Wasteland schrieb :
schelm schrieb :
Ist doch klar. Aber - Muslime sollten sich die Frage stellen, aus welchen Quellen er sich speist, aus welchem grundsätzlichen Menschenbild ? Ein Menschenbild, welches nach irdischer Strafe für nicht religiös konformes Verhalten sucht und diese Strafen immer noch weltweit vollzieht - dieses Weltbild geht eben NICHT von der Unantastbarkeit menschlichen Lebens aus
Das tut kein streng religiöses Weltbild, denn dort ist Gott immer in einer zentralen Position und nicht der Mensch. Unter Fundamentalisten ist es generell anerkannt Menschen zu strafen und auch zu töten wenn sie gegen Gottes Gebote verstossen. Soweit hast du Recht. Was du aussen vor lässt ist, das das auch bei Juden und Christen so ist und ich nicht wüsste warum deine Auslegung verbindlich sein sollte und deren nicht, wenn du schon Muslimen das Recht dazu absprichst das behaupten zu dürfen.
Die Debatte hatten wir schon.
Eben ! Mit dem Judentum bin ich ehrlich gesagt theologisch nicht näher vertraut - ich weiß eigentlich nur, die Thora liese sich auch zusammenfassen in ein
Was du nicht willst das man dir tut, das füge auch keinem andern zu.... Ob sich trotzdem irdische Strafmöglichkeiten für Verstoße gegen religiöse Vorschriften ergeben, kann ich nicht beantworten - vielleicht könnte dies ein User, der den jüdischen Glauben vertritt, haben wir hier überhaupt einen ? Für das Christentum kannst du jedenfalls Jesus nicht konsistent ignorieren, um eine Gültigkeit von
Strafrecht aus dem AT als existent zu legitimieren.
Nun ist es so, das in der islamsichen Welt die konservativen Muslime, die ein eher rückwärtsgewandtes Bild von Religion und der Welt haben meistens die Zügel in der Hand halten.
Stell dir vor wir hätten hier in Deutschland überall Kardinal Meissners. Wie wäre es dann um die Stndpunkte der Kriche zu Frauenrechten, Homosexuellen und anderen Punkten bestellt? Richtig, sehr schlecht.
Das ändert theologisch nichts. Werten kann jeder jedes Verhalten wie es ihm beliebt. Sanktionieren darf es kein Christ der Jesus folgt. Ein Muslim aber schon, er könnte sich auf die Scharia berufen - es sei denn, die würde wegreformiert als nicht dem Islam zugehörend, da sie ein Konstrukt selbst nach islamischen Glauben durch Menschen wäre, welches ja erst aus Koran und Sunna schlussfolgernd entstand.
Religion zu ernst genommen, ist immer schlecht. Da gibt es keinen Unterschied zwischen den Religionen. Auch ein strenges Christentum betrachtet das menschliche Leben nicht mehr als unantastbar an, denn mit zunehmender Religiösität rückt Gott in den Mittelpunkt der Betrachtungsweise und der Mensch heraus.
Im Gegenteil, man solle sich also lieber für sein Seelenheil selber töten lassen, als andere zur Rettung der eignen irdischen Existenz zu töten. Aber diese Einstellung können auch Atheisten haben - trotzdem würdest du denen ihr Weltbild auch nicht vorhalten, warum sie " so blöd " wären, oder ? :dunno:
Freundliche Grüße, schelm
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.