Also wie immer hier nach den X-Beitrag hat absolut nix mehr mit dem Thementitel zu tun. Es ist schwierig sich aus den teilweise völlig OT Beiträgen ein halbwegs vernünftiges Bild zu machen, um was es jedem so gehen mag.
"Würdest du , wenn du die Möglichkeit hättest, eine andere Kultur entdecken?" nun ja - wie sieht diese "Möglichkeit" eigentlich aus ? In D kann man inzwischen von "Außen" so manche fremde Kultur "entdecken".
Manchmal auch ohne den geringsten Wunsch dies zu tun.
Was mein "gesundes Volksempfinden" so hergibt, es gibt eigentlich eine selbst gewollte Integration mit abschließender Assimilation in der möglichst "frühen nächsten Generation". Wer aus einem sehr verwandten Kulturkreis kommt, wird dabei weniger Probleme haben, als ein kulturell total Fremder, der als "Sahnehäubchen" noch einer irgendwie aggressiven Religion anhängt.
Die zweite und aus meiner Sicht unerwünschte Möglichkeit ist "Siedeln" im auserkorenen neuen "Heimatland" - bilden einer Parallelgemeinschaft, die nicht nur keinerlei Anstalten macht sich irgendwie zu "integrieren" sondern darüber hinaus die Kultur ihres "Wirtsvolks" zutiefst verachtet,
weil sie entweder unfähig ist, eigene Grundsätze anzupassen oder ihre Religion dies explizit verbietet.
So ist die einfache Frage, "integrierst Du Dich schon" oder "siedelt Du hier nur"...
Wer eher zu letzterem tendiert, ist schlicht in einer Art "Warteschleife" - warten auf den Tag, wo man "irgendwie" die "Aborigines" kulturell und meist auch religiös zu beherrschen versucht.
Es mag ja dazwischen durchaus Variationen der Anpassung geben, wer jedoch in eine fremde Kultur ohne jede echte Anteilnahme an dem was dort als wichtig und "richtig" angesehen wird vorbeilebt, wird wohl kaum erlauben, das seine Kinder sich "aus seiner Sicht" dieser fremden und zugleich ablehnend konnotierte "Kultur" annähern oder gar darin aufgehen.
Nun ich hatte mehrfach die Möglichkeit mir davor völlig fremde Kulturen zu "entdecken". Speziell in der Ländern, die vom Islam geprägt sind habe ich mehrere Jahre beruflich zugebracht. Zum Teil als Beamter auf Zeit. Näher dran geht ja wohl kaum. Ich habe Freunde gefunden, eigentlich nur im sehr liberalen Oman. Dort war der "Kulturschock" vergleichsweise gering. Zum einen habe und wurde ich intensiv auf das was da "über mich kommt" vorbereitet - Religion, Rechtslage - wie verhält man sich während Entführungen
- kein Blödsinn, "Dozent" ein Libanese, dem das schon zweimal widerfahren war. Selbst habe ich alles wessen ich damals habhaft werden konnte, gelesen. Die arabische Sprache leider nur auf Touristenniveau - war damals froh genügend Englisch zu beherrschen, um mich entsprechend "integrieren" zu können.
War eine sehr schöne und interessante Zeit - die letzten drei Jahre - davor im Irak und Saudi Arabien - (danach in Afrika) war es aus bestimmten Gründen eher sehr distanziert und im Krieg, unter den Bedingungen eines Saddam Hussein etwas zum abgewöhnen...
Man muss einfach mal in solchen Diktaturen gelebt haben um zu verstehen was Freiheit bedeutet. Die kulturellen Unterschiede - insbesonders harsch durch die Religion "ausgeformt" -
gehören nicht zu den Regeln nach denen ich bereit bin dauerhaft zu leben. Eine hiesige Veränderung in diese Richtung ist was mich angeht, ein totales no go ! Das bedeutet nicht, ich könne deren Einstellung für sich selbst nicht akzeptieren oder wäre feindselig gesonnen. Nein, solange ich in deren Ländern war, habe ich mich soweit angepasst wie notwendig - es war immer klar - der Aufenthalt ist zeitlich begrenzt. Umgekehrt, habe ich bereitwillig "Antworten" gegeben, wenn dies gewünscht wurde. Durchaus versucht, meinen Standpunkt - großkotzig ausgedrückt - "über meine Kultur berichtet..." Niemals, allerdings mit der Absicht diese gar zu "verbreiten". Religion - viele Stunden "Gespräche" - auch mal eine Diskussion warum jemand (ein Sudanese) partout seine Tochter beschneiden lassen will. Dabei mal komplett verstanden wie dieser Kulturkreis "Frauen" wahrnimmt - sehr, sehr unerfreulich...
Einige für Nomaden (Beduinen mit denen hatte ich hauptsächlich "zu tun") wichtige Verhaltensweisen sind in deren Umfeld Pflicht und es fällt durchaus leicht sich da anzupassen. Das man bei Bewirtungen besser auf seine linken Hand "sitzt" ist eine wichtige Regel. Auch wenn dort inzwischen meist jeder seine linke Hand waschen kann, es ist einfach höchst unfein - ekelig - für alle am "Tisch" - wenn einer in irgend einer Weise Nahrung mit "links" auch nur berührt. Es gibt jede menge Regeln, die man "in situ" problemlos anwenden kann ohne gleich seine eigene kulturelle Identität einzubüßen. Wieder Zuhause in D ist manches davon nur noch kurios und aus dem Zusammenhang gerissen eher nutzlos.
Kultur ist (auch) sich gegenseitig achten, sich auf den "Anderen" einstellen, die wichtigsten Fettnäpfchen vermeiden - so kann man weiter fremd und doch befreundet sein. Wer allerdings in der Welt des Anderen dauerhaft leben will oder muss, sollte sich möglichst bald und soweit wie möglich assimilieren. Für alles andere reicht die Integration erst einmal aus. Zweifellos kann man immer etwas lernen.....
So wie die Soße den Salat eher nicht "durchdringt" allenfalls allseitig "umhüllt", ist es meist mit dem "Verschmelzen" von Kulturen bestellt....
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)