EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

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Nomen Nescio
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

H2O hat geschrieben:(11 Jun 2016, 18:42)

Geld stinkt nicht; die Briten zahlen mehr in die EU und ihre Projekte ein als sie zurück bekommen. Offenbar wurmt das die Briten noch immer, trotz der Zugeständnisse. Unter dieser Voraussetzung sind 55% für BREXIT doch klar genug!
du hast es doch selbst auch bestätigt. nicht geld ist trumpf, sondern xenophobie.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(11 Jun 2016, 23:14)

du hast es doch selbst auch bestätigt. nicht geld ist trumpf, sondern xenophobie.
Ja klar; die Briten gönnen den unverschämten Fremden ihr gutes Geld nicht. :D
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freigeist
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von freigeist »

frems hat geschrieben:(11 Jun 2016, 19:36)

Ist extrem unwahrscheinlich. Wenn die Briten austreten und dann teure Geschenke kriegen ohne Gegenleistung, werden noch mehr Länder austreten und Vorteile auf Kosten anderer genießen wollen. Das werden Paris und Berlin nicht zulassen.

Das wahrscheinlichste Szenario ist jenes, wo die ca. zweijährigen Austrittsverhandlungen so abschließen, dass Großbritanniens EU-Mitgliedschaft um 23 Uhr 59 endet und sie ab Mitternacht Mitglied des EWR oder zumindest EFTA sein werden. Alles andere wäre ökonomischer Selbstmord. Dass sie aber besser gestellt sind als andere Drittstaaten, ist unwahrscheinlich. Manch Europapolitiker war recht froh darüber, als die Schweizer ankündigten, die Bilateralen aufzukündigen, da man dem Land sehr viele Zugeständnisse damals gemacht hat, die man heute niemandem mehr machen würde. Nun beißen sich die Schweizer seit einer Weile die Zähne aus.
Die Spekulationen über die Folgen des Brexit sind relativ sinnlos und mühselig, weil keiner recht weiß, was danach passieren würde. Goldman Sachs hat auch vom Brexit abgeraten. Ich denke, dass diese Finanzinstitute ihre Wegen finden werden, auch wenn passporting-Rechte und Direktinvestitionen nach London in den Europäischen Binnenmarkt teilweise wegfallen. Die Schweizer spielen ja auch schon mit dem Brexit-Gedanken.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

H2O hat geschrieben:(11 Jun 2016, 23:20)

Ja klar; die Briten gönnen den unverschämten Fremden ihr gutes Geld nicht. :D
LOL
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Wildermuth »

H2O hat geschrieben:(11 Jun 2016, 23:20)

Ja klar; die Briten gönnen den unverschämten Fremden ihr gutes Geld nicht. :D

Zahlen werden die briten auch weiterhin. So wie CH und norwegen ja auch. Sie werden sich auch an die richtlinien der eu halten müssen, wenn sie mit ihr geschäfte machen wollen. Nur mitbestimmen dürfen sie dann nicht mehr.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/b ... 96667.html

Aber, GB wird dann endlich wieder frei sein! :thumbup:
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

Wildermuth hat geschrieben:(12 Jun 2016, 06:46)

Zahlen werden die briten auch weiterhin. So wie CH und norwegen ja auch. Sie werden sich auch an die richtlinien der eu halten müssen, wenn sie mit ihr geschäfte machen wollen. Nur mitbestimmen dürfen sie dann nicht mehr.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/b ... 96667.html

Aber, GB wird dann endlich wieder frei sein! :thumbup:
MEINE geduld ist allmählich hin: »wer nicht hören will, muss fühlen«
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(12 Jun 2016, 06:54)

MEINE geduld ist allmählich hin: »wer nicht hören will, muss fühlen«
Von solchen "Rachegedanken" rate ich ab; falls es zum BREXIT kommt, werden Regeln angewandt und hoffentlich auch eingehalten. Nicht mehr und nicht weniger. Die Regeln werden den Briten von ihren "Remain"-Befürwortern hoffentlich einigermaßen verständlich erklärt. Und dann haben die Briten zu entscheiden, ob sie diese Folgen tragen möchten.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

H2O hat geschrieben:(12 Jun 2016, 08:02)

Von solchen "Rachegedanken" rate ich ab; falls es zum BREXIT kommt, werden Regeln angewandt und hoffentlich auch eingehalten. Nicht mehr und nicht weniger. Die Regeln werden den Briten von ihren "Remain"-Befürwortern hoffentlich einigermaßen verständlich erklärt. Und dann haben die Briten zu entscheiden, ob sie diese Folgen tragen möchten.
was ich unbedingt nicht wünsche ist daß der brexit profitabel gemacht wird, wodurch andere länder vllt auch einen ¿exit überwiegen.
das ist nicht rachsüchtig, sondern common sense. und wenn der preis dann hoch wird, es sei so. WIR werden auch dafür zahlen (NL vermutlich 10 milliarden). die briten aber gönne ich einen albtraum wenn der brexit tatsache wird.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Fuerst_48 »

Nomen Nescio hat geschrieben:(12 Jun 2016, 09:31)

was ich unbedingt nicht wünsche ist daß der brexit profitabel gemacht wird, wodurch andere länder vllt auch einen ¿exit überwiegen.
das ist nicht rachsüchtig, sondern common sense. und wenn der preis dann hoch wird, es sei so. WIR werden auch dafür zahlen (NL vermutlich 10 milliarden). die briten aber gönne ich einen albtraum wenn der brexit tatsache wird.
Wenn die Briten gehen, ist es ihr Problem, nach dem "auf die Schnauze fallen" wieder aufzustehen. Die EU geht das dann nichts mehr an.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Praktische Dinge haben natürlich ihren Stellenwert; nur führt Rache nicht zu besseren Einsichten, sondern nur zu Überlegungen, wie man auf einen Schelm anderthalbe setzen kann. Wenn den Briten also irgendwann der Sinn auf Wiedereintritt stehen sollte, dann sollte man jeden Versuch unterlassen, sie zu demütigen.

Allerdings spricht nichts gegen eine klare Anwendung der Regeln, die bei einem Austritt aus der EU gelten. Diese Regeln sind verbindlich für beide Seiten. Alles Weitere wird man ab zu warten haben. Bringt nichts, sich schon jetzt darüber zu ereifern.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

Fuerst_48 hat geschrieben:(12 Jun 2016, 09:35)

Wenn die Briten gehen, ist es ihr Problem, nach dem "auf die Schnauze fallen" wieder aufzustehen. Die EU geht das dann nichts mehr an.
genau
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

Der EU geht es vermutlich deutlich besser ohne als mit den ewigen Nörglern.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(12 Jun 2016, 11:21)

genau
Wenn GB der Union nicht mehr angehört, dann muß unser Verhalten sicher etwas kühler sein als innerhalb unserer Schicksalsgemeinschaft. Bei reumütiger Rückkehr sind wir dann wieder mit dem Herzen dabei... meine Sicht der Dinge.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

garfield336 hat geschrieben:(12 Jun 2016, 11:41)

Der EU geht es vermutlich deutlich besser ohne als mit den ewigen Nörglern.
Ja, und was machen wir dann mit unserer sprichwörtlichen Harmonie in der EU? ;)

Ich meine, daß wir die EU umbauen müssen, ob die Briten nun bleiben oder gehen. Oder wollen wir warten, bis unsere nationalistischen Partnerstaaten der EU endgültig einen Fußtritt oder gleich mehrere geben? :cool:
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

offensichtlich weiß in GB keiner mehr was churchills ideen waren
In his famous Zurich speech of 1946, Churchill said, ‘We must build a kind of United States of Europe.. The structure of the United States of Europe, if well and truly built, will be such as to make the material strength of a single state less important.. If at first all the States of Europe are not willing or able to join the Union, we must nevertheless proceed to assemble and combine those who will and those who can.’

(1949) `The French Foreign Minister, M. Schuman, declared in the French Parliament this week that, ‘Without Britain there can be no Europe.’ This is entirely true. But our friends on the Continent need have no misgivings. Britain is an integral part of Europe, and we mean to play our part in the revival of her prosperity and greatness.’

The following year, in 1950, Churchill called for the creation of a European Army ’..under a unified command, and in which we should all bear a worthy and honourable part.’ (France objected to this plan).

Notice how in his speeches, Churchill said ‘we’ must build a United States of Europe; not ‘they’. He said ‘we’ aim at the eventual participation of the peoples of Europe; not ‘they’. He said ‘we’ must assemble and combine countries to join the Union of Europe; not ‘they’. He said ‘we’ should create a European army; not ‘they’ It’s surely beyond doubt that Churchill wanted the UK to take part in the unification of Europe.
ich weiß es auch nur, weil ich vor vielen jahren diskutierte über churchills ansichten.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Julian »

Nomen Nescio hat geschrieben:(13 Jun 2016, 15:02)

offensichtlich weiß in GB keiner mehr was churchills ideen waren

ich weiß es auch nur, weil ich vor vielen jahren diskutierte über churchills ansichten.
Ich war immer davon ausgegangen, dass Churchill das Vereinigte Königreich nicht als Teil dieses neuen Europas verstand und würde auch an diesem Eindruck festhalten wollen. Churchill sprach von der Führungsrolle Frankreichs in "Europa" (er meint offensichtlich den continent im britischen Sinne, also ohne die Briten), was ganz sicher nicht eine Führungsrolle Frankreichs gegenüber dem Vereinigten Königreich miteinschloss.

Hier die letzten Sätze aus seiner Züricher Rede (1946):
In all this urgent work, France and Germany must take the lead together.

Great Britain, the British Commonwealth of Nations, mighty America, and I trust Soviet Russia - for then indeed all would be well - must be the friends and sponsors of the new Europe and must champion its right to live and shine.
http://www.churchill-society-london.org ... onish.html
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von frems »

freigeist hat geschrieben:(12 Jun 2016, 00:10)

Die Spekulationen über die Folgen des Brexit sind relativ sinnlos und mühselig, weil keiner recht weiß, was danach passieren würde. Goldman Sachs hat auch vom Brexit abgeraten. Ich denke, dass diese Finanzinstitute ihre Wegen finden werden, auch wenn passporting-Rechte und Direktinvestitionen nach London in den Europäischen Binnenmarkt teilweise wegfallen. Die Schweizer spielen ja auch schon mit dem Brexit-Gedanken.
Trotzdem spielt man ja diverse Szenarien durch, um halbwegs gewappnet zu sein. Europa ist jedenfalls schon auf den Brexit vorbereitet. Ich persönlich glaub jedenfalls nicht, dass die Briten einen Minengürtel um ihre Insel ziehen werden und sämtliche Handelsbeziehungen kappen. Kann theoretisch natürlich passieren.
Labskaus!

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

Julian hat geschrieben:(13 Jun 2016, 15:14)

Ich war immer davon ausgegangen, dass Churchill das Vereinigte Königreich nicht als Teil dieses neuen Europas verstand und würde auch an diesem Eindruck festhalten wollen. Churchill sprach von der Führungsrolle Frankreichs in "Europa" (er meint offensichtlich den continent im britischen Sinne, also ohne die Briten), was ganz sicher nicht eine Führungsrolle Frankreichs gegenüber dem Vereinigten Königreich miteinschloss.

Hier die letzten Sätze aus seiner Züricher Rede (1946):

http://www.churchill-society-london.org ... onish.html
du müßtest m.e. alles ansprachen churchills lesen. 1946 war es ganz sicher »we an they«, wobei »they« the continentals waren.
danach kam aber der zerfall des britischen reiches. es war nicht mehr ein weltmacht; es hatte dazu schwere wirtschaftliche probleme. der krieg hatte das land ja bettelarm gemacht.
ich vermute daß seit 1948 (USSR !!) churchill immer mehr davon überzeugt war, daß GB ein teil europas war. ich erinnere mich, daß mein großvater jedenfalls 1956 bei der ungarnkrise (da war »anthony eden« schon PM) sagte, daß churchill vermutlich anders reagiert hätte. der war mehr ein draufgänger.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Julian »

Nomen Nescio hat geschrieben:(13 Jun 2016, 15:02)

offensichtlich weiß in GB keiner mehr was churchills ideen waren

ich weiß es auch nur, weil ich vor vielen jahren diskutierte über churchills ansichten.
Ich habe auf der verlinkten Seite nachgelesen. Da sind in der Tat einige bemerkenswerte Zitate Churchills, die man so verstehen könnte, als sehe er Großbritannien als volles Mitglied einer Europäischen Union. Allerdings fehlt der Kontext der Zitate - wohl absichtlich, um denn Sinn doch etwas zu entstellen.
At London’s Albert Hall, in May 1947, just a few months after his Zurich speech, Churchill spoke as Chairman and Founder of he United Europe Movement to ‘present the idea of a United Europe in which our country will play a decisive part..’

Churchill argued that Britain and France should be the, `founder-partners in this movement’ and concluded, `Britain will have to play her full part as a member of the European family’.
http://eu-rope.ideasoneurope.eu/2013/11 ... ean-union/

Das ist aber nicht die ganze Wahrheit, siehe zum Beispiel hier:
(Winston Churchill, 1949)
The French Foreign Minister, M. Schuman, declared in the French Parliament this week that 'Without
Britain there can be no Europe.' This is entirely true. But our friends on the Continent need have no
misgivings. Britain is an integral part of Europe, and we mean to play our part in the revival of her
prosperity and greatness. But Britain cannot be thought of as a single State in isolation. She is the founder
and centre of a world-wide Empire and Commonwealth. We shall never do anything to weaken the ties of
blood, of sentiment and tradition and common interest which unite us with the other members of the British
family of nations.
But nobody is asking us to make such desertion. But Britain to enter a European Union
from which the Empire and Commonwealth would be excluded would not only be impossible but would, in
the eyes of Europe, enormously reduce the value of our participation. The Strasbourg recommendations
urged the creation of an economic system which will embrace not only the European States, but all those
other States and territories elsewhere which are associated with them.
http://www.cvce.eu/content/publication/ ... ble_en.pdf

Auch von wissenschaftlicher Seite kommt man zu dem Schluss, dass Churchills Haltung zweideutig war:
On 19 September 1946, speaking at the University of Zurich, Switzerland, Winston Churchill proposed the creation of “a kind of United States of Europe”—”a European group which could give a sense of enlarged patriotism and common citizenship to the distracted peoples of this mighty continent.”1 With this proposal, and his activities over the next several years, Churchill put his enormous personal prestige behind the cause of European unity.

His campaign was by no means without controversy, especially at home. He was no longer Prime Minister. The ruling Labour government by and large did not favor his approach. Neither (for different reasons) did certain elements of Churchill’s own Conservative Party, which he served as leader. Further, over the coming years, it became evident that he did not favor full British membership in a future European political union, although he said he anticipated a close association. Britain was to be with, or of, but not in, Europe.

Churchill seldom spoke explicitly on this point, however, evidently keeping all options open, and not wishing to alienate unduly pro-unity opinion in Europe. For instance, he told the House of Commons in 1950 that “I cannot conceive that Britain would be an ordinary member of a Federal Union limited to Europe in any period which can at present be foreseen.” He prefaced that remark, however, with the observation that the matter “has not got to be decided today.”2 In 1961, towards the end of his life, when a Conservative government sought to apply for membership in what was then the European Economic Community, he expressed his support – but in a qualified, ambiguous fashion.
https://winstonchurchill.hillsdale.edu/ ... ean-unity/
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von frems »

Julian hat geschrieben:(13 Jun 2016, 15:49)

Ich habe auf der verlinkten Seite nachgelesen. Da sind in der Tat einige bemerkenswerte Zitate Churchills, die man so verstehen könnte, als sehe er Großbritannien als volles Mitglied einer Europäischen Union. Allerdings fehlt der Kontext der Zitate - wohl absichtlich, um denn Sinn doch etwas zu entstellen.


http://eu-rope.ideasoneurope.eu/2013/11 ... ean-union/

Das ist aber nicht die ganze Wahrheit, siehe zum Beispiel hier:
(Winston Churchill, 1949)

http://www.cvce.eu/content/publication/ ... ble_en.pdf

Auch von wissenschaftlicher Seite kommt man zu dem Schluss, dass Churchills Haltung zweideutig war:

https://winstonchurchill.hillsdale.edu/ ... ean-unity/
Ist doch recht einfach. Schau Dir doch das von Dir fett markierte Dinge an. Wo soll das eine Aussagen gegen die Partizipation an der europäischen Einheit sein? Dass das Empire in den folgenden Jahren zerfiel, lag nicht an den Beziehungen Londons zu Paris und Bonn, aber war dann einer der Gründe, warum die Briten später dem Binnenmarkt beitraten.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Julian »

frems hat geschrieben:(13 Jun 2016, 15:56)

Ist doch recht einfach. Schau Dir doch das von Dir fett markierte Dinge an. Wo soll das eine Aussagen gegen die Partizipation an der europäischen Einheit sein? Dass das Empire in den folgenden Jahren zerfiel, lag nicht an den Beziehungen Londons zu Paris und Bonn, aber war dann einer der Gründe, warum die Briten später dem Binnenmarkt beitraten.
Ich glaube, dass hier Churchill vereinnahmt werden soll. Aus seinen Aussagen lässt sich eben nicht ableiten, dass er Großbritannien als Vollmitglied einer wie auch immer gearteten Europäischen Union sah (so wie das auch aus der von mir zitierten Sekundärliteratur hervorgeht). Man sollte ihn freilich auch nicht für das Gegenteil vereinnahmen.

Natürlich war der Niedergang des Empire und die damit verbundenen wirtschaftlichen Schwierigkeiten ein Grund für Großbritannien, der Europäischen Gemeinschaft beizutreten. Es ist möglich, dass Churchill Großbritannien jedwede Option für den Notfall offenhalten wollte; allerdings wissen wir nun wirklich nicht, wie sein Urteil 1973 oder gar 2016 ausgefallen wäre.

Im übrigen ist Churchill auch nicht gerade immer ein Vorbild an politischer Moral und Weisheit gewesen. Neben seiner großen Stunde im Jahre 1940 gab es auch andere, dunklere Stunden seiner Karriere, und er tätigte so manche Aussagen, die heute wohl jeder, der bei Verstand ist, ablehnen würde.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von frems »

Julian hat geschrieben:(13 Jun 2016, 16:03)

Ich glaube, dass hier Churchill vereinnahmt werden soll. Aus seinen Aussagen lässt sich eben nicht ableiten, dass er Großbritannien als Vollmitglied einer wie auch immer gearteten Europäischen Union sah (so wie das auch aus der von mir zitierten Sekundärliteratur hervorgeht). Man sollte ihn freilich auch nicht für das Gegenteil vereinnahmen.

Natürlich war der Niedergang des Empire und die damit verbundenen wirtschaftlichen Schwierigkeiten ein Grund für Großbritannien, der Europäischen Gemeinschaft beizutreten. Es ist möglich, dass Churchill Großbritannien jedwede Option für den Notfall offenhalten wollte; allerdings wissen wir nun wirklich nicht, wie sein Urteil 1973 oder gar 2016 ausgefallen wäre.

Im übrigen ist Churchill auch nicht gerade immer ein Vorbild an politischer Moral und Weisheit gewesen. Neben seiner großen Stunde im Jahre 1940 gab es auch andere, dunklere Stunden seiner Karriere, und er tätigte so manche Aussagen, die heute wohl jeder, der bei Verstand ist, ablehnen würde.
Na, Du hast doch versucht, seine Beziehung zum Commonwealth gleichzusetzen mit einer Ablehnung der europäischen Integration. Das ist bloß ohne Fundament und scheitert am weiteren Verlauf der Geschichte sowie anderen Aussagen. Und natürlich ist er umstritten. Man denke nur an die Hungersnot 1943 in Südasien. Mehrere Millionen Tote und Churchill kommentierte es mit "I hate Indians […] They are a beastly people with a beastly religion". Das mag man in London heutzutage verdrängen, aber in Neu-Delhi ist man sich dessen sehr bewusst. Daher würde ich mich auch nicht so an ihm festklammern. An seinen Reden zu Europa ist aber auch mit viel Phantasie kein Hass auf Europäer abzuleiten. Das braucht man nicht zu versuchen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

Julian hat geschrieben:(13 Jun 2016, 15:49)

Ich habe auf der verlinkten Seite nachgelesen. Da sind in der Tat einige bemerkenswerte Zitate Churchills, die man so verstehen könnte, als sehe er Großbritannien als volles Mitglied einer Europäischen Union. Allerdings fehlt der Kontext der Zitate - wohl absichtlich, um denn Sinn doch etwas zu entstellen.
ich schrieb doch, daß churchil von anfänglich einen außenseiter verwandelte in einen interessierten befürworter der fand daß GB teil davon ausmachen mußte.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

Julian hat geschrieben:(13 Jun 2016, 15:14)


Hier die letzten Sätze aus seiner Züricher Rede (1946):

http://www.churchill-society-london.org ... onish.html
Great Britain, the British Commonwealth of Nations, mighty America, and I trust Soviet Russia - for then indeed all would be well - must be the friends and sponsors of the new Europe and must champion its right to live and shine.
zürich war 1946. und wann war die berühmte rede über the iron curtain?? auch 1946 »From Stettin in the Baltic to Trieste in the Adriatic an iron curtain has descended across the Continent.«

das bedeutet, daß churchil ein realist war. ziemlich schnell entdeckte er, daß die SU ein größeres gefahr war als nazideutschland. nicht umsonst sagte er auch »wir haben das falsche schwein geschlachtet«. s.e. konnte NUR ein vereintes europa sich gegen die SU wehren.
um 1940 (dünkirchen) bot er doch frankreich an ein geeintes land zu werden. wie das mußte, darüber kann man aber nichts finden.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Gegen meine Überzeugung müßte man nun folgern, daß die EU ein Geschöpf des Kalten Krieges ist. Das sehe ich so nur für die NATO. Die EU sollte doch eher innereuropäische Händel unmöglich machen; die zeitgemäßere Aufgabe der EU wäre, die Selbstbehauptung unserer europäischen Zivilisation in einer Welt zu sichern, deren Machtschwerpunkte sich verlagern.

So gesehen wäre der Austritt der Briten aus der EU schon eine arge Schwächung des neueren Ziels.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

H2O hat geschrieben:(14 Jun 2016, 07:31)

Gegen meine Überzeugung müßte man nun folgern, daß die EU ein Geschöpf des Kalten Krieges ist.
du triffst eine falsche schlußfolgerung. für robert schuman oder konrad adenauer war die zusammenarbeit ein instrument der friede. dadurch konnte man die schrecklichen kriege auf dem kontinent vorbeugen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von frems »

Hoppla...
David Cameron confirmed Sunday that he will pull Britain out of the single market if there is a vote to leave the European Union at the upcoming referendum.

The prime minister told the BBC’s Andrew Marr show that it would be impossible to copy the Norwegian model by remaining inside the trading bloc despite being outside the EU because that would mean accepting freedom of movement and trade rules made in Brussels.

He said the Brexit campaign had made it clear to voters that voting to leave also meant pulling out of the single market. The prime minister said he would accept the result as an “instruction” despite warning that leaving would be like planting a “bomb” under the British economy.
http://www.politico.eu/article/david-ca ... nces-news/
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(14 Jun 2016, 11:20)

du triffst eine falsche schlußfolgerung. für robert schuman oder konrad adenauer war die zusammenarbeit ein instrument der friede. dadurch konnte man die schrecklichen kriege auf dem kontinent vorbeugen.
Das habe ich doch ausgedrückt: Gegen meine Überzeugung... müßte man nun folgern... Ist doch klar, daß ich etwas anderes meine als das, was man folgern müßte.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

PM Cameron meint doch wohl nicht im Ernst, daß er weiter als PM der Briten im Amt bleiben wird? Nach dem BREXIT werden vermutlich ganz andere Politiker diese Geschäfte führen.
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Nomen Nescio
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

H2O hat geschrieben:(14 Jun 2016, 11:40)

Das habe ich doch ausgedrückt: Gegen meine Überzeugung... müßte man nun folgern... Ist doch klar, daß ich etwas anderes meine als das, was man folgern müßte.
SORRY. falsch interpretiert.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
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H2O
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(14 Jun 2016, 11:45)

ein schönes argument... https://scontent-ams3-1.xx.fbcdn.net/v/ ... e=57C35160
Zumindest haben die "Remain"-Leute auch einmal etwas Witz in den Streit gebracht!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von immernoch_ratlos »

Ob die Briten nach einem Austritt wenigstens die "Wellen" beherrschen werden ? Vom ehemaligen "British Empire" ist ja arg wenig übriggeblieben.

Rule Britannia :thumbup:
Thomas Augustine Arne hat geschrieben:
[center]Als Britannien erstmals auf Geheiß des Himmels
aus der blauen See entstieg,
war dies die Satzung dieses Landes
Und Schutzengel sangen diese Melodie:

Herrsche, Britannia! Britannia beherrsche die Wellen!

Briten werden niemals Sklaven sein.
Die Nationen, die nicht so gesegnet sind wie du,
werden mit der Zeit Tyrannen anheimfallen,
während du sollst blühen groß und frei,
ihr aller Furcht und Neid.

Herrsche, Britannia! Britannia beherrsche die Wellen!

Noch majestätischer sollst du aufsteigen,
noch schrecklicher nach jedem fremden Schlag,
weil der laute Windstoß, der den Himmel zerreißt,
nur dazu dient, deine eingeborene Eiche zu verwurzeln.

Herrsche, Britannia! Britannia beherrsche die Wellen!

Dich sollen hochmütige Tyrannen niemals zähmen,
alle ihre Versuche dich zu beugen,
werden nichts als selbstlose Begeisterung hervorbringen,
aber ihr Leiden schaffen und deinen Ruhm mehren.

Herrsche, Britannia! Britannia beherrsche die Wellen!

Dir gehört die Herrschaft über das Land,
Deine Städte sollen im Glanze des Handels strahlen,
Ganz dein soll das unterworfene Meer sein,
und dein jedes Gestade, das es umschließt.

Herrsche, Britannia! Britannia beherrsche die Wellen!

Die Musen, noch mit Freiheit gefunden,
sollen zu deinen glücklichen Küsten zurückkehren.
Gesegnetes Eiland! Mit einmaliger Schönheit gekrönt,
und mit männlichen Herzen die Gerechten zu schützen.

Herrsche, Britannia! Britannia beherrsche die Wellen![/center]
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(14 Jun 2016, 11:44)

PM Cameron meint doch wohl nicht im Ernst, daß er weiter als PM der Briten im Amt bleiben wird? Nach dem BREXIT werden vermutlich ganz andere Politiker diese Geschäfte führen.
Mag sein. Aber es ist schon richtig, dass das verbindliche Referendum "Austritt aus der EU" heißt und diesen Regierungsauftrag vergibt, wenn Leave gewinnt. Im Kleingedruckten findet sich kein "Die britische Regierung soll nach dem Leave alles tun, um am gemeinsamen Binnenmarkt weiterhin teilzunehmen" und erst recht kein "die EU hat uns alle Vorteile, die wir gerne hätten, kostenlos zu gewähren".
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(14 Jun 2016, 16:40)

Mag sein. Aber es ist schon richtig, dass das verbindliche Referendum "Austritt aus der EU" heißt und diesen Regierungsauftrag vergibt, wenn Leave gewinnt. Im Kleingedruckten findet sich kein "Die britische Regierung soll nach dem Leave alles tun, um am gemeinsamen Binnenmarkt weiterhin teilzunehmen" und erst recht kein "die EU hat uns alle Vorteile, die wir gerne hätten, kostenlos zu gewähren".
Na ja, erstere Anstrengung wird eine rein britische Angelegenheit sein, und bei letzterer Forderung werden sicher einige EU-Partner arge Bedenken vortragen. :cool:
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(14 Jun 2016, 15:29)

Ob die Briten nach einem Austritt wenigstens die "Wellen" beherrschen werden ? Vom ehemaligen "British Empire" ist ja arg wenig übriggeblieben.

Rule Britannia :thumbup:
das gedicht stimmt so nicht
du kopiertest
Herrsche, Britannia! Britannia beherrsche die Wellen!

Briten werden niemals Sklaven sein.
Die Nationen, die nicht so gesegnet sind wie du,
werden mit der Zeit Tyrannen anheimfallen,
während du sollst blühen groß und frei,
ihr aller Furcht und Neid.
stattdessen sollte es sein
Herrsche, Britannia! Britannia beherrsche die Wellen!
Briten werden niemals Sklaven sein.


Die Nationen, die nicht so gesegnet sind wie du,
werden mit der Zeit Tyrannen anheimfallen,
während du sollst blühen groß und frei,
ihr aller Furcht und Neid.
jede strophe zählt als letzte zeile »britons never never never shall be slaves«. jedes jahr höre ich das »rule britania« bei dem »last night of the proms«. daher kann ich das fast träumen.
NB eigentlich sollte es nur einmal never geben, ich höre es aber immer dreimal :?: :?:
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Gluck »

Apropos Wellen, kennst du eigentlich diesen Film?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von immernoch_ratlos »

Lieber Nomen Nescio - bei solchen Gelegenheiten fehlt beklagenswert häufig ein entsprechend "lustig anzeigender tag" .

Nein gewiss nicht, niemals werden die Briten Sklaven sein - oft genug wir das ja wiederholt - sie werden bald wunschgemäß alleine auf ihrer Insel sein - die Idee die Wellen zu beherrschen ist im übrigen nicht so verkehrt - auch aus Wellen lässt sich Energie gewinnen.

Aber ich will meinen schrecklichen copy-paste Fehler wieder gut machen - diesmal mit sämtlichen Beteuerungen "niemals Sklaven zu werden" (immerhin auf "Geheiß des Himmels" !) :
[center]When Britain first at Heav’n’s command
Arose from out the azure main;
This was the charter of the land,
And guardian angels sang this strain;

Rule, Britannia! Britannia rule the waves!
Britons never will be slaves.



The nations not so blest as thee,
Must in their turns to tyrants fall;
While thou shalt flourish great and free,
The dread and envy of them all.

Rule, Britannia! Britannia rule the waves!
Britons never will be slaves.


Still more majestic shalt thou rise,
More dreadful from each foreign stroke;
As the loud blast that tears the skies,
Serves but to root thy native oak.

Rule, Britannia! Britannia rule the waves!
Britons never will be slaves.


Thee haughty tyrants ne’er shall tame,
All their attempts to bend thee down
Will but arouse thy generous flame;
To work their woe, and thy renown.


Rule, Britannia! Britannia rule the waves!
Britons never will be slaves.


To thee belongs the rural reign;
Thy cities shall with commerce shine;
All thine, shall be the subject main,
And ev’ry shore it circles thine.

Rule, Britannia! Britannia rule the waves!
Britons never will be slaves.


The Muses, still with freedom found,
Shall to thy happy coast repair;
Blest Isle! With matchless beauty crown’d,
And manly hearts to guard the fair.

Rule, Britannia! Britannia rule the waves!
Britons never will be slaves.
[/center]
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Wildermuth »

Heisst das nicht "Britannia waves the rules" ?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(15 Jun 2016, 01:13)

Lieber Nomen Nescio - bei solchen Gelegenheiten fehlt beklagenswert häufig ein entsprechend "lustig anzeigender tag" .

Nein gewiss nicht, niemals werden die Briten Sklaven sein - oft genug wir das ja wiederholt - sie werden bald wunschgemäß alleine auf ihrer Insel sein - die Idee die Wellen zu beherrschen ist im übrigen nicht so verkehrt - auch aus Wellen lässt sich Energie gewinnen.

Aber ich will meinen schrecklichen copy-paste Fehler wieder gut machen - diesmal mit sämtlichen Beteuerungen "niemals Sklaven zu werden" (immerhin auf "Geheiß des Himmels" !) :
:) :)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(14 Jun 2016, 16:50)

Na ja, erstere Anstrengung wird eine rein britische Angelegenheit sein, und bei letzterer Forderung werden sicher einige EU-Partner arge Bedenken vortragen. :cool:
Davon ist auszugehen. Ich hatte in einer englischen Internetzeitung nochmal Schäubles schlichten Verweis, "drin ist drin, draußen ist draußen" gelesen. Einige Leser flippten draufhin aus und beklagten diese "(Be-)Drohung". Schnell waren einige unsägliche NS-Vergleiche zur Hand.

Was ich mich fragte (aber mich dort nicht registrierte): was erwarten die Leave-Unterstützer eigentlich? Reden verwirrt von einer unterdrückenden Diktatur, aus der sie bequem ohne Konsequenzen austreten können und niemand kann oder will sie daran hindern. Aber es wird eben auch keine Geschenke von Europa dafür geben, sondern die schlichte Gleichbehandlung mit anderen Drittstaaten außerhalb der EU. Irgendwie ist das doch nicht so schwierig, sondern schlichtweg logisch. Oder steh ich auf dem Schlauch?

Wenn sie Drohungen sehen wollen, müssen sie ja nur auf ihrer Insel mal um sich schauen.
Ein Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union wird die Bürger teuer zu stehen kommen. Das sagte der britische Finanzminister George Osborne laut Auszügen aus einer in der Nacht vorab veröffentlichten Rede, die er am heutigen Mittwoch halten will.

Ein so genannter Brexit würde den Investitionen, den Familien und der Wirtschaft des Landes schaden, warnte Osborne.
http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... rexit.html

(wobei ich nicht "drohen" sagen würde wie die Springerpresse in der reißerischen Überschrift, so als wolle die Regierung ihre Bürger für den Ausgang bestrafen)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(15 Jun 2016, 15:35)

Davon ist auszugehen. Ich hatte in einer englischen Internetzeitung nochmal Schäubles schlichten Verweis, "drin ist drin, draußen ist draußen" gelesen. Einige Leser flippten draufhin aus und beklagten diese "(Be-)Drohung". Schnell waren einige unsägliche NS-Vergleiche zur Hand.

Was ich mich fragte (aber mich dort nicht registrierte): was erwarten die Leave-Unterstützer eigentlich? Reden verwirrt von einer unterdrückenden Diktatur, aus der sie bequem ohne Konsequenzen austreten können und niemand kann oder will sie daran hindern. Aber es wird eben auch keine Geschenke von Europa dafür geben, sondern die schlichte Gleichbehandlung mit anderen Drittstaaten außerhalb der EU. Irgendwie ist das doch nicht so schwierig, sondern schlichtweg logisch. Oder steh ich auf dem Schlauch?

Wenn sie Drohungen sehen wollen, müssen sie ja nur auf ihrer Insel mal um sich schauen.


http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... rexit.html

(wobei ich nicht "drohen" sagen würde wie die Springerpresse in der reißerischen Überschrift, so als wolle die Regierung ihre Bürger für den Ausgang bestrafen)
Der ehemalige Außenminister und zuvor Verteidigungsminister Polens, Sikorski, hat heute in der Rzeczpospolita seine Sicht des BREXITs gegeben. Er hatte seine Prägung in den frühen 80er Jahren in England erhalten, sieht sich auch als dankbaren Freund der Briten. Er meint, die Briten und die Polen hätten ihre Rollen getauscht: Briten mit einer romantischen Vorstellung von Politik, die um ihre Insel kreist, und Polen völlig nüchtern auf ihre Lage in Europa blickend.

Darüber kann man sicher streiten, wenn man Äußerungen der augenblicklichen polnischen Regierung auf die Goldwaage legen wollte. Aber die britische Lust am Widerspruch gegen alle Vernunft, die hat er schon richtig erfaßt. Diese Sicht deckt sich auch mit meinem Empfinden: Immer waren meine Gesprächspartner einsichtig, was die Rolle Europas auch für Briten bedeutet, aber sie wiesen dann doch darauf hin, daß eben ganz viele ihrer Bekannten nichts davon hielten. Dann war mir nicht mehr klar, ob sie mich nicht enttäuschen wollten, und das tatsächlich auch ihre eigenen Ansichten waren. :s

Aber auch Herr Sikorski endete seine Darlegung mit: Wenn die Briten dann nach dieser Flucht aus der Wirklichkeit wieder ernüchtert an die Tür der EU klopfen sollten: "Proszę bardzo!" (Bitte sehr!).
So sehe ich das auch!

Nur einen Zahn sollte man den Briten dann von vorn herein ziehen: Es gibt keine britische Sonderrolle mehr in der EU! Wenn das Spiel erneut los gehen soll, dann sollten wir besser auf diesen Partner verzichten: In is in, and out is out! Da stehen Sie nach meinem Verständnis überhaupt nicht auf dem Schlauch!

Wenn das sehr klar herüber gebracht wird, dann werden vernünftige Leute das auch verstehen. Ich halte jedoch gar nichts davon, die Briten zu "bestrafen" oder sie gar zu demütigen, wenn sie in der Tinte sitzen sollten, nachdem sie so viel Porzellan und guten Willen zerschlagen haben.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(15 Jun 2016, 17:03)

Der ehemalige Außenminister und zuvor Verteidigungsminister Polens, Sikorski, hat heute in der Rzeczpospolita seine Sicht des BREXITs gegeben. Er hatte seine Prägung in den frühen 80er Jahren in England erhalten, sieht sich auch als dankbaren Freund der Briten. Er meint, die Briten und die Polen hätten ihre Rollen getauscht: Briten mit einer romantischen Vorstellung von Politik, die um ihre Insel kreist, und Polen völlig nüchtern auf ihre Lage in Europa blickend.

Darüber kann man sicher streiten, wenn man Äußerungen der augenblicklichen polnischen Regierung auf die Goldwaage legen wollte. Aber die britische Lust am Widerspruch gegen alle Vernunft, die hat er schon richtig erfaßt. Diese Sicht deckt sich auch mit meinem Empfinden: Immer waren meine Gesprächspartner einsichtig, was die Rolle Europas auch für Briten bedeutet, aber sie wiesen dann doch darauf hin, daß eben ganz viele ihrer Bekannten nichts davon hielten. Dann war mir nicht mehr klar, ob sie mich nicht enttäuschen wollten, und das tatsächlich auch ihre eigenen Ansichten waren. :s

Aber auch Herr Sikorski endete seine Darlegung mit: Wenn die Briten dann nach dieser Flucht aus der Wirklichkeit wieder ernüchtert an die Tür der EU klopfen sollten: "Proszę bardzo!" (Bitte sehr!).
So sehe ich das auch!

Nur einen Zahn sollte man den Briten dann von vorn herein ziehen: Es gibt keine britische Sonderrolle mehr in der EU! Wenn das Spiel erneut los gehen soll, dann sollten wir besser auf diesen Partner verzichten: In is in, and out is out! Da stehen Sie nach meinem Verständnis überhaupt nicht auf dem Schlauch!

Wenn das sehr klar herüber gebracht wird, dann werden vernünftige Leute das auch verstehen. Ich halte jedoch gar nichts davon, die Briten zu "bestrafen" oder sie gar zu demütigen, wenn sie in der Tinte sitzen sollten, nachdem sie so viel Porzellan und guten Willen zerschlagen haben.
Es will die Briten ja auch niemand bestrafen. Zwar würden ein paar Handelsschikanen den Briten mehr wehtun als Europa, aber was hat irgendwer davon? Da reibt man sich ja nur in Peking, Neu-Delhi und Moskau die Hände. Ist Sikorski denn noch wütend auf Cameron? Ich erinnere mich noch gut hieran, kurz nach der Europawahl, wo Cameron auf einmal die neuen Wahlregeln (Spitzenkandidaten, Wahl des Kommissionspräsidenten durchs Parlament statt durch Nationalregierungen etc.) torpedierte und mit antieuropäischen Sprüchen innenpolitisch punkten wollte:
Der polnische Außenminister, Camerons einstiger Studienkollege in Oxford, geht mit dem Chef der britischen Konservativen hart ins Gericht: "Er hat schon beim Fiskalpakt (im Dezember 2011, d. Red.) verschissen. Er hat's verschissen ... Er kapiert's einfach nicht, er glaubt diese dumme Propaganda, er versucht auf dumme Weise, das System für sich zu nutzen." Camerons "ganze Strategie, seine Kritiker zu füttern ..., fällt ihm jetzt auf die Füße", warnt Sikorski in einem Telefonat, das im Rahmen der polnischen Abhöraffäre aufgetaucht ist.
http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... -gibt.html
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

H2O hat geschrieben:(15 Jun 2016, 17:03)

Ich halte jedoch gar nichts davon, die Briten zu "bestrafen" oder sie gar zu demütigen, wenn sie in der Tinte sitzen sollten, nachdem sie so viel Porzellan und guten Willen zerschlagen haben.
sie werden fast sicher - falls sie exit sagen und später jammern - einmal das theater von »I want my money back« spielen wollen. und gerade DAS muß unmöglich gemacht werden. so ein benehmen nagt an die wurzeln der EU.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(15 Jun 2016, 17:15)

Es will die Briten ja auch niemand bestrafen. Zwar würden ein paar Handelsschikanen den Briten mehr wehtun als Europa, aber was hat irgendwer davon? Da reibt man sich ja nur in Peking, Neu-Delhi und Moskau die Hände. Ist Sikorski denn noch wütend auf Cameron? Ich erinnere mich noch gut hieran, kurz nach der Europawahl, wo Cameron auf einmal die neuen Wahlregeln (Spitzenkandidaten, Wahl des Kommissionspräsidenten durchs Parlament statt durch Nationalregierungen etc.) torpedierte und mit antieuropäischen Sprüchen innenpolitisch punkten wollte:


http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... -gibt.html
Nein, PM Cameron hat Herr Sikorski in keiner Weise erwähnt. Vermutlich geht Herr Sikorski davon aus, daß PM Camerons politischer Höhenflug mit dem BREXIT beendet sein wird.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(15 Jun 2016, 17:37)

sie werden fast sicher - falls sie exit sagen und später jammern - einmal das theater von »I want my money back« spielen wollen. und gerade DAS muß unmöglich gemacht werden. so ein benehmen nagt an die wurzeln der EU.
Das meine ich auch; in der EU darf jeder die Führung übernehmen, der die Gemeinschaft voran bringt. Das große Wort führen und Rosinen picken wollen, das geht nicht mehr. Wir Europäer können das nicht oft genug betonen: Wir wollen Freiheit-Gleichheit-Brüderlichkeit-Einigkeit-Recht... darf fortgesetzt werden... für alle Europäer.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Kibuka »

H2O hat geschrieben:(15 Jun 2016, 17:54)

Das meine ich auch; in der EU darf jeder die Führung übernehmen, der die Gemeinschaft voran bringt. Das große Wort führen und Rosinen picken wollen, das geht nicht mehr.
Kein EU-Land darf Sonderregelungen bekommen. Entweder man ist Mitglied mit allen Rechten und Pflichten oder man lässt es bleiben.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(15 Jun 2016, 17:48)

Nein, PM Cameron hat Herr Sikorski in keiner Weise erwähnt. Vermutlich geht Herr Sikorski davon aus, daß PM Camerons politischer Höhenflug mit dem BREXIT beendet sein wird.
Ich glaub auch nicht, dass Cameron die Austrittsverhandlungen führen wird, sondern nach dem Volksentscheid (sofern Leave gewinnt) zurücktreten wird. Dass die Krawallhaubitze Johnson ihn beerbt, kann ich mir aber auch nicht vorstellen. Vielleicht findet man irgendeinen halbwegs neutralen Konservativen für den max. zweijährigen Übergang.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(15 Jun 2016, 18:13)

Ich glaub auch nicht, dass Cameron die Austrittsverhandlungen führen wird, sondern nach dem Volksentscheid (sofern Leave gewinnt) zurücktreten wird. Dass die Krawallhaubitze Johnson ihn beerbt, kann ich mir aber auch nicht vorstellen. Vielleicht findet man irgendeinen halbwegs neutralen Konservativen für den max. zweijährigen Übergang.
In dieser Schmierenkommödie (so sehe ich das BREXIT-Theater inzwischen) muß uns doch gleichgültig sein, welcher britische Politiker diese Verhandlungen führt. Wenn ein ungehobelter Pöbler diese Rolle übernimmt, um so besser für die Aktenlage! Außerdem wäre das auch für die Medien ein Segen ;) Macht ja nichts, wenn man sich einig ist, sich zu trennen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(15 Jun 2016, 18:34)

In dieser Schmierenkommödie (so sehe ich das BREXIT-Theater inzwischen) muß uns doch gleichgültig sein, welcher britische Politiker diese Verhandlungen führt. Wenn ein ungehobelter Pöbler diese Rolle übernimmt, um so besser für die Aktenlage! Außerdem wäre das auch für die Medien ein Segen ;) Macht ja nichts, wenn man sich einig ist, sich zu trennen.
Da ist was dran. Die ZEIT hat sich den Spaß gemacht und ein solches Szenario mal entworfen. Aber fest steht: das Thema Europa wird die Insel noch lange begleiten, egal wie das Referendum ausgeht und was dann in den folgenden Jahren passiert. ;)
In Fernsehdebatten übernimmt Farage jetzt oft die Rolle des letzten Revolutionärs. Er erinnert daran, dass Boris Johnson im Wahlkampf versprochen hatte, strenge Kontrollen für Einwanderer einzuführen. Und die Zahlungen nach Brüssel zu stoppen. "Und was ist geschehen? Nichts!"

Tatsächlich redet die neue Regierung in letzter Zeit verdächtig oft von den Vorzügen Europas. Von den Krisen der Welt, die den Westen zusammenzwängen. Auch die Überweisungen nach Brüssel könne man leider nicht stoppen: Jedes Land bezahle halt für den Zugang zum europäischen Binnenmarkt.

Für Farage klingt die neue Regierung wie die alte. Er hat den Verdacht, dass Johnson auf eine Art EU-Mitgliedschaft light setzt. Dass er das Erbe der Brexit-Revolution verrät.
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