Internetminister Dobrindt will Alcolocks in Fz.

[frems]

Dobrindt (CSU) will nun offenbar ein einstiges Tabu brechen und fordert -- vorerst nur als Strafmaßnahme für erwischte Trunkenbolde -- die Einführung von Alcolocks. Wem das nichts sagt: Das sind quasi Alkoholtestgeräte, in die ein Autofahrer pusten muß, um (bei 0,0 Promille) den Wagen starten zu können. Ist der Autofahrer alkoholisiert, so springt der Motor nicht an.

Der Bundesverkehrsminister erwägt die Vorschrift eines Einbaus von Zündsperren mit Atemtester für ertappte alkoholisierte Autofahrer.
http://www.verkehrsrundschau.de/dobrind ... 58833.html

Was meint Ihr? Sinnvoll? Nutzlos? Zu anfällig für Fehler? Eingriff in die Privatsphäre?

[el loco]

Eingriff in die Privatsphäre durch Staazis. Irgendwann würden diese Geräte dann ans Internet angebunden...
.... zusammen mit der Mauterfassung bald auch für PKWs, den Daten der EC-/Kreditkarte, den Handydaten und den freiwillig preisgegebenen Daten auf fratzenbuch & co. ist man dem Staat dann vollkommen ausgeliefert.

[Jockel]

Dobrindt (CSU) will nun offenbar ein einstiges Tabu brechen und fordert -- vorerst nur als Strafmaßnahme für erwischte Trunkenbolde -- die Einführung von Alcolocks. Wem das nichts sagt: Das sind quasi Alkoholtestgeräte, in die ein Autofahrer pusten muß, um (bei 0,0 Promille) den Wagen starten zu können. Ist der Autofahrer alkoholisiert, so springt der Motor nicht an.

Der Bundesverkehrsminister erwägt die Vorschrift eines Einbaus von Zündsperren mit Atemtester für ertappte alkoholisierte Autofahrer.
http://www.verkehrsrundschau.de/dobrind ... 58833.html

Was meint Ihr? Sinnvoll? Nutzlos? Zu anfällig für Fehler? Eingriff in die Privatsphäre?

Ich tendiere zu sinnvoll. Kann allerdings nur ne zusätzliche Maßnahme nach Ablauf des Führerscheinentzugs sein. Die harte Bestrafung von Trunkenheit am Steuer sollte beibehalten werden.
Privatsphärenverletzung sehe ich hier garnicht.
Oder meinst irgend jemand würde die Logs darüber, wann ein Auto benutzt würde zu irgendwas missbrauchen?

[yogi61]

Ich kenne mich mit diesen Geräten nicht aus, aber darf ich das so verstehen, dass man einem Kind zum Beispiel einen Euro gibt und es da hinein pusten kann und der Wagen dann nicht blockiert ?

[Jockel]

Ich kenne mich mit diesen Geräten nicht aus, aber darf ich das so verstehen, dass man einem Kind zum Beispiel einen Euro gibt und es da hinein pusten kann und der Wagen dann nicht blockiert ?

Jo, dass hast Du richtig verstanden. Das ärgerliche an der Sache wäre allerdings jedesmal ein Kind zu suchen, dass dies übernimmt. Zum anderen kostet der Einbau des Gerätes auch ein wenig.

[yogi61]

Jo, dass hast Du richtig verstanden. Das ärgerliche an der Sache wäre allerdings jedesmal ein Kind zu suchen, dass dies übernimmt. Zum anderen kostet der Einbau des Gerätes auch ein wenig.

Dann halt ich das für Schwachsinn.

[Daylight]

Der nächste Schritt könnte dann ein Neuro-Lock sein. In den Schädel implantiert misst das Zauberding die jeweils gegenwärtigen Befindlichkeiten und Absichten seines Trägers, so dass bei bestimmten Vorhaben Alarmglocken veranlassen, dass er seine Wohnung nicht mehr verlassen kann. Natürlich können bestimmte Benchmarks auch auf entsprechend ideologische Parameter geeicht werden...ist doch klar.
Besser hätte es Onkel Addi auch nicht erdenken können.

[frems]

Oder meinst irgend jemand würde die Logs darüber, wann ein Auto benutzt würde zu irgendwas missbrauchen?

War auch weniger auf den Datenschutz bezogen, sondern darauf, daß die Technik einem vorschreibt, wann der Motor zu starten hat. Nehmen wir an, jemand im ländlichen Raum hat einen Notfall und muß schnell losfahren, aber sein Auto läßt ihn nicht, weil er ein Bier getrunken hat. So entsteht ein Eingriff in seine Handlungsfreiheit. Privatsphäre habe ich da wohl etwas mißverständlich erwähnt.

[Jockel]

Der nächste Schritt könnte dann ein Neuro-Lock sein. In den Schädel implantiert misst das Zauberding die jeweils gegenwärtigen Befindlichkeiten und Absichten seines Trägers, so dass bei bestimmten Vorhaben Alarmglocken veranlassen, dass er seine Wohnung nicht mehr verlassen kann. Natürlich können bestimmte Benschmarks auch auf entsprechend idologische Parameter geeicht werden...ist doch klar.
Besser hätte es Onkel Addi auch nicht erdenken können.

Hmm, Du hast ein Gerät, dass feststellt wann ein Auto benutzt wurde und ob alle Alkoholkontrollen clean waren.
Diese Daten werden an die Verkehrsbehörde übermittelt und nach einmaligem Auslesen vermutlich wieder gelöscht. Zumindest könnte man es so regeln.
Nun dramatisier das mal bitte nicht.
Privatsphäre ist nicht das Problem. Die Frage ist: wie Wirkungsvoll sich diese Strafmaßname auf das Verhalten der Sünder auswirkt.

[Jockel]

War auch weniger auf den Datenschutz bezogen, sondern darauf, daß die Technik einem vorschreibt, wann der Motor zu starten hat. Nehmen wir an, jemand im ländlichen Raum hat einen Notfall und muß schnell losfahren, aber sein Auto läßt ihn nicht, weil er ein Bier getrunken hat. So entsteht ein Eingriff in seine Handlungsfreiheit. Privatsphäre habe ich da wohl etwas mißverständlich erwähnt.

Könnte man ja nen Notfallknopf für einbauen. Hast Du noch weitere Spezialfälle, die berücksichtigt werden müssen^^.

[Watchful_Eye]

Der nächste Schritt könnte dann ein Neuro-Lock sein. In den Schädel implantiert misst das Zauberding die jeweils gegenwärtigen Befindlichkeiten und Absichten seines Trägers, so dass bei bestimmten Vorhaben Alarmglocken veranlassen, dass er seine Wohnung nicht mehr verlassen kann. Natürlich können bestimmte Benchmarks auch auf entsprechend ideologische Parameter geeicht werden...ist doch klar.
Besser hätte es Onkel Addi auch nicht erdenken können.

[frems]

Könnte man ja nen Notfallknopf für einbauen. Hast Du noch weitere Spezialfälle, die berücksichtigt werden müssen^^.

Der Knopf macht die Sache ja wieder obsolet. Kannst auch einfach wen nehmen, der noch 0,1 Promille vom Vorabend hat und nicht zur Arbeit kommt.

[Jockel]

Der Knopf macht die Sache ja wieder obsolet. Kannst auch einfach wen nehmen, der noch 0,1 Promille vom Vorabend hat und nicht zur Arbeit kommt.

Nee, die Verkehrsbehörden würden dass ja im Log sehen. Du müsstest schon belegen warum der Knopf genutzt wurde.

[frems]

Nee, die Verkehrsbehörden würden dass ja im Log sehen. Du müsstest schon belegen warum der Knopf genutzt wurde.

Welch bürokratisches Monster. Sofern der "Notfall" die angeschwipste Fahrt auch rechtfertigt bzw. legalisiert.

[Jockel]

Welch bürokratisches Monster. Sofern der "Notfall" die angeschwipste Fahrt auch rechtfertigt bzw. legalisiert.

Beim Notfall sehe ich weniger das Problem. Der wirkliche Aufwand wäre wohl: Auswertung der Logs, Einbau und Ausbau der Geräte.
Aber dat würde ja allet von den Sündern bezahlt.
Man sollte sich wirklich gut überlegen alkoholisiert ins Auto zu steigen.
Wenn durch ein solches Gerät Alkoholsünder über längere Zeit lernen, dass es eben nicht funktioniert mal fünfe gerade sein zu lassen, kann ich mir schon vorstellen, dass es eine positive Wirkung hat.
Gerade bei Menschen die Richtung Alkoholismus tendieren.

[el loco]

Ich kenne mich mit diesen Geräten nicht aus, aber darf ich das so verstehen, dass man einem Kind zum Beispiel einen Euro gibt und es da hinein pusten kann und der Wagen dann nicht blockiert ?

Nein, denn das Gerät ist ausfahrbar hinter der Sonnenblende montiert. D.h. der Gewichtssensor im Sitz, der Fingerabdruckscanner im Lenkrad und der Irisscanner oberhalb des "Pusteröhrchens" erkennen ob da wirklich der yogler aufm Sitz sitzt. Wenn dann dein Führerschein nicht im Lesegerät steckt, macht dein Fahrzeug nichts. Denn aufm Führerschein sind sämtliche biometrische Daten hinterlegt.

[Tom Bombadil]

Sollen dann auch aller anderen Ordnungswidrigkeiten und Straftaten präventiv verhindert werden?

So eine blödsinnige Idee, man könnte meinen, es ist schon Sommerloch.

[Jockel]

Sollen dann auch aller anderen Ordnungswidrigkeiten und Straftaten präventiv verhindert werden?

So eine blödsinnige Idee, man könnte meinen, es ist schon Sommerloch.

Nuja, du hast derzeit die unberechenbare MPU und teilweise Menschen, die ihren Job verlieren aufgrund des Führerscheinverlusts.
Ich denke schon, dass son Alkolock in vielen Fällen die vernünftigere Strafe wäre.
Man müsste es ausprobieren um die Langzeitauswirkung beurteilen zu können. Ich wäre für einen Test!

[Tom Bombadil]

Beim Führerscheinentzug soll es doch bleiben, wenn ich den Text richtig verstehe, dieses Alcolock wäre dann eine zusätzlich Strafe.

[Jockel]

Beim Führerscheinentzug soll es doch bleiben, wenn ich den Text richtig verstehe, dieses Alcolock wäre dann eine zusätzlich Strafe.

Wenn Du mich persönlich befragst, so fänd ich den Alkolock allein zu wenig für betrunkenes fahren.
Allerdings hat der Minister soweit ich in einem kurzen Bericht gesehen haben vorgeschlagen, eben auch Fälle in denen Menschen für den Beruf auf den Führerschein angewiesen sind mit Alkolocks gerechter handhaben zu können.
Ich habe zu dem Teil keine klare Meinung, da erstmal eine Untersuchung der Wirksamkeit der Maßnahme anstehen würde.
Lächerlich find ich die Idee jedenfalls nicht!

[Tom Bombadil]

Wenn man jemandem während seines Führerscheinentzugs das Fahren mit so einem Gerät ermöglichen könnte, weil er beruflich darauf angewiesen ist, dann könnte man darüber nachdenken, wenn denn Mißbrauch wirksam verhindert werden kann.

Als Präventionsmaßnahme finde ich das weiterhin blödsinnig, weil bevormundent.

[frems]

Aus gegebenem Anlaß:

Berlin - Auf Deutschlands Straßen sind bis zum Frühjahr wieder deutlich mehr Menschen ums Leben gekommen. In den ersten vier Monaten dieses Jahres starben 941 Menschen bei Unfällen und damit 10,2 Prozent mehr als von Januar bis April 2013, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Als ein Hauptproblem für die Sicherheit will Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt aggressives Verhalten am Steuer genauer in den Blick nehmen. Bei ertappten Alkoholsündern sollen Zündsperren eingesetzt werden können, die an Alkoholtester gekoppelt sind.

http://www.morgenpost.de/newsticker/dpa ... teigt.html

[ToughDaddy]

Tja super, wenn ein Nullchecker wie Dobrindt zum Verkehrsminister wird.
Das Frühjahr war trockener, wärmer usw. als das vorige Jahr und dann sind eben mehr unterwegs mit dem Auto. Welch ein Wunder oder? Zumindest für Dobrindt.
Hätte der Herr Minister mal lieber bei Destatis nachgefragt, wenn er schon nicht mitbekommen hat, dass das Wetter anders ist.

[frems]

Tja super, wenn ein Nullchecker wie Dobrindt zum Verkehrsminister wird.
Das Frühjahr war trockener, wärmer usw. als das vorige Jahr und dann sind eben mehr unterwegs mit dem Auto. Welch ein Wunder oder? Zumindest für Dobrindt.
Hätte der Herr Minister mal lieber bei Destatis nachgefragt, wenn er schon nicht mitbekommen hat, dass das Wetter anders ist.

Auf solche statistischen Feinheiten muß man nicht eingehen, wenn man eine Nachricht ausschlachten möchte, um ein bereits zuvor gewünschtes Ziel durchzusetzen. Wenn man denkt, nach Ramsauer könne es gar nicht mehr schlimmer werden, ...

[ToughDaddy]

Auf solche statistischen Feinheiten muß man nicht eingehen, wenn man eine Nachricht ausschlachten möchte, um ein bereits zuvor gewünschtes Ziel durchzusetzen. Wenn man denkt, nach Ramsauer könne es gar nicht mehr schlimmer werden, ...

Hm kann ich Dir (leider für uns alle) nur zustimmen.
Irgendwie waren die Verkehrsminister der letzten Zeiten alle bissel ... ähm ... komisch. Oder sehe ich das vielleicht nur falsch?

[jorikke]

Eine an sich ganz vernünftige Idee.
Warum wird hier gleich wieder übertrieben?
Alkohol bis 0.5 Promille ist bekanntlich erlaubt.
Also, ein Bier und zum Arzt fahren geht nicht mehr, kann man schon mal abhaken.
Die ganzen Datenschutzhysteriker können auch wieder runter kommen.
Wo steht denn, daß diese Geräte überhaupt irgend etwas aufzeichnen?
Pusten, über .5 Promille und die Karre springt nicht an.
Das ist es auch schon.
Außerdem gibt es beim Führerscheinentzug viele Ungerechtigkeiten. Jemand, der das KFZ benötigt, weil er seinen Lebensunterhalt damit verdient, trifft ein Entzug ungleich härter als den betrunkenen Opa.
Da wird in der Praxis oft die ganze Familie mit bestraft.
Ein solches Gerät könnte mögliche Härten vermeiden.
Freiwillig einbauen lassen und man bräuchte nicht in jedem Fall eine Strafe mit Führerscheinentzug auszusprechen.

[frems]

Es wird konkreter:

Wer betrunken am Steuer erwischt worden ist, soll sein Auto nur noch nach einem Alkoholtest starten können. Die dazu nötige Technik will Bundesverkehrsminister Dobrindt jetzt testen lassen. Experten befürchten, dass die Maßnahme nach hinten losgeht.

http://www.spiegel.de/auto/aktuell/alex ... 17089.html

[John Galt]

Jeder halbwegs intelligente Student kann so ein Gerät für 200€ bauen. Wenn es der Staat macht, kostest es locker 2000€.

Das Medianvermögen liegt bei nicht mal 20.000€. Zusätzlich zu MPU und sonstigen Kosten, kann man die Leute gleich in ein Arbeitslager stecken.

[frems]

Dobrindt plant Wegfahrsperre für Alkoholsünder
Erst pusten – dann fahren. Wer schon einmal wegen Alkohol am Steuer auffällig geworden ist, kann demnächst wohl mit neuen Auflagen rechnen.
http://www.zeit.de/politik/deutschland/ ... ahrsperren

Zwar ist die häufigste Unfallursache bekanntlich überhöhte Geschwindigkeit (s. letzter Absatz), aber durch Sufffahrten verunglücken noch immer sehr viele Verkehrsteilnehmer. Der Leser (s. ersten Kommentar) ist natürlich erstmal auf 180 und empört. So kennt man das.

[Nele28]

(15 Sep 2016, 12:29)

Dobrindt plant Wegfahrsperre für Alkoholsünder
Erst pusten – dann fahren. Wer schon einmal wegen Alkohol am Steuer auffällig geworden ist, kann demnächst wohl mit neuen Auflagen rechnen.
http://www.zeit.de/politik/deutschland/ ... ahrsperren

Zwar ist die häufigste Unfallursache bekanntlich überhöhte Geschwindigkeit (s. letzter Absatz), aber durch Sufffahrten verunglücken noch immer sehr viele Verkehrsteilnehmer. Der Leser (s. ersten Kommentar) ist natürlich erstmal auf 180 und empört. So kennt man das.

Bei der legalen Volksdroge Alkohol kommen in aller Regel neben den typisch schwerwiegenden Erkrankungen auch in erschreckenden Ausmaßen die Persönlichkeitsdefizite und Verwerfungen in den Familien noch hinzu.
Ganz schlimm, wenn diese alkoholisierten Fahrer Unschuldige massiv gefährden.


Nun zu der Heuchelei, die hier im Spiel ist, bei der die Fakten bei den legalen Volksdrogen gerne unterschlagen werden.

Es gefällt der Alkohol-Lobby, wenn sich in der Öffentlichkeit stehende Persönlichkeiten bei jeder sich ergebenen Gelegenheit mit dazu beitragen, den Alkohol gesellschaftsfähig zu machen und professionell zu vermarkten.
Spaß- und Massenveranstaltungen und sog. Events gehören zum Politikmanöver und Imagepflege der Parteien und Regierenden.
Alkoholische Getränke sind (fast!!) überall leicht zugänglich und werden wie selbstverständlich angeboten.
Für die Hersteller alkoholischer Getränke und deren Sponsoren, die damit viel Geld verdienen, ist es wichtig, die Verfügbarkeit und den Zugang zu erhalten und in der Öffentlichkeit gesellschaftsfähig zu machen und ein wohlwollendes Klima zu verbreiten.


Die Zahl derer, die durch Alkohol suchtgefährdet sind, beläuft sich auf 10 Mill. Menschen

Da wird geheuchelt, verharmlost, gerechtfertigt, verdrängt und sich dummer Ausreden bedient, dass sich die Balken biegen.

Ich bin dafür, dass es nicht nur heißt: „“Erst anschnallen, dann fahren „“ sondern auch
„Erst pusten, dann fahren“
Ohne Wenn und Aber!!!