Wenn ich Dich H2Obei einem Deiner Beiträge richtig verstanden habe, gehörst Du sehr deutlich zu den "älteren Semester" hier im Forum. Ganz offensichtlich jenseits davon regelmäßig täglich einem Job nachgehen zu müssen.
Das ist (soweit erkennbar) bei der Mehrheit der hiesigen User anders. Sie "müssen" noch. Was mich immer wieder erstaunt ist dieses Kleben an "herkömmlichen". So als habe sich die Welt - und besonders Deutschland - in den letzten Jahrzehnten nicht bereits extrem verändert.
Da wird mit großem Eifer an neuen Entwicklungen herumkritisiert, so als würde sich eine Entwicklung dadurch aufhalten lassen.
Genereller Tenor - z.B. elektrisch betriebene Fahrzeuge sind scheiße - kommt nie .... Als "Beweis" wird das mögliche Scheitern einzelner Unternehmen herbei orakelt. Hier steht besonders "Tesla" im Fokus. So als alles "Böse" damit wieder verschwinden würde
Dabei sind sehr finanzstarke "andere" Unternehmen längst dabei die traditionelle Autoindustrie vor sich herzutreiben. Inzwischen versuchen sämtliche "Tanker" den Kurs zu ändern.
Transportbetriebsstoff der Zukunft ist dabei Elektrizität. Da sind generell bislang drei Formen möglich. Am weitesten ist das mit Batterien ausgestattete Fahrzeug inzwischen gediehen. Vorteil, in den Staaten der 1. Welt existieren auch an den abgelegensten Orten volle Versorgung mit elektrischer Energie. Wechselstrom, den "wir" nun seit beinahe 100 Jahren problemlos in die gewünschten Spannungen - Gleich- oder Wechselstrom wandeln können.
Das hier "Henne und Ei" beide gleichzeitig antreten, also nicht überall sofort geeignete Ladestationen zur Verfügung stehen, ist völlig normal. War das in den Anfängen der fossil betrieben Automobile nicht noch problematischer ? Die ersten Automobilisten mussten sich Benzin aus der Apotheke besorgen - und davon (Apotheken) gab es gewiss deutlich weniger als das Heute der Fall ist. Schnell wurde das neue Geschäftsfeld erkannt und inzwischen gibt es überall Tankstellen - die entgegen früher Jahre , weitgehend automatisch funktionieren. Das wird auch für E-Fahrzeuge bald kein Thema mehr sein. Zumal, was bei allen anderen Fahrzeugtypen ja nun nicht der Fall ist, ein Großteil - jedenfalls alle die ein eigenes Anwesen besitzen - können das "über Nacht" auch zu Hause erledigen. Das sind mehrere Millionen potentieller "Tankstellen", die hier offensichtlich niemand auf dem Schirm hat.
Zweite Möglichkeit des E-Antriebs sind Brennstoffzellen. Oder eben mit Gasmotoren. Dazu muss allerdings eine Versorgung mit den dafür notwendigen Gasen erst noch aufgebaut werden.
Dritte und bislang vollkommen vernachlässigt, sind sog. "e-fuels". Da können ganz normale, bislang mit fossilen Kraftstoffen betriebene Fahrzeuge, problemlos und vollkommen schadstofffrei weiterbetrieben werden. Konventionelle Diesel z.B. mit einer ~10% höheren Leistung. Für LKW, landwirtschaftliche Maschinen usw. ist der hohe Energiegehalt eben nur so zu realisieren. Ob dabei noch andere Variationen (z.B. Bio-Kraftstoffe die nicht in Konkurrenz zu Nahrungsmitteln stehen) zum "Zuge" kommen, wird sich zeigen. Jedenfalls sind alle synthetischen Gase, sowohl aus Elektrizität, als auch aus biologischen Quellen erzeugbar.
All diese Möglichkeiten können sofort und durchaus parallel realisiert werden. "Sofort" bedeutet, je nachdem welche Variante bevorzugt werden soll, Aufbau der dafür notwendigen Industrie. "Rohstoff" ist Elektrizität. Weil die Probleme beim Verbrennen fossiler "Brennstoffe" inzwischen absolut nicht mehr "übersehen" werden können, ist die Nutzung EE sowohl Vorteil, als auch (zumindest in den nächsten Jahren) Bedingung.
Nun kann man da wieder herumjammern und alles für unmöglich oder was immer den Fortschrittsbremsen hier so einfällt zur "Abwehr" heranziehen, nur wird das die Entwicklung keinesfalls aufhalten. Wer da nicht dabei ist, wird das spätestens bereuen, wenn man alles von denen teuer einkaufen muss, die einfach Dinge vorantreiben und sich nur im "Bremserhäuschen" oder als Heizer auf der E-Lok wohlfühlen.
Nur ein Beispiel : Während VW für den Austausch seiner Manipulationssoftware die betreffenden Autos in die Werkstätten rufen muss, gibt es bei Tesla alle zwei Wochen ein Software‐Update per Internet, das Autopilot‐Funktionen und Energieeinsparung mit sich bringt.
Die Liste der dt. Erfindungen, die erst im Ausland voll oder überhaupt zu Zuge kamen ist lang, bei den hiesigen Meinungsvertretern (wenn sie denn tatsächlich einen "Querschnitt" der dt. Bevölkerung darstellen) ist das kaum verwunderlich. Jedenfalls wandern bislang die führenden Köpfe meist entnervt in Ausland ab.
Was sog. "Startups" angeht, ist D geradezu hoffnungslos rückständig. "Risikokapital" was ganz böses. Die "hungrigen" Asiaten - wahlweise die Amis werden uns ein böses Erwachen aus unseren Ausruhen auf der momentan zweifellos allgemein guten Zahlen bereiten. Dann wird das Geschrei groß sein - wie bloß konnte es dazu kommen...
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)