Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

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Alexyessin
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Alexyessin »

schelm hat geschrieben:(10 Oct 2016, 15:41)


Klar, für die PC bleibt die Welt in Ordnung. Schließlich hat sie doch freiwillig verzichtet, nicht wahr ? Andernfalls wären Recht, Gesetz und Ordnungsmächte doch eingeschritten. :rolleyes:
Was genau meinst du denn? Sprich dich aus :)
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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schelm
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von schelm »

Steht doch im Beitrag. Versuch ihn einfach vollständig zu lesen.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Alexyessin »

schelm hat geschrieben:(10 Oct 2016, 15:47)

Steht doch im Beitrag. Versuch ihn einfach vollständig zu lesen.
Ich meinte ein konkretes Beispiel.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von schelm »

Alexyessin hat geschrieben:(10 Oct 2016, 12:37)

Du brauchst nicht rumproleten.
Wieso bist du denn der Meinung, das die orientalische Kultur nicht mit der Kultur der individuellen Freiheit harmonieren kann? Wo sind die Beispiele, das es nicht funktioniert?
Da, wo es funktioniert, ist es keine orientalische Namus - Kultur, sondern die Übernahme westlicher Freiheit, also ein Anschluss an die Monokultur prinzipiell gleicher Wertvorstellungen. Da, wo es nicht funktioniert, wirkt die orientalische Kultur, soll ich dir dafür ernsthaft Belege bringen ? Das Stöckchen ist zu albern.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von schelm »

Alexyessin hat geschrieben:(10 Oct 2016, 15:52)

Ich meinte ein konkretes Beispiel.
Paul und Aische. Kannst statt Aische aber auch die Namen derer einsetzen, die um der " Ehre " wegen abgemurkst worden sind.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Occham »

schelm hat geschrieben:(10 Oct 2016, 14:40)

Wenn " erwartet neues " erfunden wird, dann verkörpert es auch nur eine neue, dominierende Monokultur, die in Konkurrenz mit gegensätzlichen Modellvorstellungen steht, die entweder bisher dominierten oder im Wettstreit keine Mehrheiten erzielten. Gegensätzliches kann sich nicht vermischen, tut es das, dann war es nicht konträr. Beispiel : Freie Partnerwahl und sexuelle Selbstbestimmung, gemischt mit überwachter Unberührtheit ( Namus ) und traditionell arrangierten Ehen, wie mischt man das multikulturell ? In etwa so, wie ein wenig schwanger sein ?
wie du ja selbst aufgeführt hast, wird die alte haut durch Reibungen abgestreift, es sind also die Reibungen, die das ganze vermengen, wobei vermengen irgendwie der falsche begriff dafür ist. man fängt eben erst das umdenken an, wenn es unschöne gründe dafür gibt, sind die gründe schön, muss man logischerweise nicht umdenken… wie ein immunsystem, das nur anpassungsfähig ist, wenn es darauf trainiert ist… aber das ist der unschöne weg, um den wir nicht drumrum kommen… aber darüber zu diskutieren, ist so, als würde man irgendwelche Medikamente zu sich nehmen, die das immunsystem unterstützen, deswegen kann diskutieren nicht schaden, wenn man damit den Parasitismus vorbeugt.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Wasteland »

schelm hat geschrieben:(10 Oct 2016, 15:52)
... also ein Anschluss an die Monokultur prinzipiell gleicher Wertvorstellungen.
Genau das ist eben überhaupt nicht nötig. In einem Staat wie Deutschland können auch unterschiedliche Wertvorstellungen, solange sie einen gewissen Rahmen nicht sprengen (ist wohl klar was ich damit meine), wunderbar nebeneinander existieren, ohne das es Probleme gibt.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Wasteland »

epona hat geschrieben:(10 Oct 2016, 10:43)

[...]
So ganz nebenbei, auch brave deutsche Christen beten nicht nur daheim und einige meist ältere Christenfrauen tragen Kopftücher in der Öffentlichkeit.
Es hat nichts mit Gruppenumarmung zu tun allen hier lebenden Menschen mit Anstand zu begegnen.
Ich wüsste jetzt nicht das ich mich dagegen ausgesprochen habe anständig zu sein. Aber ich muss nicht jeden automatisch mögen.
Aber mein Beitrag drückte ja eigentlich genau das aus, das man auch wenn man unterschiedlich ist, völlig friedlich im selben Land leben kann.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von epona »

Wasteland hat geschrieben:(10 Oct 2016, 17:47)

Ich wüsste jetzt nicht das ich mich dagegen ausgesprochen habe anständig zu sein. Aber ich muss nicht jeden automatisch mögen.
Aber mein Beitrag drückte ja eigentlich genau das aus, das man auch wenn man unterschiedlich ist, völlig friedlich im selben Land leben kann.
DU ganz sicher nicht. (Markierung)
Und natürlich muss man nicht jeden mögen und umarmen, das hat auch m.W. zu keinem Zeitpunkt jemand gefordert.
Habe die Aussage deines Beitrages durchaus verstanden.Ich bezog mich lediglich auf eine erneut eingestellte, m.E. sonderbare Behauptung des von dir zitierten Beitrags.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von BingoBurner »

Wasteland hat geschrieben:(10 Oct 2016, 17:44)

Genau das ist eben überhaupt nicht nötig. In einem Staat wie Deutschland können auch unterschiedliche Wertvorstellungen, solange sie einen gewissen Rahmen nicht sprengen (ist wohl klar was ich damit meine), wunderbar nebeneinander existieren, ohne das es Probleme gibt.
Entschuldigung, aber das ist Gleichgültigkeit.
Vielleicht ist das auch der wunde Punkt.

Laissez-faire ist eben nicht eine Einbahnstraße. :?:
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Wasteland »

BingoBurner hat geschrieben:(10 Oct 2016, 18:07)

Entschuldigung, aber das ist Gleichgültigkeit.
Erkläre mir mal warum ich dir deine Weltanschauung oder Wertvorstellungen vorschreiben sollte.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von BingoBurner »

Wasteland hat geschrieben:(10 Oct 2016, 18:10)

Erkläre mir mal warum ich dir deine Weltanschauung oder Wertvorstellungen vorschreiben sollte.
Hör auf zu rauchen. Dafür gibt es Gründe.
Benutze Sonnencreme wenn du lange in der Sonne bist.
Benutz ein Kondom.

Mit Weltanschauung hat das nichts zu tun.
Würde ich aber deine Argumente zu Ende denken.......müsste ich die Klappe halten.

Oder was meinst du jetzt ? Oder ist sowas im GG geregelt ?
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Wasteland »

BingoBurner hat geschrieben:(10 Oct 2016, 18:51)

Hör auf zu rauchen. Dafür gibt es Gründe.
Benutze Sonnencreme wenn du lange in der Sonne bist.
Benutz ein Kondom.

Mit Weltanschauung hat das nichts zu tun.
Würde ich aber deine Argumente zu Ende denken.......müsste ich die Klappe halten.

Oder was meinst du jetzt ? Oder ist sowas im GG geregelt ?
Ich bezog mich auf die Aussage von schelm:

...also ein Anschluss an die Monokultur prinzipiell gleicher Wertvorstellungen.

Wir können völlig unterschiedliche Wertvorstellungen haben und trotzdem koexistieren (natürlich ist dem ein Rahmen gesetzt, Menschen die alle Grundregeln des friedlichen Zusammenlebens sabotieren oder die freiheitliche Demokratie ablehnen passen da nicht rein). Den Anschluss an eine Monokultur, also die Assimilation aller Menschen in eine gleichgeschaltete Mainstreamkultur ist absolut nicht nötig und in meinen Augen sogar ein ziemlich abstoßendes, antifreiheitliches Konzept.
Und bei dieser Vorstellung geht es ja nicht um grundlegende Dinge (wie Demokratie, Pressefreiheit etc.), sondern den Menschen soll bis in ihre individuellen Wertvorstellungen und kulturellen Handlungen hineinreglementiert werden.
Und das ist überflüssig wie ein Kropf, aber natürlich fester Bestandteil identitärer Ideologie.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von schelm »

Wasteland hat geschrieben:(10 Oct 2016, 17:44)

Genau das ist eben überhaupt nicht nötig. In einem Staat wie Deutschland können auch unterschiedliche Wertvorstellungen, solange sie einen gewissen Rahmen nicht sprengen (ist wohl klar was ich damit meine), wunderbar nebeneinander existieren, ohne das es Probleme gibt.
Nein, eigentlich nicht. Wer sich selbst, nur sich selbst, irgendwie kasteit oder beschränkt; sein Problem ! Traditionen, die die Rechte Dritter beschränken, bspw. durch das Namus - Prinzip, die sind überhaupt nicht durch einen einschränkenden rechtlichen Rahmen fassbar, die Gruppendynamik funktioniert, da interessiert es wenig, was auf dem Papier steht. Die Tradierung funktioniert. Siehe ZDF Zoom Sendung..... Und am Ende spielen alle " freiwillig " mit.
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von BingoBurner »

Wasteland hat geschrieben:(10 Oct 2016, 19:10)

Ich bezog mich auf die Aussage von schelm:

...also ein Anschluss an die Monokultur prinzipiell gleicher Wertvorstellungen.

Menschen die alle Grundregeln des friedlichen Zusammenlebens sabotieren oder die freiheitliche Demokratie ablehnen passen da nicht rein .
Und genau das ist der Punkt.
Aber und ich denke da sollte man sich nichts vormachen. Die sind hier.
Ich meine nicht nur den "Islam".

Wegzaubern kann man das nicht. Aber streiten......und das ist nötig ! Was den sonst ?
Man kann sich aber nicht immer auf GG zurück ziehen.
Das ist zu einfach.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Wasteland »

schelm hat geschrieben:(10 Oct 2016, 19:45)

Nein, eigentlich nicht. Wer sich selbst, nur sich selbst, irgendwie kasteit oder beschränkt; sein Problem ! Traditionen, die die Rechte Dritter beschränken, bspw. durch das Namus - Prinzip, die sind überhaupt nicht durch einen einschränkenden rechtlichen Rahmen fassbar, die Gruppendynamik funktioniert, da interessiert es wenig, was auf dem Papier steht. Die Tradierung funktioniert. Siehe ZDF Zoom Sendung..... Und am Ende spielen alle " freiwillig " mit.
Ehrenmorde, Zwangsheirat, Vielehe, Menschenopfer etc., halt alles was gegen das Gesetz verstößt. Das bestimmte Dinge nicht greifbar sind ist klar, das lässt sich aber in keinem Staat der Erde verhindern, durch kein Gesetz der Welt.
Eltern erziehen Kinder halt in ihrem Sinne und vermitteln ihnen die Werte die sie für richtig halten.
Wenn nun die Eltern die Tochter enterben und verstoßen, weil sie einen Türken heiratet (kenne so einen Fall) oder umgekehrt die Tochter verstoßen weil sie einen Deutschen heiratet, dann kannst du dagegen nichts tun. Gegen Dummheit ist kein Kraut gewachsen und helfen auch keine Gesetze.
Auch die Zwangsindoktrination von Kindheit an, mit einer detaillierten Leitkultur (du weisst schon, die die nach deiner Vorstellung die Kohäsion schaffen soll), so wie es dir vorschwebt (du nennst das "auf das Grundgesetz einschwören", aber dann ist dir eigentlich bei jeder Gelegenheit das Grundgesetz nicht konkret genug) kann solche Dinge nicht verhindern, im Gegenteil, befördert oft obrigkeitshörige, totalitäre Denke.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Wasteland »

BingoBurner hat geschrieben:(10 Oct 2016, 19:56)

Und genau das ist der Punkt.
Aber und ich denke da sollte man sich nichts vormachen. Die sind hier.
Ich meine nicht nur den "Islam".

Wegzaubern kann man das nicht. Aber streiten......und das ist nötig ! Was den sonst ?
Man kann sich aber nicht immer auf GG zurück ziehen.
Das ist zu einfach.
Natürlich gibts die, das ist ganz klar. Wir haben die auch in den eigenen Reihen. Und ganz sicher haben viele Menschen aus anderen Regionen der Welt viele ihnen noch gar nicht bewusste Probleme mit einer Gesellschaft wie sie in Deutschland existiert.
Feinde der freiheitlichen Demokratie gehören selbstverständlich mit allen Mitteln bekämpft, um diese zu schützen.
Aber ich sehe nicht wie irgendein Ottonormal-Muslim oder Jude oder Yezide oder Chinese oder Kenyaner oder Brasilianer diese bedroht, weil er innerhalb der gültigen Spielregeln andere Wertvorstellungen hat.
Halal-Fleisch oder zuhause chinesisch sprechen oder bis zur Ehe mit dem Geschlechtsverkehr warten oder nur in der eigenen Religion zu heiraten bedrohen in diesem Land absolut nichts.
Das kann man alles komisch finden oder nicht mögen, aber das ist völlig legitim. Auch den Ausländer von nebenan muss man nicht mögen. Aber man hat sich in Ruhe zu lassen.
Wenn es um Salafisten, Nazis, Kommunisten oder irgendwelche anderen Terroristen und totalitären Freaks geht, dann ist das ein ganz anderes Kapitel. Da muss man durchgreifen das es nur so qualmt.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von schelm »

Wasteland hat geschrieben:(10 Oct 2016, 20:02)

Auch die Zwangsindoktrination von Kindheit an, mit einer detaillierten Leitkultur (du weisst schon, die die nach deiner Vorstellung die Kohäsion schaffen soll), so wie es dir vorschwebt (du nennst das "auf das Grundgesetz einschwören", aber dann ist dir eigentlich bei jeder Gelegenheit das Grundgesetz nicht konkret genug) kann solche Dinge nicht verhindern, im Gegenteil, befördert oft obrigkeitshörige, totalitäre Denke.
Sorry, aber mir erscheint das nicht plausibel. Ständig wird betont, das Grundgesetz sei der Rahmen. Ein " zu viel " an Grundgesetz befördert also eine " totalitäre Denke " ? Wie darf ich das verstehen ? Wollt ihr die totale Achtung eurer Menschen- und bürgerlichen Rechte ? Jaaaa ! Schlimm so was, schlimm, schlimm...

Wo liegen denn die Nachteile der Erziehung im Sinne der im GG kodifizierten Wertvorstellungen ? Keine Zwangsheiraten, keine " Ehrenmorde ", keine Polygamie, keine Überwachung der Schwestern....

Zu langweilig, so eine Gesellschaft ? Nicht bunt genug ?
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Laertes »

Wasteland hat geschrieben:(10 Oct 2016, 17:44)

Genau das ist eben überhaupt nicht nötig. In einem Staat wie Deutschland können auch unterschiedliche Wertvorstellungen, solange sie einen gewissen Rahmen nicht sprengen (ist wohl klar was ich damit meine), wunderbar nebeneinander existieren, ohne das es Probleme gibt.
Bereits den Sachverhalt des Nebeneinander statt Miteinander könnte man als existenzielles Problem interpretieren. Gesellschaft ist mehr als eine Ansammlung von beziehungslos nebeneinanderher existierenden Individuen, deren größte gemeinsame Leistung darin besteht sich nicht gegenseitig an die Gurgel zu gehen. Aber dafür ist primär natürlich nicht Multi-Kulti verantwortlich zu machen. Mir scheint es eher so zu sein, dass in einer bereits beziehungslos und entfremdet gewordenen Gesellschaft (betrifft hauptsächlich die Städte) die kulturelle Selbstaufgabe und Selbstrelativierung auch schon keinen Unterschied mehr macht.
"Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann."
(Ernst-Wolfgang Böckenförde)
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Wasteland »

schelm hat geschrieben:(10 Oct 2016, 20:34)

Sorry, aber mir erscheint das nicht plausibel. Ständig wird betont, das Grundgesetz sei der Rahmen. Ein " zu viel " an Grundgesetz befördert also eine " totalitäre Denke " ? Wie darf ich das verstehen ? Wollt ihr die totale Achtung eurer Menschen- und bürgerlichen Rechte ? Jaaaa ! Schlimm so was, schlimm, schlimm...

Wo liegen denn die Nachteile der Erziehung im Sinne der im GG kodifizierten Wertvorstellungen ? Keine Zwangsheiraten, keine " Ehrenmorde ", keine Polygamie, keine Überwachung der Schwestern....

Zu langweilig, so eine Gesellschaft ? Nicht bunt genug ?
Die Freiheit ist immer noch eines der wichtigsten Prinzipien. Auf das Grundgesetz einschwören heißt eben nicht das was du klammheimlich damit verbinden willst, nämlich eine Leitkultur im Sinne der Identitären durchzupressen. Es ist aber nicht Aufgabe des Staates die Menschen zu erziehen, das hatten wir in der DDR und ist krachend gescheitert.
Wenn eine Muslima ein Kopftuch tragen und nur einen Muslim heiraten will, dann ist das eben so. Verstößt gegen kein Gesetz.
Machen gläubige Orthodoxe oder häufig auch Asiaten machen das auch nicht anders, wie ich aus dem Bekanntenkreis weiß. Muss mir nicht gefallen, ist aber deren Recht und geht dich rein gar nichts an.
Wenn die Eltern ihre Kinder mit ihren Werten und ihrer Kultur erziehen wollen, dann ist das so, mit nichts im Grundgesetz lässt sich das verbieten und es gibt dafür auch keinen Anlass.
Dein Geschmack oder die Vorliebe für zwangsverordneten Einheitsbrei hat eben keinen Verfassungsrang.
Aber dir schwebt ja auch etwas anderes dabei vor dem inneren Auge. Ich bin weder für "bunt", noch dagegen. Ich bin dafür das man den Menschen ein Individuum sein lässt und jeden das glauben und leben lässt was er will, solange es nicht.....usw.

Es ist dir eben zu bunt, wenn jeder nach seiner Facon selig wird.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Wasteland »

Laertes hat geschrieben:(10 Oct 2016, 20:41)

Bereits den Sachverhalt des Nebeneinander statt Miteinander könnte man als existenzielles Problem interpretieren.
Könnte man, das ist aber eine Frage der Vorliebe und nicht der Fakten.

Die beiden nordamerikanischen Staaten funktionieren ziemlich lange schon ziemlich gut auf genau dieser Basis. Deutschland hat da natürlich eine andere Tradition, daher stößt das hier auch so oft auf Unverständnis.

Und ja, in den Städten ist das längst Realität seit langer Zeit.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von schelm »

Wasteland hat geschrieben:(10 Oct 2016, 20:44)

Die Freiheit ist immer noch eines der wichtigsten Prinzipien. Auf das Grundgesetz einschwören heißt eben nicht das was du klammheimlich damit verbinden willst, nämlich eine Leitkultur im Sinne der Identitären durchzupressen. Es ist aber nicht Aufgabe des Staates die Menschen zu erziehen, das hatten wir in der DDR und ist krachend gescheitert.
Wenn eine Muslima ein Kopftuch tragen und nur einen Muslim heiraten will, dann ist das eben so. Verstößt gegen kein Gesetz.
Machen gläubige Orthodoxe oder häufig auch Asiaten machen das auch nicht anders, wie ich aus dem Bekanntenkreis weiß. Muss mir nicht gefallen, ist aber deren Recht und geht dich rein gar nichts an.
Wenn die Eltern ihre Kinder mit ihren Werten und ihrer Kultur erziehen wollen, dann ist das so, mit nichts im Grundgesetz lässt sich das verbieten und es gibt dafür auch keinen Anlass.
Dein Geschmack oder die Vorliebe für zwangsverordneten Einheitsbrei hat eben keinen Verfassungsrang.
Aber dir schwebt ja auch etwas anderes dabei vor dem inneren Auge. Ich bin weder für "bunt", noch dagegen. Ich bin dafür das man den Menschen ein Individuum sein lässt und jeden das glauben und leben lässt was er will, solange es nicht.....usw.

Es ist dir eben zu bunt, wenn jeder nach seiner Facon selig wird.
Was für einen Einheitsbrei meinst du eigentlich ? Der Einheitsbrei der Segregation entsteht durch die innerliche Distanz zum GG. Ohne diese Distanz gäbe es Vielfalt. Nach den üblichen Kriterien der Partnerwahl, nicht wegen Herkunft und Religion. Für die wenigsten der GG'ler wäre dies ein Kriterium, wenn es für die andere Seite keines wäre.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Wasteland »

schelm hat geschrieben:(10 Oct 2016, 20:53)

Was für einen Einheitsbrei meinst du eigentlich ? Der Einheitsbrei der Segregation entsteht durch die innerliche Distanz zum GG. Ohne diese Distanz gäbe es Vielfalt. Nach den üblichen Kriterien der Partnerwahl, nicht wegen Herkunft und Religion. Für die wenigsten der GG'ler wäre dies ein Kriterium, wenn es für die andere Seite keines wäre.
Mit Einheitsbrei meine ich was du unter dem Stichtwort der Kohäsion für unerlässlich hältst und daher für dieses Land verwirklicht sehen willst.
Das Grundgesetz ist nicht umsonst ziemlich allgemein gehalten, mit der Absicht das sich darunter ziemlich Vieles und Unterschiedliches subsummieren kann, davon auch explizit vieles was dir sicherlich nicht gefällt.

Ignoranz ist da leider nicht geregelt, wenn Deutsche Familien ihre Kinder verstoßen weil einen Muslim heiraten oder weil muslimische Familien dasselbe tun nur umgekehrt.
Mit keinem Reglement der Welt lässt sich Ignoranz abschaffen.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von BingoBurner »

Wasteland hat geschrieben:(10 Oct 2016, 20:08)


Aber ich sehe nicht wie irgendein Ottonormal-Muslim oder Jude oder Yezide oder Chinese oder Kenyaner oder Brasilianer diese bedroht, weil er innerhalb der gültigen Spielregeln andere Wertvorstellungen hat.
Wir Beide fahren auf der selben Spur aber ich muss das jetzt mal deutlich sagen. Diese Vorstellung ist naiv.
Nenne mich im Gegenzug, zu ängstlich.

Ich halte Religionen für gefährlich.
Und wenn ich mir die politischen Debatten anschaue taucht da immer mehr der Tenor der Religionen auf.
Wenn Ali XYZ seinen Ramadan macht habe ich natürlich nichts dagegen.
Wenn sein Kumpel aber auf einmal auf einen Gebets-Raum klagt während der Schulzeit werde ich hellhörig.

Weil ich A. : Es diesen Jungen nicht abnehme.
und B. : ich eine andere Motivation dahinter sehe als religöse Pflicht.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Wasteland »

BingoBurner hat geschrieben:(10 Oct 2016, 21:37)

Wir Beide fahren auf der selben Spur aber ich muss das jetzt mal deutlich sagen. Diese Vorstellung ist naiv.
Nenne mich im Gegenzug, zu ängstlich.

Ich halte Religionen für gefährlich.
Und wenn ich mir die politischen Debatten anschaue taucht da immer mehr der Tenor der Religionen auf.
Wenn Ali XYZ seinen Ramadan macht habe ich natürlich nichts dagegen.
Wenn sein Kumpel aber auf einmal auf einen Gebets-Raum klagt während der Schulzeit werde ich hellhörig.

Weil ich A. : Es diesen Jungen nicht abnehme.
und B. : ich eine andere Motivation dahinter sehe als religöse Pflicht.
Wenn er juristisch gesehen das Recht hat darauf zu klagen, dann ist das sein Recht. Gewähren wollte ich sowas auch nicht, denn ich bin für strengen Laizismus. Religion ist Privatsache, fertig. Aber da soll sie frei sein. Ich will auch keine Kreuze, Buddhas oder Davidsterne in Schulen und der Politik sehen.
Ich halte persönlich gesehen Religionen für ziemlich überflüssig. Aber aus gutem Grund hat jeder das Recht das anders zu sehen.
Denn nicht die Religion ist per se das Problem, sondern die Vorstellung man müsse andere mit seiner Überzeugung "zwangsbeglücken" egal ob es um Religion geht oder verordneten Atheismus.
Aus historischen Erfahrungen heraus haben wir die Religionsfreiheit im GG verankert. Das sollte auch so bleiben wenn es durchgeknallte Spinner gibt, denn man kann denen nicht die Hoheit über die Verhandlung von freiheitlichen Grundrechten lassen. Dann müssten wir uns so sehr einschränken, das von Demokratie nichts übrig bleibt.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von BingoBurner »

Wasteland hat geschrieben:(10 Oct 2016, 21:46)

Gewähren wollte ich sowas auch nicht, denn ich bin für strengen Laizismus. Religion ist Privatsache, fertig.
Und genau das praktiziert Frankreich. Ergebnis ?
Das ist leider nicht die Lösung, mmn.

Ich wünschte ich könnte jetzt schreiben.....Punkt 1......Punkt 2.......abhacken und das führt zum Ziel. Kann ich aber nicht.
Den einzigen Ansatz den ich sehe ist Streit. Dazu musst du nur in die europäische Geschichte schauen. Reformation etc.
Doch das dauert. Siehe auch Beitrag von Relativ.

Die Richtung stimmt. Da bin ich bei dir.
Nur wie ? Und genau das Fragezeichen macht vielen Angst. Auch mir.

Streitkultur https://de.wikipedia.org/wiki/Streitkultur


Dieser ganze WischiWaschi Kram nervt einfach.
Mohammed vor 1500 Jahren auf ein geflügelten weißen Pferd.........come on.
Und das hat nichts mit Atheismus zu tun.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Jekyll »

BingoBurner hat geschrieben:(10 Oct 2016, 02:24)

Das ist ein falsches Verständnis von Evolution bzw. Leben.
Kooperation, Milde, Hilfe, Fürsorge, Mitgefühl, Sinn für Gemeinschaft........sind keine "menschlichen", geistig erdachte Konstrukte.

Sie sind evolutionär entwickelt. Wie Krallen, Fingernägel, Zähne, was weiß ich.
Sicher ist das so, aber solche evolutionären Errungenschaften sind kein Selbstzweck, sondern dienen der Selbst- und Arterhaltung. D. h. diese Konzepte funktionieren gut, solange sie diesen Primärzielen nicht in die Quere kommen. Ansonsten ist nichts mit "Kooperation, Milde, Mitgefühl" etc. Die Geschichte hat dies immer wieder unter Beweis gestellt, nach dem Motto "erst kommt das Fressen, dann die Moral". Das gilt halt auch für das "friedliche Miteinander", welches auch nur ein Mittel zum Zweck ist und kein Selbstzweck.
Kennst du "genetischen Unterschied" zwischen mir und dir ?
Nein, kenne ich nicht.
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von BingoBurner »

Jekyll hat geschrieben:(10 Oct 2016, 23:23)
Nein, kenne ich nicht.
Google ist dein Freund.........es geht fast gegen Null. Wir sind praktisch Brüder. Falls du männlich bist.

Zu dem anderen, du redest um dem Kampf um Ressourcen.....da liegst du nicht falsch.

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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von schokoschendrezki »

schelm hat geschrieben:(10 Oct 2016, 15:41)

Ja, danke für den Hinweis. Gesellschaftliche Emulgatoren halten den Schein einer Emulsion aufrecht. Tatsächlich interagieren die in meinem Beispiel benannten gegensätzlichen Konzepte nicht miteinander. Recht, Gesetz und Ordnungsmächte helfen Paul auch nicht weiter, wenn er auf Aische scharf ist, sie nicht abgeneigt wäre, aber deren Brüder ihre Unberührtheit bewachen und sie sich aus Angst vor Konsequenzen dem Anbändelversuch entzieht.

Klar, für die PC bleibt die Welt in Ordnung. Schließlich hat sie doch freiwillig verzichtet, nicht wahr ? Andernfalls wären Recht, Gesetz und Ordnungsmächte doch eingeschritten. :rolleyes:
Das sozial weitaus gravierendere Problem ist nicht die Verhinderung von gewünschten Heiraten durch Familienangehörige sondern die erzwungene Verheiratung mit unerwünschten Ehemännern (vorwiegend von minderjährigen Mädchen) durch Familienangehörige. Das mal nur nebenbei. Die Welt ist alles andere als in Ordnung. Nur wird sie nicht besser, wenn Probleme dieser Art irgendwo in der Osttürkei oder in Afghanistan stattfinden statt in Neukölln oder Offenbach.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von schokoschendrezki »

Wasteland hat geschrieben:(10 Oct 2016, 20:44)
Die Freiheit ist immer noch eines der wichtigsten Prinzipien. Auf das Grundgesetz einschwören heißt eben nicht das was du klammheimlich damit verbinden willst, nämlich eine Leitkultur im Sinne der Identitären durchzupressen. Es ist aber nicht Aufgabe des Staates die Menschen zu erziehen, das hatten wir in der DDR und ist krachend gescheitert.
Völlig richtig. Die Dominanz eines vorgegebenen Lebensmodells und einer nationalen Leitkultur ist im Kern eine Bedrohung gegen in Jahrhunderten erkämpfte Freiheiten. Das musste auch aktuell die polnische PiS einsehen. Sie hat Gesetzesinitiativen für ein totales Abtreibungsverbot zurückgezogen. Die Menschen wollen selbst entscheiden.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Provokateur »

Was hat eigentlich die Ethnie mit Kultur zu tun?

Attila Hildmann ist z.B. ein ehemaliges Waisenkind mit türkischen Eltern. Der ist genau so Deutsch wie ich.

Fragen wir doch mal einen Flüchtling:
Was findest du schrecklich an der deutschen Kultur?
Ich finde, diese Kultur ist die beste überhaupt. Ich mag wirklich alles an der deutschen Kultur. Sogar Schweinefleisch. Schweinefleisch ist das beste Fleisch. Gerade bereite ich mich auf den Karneval vor. Ich habe eine Woche frei genommen, um am 11.11. Party zu machen. Ich gehe als Pikachu. Alle meine Freunde gehen als Pokémons. Wir haben Bälle und dann spielen wir Pokémon-Fangen. Wenn ich eine Frau habe, soll das eine Deutsche sein. Und wenn ich Kinder habe, sollen die auch Deutsche sein.
Unsere Kultur, unsere FDGO - das sind unsere Stärken, weil es sich um Pull-Faktoren handelt. Das sollten wir nicht unterschätzen, sondern darauf können wir vertrauen. Zwar nicht nur, aber auch. Vor allem die Aktion der Syrer in Chemnitz, die ihren Landsmann gefesselt haben und auch gegen Geld nicht freiließen, zeigt doch, dass die tatsächlichen Flüchtlinge wirklich dankbar sind, hier zu sein.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von schelm »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Oct 2016, 08:39)

Das sozial weitaus gravierendere Problem ist nicht die Verhinderung von gewünschten Heiraten durch Familienangehörige sondern die erzwungene Verheiratung mit unerwünschten Ehemännern (vorwiegend von minderjährigen Mädchen) durch Familienangehörige. Das mal nur nebenbei. Die Welt ist alles andere als in Ordnung. Nur wird sie nicht besser, wenn Probleme dieser Art irgendwo in der Osttürkei oder in Afghanistan stattfinden statt in Neukölln oder Offenbach.
Ja, danke für die Belehrung. Was macht den Namus sozial verträglicher, wenn er in Offenbach oder Neukölln praktiziert wird ? Abgesehen von den direkt betroffenen Personen ist Gesellschaft mehr als ein Nebeneinander, bei dem der Minimalkonsens darin besteht sich nicht an die Gurgel zu gehen, wie Laertes so treffend anmerkte.

Welchen bereichernden Sinn meiner Lebensqualität verfolgt die massenweise Ansiedlung von Personen, von denen ein relevanter Anteil mental irgendwo in der Steinzeit lebt ? Soll das die Gesellschaft sein, die ihr Kosmopoliten bspw. Ungarn aufzwingen wollt ? Warum ?
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von schelm »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Oct 2016, 08:55)

Völlig richtig. Die Dominanz eines vorgegebenen Lebensmodells und einer nationalen Leitkultur ist im Kern eine Bedrohung gegen in Jahrhunderten erkämpfte Freiheiten. Das musste auch aktuell die polnische PiS einsehen. Sie hat Gesetzesinitiativen für ein totales Abtreibungsverbot zurückgezogen. Die Menschen wollen selbst entscheiden.
Pest durch Cholera zu ersetzen, was soll das für einen Sinn machen ?
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Occham »

schelm hat geschrieben:(11 Oct 2016, 09:35)

Pest durch Cholera zu ersetzen, was soll das für einen Sinn machen ?
der teufel liegt im Detail, an dem einen verreckt man, von dem anderen erholt man sich ganz langsam :D
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von schokoschendrezki »

schelm hat geschrieben:(11 Oct 2016, 09:20)

Ja, danke für die Belehrung. Was macht den Namus sozial verträglicher, wenn er in Offenbach oder Neukölln praktiziert wird ? Abgesehen von den direkt betroffenen Personen ist Gesellschaft mehr als ein Nebeneinander, bei dem der Minimalkonsens darin besteht sich nicht an die Gurgel zu gehen, wie Laertes so treffend anmerkte.

Welchen bereichernden Sinn meiner Lebensqualität verfolgt die massenweise Ansiedlung von Personen, von denen ein relevanter Anteil mental irgendwo in der Steinzeit lebt ? Soll das die Gesellschaft sein, die ihr Kosmopoliten bspw. Ungarn aufzwingen wollt ? Warum ?
Diese Personen werden nicht von irgendwem "angesiedelt" sondern entschließen sich aufgrund existenzieller Probleme selbst zur Flucht aus ihrer Heimatregion. Es ist ein ganz grundsätzlich politisch anderer Standpunkt, wenn man die Entwicklungen in der Welt so sieht wie sie sind und nicht von irgendwelchen angezettelten Umvolkungs-Thesen ausgeht. Und noch mal deutlich: Ich bin kein Multikulturalist, weil ich überhaupt gar kein Kulturalist bin. Kultur ist Privatangelegenheit. Dass es in den Privatsphären - völlig unabhängig von der Herkunft - reichlich unangenehme Dinge gibt, keine Frage.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Occham »

schokoschendrezki hat geschrieben:(10 Oct 2016, 13:54)

Da hast jetzt möglicherweise den ironischen Unterton nicht rausgehört. Sowohl Multikulturalismus als auch sein Gegenstück Leitkulturalismus sind Formen von Kulturalismus: Gedankensysteme, die überhaupt die Rolle von Kultur (in allgemeiner Form, also auch Religion, Sprache, Ethnie usw.) außerhalb des rein individuellen Bereichs völlig überschätzen und insofern (Pseudo)probleme überhaupt erst herbeidiskutieren.

Die sozialen Probleme, die es in bestimmten Stadtvierteln oder auch im Bildungssystem zweifellos gibt, haben einfach mit den Migrationsbewegungen selbst, mit der Verschiebung großer Anzahlen von Menschen über große Distanzen sowie den in der Regel in den Ursprungsländern herrschenden Mißständen wie Krieg und/oder Armut zu tun.
dann ist das Problem ja erkannt... und die Lösung kann schneller herbeigeführt werden... ist das Problem nicht erkannt, wird es stück für stück, aufeinander aufbauend wuchern, sich fortpflanzen was auch immer, bis zu dem Zeitpunkt, an dem man es endlich erkennt, und Probleme die man nicht erkennt können sich schon äusserst unschön aufbauen und diskutieren hilft eben enorm um etwas zu erkennen, deswegen finde ich es fraglich warum du in dem Zusammenhang das Wort "herbeidiskutieren" verwendest.
schokoschendrezki hat geschrieben:(10 Oct 2016, 13:54)
und insofern (Pseudo)probleme überhaupt erst herbeidiskutieren.
also ein bisschen Blabla hat noch niemanden geschadet
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von schelm »

Occham hat geschrieben:(11 Oct 2016, 09:42)

der teufel liegt im Detail, an dem einen verreckt man, von dem anderen erholt man sich ganz langsam :D
Aber mit welchem Recht wird ein Land zum Versuchslabor benutzt ? Soll das jetzt die Zukunft sein ? Nie mehr unbeschwert zu einer Großveranstaltung, nur mit massivem Polizeiaufgebot ? Sich an Anschläge oder Versuche und Fahndung nach Verdächtigen gewöhnen ? Unberechenbare Jugendliche, die man besser nicht anspricht ? Zunehmende - sichtbare - Religiösität, zunehmend auch bei Minderjährigen ? Ein Heer von Minderqualifizierten als Konkurrenz im Niedriglohnsektor ? Neue oder alte ausgebaute soziale Brennpunkte ? Zunehmende innere Spaltung zwischen Optimisten / Visionären und besorgten Bürgern ? In ganz Europa.

Was gibt es dafür auf der Haben - Seite, dass das aufwiegt ?
Zuletzt geändert von schelm am Di 11. Okt 2016, 09:59, insgesamt 1-mal geändert.
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Occham »

schelm hat geschrieben:(11 Oct 2016, 09:53)

Aber mit welchem Recht wird ein Land zum Versuchslabor benutzt ? Soll das jetzt die Zukunft sein ? Nie mehr unbeschwert zu einer Großveranstaltung, nur mit massivem Polizeiaufgebot ? Sich an Anschläge oder Versuche und Fahndung nach Verdächtigen gewöhnen ? Unberechenbare Jugendliche, die man besser nicht anspricht ? Zunehmende - sichtbare - Religiösität, zunehmend auch bei Minderjährigen ? Ein Heer von Minderqualifizierten als Konkurrenz im Niedriglohnsektor ? Neue oder alte ausgebaute soziale Brennpunkte ?

Was gibt es dafür auf der Haben - Seite, dass das aufwiegt ?
ich gehör nicht zur reichenschicht, folglich bin ich anpassungsfähig, weil das leben mich bereits dazu aufgefordert hat, umdenken zu müssen... ich hab mich nicht beschwert und das beste draus gemacht, du solltest auch weise wählen, zwischen pest und Cholera, an dem einen verreckt man, von dem anderen erholt man sich ganz langsam, für was du dich entscheidest... ist mir schnuppe.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von schokoschendrezki »

schelm hat geschrieben:(11 Oct 2016, 09:53)

Aber mit welchem Recht wird ein Land zum Versuchslabor benutzt ? Soll das jetzt die Zukunft sein ? Nie mehr unbeschwert zu einer Großveranstaltung, nur mit massivem Polizeiaufgebot ? Sich an Anschläge oder Versuche und Fahndung nach Verdächtigen gewöhnen ? Unberechenbare Jugendliche, die man besser nicht anspricht ? Zunehmende - sichtbare - Religiösität, zunehmend auch bei Minderjährigen ? Ein Heer von Minderqualifizierten als Konkurrenz im Niedriglohnsektor ? Neue oder alte ausgebaute soziale Brennpunkte ? Zunehmende innere Spaltung zwischen Optimisten / Visionären und besorgten Bürgern ? In ganz Europa.

Was gibt es dafür auf der Haben - Seite, dass das aufwiegt ?
Es gibt weder in der Politik noch sonst irgendwo irgendein Gremium, das irgendwann mal beschlossen hat, Deutschland zum multiethnischen Versuchslabor zu machen. Es gibt alle möglichen gravierenden Probleme in der Welt mit allen möglichen gravierenden Folgen. Unter anderem einer stark angestiegenen Zahl von Zuwanderern. Und es gibt verschiedene Ansätze, damit umzugehen. Weiter nix.

Mir ist auch ehrlich gesagt völlig unklar, wie ein solcher sozialer Leidensdruck entstehen kann. Ich lebe selbst mitten in einem Gebiet mit allen nur denkbaren sozialen Problemen, die aus Zuwanderung entstehen. Was hat das mit meinem persönlichen Glück zu tun? Bin ich gezwungen, mich denen anzuschließen, die in meinem Umfeld leben? Muss ich irgendwo "dazugehören"? Es wäre anders, wenn die Wahrscheinlichkeit, Opfer irgendeiner kriminellen Handlung zu werden, nennenswert steigen würde. Tut sie aber nicht. Oder nur medial und "gefühlt".
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von schelm »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Oct 2016, 09:46)

Diese Personen werden nicht von irgendwem "angesiedelt" sondern entschließen sich aufgrund existenzieller Probleme selbst zur Flucht aus ihrer Heimatregion. Es ist ein ganz grundsätzlich politisch anderer Standpunkt, wenn man die Entwicklungen in der Welt so sieht wie sie sind und nicht von irgendwelchen angezettelten Umvolkungs-Thesen ausgeht. Und noch mal deutlich: Ich bin kein Multikulturalist, weil ich überhaupt gar kein Kulturalist bin. Kultur ist Privatangelegenheit. Dass es in den Privatsphären - völlig unabhängig von der Herkunft - reichlich unangenehme Dinge gibt, keine Frage.
Es bedarf keiner Umvolkungsthese. Wenn die Flüchtlingsströme nicht unter dauerhafte Kontrolle gebracht werden, in Kombi mit der Alterung unserer Gesellschaft, ergibt sich das von selbst.

Kultur ist mehr als Privatangelegenheit. Kultur konstituiert eine Gesellschaft, über Generationen, Wissen wird weiter gegeben, am Komfort des Lebens gebastelt. Das funktioniert nicht per App, sondern nur mit dem Wissen, wo man hin will. Der Weg dabei ist nicht die Route, die ins gelobte Land führt(e), nicht der Anspruch auf Teilhabe am Pott, der Weg ist der Wille und die Fähigkeit den Pott mit füllen zu können.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von schokoschendrezki »

schelm hat geschrieben:(11 Oct 2016, 10:17)

Es bedarf keiner Umvolkungsthese. Wenn die Flüchtlingsströme nicht unter dauerhafte Kontrolle gebracht werden, in Kombi mit der Alterung unserer Gesellschaft, ergibt sich das von selbst.

Kultur ist mehr als Privatangelegenheit. Kultur konstituiert eine Gesellschaft, über Generationen, Wissen wird weiter gegeben, am Komfort des Lebens gebastelt. Das funktioniert nicht per App, sondern nur mit dem Wissen, wo man hin will. Der Weg dabei ist nicht die Route, die ins gelobte Land führt(e), nicht der Anspruch auf Teilhabe am Pott, der Weg ist der Wille und die Fähigkeit den Pott mit füllen zu können.
Nicht (nur) Privatangelegenheit bedeutet keineswegs automatisch Staatsangelegenheit. Wie in mehreren Beiträgen in diesem Thread geschrieben wurde. Es gibt zig zahllose Organisationsformen jenseits von Staat und Regierung.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Letzter-Mohikaner »

Provokateur hat geschrieben:(11 Oct 2016, 09:03)

Was hat eigentlich die Ethnie mit Kultur zu tun?

Attila Hildmann ist z.B. ein ehemaliges Waisenkind mit türkischen Eltern. Der ist genau so Deutsch wie ich.

Fragen wir doch mal einen Flüchtling:



Unsere Kultur, unsere FDGO - das sind unsere Stärken, weil es sich um Pull-Faktoren handelt. Das sollten wir nicht unterschätzen, sondern darauf können wir vertrauen. Zwar nicht nur, aber auch. Vor allem die Aktion der Syrer in Chemnitz, die ihren Landsmann gefesselt haben und auch gegen Geld nicht freiließen, zeigt doch, dass die tatsächlichen Flüchtlinge wirklich dankbar sind, hier zu sein.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Alexyessin »

schelm hat geschrieben:(10 Oct 2016, 16:10)

Paul und Aische. Kannst statt Aische aber auch die Namen derer einsetzen, die um der " Ehre " wegen abgemurkst worden sind.
Also KEIN konkretes Beispiel. Warum wundert mich das bei dir jetzt nicht wirklich.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Alexyessin »

schelm hat geschrieben:(10 Oct 2016, 15:52)

Da, wo es funktioniert, ist es keine orientalische Namus - Kultur, sondern die Übernahme westlicher Freiheit, also ein Anschluss an die Monokultur prinzipiell gleicher Wertvorstellungen. Da, wo es nicht funktioniert, wirkt die orientalische Kultur, soll ich dir dafür ernsthaft Belege bringen ?
Nein, du solltest deine These belegen. Die steht sozialwissenschaftlich auf ganz ganz dünnen Hühnerbeinen.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von schelm »

Alexyessin hat geschrieben:(11 Oct 2016, 12:05)

Also KEIN konkretes Beispiel. Warum wundert mich das bei dir jetzt nicht wirklich.
Weil deine Stöckchen nicht funktionieren ?
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Occham

Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Occham »

Letzter-Mohikaner hat geschrieben:(11 Oct 2016, 11:27)

Hört sich mir nach Assimilation an, aber die ist ja verpönt...
Assimilation hat das gleiche Ende, wie wenn Altes gleich verschwindet… altes verschwindet… bei Assimilation passiert das, was ohnehin passiert, aber in einen völlig anderen Rahmen. Stell dir vor ein Pilz zerfrisst dich, bis nur noch eine Staubwolke übrig ist. Ungefähr so, wie gegen Windmühlen zu kämpfen.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Alexyessin »

schelm hat geschrieben:(11 Oct 2016, 12:09)

Weil deine Stöckchen nicht funktionieren ?
Es gibt keine Stöckchen. Das sind halt nur Ausreden von dir, damit du nicht liefern musst. Ist bekannt.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Tom Bombadil »

Fremde Einflüsse sind imho für eine Gesellschaft das Salz in der Suppe, nur von Deutschen umgeben zu sein fände ich öde, immer nur deutsches Essen zu essen wäre öde, immer nur deutsche Musik zu hören wäre öde etc. pp. Wenn der Küchenchef aber zu viel Salz nimmt, dann schmeckt die beste Suppe nicht mehr und alle machen komische Gesichter, es hagelt Beschwerden, manche werden auch richtig böse und schimpfen oder werfen mit Tellern, andere hauen einfach ab und kommen nicht mehr wieder, irgendwann ist das Restaurant dann pleite. Wir brauchen eine Regierung, die wie ein Spitzenkoch das richtige Maß findet.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von Alexyessin »

Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Oct 2016, 15:22)
Wir brauchen eine Regierung, die wie ein Spitzenkoch das richtige Maß findet.
Nein, wir brauchen keine Regierung die ein Maß findet, wir brauchen Menschen die Demokraten sein wollen.
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Re: Multiethnische Gesellschaft vs. Deutsche Gesellschaft

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Oct 2016, 15:22)

Fremde Einflüsse sind imho für eine Gesellschaft das Salz in der Suppe, nur von Deutschen umgeben zu sein fände ich öde, immer nur deutsches Essen zu essen wäre öde, immer nur deutsche Musik zu hören wäre öde etc. pp. Wenn der Küchenchef aber zu viel Salz nimmt, dann schmeckt die beste Suppe nicht mehr und alle machen komische Gesichter, es hagelt Beschwerden, manche werden auch richtig böse und schimpfen oder werfen mit Tellern, andere hauen einfach ab und kommen nicht mehr wieder, irgendwann ist das Restaurant dann pleite. Wir brauchen eine Regierung, die wie ein Spitzenkoch das richtige Maß findet.
Schon wieder diese Sicht auf eine Regierung, die sich eine Bevölkerungszusammensetzung nach Gutdünken zusammenstellt und der Stammbevölkerung vorsetzt. In dieser Frage agieren die europäischen Regierungen nicht sondern reagieren bzw. suchen nach Wegen, eine Krise zu managen.

Dass sie in den verschiedenen flüchtlingsstromverursachenden Krisenregionen teilweise durchaus auch agieren steht auf einem ganz anderen Blattt.
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