Die Anschläge gestern übertreffen die von Charlie Hepdo. Die Rhetorik von Hollande läuft auf eine militärische Antwort hinaus, wie konkret die aussehen wird, wird man sehen. Die Nato wird aber wohl mitmachen, wenn der Bündnisfall ausgerufen wird. Wie schon erwähnt, der erste Kandidat für einen solchen Militäreinsatz ist die französische Fremdenlegion, unterstützt von anderen Armee und mit der Legitimation im besten Fall des UN-Sicherheitsrats, in jedem Fall aber des Nato-Bündnisfalls.
French President Francois Hollande promised early Saturday morning that France would respond to terrorist attacks that killed more than 120 people with a "pitiless" war against the group responsible.
"We are going to lead a war which will be pitiless," he said at the Bataclan, the site of one of the attacks, according to the Guardian.
"Because when terrorists are capable of committing such atrocities, they must be certain that they are facing a determined France, a united France, a France that is together and does not let itself be moved, even if today we express infinite sorrow," Hollande added.
Hollande's remarks came after what appears to be the biggest terrorist attack ever on French soil, and some emerging signs that the Islamic State is responsible.[...]
http://www.washingtonexaminer.com/holla ... le/2576337
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"Es ist ein Akt der absoluten Barbarei", begangen durch "eine Armee von Terroristen", erklärte François Hollande nach dem Treffen des Nationalen Verteidigungsrats während einer kurzen TV-Ansprache. "Es ist ein Angriff des 'Islamischen Staates', wir werden gnadenlos reagieren - auf allen Ebenen, in Abstimmung mit unseren Partnern", so der Staatschef. Später sagte er direkt, was er meint: "Konfrontiert mit Krieg muss die Nation angemessene Maßnahmen ergreifen."
Hollande sieht sich im Krieg, Frankreichs Presse sieht die Nation im Krieg, der Papst spricht gar vom Dritten Weltkrieg. Auf die Frage des TV-Senders Tv2000, ob dieser durch Anschläge fortgesetzt werde, sagte Franziskus: "Das ist ein Teil davon."
Mit den brutalen Anschlägen, bei denen acht Terroristen mehr als 120 Menschen ermordeten und sich einige anschließend selbst in die Luft sprengten, hat der Kampf der Republik gegen den "Islamischen Staat" eine neue, fürchterliche Qualität erreicht. Mit Konsequenzen für das politische Selbstverständnis Frankreichs und seiner politischen Führung.
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Inzwischen wird darüber debattiert, ob die Nato aktiv werden muss. Der frühere Nato-General Egon Ramms hält das nicht für ausgeschlossen: "Eine ähnliche Situation hat im Jahr 2001 zum Bündnisfall geführt. Der Nato-Rat müsste auf Antrag von Frankreich entscheiden, ob das nach den Anschlägen von Paris jetzt auch der Fall ist", sagt Ramms der "Bild"-Zeitung.
Hollande, gerade noch mit Steuerreformen, Regionalwahlen und dem Weltklimagipfel beschäftigt, ist jetzt in der Rolle des Staatsoberhaupts gefordert, wie sie in der Präsidialverfassung der V. Republik angelegt ist - zumal in Zeiten der Krise: Als Führer der Nation jenseits der Niederungen des Polit-Alltags, als verantwortungsvoller Beschützer seiner Mitbürger und vor allem als Oberkommandeur der Streitkräfte.
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Bewegende Worte, dennoch bleibt ein Gefühl von Unsicherheit, von "déja vu": Noch nicht mal ein Jahr nach den Mordanschlägen auf das Satireblatt "Charlie Hebdo" und den jüdischen Supermarkt ist Paris wieder vom Terror gepackt. Und trotz der Mobilisierung von Sicherheitskräften schlugen die Attentäter wieder zu, aber erbarmungsloser, schrecklicher. "Bei den Angriffen im Januar hatten wir es mit Amateuren zu tun, jetzt sind zu allem entschlossene Profis am Werk", resümiert ein Journalist im Nachrichtensender BFM TV.
Die gezielten Angriffe richteten sich auf Symbole der Nation. Weiche Ziele, sagen Experten, nicht die scharf bewachten Ministerien, Bahnhöfe oder Flughäfen: Stattdessen ein Sportstadion, ein Konzertsaal, Restaurants und Strassencafés. Es ist, so kommentieren die Medien am Tag danach, eine Attacke auf Frankreichs Zivilisation, seine Kultur, seine Lebensart. [...]
http://www.spiegel.de/politik/ausland/p ... 62828.html
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