Schnitter hat geschrieben:(11 Aug 2016, 21:10)
Ich habe übrigens eine vegan lebende Arbeitskollegin die nicht nur stämmig, sonder geradezu FETT ist wie eine Milchkuh. Wenn sie sich von hinten anschleicht höre ich sie immer dadurch dass ihre Oberschenkel aneinander reiben. Ich nehme an sie wird da ziemlich wund gescheuert sein.
Im Büro isst sie immer nur Körnerzeugs, daher nehme ich an dass die Orgie abends abgeht. Ich habe sie aber auch schon morgens um 7 (!!!) erwischt wie sie einen nahezu epischen Teller Spaghetti Bolognese (fleischlos !) verschlungen hat wie ein Krokodil.
Könntest du bitte etwas Rücksicht auf deine soziale Umwelt nehmen, damit sie sich nicht für dich fremdschämt?
Spießrutenlaufen für Dicke
Für Übergewichtige hat die Ausgrenzung Folgen: Sie haben ein erhöhtes Risiko, an Depressionen oder Angststörungen zu erkranken.
„Nimm doch endlich ab!“ Dies mag lediglich ein gut gemeinter Ratschlag an übergewichtige Zeitgenossen sein, in Wirklichkeit kann dies bereits als Diskriminierung gewertet werden. Denn der Rat impliziert, dass Abnehmen ganz einfach sei, dass es Dickleibigen bloß an der nötigen Disziplin mangele. Und so gelten sie als dumm, faul, zügellos, animalisch, ihr Aussehen scheint selbst verschuldet. Eltern dicker Kinder wird teilweise Kindesmisshandlung oder Vernachlässigung unterstellt.
Doch diese Vorurteile haben immense Auswirkungen auf das Leben mit zu vielen Pfunden: Betroffene werden ausgegrenzt, abgewertet, beschimpft, gemobbt. Eine Studie der Universität Leipzig mit 3.000 Teilnehmern hat kürzlich belegt, dass fast jeder zweite Adipöse auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt diskriminiert wird, bei Menschen mit leichtem Übergewicht waren es immerhin noch 6 Prozent.
Vor allem übergewichtige Frauen berichteten mit 21 Prozent deutlich häufiger von Problemen als Männer (8 Prozent). Frühere Studien zeigten, dass Personaler dicken Frauen weniger angesehene Tätigkeiten zuordnen und sie weniger verdienen als schlanke Arbeitskolleginnen.
Aber nicht nur die Allgemeinbevölkerung stigmatisiert Menschen mit Adipositas, auch Ärzte und Diätassistenten haben ihnen gegenüber eine tendenziell negative Einstellung – obwohl gerade sie es besser wissen müssten. Denn: Übergewicht ist eben nicht leicht unter Kontrolle zu bringen, nur einer von 10 Abnehmwilligen schafft eine dauerhafte Gewichtsabnahme.
Das liegt daran, dass Übergewicht teilweise genetisch quasi „programmiert“ ist. So weiß man, dass die Gene bis zu 80 Prozent bei der Entstehung mitspielen, genauso wie nur schwer zu beeinflussende Umweltfaktoren, etwa der Wohnort, die Bildung der Eltern, die kulturelle Verwurzelung oder auch der allzu leichte Zugang zu Nahrungsmitteln, wie es in westlichen Überflussgesellschaften der Fall ist.
Der Alltag für Menschen, die nicht dem schlanken Ideal entsprechen, ist mittlerweile ein Spießrutenlauf, er ist purer psychosozialer Stress aufgrund der ständigen Sticheleien und Tuscheleien. Und das hat schlimme Folgen. So hat eine Literaturübersicht mit 46 Studien unter Leitung von Claudia Sikorski, Psychologin an der Universität Leipzig, Anfang 2015 aufgedeckt: Übergewichtige haben starke Minderwertigkeitsgefühle und ein schlechtes Körpergefühl.
Sie verinnerlichen, internalisieren also das negative Bild, das sich durch die Stigmatisierung zeigt als Selbstbild. Und das erhöht die Wahrscheinlichkeit, an Depressionen oder Angststörungen zu erkranken. Menschen mit Adipositas haben ein etwa 50 Prozent erhöhtes Risiko, eine Depression zu entwickeln – der humorvolle fröhliche Dicke ist also ein Mythos aus den Nachkriegsjahren.
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