Ebiker hat geschrieben:Dafür brauchte man früher keinen Akku, dazu reichten die rotierenden Massen der Kraftwerke, fehlt leider bei Solar und Co.
Soweit mir bekannt ist wird daran bereits gearbeitet ..
Aber - also - früher war alles besser ?
1950 - da war ich 5 Jahre alt - gab es in D 68,724 Millionen Einwohner
2000 - da war ich 55 Jahre alt - gab es in D 82,260 Millionen Einwohner
Ein sehr moderates Wachstum vergleicht man das mit dem der "restlichen Welt" .
1950 - da war ich 5 Jahre alt - gab es auf Terra 2,53 Milliarden Einwohner
2000 - da war ich 55 Jahre alt - gab es auf Terra 6,13 Milliarden Einwohner
2020 - da werde ich 75 Jahre alt - oder tot sein - Prognose Terra 7,72 Milliarden Einwohner
2030 - da werde ich 85 Jahre alt - oder noch wahrscheinlicher tot sein - Prognose Terra 8,42 Milliarden Einwohner
2040 - da werde ich wenig wahrscheinlich 95 Jahre alt - aber sehr viel wahrscheinlicher tot sein - Prognose Terra 9,04 Milliarden Einwohner
2050 - da werde ich tot sein - Prognose Terra 9,55 Milliarden Einwohner....
Da das Bevölkerungswachstum exponentiell ist (~1,1% /a) und es schon sehr naiv wäre, anzunehmen das Anwachsen des Energiebedarf macht parallel dazu eine Ausnahme. Die Frage sind die noch vorhanden fossilen Reserven endlich, können nur Vollidioten mit nein beantworten. In D gibt es geringe Mengen, dafür aber durch die Nebenkosten bedingt, sehr teuer Reserven an fossilen Energien. Rohstoffe daran hat es in D schon immer gemangelt - das kann dann wohl auch in Zukunft kaum besser werden.
Wir konsumieren und exportieren nahezu ausschließlich etwas, was zuvor teuer irgendwo auf der Welt eingekauft wurde. Dort werden dazu bereits große Energiemengen die ebenfalls fossilen Ursprungs sind verbraucht - eine Spirale....
Was D wirklich gut kann - jedenfalls bis Dato - ist, Rohstoffe und Halbzeug extrem erfolgreich zu veredeln. Da soll es nicht gelingen, die rotierenden "Windmühlen" und PV "netzdienlich" zu gestalten - zusammen mit den bereits vorhandenen Massespeichern und neuen sekundengenau reagierenden elektrischen Speichern - oder gern auch Schwungrädern - auch das gibt es ja.
Da wäre noch der vernünftige Umgang mit den "Tälern und Spitzen" im Netz. Warum nicht netzsynchron große Verbraucher regulieren ? Deutschlands größter Aluminium-Hersteller Trimet verbraucht pro Stunde soviel Strom wie Essen, Bochum und Dortmund zusammen. Für die kWh zahlen die 0,02 €
Aluminium - in den verschiedene Produktionszuständen - flüssig und "gebrauchsfertig" wird mit Spezial-LKW zu den Gießereien gekarrt. Gut durchorganisiert, können solche Unternehmen sowohl als Puffer, als auch durch zeitweise voll geplante Verbrauchsreduzierungen ganz schön "netzdienlich" sein.
So was wird "
Lastmanagement" oder inzwischen "Intelligentes Stromnetz" genannt.
Hier ein Beispiel, das neben den technologischen Vorteilen auch "geldwerte Vorteile hat.
Quelle hat geschrieben:
Lastmanagement Stromverbrauch kann warten
Mit der Energiewende rückt das Management die Stromnachfrage in den Fokus. Erste Pionierfirmen sind bereits dabei.
Die Brauerei Paulaner in München ist stolz darauf, beim Thema Energie immer schon etwas voraus gewesen zu sein. Der neueste Clou: Die Kühlaggregate, in denen die Sole auf etwas über 0 °C heruntergekühlt wird, schalten sich ab, wenn das Stromnetz stark belastet ist.
Bei hoher Netzbelastung wird der Verbraucher abgeschaltet
Wo steht geschrieben, dass sich nicht auch die Stromabnehmer an das "Stromangebot" so flexibel wie nur möglich anpassen können ? "Demand Response ist inzwischen kommerziell interessant" aus dem selben Artikel weiter unten.
"Demand Response", sagt Oliver Stahl, Chef von Entelios, "ist inzwischen kommerziell interessant. Entelios leistet damit einen Beitrag zur Netzstabilität, den sich die Netzbetreiber etwas kosten lassen. Faktisch wirkt das ähnlich wie ein virtuelles Pumpspeicherwerk." Entelios sucht sich größere gewerbliche Stromverbraucher zusammen, deren Verbrauch entweder zeitlich verschoben oder vorübergehend abgesenkt werden kann. Dazu zählen neben Kälte- und Wärmeanlagen auch Pumpen und Straßenlicht.
Erstaunlich was die Amis angeht :
In den USA ist das Modell bereits sehr viel weiter entwickelt. Dort sind Verbraucher mit einer Leistung von 20 GW bis 25 GW in das Nachfragemanagement einbezogen. Nach Ansicht von Experten ist es damit auch gelungen, die Gefahr von großen Stromausfällen, wie zuletzt 2003 geschehen, in den Griff zu bekommen.
Wie hoch das Potenzial in Deutschland für das Lastmanagement auf der Nachfrageseite insgesamt ist, ist umstritten. Serafin von Roon von der Forschungsstelle für Energiewirtschaft sieht es in der Größenordnung von 5 GW bis 7 GW. Allerdings hängt die Höhe entscheidend vom Zeitraum ab: Für einen kurzen Zeitraum von 5 min gibt es sogar Schätzungen von 9 GW, die vom Netz gehen können. Bei einer Stunde wären es noch 2,5 GW – immerhin [center]so viel wie zwei bis drei Großkraftwerke[/center].
Und was die gegenwärtige "rotierenden Regelung" angeht kann man die auch total überschätzen :
Quelle hat geschrieben:Speicher-Kapazitäten im Vergleich
Aber kommt der Bedarf auch durch die Zunahme von Wind- und Sonnenstrom im europäischen Kontinental-Verbundnetz zustande? Prof. Dr. Matthias Luther vom Lehrstuhl für Elektrische Energiesysteme der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg relativiert den Speicher- und Regelleistungsbedarf im Verhältnis zum gesamten Stromfluss gewaltig.
Gerade mal
3.000 MW (3 GW) werde „rotierend vorgehalten für die Primärregelung im Sekundenbereich, etwa
2.000 MW (2 GW) für die Sekundärregelung im Minutenbereich“. Zum Vergleich: Die Solarstrom-Spitzenleistung in Deutschland beträgt zurzeit etwa 90.000 MW; das wiederum entspreche der maximalen Gesamt-Abnahme im deutschen Stromnetz, so Luther.
Und auch die vieldiskutierte Reserveleistung deutscher Pumpspeicher-Wasserkraftwerke ist für ihn nur ein kleiner Punkt im Stromverbrauchskuchen:
7 GW Leistung haben alle zusammen, und eine Energiemenge von
0,04 TWh können sie zur Verfügung stellen, klärt der Uni-Professor auf, „übrigens genauso viel wie die Batterien von 2 Mio. Elektroautos“, ebenfalls immer wieder ins Speicher-Spiel gebracht.
Um dagegen 50 MW – also ungefähr die halbe Spitzenlast – für zwei Wochen aus Speichern zur Verfügung zu stellen, sei eine Strommenge von 16,8 TWh notwendig, so Prof. Luther: „Das geht nur über‘s Gasnetz. Die Lösung für Langzeitspeicher ist für mich P2G (Power to Gas) – der Nachteil sind derzeit der Elektrolyse-Wirkungsgrad von 60% und zusätzliche Verluste bei der Rückverstromung“, mahnt er Entwicklungsbedarf an. Aber für Kurzzeitregelung und andere Netzdienstleistungen genießen auch bei Matthias Luther offensichtlich Batteriespeicher Priorität.
Du und auch andere Kritiker könnten an all diesen Bemühungen sehen (was sie ja leider nicht wollen) ein Hochindustrieland wie D verfügt durchaus über genügend geistige Kapazität um sich der veränderten Lage anzupassen. Ob das allerdings in all den rückständigen Echokammern (die sich für "konservativ" halten) noch rechtzeitig ankommt, das muss man sich leider schon fragen....
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)