TTIP - Transatlantic Trade and Investment Partnership

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moderliese

Re: TTIP - Transatlantic Trade and Investment Partnership

Beitrag von moderliese »

3x schwarzer Kater » Do 22. Okt 2015, 19:12 hat geschrieben:
Die Artikel haben null Informationsgehalt. Es wird weder auf die Sachlage eingegangen, noch wird sie analysiert. Es wird auch nicht erwähnt, wie sich die Schadensersatzsumme zusammensetzt. Es wird lediglich beschrieben, dass es Klagen vor einem Schiedsgericht gegeben hat. Bei manchen erfährt man nicht, wie sie ausgegangen sind, andere Verfahren wurden eingestellt, wieder andere führten zu einem Schadensersatz. Ansonsten nicht viel über die tatsächliche Sachlage.

Und du kriegst bei sowenig Information gleich einen hysterischen Anfall.

Lustig. Von nichts eine Ahnung haben aber überall mitreden wollen.
Klar doch, musste ja kommen, wenn jemand nicht deiner Meinung ist, kann er ja keine Ahnung haben.
Schon merkwürdig?
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3x schwarzer Kater
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Re: TTIP - Transatlantic Trade and Investment Partnership

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

moderliese » Do 22. Okt 2015, 20:10 hat geschrieben: Klar doch, musste ja kommen, wenn jemand nicht deiner Meinung ist, kann er ja keine Ahnung haben.
Schon merkwürdig?
Nö, nicht weil du nicht meiner Meinung bist. Weil du Quellen mit Null Informationsgehalt postest. In einem Anfall von Hysterie.
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Re: TTIP - Transatlantic Trade and Investment Partnership

Beitrag von Marcin »

Wenn Ihr ganz lieb darum bittet, erkläre ich Euch die Sache mit dem Investitionsschutz.
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Re: TTIP - Transatlantic Trade and Investment Partnership

Beitrag von moderliese »

3x schwarzer Kater » Do 22. Okt 2015, 20:17 hat geschrieben:
Nö, nicht weil du nicht meiner Meinung bist. Weil du Quellen mit Null Informationsgehalt postest. In einem Anfall von Hysterie.
Für mich haben die Quellen genug Informationsgehalt diese Schiedsgerichte kategorisch abzulehnen. Was du davon hältst ist uninteressant. Es ist mein gutes Recht dies Schiedsgerichte abzulehnen. Dieses Recht kann mir kein Schiedsgericht nehmen. Ob du solche undemokratschen Institutionen für normal und ok hältst ist uninteressant. Marktfetischisten sind nun mal bekannterweise keine Demokraten sondern ausgemache Opportunisten.
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Re: TTIP - Transatlantic Trade and Investment Partnership

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Marcin » Do 22. Okt 2015, 21:02 hat geschrieben:Wenn Ihr ganz lieb darum bittet, erkläre ich Euch die Sache mit dem Investitionsschutz.
Ich bitte darum, sogar ganz lieb. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass auch mal vernünftige Kritik kommt, die man auch vernünftig diskutieren kann.
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Re: TTIP - Transatlantic Trade and Investment Partnership

Beitrag von Realist2014 »

Marcin » Do 22. Okt 2015, 20:02 hat geschrieben:Wenn Ihr ganz lieb darum bittet, erkläre ich Euch die Sache mit dem Investitionsschutz.
tätschel tätschel..

wir haben dich alle ganz dolle lieb..

also dann erzähl mal....
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Re: TTIP - Transatlantic Trade and Investment Partnership

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

moderliese » Do 22. Okt 2015, 21:02 hat geschrieben: Für mich haben die Quellen genug Informationsgehalt diese Schiedsgerichte kategorisch abzulehnen. .
[Entfernt Spam : Mod]
Zuletzt geändert von Anonymous am Donnerstag 22. Oktober 2015, 21:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: TTIP - Transatlantic Trade and Investment Partnership

Beitrag von moderliese »

Marcin » Do 22. Okt 2015, 21:02 hat geschrieben:Wenn Ihr ganz lieb darum bittet, erkläre ich Euch die Sache mit dem Investitionsschutz.
Was willst du erklären? Die Absurdität dieser Schiedsgerichte, die ja momentan auch am Beispiel Vattenfall gegen Deutschland deutlich wird.
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Re: TTIP - Transatlantic Trade and Investment Partnership

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

moderliese » Do 22. Okt 2015, 21:08 hat geschrieben: Was willst du erklären? Die Absurdität dieser Schiedsgerichte, die ja momentan auch am Beispiel Vattenfall gegen Deutschland deutlich wird.
Das schwedische Volk wird das anders sehen ....
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Re: TTIP - Transatlantic Trade and Investment Partnership

Beitrag von G.Rasheimer »

3x schwarzer Kater » Do 22. Okt 2015, 18:02 hat geschrieben:
....... labern was von Paralleljustiz.

Es ist keine Paralleljustiz.
Aber gerade doch
Es ist eine Vereinbarung zwischen zwei Vertragspartnern.
in der als Gerichtsstand kein staatlicher (ausgebildete Richter)
sondern ein „privater“ Gerichtsstand (Anwälte) vereinbart wird.
Punkt.
Doppelpunkt
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Re: TTIP - Transatlantic Trade and Investment Partnership

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

G.Rasheimer » Do 22. Okt 2015, 21:39 hat geschrieben: in der als Gerichtsstand kein staatlicher (ausgebildete Richter)
sondern ein „privater“ Gerichtsstand (Anwälte) vereinbart wird.
Das wird jetzt albern. Also in Deutschland hat ein Rechtsanwalt die gleiche (staatliche) Ausbildung wie ein Richter.
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Re: TTIP - Transatlantic Trade and Investment Partnership

Beitrag von moderliese »

3x schwarzer Kater » Do 22. Okt 2015, 21:48 hat geschrieben:
Das wird jetzt albern. Also in Deutschland hat ein Rechtsanwalt die gleiche (staatliche) Ausbildung wie ein Richter.
Und? Was sagt der Richter?
Im Namen des Volkes.....
Das kann kein von irgendwelchen Lobbyisten oder Unternehmen bestimmter Anwalt oder ein Schiedsrichter der Weltbank sagen.
Ganz einfach, weil es ja auch nicht stimmt.
Im übrigen bezeichnet ja selbst die Autorin des zitierten und als Argument pro Schiedsgerichte hervorgebrachten Artikels aus def FAZ dieselben als Notbehelf.
Was passiert eigentlich wenn ein ISDS-Urteil die Stabilität und Existenz eines Staates gefährdet? Wenn ein Staat, denn gegen Staaten sprich Bürger geht es ja bei diesen Verfahren, nicht zahlt?
https://www.jungewelt.de/2015/08-12/038.php
Warum etwas etablieren das klagefreudigen amerikanischen Unternehmen und Milliardären Vorschub leistet?
Es liegt offen auf der Hand dass schon alleine die Möglichkeit für Unternehmen Staaten für Gesetzeserlässe zu verklagen diese in ihrer Gesetzgebung hindert und hemmt.
Wir reden hier nicht von irgendwelchen unterentwickelten Staaten sondern von anerkannten Rechtsstaaten!
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Re: TTIP - Transatlantic Trade and Investment Partnership

Beitrag von G.Rasheimer »

moderliese » Fr 23. Okt 2015, 05:07 hat geschrieben: Und? Was sagt der Richter?
Im Namen des Volkes.....
dann heißt es "Im Namen der Hedgefonds und Aktienbesitzer........"
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Re: TTIP - Transatlantic Trade and Investment Partnership

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

G.Rasheimer » Fr 23. Okt 2015, 07:46 hat geschrieben: dann heißt es "Im Namen der Hedgefonds und Aktienbesitzer........"
Wieso? Moderliese hat doch ein Beispiel verlinkt in dem die Klage eines Unternehmens im Sinne des abklärten Staates abgewiesen wurde.
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Re: TTIP - Transatlantic Trade and Investment Partnership

Beitrag von moderliese »

3x schwarzer Kater » Fr 23. Okt 2015, 08:14 hat geschrieben:
Wieso? Moderliese hat doch ein Beispiel verlinkt in dem die Klage eines Unternehmens im Sinne des abklärten Staates abgewiesen wurde.
Kann ich genau wo nachlesen? In dem verlinkten Artikel steht jedenfalls entgegen deiner Behauptung rein gar nichts davon.

Hier noch ein interessantes Beispiel, anscheinend geht es auch darum Monopole auszubauen.
http://www.umweltinstitut.org/aktuelle- ... klage.html
http://www.profil.at/wirtschaft/ttip-ca ... tz-5767776
Interessant wie sich hier wirklich ganze Staaten der Willkür und dem Profitstreben zu Lasten der Umwelt und der Bürger beugen sollen.
Der Ausverkauf hat begonnen.
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Re: TTIP - Transatlantic Trade and Investment Partnership

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

moderliese » Fr 23. Okt 2015, 08:26 hat geschrieben: Kann ich genau wo nachlesen? In dem verlinkten Artikel steht jedenfalls entgegen deiner Behauptung rein gar nichts davon.
Liest du nicht was du verlinkst ? Der Fall mit der Mautbrücke
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Re: TTIP - Transatlantic Trade and Investment Partnership

Beitrag von moderliese »

3x schwarzer Kater » Fr 23. Okt 2015, 08:34 hat geschrieben:
Liest du nicht was du verlinkst ? Der Fall mit der Mautbrücke
Was schreibst du da für Müll, das Gericht erwies sich als nicht zuständig, so ist die Faktenlage. Und das nach 5 Jahren.
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Re: TTIP - Transatlantic Trade and Investment Partnership

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

moderliese » Fr 23. Okt 2015, 09:38 hat geschrieben: Was schreibst du da für Müll, das Gericht erwies sich als nicht zuständig, so ist die Faktenlage. Und das nach 5 Jahren.
Deswegen wurde die Klage ja abgewiesen. Nichts anderes hab ich geschrieben.
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Re: TTIP - Transatlantic Trade and Investment Partnership

Beitrag von moderliese »

3x schwarzer Kater » Fr 23. Okt 2015, 10:38 hat geschrieben:
Deswegen wurde die Klage ja abgewiesen. Nichts anderes hab ich geschrieben.
Die Abweisung einer Klage wegen Unzuständigkeit stellt keinen Urteilsspruch dar. Aber egal, eine weitere Diskussion scheint überflüssig, die Faktenlage ist offenbar.
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Re: TTIP - Transatlantic Trade and Investment Partnership

Beitrag von G.Rasheimer »

moderliese » Fr 23. Okt 2015, 11:08 hat geschrieben: Die Abweisung einer Klage wegen Unzuständigkeit stellt keinen Urteilsspruch dar. Aber egal, eine weitere Diskussion scheint überflüssig, die Faktenlage ist offenbar.
ja.... nach 5 Jahren hatte das Gericht festgestellt, dass es nicht zuständig ist,
Kosten pro Partei normal mind.8Mio $ ,wegen der langen Zeit aber ein vielfaches höher,
wirklich sensationell.......
Klage abgewiesen …....Kosten für den Beklagten xxMio $
doch ja …...sehr einträgliches Geschäftsmodell, diese Schiedsgerichte,
es gibt auch schon Fonds die Klagen vorfinanzieren,
gegen entsprechende „Gewinnbeteiligung" natürlich.

Jetzt muss man nur noch einen Deppen/Staat finden,
der in EINEM Abkommen mit 10000.. tausend potenziellen Klägern,
eben genau diese Gerichtsbarkeit vereinbart.

Für Unternehmen und kleinere Handelsabkommen ist diese Schiedsgerichtsbarkeit
noch akzeptabel, keine Frage,
für ein Abkommen wie TTIP wurde das System allerdings von der Realität eingeholt
und ist nicht mehr geeignet.
moderliese

Re: TTIP - Transatlantic Trade and Investment Partnership

Beitrag von moderliese »

G.Rasheimer » Fr 23. Okt 2015, 12:45 hat geschrieben: ja.... nach 5 Jahren hatte das Gericht festgestellt, dass es nicht zuständig ist,
Kosten pro Partei normal mind.8Mio $ ,wegen der langen Zeit aber ein vielfaches höher,
wirklich sensationell.......
Klage abgewiesen …....Kosten für den Beklagten xxMio $
doch ja …...sehr einträgliches Geschäftsmodell, diese Schiedsgerichte,
es gibt auch schon Fonds die Klagen vorfinanzieren,
gegen entsprechende „Gewinnbeteiligung" natürlich.

Jetzt muss man nur noch einen Deppen/Staat finden,
der in EINEM Abkommen mit 10000.. tausend potenziellen Klägern,
eben genau diese Gerichtsbarkeit vereinbart.

Für Unternehmen und kleinere Handelsabkommen ist diese Schiedsgerichtsbarkeit
noch akzeptabel, keine Frage,
für ein Abkommen wie TTIP wurde das System allerdings von der Realität eingeholt
und ist nicht mehr geeignet.
So lange diese Schiedsgerichte fester Bestandteil von TTIP sind ist auch TTIP nicht tragbar.
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Re: TTIP - Transatlantic Trade and Investment Partnership

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

moderliese » Fr 23. Okt 2015, 12:08 hat geschrieben: Die Abweisung einer Klage wegen Unzuständigkeit stellt keinen Urteilsspruch dar. Aber egal, eine weitere Diskussion scheint überflüssig, die Faktenlage ist offenbar.
Du hast wirklich wenig Ahnung was das angeht, oder?
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Re: TTIP - Transatlantic Trade and Investment Partnership

Beitrag von Adam Smith »

moderliese » Fr 23. Okt 2015, 13:38 hat geschrieben: So lange diese Schiedsgerichte fester Bestandteil von TTIP sind ist auch TTIP nicht tragbar.
Dann sind alle Handelsabkommen der BRD untragbar. Denn das Verfahren der Schiedsgerichte soll Deutschland unter Adenauer erfunden haben.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Sehr gutes Beispiel

Beitrag von Daddeldu »

Der Fall - hier noch mal der Link: http://finanzmarktwelt.de/ttip-die-detr ... opa-11847/ - ist ein sehr gutes Beispiel.
G.Rasheimer hat geschrieben:ja.... nach 5 Jahren hatte das Gericht festgestellt, dass es nicht zuständig ist,
Verfahren vor staatlichen Gerichten dauern regelmäßig noch länger.
G.Rasheimer hat geschrieben:Kosten pro Partei normal mind. 8 Mio $, wegen der langen Zeit aber ein vielfaches höher,
Tatsächlich weiß niemand, welche Kosten den Parteien entstanden sind. Auch wenn der Journalist sich noch so sehr echauffiert.
G.Rasheimer hat geschrieben:Klage abgewiesen …....Kosten für den Beklagten xx Mio $
Genau. Präzise X Mio $.
Stellt sich nur noch die Frage: Kanadische oder US-Dollar?
Die Kosten sind nicht bekannt. Auch wenn sich der Reporter noch so aufplustert.

Und es ist nicht bekannt, ob Kanada als Beklagter diese unbekannten Kosten überhaupt trägt. Das Schiedsgericht hat über die Kostentragungspflicht nämlich noch gar nicht entschieden. Bei einer wegen Unzuständigkeit abgewiesenen Klage trägt normalerweise der Kläger die Kosten beider Parteien.
G.Rasheimer hat geschrieben: doch ja …...sehr einträgliches Geschäftsmodell, diese Schiedsgerichte,
Ist das jetzt eine Kritik an TTIP? Ob die Klage vor einem staatlichen Gericht stattfindet oder einem Schiedsgericht, macht das für diesen Punkt einen Unterschied? Ich denke die Anwaltskosten dürften bei einem solchen Fall vor einem staatlichen Gericht eher höher sein. So oder so, es werden Rechtskosten anfallen. Wer den Anwälten ihr Einkommen missgönnt, sollte sich lieber ansehen, wie die Staaten die Rechtsdienstleistungen bei den Anwaltschaften und die Ausbildung bei den staatlichen Bildungseinrichtungen monopolisiert haben.
G.Rasheimer hat geschrieben: es gibt auch schon Fonds die Klagen vorfinanzieren,
gegen entsprechende „Gewinnbeteiligung" natürlich.
1. Das machen die auch bei Klagen in Deutschland.
2. Wo ist da das Problem? Bist Du allgemein dagegen, dass Menschen gegen Unrecht klagen können?
G.Rasheimer hat geschrieben: Jetzt muss man nur noch einen Deppen/Staat finden,
der in EINEM Abkommen mit 10000.. tausend potenziellen Klägern,
eben genau diese Gerichtsbarkeit vereinbart.
Im vorliegenden Fall war diese Gerichtsbarkeit aber gar nicht vereinbart. Die Klage wurde wegen UNZUSTÄNDIGKEIT abgewiesen.
G.Rasheimer hat geschrieben: Für Unternehmen und kleinere Handelsabkommen ist diese Schiedsgerichtsbarkeit
noch akzeptabel, keine Frage,
Wieso das plötzlich? Und was ist ein "kleineres Handelsabkommen"?

Also der Fall ist echt ein sehr gutes Beispiel für... äh ... ja, wofür eigentlich?

Gruß, Daddeldu
G.Rasheimer
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Re: Sehr gutes Beispiel

Beitrag von G.Rasheimer »

Daddeldu » Fr 23. Okt 2015, 17:12 hat geschrieben:Der Fall - hier noch mal der Link: http://finanzmarktwelt.de/ttip-die-detr ... opa-11847/ - ist ein sehr gutes Beispiel.
.........
...... für... äh ... ja, wofür eigentlich?
Gruß, Daddeldu
.......keine Schiedsgerichte mit TTIP zu vereinbaren
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Re: TTIP - Transatlantic Trade and Investment Partnership

Beitrag von unity in diversity »

Adam Smith » Fr 23. Okt 2015, 14:09 hat geschrieben: Dann sind alle Handelsabkommen der BRD untragbar. Denn das Verfahren der Schiedsgerichte soll Deutschland unter Adenauer erfunden haben.
Soll?
Private Schiedsgerichte urteilen nicht im Namen des Volkes.
Deshalb müssen Gabriels und Merkels Aktivitäten vom Bundesamt für Verfassungsschutz und das Vertragsmachwerk vom Bundesverfassungsgericht auf Verfassungsfeindlichkeit überprüft werden.
Sofern es in Deutschland eine unabhängige, souveräne Justiz gibt.
Das BKA wäre auch noch einzuschalten.
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Re: TTIP - Transatlantic Trade and Investment Partnership

Beitrag von moderliese »

3x schwarzer Kater » Fr 23. Okt 2015, 14:36 hat geschrieben:
Du hast wirklich wenig Ahnung was das angeht, oder?
Meine Ahnung sagt mir dass bei ISDS die Bürger über den Tisch gezogen werden, das genügt.
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Re: TTIP - Transatlantic Trade and Investment Partnership

Beitrag von Orwellhatterecht »

Realist2014 » Do 22. Okt 2015, 08:52 hat geschrieben:
Viellicht sollte man die zwei Themen trennen.

TTIP ist positiv zu sehen- das Thema Schiedsgerichte ist aber kritisch und muss separat im Interesse der europäischen Staaten gelöst werden.


Dabei sollte sich jeder mal die Frage stellen, für wen TTIP positiv zu sehen ist. Für uns Arbeitnehmer kann ich bislang nichts positives entdecken.
Die Großen hören auf zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen!“
(Friedrich Schiller)
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Re: TTIP - Transatlantic Trade and Investment Partnership

Beitrag von unity in diversity »

Orwellhatterecht » Sa 24. Okt 2015, 14:31 hat geschrieben:


Dabei sollte sich jeder mal die Frage stellen, für wen TTIP positiv zu sehen ist. Für uns Arbeitnehmer kann ich bislang nichts positives entdecken.
Nicht nur.
Der Mittelstand sieht das einseitige Unfreihandelsabkommen auch kritisch.
Hatte ich schon mal verlinkt.
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Re: TTIP - Transatlantic Trade and Investment Partnership

Beitrag von frems »

Orwellhatterecht » Sa 24. Okt 2015, 15:31 hat geschrieben:


Dabei sollte sich jeder mal die Frage stellen, für wen TTIP positiv zu sehen ist. Für uns Arbeitnehmer kann ich bislang nichts positives entdecken.
Sichere Jobs, niedrigere Preise, mehr Transparenz. Die positiven Effekte dürften sich natürlich in Grenzen halten, wenn nationalistische Protektionisten einen Markt nach dem anderen ausklammern wollen und der widerlichen Versuchung unterliegen, daß eine abgeschottene Industrie prosperieren könnte.
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Re: TTIP - Transatlantic Trade and Investment Partnership

Beitrag von frems »

Adam Smith » Fr 23. Okt 2015, 15:09 hat geschrieben: Dann sind alle Handelsabkommen der BRD untragbar. Denn das Verfahren der Schiedsgerichte soll Deutschland unter Adenauer erfunden haben.
Das darfst Du den Schutzzöllnern doch nicht sagen. Die haben irgendeine romantische Vorstellung von rein nationalen Volkswirtschaften, die nun der böse Ami angreifen möchte. So ähnlich wie die Schlümpfe und Gargamel. Da hört es dann aber auch schon wieder auf.
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Re: TTIP - Transatlantic Trade and Investment Partnership

Beitrag von moderliese »

frems » Sa 24. Okt 2015, 16:05 hat geschrieben: Sichere Jobs, niedrigere Preise, mehr Transparenz. Die positiven Effekte dürften sich natürlich in Grenzen halten, wenn nationalistische Protektionisten einen Markt nach dem anderen ausklammern wollen und der widerlichen Versuchung unterliegen, daß eine abgeschottene Industrie prosperieren könnte.
:p Das mit der Transparenz macht TTIP ja eindruchsvoll vor.
Sag mal, willst du uns verarschen? Wer soll dir das glauben? Sichere Jobs durch TTIP? Das ist geradezu bizarr lächerlich. Mehr Transparenz durch TTIP? Das Gegenteil ist der Fall.
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Re: TTIP - Transatlantic Trade and Investment Partnership

Beitrag von moderliese »

frems » Sa 24. Okt 2015, 16:08 hat geschrieben: Das darfst Du den Schutzzöllnern doch nicht sagen. Die haben irgendeine romantische Vorstellung von rein nationalen Volkswirtschaften, die nun der böse Ami angreifen möchte. So ähnlich wie die Schlümpfe und Gargamel. Da hört es dann aber auch schon wieder auf.
Hoecker du bist raus. Rumms, ab in die Tonne, wer so "argumentiert" will weder Diskussion noch Konsens.
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Re: TTIP - Transatlantic Trade and Investment Partnership

Beitrag von frems »

moderliese » Sa 24. Okt 2015, 16:40 hat geschrieben: :p Das mit der Transparenz macht TTIP ja eindruchsvoll vor.
Sag mal, willst du uns verarschen? Wer soll dir das glauben? Sichere Jobs durch TTIP? Das ist geradezu bizarr lächerlich. Mehr Transparenz durch TTIP? Das Gegenteil ist der Fall.
Ich halte mich lieber an die Fakten. Wer nur Dinge "glauben" bzw. sich wünschen möchte, den möchte ich nicht aufhalten. Soll doch jeder mit seiner Weltanschauung glücklich werden. Mir sind nachweisbare Tatsachen eben lieber als Hirngespinste von haßzerfressenen Aluhutträgern. Ist doch nicht verboten.
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Re: TTIP - Transatlantic Trade and Investment Partnership

Beitrag von Tom Bombadil »

Yo, die mexikanischen Bauern haben auch sehr stark vom ebenso angepriesenen Handelsabkommen mit den USA profitiert. Nicht.

Gegen Freihandel und Harmonisierung von Standards ist nichts einzuwenden, "Investorenschutz" und Willkürtribunale braucht kein Mensch.
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Re: TTIP - Transatlantic Trade and Investment Partnership

Beitrag von frems »

Tom Bombadil » Sa 24. Okt 2015, 16:50 hat geschrieben:Yo, die mexikanischen Bauern haben auch sehr stark vom ebenso angepriesenen Handelsabkommen mit den USA profitiert. Nicht.

Gegen Freihandel und Harmonisierung von Standards ist nichts einzuwenden, "Investorenschutz" und Willkürtribunale braucht kein Mensch.
Die armen Bauern, die nun in der Automobilbranche arbeiten und sich nicht mehr die Knochen kaputt machen müssen und mehr verdienen. Die Ursachen waren da aber viel mehr etatistische Subventionen und nicht die Abschaffung von behördlicher Willkür, die insb. in Deutschland viele Anhänger hat.
Labskaus!

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Re: TTIP - Transatlantic Trade and Investment Partnership

Beitrag von Adam Smith »

Tom Bombadil » Sa 24. Okt 2015, 16:50 hat geschrieben:Yo, die mexikanischen Bauern haben auch sehr stark vom ebenso angepriesenen Handelsabkommen mit den USA profitiert. Nicht.

Gegen Freihandel und Harmonisierung von Standards ist nichts einzuwenden, "Investorenschutz" und Willkürtribunale braucht kein Mensch.
Demnach ist es also schlecht, dass Deutschland nur noch wenige Bauern hat?
Das ist Kapitalismus:

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Re: TTIP - Transatlantic Trade and Investment Partnership

Beitrag von Tom Bombadil »

frems » Sa 24. Okt 2015, 16:55 hat geschrieben:Die armen Bauern, die nun in der Automobilbranche arbeiten und sich nicht mehr die Knochen kaputt machen müssen und mehr verdienen.
Und wenn sie nicht gestorben sind...:
Zwar hätten die Exporte zugenommen, aber das Lohnniveau habe sogar noch unter dem Stand von 1994 gelegen, die Zahl der unter der Armutsgrenze lebenden Mexikaner steige stetig an. [..]
Denn in den Fabriken nahe der Grenze zu den USA – durch die übrigens entsprechend viele Arbeitsplätze in den USA vernichtet wurden – seien viel weniger Stellen geschaffen worden, als zugleich in der Landwirtschaft verschwanden. Inzwischen sind nicht einmal mehr die so genannten Maquiladoras, in denen Mexikaner zu Hungerlöhnen Waren für den US-Markt produzieren, ein Beschäftigungsmotor, denn längst haben die noch billigeren Fabriken in China und anderen ostasiatischen Ländern ihnen den Rang abgelaufen.
Hat also irgendjemand etwas durch Nafta gewonnen? Die Antwort lautet: ja, Investoren und Konzerne.
http://www.taz.de/!5051711/

Drogen statt Mais: http://www.ipsnews.net/2014/01/drugs-di ... all-farms/
Zuletzt geändert von Tom Bombadil am Samstag 24. Oktober 2015, 17:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: TTIP - Transatlantic Trade and Investment Partnership

Beitrag von moderliese »

frems » Sa 24. Okt 2015, 16:44 hat geschrieben: Ich halte mich lieber an die Fakten. Wer nur Dinge "glauben" bzw. sich wünschen möchte, den möchte ich nicht aufhalten. Soll doch jeder mit seiner Weltanschauung glücklich werden. Mir sind nachweisbare Tatsachen eben lieber als Hirngespinste von haßzerfressenen Aluhutträgern. Ist doch nicht verboten.
Welche Fakten? Dass man Lebensmittel mit genmanipulierten Pflanzen nicht als solche kennzeichnen will? Ist das dein mehr an Transparenz? Oder dass man im Geheimen über die Zukunft der Bürger verhandelt? Ist vielleicht das dein mehr an Transparenz? Oder dass ich mit meinen Steuern für irgend etwas zahle weil es ein geheimes, nicht legitimiertes Schiedsgericht so entschieden hat? Ist das dein billigerer Preis für mich?
Oder dass mein Arbeitslohn nicht mehr steigt weil mein Tarifvertrag als Handelshemmnis eingestuft worden ist?
Ist das mein sicherer Arbeitsplatz? Bullshit, ich wünsche euch Freimarktfetischisten die Pest an den Hals.
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Re: TTIP - Transatlantic Trade and Investment Partnership

Beitrag von moderliese »

Adam Smith » Sa 24. Okt 2015, 16:59 hat geschrieben: Demnach ist es also schlecht, dass Deutschland nur noch wenige Bauern hat?
Korrekt.
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Re: TTIP - Transatlantic Trade and Investment Partnership

Beitrag von Orwellhatterecht »

frems » Sa 24. Okt 2015, 15:55 hat geschrieben: Die armen Bauern, die nun in der Automobilbranche arbeiten und sich nicht mehr die Knochen kaputt machen müssen und mehr verdienen. Die Ursachen waren da aber viel mehr etatistische Subventionen und nicht die Abschaffung von behördlicher Willkür, die insb. in Deutschland viele Anhänger hat.

Du solltest den ehemaligen mexikanischen Bauern schon überzeugend sagen, dass sie nunmehr "reich" sind, bisher wissen die es nämlich noch nicht. Auch über die Art der Behausung kann man durchaus differenzierter Meinung sein, auch wenn es heisst, "... andere Länder, andere Sitten...".

http://www.arte.tv/de/die-sklaven-des-f ... 75742.html

Sage einem Sklaven tagtäglich, er sei ein König, wenn Du (grosses) Glück hast, glaubt er es Dir vielleicht irgendwann. Doch wehe Dir, wenn nicht !
Die Großen hören auf zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen!“
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Re: TTIP - Transatlantic Trade and Investment Partnership

Beitrag von Adam Smith »

Tom Bombadil » Sa 24. Okt 2015, 17:05 hat geschrieben: Und wenn sie nicht gestorben sind...:
Zwar hätten die Exporte zugenommen, aber das Lohnniveau habe sogar noch unter dem Stand von 1994 gelegen, die Zahl der unter der Armutsgrenze lebenden Mexikaner steige stetig an. [..]
Denn in den Fabriken nahe der Grenze zu den USA – durch die übrigens entsprechend viele Arbeitsplätze in den USA vernichtet wurden – seien viel weniger Stellen geschaffen worden, als zugleich in der Landwirtschaft verschwanden. Inzwischen sind nicht einmal mehr die so genannten Maquiladoras, in denen Mexikaner zu Hungerlöhnen Waren für den US-Markt produzieren, ein Beschäftigungsmotor, denn längst haben die noch billigeren Fabriken in China und anderen ostasiatischen Ländern ihnen den Rang abgelaufen.
Hat also irgendjemand etwas durch Nafta gewonnen? Die Antwort lautet: ja, Investoren und Konzerne.
http://www.taz.de/!5051711/

Drogen statt Mais: http://www.ipsnews.net/2014/01/drugs-di ... all-farms/
Das BIP pro Kopf erhöht sich in Mexiko stetig. Übrigens ist die Bevölkerung seit 1995 stark gewachsen. Allein aus dem Grund könnte es mehr Arme geben.
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Re: TTIP - Transatlantic Trade and Investment Partnership

Beitrag von frems »

Tom Bombadil » Sa 24. Okt 2015, 17:05 hat geschrieben: Und wenn sie nicht gestorben sind...:/
Es sind ja nicht nur Jobs in der Automobilbranche entstanden, auch wenn es ein sehr prominentes, vorbildliches Beispiel ist. Für den Drogenkrieg kann man schlecht ein einziges Handelsabkommen verantwortlich machen. Der Verweis auf Nafta ist sowieso etwas fragwürdig, wenn man die Grundlagen und Rahmenbedingungen ignoriert. Wieso soll man eine Randerscheinung eines Handelsabkommen herauspicken und gleichzeitig a) zig Abkommen Deutschlands ignorieren und b) die angestrebten Inhalte von TTIP? Warum ignoriert man die wirtschaftliche Entwicklung Mexikos sowie die Demographie, die Korruption oder den besagten Drogenkrieg? Mit so einer selektiven Zahlenpickerei kann man jedes gewünschte Ergebnis bekommen. Frage ist, woher der Wunsch kommt.
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Re: TTIP - Transatlantic Trade and Investment Partnership

Beitrag von Tom Bombadil »

frems » Sa 24. Okt 2015, 17:12 hat geschrieben:Es sind ja nicht nur Jobs in der Automobilbranche entstanden, auch wenn es ein sehr prominentes, vorbildliches Beispiel ist.
Das Zitat nicht gelesen? "Denn in den Fabriken nahe der Grenze zu den USA – durch die übrigens entsprechend viele Arbeitsplätze in den USA vernichtet wurden – seien viel weniger Stellen geschaffen worden, als zugleich in der Landwirtschaft verschwanden."
Für den Drogenkrieg kann man schlecht ein einziges Handelsabkommen verantwortlich machen.
Macht ja auch niemand, aber es ist ein großer Grund dafür, dass Bauern jetzt lieber Drogen statt Mais anbauen.
Der Verweis auf Nafta ist sowieso etwas fragwürdig, wenn man die Grundlagen und Rahmenbedingungen ignoriert.
Da die Grundlagen und Rahmenbedingungen "top secret" sind, muss man sich eben an dem orientieren, was multinationale Konzerne und Investoren bisher ausgekaspert haben, um noch mehr Rendite aus den Menschen zu saugen.

Netto seien in den zehn Jahren 750 000 Arbeitsplätz verloren gegangen. Auch das Wirtschaftswachstum bleibe seit Gründung der Nafta mit durchschnittlich etwa 1,6 Prozent pro Jahr deutlich hinter den Erwartungen zurück.
Die großen Verlierer des Freihandelsabkommens sind die Bauern. Die mexikanischen Landwirte können mit den hoch subventionierten Produkten, die zollfrei oder zollerleichtert ins Land kommen, nicht konkurrieren. Seit 1994 fiel so zum Beispiel der Preis für Mais um 70 Prozent.
Wie wichtig das Thema für Mexiko ist, belegt ein Blick auf die Zahlen: In dem lateinamerikanischen Land sind rund 25 Millionen Menschen – ein Viertel der Bevölkerung – von der Landwirtschaft abhängig. Allein drei Millionen mexikanische Bauern haben ihre Betriebe aufgeben müssen und wurden zu Slumbewohnern. Andere versuchten ihr Glück als illegale Tagelöhner in den USA. Während in Mexiko selbst die Mangelernährung
und die Armut der Familien weiter steigen.

http://www.arte.tv/de/die-sklaven-des-f ... 75742.html

Kann man natürlich einfach ignorieren, ist ja weit weg.
Zuletzt geändert von Tom Bombadil am Samstag 24. Oktober 2015, 17:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: TTIP - Transatlantic Trade and Investment Partnership

Beitrag von frems »

Tom Bombadil » Sa 24. Okt 2015, 17:23 hat geschrieben: Das Zitat nicht gelesen? "Denn in den Fabriken nahe der Grenze zu den USA – durch die übrigens entsprechend viele Arbeitsplätze in den USA vernichtet wurden – seien viel weniger Stellen geschaffen worden, als zugleich in der Landwirtschaft verschwanden."


Macht ja auch niemand, aber es ist ein großer Grund dafür, dass Bauern jetzt lieber Drogen statt Mais anbauen.


Da die Grundlagen und Rahmenbedingungen "top secret" sind, muss man sich eben an dem orientieren, was multinationale Konzerne und Investoren bisher ausgekaspert haben, um noch mehr Rendite aus den Menschen zu saugen.

Netto seien in den zehn Jahren 750 000 Arbeitsplätz verloren gegangen. Auch das Wirtschaftswachstum bleibe seit Gründung der Nafta mit durchschnittlich etwa 1,6 Prozent pro Jahr deutlich hinter den Erwartungen zurück.
Die großen Verlierer des Freihandelsabkommens sind die Bauern. Die mexikanischen Landwirte können mit den hoch subventionierten Produkten, die zollfrei oder zollerleichtert ins Land kommen, nicht konkurrieren. Seit 1994 fiel so zum Beispiel der Preis für Mais um 70 Prozent.
Wie wichtig das Thema für Mexiko ist, belegt ein Blick auf die Zahlen: In dem lateinamerikanischen Land sind rund 25 Millionen Menschen – ein Viertel der Bevölkerung – von der Landwirtschaft abhängig. Allein drei Millionen mexikanische Bauern haben ihre Betriebe aufgeben müssen und wurden zu Slumbewohnern. Andere versuchten ihr Glück als illegale Tagelöhner in den USA. Während in Mexiko selbst die Mangelernährung
und die Armut der Familien weiter steigen.

http://www.arte.tv/de/die-sklaven-des-f ... 75742.html

Kann man natürlich einfach ignorieren, ist ja weit weg.
Daß Europa und Mexiko andere Rahmenbedingungen haben, kann jeder selbst nachschlagen. Dauert auch nicht lange. Nafta ist noch immer ein recht unglückliches Beispiel, da es trotz der Subventionspolitik unterm Strich für alle Beteiligten Vorteile bringt. Daß es im Einzelfall auch nachteilig sein kann, gehört zur Marktwirtschaft dazu. Unser Primärsektor ist ja auch geschrumpft. Kann man natürlich schlecht finden und fordern, daß ein BMW in Württemberg das Doppelte kosten soll, damit Mercedes geschützt wird.
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Re: TTIP - Transatlantic Trade and Investment Partnership

Beitrag von Tom Bombadil »

frems » Sa 24. Okt 2015, 17:35 hat geschrieben:Nafta ist noch immer ein recht unglückliches Beispiel, da es trotz der Subventionspolitik unterm Strich für alle Beteiligten Vorteile bringt.
Gibt es dafür irgendwelche Nachweise? Insbesondere der Part "für alle" würde mich stark interessieren.
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Re: TTIP - Transatlantic Trade and Investment Partnership

Beitrag von frems »

Tom Bombadil » Sa 24. Okt 2015, 17:58 hat geschrieben: Gibt es dafür irgendwelche Nachweise? Insbesondere der Part "für alle" würde mich stark interessieren.
Mexiko, Kanada und die USA können austreten, wenn sie sich mehr Nach- als Vorteile versprechen. Tun sie aber nicht. Irgendein "Das Wachstum legte zu, aber nicht ganz so hoch wie erwartet" ist isoliert auf ein Abkommen betrachtet auch wenig förderlich. Ehrlich gesagt habe ich aber keine Lust nun schlichte Grundlagen eines Abkommens zu erklären, auf das sich Freiheitsgegner eingeschossen haben, weil sie mal herausfanden, daß es lokal temporäre Probleme gab. Die lagen bloß noch immer an der Subventionspolitik der USA und nicht am Abbau von Bürokratie. Und genau letzteres wollen die Protektionisten ja um jeden Preis verhindern. Warum auch immer. Genau so können wir über den Deutschen Zollverein oder den innereuropäischen Freihandel sprechen. Letzterer wäre eh eher geeignet als der Verweis auf Nafta. Ist es denn so schwer zu akzeptieren, daß es schon zig Handelsabkommen gibt ohne daß sie Welt für Deutschland unterging? Ein Großteil unseres Wohlstandes beruht darauf, daß wir Waren exportieren und zugleich auf Importe angewiesen sind.
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Re: TTIP - Transatlantic Trade and Investment Partnership

Beitrag von Tom Bombadil »

Wie schon gesagt: ich habe nichts gegen faire Handelsabkommen.
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Re: TTIP - Transatlantic Trade and Investment Partnership

Beitrag von Adam Smith »

Tom Bombadil » Sa 24. Okt 2015, 18:08 hat geschrieben:Wie schon gesagt: ich habe nichts gegen faire Handelsabkommen.
Wenn für alle die gleichen Regeln gelten ist ein Handelsabkommen fair.
Das ist Kapitalismus:

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Re: TTIP - Transatlantic Trade and Investment Partnership

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Adam Smith » Sa 24. Okt 2015, 17:10 hat geschrieben: Wenn für alle die gleichen Regeln gelten ist ein Handelsabkommen fair.
Richtig.
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