Selina hat geschrieben:(12 Feb 2017, 08:20)
Nein, das ist die Lesart vieler AfD-Wähler selbst. Weil Merkel im Sommer 2015 humanistisch und christlich handelte, soll sie "nach links gerückt" sein. Diese These ist schon sehr gewagt und auch etwas verschroben. Andere Lesarten sagen etwas anderes: Nämlich, dass die AfD-Anhänger wegen ihrer Unzufriedenheit mit den etablierten Parteien einfach in Kauf nehmen, eine Partei zu wählen, die keine Berührungsängste mit noch weiter rechts hat, deren Protagonisten oft deutliches Nazivokabular verwenden und auch so denken, die bei den Identitären ein und aus gehen (oder die bei denen). Die AfD gehört klar zu den Neuen Rechten.
Die Unzufriedenheit mit Merkels selbstherrlicher Politik gibt es nicht erst seit 2015! Und es sind auch
nicht die AfD-Anhänger, es sind sehr viel CDU-Wähler mit ihrer Politik unzufrieden - genauer, die Mehrheit der Bevölkerung ist es.
Selina hat geschrieben:(12 Feb 2017, 08:20)]Bei dem Begriff "politische Mitte" hatte ich immer schon Bauchschmerzen, weil unter diesem Begriff (z. B. SPD, "Partei der Mitte" statt der sozialen Gerechtigkeit) auch locker die Agenda2010 eingeführt wurde, die einen gewaltigen Einschnitt in die bis dahin recht gut funktionierenden Sozialsysteme bedeutete mit immensen Folgen für die Menchen (Niedriglohnsektor gravierend vergrößert, immer mehr Armutsrenten). Und trotzdem gibt es natürlich immer noch viele Leute, die von sich selbst sagen, sie stünden eher in der politischen Mitte. Und diese Mitte ist in den letzten Jahren zusehends überschwemmt und infiltriert worden von "völkischen" Erklärungsmustern, die sich diese Mitte zum Teil sogar auch aneignete. Der Beginn war mit Sarrazins "Deutschland schafft sich ab" deutlich sichtbar, obwohl solches Denken schon immer (latent) vorhanden war.
Du ignorierst 1. dass die Agenda 2010 bereits im Jahr 2000 auf einem Sondergipgeltreffen der Staats- und Regierungschefs in Portugal beschlossen wurde ==> Lissaboner Strategie, die darauf ausgerichtet ist, Europa zu inem wettbewerbsfähigen, wissensbasierten Wirtschaftsraum zu machen und 2. das sie von den Grünen (als Koalitionspartner) mit getragen wurde.
Also nichts da mit "Bauchschmerzen wegen dem Begriff politische Mitte und nichts mit "statt sozialer Gerechtigkeit"!
Nunja - was Linke so unter "sozialer Gerechtigkeit" verstehen, ist durchaus kein Geheimnis.
Und ja natürlich - jeder, der sich mit diesem Staat verbunden fühlt, der sich für den Erhalt unserer (westlichen) Kultur einsetzt ist rechts - eigentlich
jeder der nicht zu den 8,6% linken Wählern (oder max 17%, wenn man die Grünen mit einrechnet) ist rechts.
Da wundert es nicht, dass es für Linke keine politische Mitte gibt.
Selina hat geschrieben:(12 Feb 2017, 08:20)Das geschieht alles sukzessive und scheinbar unauffällig und schleichend (auch mit solchen Diskussionen über eine angeblich stärkere Zuwendung zu Traditionen, zum Nationalen, zu angeblich indentitätsstiftenden Gemeinschaften - siehe Thread), so dass man als relativ aufmerksamer Beobachter nur feststellen kann, wie salonfähig rechtsnationales und rechtsextremes Gedankengut bereits wieder geworden ist.
Ja natürlich - der "aufmerksame Beobachter" ist natürlich politisch links und selbstverständlich lehnt der - ganz im Sinne seine Ideologie alles ab, was mit Nationalstaat und Tradition zu tun hat, ab. Jeder, der sich für die Erhaltung (westlicher) Kultur, ihrer Traditionen und Werte einsetzt, ist aus diesem Blickwinkel rechtsextrem. Da zählen dann natürlich auch konservativ eingestellte Menschen dazu.
Selina hat geschrieben:(12 Feb 2017, 08:20)Vieles kommt harmlos und sich wissenschaftlich gebend daher. Dem gehen viele schlicht auf den Leim. Dieses Eindringen in Alltagsthemen der Menschen ("Genderwahn", "Frühsexualisierung", die "richtige" Familie bestehe aus Vater, Mutter, Kind) ist übrigens Konzept der Neuen Rechten. Sagen sie ganz offen. Locker sitzt die AfD in allen Talkrunden, wo sie offen für ihr Weltbild Propaganda machen darf. Hauptsache, die Quoten stimmen. Auch die Sündenbockpolitik (Flüchtlinge) funktioniert schon wieder sehr gut.
Ja genau - die Vertreter des Gender-Mainstream dringen zunehmend in das "Alltagsleben" der Menschen ein. SIE sind es, die per Diktat bestimmen, was Menschen zu tun und wie sie zu denken haben.
Hast du dir schon mal überlegt, woher die Gender-"Theorie" stammt, auf welcher Ideologie die basiert? - nein hast du sicher nicht! Sie basiert auf der Ideologie des Marxismus. Das Postulat einer "patriarchalen Gesellschaft" - des "Patriarchat" (schlechthin) stammt von Engels, propagiert in seinem Werk "Der Ursprung der Familie, des
Privateigentums und des Staats" - darin postuliert er die Existenz eines Matriarchats, welches durch das Patriarchat beseitigt wurde und das es nun zu beseitigen gelte.
Dumm nur, dass es keine archäologischen Hinweise - nicht einen einzigen - gibt, dass so etwas wie das Matriarchat in der Geschichte der Menschheit jemals in größerem Umfang gegeben hätte bzw dass matriarchale Strukturen jemals Einfluss und/oder Bedeutung für die kulturelle Entwicklung der Menschheit gehabt hätte.
Was Engels auf der Grundlage der Forschung eines einzelnen "Volkskundlers", der einzelne nordamerikanische Stämme besuchte, als "weltweites kulturtragendes Matriarchat" behauptet, entpuppt sich bei "näherem Hinsehen" als matrilineare bzw matrilokale Gesellschaft
ohne jegliche hierarchische Strukturen.
Ebenso wenig gibt es archäologische Befunde oder auch nur Hinweise für die Existenz eines "Patriarchats".
Alle von Marija Gimbutas vertretenen Thesen zur "Einwanderung patriarchaler Völker" nach Europa und die damit verbundene gewaltsame Beseitigung matriarchaler Strukturen, sind inzwischen mittels archäologischer Befunde
widerlegt!
Trotz dieser Widerlegung, wird von Feministinnen und Gendervertretern weiterhin von einem Patriarchat/patriachler Gesellschaft gefaselt, die es zu überwinden gelte. Wie soll etwas überwunden werden, das nie existiert hat? Kannst du mir das verraten?
Für die Thesen der Gendervertreter gibt es nicht die geringste wissenschaftliche Grundlage - es ist reine Ideologie.
Und mehr noch:
„Gender-Studies haben nachgewiesen, dass es kein vorgefertigtes Geschlecht gibt – es ist ein Konstrukt, abhängig von historischen und kulturellen Kontexten“, sagt Thorsten Voß, Dozent für den Studiengang Gender-Studies an der Universität Bielefeld. Das ist die ideologische Grundlage, das Mantra dieser Disziplin. Sie beruht auf einer Theorie des Psychologen John Money, die in den 70er-Jahren von Feministinnen begeistert aufgenommen wurde.
Moneys Versuch, seine Theorie der erlernten Geschlechtsrollen durch „Geschlechtsneuzuweisung“ am lebenden Objekt zu belegen, endete tragisch mit dem Selbstmord seines Patienten. Moneys Auffassungen sind durch die Naturwissenschaften, vor allem die Hirnforschung, längst widerlegt [...]
Was Eltern seit eh und je erfahren, ist auch nach Jahrzehnten geschlechtsverleugnender Pädagogik noch evident: Jungen und Mädchen, Männer und Frauen trennt nicht nur der „kleine Unterschied“. Sie sind im Wesen verschieden. Die Wochenzeitung „Die Zeit“, des antiemanzipatorischen Konservatismus unverdächtig, stellte kürzlich fest: „Alle erzieherischen Versuche, aus Jungen und Mädchen geschlechtsneutrale Wesen zu machen, sind gescheitert.“
Das politische und akademische Establishment findet sich nicht damit ab. [...]
Die Akteure der Gender-Studies verwischen den Unterschied zwischen der politischen Forderung nach Gleichheit und den Inhalten der Wissenschaft. Frauenförderung und Frauenforschung an den Universitäten sind meist weder personell noch inhaltlich getrennt. [...]
Wenn Gender-Forscher sich mit Naturwissenschaften befassen, dann interessieren sie meist weniger die bedeutenden Erkenntnisse von Biologie und Medizin über die Unterschiede der Geschlechter. Diese entkräften schließlich die Ausgangsthese der Gender-Studies und stellen somit ihre Disziplin als solche in Frage. [...]
Und hier nun der entscheidende Satz aus dem zitierten Link:
"Viele Gender- und vor allem Queer-Forscher machen kein Geheimnis daraus, dass ihr Forschungsgegenstand ihren sexuellen Interessen entspricht. Queer-Forscher befassen sich also „wissenschaftlich“ mit sich selbst, das heißt mit ihrer durch sexuelle Identitäten und Praktiken definierten Szene."
Eine marginale Minderheit - gemessen an der Gesamtbevölkerung - erforscht sich also selbst, formuliert ihre politischen Forderungen und
diktiert diese der Mehrheit. Und wenn diese Mehrheit, sich gegen eine Ideologie, die nur den Interessen dieser marginalen Minderheit widersetzt, dann wird sie als rechts abgestempelt.
Ja selina - die "richtige" Familie besteht aus Vater-Mutter- und Kind! Es sind immerhin 78%
aller Familien in Deutschland, die dieses Familienmodell leben.
Es sind immer noch
ausschließlich Frauen, die Kinder gebären können und Männer die Kinder zeugen. Daran ändert auch die Reproduktionsmedizin nichts. In Vitro befruchtete Eizellen (Zygoten) werden
Frauen implantiert. Noch kein einziger Mann hat bisher ein Kind geboren.
Und auch wenn Homosexuelle Kinder adoptieren, bleibt es eine Tatsache, dass dieses Kind von einem Mann gezeugt und von einer Frau geboren wurde.
Genauso wie es eine Tatsache bleibt, dass 90 bis 95%
aller Menschen heterosexuell veranlagt sind.
Das hat nichts, aber auch gar nichts mit "rechts" oder "neurechts" zu tun, sondern mit biologischen Fakten.
Und an genau diesen biologischen Fakten hat sich der Unterricht - der Sexualkundeunterricht - in Schulen zu orientieren und
nicht die Ideologie einer marginalen Minderheit zu vertreten und schon gar nicht mit deren Lebensvorstellungen und Lebensmodellen zu indoktrinieren.
Diesbezüglich gibt es eine Urteil des Bundesverfassungsgerichts, gegen welches mit den neuen "Bildungsplänen" verstoßen wird, die sehr wohl Frühsexualisierung beinhalten, wenn es nach einer Prof. Tuider und einem Prof Sielert geht.
Und auch das hat nichts, aber auch gar nichts mit "rechts" oder "neurechts" zu tun.
Nein - sich gegen das
politische Diktat einer Minderheit zur Wehr zu setzen, hat nichts mit "rechts" zu tun!
Selina hat geschrieben:(12 Feb 2017, 08:20)All das macht mir große Sorgen und vielen anderen Menschen verschiedener politischen Ausrichtung ebenso. Da sollte man schon genau hinschauen, auch diese Sorgen ernst nehmen und gegensteuern. Ich vernehme immer, wenn es um Pegida, AfD und co. geht, "man muss die Sorgen der Menschen ernst nehmen. Sie fühlen sich nicht mehr vertreten durch die Politik". Da frage ich mich allmählich, wer die Sorgen der Menschen ernst nimmt, die kein Deutschland nach AfD-Verschnitt wollen. Und deren Zahl ist meines Erachtens ziemlich groß.
Die Politiker jedenfalls nicht!
Einer Emnid-Umfrage zufolge (Nov.2016) sind zwei Drittel der Deutschen genau dieser Meinung.
Aber die sind ja alle rääächts, sind alle Pegida- und AfD- Anhänger - gelle!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.
Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen