odiug hat geschrieben:(02 Dec 2016, 18:48)
Na ja ... kommt darauf an.
Aber in die Krise sparen, wie es den Griechen aufgezwungen wurde, bringt nichts ... im Gegenteil, macht die Dinge nur noch schlimmer.
Es gibt nicht ein historisches Beisiel, wo das funktionierte ... nicht eins!
Der Staat handelt antizyklisch, er spart im Bommzeiten und gibt Geld aus in der Krise um die Wirtschaft am laufen zu halten und deswegen ist der Staat keine schwaebische Hausfrau.
Aendert natuerlich nichts daran, dass Griechenland strukturelle Reformen braucht ... stimmt schon ... nur ohne Moos nix los ... das gilt so auch fuer Reformen.
Ja, das kann ich schon einsehen; eine antizyklische Ausgabenpolitik geht ganz in Ordnung.
Aber sie widerspricht dem menschlich-allzu-menschlichem Verhalten, auf den Putz zu hauen, wenn die Mittel erwirtschaftet werden, und dann betrübt aus der Wäsche zu schauen, wenn so gut wie nichts zu verdienen ist.
Die "schwäbische Hausfrau" mit etwas Grips wird also ein Sparkonto anlegen, mit dem sie eine Durststrecke so überbrücken kann, daß notwendige Ausgaben möglich bleiben.
Nehmen wir doch einmal unser riesiges Infrastrukturprogramm: Gerade da könnte man antizyklisch
etwas tun: Pläne ausarbeiten und Geld dafür zurück legen, damit die Pläne in einer Saure-Gurken-Zeit dann auch sofort in Auftrag gegeben werden können.
Die schwäbische Hausfrau wird natürlich das Loch im Dach dann flicken lassen, wenn es durchregnet. Vielleicht wird sie aber bestimmte Arbeiten so über das Jahr verteilen, daß sie nicht alle dann erledigt werden müssen, wenn es an einer Stelle hoch her geht. Auch das ist doch eine antizyklische Wirtschaftsweise.
Ich meine, daß wir Bürger energisch gegenhalten müssen, wenn in den jetzt guten Zeiten alles irgendwie Nette und Wünschenswerte verbindlich im Haushalt festgelegt wird. Die Folge davon ist doch, daß unser Staatshaushalt dann in der Krise von diesen gesetzlichen Verpflichtungen bis in die Verschuldung hinein beansprucht wird, und daß zum Gegensteuern weitere Schulden gemacht werden. Da wäre auch nicht weiter schlimm, wenn damit nicht erhebliche Geldausgaben für das geliehene Geld verbunden wären, mit denen man wahrlich Besseres hätte bewirken können.
Ich würde jetzt gern unseren Finanzminister loben... aber mir ist leider überhaupt nicht klar, ob der jetzt "seine" 2 Billionen Schulden Tranche für Tranche zurück zahlt, oder ob er sich lediglich darüber freut, daß er jetzt dafür so gut wie keine Zinsen zu bezahlen hat... oder sogar noch negative Zinsen kassiert, weil seine Schulden für seine Gläubiger eine so sichere Geldanlage darstellen. Da steht doch etwas völlig auf dem Kopf!
Na gut, dann "oute" ich mich hier einmal als Einfaltspinsel.