Pflege- und Gesundheitsreform

In diesem Forum werden Themen rund um die sozialen Sicherungsysteme diskutiert.
Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Arbeitslosengeld 2 (HartzIV), Rentenversicherung, Sozialgesetzbuch.

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yogi61
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Pflege- und Gesundheitsreform

Beitrag von yogi61 »

harry52 hat geschrieben:(22 Feb 2017, 21:21)

Was ist Dir eigentlich wichtig,
dass die Politiker, das sagen, was richtig ist, oder das, was die wütenden Leute hören wollen? Mal ganz konkret ein Beispiel: Ich bin 1963 geboren und das war das Jahr als die Pille nach Deutschland kam und das geburtenstärkste Jahr. Die Jahre vorher: 1962, 61, 60, 59 ... waren auch geburtenstarke Jahrgänge, aber nach 1963 gingen die Geburtenraten runter.

Ich bin 54 Jahre alt und somit kann sich jeder ausrechnen,
dass in den nächsten ca. 10 Jahren richtig viele Menschen in Rente gehen und unten kommen immer weniger nach. Wir werden also einen rasanten Anstieg bei Renten-, Pflege- und Gesundheitskosten erleben und gleichzeitig immer weniger Beitragszahler bekommen. Das will keiner hören, weil es eine schlechte Nachricht ist, aber es ist wahr, unbestreitbar wahr.

Was nützt es uns, wenn wir jetzt unehrliche rechte und linke Populisten wählen, die das leugnen und verschweigen?
Deswegen muss ja auch umverteilt werden und wenn Dir das mit der Gesundheit und Pflege wirklich am Herzen liegt, dann solltest Du Dich lieber fragen, ob es so toll ist, weil wegen Postenschacherei ein Jurist das Gesundheitsministerium leitet und nichts, aber auch wirklich nicht gebacken bekommt.
Zuletzt geändert von Brainiac am Do 23. Feb 2017, 15:01, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: [MOD] Ausgelagert aus Strang zu Wahlumfragen
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Re: Wahlumfragen.

Beitrag von Moses »

yogi61 hat geschrieben:(23 Feb 2017, 12:55)

Deswegen muss ja auch umverteilt werden und wenn Dir das mit der Gesundheit und Pflege wirklich am Herzen liegt, dann solltest Du Dich lieber fragen, ob es so toll ist, weil wegen Postenschacherei ein Jurist das Gesundheitsministerium leitet und nichts, aber auch wirklich nicht gebacken bekommt.
Du gehst tatsächlich immer noch davon aus, das die Minister ganz alleine im stillen Kämmerchen vor sich hin arbeiten um dann was auf die Reihe zu bekommen oder eben nicht? :D :D
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Re: Wahlumfragen.

Beitrag von yogi61 »

Moses hat geschrieben:(23 Feb 2017, 12:58)

Du gehst tatsächlich immer noch davon aus, das die Minister ganz alleine im stillen Kämmerchen vor sich hin arbeiten um dann was auf die Reihe zu bekommen oder eben nicht? :D :D
Wenn man nicht völlig blind ist, dann sieht man doch ziemlich deutlich das da nichts passiert. :rolleyes:
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Re: Wahlumfragen.

Beitrag von Moses »

yogi61 hat geschrieben:(23 Feb 2017, 13:07)

Wenn man nicht völlig blind ist, dann sieht man doch ziemlich deutlich das da nichts passiert. :rolleyes:
Was genau soll den passieren - und wo liegt das versagen des Ministers?
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Re: Wahlumfragen.

Beitrag von yogi61 »

Moses hat geschrieben:(23 Feb 2017, 13:09)

Was genau soll den passieren - und wo liegt das versagen des Ministers?
Das fragst Du jetzt nicht wirklich ,oder? Wie wäre es mit einer Gesundheitsrefom und einer Pflegereform die ihren Namen verdient und die dringenden Zukunftsprobleme angeht? Die letzten Versuche einer grösseren Gesundheitsreform stammen noch von Ulla Schmidt, seit dem wird in dem Ministerium nichts anderes gemacht, als Lobbyisten die Tür aufzuhalten.
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Re: Wahlumfragen.

Beitrag von pikant »

yogi61 hat geschrieben:(23 Feb 2017, 13:20)

Das fragst Du jetzt nicht wirklich ,oder? Wie wäre es mit einer Gesundheitsrefom und einer Pflegereform die ihren Namen verdient und die dringenden Zukunftsprobleme angeht? Die letzten Versuche einer grösseren Gesundheitsreform stammen noch von Ulla Schmidt, seit dem wird in dem Ministerium nichts anderes gemacht, als Lobbyisten die Tür aufzuhalten.
ich warte jetzt auf die Nahles, dass die die Vorschlaege von Schulz in Gesetzesform giesst!
warum kam die Nahles nicht auf die Idee von Schulz als ehemalige Juso-Vorsitzende?
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Re: Wahlumfragen.

Beitrag von Moses »

yogi61 hat geschrieben:(23 Feb 2017, 13:20)

Das fragst Du jetzt nicht wirklich ,oder? Wie wäre es mit einer Gesundheitsrefom und einer Pflegereform die ihren Namen verdient und die dringenden Zukunftsprobleme angeht? Die letzten Versuche einer grösseren Gesundheitsreform stammen noch von Ulla Schmidt, seit dem wird in dem Ministerium nichts anderes gemacht, als Lobbyisten die Tür aufzuhalten.
Von Dir hatte ich jetzt mehr erhofft als platte Sprüche ala "Gesundheitsrefom und einer Pflegereform die ihren Namen verdient" - - - was genau und wie genau stellst Du Dir diese Reformen vor - oder erwartest Du von einem Minister Wunder, über die Du nicht mal nachdenkst?
Wo die Probleme liegen ist bekannt, wo siehst Du Lösungsmöglichkeiten, die auch umsetzbar und nachhaltig sind
(ggf. in einem neuen Strag, bevor wir beide hier zu sehr schreddern)
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Re: Wahlumfragen.

Beitrag von yogi61 »

Moses hat geschrieben:(23 Feb 2017, 13:25)

Von Dir hatte ich jetzt mehr erhofft als platte Sprüche ala "Gesundheitsrefom und einer Pflegereform die ihren Namen verdient" - - - was genau und wie genau stellst Du Dir diese Reformen vor - oder erwartest Du von einem Minister Wunder, über die Du nicht mal nachdenkst?
Wo die Probleme liegen ist bekannt, wo siehst Du Lösungsmöglichkeiten, die auch umsetzbar und nachhaltig sind
(ggf. in einem neuen Strag, bevor wir beide hier zu sehr schreddern)
Ich erwarte eine Pflegereform, die ihren Namen verdient. Die Besserverdienende und Arbeitgeber in die Pflicht nimmt. Ich erwarte, dass endlich nicht mehr vor den Lobbyisten im Gesundheitswesen gebuckelt wird und ich erwarte, dass man endlich die Lasten ein wenig von der jungen Generation nimmt. Das ein grosser Teil des Stimmviehs über so etwas gar nicht nachdenkt und das so etwas auch nicht zum Wahlkampfthema gemacht wird, ist mir auch klar. Das ändert aber nichts an der desaströsen Politik in diesem Ministerium.
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Re: Wahlumfragen.

Beitrag von Moses »

yogi61 hat geschrieben:(23 Feb 2017, 13:30)

Ich erwarte eine Pflegereform, die ihren Namen verdient. Die Besserverdienende und Arbeitgeber in die Pflicht nimmt. Ich erwarte, dass endlich nicht mehr vor den Lobbyisten im Gesundheitswesen gebuckelt wird und ich erwarte, dass man endlich die Lasten ein wenig von der jungen Generation nimmt. Das ein grosser Teil des Stimmviehs über so etwas gar nicht nachdenkt und das so etwas auch nicht zum Wahlkampfthema gemacht wird, ist mir auch klar. Das ändert aber nichts an der desaströsen Politik in diesem Ministerium.
OK, für solch laue Worthülsen rentiert wirklich kein extra Strang. :|

PS: ist Dir bewusst, dass Du genau so mies "argumentierst" wie die schlechten Politiker, die Du kritisierst?
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Re: Wahlumfragen.

Beitrag von yogi61 »

Moses hat geschrieben:(23 Feb 2017, 13:46)

OK, für solch laue Worthülsen rentiert wirklich kein extra Strang. :|

PS: ist Dir bewusst, dass Du genau so mies "argumentierst" wie die schlechten Politiker, die Du kritisierst?
Dir ist das Thema offensichtlich scheissegal, wie den meisten Leuten die "nach mir die Sinnflut" denken.
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Re: Wahlumfragen.

Beitrag von Moses »

yogi61 hat geschrieben:(23 Feb 2017, 13:49)

Dir ist das Thema offensichtlich scheissegal, wie den meisten Leuten die "nach mir die Sinnflut" denken.
Mir ist diese Thema viel zu wichtig um es mit Worthülsen ala "Besserverdienende und Arbeitgeber in die Pflicht nimmt", "nicht mehr vor den Lobbyisten im Gesundheitswesen gebuckelt wird" oder "die Lasten ein wenig von der jungen Generation nimmt."
echte, umsetzbare Vorschläge hatte ich von Dir erwartet und es kam nur warme Luft - anscheinend ist Dir das Thema nicht wichtig genug . . . denn der rüpelhafte Verweis auf auf "Stimmvieh" zeigt doch sehr deutlich Deine Einstellung zu demokratischen Prozessen - - - sehr schade yogi.
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Re: Wahlumfragen.

Beitrag von yogi61 »

Moses hat geschrieben:(23 Feb 2017, 13:56)

Mir ist diese Thema viel zu wichtig um es mit Worthülsen ala "Besserverdienende und Arbeitgeber in die Pflicht nimmt", "nicht mehr vor den Lobbyisten im Gesundheitswesen gebuckelt wird" oder "die Lasten ein wenig von der jungen Generation nimmt."
echte, umsetzbare Vorschläge hatte ich von Dir erwartet und es kam nur warme Luft - anscheinend ist Dir das Thema nicht wichtig genug . . . denn der rüpelhafte Verweis auf auf "Stimmvieh" zeigt doch sehr deutlich Deine Einstellung zu demokratischen Prozessen - - - sehr schade yogi.
Ich bin lupenreiner Demokrat und obwohl ich persönlich von der Buckelei der Politik vor den Lobbyisten immer ganz gut profitiert habe, ist es mir dann doch ein wenig peinlich.
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Re: Wahlumfragen.

Beitrag von Moses »

yogi61 hat geschrieben:(23 Feb 2017, 14:02)

Ich bin lupenreiner Demokrat und obwohl ich persönlich von der Buckelei der Politik vor den Lobbyisten immer ganz gut profitiert habe, ist es mir dann doch ein wenig peinlich.
Und das wirkt sich auf das Gesundheitssystem wie aus?
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Re: Wahlumfragen.

Beitrag von yogi61 »

Moses hat geschrieben:(23 Feb 2017, 14:07)

Und das wirkt sich auf das Gesundheitssystem wie aus?
Das Pharmakonzerne ihre Präparate völlig überteuert verkaufen? Ja, natürlich.
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Re: Wahlumfragen.

Beitrag von pikant »

[quote="yogi61"](23 Feb 2017, 13:30)

Ich erwarte eine Pflegereform, die ihren Namen verdient. Die Besserverdienende und Arbeitgeber in die Pflicht nimmt. Ich erwarte, dass endlich nicht mehr vor den Lobbyisten im Gesundheitswesen gebuckelt wird und ich erwarte, dass man endlich die Lasten ein wenig von der jungen Generation nimmt./quote]
:thumbup:

nicht ein inhaltlicher Vorschlag, aber diese Saetze klingen gut - yogi in den Bundestag - die Saetze hast Du schon super gut drauf.
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Re: Wahlumfragen.

Beitrag von Moses »

yogi61 hat geschrieben:(23 Feb 2017, 14:08)

Das Pharmakonzerne ihre Präparate völlig überteuert verkaufen? Ja, natürlich.
Na jetzt haben wir doch mal einen konkreten Ansatz, Du willst also in die Preisgestaltung deutscher Pharmakonzerne eingreifen um Krankenkassen zu entlasten - hab ich das richtig verstanden?
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Re: Wahlumfragen.

Beitrag von yogi61 »

pikant hat geschrieben:(23 Feb 2017, 14:11)

Für ein Ministergehalt arbeite ich gerne etwas. :thumbup:
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Re: Wahlumfragen.

Beitrag von yogi61 »

Moses hat geschrieben:(23 Feb 2017, 14:12)

Na jetzt haben wir doch mal einen konkreten Ansatz, Du willst also in die Preisgestaltung deutscher Pharmakonzerne eingreifen um Krankenkassen zu entlasten - hab ich das richtig verstanden?
Ja, natürlich. Das Problem wird immer dringender. Medikamente gegen Krebs und Demenz werden völlig überteuert verkauft und es wird einen explosionsartigen Anstieg der Krankenzahlen geben. Ein Beutel des Krebsmittels Opdivo kostet inzwischen 4335 Euro und es ist nicht einmal geklärt, ob es wirkt.
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Re: Wahlumfragen.

Beitrag von Moses »

yogi61 hat geschrieben:(23 Feb 2017, 14:18)

Ja, natürlich. Das Problem wird immer dringender. Medikamente gegen Krebs und Demenz werden völlig überteuert verkauft und es wird einen explosionsartigen Anstieg der Krankenzahlen geben. Ein Beutel des Krebsmittels Opdivo kostet inzwischen 4335 Euro und es ist nicht einmal geklärt, ob es wirkt.
OK, jetzt frage ich mich aber, was erreiche damit. Pharmakonzerne gibt es Weltweit und diese stehen in Konkurrenz zu einander . . . wenn die deutsche Politik dieses Problem also nationalstaatlich löst passiert was? Die Medikament werden nicht mehr in Deutschland entwickelt und produziert, die Mondpreise bleiben die gleichen und die deutschen Unternehmen verlieren ihre Wettbewerbsfähigkeit - - - Ziel erreicht?
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Re: Wahlumfragen.

Beitrag von yogi61 »

Moses hat geschrieben:(23 Feb 2017, 14:21)

OK, jetzt frage ich mich aber, was erreiche damit. Pharmakonzerne gibt es Weltweit und diese stehen in Konkurrenz zu einander . . . wenn die deutsche Politik dieses Problem also nationalstaatlich löst passiert was? Die Medikament werden nicht mehr in Deutschland entwickelt und produziert, die Mondpreise bleiben die gleichen und die deutschen Unternehmen verlieren ihre Wettbewerbsfähigkeit - - - Ziel erreicht?
Die Verweise auf die globalisiert Märkte stören mich immer. Wir haben in Deutschland genug Pharmakonzerne die im Stande sind das zu leisten und die grossen Unternehmen ziehen sich auch nicht zurück, weil man nicht mehr die tausendfache Rendite sondern nur noch die hundertfache Rendite erwirtschaftet. Man kann die Zeitspanne für Generika Zulassungen verkürzen, es müssen nicht unbedingt 15 Jahre sein. Die Gesetzlichen Krankenversicherungen sparen zur Zeit ungefähr 11 Milliarden Euro, es müssten aber mindestens 20 Milliarden sein, wenn man die Lücke von vierzige Prozent Nichtgenerika wenigstens auf 20 Prozent reduziert und nicht immer wieder neue Medikamente zulässt, die keinen Vorteil haben und man sich stumpf auf die Gutachten der Industrie verlässt. Die Pharmalobby ist aber nur ein Problem im Gesundheitswesen.
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Re: Wahlumfragen.

Beitrag von Moses »

yogi61 hat geschrieben:(23 Feb 2017, 14:35)

Die Verweise auf die globalisiert Märkte stören mich immer. Wir haben in Deutschland genug Pharmakonzerne die im Stande sind das zu leisten und die grossen Unternehmen ziehen sich auch nicht zurück, weil man nicht mehr die tausendfache Rendite sondern nur noch die hundertfache Rendite erwirtschaftet. Man kann die Zeitspanne für Generika Zulassungen verkürzen, es müssen nicht unbedingt 15 Jahre sein. Die Gesetzlichen Krankenversicherungen sparen zur Zeit ungefähr 11 Milliarden Euro, es müssten aber mindestens 20 Milliarden sein, wenn man die Lücke von vierzige Prozent Nichtgenerika wenigstens auf 20 Prozent reduziert und nicht immer wieder neue Medikamente zulässt, die keinen Vorteil haben und man sich stumpf auf die Gutachten der Industrie verlässt. Die Pharmalobby ist aber nur ein Problem im Gesundheitswesen.
Die Verkürzung der Zulassungszeiten erscheint mir wiederum ein interessanter Ansatz - - weißt Du warum die so lang sind, ich weiß das nicht.
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Re: Wahlumfragen.

Beitrag von yogi61 »

Moses hat geschrieben:(23 Feb 2017, 14:41)

Die Verkürzung der Zulassungszeiten erscheint mir wiederum ein interessanter Ansatz - - weißt Du warum die so lang sind, ich weiß das nicht.
Sie sind so lang, weil die Pharmalobbyisten die Gesetzentwürfe praktisch ausgeabeitet haben und sie immer wieder mit einem Forschungsstopp drohen. Global bewirkt so etwas, dass Millionen von Menschen keinen Zugang zum Beispiel zu antiretroviralen Arzneien habe, obwohl gerade in bestimmten Ländern die HIV Rate sehr hoch ist. Patentrecht gegen das Recht auf Leben, völliger Irrsinn. Für unser Land bedeutet das, das jeder Arbeitnehmer, aber auch jeder Betrieb zu viel für die Gesundheit aufwenden muss.
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Re: Wahlumfragen.

Beitrag von Moses »

yogi61 hat geschrieben:(23 Feb 2017, 14:48)

Sie sind so lang, weil die Pharmalobbyisten die Gesetzentwürfe praktisch ausgeabeitet haben und sie immer wieder mit einem Forschungsstopp drohen. Global bewirkt so etwas, dass Millionen von Menschen keinen Zugang zum Beispiel zu antiretroviralen Arzneien habe, obwohl gerade in bestimmten Ländern die HIV Rate sehr hoch ist. Patentrecht gegen das Recht auf Leben, völliger Irrsinn. Für unser Land bedeutet das, das jeder Arbeitnehmer, aber auch jeder Betrieb zu viel für die Gesundheit aufwenden muss.
Puhhhh . . . wo, in diesem Redeschwall ist jetzt die Antwort auf meine Frage versteckt . . . . "weil die Pharmalobbyisten die Gesetzentwürfe praktisch ausgeabeitet haben und sie immer wieder mit einem Forschungsstopp drohen"
was genau steht denn in diesen Gesetzentwürfen, was den Prozess so sehr verlängert, wo kann denn die Politik ansetzen?

PS: danke yogi! für den neuen Strang!
Zuletzt geändert von Moses am Do 23. Feb 2017, 14:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wahlumfragen.

Beitrag von yogi61 »

Moses hat geschrieben:(23 Feb 2017, 14:54)

Puhhhh . . . wo, in diesem Redeschwall ist jetzt die Antwort auf meine Frage versteckt . . . . "weil die Pharmalobbyisten die Gesetzentwürfe praktisch ausgeabeitet haben und sie immer wieder mit einem Forschungsstopp drohen"
was genau steht denn in diesen Gesetzentwürfen, was den Prozess so sehr verlängert, wo kann denn die Politik ansetzen?
Die Politik kann eigene Gutachten zu neuen Medikamenten erstellen lassen und die Lobbyisten vor die Tür setzen. Man muss das nur wollen. Dazu benötigt man aber einen Minister der sich auskennt.
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Re: Wahlumfragen.

Beitrag von Moses »

yogi61 hat geschrieben:(23 Feb 2017, 14:57)

Die Politik kann eigen Gutachten zu neune Medikamenten erstellen lassen und die Lobbyisten vor die Tür setzen. Man muss das nur wollen. Dazu benötigt man aber einen Minister der sich auskennt.
Ja zu erstem
jein zu zweiterem
und ein glasklares nein zu letzterem

1. ja aber keine Antwort auf meine Frage
2. Die Politik braucht das Fachwissen der Lobbyisten (btw. auch der Gewerkschaftslobbyisten - gleiches recht für alle!)
3. Der Minister bringt nur die politischen Richtlinien ins Ministerium ein, das Fachwissen sitzt im Ministerium, das braucht der Minister nicht (ist manchmal sogar schädlich)
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Re: Wahlumfragen.

Beitrag von yogi61 »

Moses hat geschrieben:(23 Feb 2017, 15:00)

Ja zu erstem
jein zu zweiterem
und ein glasklares nein zu letzterem

1. ja aber keine Antwort auf meine Frage
2. Die Politik braucht das Fachwissen der Lobbyisten (btw. auch der Gewerkschaftslobbyisten - gleiches recht für alle!)
3. Der Minister bringt nur die politischen Richtlinien ins Ministerium ein, das Fachwissen sitzt im Ministerium, das braucht der Minister nicht (ist manchmal sogar schädlich)
Deine Argumentation ist der Hauptgrund warum nichts passiert. Nein, die Lobbyisten werden in der Stärke sicher nicht benötigt und nein, es ist nicht schädlich, wenn ein Minister etwas von seine Gebiet versteht. Ein Mediziner im Gesundheistministerium wäre schon gut, denn im Endeffekt hat er zu entscheiden.
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Re: Wahlumfragen.

Beitrag von Brainiac »

Moses hat geschrieben:(23 Feb 2017, 14:54)
PS: danke yogi! für den neuen Strang!
Bitte. ;)
History doesn't repeat itself, but it often rhymes (Twain). Unfortunately, we can't predict the rhyme.
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Re: Pflege- und Gesundheitsreform

Beitrag von yogi61 »

Um dann mal zum Kern zu kommen und nicht nur auf die Pharmalobby einzudreschen, (denn sie ist nicht das einzige Problem) stelle ich mir immer wieder folgenden Fragen.
Warum ist das Thema trotz seiner Brisanz nicht im Fokus der Öffentlichkeit.? Warum macht man einen Parteisoldaten ohne Ahnung zum Gesundheitsminister, obwohl man weiss, dass die Zahl der Krebserkrankungen, Demenz und Alzheimer-Erkrankungen explodieren wird und das bei sinkenden Zahlen von Beitragszahlern.
Warum ist man nicht einmal in der Lage die Trennung zwischen Krankenhäusern und Praxisärzten wenigstens Teilweise anzugehen und Doppelstrukturen zu eleminieren?

Die Politik hat seit dem Jahr 2005 keinerlei Antworten und das gesamte Thema wird verdrängt, eigentlich unglaublich.
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Re: Pflege- und Gesundheitsreform

Beitrag von Moses »

yogi61 hat geschrieben:(23 Feb 2017, 15:28)

Um dann mal zum Kern zu kommen und nicht nur auf die Pharmalobby einzudreschen, (denn sie ist nicht das einzige Problem) stelle ich mir immer wieder folgenden Fragen.
Warum ist das Thema trotz seiner Brisanz nicht im Fokus der Öffentlichkeit.? Warum macht man einen Parteisoldaten ohne Ahnung zum Gesundheitsminister, obwohl man weiss, dass die Zahl der Krebserkrankungen, Demenz und Alzheimer-Erkrankungen explodieren wird und das bei sinkenden Zahlen von Beitragszahlern.
Warum ist man nicht einmal in der Lage die Trennung zwischen Krankenhäusern und Praxisärzten wenigstens Teilweise anzugehen und Doppelstrukturen zu eleminieren?

Die Politik hat seit dem Jahr 2005 keinerlei Antworten und das gesamte Thema wird verdrängt, eigentlich unglaublich.
Ich fang (mal wieder) mit Deiner ersten Frage an, weil ich nicht müde das immer und immer wieder zu schreiben:

Der Minister bringt die politische Richtungsentscheidung in das Ministerium und dort sitzen die Fachleute. Der Minister muss also Politiker sein (obs da gute gibt muss jeder für sich entscheiden) ein Fachman in Bezug auf sein Ministerium muss er also nicht sein.
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Cobra9
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Re: Pflege- und Gesundheitsreform

Beitrag von Cobra9 »

Mal als Laie. Sind lange Testreihen usw. nicht eher auch der Sicherheit geschuldet ?
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

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Re: Pflege- und Gesundheitsreform

Beitrag von Moses »

Cobra9 hat geschrieben:(23 Feb 2017, 19:03)

Mal als Laie. Sind lange Testreihen usw. nicht eher auch der Sicherheit geschuldet ?
Darauf wollte ich hinaus und war eher erschrocken, dass dies dem Eingreifen der Lobbyisten zu zu schreiben wäre . . . ich hatte da eher europäische Oberbedenkenträger im Blick . . . .
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Cobra9
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Re: Pflege- und Gesundheitsreform

Beitrag von Cobra9 »

Moses hat geschrieben:(23 Feb 2017, 19:12)

Darauf wollte ich hinaus und war eher erschrocken, dass dies dem Eingreifen der Lobbyisten zu zu schreiben wäre . . . ich hatte da eher europäische Oberbedenkenträger im Blick . . . .
Wie gesagt Ich bin da Laie und nur eigentlich Konsument. Gut durch meine Aktive Zeit beim DRK weiss Ich schon etwas über Wirkstoffe usw. ---> aber mich würde doch interesseren ab welchem Zeitraum ein Medikament als "sicher" gilt für den Verbaucher.
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

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harry52
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Re: Wahlumfragen.

Beitrag von harry52 »

Moses hat geschrieben:Mir ist diese Thema viel zu wichtig um es mit Worthülsen ala "Besserverdienende und Arbeitgeber in die Pflicht nimmt", "nicht mehr vor den Lobbyisten im Gesundheitswesen gebuckelt wird" oder "die Lasten ein wenig von der jungen Generation nimmt."
echte, umsetzbare Vorschläge hatte ich von Dir erwartet und es kam nur warme Luft - anscheinend ist Dir das Thema nicht wichtig genug . . . denn der rüpelhafte Verweis auf auf "Stimmvieh" zeigt doch sehr deutlich Deine Einstellung zu demokratischen Prozessen - - - sehr schade yogi.
Moses,
du sprichst mir aus dem Herzen und ich frage mich, was "Linke" wie yogi in Wahrheit sind, wenn sie millionen Menschen als "Vieh" bezeichnen? Ich gehöre ja offensichtlich auch zu dem Vieh. Ich will ja nicht angeben, aber ich habe mein Abitur mit Mathe- und Physik-Leistungskurs gemacht und ich war da der Beste und meine Durchschnittsnote war 1,6. Ich liebe Mathe, Physik, Stephen Hawking, Richard Dawkins, Daniel Dennett... und außerdem habe ich zwei Töchter alleine groß gezogen und mache mir vielleicht auch deswegen viele Gedanken über die Zukunft.

Linke wie Yogi verachten aber nicht nur Nerds und Eliten, sie hassen ja auch witzigerweise den BILD-Leser, also auch die mit wenig Geld und Bildung, für die sie angeblich Politik machen.
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
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frems
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Re: Wahlumfragen.

Beitrag von frems »

harry52 hat geschrieben:(23 Feb 2017, 21:16)
Ich will ja nicht angeben, aber ich habe mein Abitur mit Mathe- und Physik-Leistungskurs gemacht und ich war da der Beste und meine Durchschnittsnote war 1,6.
Lol. :p

Das Thema ist aber Gesundheit und Pflege. Und gerade in ersterem haben wir gerade den teuersten Bundesminister aller Zeiten. Aber lass mal die Kosten durch die Decke schießen und Rücklagen plündern. Dann steigen irgendwann die Beiträge und man kann's monokausal auf Nachfolger schieben.
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Re: Wahlumfragen.

Beitrag von jorikke »

frems hat geschrieben:(23 Feb 2017, 21:26)

Lol. :p

Das Thema ist aber Gesundheit und Pflege. Und gerade in ersterem haben wir gerade den teuersten Bundesminister aller Zeiten. Aber lass mal die Kosten durch die Decke schießen und Rücklagen plündern. Dann steigen irgendwann die Beiträge und man kann's monokausal auf Nachfolger schieben.
Die Kosten- u. damit die Beitragssteigerungen sind System bedingt.
Solange dem Riesenbeitragstopf, deren Einzahler ohne richtige Interessenvertretung sind, Interessengruppen gegenüber stehen (Ärzteschaft, Krankenhäuser usw.) die jede für sich über starke Interessenvertreter mit großem Einfluss verfügen, kann die Kostenspirale sich nur in eine Richtung drehen: Nach oben.
Ich schreibe das ganz ohne Groll, es ist einfach so. Man kann natürlich das System beklagen und für die Zukunft irgendwelche Katastrophen an die Wand malen; Tatsache ist aber, im Moment funktioniert es noch und zwar nicht schlecht.
Deshalb gehen die (durchaus berechtigten Warnungen) ja auch ins Leere.
Zumal es die Mahner ja auch nicht fertig bringen Konkretes zu äußern. Z.B eine Liste aller selber zu zahlenden Untersuchungen, Behandlungen, Medikamente usw. mal aufzuschreiben, mit der dann gesparten Kohle die Mittel für z.B. die Pflege aufgebracht werden kann.
Die Kritik würde sofort massiv einsetzen, dann wären sie in der gleichen Lage wie Politiker, die auch keine schlafenden Hunde wecken wollen.
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Re: Wahlumfragen.

Beitrag von frems »

jorikke hat geschrieben:(23 Feb 2017, 22:05)

Die Kosten- u. damit die Beitragssteigerungen sind System bedingt.
Demographie würde ich nicht als System bezeichnen, aber sei's drum: für die Reformen, die die Kostensteigerungen noch weiter in die Höhe schießen, sind schon die jeweiligen Politiker verantwortlich.
Die Versicherten bekämen dafür allerdings keine bessere Gesundheitsversorgung, sondern vielmehr steigende Zusatzbeiträge und Bürokratie, gab Schneider zu bedenken. "Statt sich mit einer langfristigen Ausgabenreduktion im Sinne der Beitragszahler zu beschäftigten, hat Minister Gröhe mehr Kosten geschaffen."

Die Terminservicestellen seien ein überteuertes und unnötiges Bürokratiemonstrum, verdeutlichte Schneider. "Allein in Nordrhein-Westfalen wurden dafür zu Jahresbeginn die zusätzlichen Bürokratiekosten auf 1,4 bis 3,7 Millionen Euro geschätzt." [...]

Schneider warf Gröhe vor, sich bei der Frage nach der Gegenfinanzierung seiner Politik aus der Verantwortung zu stehlen. Stattdessen wolle er durch einen einmaligen Eingriff in die von den Versicherten angesparten Rücklagen des Gesundheitsfonds den Anstieg der Zusatzbeiträge bis zur Bundestagswahl abbremsen. Schneider konstatierte: "Die Zeche für diese Politik zahlen die Beitragszahler."
https://www.liberale.de/content/groehe- ... ragszahler

Aber der ist ja in der CDU und damit darf er nicht kritisiert werden. Hauptsache eine Schulnote vor Jahrzehnten war mal anständig. Dann steht man da drüber. Und die Kritik seitens der FDP ist sicherlich eh linksgrün versifft und irgendwas mit Kommunismus.
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Re: Wahlumfragen.

Beitrag von Boracay »

yogi61 hat geschrieben:(23 Feb 2017, 14:57)

Die Politik kann eigene Gutachten zu neuen Medikamenten erstellen lassen und die Lobbyisten vor die Tür setzen.
Du meinst allen ernstes die gigantischen Kosten für klinische Studien solle die Politik tragen? Oder wie ist das zu verstehen? Hältst du das BfArM für "gekauft" oder für nicht kompetent? Oder was denkst du was deren Aufgabe ist?
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Re: Wahlumfragen.

Beitrag von yogi61 »

Boracay hat geschrieben:(23 Feb 2017, 22:54)

Du meinst allen ernstes die gigantischen Kosten für klinische Studien solle die Politik tragen? Oder wie ist das zu verstehen? Hältst du das BfArM für "gekauft" oder für nicht kompetent? Oder was denkst du was deren Aufgabe ist?
Ich halte das BfArM nicht für gekauft, sondern für unterbesetzt und in seinen Kompetenzen so beschnitten, dass sie praktisch keine Chance gegen die Lobbyisten der Pharmaindustrie haben. Dort arbeiten deutlich mehr und besser bezahlte Leute. Die US-Zulassungsbehörde FDA kontrolliert zum Beispiel deutlich strenger, und es wird nur ein Bruchteil der Medizinprodukte zugelassen. Vor allen die neuen Produkte die keine Verbesserung erwarten lasen und nur die Gewinnmarge erhöhen sollen.
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Re: Wahlumfragen.

Beitrag von yogi61 »

harry52 hat geschrieben:(23 Feb 2017, 21:16)

Moses,
du sprichst mir aus dem Herzen und ich frage mich, was "Linke" wie yogi in Wahrheit sind, wenn sie millionen Menschen als "Vieh" bezeichnen? Ich gehöre ja offensichtlich auch zu dem Vieh. Ich will ja nicht angeben, aber ich habe mein Abitur mit Mathe- und Physik-Leistungskurs gemacht und ich war da der Beste und meine Durchschnittsnote war 1,6. Ich liebe Mathe, Physik, Stephen Hawking, Richard Dawkins, Daniel Dennett... und außerdem habe ich zwei Töchter alleine groß gezogen und mache mir vielleicht auch deswegen viele Gedanken über die Zukunft.

Linke wie Yogi verachten aber nicht nur Nerds und Eliten, sie hassen ja auch witzigerweise den BILD-Leser, also auch die mit wenig Geld und Bildung, für die sie angeblich Politik machen.
Das ist kein links-rechts-Thema, auch wenn Du das in bester McCarthy-Manier immer vermutest liebe harry52. Selbst der letzte neoliberale Holzkopf sollte einsehen, dass dieses Thema grosse Teile der Bevölkerung und auch die Unternehmen berührt. Da wird bei der Erbschaftssteuer Zeter und Mordio gerufen, weil man angeblich inhabergeführte Unternehmen schützen möchte, gleichzeitig werden auch diese Firmen aber durch die verfehlte Gesundheitspolitik zur Kasse gebeten. Wenn Mathematik Dein Hobby ist, dann solltest Du endlich mal anfangen zu rechnen.
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Re: Pflege- und Gesundheitsreform

Beitrag von yogi61 »

Cobra9 hat geschrieben:(23 Feb 2017, 19:37)

Wie gesagt Ich bin da Laie und nur eigentlich Konsument. Gut durch meine Aktive Zeit beim DRK weiss Ich schon etwas über Wirkstoffe usw. ---> aber mich würde doch interesseren ab welchem Zeitraum ein Medikament als "sicher" gilt für den Verbaucher.
Es geht nicht um die Sicherheit, es geht darum, dass heute schon jedes dritte neue Medikament ohne Zusatznutzen ist. Der GKV-Spitzenverband rechnete aus, dass statt der seit 2012 gesetzlich verankerten Preisverhandlung nicht die angestrebten 10 Milliarden Euro,sondern insgesamt nur 2,5 Milliarden Euro eingespart wurden. Alles zu Lasten der Beitragszahler.
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Re: Pflege- und Gesundheitsreform

Beitrag von yogi61 »

Moses hat geschrieben:(23 Feb 2017, 18:40)

Ich fang (mal wieder) mit Deiner ersten Frage an, weil ich nicht müde das immer und immer wieder zu schreiben:

Der Minister bringt die politische Richtungsentscheidung in das Ministerium und dort sitzen die Fachleute. Der Minister muss also Politiker sein (obs da gute gibt muss jeder für sich entscheiden) ein Fachman in Bezug auf sein Ministerium muss er also nicht sein.
Und ich kann Dir nur immer wieder antworten,dass es nicht zielführend ist, wenn der Minister vom Thema keine Ahnung hat und wenn man die Möglichkeit hat, einen Mediziner zum Minister zu machen, dies aber wegen der Postenschacherei nicht tut.
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Re: Pflege- und Gesundheitsreform

Beitrag von Moses »

yogi61 hat geschrieben:(24 Feb 2017, 08:56)

Und ich kann Dir nur immer wieder antworten,dass es nicht zielführend ist, wenn der Minister vom Thema keine Ahnung hat und wenn man die Möglichkeit hat, einen Mediziner zum Minister zu machen, dies aber wegen der Postenschacherei nicht tut.
Deine Meinung sei Dir unbenommen - praktisch hat Fachwissen aber keinen wirkliche Vorteil, kann jedoch nachteilig sein, wenn man den Fachleuten dauern reinquatscht, die Aufgabe des Ministers ist eine andere.
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: Pflege- und Gesundheitsreform

Beitrag von yogi61 »

Moses hat geschrieben:(24 Feb 2017, 09:53)

Deine Meinung sei Dir unbenommen - praktisch hat Fachwissen aber keinen wirkliche Vorteil, kann jedoch nachteilig sein, wenn man den Fachleuten dauern reinquatscht, die Aufgabe des Ministers ist eine andere.
Deine Meinung sei Dir ebenfalls unbenommen. Wenn Du Dich privat aus Deinen Haus ausschliesst und statt eines Schlüsseldienstes einen Schlachter anrufst, kannst Du das natürlich machen. Für die Beitragszahler in der Bundesrepublik ist so etwas aber kontraproduktiv und das ist an der Kostenexplosion auch leicht zu messen.
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Re: Pflege- und Gesundheitsreform

Beitrag von Brainiac »

Moses hat geschrieben:(24 Feb 2017, 09:53)

Deine Meinung sei Dir unbenommen - praktisch hat Fachwissen aber keinen wirkliche Vorteil, kann jedoch nachteilig sein, wenn man den Fachleuten dauern reinquatscht, die Aufgabe des Ministers ist eine andere.
Na ja, das sehe ich schon ein bisschen anders.

Klar, die Aufgabe eines Ministers, wie jeder Führungskraft im Top Management, ist vor allem Führung und Kommunikation. Es ist aber absolut nicht schädlich, auch mal selbst in dem Fachgebiet tätig gewesen zu sein - sofern man in der Lage ist, davon zu abstrahieren und nicht die eigenen Erfahrungen für allgemeingültig hält. Im Gegenteil, etwas Fachwissen und auch der "Stallgeruch" helfen dabei, dass einem die Gesprächspartner, beispielsweise Chefs von Pharmakonzernen, nicht einen vom Mond erzählen können. Auch ist man eher fähig zu beurteilen, ob einem die eigenen Mitarbeiter sinnvolle Konzepte vorlegen, oder Schrott. Des weiteren dürfte die Akzeptanz bei den eigenen Fachleuten etwas höher sein.
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Re: Pflege- und Gesundheitsreform

Beitrag von SirToby »

yogi61 hat geschrieben:(24 Feb 2017, 08:53)

Es geht nicht um die Sicherheit, es geht darum, dass heute schon jedes dritte neue Medikament ohne Zusatznutzen ist. Der GKV-Spitzenverband rechnete aus, dass statt der seit 2012 gesetzlich verankerten Preisverhandlung nicht die angestrebten 10 Milliarden Euro,sondern insgesamt nur 2,5 Milliarden Euro eingespart wurden. Alles zu Lasten der Beitragszahler.
Falsch. Ein Medikament findet nur dann Eingang in den Leistungskatalog der Krankenkassen, wenn ein Zusatznutzen

a) nachgewiesen ist
b) dieser zu vertretbaren Kosten erstrebt werden kann.

Ein Medikament ohne Zusatznutzen geht also gerade nicht zu Lasten der Beitragszahler.
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Re: Pflege- und Gesundheitsreform

Beitrag von Dampflok94 »

Brainiac hat geschrieben:(24 Feb 2017, 10:10)

Na ja, das sehe ich schon ein bisschen anders.

Klar, die Aufgabe eines Ministers, wie jeder Führungskraft im Top Management, ist vor allem Führung und Kommunikation. Es ist aber absolut nicht schädlich, auch mal selbst in dem Fachgebiet tätig gewesen zu sein - sofern man in der Lage ist, davon zu abstrahieren und nicht die eigenen Erfahrungen für allgemeingültig hält. Im Gegenteil, etwas Fachwissen und auch der "Stallgeruch" helfen dabei, dass einem die Gesprächspartner, beispielsweise Chefs von Pharmakonzernen, nicht einen vom Mond erzählen können. Auch ist man eher fähig zu beurteilen, ob einem die eigenen Mitarbeiter sinnvolle Konzepte vorlegen, oder Schrott. Des weiteren dürfte die Akzeptanz bei den eigenen Fachleuten etwas höher sein.
Klingt alles nett. Hat aber Nebenwirkungen. Nehmen wir an, man nimmt einen Spitzenmanager der Pharmaindustrie als Minister. Der weiß garantiert wovon er redet. Aber ich möchte nicht wissen, was dann los wäre. "Die Pharmalobby muß jetzt nicht mehr beim Minister antichambrieren, der Minister ist die Lobby." So etwa wäre zu hören. Alle, die richtig Ahnung haben, sind bereits Teil des Systems.
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Re: Pflege- und Gesundheitsreform

Beitrag von Brainiac »

Dampflok94 hat geschrieben:(24 Feb 2017, 12:38)

Klingt alles nett. Hat aber Nebenwirkungen. Nehmen wir an, man nimmt einen Spitzenmanager der Pharmaindustrie als Minister. Der weiß garantiert wovon er redet. Aber ich möchte nicht wissen, was dann los wäre. "Die Pharmalobby muß jetzt nicht mehr beim Minister antichambrieren, der Minister ist die Lobby." So etwa wäre zu hören. Alle, die richtig Ahnung haben, sind bereits Teil des Systems.
Das ist nun das andere Extrem, dazwischen gibt es ja wohl noch Bandbreiten.

Herr Lauterbach zB., der nach meiner Erinnerung statt Gröhe auch im Gespräch war, ist Mediziner und Medizinforscher gewesen. Dabei war er natürlich auch im weiteren Sinne "Teil des Systems", aber sicher nicht mit den selben Hemmungen bzgl. größerer Umgestaltungen ausgestattet wie jemand, der 5 Jahre Vorstand F+E bei Sanofi gewesen ist.

Oder einfach nur mal Medizin studiert und Arzt gewesen sein, oder von mir aus auch Apotheker, wäre auch schon hilfreich.

Ich sage auch nicht, dass Fachwissen eine zwingende Voraussetzung für ein Ministeramt ist. Persönliche Skills wie Glaubwürdigkeit, Integrität, analytische Auffassungsgabe, Kommunikation, Charisma, Durchsetzungsvermögen, Standing sind sicher wichtiger. Aber hilfreich ist etwas Ahnung vom Thema schon. Es ist vor allem ein Startvorteil, schließlich ist man ja (ggf) nur vier Jahre im Amt.
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Re: Pflege- und Gesundheitsreform

Beitrag von Cobra9 »

yogi61 hat geschrieben:(24 Feb 2017, 08:53)

Es geht nicht um die Sicherheit, es geht darum, dass heute schon jedes dritte neue Medikament ohne Zusatznutzen ist. Der GKV-Spitzenverband rechnete aus, dass statt der seit 2012 gesetzlich verankerten Preisverhandlung nicht die angestrebten 10 Milliarden Euro,sondern insgesamt nur 2,5 Milliarden Euro eingespart wurden. Alles zu Lasten der Beitragszahler.
Ähm ist das nicht eigentlich eher ein Kassenproblem ? Seit wann darf die Politik den bitte Unternehmen verbieten ihre Produkte auf den Markt zu bringen. Gar nicht, wenn keine Risiken usw. bestehen. Ich denke logisch wäre es schon das eine Prüfung eingeführt werden sollte bei neuen Medikamten über Nutzen , Vorteile usw. für die Patienten. Gibt es schon Medikamente mit gleichen Leistungsmerkmalen , Nebenwirkungen usw. könnte man überlegen eben gleichartige Medikamente nicht mehr in den Leistungskatalog aufzunehmen.
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Re: Pflege- und Gesundheitsreform

Beitrag von yogi61 »

SirToby hat geschrieben:(24 Feb 2017, 10:26)

Falsch. Ein Medikament findet nur dann Eingang in den Leistungskatalog der Krankenkassen, wenn ein Zusatznutzen

a) nachgewiesen ist
b) dieser zu vertretbaren Kosten erstrebt werden kann.

Ein Medikament ohne Zusatznutzen geht also gerade nicht zu Lasten der Beitragszahler.
Träum weiter., aber wie gesagt, das ist nur ein Aspekt im Versagen in der Pflege und Gesundheitspolitik.
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Re: Pflege- und Gesundheitsreform

Beitrag von yogi61 »

Cobra9 hat geschrieben:(24 Feb 2017, 15:06)

Ähm ist das nicht eigentlich eher ein Kassenproblem ? Seit wann darf die Politik den bitte Unternehmen verbieten ihre Produkte auf den Markt zu bringen. Gar nicht, wenn keine Risiken usw. bestehen. Ich denke logisch wäre es schon das eine Prüfung eingeführt werden sollte bei neuen Medikamten über Nutzen , Vorteile usw. für die Patienten. Gibt es schon Medikamente mit gleichen Leistungsmerkmalen , Nebenwirkungen usw. könnte man überlegen eben gleichartige Medikamente nicht mehr in den Leistungskatalog aufzunehmen.
Dazu nur ein Beispiel von zig anderen Tricks.

Neues Etikett, daher 42-facher Preis

Eine besonders dreiste Strategie zur Gewinnmaximierung ist die Neuvermarktung bereits eingeführter Medikamente. Beispiel Alemtuzumab: Vor 2012 war der Wirkstoff unter dem Handelsnamen MacCampath für 21,07 Euro pro Milligramm zu haben – als Mittel gegen Blutkrebs. „Dann wurde das Mittel über Nacht weltweit vom Markt genommen“, berichtet Chistiane Fischer von MEZIS. „Wir haben bis Kolumbien nachgeforscht. Das Mittel war verschwunden. Dann wurde es wieder zugelassen für Multiple Sklerose (MS).“ Einziger Grund für die Neuetikettierung: Mehr Profit. Der MS-Markt ist größer und die Konkurrenz-Präparate sind teurer. Jetzt kostet es unter dem neuen Namen Lemtrada 887,75 Euro pro Milligramm – 42 mal soviel wie zuvor. Alter Wein in neuen Schläuchen, ohne große Entwicklungskosten. Dabei rechtfertigt die Pharmabranche ihre Preise gerade mit der teuren und risikoreichen Forschung.


http://www.swr.de/odysso/teure-medikame ... 4/1025xwp/

Natürlich ist das auch ein Problem der Kassen, es ist aber vor allen Dingen ein Problem der Politik.
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