Wendung im Fall Schlecker

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3x schwarzer Kater
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Wendung im Fall Schlecker

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

4 Jahre nach der Pleite von Schlecker erhebt die Staatsanwaltschaft Anklage. Und zwar nicht nur gegen Anton Schlecker, auch gegen seine Frau, seinen Sohn und seine Tochter. Ebenfalls sind 2 Wirtschaftsprüfer angeklagt. Das Delikt: Vorsätzlicher Bankrott und im Falle der Verwandten eben Beihilfe dazu. Dazu kommt noch Insolvenzverschleppung und Untreue. Das ganze Register. Insgesamt 13 Straftaten soll Schlecker laut Staatsanwaltschaft in "besonders, schwerem Fall" begangen haben. Sollte sich das als richtig herausstellen, droht eine langjährige Haftstrafe.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 87025.html

Das sollte eigentlich Wasser auf die Mühlen derjenigen sein, die immer befürchten, dass die Justiz Unternehmer mit Samthandschuhen anfasst. Was meint ihr?
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John Galt
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Re: Wendung im Fall Schlecker

Beitrag von John Galt »

War eigentlich von Anfang klar. Darüber wurde schon vor 4 Jahren berichtet. Erschreckend ist eher, dass es solange gedauert hat.

Wirtschaftskriminalität in Deutschland wird so gut wie nicht verfolgt.

Von 2012:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 45086.html
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3x schwarzer Kater
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Re: Wendung im Fall Schlecker

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Nun ... 4 Jahre Ermittlungszeit erscheint schon ziemlich lang.
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Kibuka
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Re: Wendung im Fall Schlecker

Beitrag von Kibuka »

John Galt hat geschrieben:(13 Apr 2016, 19:03)

Wirtschaftskriminalität in Deutschland wird so gut wie nicht verfolgt.
Weil eine Verfolgung oft schwierig ist. Die Kriminellen sind den Fahndern meist zwei Schritte voraus. Recherchen dauern Jahre. Die Behörden sind zudem unterbesetzt.

Es ist ein Kampf auf verlorenen Posten. Der ganze Betrug um Briefkastenfirmen in Panama oder Delaware ist auch ein Beispiel von vielen weiteren.
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John Galt
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Re: Wendung im Fall Schlecker

Beitrag von John Galt »

Kibuka hat geschrieben:(13 Apr 2016, 22:20)

Weil eine Verfolgung oft schwierig ist. Die Kriminellen sind den Fahndern meist zwei Schritte voraus. Recherchen dauern Jahre. Die Behörden sind zudem unterbesetzt.

Es ist ein Kampf auf verlorenen Posten. Der ganze Betrug um Briefkastenfirmen in Panama oder Delaware ist auch ein Beispiel von vielen weiteren.
Das ist korrekt.

Auf der anderen Seite sind die Strafen für Millionenschäden sehr niedrig. Da muss man sich als Normalo-Arbeitnehmer fast überlegen, ob man nicht doch eine Karriere in White-Collar Kriminalität startet.

Mr.Flowtex mit Milliardenschaden hat 12 Jahre bekommen und kam nach ca. 8 Jahren frei.

Schlecker hat den Fehler gemacht, dass er es auf bauernschlaue Art und Weise legal übertragen hat. In der Insolvenzanfechtung kann man Rechtsgeschäfte in verschiedenen Stufen von 3 Monaten bis 10 Jahre rückgängig machen.

Hätte er es bar abgehoben, Gold gekauft und im Wald verbuddelt, wäre er besser dran gewesen.
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zollagent
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Re: Wendung im Fall Schlecker

Beitrag von zollagent »

Verwunderlich ist eigentlich nur, wie schon John Galt richtig schrieb, daß das so lange gedauert hat. Jeder, der die Geschäftsführung Anton Schleckers kennt, und das ist praktisch jede/r Filialleiter/in gewesen, kann dazu Aussagen machen.
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Re: Wendung im Fall Schlecker

Beitrag von Dampflok94 »

zollagent hat geschrieben:(14 Apr 2016, 11:35)

Verwunderlich ist eigentlich nur, wie schon John Galt richtig schrieb, daß das so lange gedauert hat. Jeder, der die Geschäftsführung Anton Schleckers kennt, und das ist praktisch jede/r Filialleiter/in gewesen, kann dazu Aussagen machen.
Vielleicht hat es genau deswegen so lange gedauert. Hat man nur eine Handvoll Unterlagen, die eine Straftat beweisen sollen, dann geht das schnell. Wenn es aber 100 Meter Regalwand Unterlagen und Zeugen en masse gibt, dann dauert es natürlich dies alles zu verarbeiten. Und genau das ist häufig ein Problem an Wirtschaftsverbrechen. Man hat nicht zu wenig Material man hat zu viel.
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Re: Wendung im Fall Schlecker

Beitrag von pikant »

Dampflok94 hat geschrieben:(14 Apr 2016, 11:46)

Vielleicht hat es genau deswegen so lange gedauert. Hat man nur eine Handvoll Unterlagen, die eine Straftat beweisen sollen, dann geht das schnell. Wenn es aber 100 Meter Regalwand Unterlagen und Zeugen en masse gibt, dann dauert es natürlich dies alles zu verarbeiten. Und genau das ist häufig ein Problem an Wirtschaftsverbrechen. Man hat nicht zu wenig Material man hat zu viel.
kann aber auch an einer Unterbesetzung der Staatsanwaltschaft liegen - je weniger Mitarbeiter man hat, desto laenger dauert die Sichtung.
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Re: Wendung im Fall Schlecker

Beitrag von Dampflok94 »

pikant hat geschrieben:(14 Apr 2016, 12:09)

kann aber auch an einer Unterbesetzung der Staatsanwaltschaft liegen - je weniger Mitarbeiter man hat, desto laenger dauert die Sichtung.
Das kommt dazu. Zumal man auch Leute mit dem entsprechenden Fachwissen braucht. Da hat die Gegenseite häufig mehr Manpower zu bieten.
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
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Re: Wendung im Fall Schlecker

Beitrag von pikant »

Dampflok94 hat geschrieben:(14 Apr 2016, 12:18)

Das kommt dazu. Zumal man auch Leute mit dem entsprechenden Fachwissen braucht. Da hat die Gegenseite häufig mehr Manpower zu bieten.
ja,
weil die Gegenseite mehr bezahlt - das Fachwissen geht zum Geld :)
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3x schwarzer Kater
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Re: Wendung im Fall Schlecker

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

2012 ging Schlecker pleite. Ihm wird unter anderem vorgeworfen bereits den Jahresabschluss 2009 bereits so verfälscht zu haben, dass er kein korrektes Bild der finanziellen Situation mehr lieferte. Anschließend hat er wohl in großem Stil Geld zur Seite geschafft und somit vosätzlich zum Bankrott beigetragen. Insgesamt 36 Vergehen werden im vorgeworfen, 13 davon wiegen besonders schwer.
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Re: Wendung im Fall Schlecker

Beitrag von Cobra9 »

pikant hat geschrieben:(14 Apr 2016, 12:09)

kann aber auch an einer Unterbesetzung der Staatsanwaltschaft liegen - je weniger Mitarbeiter man hat, desto laenger dauert die Sichtung.

Für solche Fälle hat die STA deutlich zu wenige Fachleute in der Regel. Ist nicht das es so wollten. Aber Fachleute verdienen beim Staat nicht so toll und auf Staatsdienst hat man oft wenig Lust
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Re: Wendung im Fall Schlecker

Beitrag von Cobra9 »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(14 Apr 2016, 14:26)

2012 ging Schlecker pleite. Ihm wird unter anderem vorgeworfen bereits den Jahresabschluss 2009 bereits so verfälscht zu haben, dass er kein korrektes Bild der finanziellen Situation mehr lieferte. Anschließend hat er wohl in großem Stil Geld zur Seite geschafft und somit vosätzlich zum Bankrott beigetragen. Insgesamt 36 Vergehen werden im vorgeworfen, 13 davon wiegen besonders schwer.
Basierend auf den aktuellen Infos ist die Anklage berechtigt. Was Schlecker da geritten hat....
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Re: Wendung im Fall Schlecker

Beitrag von Fuerst_48 »

Cobra9 hat geschrieben:(14 Apr 2016, 14:43)

Für solche Fälle hat die STA deutlich zu wenige Fachleute in der Regel. Ist nicht das es so wollten. Aber Fachleute verdienen beim Staat nicht so toll und auf Staatsdienst hat man oft wenig Lust
Der Beamte hat am Ersten nix, am Letzten nix, das aber hat er fix... :thumbup:
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Re: Wendung im Fall Schlecker

Beitrag von Cobra9 »

Fuerst_48 hat geschrieben:(14 Apr 2016, 15:06)

Der Beamte hat am Ersten nix, am Letzten nix, das aber hat er fix... :thumbup:
Das will Ich nicht gesagt haben das die Gehälter nix ergeben in der Lohntüte. Aber meine Lebensgefährtin als Beispiel könnte als Juristin am freien Markt mehr erwirtschaften. Aber mit der Aufgabe ist sie zufrieden, es reicht zum Leben. Nur Fachleute extern wird man so kaum anlocken
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Re: Wendung im Fall Schlecker

Beitrag von Fuerst_48 »

Cobra9 hat geschrieben:(14 Apr 2016, 16:00)

Das will Ich nicht gesagt haben das die Gehälter nix ergeben in der Lohntüte. Aber meine Lebensgefährtin als Beispiel könnte als Juristin am freien Markt mehr erwirtschaften. Aber mit der Aufgabe ist sie zufrieden, es reicht zum Leben. Nur Fachleute extern wird man so kaum anlocken
Stimmt. In sog. guten Zeiten verdient man in der Wirtschaft mehr als im Staatsdienst. In schlechten Zeiten ist man froh, unkündbar zu sein, was Existenzängste fern hält.
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Re: Wendung im Fall Schlecker

Beitrag von Cobra9 »

Fuerst_48 hat geschrieben:(14 Apr 2016, 16:20)

Stimmt. In sog. guten Zeiten verdient man in der Wirtschaft mehr als im Staatsdienst. In schlechten Zeiten ist man froh, unkündbar zu sein, was Existenzängste fern hält.
Stimmt auch und das war ein Punkt warum Sie da arbeitet. Der Job macht ihr Spass. Also warum nicht. Aber es ist eben kein Wunder das bei komplexen Fällen auch die STA oder Gerichte lange brauchen. Schlecker die 36 Verstösse zur Last zu legen dürfte viel Arbeit gewesen sein. Jetzt muss mas das LG entscheiden ob das Hauptverfahren eröffnet wird. Das dürfte dauern
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Re: Wendung im Fall Schlecker

Beitrag von Fuerst_48 »

Cobra9 hat geschrieben:(14 Apr 2016, 16:26)

Stimmt auch und das war ein Punkt warum Sie da arbeitet. Der Job macht ihr Spass. Also warum nicht. Aber es ist eben kein Wunder das bei komplexen Fällen auch die STA oder Gerichte lange brauchen. Schlecker die 36 Verstösse zur Last zu legen dürfte viel Arbeit gewesen sein. Jetzt muss mas das LG entscheiden ob das Hauptverfahren eröffnet wird. Das dürfte dauern
Man sagt: "Gut Ding braucht Weile"...und auch in Sachen Gerichtsverfahren sollte es keinen "Husch-Pfusch" geben.
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Re: Wendung im Fall Schlecker

Beitrag von Adam Smith »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(14 Apr 2016, 14:26)

2012 ging Schlecker pleite. Ihm wird unter anderem vorgeworfen bereits den Jahresabschluss 2009 bereits so verfälscht zu haben, dass er kein korrektes Bild der finanziellen Situation mehr lieferte. Anschließend hat er wohl in großem Stil Geld zur Seite geschafft und somit vosätzlich zum Bankrott beigetragen. Insgesamt 36 Vergehen werden im vorgeworfen, 13 davon wiegen besonders schwer.
Und die Gerichte haben ja auch schon Middelhoff ins Gefängnis geschickt. Aus dem Grund sieht es richtig übel aus.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Wendung im Fall Schlecker

Beitrag von Fuerst_48 »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(14 Apr 2016, 14:26)

2012 ging Schlecker pleite. Ihm wird unter anderem vorgeworfen bereits den Jahresabschluss 2009 bereits so verfälscht zu haben, dass er kein korrektes Bild der finanziellen Situation mehr lieferte. Anschließend hat er wohl in großem Stil Geld zur Seite geschafft und somit vosätzlich zum Bankrott beigetragen. Insgesamt 36 Vergehen werden im vorgeworfen, 13 davon wiegen besonders schwer.
Das werden umfangreiche Akten und Protokolle, schon bevor der Prozeß losgeht...
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Re: Wendung im Fall Schlecker

Beitrag von Orwellhatterecht »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(13 Apr 2016, 18:59)

4 Jahre nach der Pleite von Schlecker erhebt die Staatsanwaltschaft Anklage. Und zwar nicht nur gegen Anton Schlecker, auch gegen seine Frau, seinen Sohn und seine Tochter. Ebenfalls sind 2 Wirtschaftsprüfer angeklagt. Das Delikt: Vorsätzlicher Bankrott und im Falle der Verwandten eben Beihilfe dazu. Dazu kommt noch Insolvenzverschleppung und Untreue. Das ganze Register. Insgesamt 13 Straftaten soll Schlecker laut Staatsanwaltschaft in "besonders, schwerem Fall" begangen haben. Sollte sich das als richtig herausstellen, droht eine langjährige Haftstrafe.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 87025.html

Das sollte eigentlich Wasser auf die Mühlen derjenigen sein, die immer befürchten, dass die Justiz Unternehmer mit Samthandschuhen anfasst. Was meint ihr?

Warten wir mal ab, was letztendlich dabei heraus kommt. Abgerechnet wird bekanntlich unter dem Strich!
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Orwellhatterecht
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Re: Wendung im Fall Schlecker

Beitrag von Orwellhatterecht »

John Galt hat geschrieben:(14 Apr 2016, 07:20)

Das ist korrekt.

Auf der anderen Seite sind die Strafen für Millionenschäden sehr niedrig. Da muss man sich als Normalo-Arbeitnehmer fast überlegen, ob man nicht doch eine Karriere in White-Collar Kriminalität startet.

Mr.Flowtex mit Milliardenschaden hat 12 Jahre bekommen und kam nach ca. 8 Jahren frei.

Schlecker hat den Fehler gemacht, dass er es auf bauernschlaue Art und Weise legal übertragen hat. In der Insolvenzanfechtung kann man Rechtsgeschäfte in verschiedenen Stufen von 3 Monaten bis 10 Jahre rückgängig machen.

Hätte er es bar abgehoben, Gold gekauft und im Wald verbuddelt, wäre er besser dran gewesen.

Man könnte es fast so auslegen, dass es ein Rabatt/Malus System gibt. Rabatte für die Millionen Betrügereien, Malus für die kleinen und kleinsten Schummeleien des Alltags. Denke da vor allem an die zur Vernichtung bestimmten Maultaschen, den berühmten Pfandbon über 1,30€ und andere Bagatellen, mit denen man den kleinen Übeltätern die Zukunft nehmen wollte. Im Übrigen hatte sich in der 17. Wahlperiode des Bundestages (2009-2013), dieser bereits zuvor Gedanken über die seltsamen Auslegungen des Verdi Tarifvertrages bei Schlecker gemacht.

http://dipbt.bundestag.de/extrakt/ba/WP ... 22213.html

Anton war also auch bei den Parlamentariern in D kein Unbekannter.
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Re: Wendung im Fall Schlecker

Beitrag von Orwellhatterecht »

Cobra9 hat geschrieben:(14 Apr 2016, 14:43)

Für solche Fälle hat die STA deutlich zu wenige Fachleute in der Regel. Ist nicht das es so wollten. Aber Fachleute verdienen beim Staat nicht so toll und auf Staatsdienst hat man oft wenig Lust


Kann es sein, dass die besseren Fachleute zumeist auf der anderen Seite ansässig sind, weil sie dort wesentlich besser entlohnt werden als beim Staat?
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Re: Wendung im Fall Schlecker

Beitrag von Realist2014 »

Orwellhatterecht hat geschrieben:(15 Apr 2016, 10:06)

Kann es sein, dass die besseren Fachleute zumeist auf der anderen Seite ansässig sind, weil sie dort wesentlich besser entlohnt werden als beim Staat?

ja- das ist so.

Trotzdem wird ja immer wieder behauptet, das die "Staatsdiener" zu viel verdienen würden..

seltsam...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Wendung im Fall Schlecker

Beitrag von zollagent »

Orwellhatterecht hat geschrieben:(15 Apr 2016, 09:53)

Warten wir mal ab, was letztendlich dabei heraus kommt. Abgerechnet wird bekanntlich unter dem Strich!
Orientier dich mal am Fall Hoeness. Schlecker hat sich übrigens auch bei den Behörden nicht gerade beliebt gemacht.
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Re: Wendung im Fall Schlecker

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Orwellhatterecht hat geschrieben:(15 Apr 2016, 10:01)
. Denke da vor allem an die zur Vernichtung bestimmten Maultaschen, den berühmten Pfandbon über 1,30€ und andere Bagatellen, mit denen man den kleinen Übeltätern die Zukunft nehmen wollte. .
Wäre mir neu, dass die strafrechtlich verfolgt worden sind.
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Re: Wendung im Fall Schlecker

Beitrag von Cobra9 »

Orwellhatterecht hat geschrieben:(15 Apr 2016, 10:06)

Kann es sein, dass die besseren Fachleute zumeist auf der anderen Seite ansässig sind, weil sie dort wesentlich besser entlohnt werden als beim Staat?
Ich sag es mal so wie Ich das sehe. Viele ehemalige gute Staatsdiener aus den Bereichen Jusitz und Finanzamt wechseln aus monetären Gründen auch die Seiten bzw. machen sich selbstständig. Ist gar nicht mal so selten. Ich kenne persönlich einen Steuerfahnder der aufgehört hat, eine Firma aufmachte und nun Firmen berät. Klar die Festanstellung, wenn man Beamter ist bzw. einen unbefristeten Vertrag hat, ist eine Sicherheit die was wert ist. Aber ist ja auch der komplexe und starre Ablauf wo viele nervt
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Re: Wendung im Fall Schlecker

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Cobra9 hat geschrieben:(15 Apr 2016, 11:16)

Ich sag es mal so wie Ich das sehe. Viele ehemalige gute Staatsdiener aus den Bereichen Jusitz und Finanzamt wechseln aus monetären Gründen auch die Seiten bzw. machen sich selbstständig. Ist gar nicht mal so selten. Ich kenne persönlich einen Steuerfahnder der aufgehört hat, eine Firma aufmachte und nun Firmen berät. Klar die Festanstellung, wenn man Beamter ist bzw. einen unbefristeten Vertrag hat, ist eine Sicherheit die was wert ist. Aber ist ja auch der komplexe und starre Ablauf wo viele nervt
Es gibt auch nicht wenige Finanzbeamte, die sich als Steuerberater selbständig machen. Ich brauchte in einem komplexen Zollverfahren mal die Unterstützung eines Fachanwalts. Da gibt's wenig Spezialisten. Den den ich fand, der saß 800km weiter nördlich. Der war Gold wert und arbeitete früher auch bei den Finanzbehörden. Der ist gut ausgebucht und lacht sich selbst bei einem relativ niedrigen Stundensatz von 200 € noch eins.
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Re: Wendung im Fall Schlecker

Beitrag von Kirchgessner »

Cobra9 hat geschrieben:(14 Apr 2016, 14:43)

Für solche Fälle hat die STA deutlich zu wenige Fachleute in der Regel. Ist nicht das es so wollten. Aber Fachleute verdienen beim Staat nicht so toll und auf Staatsdienst hat man oft wenig Lust
Staatsanwälte und Richter werden gut bezahlt.

Beamte schieben gewöhnlich Dienst nach Vorschrift. Deshalb werden sie ja Beamte.
Kirchgessner

Re: Wendung im Fall Schlecker

Beitrag von Kirchgessner »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(15 Apr 2016, 11:44)

Es gibt auch nicht wenige Finanzbeamte, die sich als Steuerberater selbständig machen. Ich brauchte in einem komplexen Zollverfahren mal die Unterstützung eines Fachanwalts. Da gibt's wenig Spezialisten. Den den ich fand, der saß 800km weiter nördlich. Der war Gold wert und arbeitete früher auch bei den Finanzbehörden. Der ist gut ausgebucht und lacht sich selbst bei einem relativ niedrigen Stundensatz von 200 € noch eins.
Ich kenne so einen Fall: Der hat mich jahrelang getrietzt, mir das Leben zu Hölle gemacht. Nichts wollte er anerkenne, fast immer ist er unterlegen. Als ich dann eine Dienstaufsichtbeschwerde machen wollte, hatte er den Dienst quittiert und ist zu einem Steuerberater. Weil er so gerissener Hund war, hat der ihn abgeworben.

Das Problem ist unser Steuerrecht. Die Lösung wäre: Radikal vereinfachen und die Hälfte der 90000 Finanzbeamten in den freien Markt zu entlassen. Wird aber ein Traum bleiben. Die Finanzverwaltungsmafia arbeitet fleißig daran, das Steuerrecht zu verkomplizieren und sich immer unentbehrlicher zu machen.

Man darf nicht übersehen, dass der jetzige Bundesfinanminister Schäuble gelernter Finanzbeamter ist. Der Bock wurde zum Gärtner gemacht.
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Re: Wendung im Fall Schlecker

Beitrag von Wachsam008 »

Es wäre wünschenwert, dass die "Schleckerbande" sich juristisch verantworten müsste und inhaftiert wird... - eine Strafe wieder auf Bewährung wäre ein Schlag ins Gesicht derer die unter dem Schleckersystem gelitten haben.
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Re: Wendung im Fall Schlecker

Beitrag von zollagent »

Wachsam008 hat geschrieben:(15 Apr 2016, 11:56)

Es wäre wünschenwert, dass die "Schleckerbande" sich juristisch verantworten müsste und inhaftiert wird... - eine Strafe wieder auf Bewährung wäre ein Schlag ins Gesicht derer die unter dem Schleckersystem gelitten haben.
Juristisch verantworten muß sie sich jetzt ja mit der Anklageerhebung. Wo ist das Problem, das du siehst?
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Re: Wendung im Fall Schlecker

Beitrag von Kirchgessner »

Wachsam008 hat geschrieben:(15 Apr 2016, 11:56)

Es wäre wünschenwert, dass die "Schleckerbande" sich juristisch verantworten müsste und inhaftiert wird... - eine Strafe wieder auf Bewährung wäre ein Schlag ins Gesicht derer die unter dem Schleckersystem gelitten haben.
Es geht nicht nach Ihren Wünschen, sondern nach Rechtsstaat und Beweislage. Kann man ihm was nachweisen und stellt ein Gericht seine Schuld fest und er wird verurteilt. Andernfalls nicht.
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Re: Wendung im Fall Schlecker

Beitrag von Wachsam008 »

Es wäre auf jeden Fall Genugtung, dass auch die oberen 10tausend in diesem Lande sich nicht alles erlauben können.....

Doch ich wünsche!!!!! mir das!
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Re: Wendung im Fall Schlecker

Beitrag von John Galt »

Bei Schlecker war das Problem, dass in der Krise etwas kopflos agiert wurde. Man hätte einfach früher anfangen müssen, Vermögen in Sicherheit zu bringen.

4 Jahre Ermittlungszeit für so einfache Sachverhalte sind einfach viel zu viel.

In 4 Wochen kann man seinen 200 Seiten Bericht schreiben und die Sache ist fertig.

Es würde mich nicht überraschen, wenn der Staat hier mal wieder mehr Geld für die Bestrafung ausgibt, als die Höhe des Schadens beträgt.
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Re: Wendung im Fall Schlecker

Beitrag von Orwellhatterecht »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(15 Apr 2016, 10:50)

Wäre mir neu, dass die strafrechtlich verfolgt worden sind.


Die Frau wurde nicht strafrechtlich, sondern arbeitsrechtlich verfolgt (fristlose Kündigung nach 17 Jahren Tätigkeit als Altenpflegerin!). Gegen die fristlose Kündigung klagte sie und verlor in erster Instanz, in 2. wurde dann das Urteil aufgehoben und ihr eine Abfindung zugesprochen. Aber immerhin wurde sie ihren Arbeitsplatz los und mit 58 Jahren durfte sie sich wohl in das Heer der Langzeitarbeitslosen eingliedern.
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Re: Wendung im Fall Schlecker

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Orwellhatterecht hat geschrieben:(15 Apr 2016, 14:22)

Die Frau wurde nicht strafrechtlich, sondern arbeitsrechtlich verfolgt (fristlose Kündigung nach 17 Jahren Tätigkeit als Altenpflegerin!). Gegen die fristlose Kündigung klagte sie und verlor in erster Instanz, in 2. wurde dann das Urteil aufgehoben und ihr eine Abfindung zugesprochen. Aber immerhin wurde sie ihren Arbeitsplatz los und mit 58 Jahren durfte sie sich wohl in das Heer der Langzeitarbeitslosen eingliedern.
Keinem guten Mitarbeiter wird wegen so einer Kleinigkeit gekündigt.
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Re: Wendung im Fall Schlecker

Beitrag von Orwellhatterecht »

Cobra9 hat geschrieben:(15 Apr 2016, 11:16)

Ich sag es mal so wie Ich das sehe. Viele ehemalige gute Staatsdiener aus den Bereichen Jusitz und Finanzamt wechseln aus monetären Gründen auch die Seiten bzw. machen sich selbstständig. Ist gar nicht mal so selten. Ich kenne persönlich einen Steuerfahnder der aufgehört hat, eine Firma aufmachte und nun Firmen berät. Klar die Festanstellung, wenn man Beamter ist bzw. einen unbefristeten Vertrag hat, ist eine Sicherheit die was wert ist. Aber ist ja auch der komplexe und starre Ablauf wo viele nervt

Das dürfte sicherlich keine Seltenheit sein, der tapfere Steuerfahnder, der einst die Flick Affäre ins Rollen brachte, konnte sich schon bald nicht mehr im öffentl. Dienst halten, er fiel "Edeka" zum Opfer.

http://www.anstageslicht.de/geschichten ... andal.html

Interessant sind auch die darin angegebenen Links, da sage noch einer, "Panama" habe ihn überrascht.
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Re: Wendung im Fall Schlecker

Beitrag von Adam Smith »

Realist2014 hat geschrieben:(15 Apr 2016, 10:09)

ja- das ist so.

Trotzdem wird ja immer wieder behauptet, das die "Staatsdiener" zu viel verdienen würden..

seltsam...
Bei den Staatsdienern geht es um die Pensionen.
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Re: Wendung im Fall Schlecker

Beitrag von Orwellhatterecht »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(15 Apr 2016, 14:26)

Keinem guten Mitarbeiter wird wegen so einer Kleinigkeit gekündigt.


Immerhin war die Mitarbeiterin zuvor 17 Jahre dort beschäftigt. Wäre sie "keine gute Mitarbeiterin" gewesen, so hätte sich ihr AG sicherlich schon früher von ihr getrennt.
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Re: Wendung im Fall Schlecker

Beitrag von Adam Smith »

Orwellhatterecht hat geschrieben:(15 Apr 2016, 14:46)

Immerhin war die Mitarbeiterin zuvor 17 Jahre dort beschäftigt. Wäre sie "keine gute Mitarbeiterin" gewesen, so hätte sich ihr AG sicherlich schon früher von ihr getrennt.
Bei großen Firmen ist das nicht so leicht. Bei kleinen Firmen geht so etwas problemlos.
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Re: Wendung im Fall Schlecker

Beitrag von Cobra9 »

Fuerst_48 hat geschrieben:(14 Apr 2016, 16:49)

Man sagt: "Gut Ding braucht Weile"...und auch in Sachen Gerichtsverfahren sollte es keinen "Husch-Pfusch" geben.
Ich hab keine Eile. Sache des Gerichtes was es nun tun wird.
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Re: Wendung im Fall Schlecker

Beitrag von Cobra9 »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(15 Apr 2016, 11:44)

Es gibt auch nicht wenige Finanzbeamte, die sich als Steuerberater selbständig machen. Ich brauchte in einem komplexen Zollverfahren mal die Unterstützung eines Fachanwalts. Da gibt's wenig Spezialisten. Den den ich fand, der saß 800km weiter nördlich. Der war Gold wert und arbeitete früher auch bei den Finanzbehörden. Der ist gut ausgebucht und lacht sich selbst bei einem relativ niedrigen Stundensatz von 200 € noch eins.
Tja Fachleute mit Know How fallen eben nicht vom Himmel. Aber ich finde es eben sehr interessant das der Seitenswechsel so selten nicht ist ,aber anderes Thema eigentlich
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Re: Wendung im Fall Schlecker

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Orwellhatterecht hat geschrieben:(15 Apr 2016, 14:46)

Immerhin war die Mitarbeiterin zuvor 17 Jahre dort beschäftigt. Wäre sie "keine gute Mitarbeiterin" gewesen, so hätte sich ihr AG sicherlich schon früher von ihr getrennt.
Hast du eine Ahnung, was es nicht alles gibt.
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Re: Wendung im Fall Schlecker

Beitrag von zollagent »

Orwellhatterecht hat geschrieben:(15 Apr 2016, 14:46)

Immerhin war die Mitarbeiterin zuvor 17 Jahre dort beschäftigt. Wäre sie "keine gute Mitarbeiterin" gewesen, so hätte sich ihr AG sicherlich schon früher von ihr getrennt.
Wenn der Arbeitsmarkt leergefegt ist, behält man erst mal auch noch "gerade-so-Mitarbeiter", so lange, bis man einen Ersatz gefunden hat.
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Re: Wendung im Fall Schlecker

Beitrag von Orwellhatterecht »

zollagent hat geschrieben:(15 Apr 2016, 15:34)

Wenn der Arbeitsmarkt leergefegt ist, behält man erst mal auch noch "gerade-so-Mitarbeiter", so lange, bis man einen Ersatz gefunden hat.


17 Jahre Arbeit zur vollen Zufriedenheit ohne jegliche Beanstandungen dürften kaum für einen "gerade so" Mitarbeiter zutreffend sein. Offenbar spielte wohl das fortgeschrittene Lebensalter der Mitarbeiterin dabei eine grosse Rolle.
Zum Vergleich, ein Beamter dagegen verliert erst dann seinen Status, wenn er wegen eines Vergehens zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden ist.
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Re: Wendung im Fall Schlecker

Beitrag von zollagent »

Orwellhatterecht hat geschrieben:(16 Apr 2016, 13:48)

17 Jahre Arbeit zur vollen Zufriedenheit ohne jegliche Beanstandungen dürften kaum für einen "gerade so" Mitarbeiter zutreffend sein. Offenbar spielte wohl das fortgeschrittene Lebensalter der Mitarbeiterin dabei eine grosse Rolle.
Zum Vergleich, ein Beamter dagegen verliert erst dann seinen Status, wenn er wegen eines Vergehens zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden ist.
"Ohne jegliche Beanstandungen" ist erstmal eine Behauptung. Glaub mir, die Vorgesetzten erinnern sich auch dann noch an Abmahnungen z.B., wenn diese längst aus der Personalakte entfernt sind. Übrigens solltest du Strafverfolgung und die Lösung eines Arbeitsvertrages nicht verwechseln.
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Re: Wendung im Fall Schlecker

Beitrag von yogi61 »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(13 Apr 2016, 19:12)

Nun ... 4 Jahre Ermittlungszeit erscheint schon ziemlich lang.
Man sollte Anton diese vier oder fünf Jahre in Freiheit schon gönnen, schliesslich war er über Jahre ein Stütze der Gesellschaft.
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https://www.youtube.com/watch?v=Ca9jtQhnjek
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Re: Wendung im Fall Schlecker

Beitrag von pikant »

yogi61 hat geschrieben:(18 Apr 2016, 11:37)

Man sollte Anton diese vier oder fünf Jahre in Freiheit schon gönnen, schliesslich war er über Jahre ein Stütze der Gesellschaft.
ein Uli musst schon in den Knast, nur weil er vergass ordnungsgemaess zu deklarieren.
das kann sehr schnell gehen, wenn man harte Richter vor sich hat.
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Re: Wendung im Fall Schlecker

Beitrag von yogi61 »

pikant hat geschrieben:(18 Apr 2016, 11:40)

ein Uli musst schon in den Knast, nur weil er vergass ordnungsgemaess zu deklarieren.
das kann sehr schnell gehen, wenn man harte Richter vor sich hat.
Herrn Schlecker muss man allerdings zugestehen, dass er anders als Uli. H. nicht heuchlerisch den Mo­ral­apos­tel gespielt hat. Bei Schlecker war jedem Menschen klar wie er tickt.
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https://www.youtube.com/watch?v=Ca9jtQhnjek
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