichmut und Geduld erwartet.
Ich denke, klare Ansagen und Konsequenzen sind für einen Menschen wie Gabriel weitaus hilfreicher als "geduldiges" und folgenloses Herumgeeiere. Jetzt weiß er, wie es läuft.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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