Die "Lügenpresse" der anderen Seite

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Brainiac
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Die "Lügenpresse" der anderen Seite

Beitrag von Brainiac »

Es hat sich ja in den letzten Jahren, als Reaktion auf die "Mainstreammedien" (manche nennen es auch „Lügenpresse“), eine Art Gegenöffentlichkeit im Internet gebildet. Beispiele sind die „Achse des Guten“, die „Nachdenkseiten“, die „Deutschen Wirtschaftsnachrichten“ und viele weitere Webseiten und Blogs.

Ich selbst habe kein Problem damit, wenn sich jemand auch(!) dort informiert. Ich halte Kritik an der heutigen Medienlandschaft in Deutschland für durchaus berechtigt. Zwar glaube ich nicht an eine umfassende staatliche Einflussnahme – m.E. liegt das Problem eher in einer gewissen Trägheit und Angepasstheit in der Medienbranche, die dazu führt, dass man sich im Zweifel einer subjektiv wahrgenommenen Mehrheitsmeinung anpasst. Es sei dann, man ist Willens und in der Position, sich mit Gegenmeinungen zu profilieren. Das trifft auf die Mehrzahl der Journalisten in Deutschland m.E. eher nicht zu.

Wichtig ist mir allerdings das auch. Man sollte nicht den Fehler begehen, seine Weisheiten nur aus der „Gegenöffentlichkeit“ zu beziehen. Denn, wen wundert’s, dort finden sich genauso viele - oder vielleicht noch viel mehr - Falschdarstellungen, schlechte Recherchen oder tendenziöse Berichte wie in der „klassischen“ Medienlandschaft. Dafür möchte ich mit diesem Thread sensibilisieren. Ich habe mal ein bisschen rumgesucht – besonders schwer war es nicht, was zu finden. Siehe unten, Hervorhebungen von mir.

Fazit: Misstrauisch sein und immer mehrere Quellen einbeziehen. Den eigenen Kopf benutzen! Vor allem, wenn man was liest, was man nur zu gerne glauben will, weil es das eigene Weltbild bestätigt.

Beipiel 1
Die Vereinten Nationen fordern für die EU-Länder wie Deutschland, Frankreich und Italien einen »Bevölkerungsaustausch« mit Migranten aus Nahost und Nordafrika. Offenkundig ist der Asyl-Tsunami von langer Hand geplant.
In dem erst jetzt bekannt gewordenen UN-Bericht »Replacement Migration« (ST/ESA/SER A./206) der Bevölkerungsabteilung der UN (UN Population Division) aus dem Jahr 2001 wird die Öffnung Deutschlands für 11,4 Millionen Migranten gefordert, auch wenn das innerhalb Deutschlands zu sozialen Spannungen (»rise to social tensions«) führen werde.
[...]
http://info.kopp-verlag.de/hintergruend ... hland.html

Da haben wir sie, die „Umvolkung“. Allerdings: Der UN-Bericht rechnet nur verschiedene Szenarien durch und „fordert“ überhaupt nichts. Er ist auch nicht „erst jetzt bekannt geworden“, sondern wurde damals (2001) ausführlich in der Presse diskutiert. Siehe auch http://www.stefan-niggemeier.de/blog/22 ... -ersetzen/

Beispiel 2
Russland: Ukraine und CIA wollen russischen Geheimdienst unterwandern
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... erwandern/

Viele lesen ja nur Schlagzeilen. Was bleibt hier wohl hängen? Wahrscheinlich, dass die USA, unterstützt durch die Ukraine, den Kalten Krieg wieder beginnen. Der Artikel hält allerdings nicht mal ansatzweise, was der Titel verspricht. Es wurde ein(!) ukrainischer Agent festgenommen, und das Ganze basiert ausschließlich auf Informationen des russischen Geheimdienstes FSB. So die DWN, eine Quelle ist nicht angegeben.

Beispiel 3

In einer Satire zu dem Hoecker-Auftritt in der NDR Talk Show schreibt Gunnar Heinsohn:
[…]
Ganz andere Formeln machen jetzt die Runde und ein weiterer Witzbold legt hemmungslos nach. Er bittet die migratorischen Schüler mit schlechten Mathezensuren von mangelhaft über ungenügend bis unbenotbar zum Durchdrücken der Knie. 508 von 1000 stehen nun stramm.
[…]
http://www.achgut.com/artikel/und_jetzt ... est_teil_2

Ist zwar eine Satire, aber ein bisschen ernst werden die meisten das schon nehmen, passt ja auch ins Bild: Mehr als die Hälfte der Schüler mit Migrationshintergrund hätten schlechte oder sehr schlechte Mathenoten. Vor allem, wenn da offensichtlich, bei achgut.com wie üblich blau unterlegt, ein Link dahinter ist (hinter dem „508 von 1000“). Wird schon was dran sein.

Wer den Link anklickt und sich eine Quelle für diese Zahl 508 erhofft, wird allerdings enttäuscht. Man landet auf der allgemeinen PISA-Seite und darf dann selbst suchen. Ich habe das ein bisschen versucht, dabei habe ich gelernt, dass – im Gegensatz zu den autochthonen Schülern – die Matheleistungen der Mihigru-Schüler 2012 ggü. 2003 deutlich verbessert sind, allerdings immer noch etwas schlechter als die der Deutschen (durchschnittlich Kompetenzstufe 3-4 statt 2-3, von insg. 0..6 Stufen). Die oben genannte Aussage wird nirgendwo auch nur ansatzweise belegt.
http://www.pisa.tum.de/fileadmin/w00bgi ... BN3001.pdf (Grafik auf Seite 299)

Beispiel 4

Henryk Broder arbeitet sich an Herrn Maas ab:
[…]
Wow! Das ist wirklich eine Einsicht, die man dem „bestgekleideten Mann“ der Republik nicht zugetraut hätte. Wenig später hatte er zwischen zwei Anproben bei seinem Ausstatter wieder eine tolle Idee: Mord soll „nicht mehr zwingend mit einer lebenslangen Freiheitsstrafe bestraft werden". Zwar ist das auch heute schon der Fall - lebenslänglich bedeutet im Regelfall höchstens 15 Jahre -, aber das muss ein Justizminister, dem das Grundrecht auf innere Sicherheit unbekannt ist, nicht wissen.
[…]
http://www.achgut.com/artikel/fundstuec ... llschaften

Nun weiß Broder natürlich auch, dass Maas das Strafmaß, nicht die faktische Strafdauer meinte. Aber macht ja nichts, der Leser glaubt schließlich nur zu gerne, wir hätten da einen absoluten Deppen zum Justizminister. Was Herr Broder hingegen offensichtlich nicht weiß, ist, dass die Sitzdauer für die Strafe „lebenslänglich“ bei ca. 20 Jahren liegt, und nicht bei 15, und zwar durchschnittlich und nicht „höchstens“. Kleines Detail am Rande.

https://de.wikipedia.org/wiki/Lebenslan ... sche_Daten
http://www.kanzlei-breidenbach.de/gloss ... laenglich/
http://www.sueddeutsche.de/politik/deut ... t-1.317460

Beispiel 5
[…]
Zwei Dinge sind dabei bemerkenswert: Egal, wie sich die Farben mischen, es bleibt alles rot, also so wie bisher, und die Grünen, die größten Verlierer auf der politischen Bühne dieser Tage, mischen überall kräftig mit, die AfD dagegen als größter Gewinner der letzten drei Landtagswahlen muss in den Isolationsknast und soll dort am langen Arm verrecken.
Damit wird der Wählerwillen pervertiert, das Stimmvieh zum Rindvieh degradiert, zeigt sich unsere Demokratie in ihrer ganzen Abartigkeit, präsentiert sich uns als Spielcasino, in dem der Wähler zum Zocker wird, seine Stimme in den Geldschlitz wirft, den einarmigen Banditen bedient und egal welche Kombination vor seinen Augen erscheint, verliert, weil auch hier natürlich letztendlich die „Bank“, also die wechselwarmen Parteien gewinnen.
[…]
http://journalistenwatch.com/cms/loest- ... teien-auf/

Die arme AfD (und der arme AfD-Wähler), sie werden an der Regierungsverantwortung gehindert und in den „Isolationsknast“ geschickt. Schöne Story, dumm nur, dass die AfD das (Regierungsverantwortung) ja selbst auch nicht will. Was „Journalistenwatch“ natürlich auch weiß, wohlweislich aber an dieser Stelle verschweigt.

AfD-Vize Gauland: "Regierungsverantwortung wäre für uns tödlich"
… dass dafür eine Regierungsbeteiligung ein wichtiger Schritt wäre. Allerdings schließt dies Frauke Petry sowohl aus Landes- als auch Bundesebene derzeit aus. (mz)


Das waren mal 5 Beispiele. Gerne mehr, oder auch Widerlegungen, falls ich mich irgendwo getäuscht haben sollte.
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Re: Die "Lügenpresse" der anderen Seite

Beitrag von schokoschendrezki »

Brainiac hat geschrieben:(03 Apr 2016, 19:36)
Ich selbst habe kein Problem damit, wenn sich jemand auch(!) dort informiert. Ich halte Kritik an der heutigen Medienlandschaft in Deutschland für durchaus berechtigt. Zwar glaube ich nicht an eine umfassende staatliche Einflussnahme – m.E. liegt das Problem eher in einer gewissen Trägheit und Angepasstheit in der Medienbranche, die dazu führt, dass man sich im Zweifel einer subjektiv wahrgenommenen Mehrheitsmeinung anpasst. Es sei dann, man ist Willens und in der Position, sich mit Gegenmeinungen zu profilieren. Das trifft auf die Mehrzahl der Journalisten in Deutschland m.E. eher nicht zu.
Ich habe gerade aktuell einen Kommentar gehört, der darauf hinausläuft, dass nicht etwa Trägheit das Problem ist sondern - im Gegenteil - Geilheit auf Tages- oder sogar Stundenaktualität. Die Reflektion jedes neuen Ereignisses ist wichtiger als das fortgesetzte Nachdenken über mittel- und langfristige und strukturelle Tendenzen.
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Re: Die "Lügenpresse" der anderen Seite

Beitrag von Brainiac »

schokoschendrezki hat geschrieben:(03 Apr 2016, 20:49)

Ich habe gerade aktuell einen Kommentar gehört, der darauf hinausläuft, dass nicht etwa Trägheit das Problem ist sondern - im Gegenteil - Geilheit auf Tages- oder sogar Stundenaktualität. Die Reflektion jedes neuen Ereignisses ist wichtiger als das fortgesetzte Nachdenken über mittel- und langfristige und strukturelle Tendenzen.
Geilheit auf Aktualität, ja - aber Trägheit hinsichtlich der Interpretationsmuster. Das ist ja kein Widerspruch.
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Re: Die "Lügenpresse" der anderen Seite

Beitrag von schokoschendrezki »

Brainiac hat geschrieben:(03 Apr 2016, 21:00)

Geilheit auf Aktualität, ja - aber Trägheit hinsichtlich der Interpretationsmuster. Das ist ja kein Widerspruch.
O.k. stimmt. Aktuell gibts bei "telepolis" eine ziemlich wüste Abrechnung der beiden langjährig in öffentlich-rechtlichen Medien tätigen
Journalisten Friedhelm Klinkhammer und Volker Bräutigam mit dem politischen Mainstream-Journalismus in Deutschland. Sie kritisieren
vor allem den Gebrauch solcher eingeschliffenen politischen Begriffe wie "die internationale Gemeinschadft" oder "moderate Rebellen".
Es gibt im syrischen Bürgerkrieg in der Tat (mittlerweile) weder moderate Kämpfer noch gar (eigentlich positiv konnotierte) "Rebellen" und
die "internationale Gemeinschaft" ist ein unzulässiger Begriff für einen bevölkerungsmäßig nicht einmal mehrheitlichen Bund von Staaten.
http://www.heise.de/tp/artikel/47/47821/4.html

Frage an den Threadersteller: Würdest Du eine Publikation wie "telepolis" ebenfalls als Teil der "anderen Seite" sehen?

Ich persönlich teile die Medien eher in audiovisuelle (TV, Online-Teile großer Magazine, youtube u.ä.) und reine Audio-Medien (Deutschlandfunk, BBC usw.).
Erstere halte ich für mehr oder weniger "verloren". Letztere bieten zumindest in Teilen ein Refugium für seriöse politische Berichterstattung und
Kommentierung. Einfach weil sie außerhalb des Fokus des Öffentlichkeit stehen. Und unter anderem auch deshalb, weil sie dem
Charakter des Mediums entsprechend auf Sportberichterstattung und "bunte Bilder" verzichten müssen.
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Re: Die "Lügenpresse" der anderen Seite

Beitrag von yogi61 »

Die NachDenkSeiten würde ich hier mal ausnehmen. Sie haben eine Tradition seit dem Jahr 2000 und wurden von Albrecht Müller gegründet, der immerhin Planungschef unter Brandt und Schmidt war. Die Gründung hat weniger mit einem Gegenpol zu den Mainstreammedien zu tun. Sie ist vielmehr in der Enttäuschung über das Versagen der Gewerkschaften und dem neoliberalen Kurs der Partei Müllers begründet.
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Re: Die "Lügenpresse" der anderen Seite

Beitrag von pikant »

yogi61 hat geschrieben:(04 Apr 2016, 13:08)

Die NachDenkSeiten würde ich hier mal ausnehmen. Sie haben eine Tradition seit dem Jahr 2000 und wurden von Albrecht Müller gegründet, der immerhin Planungschef unter Brandt und Schmidt war. Die Gründung hat weniger mit einem Gegenpol zu den Mainstreammedien zu tun. Sie ist vielmehr in der Enttäuschung über das Versagen der Gewerkschaften und dem neoliberalen Kurs der Partei Müllers begründet.
habe oft den Eindruck, dass bei diesen Seiten ein Artikel immer besser wird je laenger er geworden ist und mit vielen Fremdwoertern bestueckt.
ich ziehe das Handelsblatt vor :)
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Re: Die "Lügenpresse" der anderen Seite

Beitrag von yogi61 »

pikant hat geschrieben:(04 Apr 2016, 13:12)

habe oft den Eindruck, dass bei diesen Seiten ein Artikel immer besser wird je laenger er geworden ist und mit vielen Fremdwoertern bestueckt.
ich ziehe das Handelsblatt vor :)
Das Problem mit dem Handeslblatt ist doch eher, dass die auch nicht besser oder schlechter sind als die andere Medien. Das der Journalismus am Boden liegt, ist eh nicht schwer zu erkennen und manchmal weiss man gar nicht mehr, ob ein Journalist noch bei Springer, dem Handelsblatt oder für den Spiegel arbeitet. Die wechseln ihre Jobs unter Karriere-Aspekten eh wie ihre Unterhosen und das sie im Prinzip alle den gleichen Kram schreiben, fällt das auch nicht weiter auf.
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Re: Die "Lügenpresse" der anderen Seite

Beitrag von Alexyessin »

yogi61 hat geschrieben:(04 Apr 2016, 13:19)

Das Problem mit dem Handeslblatt ist doch eher, dass die auch nicht besser oder schlechter sind als die andere Medien. Das der Journalismus am Boden liegt, ist eh nicht schwer zu erkennen und manchmal weiss man gar nicht mehr, ob ein Journalist noch bei Springer, dem Handelsblatt oder für den Spiegel arbeitet. Die wechseln ihre Jobs unter Karriere-Aspekten eh wie ihre Unterhosen und das sie im Prinzip alle den gleichen Kram schreiben, fällt das auch nicht weiter auf.
Da müsstest du doch für Herrn Prantl aber große Zuneigung empfinden :)
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Re: Die "Lügenpresse" der anderen Seite

Beitrag von yogi61 »

Alexyessin hat geschrieben:(04 Apr 2016, 13:21)

Da müsstest du doch für Herrn Prantl aber große Zuneigung empfinden :)
Natürlich.
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Re: Die "Lügenpresse" der anderen Seite

Beitrag von Tom Bombadil »

Haben die Blogschreiber denn den Anspruch, neutral und überparteilich zu berichten? Ich glaube nicht. Grobe Lügen sollten nicht verbreitet werden, das wäre dann Propaganda, da wäre der Kopp-Verlag zu nennen, die "Deutschen Wirtschafts Nachrichten" sind auch eher dubios.

Jürgen Meyers blog fehlt hier noch :D
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Re: Die "Lügenpresse" der anderen Seite

Beitrag von pikant »

yogi61 hat geschrieben:(04 Apr 2016, 13:19)

Das Problem mit dem Handeslblatt ist doch eher, dass die auch nicht besser oder schlechter sind als die andere Medien. Das der Journalismus am Boden liegt, ist eh nicht schwer zu erkennen und manchmal weiss man gar nicht mehr, ob ein Journalist noch bei Springer, dem Handelsblatt oder für den Spiegel arbeitet. Die wechseln ihre Jobs unter Karriere-Aspekten eh wie ihre Unterhosen und das sie im Prinzip alle den gleichen Kram schreiben, fällt das auch nicht weiter auf.
wenn das so ist, sollte man auch auf den Preis achten - das Handelsblatt ist ohne Sport unterwegs und das ist ein Nachteil.
Zuletzt geändert von pikant am Mo 4. Apr 2016, 13:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die "Lügenpresse" der anderen Seite

Beitrag von yogi61 »

pikant hat geschrieben:(04 Apr 2016, 13:24)

wenn das so ist, werde ich zukuenftig die FAZ kaufen - ist billiger und spare dann Geld und habe noch etwas Sport im Blatt ;)
Vielleicht bringt das noch etwas, weil die FAZ finanziell ebenfalls schwer angeschlagen ist und viele sogenannte Top-Journalisten längst abgängig sind.
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Re: Die "Lügenpresse" der anderen Seite

Beitrag von pikant »

yogi61 hat geschrieben:(04 Apr 2016, 13:26)

Vielleicht bringt das noch etwas, weil die FAZ finanziell ebenfalls schwer angeschlagen ist und viele sogenannte Top-Journalisten längst abgängig sind.
ist ja bei vielen Zeitschriften so - Internet ist der Hauptgrund und darum werden ja immer mehr Internetseiten kostenpflichtig.
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Re: Die "Lügenpresse" der anderen Seite

Beitrag von yogi61 »

pikant hat geschrieben:(04 Apr 2016, 13:28)

ist ja bei vielen Zeitschriften so - Internet ist der Hauptgrund und darum werden ja immer mehr Internetseiten kostenpflichtig.
Ja, sicher. Es gibt ja insgesamt einen Trend zur Visualisierung. Die Deutschen schauen gerne politische Talkshows und dann lassen sie sich sogar einen Günther Jauch und eine grottenschlechte Redaktion vorsetzen, Hauptsache Wolfgang Bosbach ist dabei um die Welt zu retten.
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Re: Die "Lügenpresse" der anderen Seite

Beitrag von Brainiac »

yogi61 hat geschrieben:(04 Apr 2016, 13:08)

Die NachDenkSeiten würde ich hier mal ausnehmen. Sie haben eine Tradition seit dem Jahr 2000 und wurden von Albrecht Müller gegründet, der immerhin Planungschef unter Brandt und Schmidt war. Die Gründung hat weniger mit einem Gegenpol zu den Mainstreammedien zu tun.
Ja, aber anscheinend hat sich das geändert. Man grenzt sich doch recht deutlich ab. Das geht schon hier los.
Warum NachDenkSeiten?
NachDenkSeiten sollen eine gebündelte Informationsquelle für jene Bürgerinnen und Bürger sein, die am Mainstream der öffentlichen Meinungsmacher zweifeln und gegen die gängigen Parolen Einspruch anmelden.
NachDenkSeiten sollen eine Anlaufstelle sein für alle, die sich über gesellschaftliche, ökonomische und politische Probleme unserer Zeit noch eigene Gedanken machen.
NachDenkSeiten wollen ein Angebot sein für jene, die in den meinungsprägenden Medien kein ausreichend kritisches Meinungspotential mehr erkennen.
NachDenkSeiten wollen hinter die interessengebundenen Kampagnen der öffentlichen Meinungsbeeinflussung leuchten und systematisch betriebene Manipulationen aufdecken.
http://www.nachdenkseiten.de/?page_id=4

Kann auch sein, dass man auf einen populären Trend aufgesprungen ist.
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Re: Die "Lügenpresse" der anderen Seite

Beitrag von Brainiac »

schokoschendrezki hat geschrieben:(04 Apr 2016, 13:00)
Frage an den Threadersteller: Würdest Du eine Publikation wie "telepolis" ebenfalls als Teil der "anderen Seite" sehen?
Eher nicht. Mit "Gegenöffentlichkeit" oder "der anderen Seite" meine ich vor allem solche Medien, die sich bewusst von den "Mainstreammedien" abgrenzen (u.a. oft dadurch erkennbar, dass sie diese Bezeichnung verwenden) und damit werben, dass nur bei ihnen "die Wahrheit" zu finden sei, die in den "Mainstreammedien" "verschwiegen" würde.
Das ist natürlich nur meine persönliche Definition, und so richtig trennscharf ist die auch nicht.

telepolis hat sich zwar themenbezogen auch in diese Richtung hin positioniert - z.B. beim Herausarbeiten der aus ihrer Sicht ungenügenden ARD-Berichterstattung zum Ukraine-Konflikt, als der losging -, definiert sich aber nicht so sehr darüber. So wie ich die Seite wahrnehme.
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Re: Die "Lügenpresse" der anderen Seite

Beitrag von Svi Back »

Brainiac hat geschrieben:(04 Apr 2016, 15:06)
Das ist natürlich nur meine persönliche Definition, und so richtig trennscharf ist die auch nicht.
das ist wirklich deine sehr, sehr persönliche "Definition".
Die Achse, nur davon kann ich reden, würde nicht im Leben auf solchen
Blödsinn kommen, "die Wahrheit" im Gegensatz zu den Mainstream zu schreiben und dies so bezeichnen.

Die verschiedenen Autoren erlauben sich eine unabhängige Meinung.
Zuletzt geändert von Svi Back am Mo 4. Apr 2016, 15:19, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Die "Lügenpresse" der anderen Seite

Beitrag von yogi61 »

Brainiac hat geschrieben:(04 Apr 2016, 14:56)

Ja, aber anscheinend hat sich das geändert. Man grenzt sich doch recht deutlich ab. Das geht schon hier los.

http://www.nachdenkseiten.de/?page_id=4

Kann auch sein, dass man auf einen populären Trend aufgesprungen ist.
Das sind doch vernünftige Ziele in einer depolitisierten Gesellschaft
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Re: Die "Lügenpresse" der anderen Seite

Beitrag von pikant »

yogi61 hat geschrieben:(04 Apr 2016, 15:17)

Das sind doch vernünftige Ziele in einer depolitisierten Gesellschaft
kommt auf die politische Sichtweise an - als Liberaler sind mir die Nachdenkseiten nicht freiheitlich genug und setzen meist auf Verbote und Reglementierungen.
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Re: Die "Lügenpresse" der anderen Seite

Beitrag von yogi61 »

pikant hat geschrieben:(04 Apr 2016, 15:26)

kommt auf die politische Sichtweise an - als Liberaler sind mir die Nachdenkseiten nicht freiheitlich genug und setzen meist auf Verbote und Reglementierungen.
Es heisst Nachdenkseiten,Genosse. Das sind keine Dogmen, sondern Anregungen zur politischen Diskussion die sich von der Konsensbrühe abheben.
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Re: Die "Lügenpresse" der anderen Seite

Beitrag von pikant »

yogi61 hat geschrieben:(04 Apr 2016, 15:30)

Es heisst Nachdenkseiten,Genosse. Das sind keine Dogmen, sondern Anregungen zur politischen Diskussion die sich von der Konsensbrühe abheben.
nein Genosse,
die bringen ihre Festsellungen unter das Volk

hier ganz aktuell:

www.nachdenkseiten.de

die haben sich ueber Panama schon ihre eigene Meinung gebildet - Friss oder stirb
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Re: Die "Lügenpresse" der anderen Seite

Beitrag von Brainiac »

Svi Back hat geschrieben:(04 Apr 2016, 15:16)

das ist wirklich deine sehr, sehr persönliche "Definition".
Die Achse, nur davon kann ich reden, würde nicht im Leben auf solchen
Blödsinn kommen, "die Wahrheit" im Gegensatz zu den Mainstream zu schreiben und dies so bezeichnen.
Aber indirekt schon. Man versucht ja damit zu punkten, dass man auf der Achse Dinge liest, die man im "Mainstream" - der auch meistens nur pauschal und nicht differenziert kritisiert wird - eben nicht liest, obwohl man sie dort lesen müsste.
Die Medien überlieferten diese Worte wie amtliche Verlautbarungen, käuten sie lediglich wieder, wichen nur in ihren Überschriften voneinander ab. „Die Terroristen sind keine Flüchtlinge“ titelte die WELT, „Justizminister warnt vor Stigmatisierung von Flüchtlingen“ hieß es in der ZEIT. Der FOCUS ließ sogar die indirekte Rede weg und stellte die Meinungsäußerungen des Ministers als objektive Tatsachen dar: „Nach den Anschlägen von Brüssel findet Justizminister Maas klare Worte zu den Attentätern und der potenziellen Bedrohung durch Terroristen. Die Anschläge stehen in keiner Verbindung zum Flüchtlingszustrom, vielmehr wuchsen die Attentäter in Europa heran.“

Nirgendwo ein kritischer Kommentar oder wenigstens ein genervtes Aufstöhnen á la: Kann der Mann nicht mal eine andere Platte auflegen oder sich seinen eigentlichen Aufgaben widmen? Wer die ministerielle Stellungnahme hinterfragt sehen wollte, musste in den jeweiligen Internet-Kommentarbereich wechseln, soweit vorhanden bzw. noch nicht gesperrt.
[...]
Verfügten die Journalisten, die in diesem Land den Ton angeben, nur über einen Bruchteil jener „Empathie“, den sie in ihren Kolumnen und Kommentaren gebetsmühlenartig von der Bevölkerung für die „Flüchtlinge“ einfordern – dann würden sie ...
http://www.achgut.com/artikel/deutschla ... hrasenland
Einer der Höhepunkte der Friedlichen Revolution 1989 war, als die Medien der Noch-DDR verkündeten, sie wollten in Zukunft nur noch die Wahrheit berichten. Das Vorbild dafür sollte die freie Westpresse sein. Ein Vierteljahrhundert später haben wir eine Medienlandschaft, die sich ihre Wahrheiten nach ihren ideologischen Präferenzen konstruiert. Natürlich kann man unter Freiheit auch verstehen, hemmungslos und ungeprüft voneinander abzuschreiben. Das ist es aber nicht, was die Bürger von den Medien erwarten. Die wollen immer noch neutrale, gut recherchierte wahrheitsgemäße Nachrichtenübermittlung.
http://www.achgut.com/artikel/moderne_m ... bild_nutzt

Svi Back hat geschrieben: Die verschiedenen Autoren erlauben sich eine unabhängige Meinung.
Die auch nicht viel unabhängiger ist als im "Mainstream". Schließlich hat man ein Publikum zu befriedigen.
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Re: Die "Lügenpresse" der anderen Seite

Beitrag von yogi61 »

pikant hat geschrieben:(04 Apr 2016, 15:35)

nein Genosse,
die bringen ihre Festsellungen unter das Volk

hier ganz aktuell:

http://www.nachdenkseiten.de

die haben sich ueber Panama schon ihre eigene Meinung gebildet - Friss oder stirb
Das ist lediglich die Empfehlung sich den Artikel Craig Murrays durchzulesen, Murray ist ja nicht gerade als Kommunist bekannt.
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Re: Die "Lügenpresse" der anderen Seite

Beitrag von Tom Bombadil »

Brainiac hat geschrieben:(04 Apr 2016, 15:39)

Aber indirekt schon. Man versucht ja damit zu punkten, dass man auf der Achse Dinge liest, die man im "Mainstream" - der auch meistens nur pauschal und nicht differenziert kritisiert wird - eben nicht liest, obwohl man sie dort lesen müsste.
Sowas findet sich auch bei telepolis:
Diese lächerlich naive Erzählung für das Laienpublikum hat zwar in den Wirtschaftsredaktionen der Mainstreammedien zahllose Anhänger. Aber bereits auf der Ebene der öffentlich ausgetragenen Politik finden sich andere Ansagen.
http://www.heise.de/tp/artikel/47/47834/1.html

Ich finde das aber auch nicht schlimm, jeder Blogger schreibt für seine Klientel, ein Blog ist ein Meinungsmedium, kein Informationsmedium.
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Re: Die "Lügenpresse" der anderen Seite

Beitrag von pikant »

yogi61 hat geschrieben:(04 Apr 2016, 15:40)

Das ist lediglich die Empfehlung sich den Artikel Craig Murrays durchzulesen, Murray ist ja nicht gerade als Kommunist bekannt.
der CIA steckt hinter den Veroeffentlichungen - das hat heute die russische Regierung erklaert.
wem soll ich da jetzt glauben?
Svi Back

Re: Die "Lügenpresse" der anderen Seite

Beitrag von Svi Back »

das die Leitmedien voneinander abschreiben wir selbst von den Leitmedien teilweise kritisch
thematisiert. di Lorenzo hat sich schon öfter diesbezüglich geäussert. Des Weiteren sieht auch
er die Medien in einer erheblichen Krise.
ok, wenn die Achse das ähnlich thematisiert muss das halt irgendwie "Nazi" sein. ;)
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3x schwarzer Kater
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Re: Die "Lügenpresse" der anderen Seite

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Tom Bombadil hat geschrieben:(04 Apr 2016, 13:23)

Haben die Blogschreiber denn den Anspruch, neutral und überparteilich zu berichten? Ich glaube nicht. Grobe Lügen sollten nicht verbreitet werden, das wäre dann Propaganda, da wäre der Kopp-Verlag zu nennen, die "Deutschen Wirtschafts Nachrichten" sind auch eher dubios.

Die DWN werden ja zuletzt auch wegen ihres vermeintlich seriösem Äusserem mittlerweile gerne zitiert. Auch hier. Dabei wird dort so dreist gelogen wie sonst fast nirgends.
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Re: Die "Lügenpresse" der anderen Seite

Beitrag von yogi61 »

pikant hat geschrieben:(04 Apr 2016, 15:44)

der CIA steckt hinter den Veroeffentlichungen - das hat heute die russische Regierung erklaert.
wem soll ich da jetzt glauben?
Wir sollte abwarten was die CIA dazu sagt, der würde ich dann vertrauen.
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Re: Die "Lügenpresse" der anderen Seite

Beitrag von pikant »

Svi Back hat geschrieben:(04 Apr 2016, 15:45)

das die Leitmedien voneinander abschreiben wir selbst von den Leitmedien teilweise kritisch
die uebernehmen meist die Tickermeldungen.
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Re: Die "Lügenpresse" der anderen Seite

Beitrag von yogi61 »

pikant hat geschrieben:(04 Apr 2016, 15:54)

die uebernehmen meist die Tickermeldungen.
Wenn es das nur wäre. Sie schreiben voneinander ab und die Journalisten wechseln die Häuser wie ihre Unterwäsche, auch gegen ihre ursprüngliche Überzeugung.
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Re: Die "Lügenpresse" der anderen Seite

Beitrag von pikant »

yogi61 hat geschrieben:(04 Apr 2016, 16:01)

Wenn es das nur wäre. Sie schreiben voneinander ab und die Journalisten wechseln die Häuser wie ihre Unterwäsche, auch gegen ihre ursprüngliche Überzeugung.
wir haben in Deutschland die freie Arbeitsplatzwahl - grosse Errungenschaft der Gewerkschaften und das ist sehr gut so :thumbup:
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Re: Die "Lügenpresse" der anderen Seite

Beitrag von yogi61 »

pikant hat geschrieben:(04 Apr 2016, 16:04)

wir haben in Deutschland die freie Arbeitsplatzwahl - grosse Errungenschaft der Gewerkschaften und das ist sehr gut so :thumbup:
Von den Flitzpiepen ist kaum einer in der Gewerkschaft.
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Re: Die "Lügenpresse" der anderen Seite

Beitrag von pikant »

yogi61 hat geschrieben:(04 Apr 2016, 16:04)

Von den Flitzpiepen ist kaum einer in der Gewerkschaft.
auch grosse Errungenschaft der Gewerkschaften, dass die Tarifvertraege auch fuer Nichtgewerkschaftsmitglieder gelten.
der Arbeitnehmer sollte immer noch selbst entscheiden fuer wen er seine Arbeitskraft zur Verfuegung stellt - ja!
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Re: Die "Lügenpresse" der anderen Seite

Beitrag von yogi61 »

pikant hat geschrieben:(04 Apr 2016, 16:08)

auch grosse Errungenschaft der Gewerkschaften, dass die Tarifvertraege auch fuer Nichtgewerkschaftsmitglieder gelten.
der Arbeitnehmer sollte immer noch selbst entscheiden fuer wen er seine Arbeitskraft zur Verfuegung stellt - ja!
So läuft das bei den meisten Journalisten nicht. Die sprechen in der Welt oder Bild-Redaktion das Springer-Gelöbnis und dann wird das Honorar vereinbart. Bei der FAZ müssen sie schwören die bösen Linken zu bekämpfen und die konservativen Werte zu verteidigen.
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Re: Die "Lügenpresse" der anderen Seite

Beitrag von Svi Back »

yogi61 hat geschrieben:(04 Apr 2016, 16:11)

So läuft das bei den meisten Journalisten nicht. Die sprechen in der Welt oder Bild-Redaktion das Springer-Gelöbnis und dann wird das Honorar vereinbart. Bei der FAZ müssen sie schwören die bösen Linken zu bekämpfen und die konservativen Werte zu verteidigen.
und bei taz, SD oder FR? Was wird da so geschworen? :D
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Re: Die "Lügenpresse" der anderen Seite

Beitrag von pikant »

yogi61 hat geschrieben:(04 Apr 2016, 16:11)

So läuft das bei den meisten Journalisten nicht. Die sprechen in der Welt oder Bild-Redaktion das Springer-Gelöbnis und dann wird das Honorar vereinbart. Bei der FAZ müssen sie schwören die bösen Linken zu bekämpfen und die konservativen Werte zu verteidigen.
keiner wird gezwungen bei FAZ, Welt oder Bild zu arbeiten.
man kann auch bei TAZ oder Neues-Deutschland anfangen und dann die Rechten bekaempfen und die linken Werte verteidigen.
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Re: Die "Lügenpresse" der anderen Seite

Beitrag von Brainiac »

Svi Back hat geschrieben:(04 Apr 2016, 15:45)

das die Leitmedien voneinander abschreiben wir selbst von den Leitmedien teilweise kritisch
thematisiert. di Lorenzo hat sich schon öfter diesbezüglich geäussert. Des Weiteren sieht auch
er die Medien in einer erheblichen Krise.
ok, wenn die Achse das ähnlich thematisiert muss das halt irgendwie "Nazi" sein. ;)
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Du musst dich nicht wundern, wenn Leute tatsächlich diesen Nazi-Reflex bekommen, wenn du selbst völlig ohne Grund hier damit anfängst. Lies meinen Eingangspost noch mal. Mit keinem Wort habe ich die "Gegenöffentlichkeit", so wie ich das hier jetzt mal bezeichne, auch nur als "rechts" einsortiert oder sonstwie diffamiert. Ich will nur darauf hinaus, dass sie eben auch nicht "besser" ist. Meiner Meinung nach. Beispiele zur "Lügenpresse" im klassischen Sinn wurden hier an anderer Stelle schon reichlich gesammelt (passende und unpassende), jetzt habe ich das eben mal für die andere Seite gemacht.

Oder ist das eine Antwort auf jemand anders, dann wäre mir das entgangen.

Die Achse definiert sich halt recht stark über die Abgrenzung zum "Mainstream", das willst du doch sicher nicht bestreiten. Das kann man von Der Zeit nicht sagen. Um dieses Merkmal geht es mir, völlig wertfrei.
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Re: Die "Lügenpresse" der anderen Seite

Beitrag von Svi Back »

Brainiac hat geschrieben:(04 Apr 2016, 16:18)

Du musst dich nicht wundern, wenn Leute tatsächlich diesen Nazi-Reflex bekommen, wenn du selbst völlig ohne Grund hier damit anfängst. Lies meinen Eingangspost noch mal. Mit keinem Wort habe ich die "Gegenöffentlichkeit", so wie ich das hier jetzt mal bezeichne, auch nur als "rechts" einsortiert oder sonstwie diffamiert. Ich will nur darauf hinaus, dass sie eben auch nicht "besser" ist. Meiner Meinung nach. Beispiele zur "Lügenpresse" im klassischen Sinn wurden hier an anderer Stelle schon reichlich gesammelt (passende und unpassende), jetzt habe ich das eben mal für die andere Seite gemacht.

Oder ist das eine Antwort auf jemand anders, dann wäre mir das entgangen.

Die Achse definiert sich halt recht stark über die Abgrenzung zum "Mainstream", das willst du doch sicher nicht bestreiten. Das kann man von Der Zeit nicht sagen. Um dieses Merkmal geht es mir, völlig wertfrei.
derwegen hatte ich ein ;) dahinter gesetzt und "" benutzt. Quasi doppelt.
Es gibt wohl in Deutschland 1000 verschiedene politische Blogs. Die Achse hat nicht umsonst so viele
Leser. Ja natürlich grenzen sie sich ab-wie eben ganz viele andere auch. Ich verstehe dein Problem nicht.
Deinen Eintragsbeitrag habe ich eigentlich aufgehört zu lesen, als du die Achse und Deutsche-Wirtschafts-Nachrichten und Kopp-Verlag in einem Atemzug nennst. Dahinter steht eine Intension, die ich etwas
sehr "gääääähn" und mehr als oberflächlich finde. Meinetwegen haben auch Kopp oder DWN ihre Daseinsberechtigung, kann ich aber nicht wirklich beurteilen, da ich dort so gut wie nie lese. Höchstens wenn ich mal einen Link bekomme.
Was ich jedoch eigentlich nie mache, ist eine Quelle von vornherein abzulehnen.
Es gibt welche denen ich eher mehr traue als anderen. Lesen werde ich es trotzdem, wenn mich das Thema
interessiert. Und dann bilde ich mir meine Meinung dazu.
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Re: Die "Lügenpresse" der anderen Seite

Beitrag von Brainiac »

Svi Back hat geschrieben:(04 Apr 2016, 16:34)
Ich verstehe dein Problem nicht.
Ich habe kein "Problem". Ich will die Achse nicht bekämpfen oder abschaffen.
Deinen Eintragsbeitrag habe ich eigentlich aufgehört zu lesen, als die Achse und Deutsche-Wirtschafts-Nachrichten und Kopp-Verlag in einem Atemzug nennst.
Ok, ist dein gutes Recht.
Dahinter steht eine Intension, die ich etwas "gääääähn" und mehr als oberflächlich finde.
Was ist denn meine Intention, deiner Meinung nach?
Ich habe das, denke ich, ausführlich beschrieben. Ich versuche es noch mal in Kürze:
Es hat sich in den letzten Jahren im Internet eine Art "Gegenöffentlichkeit" gebildet, die sich sehr stark vom "Mainstream" abgrenzt. Im Extremfall wird der Begriff "Lügenpresse" verwendet. Das tut die "Achse des Guten" zwar sehr selten, dennoch gehört sie für mich eben auch zu dieser Gegenöffentlichkeit, weil sie den "Mainstream" sehr stark kritisiert und sich damit profiliert, nicht dazuzugehören, sondern "unabhängig" zu berichten.

Ich versuche aufzuzeigen, dass diese Gegenöffentlichkeit selbst auch für mangelhafte Berichterstattung angegriffen werden kann, also genau für das, was sie dem "Mainstream" vorwirft. Es wäre ja auch ein Wunder, wenn nicht, sind auch nur Menschen. Das mag eine Trivialität sein, aber die Erfahrung zeigt eben, dass Menschen nur zu gerne glauben, was sie glauben wollen. Auf beiden Seiten.

Wenn das oberflächlich ist, was ist dann erst der andere Lügenpresse-Strang, in dem du auch gern schreibst?
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Re: Die "Lügenpresse" der anderen Seite

Beitrag von frems »

Tom Bombadil hat geschrieben:(04 Apr 2016, 15:43)

Sowas findet sich auch bei telepolis:
Diese lächerlich naive Erzählung für das Laienpublikum hat zwar in den Wirtschaftsredaktionen der Mainstreammedien zahllose Anhänger. Aber bereits auf der Ebene der öffentlich ausgetragenen Politik finden sich andere Ansagen.
http://www.heise.de/tp/artikel/47/47834/1.html

Ich finde das aber auch nicht schlimm, jeder Blogger schreibt für seine Klientel, ein Blog ist ein Meinungsmedium, kein Informationsmedium.
Bei Telepolis kommt er erschwerend hinzu, dass sie den Eindruck der Objektivität wecken wollen und sich als Informationsmedium inszenieren, obwohl es mehr ein Debattenblatt ist. Da schreiben einige linke Stinker, die selbst der Jungle World zu extrem wären, was dann auch allerlei Aluhutträger anzieht, die in Form einer Kommentarspalte eine heilige Mission im "Informationskrieg" entdecken und es mit abstrusen Zeugs zumüllen. Da lob ich mir lieber Blätter wie "The European", wo jeder Gastschreiber kurz vorgestellt wird (Partei, Organisation, akad. Hintergrund, Position/Beruf, ...) und man die Richtung offen lässt. Da wirbt mal ein Nigel Farage für den Brexit, ein AfD-Chef wird fair interviewt, dann geht's weiter mit Lindner, einem Philosophen, einem Wissenschaftler und dem ein oder anderen Grünen oder Linken, sofern nicht Gauck oder Gabriel wieder einen Gastbeitrag schrieben.
Labskaus!

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Re: Die "Lügenpresse" der anderen Seite

Beitrag von Svi Back »

Brainiac hat geschrieben:(04 Apr 2016, 16:52)




Was ist denn meine Intention, deiner Meinung nach?
Ich habe das, denke ich, ausführlich beschrieben. Ich versuche es noch mal in Kürze:
Es hat sich in den letzten Jahren im Internet eine Art "Gegenöffentlichkeit" gebildet, die sich sehr stark vom "Mainstream" abgrenzt. Im Extremfall wird der Begriff "Lügenpresse" verwendet. Das tut die "Achse des Guten" zwar sehr selten, dennoch gehört sie für mich eben auch zu dieser Gegenöffentlichkeit, weil sie den "Mainstream" sehr stark kritisiert und sich damit profiliert, nicht dazuzugehören, sondern "unabhängig" zu berichten.

Ich versuche aufzuzeigen, dass diese Gegenöffentlichkeit selbst auch für mangelhafte Berichterstattung angegriffen werden kann, also genau für das, was sie dem "Mainstream" vorwirft. Es wäre ja auch ein Wunder, wenn nicht, sind auch nur Menschen. Das mag eine Trivialität sein, aber die Erfahrung zeigt eben, dass Menschen nur zu gerne glauben, was sie glauben wollen. Auf beiden Seiten.

Wenn das oberflächlich ist, was ist dann erst der andere Lügenpresse-Strang, in dem du auch gern schreibst?
Selbstverständlich wirst du auch auf der Achse Dinge finden, die man kritisieren kann.
Ich hatte doch auch geschrieben, dass es tausende politische Blogs gibt. Du hast ja wohl ganz sicher nicht
alle auf einen Zettel geschrieben, in einen Hut gelegt und dann 3 herausgezogen. :D
Also hast du sie bewusst ausgewählt und damit eine Intension. Alles andere wäre unlogisch.

Und du kannst auch gerne einmal nachsehen, wie oft ich "Lügenpresse" benutzt habe, deswegen
ziehe ich mir diese Jacke nicht an. Wenn ich in diesem Thread geschrieben dann mit konkreten Beispielen
zuzüglich einer Begründung.
Du kannst meinetwegen auch einen Thread speziell zur Achse aufmachen. Kein Problem
Im Übrigen wurde es hier schon mehrfach verlinkt. ca. 60 % vertrauen "den Medien" nicht mehr.
Es geht also nicht nur um ein paar "Verrückte". Das hat Ursachen. Vielleicht lohnt auch für
dich daran ein paar Gedanken zu verschwenden.
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Re: Die "Lügenpresse" der anderen Seite

Beitrag von Brainiac »

Svi Back hat geschrieben:(04 Apr 2016, 17:10)

Selbstverständlich wirst du auch auf der Achse Dinge finden, die man kritisieren kann.
Ich hatte doch auch geschrieben, dass es tausende politische Blogs gibt. Du hast ja wohl ganz sicher nicht
alle auf einen Zettel geschrieben, in einen Hut gelegt und dann 3 herausgezogen. :D
Also hast du sie bewusst ausgewählt und damit eine Intension. Alles andere wäre unlogisch.

Und du kannst auch gerne einmal nachsehen, wie oft ich "Lügenpresse" benutzt habe, deswegen
ziehe ich mir diese Jacke nicht an. Wenn ich in diesem Thread geschrieben dann mit konkreten Beispielen
zuzüglich einer Begründung.
Du kannst meinetwegen auch einen Thread speziell zur Achse aufmachen. Kein Problem
Im Übrigen wurde es hier schon mehrfach verlinkt. ca. 60 % vertrauen "den Medien" nicht mehr.
Es geht also nicht nur um ein paar "Verrückte". Das hat Ursachen. Vielleicht lohnt auch für
dich daran ein paar Gedanken zu verschwenden.
Es tut mir leid. Man sagt ja "viel Feind viel Ehr", aber nein, es geht mir wirklich nicht speziell um "die Achse des Guten". Sie hat eben eine hohe Reichweite und Relevanz und wird hier sehr oft zitiert, das ist alles. Nimm's doch positiv. ;)

Und ja, natürlich ist es wichtig, über die Gründe dieser Entwicklung nachzudenken. Dazu steht was im Eingangspost, dazu wurde und wird hier diskutiert und auch nicht erst seit gestern.
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Re: Die "Lügenpresse" der anderen Seite

Beitrag von Svi Back »

Brainiac hat geschrieben:(04 Apr 2016, 17:30)

Es tut mir leid. Man sagt ja "viel Feind viel Ehr", aber nein, es geht mir wirklich nicht speziell um "die Achse des Guten". Sie hat eben eine hohe Reichweite und Relevanz und wird hier sehr oft zitiert, das ist alles. Nimm's doch positiv. ;)

Und ja, natürlich ist es wichtig, über die Gründe dieser Entwicklung nachzudenken. Dazu steht was im Eingangspost, dazu wurde und wird hier diskutiert und auch nicht erst seit gestern.
Ich fand nur die Querverbindung suspekt. Ansonsten nur zu beim Abarbeiten von Broder & Co.
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Re: Die "Lügenpresse" der anderen Seite

Beitrag von bakunicus »

schokoschendrezki hat geschrieben:(04 Apr 2016, 13:00)

O.k. stimmt. Aktuell gibts bei "telepolis" eine ziemlich wüste Abrechnung der beiden langjährig in öffentlich-rechtlichen Medien tätigen
Journalisten Friedhelm Klinkhammer und Volker Bräutigam mit dem politischen Mainstream-Journalismus in Deutschland. Sie kritisieren
vor allem den Gebrauch solcher eingeschliffenen politischen Begriffe wie "die internationale Gemeinschadft" oder "moderate Rebellen".
Es gibt im syrischen Bürgerkrieg in der Tat (mittlerweile) weder moderate Kämpfer noch gar (eigentlich positiv konnotierte) "Rebellen" und
die "internationale Gemeinschaft" ist ein unzulässiger Begriff für einen bevölkerungsmäßig nicht einmal mehrheitlichen Bund von Staaten.
http://www.heise.de/tp/artikel/47/47821/4.html

Frage an den Threadersteller: Würdest Du eine Publikation wie "telepolis" ebenfalls als Teil der "anderen Seite" sehen?

Ich persönlich teile die Medien eher in audiovisuelle (TV, Online-Teile großer Magazine, youtube u.ä.) und reine Audio-Medien (Deutschlandfunk, BBC usw.).
Erstere halte ich für mehr oder weniger "verloren". Letztere bieten zumindest in Teilen ein Refugium für seriöse politische Berichterstattung und
Kommentierung. Einfach weil sie außerhalb des Fokus des Öffentlichkeit stehen. Und unter anderem auch deshalb, weil sie dem
Charakter des Mediums entsprechend auf Sportberichterstattung und "bunte Bilder" verzichten müssen.
an dieses interview bei heise mußte ich dabei auch sofort denken ...
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Re: Die "Lügenpresse" der anderen Seite

Beitrag von Doktor Schiwago »

Tom Bombadil hat geschrieben:(04 Apr 2016, 15:43)

Sowas findet sich auch bei telepolis:
Diese lächerlich naive Erzählung für das Laienpublikum hat zwar in den Wirtschaftsredaktionen der Mainstreammedien zahllose Anhänger. Aber bereits auf der Ebene der öffentlich ausgetragenen Politik finden sich andere Ansagen.
http://www.heise.de/tp/artikel/47/47834/1.html

Ich finde das aber auch nicht schlimm, jeder Blogger schreibt für seine Klientel, ein Blog ist ein Meinungsmedium, kein Informationsmedium.
Und die "Qualitäts"medien sind Informationsmedien oder "Meinungsmacher"?
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Re: Die "Lügenpresse" der anderen Seite

Beitrag von zollagent »

"Qualitätsmedien" trennen Meinung und Information.
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Re: Die "Lügenpresse" der anderen Seite

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

zollagent hat geschrieben:(27 Apr 2016, 12:35)

"Qualitätsmedien" trennen Meinung und Information.

Das ist den Mainstreammedienhassern ein Dorn im Auge. Die wollen schließlich nicht informiert werden, sondern ihre eigene Meinung wiederlesen.
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Re: Die "Lügenpresse" der anderen Seite

Beitrag von Doktor Schiwago »

Denke ich nicht. Die wollen eher objektiv informiert werden, was die "Qualitäts"medien ja ihrerseits nicht wollen. Daher auch das schwindende Vertrauen in die Medien, 60% der Deutschen haben keines mehr.
Näheres kann hier nachgelesen werden:
https://de.wikipedia.org/wiki/Medienmanipulation
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Re: Die "Lügenpresse" der anderen Seite

Beitrag von Wildermuth »

Doktor Schiwago hat geschrieben:(27 Apr 2016, 14:04)

Denke ich nicht. Die wollen eher objektiv informiert werden, was die "Qualitäts"medien ja ihrerseits nicht wollen. Daher auch das schwindende Vertrauen in die Medien, 60% der Deutschen haben keines mehr.
Näheres kann hier nachgelesen werden:
https://de.wikipedia.org/wiki/Medienmanipulation
Du redest von leuten, die ja schon tief im VT-mief stecken und über sehr geringe medienkompetenz verfügen. Da gehts mehr um andere sachen. Um psychische. Endlich mal durchblicken wollen. Auch ohne viel studieren und denken. TRotzdem mehr wissen wie alle die lehrer und sonstige erwachsene...

Wer objektiv informiert werden möchte, zieht sich bestimmt nicht die reinen propagandamedien rein, die du empfiehlst oder irgendwelche VT.geschichtchen auf youtube.
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Re: Die "Lügenpresse" der anderen Seite

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Doktor Schiwago hat geschrieben:(27 Apr 2016, 14:04)

Denke ich nicht. Die wollen eher objektiv informiert werden,
Keine der im Eingangsbeitrag genannten Medien informiert, geschweige denn objektiv.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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