Die öffentlichkeitswirksam abgebrannten Flüchtlingsuntekünfte oder die tätlichen Angriffe gegen Politiker sind viel eher Rechtsterrorismus als die 6-jährige Menschenjagd des NSU, die weitestgehend im Verborgenen geschah, ohne dass dabei das Mitwissen des Staates vollständig aufgeklärt werden kann.
Der NSU-Prozess
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Re: Der NSU-Prozess
Re: Der NSU-Prozess
Aber gibt es sie denn wirklich, die freie Presse? Und wenn ja - wie frei und unparteiisch ist sie wirklich? Gibt es in der Welt überhaupt irgendetwas, was nicht instrumentalisiert werden kann und wird?Wildermuth hat geschrieben:(06 May 2016, 02:46)
Es gab und gibt auch jede menge filme über linksterrorismus oder sonstige schwere verbrechen. Im TV finden pro tag 54 morde statt.
Sorry, aber, in D musst du dich mit der freien presse und kunst abfinden, da ist niemand sicher, kein politiker, kein konzern, kein kritiker, kein bundeskanzler, kein putin, kein hitler.
Wenn du damit emotionale probleme hast, schau weg und lies ein landserheft!
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
Re: Der NSU-Prozess
Frau Zäpsche möchte jetzt kein Nazi mehr sein und hat öffentlich eine Erklärung verlesen.
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Re: Der NSU-Prozess
Das haben sehr viele Menschen nach '45 auch gemacht, allerdings ohne öffentliche Erklärung ...HugoBettauer hat geschrieben:(29 Sep 2016, 12:08)
Frau Zäpsche möchte jetzt kein Nazi mehr sein und hat öffentlich eine Erklärung verlesen.
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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Re: Der NSU-Prozess
Ja, ich werde ihre Aussage in die Würdigung ihrer weiteren Worte und Taten einbeziehen.ThorsHamar hat geschrieben:(29 Sep 2016, 12:14)
Das haben sehr viele Menschen nach '45 auch gemacht, allerdings ohne öffentliche Erklärung ...
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Re: Der NSU-Prozess
Ja, sehr schön ....HugoBettauer hat geschrieben:(29 Sep 2016, 12:34)
Ja, ich werde ihre Aussage in die Würdigung ihrer weiteren Worte und Taten einbeziehen.
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Re: Der NSU-Prozess
Aktion Konfetti hat ein juristisches Nachspiel für Verfassungsschutzbeamten, der evtl. möglicherweise wahrheitswidrige Angaben zum Grund der damaligen Aktenvernichtung machte da es nun Hinweise auf den Verdacht der Verschleierung gibt.
http://www.fr-online.de/neonazi-terror/ ... 30022.htmlErstmals haben Angehörige eines NSU-Mordopfers und ihre Anwälte Strafanzeige gegen Beamte des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) erstattet. Die Hinterbliebenen des am 4. April 2006 in Dortmund getöteten Mehmet Kubasik wollen damit die Ermittlungsbehörden zwingen, die Hintergründe einer im November 2011 erfolgten Aktenvernichtung im BfV – der sogenannten „Aktion Konfetti“ – aufzuklären. Kurz nach dem Auffliegen des NSU waren damals im Bundesamt die Akten mehrerer Thüringer V-Leute aus dem Umfeld des Trios geschreddert worden. Die gestern bei der Kölner Staatsanwaltschaft eingereichte Anzeige richtet sich gegen den damals verantwortlichen Referatsleiter im BfV, Lothar Lingen, dem unter anderem Strafvereitelung, Urkundenunterdrückung und Verwahrungsbruch vorgeworfen wird.
Anlass für die Anzeige ist die Befragung Lingens am vergangenen Donnerstag im NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestages. Thema war dabei auch die „Aktion Konfetti“, die bereits am 10. November 2011 begonnen hatte, einen Tag bevor die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen übernahm. Lingen hatte an diesem Tag angewiesen, die Akten von sieben V-Leuten zu vernichten, die das BfV in Thüringen im Umfeld des Trios geführt hatte. Der Beamte begründete dies später damit, dass diese Akten „dienstlich nicht mehr notwendig“ gewesen seien. Die Staatsanwaltschaft Köln, die wegen der „Aktion Konfetti“ zunächst gegen mehrere BfV-Beamte ermittelt hatte, stellte daraufhin im Juni 2012 das Ermittlungsverfahren ein.
Am vorigen Donnerstag wurde nun aber im NSU-Ausschuss eine bislang unbekannte Aussage Lingens öffentlich, die den Schluss nahelegt, dass mit der Aktenvernichtung gezielt die Aktivitäten des BfV im Umfeld des Trios verschleiert werden sollten. So hatte der Beamte in einer Vernehmung durch das BKA im Oktober 2014 gesagt, er habe schon kurz nach dem Auffliegen des NSU geahnt, dass „die Öffentlichkeit sich sehr für die Quellenlage des BfV in Thüringen interessieren“ werde.
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Re: Der NSU-Prozess
"Hinweise auf den Verdacht der Verschleierung" ist sehr rücksichtsvoll ausgedrückt. Ich würde sagen, er hat gestanden. Aber es wird ihm dennoch nichts passieren, schließlich hat er im Sinne (oder auf Veranlassung?) der Obrigkeit gehandelt.Cat with a whip hat geschrieben:(06 Oct 2016, 02:35)
Aktion Konfetti hat ein juristisches Nachspiel für Verfassungsschutzbeamten, der evtl. möglicherweise wahrheitswidrige Angaben zum Grund der damaligen Aktenvernichtung machte da es nun Hinweise auf den Verdacht der Verschleierung gibt.
http://www.fr-online.de/neonazi-terror/ ... 30022.html
Re: Der NSU-Prozess
Wie lange wollen die eigentlich noch machen?
Wie kann es angehen, dass öffentliche Ressourcen für EINEN Fall derart langjährig gebunden werden?
Wie kann es angehen, dass öffentliche Ressourcen für EINEN Fall derart langjährig gebunden werden?
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
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Re: Der NSU-Prozess
Jeder der Morde wird akribisch untersucht, das gesamte Handeln der Gruppe aufgedeckt. Lässt das Gericht Aspekte unberücksichtigt, kann dies eine erfolgreiche Revision zur Folge haben, was dann das Verfahren nur noch mehr verzögert. Insofern tut das Gericht gut daran, sich Zeit bei der Entscheidung zu lassen.Quatschki hat geschrieben:(10 Oct 2016, 17:28)
Wie lange wollen die eigentlich noch machen?
Wie kann es angehen, dass öffentliche Ressourcen für EINEN Fall derart langjährig gebunden werden?
Darüber hinaus würden die RIchter und Staatsanwälte auch Geld kosten, würden sie sich nicht mit dem Fall beschäftigen.
Re: Der NSU-Prozess
Du meinst, die hätten an den über 300 Verhandlungstagen nichts anderes zu tun gehabt?Amtsschimmel hat geschrieben:(10 Oct 2016, 17:40)
Jeder der Morde wird akribisch untersucht, das gesamte Handeln der Gruppe aufgedeckt. Lässt das Gericht Aspekte unberücksichtigt, kann dies eine erfolgreiche Revision zur Folge haben, was dann das Verfahren nur noch mehr verzögert. Insofern tut das Gericht gut daran, sich Zeit bei der Entscheidung zu lassen.
Darüber hinaus würden die RIchter und Staatsanwälte auch Geld kosten, würden sie sich nicht mit dem Fall beschäftigen.
Und die beobachtenden Journalisten haben in Summe in diesem Verhandlungssaal schon mehr Zeit abgesessen, als die Angeklagten überhaupt an Höchststrafe abzusitzen hätten. Das ist doch alles nicht mehr verhältnismäßig!
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Re: Der NSU-Prozess
Und wenn es heißt, die extremistischen Straftaten hätten allein im Vergleich zum Vorjahr um soundsoviel Prozent zugenommen, dann bedeutet das entsprechend mehr Ermittlungsverfahren, Anklagen, Gerichtsverfahren.
Es gibt aber deswegen nicht mehr Richter und Staatsanwälte?
Also müssen zugunsten des einen, des Prestigeverfahrens, mit Sicherheit anderswo Abstriche gemacht werden oder sogar Ermittlungen eingestellt und Täter laufen gelassen werden? Ist das noch Rechtsstaat?
Oder erleben wir vielleicht gerade exemplarisch an diesem Fall das Zerbröseln desselben?
Es gibt aber deswegen nicht mehr Richter und Staatsanwälte?
Also müssen zugunsten des einen, des Prestigeverfahrens, mit Sicherheit anderswo Abstriche gemacht werden oder sogar Ermittlungen eingestellt und Täter laufen gelassen werden? Ist das noch Rechtsstaat?
Oder erleben wir vielleicht gerade exemplarisch an diesem Fall das Zerbröseln desselben?
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Re: Der NSU-Prozess
Es geht in diesem Verfahren um die höchst problematische Abgrenzung von Täterschaft zur Teilnahme. Diese ist gerade in diesem Fall schwierig. Ein Verfahren gegen Mundlos und Böhnhardt wäre bereits beendet, da ihnen konkrete Taten nachgewiesen werden können. Bei Sachen wie "Verwaltung von Geld", "Anfertigen von Propaganda" oder "Bekochen der Täter" ist das schon viel schwieriger, ob das noch Teilnahme oder schon Mittäterschaft ist, und wenn ja, an welchen Taten. Das muss ein Urteil am Ende alles lückenlos darlegen. Entscheidungsreif ist die Sache bei einer solchen Masse an Taten und Verfahrensbeteiligten dementsprechend noch nicht. Es ist besser, wenn das einmal vollständig aufgearbeitet wird, anstatt dass man bei der Revision eine Niederlage kassiert und Zschäpe somit noch eine Bühne gibt. Darüber hinaus hat insbesondere die Angeklagtenseite den Prozess selbst auch durch zahlreiche Befangenheitsanträge und das Schweigen zu Vorwürfen nicht gerade beschleunigt. Darauf haben Richter aber keinen Einfluss, das sind legitime Anträge, denen das Gericht nachgehen muss.Quatschki hat geschrieben:(10 Oct 2016, 19:08)
Du meinst, die hätten an den über 300 Verhandlungstagen nichts anderes zu tun gehabt?
Und die beobachtenden Journalisten haben in Summe in diesem Verhandlungssaal schon mehr Zeit abgesessen, als die Angeklagten überhaupt an Höchststrafe abzusitzen hätten. Das ist doch alles nicht mehr verhältnismäßig!
Diese statistische Zunahme heißt ja nicht, dass plötzlich Massen an Post und Strafanträgen bei den Gerichten und Staatsanwaltschaften eingehen. Im Schnitt hat eine Staatsanwaltschaft dann vielleicht ein oder zwei Fälle mehr, im urbanen Raum dann vielleicht auch deutlich mehr. Deine Befürchtungen, da bleibe irgendwas wegen genau dieses NSU-Prozesses liegen, ist vollkommen unbegründet. Was im Prinzip als allererstes fallen gelassen würde, wären eh OWi-Verfahren, und das ist nun nicht tragisch. Dass insgesamt ein Personalmangel in der Justiz besteht und dadurch Prozesse unendlich lange dauern, steht auf einem anderen Blatt. Das ist aber dem Sparwahn der Landesregierungen geschuldet und nicht einem einzigen Verfahren, das vom Umfang her gesehen kaum ins Gewicht fällt.Quatschki hat geschrieben:(10 Oct 2016, 19:29)
Und wenn es heißt, die extremistischen Straftaten hätten allein im Vergleich zum Vorjahr um soundsoviel Prozent zugenommen, dann bedeutet das entsprechend mehr Ermittlungsverfahren, Anklagen, Gerichtsverfahren.
Es gibt aber deswegen nicht mehr Richter und Staatsanwälte?
Also müssen zugunsten des einen, des Prestigeverfahrens, mit Sicherheit anderswo Abstriche gemacht werden oder sogar Ermittlungen eingestellt und Täter laufen gelassen werden? Ist das noch Rechtsstaat?
Oder erleben wir vielleicht gerade exemplarisch an diesem Fall das Zerbröseln desselben?
Re: Der NSU-Prozess
Na ja ... Brandstiftung, Vernichtung von Beweismaterial, Mitgliedschaft und Unterstuetzung einer terroristischen Vereinigung sind eigentlich unstrittig.Amtsschimmel hat geschrieben:(10 Oct 2016, 20:10)
Es geht in diesem Verfahren um die höchst problematische Abgrenzung von Täterschaft zur Teilnahme. Diese ist gerade in diesem Fall schwierig. Ein Verfahren gegen Mundlos und Böhnhardt wäre bereits beendet, da ihnen konkrete Taten nachgewiesen werden können. Bei Sachen wie "Verwaltung von Geld", "Anfertigen von Propaganda" oder "Bekochen der Täter" ist das schon viel schwieriger, ob das noch Teilnahme oder schon Mittäterschaft ist, und wenn ja, an welchen Taten. Das muss ein Urteil am Ende alles lückenlos darlegen. Entscheidungsreif ist die Sache bei einer solchen Masse an Taten und Verfahrensbeteiligten dementsprechend noch nicht. Es ist besser, wenn das einmal vollständig aufgearbeitet wird, anstatt dass man bei der Revision eine Niederlage kassiert und Zschäpe somit noch eine Bühne gibt. Darüber hinaus hat insbesondere die Angeklagtenseite den Prozess selbst auch durch zahlreiche Befangenheitsanträge und das Schweigen zu Vorwürfen nicht gerade beschleunigt. Darauf haben Richter aber keinen Einfluss, das sind legitime Anträge, denen das Gericht nachgehen muss.
Diese statistische Zunahme heißt ja nicht, dass plötzlich Massen an Post und Strafanträgen bei den Gerichten und Staatsanwaltschaften eingehen. Im Schnitt hat eine Staatsanwaltschaft dann vielleicht ein oder zwei Fälle mehr, im urbanen Raum dann vielleicht auch deutlich mehr. Deine Befürchtungen, da bleibe irgendwas wegen genau dieses NSU-Prozesses liegen, ist vollkommen unbegründet. Was im Prinzip als allererstes fallen gelassen würde, wären eh OWi-Verfahren, und das ist nun nicht tragisch. Dass insgesamt ein Personalmangel in der Justiz besteht und dadurch Prozesse unendlich lange dauern, steht auf einem anderen Blatt. Das ist aber dem Sparwahn der Landesregierungen geschuldet und nicht einem einzigen Verfahren, das vom Umfang her gesehen kaum ins Gewicht fällt.
Es geht eigentlich nur um die Mordanklage, also ob Beihilfe oder Mord, der Rest ist bei Zschaepe mehr als klar.
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Re: Der NSU-Prozess
Äh, genau wie oben beschrieben sollte es eigentlich sein. Im Falle des NSU-Prozesses muss man aber doch leider festhalten, dass es keineswegs um Wahrheitsfindung geht, sondern allein darum, das unwiesene (und aufgrund der Umstände unbeweisbare) Konstrukt der Anklageschrift zu schützen und letztlich durch einen Urteilsspruch als "Wahrheit" zu legitimieren. Es wird keineswegs "das gesamte Handeln der Gruppe aufgedeckt", sondern es werden zum Beispiel sämtliche Beweisanträge der Nebenklage zur Grauzone zwischen Nazi-Sumpf und Staat(ssumpf) rigoros abgeblockt. Sooo groß scheint die Angst vor Revisionen also nicht zu sein. Dabei stört es nicht einmal, dass - anders als von "Amtsschimmel" weiter oben behauptet - bislang kein einziger Mord gerichtsfest einem Täter nachgewiesen werden kann: WER hat denn jeweils geschossen? Praktisch ist in diesem Zusammenhang, dass gegen Tote nicht ermittelt wird. Es kann daher auf Basis von Indizien einfach genau ein einziges Szenario als wahrheitsgemäß angenommen und alles, was diesem widerspricht wird energisch ausgeblendet. Das sollte man doch bitte mal zur Kenntnis nehmen, auch wenn es eine sehr, sehr schmerzhafte Erkenntnis ist.Amtsschimmel hat geschrieben:(10 Oct 2016, 17:40)
Jeder der Morde wird akribisch untersucht, das gesamte Handeln der Gruppe aufgedeckt. Lässt das Gericht Aspekte unberücksichtigt, kann dies eine erfolgreiche Revision zur Folge haben, was dann das Verfahren nur noch mehr verzögert. Insofern tut das Gericht gut daran, sich Zeit bei der Entscheidung zu lassen.
Darüber hinaus würden die RIchter und Staatsanwälte auch Geld kosten, würden sie sich nicht mit dem Fall beschäftigen.
Re: Der NSU-Prozess
es war gemeinschaftlich verübter mord. wer geschossen hat ist relativ egal, zumal die täter eh nicht mehr leben. bis auf zschäpe. im prozess soll z.b. ermittelt werden, welchen anteil sie an den taten hatte.Kaventsmann hat geschrieben: Im Falle des NSU-Prozesses muss man aber doch leider festhalten, dass es keineswegs um Wahrheitsfindung geht, sondern allein darum, das unwiesene (und aufgrund der Umstände unbeweisbare) Konstrukt der Anklageschrift zu schützen und letztlich durch einen Urteilsspruch als "Wahrheit" zu legitimieren. Es wird keineswegs "das gesamte Handeln der Gruppe aufgedeckt", sondern es werden zum Beispiel sämtliche Beweisanträge der Nebenklage zur Grauzone zwischen Nazi-Sumpf und Staat(ssumpf) rigoros abgeblockt. Sooo groß scheint die Angst vor Revisionen also nicht zu sein. Dabei stört es nicht einmal, dass - anders als von "Amtsschimmel" weiter oben behauptet - bislang kein einziger Mord gerichtsfest einem Täter nachgewiesen werden kann: WER hat denn jeweils geschossen?
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Re: Der NSU-Prozess
Schon klar, zumindest in der theoretischen Annahme. Aber um ihren Anteil evtl. bewerten zu können müsste man ja erst mal sicher wissen, was passiert ist. Und da macht die amtliche Fassung einfach einen Deckel drauf. Ganz offensichtlich zu Unrecht, wie ja auch viele Parlamentarier glauben, daher haben wir ja nach wie vor U-Ausschüsse noch und nöcher.Folxfeindt hat geschrieben:(11 Oct 2016, 17:39)
es war gemeinschaftlich verübter mord. wer geschossen hat ist relativ egal, zumal die täter eh nicht mehr leben. bis auf zschäpe. im prozess soll z.b. ermittelt werden, welchen anteil sie an den taten hatte.
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Re: Der NSU-Prozess
Es ist irrelevant, welcher Uwe geschossen hat, es ist sicher, dass einer von beiden geschossen hat. Dabei kann man es dann auch belassen, es geht ja um Zschäpes Anteil?Kaventsmann hat geschrieben:(11 Oct 2016, 18:01)
Schon klar, zumindest in der theoretischen Annahme. Aber um ihren Anteil evtl. bewerten zu können müsste man ja erst mal sicher wissen, was passiert ist. Und da macht die amtliche Fassung einfach einen Deckel drauf. Ganz offensichtlich zu Unrecht, wie ja auch viele Parlamentarier glauben, daher haben wir ja nach wie vor U-Ausschüsse noch und nöcher.
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Re: Der NSU-Prozess
Sorry, aber wieso soll das "sicher" sein?Amtsschimmel hat geschrieben:(11 Oct 2016, 21:01)
Es ist irrelevant, welcher Uwe geschossen hat, es ist sicher, dass einer von beiden geschossen hat. Dabei kann man es dann auch belassen, es geht ja um Zschäpes Anteil?
Ob es irrelevant wäre, welcher Uwe geschossen hat, darüber könnte man streiten. Müssen wir aber nicht, denn das wäre Ansichtssache. Objektiv falsch ist aber die Behauptung, es sei sicher, dass einer von beiden geschossen habe. Wahr ist vielmehr, dass die erdrückende Indizienlage die Täterschaft der beiden zwar scheinbar beweist, dass es aber für keinen einzigen Mord einen harten Beweis gibt. Allerdings gibt es jede Menge offener DNA-Spuren von den Tatorten, die eben nicht zu den drei von der Nazizelle passen und die (seitdem man zwei Leichen als Schuldige vorzuweisen hat) auch nicht weiter unterssucht werden! Das muss einem doch zu denken geben.
Wenn man sich die Befragungen in den U-Ausschüssen mal genauer anguckt, dann erkennt man schnell, dass der Prozess in München teilweise wohl von völlig falschen Voraussetzungen ausgeht, die uns allerdings als gesicherte Erkenntnisse verkauft werden. Das ist irreführend und macht mir große Sorgen, denn so darf ein Rechtstaat, so dürfen Ermittlungsbehörden einfach nicht handeln! Einen kleinen Einblick in das Grauen erhält man zum Beispiel in diesem Artikel von Thomas Moser:
http://www.heise.de/tp/artikel/48/48506/1.html
Re: Der NSU-Prozess
Laut Bildzeitung wurde angeblich DNA von Böhnhardt an Peggys Skelett entdeckt.
Vielleicht fällt Zschäpe ja etwas ein, das sie dazu sagen könnte.
Vielleicht fällt Zschäpe ja etwas ein, das sie dazu sagen könnte.
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Re: Der NSU-Prozess
Habe es gerade auch auf RP-Online gelesen.Zunder hat geschrieben:(13 Oct 2016, 19:33)
Laut Bildzeitung wurde angeblich DNA von Böhnhardt an Peggys Skelett entdeckt.
Vielleicht fällt Zschäpe ja etwas ein, das sie dazu sagen könnte.
WTF?
Einerseits krass, was die Gerichtsmedizin heute so leisten kann. Andererseits darf man nicht vergessen, dass in den gesamten Ermittlungen zum NSU mit DNA-"Beweisen" Vorsicht walten sollte, siehe "das Phantom von Heilbronn".
Vielleicht erfahren wir zu dem Thema auch einmal mehr. Man darf auch gerne daran erinnern, dass sich die Bild gerade im Fall Peggy nicht mit Ruhm bekleckert hat, ich erinnere an Ulfi K.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Der NSU-Prozess
Zu schräg, tippe auf Kontaminierte Qtips.
Wenn ich einen Vogel sehe der wie eine Ente watschelt und wie eine Ente schwimmt und wie eine Ente quakt dann nenne ich ihn eine Ente. Und wenn der Vogel dementiert eine Ente zu sein ist es eine russische Ente.
Re: Der NSU-Prozess
Mehr Informationen:
"Der Bayreuther Oberstaatsanwalt Herbert Potzel dementierte gegenüber dem SPIEGEL, dass die DNA am Skelett des Mädchens gefunden worden sei. Die Spur sei auf einem Gegenstand festgestellt worden, der am Fundort der sterblichen Überreste lag. Nach Informationen des SPIEGEL handelt es sich um ein Stück Stoffdecke.
Die Hintergründe sind noch unklar. Auch eine Verunreinigung der DNA-Probe sei theoretisch denkbar, wie der SPIEGEL aus Ermittlerkreisen erfuhr: Das Skelett von Peggy und die Leiche Böhnhardts seien im gleichen rechtsmedizinischen Institut untersucht worden."
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/u ... 16557.html
Da könnte die Luft der Sensation ziemlich schnell entwichen sein.
"Der Bayreuther Oberstaatsanwalt Herbert Potzel dementierte gegenüber dem SPIEGEL, dass die DNA am Skelett des Mädchens gefunden worden sei. Die Spur sei auf einem Gegenstand festgestellt worden, der am Fundort der sterblichen Überreste lag. Nach Informationen des SPIEGEL handelt es sich um ein Stück Stoffdecke.
Die Hintergründe sind noch unklar. Auch eine Verunreinigung der DNA-Probe sei theoretisch denkbar, wie der SPIEGEL aus Ermittlerkreisen erfuhr: Das Skelett von Peggy und die Leiche Böhnhardts seien im gleichen rechtsmedizinischen Institut untersucht worden."
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/u ... 16557.html
Da könnte die Luft der Sensation ziemlich schnell entwichen sein.
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Re: Der NSU-Prozess
Da hat vielleicht das Heilbronner Phantom wieder zugeschlagen. Peinlich wäre das.Zunder hat geschrieben:(13 Oct 2016, 23:35)
Mehr Informationen:
"Der Bayreuther Oberstaatsanwalt Herbert Potzel dementierte gegenüber dem SPIEGEL, dass die DNA am Skelett des Mädchens gefunden worden sei. Die Spur sei auf einem Gegenstand festgestellt worden, der am Fundort der sterblichen Überreste lag. Nach Informationen des SPIEGEL handelt es sich um ein Stück Stoffdecke.
Die Hintergründe sind noch unklar. Auch eine Verunreinigung der DNA-Probe sei theoretisch denkbar, wie der SPIEGEL aus Ermittlerkreisen erfuhr: Das Skelett von Peggy und die Leiche Böhnhardts seien im gleichen rechtsmedizinischen Institut untersucht worden."
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/u ... 16557.html
Da könnte die Luft der Sensation ziemlich schnell entwichen sein.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Der NSU-Prozess
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/d ... 16567.htmlDer Rechtsanwalt Mehmet Daimagüler hat nach dem Fund von DNA-Spuren Uwe Böhnhardts bei den Ermittlungen im Fall der ermordeten Peggy eine neue Beweisaufnahme im NSU-Prozess eröffnet.
Die Untersuchungen sollen Einzelheiten über Kinderporno-Dateien auf einem NSU-Computer hervorbringen, sagte Daimagüler der Nachrichtenagentur dpa.
[...]
Mehrere Mitglieder des Thüringer NSU-Untersuchungsausschusses verwiesen darauf, dass im ausgebrannten Wohnmobil Kindersachen gefunden worden seien, deren Herkunft bis heute noch unklar ist.
Fall Peggy...Kinderporno auf NSU-Rechner...Kindersachen im Wohnmobil...scheint so, als ob sich da jetzt ein Kreis schließen würde.
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Re: Der NSU-Prozess
rechtsdrehende blindgänger fordern gern mal "todesstrafe für kinderschänder". offenbar reagiert die rechte szene diesbezüglich sehr sensibel, weil viele mit derart verwerflicher sexualpräferenz aus den eigenen reihen stammen. es ist der wunsch nach selbstreinigung.Jekyll hat geschrieben: Fall Peggy...Kinderporno auf NSU-Rechner...Kindersachen im Wohnmobil...scheint so, als ob sich da jetzt ein Kreis schließen würde.
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Re: Der NSU-Prozess
Bei uns fuhren vor Jahren mal Autos mit dem Spruch "Todesstrafe für Kinderschänder" in altdeutscher Schrift.Folxfeindt hat geschrieben:(14 Oct 2016, 03:19)
rechtsdrehende blindgänger fordern gern mal "todesstrafe für kinderschänder". offenbar reagiert die rechte szene diesbezüglich sehr sensibel, weil viele mit derart verwerflicher sexualpräferenz aus den eigenen reihen stammen. es ist der wunsch nach selbstreinigung.
Einen Typen habe ich mal gefragt, ob das auch für Migrantenkinder gilt. Habe keine Antwort erhalten.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)
„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
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Re: Der NSU-Prozess
Erstaunlich, dass die Frau Schäpe sich dazu nicht eingelassen hat bei ihrer "umfassenden Reue", die sie der Öffentlichkeit präsentiert seit kurzem.Jekyll hat geschrieben:(14 Oct 2016, 02:18)
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/d ... 16567.html
Fall Peggy...Kinderporno auf NSU-Rechner...Kindersachen im Wohnmobil...scheint so, als ob sich da jetzt ein Kreis schließen würde.
Re: Der NSU-Prozess
die nazi-uwes werden ihre pädophilen neigungen vor zschäpe verborgen haben.HugoBettauer hat geschrieben:(14 Oct 2016, 07:32)
Erstaunlich, dass die Frau Schäpe sich dazu nicht eingelassen hat bei ihrer "umfassenden Reue", die sie der Öffentlichkeit präsentiert seit kurzem.
Re: Der NSU-Prozess
Klar, die haben sich ja in ihrem Kleinbus und ihrer Versteckwohnung kaum gesehen.Folxfeindt hat geschrieben:(14 Oct 2016, 07:46)
die nazi-uwes werden ihre pädophilen neigungen vor zschäpe verborgen haben.
Re: Der NSU-Prozess
Ohje, das wird wieder eine peinliche Nummer.Zunder hat geschrieben:(13 Oct 2016, 23:35)
Mehr Informationen:
"Der Bayreuther Oberstaatsanwalt Herbert Potzel dementierte gegenüber dem SPIEGEL, dass die DNA am Skelett des Mädchens gefunden worden sei. Die Spur sei auf einem Gegenstand festgestellt worden, der am Fundort der sterblichen Überreste lag. Nach Informationen des SPIEGEL handelt es sich um ein Stück Stoffdecke.
Die Hintergründe sind noch unklar. Auch eine Verunreinigung der DNA-Probe sei theoretisch denkbar, wie der SPIEGEL aus Ermittlerkreisen erfuhr: Das Skelett von Peggy und die Leiche Böhnhardts seien im gleichen rechtsmedizinischen Institut untersucht worden."
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/u ... 16557.html
Da könnte die Luft der Sensation ziemlich schnell entwichen sein.
Wenn ich einen Vogel sehe der wie eine Ente watschelt und wie eine Ente schwimmt und wie eine Ente quakt dann nenne ich ihn eine Ente. Und wenn der Vogel dementiert eine Ente zu sein ist es eine russische Ente.
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Re: Der NSU-Prozess
Das ist alles ein schlechter Witz.
Also: An sämtlichen mutmaßlichen "NSU"-Tatorten fand sich keinerlei Böhnhardt-DNA. Das scheint in den Augen der Behörden aber nicht gegen seine Schuld in sämtlichen Fällen zu sprechen. Da könnte man ja jetzt im Umkehrschluss ja folgern...
Es ist jedenfalls eine Klasse Gelegenheit, einen weiteren unbequemen Fall zu begraben. Nachdem es nicht geklappt hat, einen wehrlosen Behinderten dauerhaft als Täter zu "überführen" kann man es jetzt ja mal mit einer Leiche probieren. Ich denke anders als für den Ulvi gründet sich für den Uwe keine Bürgerinitiative.
Ach ja und bevor es jetzt wieder los geht: Ich halte die Uwes nicht für unschuldig und deren Ableben wäre mir reichlich egal, würde es nicht so viele Fragen aufwerfen.
Gerade wenn man an das Wattestäbchen-Phantom von Heilbronn denkt (das übrigens hervorragend geeignet war, alle anderen Ermittlungsrichtungen abzubinden), dann müssen hier bei jedem selbstdenkenden Menschen alle Verarschungs-Warnlampen angehen.
Also: An sämtlichen mutmaßlichen "NSU"-Tatorten fand sich keinerlei Böhnhardt-DNA. Das scheint in den Augen der Behörden aber nicht gegen seine Schuld in sämtlichen Fällen zu sprechen. Da könnte man ja jetzt im Umkehrschluss ja folgern...
Es ist jedenfalls eine Klasse Gelegenheit, einen weiteren unbequemen Fall zu begraben. Nachdem es nicht geklappt hat, einen wehrlosen Behinderten dauerhaft als Täter zu "überführen" kann man es jetzt ja mal mit einer Leiche probieren. Ich denke anders als für den Ulvi gründet sich für den Uwe keine Bürgerinitiative.
Ach ja und bevor es jetzt wieder los geht: Ich halte die Uwes nicht für unschuldig und deren Ableben wäre mir reichlich egal, würde es nicht so viele Fragen aufwerfen.
Gerade wenn man an das Wattestäbchen-Phantom von Heilbronn denkt (das übrigens hervorragend geeignet war, alle anderen Ermittlungsrichtungen abzubinden), dann müssen hier bei jedem selbstdenkenden Menschen alle Verarschungs-Warnlampen angehen.
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Re: Der NSU-Prozess
Ich kann die Behauptungen dort nicht bewerten, aber wenn Journalisten über Strafprozesse schreiben, sollte man das mit Vorsicht genießen. Oft ist mangelndes juristisches, kriminologisches und prozessuales Verständnis der Grund für einen Justiz-"Skandal" und nicht die Justiz selbst.Kaventsmann hat geschrieben:(12 Oct 2016, 10:54)
Wenn man sich die Befragungen in den U-Ausschüssen mal genauer anguckt, dann erkennt man schnell, dass der Prozess in München teilweise wohl von völlig falschen Voraussetzungen ausgeht, die uns allerdings als gesicherte Erkenntnisse verkauft werden. Das ist irreführend und macht mir große Sorgen, denn so darf ein Rechtstaat, so dürfen Ermittlungsbehörden einfach nicht handeln! Einen kleinen Einblick in das Grauen erhält man zum Beispiel in diesem Artikel von Thomas Moser:
http://www.heise.de/tp/artikel/48/48506/1.html
Re: Der NSU-Prozess
War wohl nicht nur die gleiche Pathologie:
Denn Wolfgang Geier, der bei der Suche nach dem Entführer von Peggy eine Soko leitete, war auch einer der maßgeblichen Ermittler in einem der ersten NSU-Morde. Geiers Soko war nicht nur mit dafür verantwortlich, dass mit dem behinderten Ulvi K. der falsche Täter inhaftiert worden war. Geier hatte auch die Soko „Bosporus“ geleitet, die die Täter der Migrantenmorde fälschlicherweise im türkischen Mafia-Milieu vermutete. In beiden Fällen war außerdem der bayerische Profiler Alexander Horn eingesetzt worden, um nach dem mutmaßlichen Täter zu fahnden.
https://www.welt.de/politik/deutschland ... Naehe.html
Der Anarchist ist kein Feind der Ordnung. Er liebt die Ordnung so sehr, daß er ihre Karikatur nicht erträgt.
Re: Der NSU-Prozess
Erstaunlich auch, dass die Behörden nicht auch in dieser Richtung mit aller Konsequenz ermittelt haben (parallel zu den Ermittlungen wegen Terrorismus). Eine stinknormale Terror-Gruppe waren sie wohl nicht.HugoBettauer hat geschrieben:(14 Oct 2016, 07:32)
Erstaunlich, dass die Frau Schäpe sich dazu nicht eingelassen hat bei ihrer "umfassenden Reue", die sie der Öffentlichkeit präsentiert seit kurzem.
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
Re: Der NSU-Prozess
Ursprünglich gingen die Behörden in eine andere Richtung: "Dönermorde", "Türkenmafia", "Milieukonflikte".Jekyll hat geschrieben:(14 Oct 2016, 22:22)
Erstaunlich auch, dass die Behörden nicht auch in dieser Richtung mit aller Konsequenz ermittelt haben (parallel zu den Ermittlungen wegen Terrorismus). Eine stinknormale Terror-Gruppe waren sie wohl nicht.
Das Denken in Klischees ist auch bei der Polizei oft tiefsitzend.
Re: Der NSU-Prozess
Eine Kontamination der Proben in Bezug auf den Fall Peggy wird inzwischen ausgeschlossen. Diese Geschichte ist echt unglaublich.
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Re: Der NSU-Prozess
Richtig, das ist unglaublich und es lässt vermuten, dass das jetzt schon völlig überforderte Gericht demnächst mit der Sache überhaupt nicht mehr klarkommt.Wasteland hat geschrieben:(15 Oct 2016, 13:02)
Eine Kontamination der Proben in Bezug auf den Fall Peggy wird inzwischen ausgeschlossen. Diese Geschichte ist echt unglaublich.
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Re: Der NSU-Prozess
Mit dem oftmals mangelnden Verständnis haben Sie natürlich nicht Unrecht. Es ko... mich an, wie viel wir in unseren "Qualitätsmedien" über Zschäpes Outfit, Auftreten, Alkoholkonsum etc. lesen mussten, weil man den tatsächlich wichtigen Fragen offensichtlich nicht gewachsen ist, oder aber damit behördlichen Unmut auf sich ziehen würde. Die "Hintergrundgespräche" der Bundesanwaltschaft mit Journalisten zur Eindämmung missliebiger Berichterstattung sollen ja legendär sein.Amtsschimmel hat geschrieben:(14 Oct 2016, 17:52)
Ich kann die Behauptungen dort nicht bewerten, aber wenn Journalisten über Strafprozesse schreiben, sollte man das mit Vorsicht genießen. Oft ist mangelndes juristisches, kriminologisches und prozessuales Verständnis der Grund für einen Justiz-"Skandal" und nicht die Justiz selbst.
Wie auch immer, der von mir oben verlinkte Beitrag bezieht sich nicht auf den Prozess, sondern auf den Untersuchungsausschuss des Bundestags. Das Fehlen von "NSU"-DNA an allen zu verhandelnden Tatorten wird im Prozess m.W. nicht mal thematisiert. U.a. das meinte ich mit den falschen Voraussetzungen, von denen man ausgeht.
Weder beim Untersuchungsausschuss noch beim Prozess können wir uns auf die Berichterstattung wirklich verlassen. Wenn man sie kritisch aufnimmt und selbst mitdenkt kriegt man aber m.E. schon mit, dass die Sache von vorn bis hinten stinkt. Und diese Erkenntnis halte ich für essentiell, denn wir wollen keine Untertanen sein, oder?
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Re: Der NSU-Prozess
In der Rolle des Verteidigers der Polizei fühle ich mich etwas fremd, aber zu deren Ehrenrettung muss gesagt werden: Es gab anfangs keine Hinweise auf Terrorismus und es konnten tatsächlich verschiedene Bedrohungssituationen der Opfer im Vorfeld der Tat belegt werden. Belegt durch Zeugen, nicht erfunden von irgendwelchen rechten Cops. Dadurch, dass zudem alle Opfer der Ceska-Serie Kleinunternehmer waren, ist der dominante Ermittlungsansatz ins "Geschäftliche" bzw. Finanzielle doch verständlich und basierte eben nicht ausschließlich auf einem Klischee. Übrigens stießen damals brav alle Medien ins selbe "Döndermord"-Horn. Die selben Medien, die uns heute gerne den Dreier-NSU mit nicht belegten Tatsachenbehauptungen verkaufen. Das ist alles mit Vorsicht zu genießen.HugoBettauer hat geschrieben:(15 Oct 2016, 08:37)
Ursprünglich gingen die Behörden in eine andere Richtung: "Dönermorde", "Türkenmafia", "Milieukonflikte".
Das Denken in Klischees ist auch bei der Polizei oft tiefsitzend.
Der eigentliche Skandal war für mich, dass man teils die Familienangehörigen der Tat verdächtigte. Das ist kompletter Schwachsinn: Entweder hat man eine bundesweite Mordserie, oder eine Familientat. Beides geht nicht. Vermutlich wollte man so den Aussagedruck auf die Angehörigen erhöhen. Äußerst grenzwertig.
Was die Opfer-Auswahl betrifft bin ich allerdings bis heute nicht davon überzeugt, dass diese "zufällig" erfolgte. Zuletzt häuften sich ja die Hinweise, dass der "NSU"-Komplex auch Berührungspunkte zu Organisierten Kriminalität aufweist. Mit der angeblichen Böhnhardt-Spur im Fall Peggy könnte da ja jetzt Bewegung rein kommen.
Re: Der NSU-Prozess
Es wird immer krasser:
"Anwältin im Fall Peggy: „Mutter war dem Islam zugewandt“"
"Anwältin im Fall Peggy: „Mutter war dem Islam zugewandt“"
http://www.schwaebische.de/panorama/pan ... 46491.htmlOb es tatsächlich einen an Peggys Mutter adressierten „Hassbrief“ aus der Neonaziszene gibt und das die Verbindung zum NSU ist, wollte Hoyer weder dementieren noch bestätigen. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung darüber berichtet. Es sei wahr, dass der damalige Lebensgefährte der Mutter Türke war und ihre Mandantin sich dem Islam zugewandt habe. Sie habe auch ein Kopftuch getragen, sagte Hoyer. Offen ließ die 43-Jährige, ob sie tatsächlich auch konvertiert sei. „Dazu kann ich keine Angaben machen“, sagte sie.
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
Re: Der NSU-Prozess
Überraschung.
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/p ... 18516.html
Kein Qtip sondern ein kontaminierter Meterstab.
Da haben sich große Teile unserer Presse mal wieder übelst blamiert... wie zu erwarten war.
Wenn ich einen Vogel sehe der wie eine Ente watschelt und wie eine Ente schwimmt und wie eine Ente quakt dann nenne ich ihn eine Ente. Und wenn der Vogel dementiert eine Ente zu sein ist es eine russische Ente.
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Re: Der NSU-Prozess
Wenn das zutrifft, haben sich noch ganz andere Experten blamiert.Yossarian hat geschrieben:(27 Oct 2016, 12:24)
Überraschung.
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/p ... 18516.html
Kein Qtip sondern ein kontaminierter Meterstab.
Da haben sich große Teile unserer Presse mal wieder übelst blamiert... wie zu erwarten war.
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Re: Der NSU-Prozess
Warum wurde dann zwischenzeitlich eine Kontamination ausgeschlossen?
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Re: Der NSU-Prozess
Wer geht schon davon aus, daß er Fehler gemacht hat.Wasteland hat geschrieben:(27 Oct 2016, 15:03)
Warum wurde dann zwischenzeitlich eine Kontamination ausgeschlossen?
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
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Re: Der NSU-Prozess
Irgendein rupfen in der nähe eines fundortes wäre auch kein besonders starkes indiz, auch bei garantiert echter dna. Natürlich muss man auch so einer spur nachgehen. ERstaunlich erscheint mir, dass die Kipos auf zschäpes rechner nie ein gegenstand der untersuchung oder anklage waren. Kuscheljustiz. Typisch. Jack, übernehmen Sie!
Re: Der NSU-Prozess
Na weil gegen Tote nicht ermittelt wird.
Wenn ich einen Vogel sehe der wie eine Ente watschelt und wie eine Ente schwimmt und wie eine Ente quakt dann nenne ich ihn eine Ente. Und wenn der Vogel dementiert eine Ente zu sein ist es eine russische Ente.
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Re: Der NSU-Prozess
Natürlich wird auch gegen tote ermittelt. Fälle müssen aufgeklärt werden. Wie stellst du dir das denn vor?
Was viele nicht wissen:
unabhängig vom fall jenny, bei "kontaktleuten" der nsu wurde verwicklung in zwangsprostitution und pädosex nachgewiesen.
Was der nsu bisher vorgeworfen wird, ist offenbar nur die spitze des eisbergs.
Re: Der NSU-Prozess
Wenn das mit der Kontamination zuträfe, würde das bedeuten, dass der Stab 2011 kontaminiert verstaut und jetzt, 2016, ungereinigt wieder verwendet wurde. Diese Story halte ich nicht für glaubhaft. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass eine mögliche Verbindung von Böhnhardt zu Peggy sehr wohl gegeben ist:Wasteland hat geschrieben:(27 Oct 2016, 15:03)
Warum wurde dann zwischenzeitlich eine Kontamination ausgeschlossen?
https://www.welt.de/politik/deutschland ... randt.html
Dabei ist auch Tino Brandt, der ehemalige Chef des Thüringer Heimatschutzes, in dem auch Uwe Böhnhardt aktiv war, weiter in den Blickpunkt der Ermittler gerückt. Brandt war jahrelang V-Mann des Landesamtes für Verfassungsschutz und half trotzdem Böhnhardt, Mundlos und Zschäpe, als diese 1998 aus ihrer Heimatstadt Jena nach Sachsen flohen. Von dort aus sollen Mundlos und Böhnhardt als Mitglieder des NSU mit der Hilfe von Zschäpe zehn Morde begangen haben.
Brandt wurde Ende 2014 zu einer fünfeinhalbjährigen Haftstrafe verurteilt, weil er minderjährige Jungen missbraucht und gegen Provision an andere Männer zum Sex vermittelt hatte. Er geriet auch deswegen ins Visier der Ermittler, weil der Fundort der Leiche von Peggy genau auf halbem Weg zwischen seinem Wohnort Rudolstadt und seinem damaligen Arbeitsplatz im fränkischen Coburg liegt.