Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

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Dark Angel
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(14 Dec 2016, 12:47)

Was du zur Breite des Kulturbegriffs sagst, meine vollste Zustimmung. Dazu gehört alles, bis hin zur Lebensweise, zu Traditionen und Bräuchen. Oft, und auch da hast du recht, wird der Kulturbegriff aber nur im Sinne von Kunst und Kultur verwendet. Das jedoch ist hier ja nicht gemeint. Also noch mal: Zustimmung. Ich gehöre halt nur zu den Skeptikern, denen es nicht ganz geheuer ist, wenn der Begriff der Kultur von der Neuen Rechten so vereinnahmt wird als "vorpolitischer Raum", den es zu besetzen gelte. Man sieht es als Aufgabe an, alles, was etwa von den 68ern errungen, von den Grünen in ihrer progressiven Phase fortgesetzt und schließlich als Gesellschaftskonsens übernommen wurde, zu hinterfragen und nach Möglichkeit wieder abzuschaffen. Man dichtet sich quasi einen eigenen neu-alten Wertekanon zusammen. Wo Vater-Mutter-Kind-Familien den Vorrang gegenüber anderen Lebensentwürfen haben, wo Männer-dominierte Familienhierarchien mit dem Oberhaupt als Ernährer, also ein klares Patriarchat, wieder eingeführt und sexuelle Selbstbestimmung und Freiheit als "Gendermainstreaming" oder gar als "Genderwahn" bezeichnet werden. Letzteres wolle man "bekämpfen", hört man von Neuen Rechten. Und wenn man sich von diesem Kulturbegriff abgrenzen möchte, halte ich das für völlig normal und auch für vernünftig.
Nachtrag: das mit der sexuellen Selbstbestimmung erzähle doch mal den Belästigern und Vergewaltigern von Köln, Freiburg, Hamburg, Leipzig, Meiningen, Bonn, Sömmerda u.v.m. :mad:
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Selina
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(14 Dec 2016, 15:11)

Sorry, wenn ich dich wiederum enttäuschen muss, aber Gender Mainstream ist die offizielle Bezeichnung für die politische Strategie der Gleichstellung (nein nicht der Geschlechter - schon lange nicht mehr. Was inzwischen durchgesetzt werden soll nennt sich "Queer-Theory") und diese politische Strategie wurde auf der Weltfrauenkonferenz 1995 in Beiying beschlossen und von der UNO durchgesetzt.
Also nichts mit von "Neuen Rechten geprägter Begriff"!
Du enttäuschst mich nicht. Ist nur interessant, welches Denkgerüst sich die Neuen Rechten so zusammenbasteln. Klingt manchmal fast ein wenig "links", bis es sich dann im fünften Satz ins Gegenteil verkehrt. Aber es ist ja bekannt, dass etwa die AfD aus allen politischen Richtungen Zulauf erhalten hat. Aber ok, dann hat die Neue Rechte den Begriff eben nicht "geprägt", aber seit ihrer Existenz häufig gebraucht. Bis zur Ermüdung :D Ich muss immer lachen, wenn Frau von Storch wieder gegen "Gendermainstreaming" herzieht. Weil das wie "mit Kanonen auf Spatzen schießen" wirkt.

http://www.zeit.de/2015/10/geschlechter ... er-politik
Dark Angel hat geschrieben:(14 Dec 2016, 15:11)

Und noch ein Hinweis, wenn du schon von "verlogen" redest, beschäftige dich mal etwas intensiver mit Gender Mainstream/Gender Studies - vielleicht erkennst du dann, die Ideologie und deren Grundlagen dahinter. Ich habe nicht ohne Grund auf den entsprechenden Thread - hier im Forum - verwiesen.
Nein - es handelt sich keineswegs um eine "in der Gesellschaft vorherrschende Meinung" sondern um das politische Diktat einer verschwindend geringen Minderheit.
Das ist nicht mein Eindruck. Die Menschen um mich herum, und das sind Leute verschiedener Weltsichten, politischer Ansichten und Konfessionen, empfinden das gleichberechtige Nebeneinander der verschiedenen Lebensentwürfe und sexuellen Orientierungen als sehr angenehm. Und sie leben das auch. Und ich kenne sehr viele Menschen :D Das ist so eine Art Gundkonsens. Bis auf die Neue Rechte halt.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Selina »

Keoma hat geschrieben:(14 Dec 2016, 14:42)

Nun, man muss kein "neuer Rechter" sein, um zu erkennen, dass bei der Genderisierung einiges schiefläuft.
Und was läuft da schief?
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Keoma »

Selina hat geschrieben:(14 Dec 2016, 15:34)

Und was läuft da schief?
Nur ein Beispiel: Wenn bei einer Diplomarbeit das "Gendern" wichtiger ist als der Inhalt.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(14 Dec 2016, 15:29)

Du enttäuschst mich nicht. Ist nur interessant, welches Denkgerüst sich die Neuen Rechten so zusammenbasteln. Klingt manchmal fast ein wenig "links", bis es sich dann im fünften Satz ins Gegenteil verkehrt. Aber es ist ja bekannt, dass etwa die AfD aus allen politischen Richtungen Zulauf erhalten hat. Aber ok, dann hat die Neue Rechte den Begriff eben nicht "geprägt", aber seit ihrer Existenz häufig gebraucht. Bis zur Ermüdung :D Ich muss immer lachen, wenn Frau von Storch wieder gegen "Gendermainstreaming" herzieht. Weil das wie "mit Kanonen auf Spatzen schießen" wirkt.

http://www.zeit.de/2015/10/geschlechter ... er-politik



Das ist nicht mein Eindruck. Die Menschen um mich herum, und das sind Leute verschiedener Weltsichten, politischer Ansichten und Konfessionen, empfinden das gleichberechtige Nebeneinander der verschiedenen Lebensentwürfe und sexuellen Orientierungen als sehr angenehm. Und sie leben das auch. Und ich kenne sehr viele Menschen :D Das ist so eine Art Gundkonsens. Bis auf die Neue Rechte halt.
Du sprichst immer von gleichberechtigt und gegen gleichberechtigt nebeneinander gelebte Lebensentwürfe hat niemand etwas.
Beim Gender Mainstream geht es aber gerade nicht um das gleichberechtigte Nebeneinander von unterschiedlichen Lebensentwürfen - es geht um Gleichstellung
Gleichstellung ist aber das Gegenteil von Gleichberechtigung! Gleichstellung kann eben nicht synomym zur Gleichberechtigung verwendet werden.
Gleichstellung meint eben - gleichen Anteil, gleiches Ergebnis, meint eben nicht selbstbestimmte Entscheidung für einen bestimmten Lebensentwurf. == Quotenregelung. Gleicher Anteil von Frauen in Aufsichtsräten - gleichgültig ob sie sich selbst dafür entscheiden, gleichgültig ob sie die entsprechenden Voraussetzungen (Qualifikation) mitbringen oder nicht, gleicher Frauenanteil ist zwingend durchzusetzen, gleicher Anteil von Frauen als Professoren an Unis, gleicher Anteil von Frauen in MINT-Fächern u.ä. ==> sind die politischen Ziele des Gender Mainstream.
Das hat nichts mit Gleichberechtigung = selbstbestimmter Entscheidung aufgrund gleicher Rechte zu tun. Da wird diktiert "so und nicht anders hat es zu sein".
Du darfst gerne lachen, aber wenn dein Sohn eine bestimmte Stelle/einen bestimmten Job nicht bekommt, allein aus dem Grund, weil er ein Mann ist und die Frauenquote erfüllt werden muss (auch wenn sich keine Frau bewirbt/beworben hat und deshalb die Stelle unbesetzt bleibt) lachst du nicht mehr. Dann kapierst du vielleicht, was läuft, dass das eben nichts mit Gleichberechtigung zu tun hat, nichts mit Chancengleichheit.
Und stell dir vor, sich gegen solche Entwicklungen - politisch gewollte Entwicklungen zur Wehr zu setzen, hat so gar nichts mit rechts, rechtsextrem oder "neurechts" zu tun.
Und JA - dieses Gender Mainstreaming gehört abgeschafft und zwar schnellstens!
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von harry52 »

Dark Angel hat geschrieben:Dennoch wurden sie von der gleichen Kultur geprägt...
Nein.
Das Kulturangebot ist heutzutage so riesig und unterschiedlich und ich sehe es an meinen Eltern und mich. Die können mit 90%, was mich geprägt hat, nichts anfangen. Die kamen auch nie in Berührung damit. Die kennen Tolkien nicht, Dawkins auch nicht, Nightwish nicht, Greenday nicht.... nahezu nichts von meiner Musik, Literatur, meinen Lieblingsspielen, .... Habe ja einiges bereits aufgezählt.

Ich kenne umgekehrt auch vieles nicht.
Vieles alte, aber auch vieles neue. Es gibt ja z.B. diesen japanischen Kram wie z.B. Mangas. Ich habe null Ahnung davon. Null! Meine Tochter kennt davon einiges. Ich weiß beispielsweise auch nicht, wer beim Snowboard Weltmeister ist, oder was es da alles gibt. Bei vielen anderen modernen neuen Sportarten geht es mir so. Ich habe null Ahnung davon.

Und so geht es uns allen heutzutage.
Der eine hat noch nie zu Hause was von Beethoven gehört, andere haben noch nie was von Deep Purple gehört, der nächste kennt keine drei Volksmusik Sänger .... Das ist ja auch einer der Gründe, warum die Gesellschaft sich immer weiter aufspaltet.

Dark Angel hat geschrieben:Unsere Kultur ist bunt!
Ja. Genau das versuche ich Dir zu erklären.
Dann sind wir uns endlich ja einig. Ich war geil in Mathe, Physik, ... aber mochte die sogenannten Laberfächer nicht. Komm doch direkt zu dem Punkt, dann reden wir auch nicht aneinander vorbei.

Nochmal:Ja!
Die Kultur ist sogar so bunt, dass ein Leben nicht ausreicht, um überhaupt mit all dem Kram in Berührung zu kommen. Und die tausend Dinge, mit denen du nie in Berührung gekommen bist, von denen wirst Du auch nicht geprägt!!! Das ist logisch. 10000 Sportarten, millionen Bücher.... wer kann mehr als einen Bruchteil jemals davon sehen, oder lesen? Das ist unmöglich, rein rechnerisch. So einfach ist Mathe.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Dark Angel »

harry52 hat geschrieben:(14 Dec 2016, 17:59)

Nein.
Das Kulturangebot ist heutzutage so riesig und unterschiedlich und ich sehe es an meinen Eltern und mich. Die können mit 90%, was mich geprägt hat, nichts anfangen. Die kamen auch nie in Berührung damit. Die kennen Tolkien nicht, Dawkins auch nicht, Nightwish nicht, Greenday nicht.... nahezu nichts von meiner Musik, Literatur, meinen Lieblingsspielen, .... Habe ja einiges bereits aufgezählt.
Irgendwie willst du es nicht begreifen! Alles was du aufzählst, ist nur ein winzig kleiner Teil von Kultur. Kultur - unsere europäische Kultur ist viel mehr - ist alles Wissen, was im Verlaufe unserer Geschichte erworben wurde ==> kummuliertes Wissen, sind unsere Philosophie, Humanismus, Aufklärung, bildende Kunst etc. pp
Und natürlich identifzieren sich die Menschen in Europa mit unserer Kultur. Das tun sie schon, indem sie Menschenrechte - als für jeden Menschen gültig - anerkennen, indem sie unsere Werte als allgemeingültig anerkennen.
Dabei ist es wurscht, ob sich der Einzelnen da nun Tolkien (den ich übrigens sehr mag) toll findet oder "Asteri und Obelix", ob Nighwich oder Steppenwolf, Mozart oder Tschaikowski, H.+Th. Mann oder Hedwig Courts-Mahler.
harry52 hat geschrieben:(14 Dec 2016, 17:59)Ich kenne umgekehrt auch vieles nicht.
Vieles alte, aber auch vieles neue. Es gibt ja z.B. diesen japanischen Kram wie z.B. Mangas. Ich habe null Ahnung davon. Null! Meine Tochter kennt davon einiges. Ich weiß beispielsweise auch nicht, wer beim Snowboard Weltmeister ist, oder was es da alles gibt. Bei vielen anderen modernen neuen Sportarten geht es mir so. Ich habe null Ahnung davon.

Und so geht es uns allen heutzutage.
Der eine hat noch nie zu Hause was von Beethoven gehört, andere haben noch nie was von Deep Purple gehört, der nächste kennt keine drei Volksmusik Sänger .... Das ist ja auch einer der Gründe, warum die Gesellschaft sich immer weiter aufspaltet.



Ja. Genau das versuche ich Dir zu erklären.
Dann sind wir uns endlich ja einig. Ich war geil in Mathe, Physik, ... aber mochte die sogenannten Laberfächer nicht. Komm doch direkt zu dem Punkt, dann reden wir auch nicht aneinander vorbei.

Nochmal:Ja!
Die Kultur ist sogar so bunt, dass ein Leben nicht ausreicht, um überhaupt mit all dem Kram in Berührung zu kommen. Und die tausend Dinge, mit denen du nie in Berührung gekommen bist, von denen wirst Du auch nicht geprägt!!! Das ist logisch. 10000 Sportarten, millionen Bücher.... wer kann mehr als einen Bruchteil jemals davon sehen, oder lesen? Das ist unmöglich, rein rechnerisch. So einfach ist Mathe.
[/quote]
Halloohoo - liest du überhaupt was ich schreibe?
Du zählst immer nur winzige Bestandteile dessen auf, was Kultur - europäische Kultur überhaupt ausmacht. Zum wiederholten Male - unsere Kultur beschränkt sich weder auf Kunst (Malerei, Literatur etc) und auch nicht auf die letzten 100 bis 200 Jahre. Unsere Kultur hat ihre Wurzeln im antiken Griechenland und im antiken Rom - beide haben unsere Werte (den Humanismus) maßgeblich geprägt, beide haben den Grundstein für unsere heutigen Wissenschaften gelegt, für die Sportarten, die wir heute betreiben.
Durch diese Kultur - das Komplexe Ganze - ist jeder Mensch geprägt/sozialisiert und identifiziert sich auf die eine oder andere Weise mit dieser Kultur.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(14 Dec 2016, 15:34)

Und was läuft da schief?
z.B. dass Biologie/die Erkenntnisse von Evolutionsbiologie, Neurowissenschaften über Unterschiede zwischen den Geschlechtern komplett geleugnet werden, dass Geschlecht (auch das biologische) als rein kulturell/sozial konstruiert behauptet wird, indem an längst widerlegten Thesen festgehalten wird und die ständig neu widergekäut werden.
Dass sexuelle Orientierung als frei wählbar (außer natürlich bei Homosexuellen) behauptet wird, das die existenz von 60 + x Geschlechtern behauptet wird.
Das läuft schief.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von frems »

Keoma hat geschrieben:(14 Dec 2016, 15:38)

Nur ein Beispiel: Wenn bei einer Diplomarbeit das "Gendern" wichtiger ist als der Inhalt.
Ist das denn ein verbreitetes Phänomen oder Einzelfälle, die in gewissen Kreisen monatelang durch alle Kanäle geschossen werden? :?:
Labskaus!

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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Keoma »

frems hat geschrieben:(14 Dec 2016, 20:50)

Ist das denn ein verbreitetes Phänomen oder Einzelfälle, die in gewissen Kreisen monatelang durch alle Kanäle geschossen werden? :?:
Erstens, was soll " gewisse Kreise" bedeuten ,zweitens, da wäre jeder Einzelfall einer zu viel.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von frems »

Keoma hat geschrieben:(14 Dec 2016, 23:11)

Erstens, was soll " gewisse Kreise" bedeuten ,zweitens, da wäre jeder Einzelfall einer zu viel.
Na jene Kreise, die so besessen vom Genderdingens sind. Und klar mag jeder Einzelfall zu viel sein. Aber es ist schon ein Unterschied, ob sowas bei einer Million Menschen vorkommt oder bei einem von einer Million.
Labskaus!

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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von harry52 »

Dark Angel hat geschrieben: Irgendwie willst du es nicht begreifen! Alles was du aufzählst, ist nur ein winzig kleiner Teil von Kultur. Kultur - unsere europäische Kultur ist viel mehr -
...Du zählst immer nur winzige Bestandteile dessen auf, was Kultur - europäische Kultur überhaupt ausmacht.
Wir drehen uns im Kreis.
Ich hatte bereits darauf hingewiesen, dass es mir unmöglich ist, sämtliche Teile der Kultur aufzuzählen. Da würde ein Menschenleben nicht ausreichen und mit ca. 99% bin ich sowieso nie in Berührung gekommen und weiss rein gar nichts davon. Oft weiss ich nicht einmal, dass es sie gibt.

Und:
Was ich nicht kenne und mit dem ich nie in Berührung gekommen bin, kann mich auch nicht prägen.

Eins meiner Beispiele: Mangas aus Japan
hatte das doch gut erklärt. Ich habe keine Ahnung von Mangas, aber viele tausend andere (meist junge) Europäer kennen sich da aus und die Mangas prägen zum Teil ihre Freizeit, ihre Kleidung .... Das ist auch keine europäische Kultur bzw. erst seit wenigen Jahren.

Ich habe davon, wie gesagt, keine Ahnung und mich haben die Mangas nicht geprägt. Das ist eines von tausenden Kultur-Teile, die komplett an mir vorbei gegangen sind.

Wir sind uns doch einig:
Die kulturellen Einflüsse und Angebote sind in der heutigen globalisierten Welt viel zahlreicher als früher und täglich werden neue erfunden. Neue Arten von Musik, neue Sportarten, neue Philosophien (denke z.B. an Daniel Dennett), neue wissenschaftliche Erkenntnisse, neue Technik (denke an PC, Internet, Smartphone, ...)....

Es gibt zwar eine gemeinsame Kultur in Europa, aber sie besteht aus millionen Teilen und von den meisten Teilen kann man gar nichts wissen, schon wegen der Menge, und sie prägen einen dann auch nicht.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von harry52 »

Dann gibt es auch etwas, was man Wertewandel nennt.
Vieles, was als westliche Werte genannt wird, gibt es noch gar nicht lange, z.B. Gleichberechtigung der Frau, Demokratie, Religionsfreiheit, Homoehe, .... Das beweist, dass sich die Dinge auch ständig ändern bzw. wandeln.

Und in Deutschland leben millionen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund,
die diese (modernen) Werte ablehnen, oder teilweise ablehnen. Beispiel: Ich sehe immer wieder in meiner Stadt junge Frauen, die sich kleiden wie zu Adenauers Zeiten. Ich weiss gar nicht so genau, wo die herkommen und rate mal. Das sind Spätaussiedler und sie sind streng religiös und halten garantiert auch nichts von der Homoehe.

Mit diesen Menschen teile ich wenig an Werten
und ich empfinde auch keine Zusammengehörigkeit und wenn ich denen mit Evolutionstheorie oder moderner Bibelforschung z.B. durch den weltbekannten Archäologen Israel Finkelstein komme, z.B. hiermit: https://www.perlentaucher.de/buch/israe ... richo.html

Dann bin ich mir sicher, dass sie nichts davon hören und wissen wollen.
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Atheist »

harry52 hat geschrieben:(15 Dec 2016, 09:40)
Beispiel: Ich sehe immer wieder in meiner Stadt junge Frauen, die sich kleiden wie zu Adenauers Zeiten. Ich weiss gar nicht so genau, wo die herkommen und rate mal. Das sind Spätaussiedler
Ich hätte jetzt auf Studentinnen außerhalb der Feierstunde getippt.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(14 Dec 2016, 16:22)

Und JA - dieses Gender Mainstreaming gehört abgeschafft und zwar schnellstens!
Mir geht es lediglich um diese zuspitzenden Formulierungen "Gendermainstreaming" und "Genderwahn". Daher schreibe ich das auch in Anführung. Vor allem Letzteres ("Genderwahn") gibt es doch so gar nicht, wie es die Neue Rechte immer beklagt. Der größte Teil der Bevölkerung sieht keinen "Geschlechterwahn" in der Gesellschaft. Der existiert lediglich in den Köpfen der Neuen Rechten.

Was diese Erscheinungen des "Gendermainstreamings", die du hier beschreibst, anbelangt, halte ich die ebenfalls für übertrieben. Dennoch sind sie keine tausendfach vorkommenden Erscheinungen in der Gesellschaft. Und nur darum ging es mir: Um die maßlose Übertreibung der Neuen Rechten in diesem "vorpolitischen Raum", womit sie lediglich ihre kruden ideologischen Vorstellungen, die aber nicht mehrheitsfähig sind, umsetzen wollen. Siehe der von mir verlinkte Beitrag über Frau von Storchs Vortrag. Da siehst du sehr gut, wie es gemeint war. Noch besser wird es hier beschrieben:

http://www.taz.de/Debatte-Rechtsextremismus/!5330737/
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Fazer »

frems hat geschrieben:(14 Dec 2016, 20:50)

Ist das denn ein verbreitetes Phänomen oder Einzelfälle, die in gewissen Kreisen monatelang durch alle Kanäle geschossen werden? :?:
Es geht dabei um Universitäten. Die stehen an sich dafür, dass Wissenschaftlichkeit und Bildung deren Ziel ist. Wenn dann Arbeiten, die nicht ausreichend "gegendert" sind, schlechter bewertet werden als andere, hat das weder mit Wissenschaftlichkeit noch Bildung zu tun. Solche Bewertungsmassstäbe gehören nicht an die Universitäten. Da ist jeder Fall zu viel.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(14 Dec 2016, 19:28)

z.B. dass Biologie/die Erkenntnisse von Evolutionsbiologie, Neurowissenschaften über Unterschiede zwischen den Geschlechtern komplett geleugnet werden, dass Geschlecht (auch das biologische) als rein kulturell/sozial konstruiert behauptet wird, indem an längst widerlegten Thesen festgehalten wird und die ständig neu widergekäut werden.
Ich kenne weit und breit niemanden, der so denkt. Keiner leugnet die Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Wär ja auch. Nö, es geht lediglich darum, dass in allen Bereichen der Gesellschaft (auch in Politik und Wirtschaft) ebenso Frauen vertreten sein sollten. Selbstverständlich solche Frauen, die für das jeweilige Amt oder die jeweilige Funktion auch fachlich geeignet sind. Keine Quote auf Biegen und Brechen. Die kann nur in Einzelfällen und in historisch kurzen Etappen unter Umständen mal erforderlich sein, aber nicht als generelles Konzept. Das ist ja klar. Trotzdem: Es gibt einfach keinen Grund, warum Frauen nicht ebenfalls in den oberen Etagen von Politik und Wirtschaft zu finden sein sollten. Im Gegenteil: Mehr Frauen weiter "oben" könnten gerade wegen der biopsychosozialen Unterschiede der Geschlechter für mehr Kreativität und für die Emotionalisierung so mancher Prozesse sorgen. Was ja auch der Fall ist, dort, wo es funktioniert.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(14 Dec 2016, 13:38)
Aaah ja - das phöshe Patriarchat! Da muss ich dich enttäuschen - es gibt kein "klares Patriarchat" - gab es nie.
Das "Patriarchat" wie es von Grünen, Linken und den Gender-Vertretern verwendet wird, ist eine Erfindung von Friedrich Engels, dessen Abschaffung er als Grundvorraussetzung für einen erfolgreichen Klassenkampf ansah:
Nach meinem (aktuellen) Kenntnisstand zielt(e) die ganze marxistische sogenannte "Frauenfrage" immer eher auf die sozialen und wirtschaftlichen Aspekte ab. Die "Gleichberechtigung" (der Frau) kann sich mit Fug und Recht in der Tradition von Marxismus und Klassenkampf sehen. Wenn ich es recht verstanden habe, will jedoch "Gender Mainstreaming" etwas anderes oder zumindest weit weit mehr und auch mehr geistig-philosophisch als dieses alltagstauglich-praktische der (sozialen) "Frauengleichberechtigung" des 20. Jahhrunderts und diese eher überwinden: Nämlich sämtliche vorgefertigten eingebürgerten dichotomischen Muster "dekonstruieren", hinterfragen und anders und neu wieder zusammensetzen. Liegt "Gender Mainstreaming" damit nicht eher in der Familie von Derrida, Heidegger und Nietzsche? Also in einer doch sehr anderen geistig-philosophischen Linie als der Marxismus? Die Homepage der "werteorientierten" Anti-Gendermainstreaming "Agens e.v." etwa setzt ihre Kritik denn auch mit dem Nietzsche-Bezug an:
Nach Nietzsche gibt es keine Wahrheit, sondern nur unterschiedliche Perspektiven und Interpretationen. Der Wille zur Macht entscheidet darüber, welche Perspektive und Interpretation sich durchsetzt.
(http://agensev.de/content/kritik-gender ... cher-sicht) Von Marx ist da überhaupt keine Rede.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von schokoschendrezki »

Fazer hat geschrieben:(15 Dec 2016, 12:07)

Es geht dabei um Universitäten. Die stehen an sich dafür, dass Wissenschaftlichkeit und Bildung deren Ziel ist. Wenn dann Arbeiten, die nicht ausreichend "gegendert" sind, schlechter bewertet werden als andere, hat das weder mit Wissenschaftlichkeit noch Bildung zu tun. Solche Bewertungsmassstäbe gehören nicht an die Universitäten. Da ist jeder Fall zu viel.
Genauer gesagt: Um die sozial- und geisteswissenschaftlichen Bereiche an Universitäten. In Mathematik, Natur- und Ingenieurwissenschaften siehts schon wieder ganz anders aus.

Die Frage für mich ist, was gefährlicher ist: Die übertrieben Leugnung von Differenzen im Gender Mainstreaming oder die völlig einseitige Abladung so gut wie sämtlicher negativer gesellschaftlicher Phänomene auf den einen aufgeblasenen Generalfeind Gendering. Der soll an überhaupt allem schuld sein. Das ist ein historisch nur allzu bekanntes Denk- und Ideologiemuster.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Fazer »

Selina hat geschrieben:(15 Dec 2016, 12:30)

Ich kenne weit und breit niemanden, der so denkt. Keiner leugnet die Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Wär ja auch. Nö, es geht lediglich darum, dass in allen Bereichen der Gesellschaft (auch in Politik und Wirtschaft) ebenso Frauen vertreten sein sollten. Selbstverständlich solche Frauen, die für das jeweilige Amt oder die jeweilige Funktion auch fachlich geeignet sind. Keine Quote auf Biegen und Brechen. Die kann nur in Einzelfällen und in historisch kurzen Etappen unter Umständen mal erforderlich sein, aber nicht als generelles Konzept. Das ist ja klar. Trotzdem: Es gibt einfach keinen Grund, warum Frauen nicht ebenfalls in den oberen Etagen von Politik und Wirtschaft zu finden sein sollten. Im Gegenteil: Mehr Frauen weiter "oben" könnten gerade wegen der biopsychosozialen Unterschiede der Geschlechter für mehr Kreativität und für die Emotionalisierung so mancher Prozesse sorgen. Was ja auch der Fall ist, dort, wo es funktioniert.
Im wesentlichen kann man so eine Position auch als Mann mit unterschreiben. Wobei ein Argument der Sorte:

"Mehr Frauen weiter "oben" könnten gerade wegen der biopsychosozialen Unterschiede der Geschlechter für mehr Kreativität und für die Emotionalisierung so mancher Prozesse sorgen."

letzten Endes natürlich dazu einlädt zu sagen, dass Männer aufgrund ihrer biopsychosozialen Fähigkeiten für bestimmte Bereiche halt einfach besser geeignet sind.

Das Problem beim Gender Mainstreaming ist eben, dass die dort aufgebauten Positionen eben doch die Unterschiede der Geschlechter leugnen. Geschlecht sei nur sozial konstruiert. Da reicht es dann auch aus, wenn ein Mann sagt er fühlt sich wie eine Frau, dann müsste man ihn als Frau behandeln. Bei Facebook soll es 96 Möglichkeiten unterschiedliche Geschlechter einzustellen geben. Und eine Aufteilung von Toiletten in Mann/Frau wird schon als Diskriminierung betrachtet.

Das treibt Blüten, und ist geradezu hirnrissig. Die auf Basis dieser Ideologie vorangetriebene Political Correctness führt zu Gegenreaktionen.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(15 Dec 2016, 12:30)

Ich kenne weit und breit niemanden, der so denkt. Keiner leugnet die Unterschiede zwischen den Geschlechtern.
Ooh doch - Gender"forscher" tun das sehr wohl - z.B. ein Prof. Heinz-Jürgen Voss von der FH Merseburg, oder eine Prof. Sigrid Schmitz von der FU Berlin oder eine Dr. Monika Setzwein von der Uni Hohenheim tun das. Und das sind längst nicht alle!
Die leugnen sehr wohl Unterschiede zwischen den Geschlechtern - alles nur "sozial konstuiert", biologische Unterschiede gibt es nicht, "das biologische Geschlecht ist sozial konstuiert, ist nur zugeschrieben" - OTon Prof Heinz-Jürgen Voss.
Jeder kann sich sein Geschlecht selbst wählen, weil es ja nicht nur zwei Geschlechter, sondern "unzählige".
Alle Gender"forscher" haben ein gemeinsames Feindbild und das heißt Biologie/Evolution.
Selina hat geschrieben:(15 Dec 2016, 12:30)
Wär ja auch. Nö, es geht lediglich darum, dass in allen Bereichen der Gesellschaft (auch in Politik und Wirtschaft) ebenso Frauen vertreten sein sollten.

Nein - darum geht es eben nicht - schon lange nicht mehr! ==> Queer-Theory - es gibt viel mehr als nur zwei Geschlechter und alle müssen "gleichgestellt" werden.
Selina hat geschrieben:(15 Dec 2016, 12:30)
Selbstverständlich solche Frauen, die für das jeweilige Amt oder die jeweilige Funktion auch fachlich geeignet sind. Keine Quote auf Biegen und Brechen.
Ooh doch - es geht um Quote auf Biegen und Brechen und die Formel dafür heißt Gleichstellung

Selina hat geschrieben:(15 Dec 2016, 12:30)Die kann nur in Einzelfällen und in historisch kurzen Etappen unter Umständen mal erforderlich sein, aber nicht als generelles Konzept. Das ist ja klar. Trotzdem: Es gibt einfach keinen Grund, warum Frauen nicht ebenfalls in den oberen Etagen von Politik und Wirtschaft zu finden sein sollten. Im Gegenteil: Mehr Frauen weiter "oben" könnten gerade wegen der biopsychosozialen Unterschiede der Geschlechter für mehr Kreativität und für die Emotionalisierung so mancher Prozesse sorgen. Was ja auch der Fall ist, dort, wo es funktioniert.
Tut mir leid, aber du bist sehr naiv, was Gender Mainstream angeht. Es geht eben nicht um "Einzelfälle, die in historisch kurzen Etappen unter Umständen mal erforderlich sind" - es ist ein generelles Konzept, ist auf Dauer ausgelegt!
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von schokoschendrezki »

Fazer hat geschrieben:(15 Dec 2016, 12:49)
Das Problem beim Gender Mainstreaming ist eben, dass die dort aufgebauten Positionen eben doch die Unterschiede der Geschlechter leugnen. Geschlecht sei nur sozial konstruiert.
Und eben das ist der ganz grundlegende, fundamentale Unterschied zum Marxismus. Der bezeichnet die Unterschiede zwischen den sozialen Klassen nicht etwa als "konstruiert" sondern, ganz im Gegenteil, als "antagonistisch", als unüberbrückbar. Dekonstruktion und Klassenkampf sind fundemental unterschiedliche Strategien.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(15 Dec 2016, 12:54)

Tut mir leid, aber du bist sehr naiv, was Gender Mainstream angeht. Es geht eben nicht um "Einzelfälle, die in historisch kurzen Etappen unter Umständen mal erforderlich sind" - es ist ein generelles Konzept, ist auf Dauer ausgelegt!
Tut mir leid, aber du wirkst sehr arrogant auf mich. Denk einfach mal bisschen über Argumente aus einer anderen Ecke nach. Und gut is. Ich sehe nun mal die Mann-Frau-Problematik etwas anders als du und finde, dass die Neue Rechte sich einfach immer mal ne neue Spielwiese aussucht, und das sehr vehement, um zu zeigen, wie wichtig sie für eine "gesellschaftliche Erneuerung" ist. Ist sie aber nicht. Die tägliche Praxis beweist das Gegenteil. Daher sind es auch nur 10 bis 20 Prozent der Bevölkerung, die solche Theorien ganz nett finden.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(15 Dec 2016, 11:51)

Mir geht es lediglich um diese zuspitzenden Formulierungen "Gendermainstreaming" und "Genderwahn". Daher schreibe ich das auch in Anführung. Vor allem Letzteres ("Genderwahn") gibt es doch so gar nicht, wie es die Neue Rechte immer beklagt. Der größte Teil der Bevölkerung sieht keinen "Geschlechterwahn" in der Gesellschaft. Der existiert lediglich in den Köpfen der Neuen Rechten.
Doch den gibt es und das hat mit Rechts absolut nichts zu tun.
Wenn jemand in quasi religiösen Eifer Forschungsergebnisse der Naturwissenschaften - insbesondere der Biologie - ablehnt, verleugnet, negiert, sich keiner Kritik stellt, sondern nur die Kritiker persönlich angreift und diffamiert, dann hat das schon etwas mit Wahn/Wahnvorstellungen zu tun.
Selina hat geschrieben:(15 Dec 2016, 11:51)Was diese Erscheinungen des "Gendermainstreamings", die du hier beschreibst, anbelangt, halte ich die ebenfalls für übertrieben.

Sie sind aber nicht übertrieben, sie sind Realität an europäischen und amerikanischen Universitäten - Tendenz steigend!
Nennt sich Gender Studies und muss in allen Fachrichtungen gelehrt werden. Für Gender Studies wurden extra ca. 200 Professorenstellen in Deutschland geschaffen und diese "Professoren" beschäftigen sich mit nichts anderem, als der "sozialen Konstruktion von Geschlecht", wie dieses "dekonstruiert" und damit auch verändert werden kann und wie die Sprache entsprechend "gendergerecht" anzupassen ist. Vollkommen wurscht, ob Texte dann noch lesbar sind oder ob Sprache dann überhaupt noch gesprochen werden kann.
Selina hat geschrieben:(15 Dec 2016, 11:51)Dennoch sind sie keine tausendfach vorkommenden Erscheinungen in der Gesellschaft. Und nur darum ging es mir: Um die maßlose Übertreibung der Neuen Rechten in diesem "vorpolitischen Raum", womit sie lediglich ihre kruden ideologischen Vorstellungen, die aber nicht mehrheitsfähig sind, umsetzen wollen. Siehe der von mir verlinkte Beitrag über Frau von Storchs Vortrag. Da siehst du sehr gut, wie es gemeint war. Noch besser wird es hier beschrieben:

http://www.taz.de/Debatte-Rechtsextremismus/!5330737/
Was Gender Mainstream angeht, wird nicht übertrieben und es handelt sich auch nicht um einen "vorpolitischen" Raum!
Es ist Politik, ist erklärtes politisches Ziel einer verschwindend geringen Minderheit, ihre Forderungen und Ziele gesamtgesellschaftlich durchzusetzen. Ganz deutlich wird das in den so genannten Bildungsplänen, die gegenwärtig ohne demokratische Legitimation, durchgesetzt werden - bereits in den Kindergärten! "Bildungspläne" in denen Dreijährigen erklärt wird/erklärt werden soll (natürlich nicht von den Erzieherinnen, sondern von außenstehenden "Fachkräften", in Abwesenheit der Erzieherinnen), dass auch Männer Kinder gebären können, weil es ja (angeblich) auch einige Männer mit Geburtshöhle (Gebärmutter) gibt.
Und das ist kein Witz - schau mal hier
Menschen, die sich gegen derartige Indoktrination zur Wehr setzen, sind also "neurechts"?
Bist du dir eigentlich im Klaren darüber, dass du damit die Mehrheit der Bürger diffamierst?
Krude ideologische Vorstellungen? WER hat wirklich krude ideologische Vorstellungen?

Sorry Selina - aber ehe du die politischen Ziele einer verschwindend geringen Minderheit, die gegenwärtig (ein) Schwerpunkt der aktuellen Politik sind, verteidigst, informiere dich, was wirklich dahinter steckt!
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Atheist »

Dark Angel hat geschrieben:(15 Dec 2016, 13:34)
Nennt sich Gender Studies und muss in allen Fachrichtungen gelehrt werden.
Ich nehme an, dass du einen Beleg dafür hast, dass die Gender Studies "in allen Fachrichtungen gelehrt werden" müssen (was auch immer das bedeuten mag)?
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(15 Dec 2016, 13:19)

Tut mir leid, aber du wirkst sehr arrogant auf mich. Denk einfach mal bisschen über Argumente aus einer anderen Ecke nach. Und gut is. Ich sehe nun mal die Mann-Frau-Problematik etwas anders als du und finde, dass die Neue Rechte sich einfach immer mal ne neue Spielwiese aussucht, und das sehr vehement, um zu zeigen, wie wichtig sie für eine "gesellschaftliche Erneuerung" ist. Ist sie aber nicht. Die tägliche Praxis beweist das Gegenteil. Daher sind es auch nur 10 bis 20 Prozent der Bevölkerung, die solche Theorien ganz nett finden.
Tut mir leid, wenn das so rüber kommt, aber ich habe mich für einen Thread hier im Philosophieforum sehr intensiv mit dem Thema Gender Maisnstream/Gender Studies beschäftigt und ich kann dir versichern, es geht dabei keinesfalls um eine "Mann-Frau-Problematik", es geht um die Umgestaltung der Gesamtgesellschaft auf der Basis und mit Hilfe einer Ideologie - einer Ideologie, die unter massiver Kritik seitens der Naturwissenschaften (aller Fachbereiche der Biologie und Neurowissenschaften) steht, aber auch unter Kritik aus den eigenen Reihen. Diese Kritik bezieht sich vorrangig darauf, dass Gender Mainstream/Gender Studies ganz massiv Naturwissenschaften als Feindbild aufbauen, diese als "gesellschaftliches Konstrukt zur Machterhaltung" bezeichnen und dass sie versuchen in jeden Bereich der Gesellschaft - einschließlich der Privatsphäre der Menschen - vorzudringen.
Dass du alle - einschließlich der Naturwissenschaftler - die sich gegen diese Ideologie wenden als rechts oder "neurechts" bezeichnest, ist schon mehr als daneben.
Ist aber wunderbar einfach, dann muss man sich nämlich nicht mit den Argumenten der Kritiker auseinander setzen - könnte ja sein, dass diese Argumente in sich stimmig sind und man seine Meinung ändern muss.

Es spielt auch keine Rolle, wieviel Prozent der Bevölkerung diese Ideologie toll finden und wieviel nicht. es wird nämlich niemand gefragt.
Bei Gender Mainstream handelt es sich um eine politische Strategie und die wird durchgesetzt - auch gegen den Willen der Bevölkerungsmehrheit, die sich mit dieser Ideologie nicht identifiziert/nicht identifizieren kann. Die vollständige Durchsetzung dieser politischen Strategie wurde von der Regierung Schröder beschlossen und zwar ohne vorherige Abstimmung im Bundestag und sie wird von der GroKo weiter geführt.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Dark Angel »

Atheist hat geschrieben:(15 Dec 2016, 13:48)

Ich nehme an, dass du einen Beleg dafür hast, dass die Gender Studies "in allen Fachrichtungen gelehrt werden" müssen (was auch immer das bedeuten mag)?
Schau dir einfach die Curriculae der einzelnen Fachrichtungen - einschließlich der MINT-Fächer an, dann weißt du es.
Und diese Curriculae sind doch hoffentlich Beleg genug für dich.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Atheist »

Dark Angel hat geschrieben:(15 Dec 2016, 13:56)

Schau dir einfach die Curriculae der einzelnen Fachrichtungen - einschließlich der MINT-Fächer an, dann weißt du es.
Und diese Curriculae sind doch hoffentlich Beleg genug für dich.
Also kein Beleg? Habe auch keinen erwartet, denn deine Behauptung ist eine Lüge.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(15 Dec 2016, 13:34)
Was Gender Mainstream angeht, wird nicht übertrieben und es handelt sich auch nicht um einen "vorpolitischen" Raum!
Es ist Politik, ist erklärtes politisches Ziel einer verschwindend geringen Minderheit, ihre Forderungen und Ziele gesamtgesellschaftlich durchzusetzen. Ganz deutlich wird das in den so genannten Bildungsplänen, die gegenwärtig ohne demokratische Legitimation, durchgesetzt werden - bereits in den Kindergärten! "Bildungspläne" in denen Dreijährigen erklärt wird/erklärt werden soll (natürlich nicht von den Erzieherinnen, sondern von außenstehenden "Fachkräften", in Abwesenheit der Erzieherinnen), dass auch Männer Kinder gebären können, weil es ja (angeblich) auch einige Männer mit Geburtshöhle (Gebärmutter) gibt.
Und das ist kein Witz - schau mal hier
Ich behaupte einfach mal: Ein Buch, das nicht über Amazon orderbar ist (und das oben erwähnte ist es nicht, wie auch alle anderen aus dem Herausgeber-Verlag) ist gesamtgesellschaftlich irrelevant. Dass in Teilen der akademischen Welt teils ziemlich bizarre Dinge zum Thema Gender laufen, soll gar nicht bestritten werden. Aber das ist eine Sache der Wissenschaft, der Wissenschaftler und vielleicht noch der Wissenschafts-, Bildungs- und Kulturpolitik. Nicht mehr.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Fazer »

Selina hat geschrieben:(15 Dec 2016, 13:19)

Tut mir leid, aber du wirkst sehr arrogant auf mich. Denk einfach mal bisschen über Argumente aus einer anderen Ecke nach. Und gut is. Ich sehe nun mal die Mann-Frau-Problematik etwas anders als du und finde, dass die Neue Rechte sich einfach immer mal ne neue Spielwiese aussucht, und das sehr vehement, um zu zeigen, wie wichtig sie für eine "gesellschaftliche Erneuerung" ist. Ist sie aber nicht. Die tägliche Praxis beweist das Gegenteil. Daher sind es auch nur 10 bis 20 Prozent der Bevölkerung, die solche Theorien ganz nett finden.
Es geht hier nicht darum, dass irgendeine "neue Rechte" sich hier eine Spielwiese aussucht. Das Thema ist nicht wirklich neu. Und wie Dark Angel dir im Detail dargelegt hat, sind es eben nicht irgendwelche Einzelfälle.

Führend bei dem Thema war/ist Judith Butler. Siehe beispielsweise hier:
Butlers erkenntnistheoretischer Ausgangspunkt ist die dekonstruktivistische Geschlechterforschung, nach der angeblich natürliche Sachverhalte diskursiv durch kulturelle Denksysteme und Sprachregeln bestimmt sind, ebenso wie durch wissenschaftliche Diskurse und politische Interessen. Sie stellt die biologische, binäre Konstruktion der Zweigeschlechtlichkeit radikal in Frage und sprengt jede kausallogische Fundierung von körperlichen Geschlechtsmerkmalen und sozialer Geschlechtsidentität. Damit wendet sie sich konsequent von der feministischen Idee einer Unterscheidung von sozialem (Gender) und biologischem Geschlecht (Sex) ab.[19]

https://de.wikipedia.org/wiki/Judith_Butler
Ohne dass die Gesellschaft das mitbekommen hat, haben diese Gender Phantasien dann Eingang in die Universitäten gefunden. Es gibt mittlerweile in Deutschland ca. 250 Gender Professuren. Absurd.

Und wenn jemand den Gender Wahnsinn wissenschaftlich angreift und auseinander nimmt, sieht er sich geradezu Hass ausgesetzt:

http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... ageIndex_2

Nicht überraschend ist Feind der Gender Studien die Naturwissenschaft:
Das Feindbild der meisten Genderforscherinnen sind die Naturwissenschaften. Da ähneln sie den Kreationisten, die Darwin für einen Agenten des Satans und die Bibel für ein historisches Nachschlagewerk halten. "Naturwissenschaften reproduzieren herrschende Normen." – "Naturwissenschaften konstruieren Wissen, das den gesellschaftlichen Systemen zuarbeitet." – "Der Objektivitätsanspruch der Wissenschaft ist ein verdeckter männlicher Habitus." – "Naturwissenschaft und Medizin haben eine ähnliche Funktion, wie die Theologie sie einst hatte". Von solchen Sätzen wimmelt es in den Einführungen. Irgendwie scheint Genderforschung eine Antiwissenschaft zu sein, eine Wissenschaft, die nichts herausfinden, sondern mit aller Kraft etwas widerlegen will. Aber wenn Wissenschaft immer interessengeleitet ist, was vermutlich stimmt, dann gilt dies wohl auch für die Genderforschung.

http://www.zeit.de/2013/24/genderforsch ... terschiede
Die Norweger haben konsequenterweise vor ein paar Jahren den Gender Studies die Förderung gestrichen. Es wird Zeit, dass das auch in Deutschland passiert. Allerdings verhindern die durchgegenderten Grünen das.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Sabine99 »

harry52 hat geschrieben:(15 Dec 2016, 09:18)

Wir drehen uns im Kreis.
Ich hatte bereits darauf hingewiesen, dass es mir unmöglich ist, sämtliche Teile der Kultur aufzuzählen. Da würde ein Menschenleben nicht ausreichen und mit ca. 99% bin ich sowieso nie in Berührung gekommen und weiss rein gar nichts davon. Oft weiss ich nicht einmal, dass es sie gibt.

Und:
Was ich nicht kenne und mit dem ich nie in Berührung gekommen bin, kann mich auch nicht prägen.

Eins meiner Beispiele: Mangas aus Japan
hatte das doch gut erklärt. Ich habe keine Ahnung von Mangas, aber viele tausend andere (meist junge) Europäer kennen sich da aus und die Mangas prägen zum Teil ihre Freizeit, ihre Kleidung .... Das ist auch keine europäische Kultur bzw. erst seit wenigen Jahren.

Ich habe davon, wie gesagt, keine Ahnung und mich haben die Mangas nicht geprägt. Das ist eines von tausenden Kultur-Teile, die komplett an mir vorbei gegangen sind.

Wir sind uns doch einig:
Die kulturellen Einflüsse und Angebote sind in der heutigen globalisierten Welt viel zahlreicher als früher und täglich werden neue erfunden. Neue Arten von Musik, neue Sportarten, neue Philosophien (denke z.B. an Daniel Dennett), neue wissenschaftliche Erkenntnisse, neue Technik (denke an PC, Internet, Smartphone, ...)....

Es gibt zwar eine gemeinsame Kultur in Europa, aber sie besteht aus millionen Teilen und von den meisten Teilen kann man gar nichts wissen, schon wegen der Menge, und sie prägen einen dann auch nicht.
Sehr gute, pragmatisch, definierte Antwort. :thumbup:
Leider ist logischer Pragmatismus , eine Fähigkeit, die nur wenige Menschen beherschen.
Eine gemeinsame Kultur, existiert eben nicht.
Vielmehr ein Kosmos aus Kulturen.
Aber Du versuchst hier die Flügel einer Windmühle , in Form eines narzistisch geprägten Users, zu stoppen.
Das wird Dir aber nicht gelingen, da Menschen, die ihr Wissen nur erlernt, aber nie hinterfragt haben und können, ihr ganzes Leben eben nur ihr auf ihre geistige Festplatte zurück greifen .
Ich habe das schon mit der Definition von " Bewertung " und der Behauptung " der Verfassungsschutz überwacht alle Rechtsextremisten " hinlänglich geklärt.
Aber wenn das geistige Potential erschöpft ist, ist eben Ende. :D
Und dann kommt nichts mehr.
Eben nur noch Narzismus , fett geschriebene Buchstaben und Wiederholungen , da weitere Differenzierungen nicht folgen können.
Aber ist trotzdem lustig hier. :thumbup:
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Atheist »

Fazer hat geschrieben:(15 Dec 2016, 14:35)
Die Norweger haben konsequenterweise vor ein paar Jahren den Gender Studies die Förderung gestrichen. Es wird Zeit, dass das auch in Deutschland passiert. Allerdings verhindern die durchgegenderten Grünen das.
Weil ja die Grünen nicht nur die Bundes- und die Landesregierungen sowie Parlamentsmehrheiten stellen, sondern auch Hochschulräte und Präsidien dominieren, vornehmlich mit dem gleichen Personal, das die Genderwissenschaften-Lehrstühle innehat, die Redaktionen besetzt und in den Institutionen an den wichtigsten Stellen der Macht sitzt...
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(15 Dec 2016, 13:34)

Sorry Selina - aber ehe du die politischen Ziele einer verschwindend geringen Minderheit, die gegenwärtig (ein) Schwerpunkt der aktuellen Politik sind, verteidigst, informiere dich, was wirklich dahinter steckt!
Ich bin bestens informiert. Und noch mal: Deine Schilderungen mögen ja zutreffen in deiner speziellen Lebensrealität an der Uni X oder Y. Sie haben aber nichts mit einer Mehrheit der Gesellschaft zu tun und wie die mittlerweile und zum Glück inzwischen empfindet. Es gibt keinen Genderwahn. Das ist pure Einbildung. Mir ist eher der neue Biologismus eines Herrn Sarrazin suspekt. Da solltest du mal genauer hinschauen. Ach und noch etwas: Ich diffamiere mit meinen Ansichten keine Mehrheit der Bevölkerung. Warum nicht? Weil die Mehrheit unter Garantie nichts mit der Neuen Rechten zu tun haben will.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von schokoschendrezki »

Fazer hat geschrieben:(15 Dec 2016, 14:35)
Ohne dass die Gesellschaft das mitbekommen hat, haben diese Gender Phantasien dann Eingang in die Universitäten gefunden. Es gibt mittlerweile in Deutschland ca. 250 Gender Professuren. Absurd.

Und wenn jemand den Gender Wahnsinn wissenschaftlich angreift und auseinander nimmt, sieht er sich geradezu Hass ausgesetzt:

http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... ageIndex_2

Nicht überraschend ist Feind der Gender Studien die Naturwissenschaft:
Bleiben wir doch mal bei der Logik, einem Kern-Werkzeug der Naturwissenschaft. Dass der Verweis auf einen genderkritischen Artikel a) in einer der auflagenstärksten deutschen Tageszeitungen und vor allem b) in der Wochenzeitung für Akademiker auf geistes- und sozialwissenschaftlichem Gebiet schlechthin jetzt ein Beleg dafür sein soll, dass Genderforschung ein geradezu epidemisches Ausmaß angenommen hat, ist schon ein gewisser Widerspruch in sich, oder?
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von frems »

Fazer hat geschrieben:(15 Dec 2016, 12:07)

Es geht dabei um Universitäten. Die stehen an sich dafür, dass Wissenschaftlichkeit und Bildung deren Ziel ist. Wenn dann Arbeiten, die nicht ausreichend "gegendert" sind, schlechter bewertet werden als andere, hat das weder mit Wissenschaftlichkeit noch Bildung zu tun. Solche Bewertungsmassstäbe gehören nicht an die Universitäten. Da ist jeder Fall zu viel.
Das hatten wir schon geklärt. Beantwortet aber meine Frage nicht.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Fazer »

Atheist hat geschrieben:(15 Dec 2016, 15:23)

Weil ja die Grünen nicht nur die Bundes- und die Landesregierungen sowie Parlamentsmehrheiten stellen, sondern auch Hochschulräte und Präsidien dominieren, vornehmlich mit dem gleichen Personal, das die Genderwissenschaften-Lehrstühle innehat, die Redaktionen besetzt und in den Institutionen an den wichtigsten Stellen der Macht sitzt...
Du ignorierst, dass man nicht eine Mehrheit stellen muss, um entsprechenden Einfluss zu haben. Hochschulpolitik ist im wesentlichen Ländersache. In vielen Ländern sitzen die Grünen mit in der Regierung. Sie haben oftmals genau die Ministerposten bekommen, die über solche Gender Fördertöpfe entscheiden. Sind dann solche Professuren erst mal eingerichtet bekommt man sie kaum noch abgeschafft. Du musst also nicht so tun, als wäre das Gender Mainstreaming und die damit verbundenen Professuren nicht genau Folge der grünen/linken Hochschulpolitik der letzten 20 Jahre.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von frems »

Schon irre wie paranoid manche Menschen sein können. Dann sülzen sie von Wissenschaftlichkeit, aber argumentieren unwissenschaftlicher als ein bayrisches Bierzelt nach der vierten Maß. Keine Zahlen, keine Fakten, keine nachweisbaren Prämissen, keine schlüssigen Konklusionen, nichts, aber auch gar nichts. Nur Verfolgungswahn und Affektheuristik, gepaart mit akribisch herausgepickten Einzelpersonen, die Repräsentativität suggerieren sollen. Das ist der Stoff, aus dem Verschwörungstheorien sind. Fehlen nur noch ein paar Scheinkorrelationen, die man zu Monokausalitäten erklärt, und fertig ist die Laube. Ich bin begeistert. :)
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(15 Dec 2016, 13:55)

Bei Gender Mainstream handelt es sich um eine politische Strategie und die wird durchgesetzt - auch gegen den Willen der Bevölkerungsmehrheit, die sich mit dieser Ideologie nicht identifiziert/nicht identifizieren kann. Die vollständige Durchsetzung dieser politischen Strategie wurde von der Regierung Schröder beschlossen und zwar ohne vorherige Abstimmung im Bundestag und sie wird von der GroKo weiter geführt.
Also dem Schröder könnte ich viel vorwerfen, zum Beispiel seine unsoziale Agenda2010-Politik, mit der er die CDU quasi rechts überholt hat. Aber eine politische Strategie eines "Gendermainstreams" haben er und seine Regierung nun wirklich nicht beschlossen. Gendermainstream bedeutet einfach noch eine höhere Stufe und ein langfristigeres gesellschaftliches Konzept für die Gleichstellung der Geschlechter, als die bisherige "Frauenpolitik" es leisten konnte. Da kann ich nichts Verwerfliches dran finden. Und dass es bei der Umsetzung gesellschaftlicher Konzepte auch mal Ausreißer nach oben und unten gibt, das ist doch normal. Zum Beispiel wurde durch die Praxis in Kindergärten längst bewiesen, dass Kinder, die kurz vorm Vorschulalter schon mal was gehört haben von verschiedenen sexuellen Orientierungen (natürlich kombiniert mit Gesprächen und dem Erleben im Elternhaus), im späteren Leben unverkrampfter und weniger schambehaftet mit dem Thema umgehen.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(15 Dec 2016, 14:13)

Ich behaupte einfach mal: Ein Buch, das nicht über Amazon orderbar ist (und das oben erwähnte ist es nicht, wie auch alle anderen aus dem Herausgeber-Verlag) ist gesamtgesellschaftlich irrelevant.
So behauptest du? Na dann bist du aber schief gewickelt, das verlinkte Buch ist nämlich Bestandteil der Bildungspläne in LSA und kommt in Kindergärten, im Rahmen der "Sexualerziehung" zum Einsatz, ist Bestandteil des so genannten "Genderkoffers" mit dem "Fachkräfte" (selbstverständlich ohne pädagogsche Ausbildung, dafür aber Mitglied in diversen LBTirgendwas-Verbänden und damit bestens geeignet Kinder zu erziehen).
Außerdem scheint dir nicht bekannt zu sein, dass Lehr- und Unterrichtsmaterialien nicht bei Amazon erhältlich sind, sondern in Schulbuchverlagen.
schokoschendrezki hat geschrieben:(15 Dec 2016, 14:13)Dass in Teilen der akademischen Welt teils ziemlich bizarre Dinge zum Thema Gender laufen, soll gar nicht bestritten werden. Aber das ist eine Sache der Wissenschaft, der Wissenschaftler und vielleicht noch der Wissenschafts-, Bildungs- und Kulturpolitik. Nicht mehr.
Und wieder befindest du dich in einem Irrtum. Diese "ziemlich bizarren Dinge" sind Bestandteil der Lehr- und Bildungspläne 2016 und werden somit an den Schulen und in Kindergärten der Bundesrepublik unterrichtet. Und das bedeutet Kinder (ab 3 Jahren) und Jugendliche werden mit diesen "ziemlich bizarren Dingen" direkt konfrontiert und müssen die lernen und zwar fächerübergreifend.
Das sind also nicht mehr nur Spinnereien in irgendeinem Studierstübchen, sondern tägliche Realitätin Schulen und Kindergärten.
Gender hat mit Wissenschaft so viel zu tun, wie ein Badewannenschnorcheln mit Tiefseetauchen! :mad2:
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Selina »

Aber mal von allem Für und Wider, ob "Genderwahn" oder nicht, abgesehen: Welches Gender-Konzept würdest du denn vorschlagen, Dark Angel?
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Dark Angel »

Atheist hat geschrieben:(15 Dec 2016, 14:01)

Also kein Beleg? Habe auch keinen erwartet, denn deine Behauptung ist eine Lüge.
Ich sagte schau dir die Curriculae, der einzelnen Fachrichtungen an, da hast du deinen Beleg. Die Curriculae sind im Gender Studies-Thread verlinkt.
Raussuchen darfst du die selber, wirst du ja wohl hinkriegen.
Und nein - es ist keine Lüge!
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Fazer »

schokoschendrezki hat geschrieben:(15 Dec 2016, 15:33)

Bleiben wir doch mal bei der Logik, einem Kern-Werkzeug der Naturwissenschaft. Dass der Verweis auf einen genderkritischen Artikel a) in einer der auflagenstärksten deutschen Tageszeitungen und vor allem b) in der Wochenzeitung für Akademiker auf geistes- und sozialwissenschaftlichem Gebiet schlechthin jetzt ein Beleg dafür sein soll, dass Genderforschung ein geradezu epidemisches Ausmaß angenommen hat, ist schon ein gewisser Widerspruch in sich, oder?
250 Gender-Lehrstühle, also Professuren für eine "Wissenschaft", der man nur Unwissenschaftlichkeit nachweisen kann dürften doch auch für dich schon ausreichender Nachweis sein.

Mit dem Gender Mainstreaming wird aus meiner Sicht das Projekt der Frauengleichberechtigung massiv beschädigt. Die Leute verlieren sich im unsäglichen Erfinden immer neuer Gendersternchen, Binnen-Is, X-Endungen und was auch immer. Nicht die Gleichstellung der Frau erscheint wichtig, sondern die Diskreditierung der Männer. Die Phantasie, dass die Identifikation als Mann/Frau in keiner Weise biologisch vorgegeben sei, trifft auf den natürlichen Widerwillen von über 90% der Bevölkerung. Die Trennung zwischen Frauen- und Männertoiletten, die insbesondere dem Schutz des Intimbereichs der Frauen dienen, wird angegriffen und teilweise jetzt durch den Vorschlag von Unisex Toiletten aufgehoben , m.E. wieder zu Lasten der Frauen. Man hat den Grünen da ihr Steckenpferd gelassen, weil man sie für Koalitionen brauchte und nicht mit den hypermoralisierenden Grünen diskutieren wollte. Aber die Folgen sehen wir derzeit u.a. in der AfD.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(15 Dec 2016, 16:38)

Aber mal von allem Für und Wider, ob "Genderwahn" oder nicht, abgesehen: Welches Gender-Konzept würdest du denn vorschlagen, Dark Angel?
Gar keins - weil Gender pure Ideologie ist! Braucht kein Mensch!
Was soll der Unsinn von "sozial konstruiertem Geschlecht" das nur dekonstruiert und neu "definiert" werden muss, wobei alle Erkenntnisse der Biologie negiert und geleugnet werden?
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Atheist »

Dark Angel hat geschrieben:(15 Dec 2016, 16:39)

Ich sagte schau dir die Curriculae, der einzelnen Fachrichtungen an, da hast du deinen Beleg. Die Curriculae sind im Gender Studies-Thread verlinkt.
Raussuchen darfst du die selber, wirst du ja wohl hinkriegen.
Und nein - es ist keine Lüge!
Das habe ich. Ergebnis: 1 PO geprüft, 1 Gegenbeispiel gefunden, Behauptung widerlegt --> du lügst.
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frems
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von frems »

Dark Angel hat geschrieben:(15 Dec 2016, 13:34)
Nennt sich Gender Studies und muss in allen Fachrichtungen gelehrt werden.
Haha. Das ist wirklich der größte Unfug, den ich seit langem gesehen habe. Und Prof. Claus Turtur ist nun der Beweis für alle Professoren in Deutschland, die ohne Ausnahme "freie Energie" lehren müssen. :D
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Dark Angel
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(15 Dec 2016, 16:20)

Also dem Schröder könnte ich viel vorwerfen, zum Beispiel seine unsoziale Agenda2010-Politik, mit der er die CDU quasi rechts überholt hat. Aber eine politische Strategie eines "Gendermainstreams" haben er und seine Regierung nun wirklich nicht beschlossen.
Doch haben sie, mussten sie sogar, weil Deutschland die Beschlüsse der Weltfrauenkonferenz 1995 unterzeichnet hat und diese Beschlüsse - die vollständige Durchsetzung der politischen Strategie des Gender Mainstream - sind für alle (189) Unterzeichnerstaaten bindent.
Selina hat geschrieben:(15 Dec 2016, 16:20) Gendermainstream bedeutet einfach noch eine höhere Stufe und ein langfristigeres gesellschaftliches Konzept für die Gleichstellung der Geschlechter, als die bisherige "Frauenpolitik" es leisten konnte. Da kann ich nichts Verwerfliches dran finden.
Gleichstellung ist das Gegenteil von Gleichberechtigung (schrieb ich schon mal), weil sich Gleichstellung auf die Mitgleider einer Gruppe aufgrund deren Gruppenzugehörigkeit bedeutet. Und das wiederum bedeutet, dass eine Gruppe gegenüber einer anderen Gruppe bevorteilt werden darf, wenn sie in (irgend) einem Bereich unterrepräsentiert ist = das Ergebnis wird vorgegeben. Bei der Bevorzugung/Bevorteilung einer Gruppe, wird die Benachteiligung der/einer anderen Gruppe billigend in Kauf genommen und dafür wurde dann der Begriff "positive Diskriminierung" erfunden.
Ooh - ich kann sehr wohl etwas Verwerfliches daran finden, wenn Menschen allein aufgrund ihrer Geschlechtsszugehörigkeit benachteiligt/diskriminiert werden. :mad:
Selina hat geschrieben:(15 Dec 2016, 16:20) Und dass es bei der Umsetzung gesellschaftlicher Konzepte auch mal Ausreißer nach oben und unten gibt, das ist doch normal. Zum Beispiel wurde durch die Praxis in Kindergärten längst bewiesen, dass Kinder, die kurz vorm Vorschulalter schon mal was gehört haben von verschiedenen sexuellen Orientierungen (natürlich kombiniert mit Gesprächen und dem Erleben im Elternhaus), im späteren Leben unverkrampfter und weniger schambehaftet mit dem Thema umgehen.
Kinder im Vorschulalter können mit sexueller Orientierung - Hetero- oder Komosexualität - gar nichts anfangen. Die nehmen die Menschen so wie sie sind - vollkommen vorurteilsfrei!
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Dark Angel »

frems hat geschrieben:(15 Dec 2016, 16:54)

Haha. Das ist wirklich der größte Unfug, den ich seit langem gesehen habe. Und Prof. Claus Turtur ist nun der Beweis für alle Professoren in Deutschland, die ohne Ausnahme "freie Energie" lehren müssen. :D
Nee, ist kein Unfug. Ich habe im "Gender Studies-Thread" 3 Curriculae als Beispiel verlinkt (Biologie, Chemie und Physik) in denen Gender Studies sehr wohl Teil der Studienpläne sind und einen, nicht geringen, Umfang der Vorlesungen einnehmen.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Selina »

Fazer hat geschrieben:(15 Dec 2016, 16:41)

250 Gender-Lehrstühle, also Professuren für eine "Wissenschaft", der man nur Unwissenschaftlichkeit nachweisen kann dürften doch auch für dich schon ausreichender Nachweis sein.

Die Phantasie, dass die Identifikation als Mann/Frau in keiner Weise biologisch vorgegeben sei, trifft auf den natürlichen Widerwillen von über 90% der Bevölkerung.
Erstens gibt es diese Fantasie nicht, jedenfalls nicht in irgendeiner gedachten "Mehrheit". Und zweitens würde ich eher denken, dass sich nur ein Bruchteil der Bevölkerung mit einzelnen Ausrutschern in der Gender-Politik befasst. Die meisten sehen einfach, was immer noch schiefläuft in der Gleichstellung und in der Geschlechterfrage und sie sehen das, was ganz gut läuft. Aber diese Überspitzungen, von denen hier die Rede ist und die offenbar nur in einzelnen Wissenschaftlergehirnen ablaufen, die sind nicht von besonderem und allgemeinem Interesse. Ich kenne eine Kindergärtnerin und einen Kindergärtner in einer Großstadt sehr gut, die noch nie irgendwas von "Frühsexualisierung", geschweige denn "Genderwahn" in ihren Einrichtungen erzählt haben. Und wenn das dort in übertriebenem Maße thematisiert worden wäre, dann hätten sie das längst mal erzählt.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von frems »

Dark Angel hat geschrieben:(15 Dec 2016, 17:06)

Nee, ist kein Unfug. Ich habe im "Gender Studies-Thread" 3 Curriculae als Beispiel verlinkt (Biologie, Chemie und Physik) in denen Gender Studies sehr wohl Teil der Studienpläne sind und einen, nicht geringen, Umfang der Vorlesungen einnehmen.
Es gibt über 18.000 Studiengänge in Deutschland. Was willst Du mit drei Beispielen nun belegen, sofern sie überhaupt aus Deutschland sind? :?:

Und welche Links meinst Du? Die von der Seite gender-curricula.com, auf denen nicht ein einziger Studienplan zu finden ist? Sorry, das ist so Quark wie die Aufzählung von Genderprofessuren, wovon die meisten in der Medizin angesiedelt sind und dort Sinn ergeben, z.B. für die Erforschung unterschiedlicher Prothesen für Männer und Frauen oder für die Frage, warum Frauen auf manche Medikamente anders reagieren als Männer. Dieser Prof_x-Sprachmurks ist völlig unbedeutend.

Wie gesagt, so einen Unsinn habe ich hier selten gelesen.
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Re: Zusammengehörigkeit, Identität, Nationalgefühl

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(15 Dec 2016, 16:44)

Gar keins - weil Gender pure Ideologie ist! Braucht kein Mensch!
Was soll der Unsinn von "sozial konstruiertem Geschlecht" das nur dekonstruiert und neu "definiert" werden muss, wobei alle Erkenntnisse der Biologie negiert und geleugnet werden?
Ich kenne niemanden, der die biologischen Erkenntnisse negiert, was Männer und Frauen anbelangt. Für mich ist das eine Scheindebatte. Also könntest du dieses Minderheiten-Thema doch einfach ignorieren, wenn es dich so aufregt. Oder hast du persönliche Nachteile davon, dass jemand von "sozial konstruiertem Geschlecht" spricht?
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