Dmitrij Gudkow und das Ende des Parlamentarismus in Russland

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Yossarian
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Re: Dmitrij Gudkow und das Ende des Parlamentarismus in Russ

Beitrag von Yossarian »

Korruption ist nur ein Symptom, das Problem ist der Auf- und Ausbau autoritärer Strukturen ( eigentlich zu harmlos, totalitär wäre der richtige Ausdruck).
Zuletzt geändert von Yossarian am Do 15. Okt 2015, 11:47, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn ich einen Vogel sehe der wie eine Ente watschelt und wie eine Ente schwimmt und wie eine Ente quakt dann nenne ich ihn eine Ente. Und wenn der Vogel dementiert eine Ente zu sein ist es eine russische Ente.
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harry52
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Re: Dmitrij Gudkow und das Ende des Parlamentarismus in Russ

Beitrag von harry52 »

Gerhard XV » Di 6. Okt 2015, 17:15 hat geschrieben:http://www.deutschlandfunk.de/russland- ... _id=332929

Prägt euch das Gesicht gut ein. Dieses Foto wird wohl eins der letzten sein, das diesen Mann lebendig zeigt.
Man weiß ja, wie Putin mit politischen Gegnern umzugehen pflegt. :(
Jedes Land, dass nicht von unfehlbaren Göttern oder Führern regiert wird,

tut gut daran Kritiker, Oppositionelle, Kreative mit Verbesserungsvorschlägen ... anzuhören und nicht mundtot zu machen.

Hätten Naturwissenschaftler immer alle anderen Naturwissenschaftler mundtot gemacht, die etwas verbessern wollten, dann würden wir immer noch leben wie unsere nächsten Verwandten, die Schimpansen. Schade, dass so viele Russen nicht verstehen, wie man ein Land gut regiert und ganz bitter ist, dass man Angst haben muss, wenn man nur einfach mal etwas schlauer ist als Putin und was verbessern will.

Ganz bitter!
Zuletzt geändert von harry52 am Do 15. Okt 2015, 12:12, insgesamt 1-mal geändert.
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
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schokoschendrezki
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Re: Dmitrij Gudkow und das Ende des Parlamentarismus in Russ

Beitrag von schokoschendrezki »

harry52 » Do 15. Okt 2015, 12:06 hat geschrieben: Jedes Land, dass nicht von unfehlbaren Göttern oder Führern regiert wird,

tut gut daran Kritiker, Oppositionelle, Kreative mit Verbesserungsvorschlägen ... anzuhören und nicht mundtot zu machen.

Hätten Naturwissenschaftler immer alle anderen Naturwissenschaftler mundtot gemacht, die etwas verbessern wollten, dann würden wir immer noch leben wie unsere nächsten Verwandten, die Schimpansen.
Das Problem ist nur, dass ein nicht unbeträchtlicher Anteil der russischen Bevölkerung genau eines unter keinen Umständen will: Größere Veränderungen. Wenn das nicht so wäre, hätte man Putin auf die eine oder andere Art schon lange beseitigt. Wenn nicht durch das Volk in Wahlen dann durch die Elite-Zirkel. Etwa auf das Jahr 2013 datiert man das, was als "Konservative Wende" in Russland bekannt ist.
Putin selbst drückte es so aus:
Die Welt entwickelt sich immer widersprüchlicher und dynamischer. Unter diesen Bedingungen wächst die historische Verantwortung Russlands. Nicht nur als einer der wichtigsten Garanten globaler und regionaler Stabilität, sondern als Staat, der konsequent seine Werte verteidigt. Wir wissen, dass immer mehr Menschen in der Welt unsere Position teilen, traditionelle Werte zu verteidigen, die über Jahrtausende die geistige und moralische Grundlage der Zivilisation gelegt haben: Die traditionelle Familie, ursprüngliches menschliches Leben, religiöses Leben, das nicht nur auf materiellen Werten beruht, sondern auch auf geistigen, auf Humanismus und Vielfalt. Natürlich ist das eine konservative Haltung. Aber, um mit Nikolaj Berdjajew zu sprechen: Der Sinn des Konservatismus besteht nicht darin, die Bewegung nach vorne und nach oben zu bremsen, sondern die Bewegung nach hinten und nach unten zu verhindern, zu chaotischer Finsternis und der Urgesellschaft.
Die Frage ist, ob eine solche konservative Wende "von oben" wie in Russland tatsächlich eine so radikal andere Gesellschaft konstituiert wie eine konservative Wende durch demokratische Wahlen in Ungarn 2006, leider sehr sehr wahrscheinlich in Kürze in Polen und möglicherweise bald in Frankreich.
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Re: Dmitrij Gudkow und das Ende des Parlamentarismus in Russ

Beitrag von DarkLightbringer »

schokoschendrezki » Donnerstag 15. Oktober 2015, 13:03 hat geschrieben:
Das Problem ist nur, dass ein nicht unbeträchtlicher Anteil der russischen Bevölkerung genau eines unter keinen Umständen will: Größere Veränderungen. Wenn das nicht so wäre, hätte man Putin auf die eine oder andere Art schon lange beseitigt. Wenn nicht durch das Volk in Wahlen dann durch die Elite-Zirkel. Etwa auf das Jahr 2013 datiert man das, was als "Konservative Wende" in Russland bekannt ist.
Putin selbst drückte es so aus:

Die Frage ist, ob eine solche konservative Wende "von oben" wie in Russland tatsächlich eine so radikal andere Gesellschaft konstituiert wie eine konservative Wende durch demokratische Wahlen in Ungarn 2006, leider sehr sehr wahrscheinlich in Kürze in Polen und möglicherweise bald in Frankreich.
In einer Demokratie kann man sich mal verwählen, in einer Diktatur nicht.
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Re: Dmitrij Gudkow und das Ende des Parlamentarismus in Russ

Beitrag von schokoschendrezki »

DarkLightbringer » Do 15. Okt 2015, 16:13 hat geschrieben: In einer Demokratie kann man sich mal verwählen, in einer Diktatur nicht.
Russland ist aber nach übereinstimmender Meinung einer Mehrheit von Politiologen keine Diktatur sondern eine Autokratie. Für einen einzelnen Oppositionellen macht das kaum einen Unterschied - bzw. zur Unterdrückung durch die Regierung kommt sogar noch die eigene Isolation in der Mehrheit hinzu. Aber eben diese Mehrheit in Russland befindet sich mit der Regierung im großen und ganzen in Übereinstimmung. Und eben der Fall Ungarn zeigt, dass eine ursprünglich demokratische Gesellschaft per absoluter Parlamentsmehrheit und nachfolgender Verfassungsänderung sich sehr wohl ohne äußere und innere Zwänge in Richtung Autokratie verändern kann.

Das soll alles andere als ein Plädoyer für das gegenwärtige Russland sein. Nur sollten fortschrittliche Menschen die Perspektive erweitern. Analysieren, was der tiefere Grund für Entwicklungen wie dort ist. Von der starren Fixierung auf diese eine Person loskommen.
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Re: Dmitrij Gudkow und das Ende des Parlamentarismus in Russ

Beitrag von DarkLightbringer »

schokoschendrezki » Donnerstag 15. Oktober 2015, 15:50 hat geschrieben: Russland ist aber nach übereinstimmender Meinung einer Mehrheit von Politiologen keine Diktatur sondern eine Autokratie. Für einen einzelnen Oppositionellen macht das kaum einen Unterschied - bzw. zur Unterdrückung durch die Regierung kommt sogar noch die eigene Isolation in der Mehrheit hinzu. Aber eben diese Mehrheit in Russland befindet sich mit der Regierung im großen und ganzen in Übereinstimmung. Und eben der Fall Ungarn zeigt, dass eine ursprünglich demokratische Gesellschaft per absoluter Parlamentsmehrheit und nachfolgender Verfassungsänderung sich sehr wohl ohne äußere und innere Zwänge in Richtung Autokratie verändern kann.

Das soll alles andere als ein Plädoyer für das gegenwärtige Russland sein. Nur sollten fortschrittliche Menschen die Perspektive erweitern. Analysieren, was der tiefere Grund für Entwicklungen wie dort ist. Von der starren Fixierung auf diese eine Person loskommen.
Russland ist besetzt, sagte ein Oppositionspolitiker vor einiger Zeit. Ich weiß zwar nicht, wie er das genau meinte, aber vermutlich ist damit die Dysfunktion der Zivilgesellschaft gemeint, die Bedeutungslosigkeit des Parlamentes, die Herrschaft von Mafia und Geheimdienst, die Gleichschaltung der Medien, der Schutz von Kriminellen, die Willkürjustiz, die Verneinung von Bürgerrechten und die Hetzjagd auf Oppositionelle.
Wer regiert Russland eigentlich - die Mafia? Und was würde wohl geschehen, wenn die hysterisierende Agitationsquelle abgeschaltet wird? Rumäniens Diktator Ceausesco hatte noch wenige Tage vor seinem Sturz angebliche 90 % Zustimmung.

Die fortschrittlichen Kräfte sollten sich weniger um Unterdrücker, Ursupatoren, Mafiosis und Tyrannen sorgen - sei es aus einem Stockholm-Syndrom heraus - sondern vielmehr um die Unterdrückten.

Die ungarische Jobbik wird von Moskau finanziert, so wie einzelne Parteien in allen wichtigen europäischen Ländern auch. Das ist eine neue Qualität im Schattenkrieg.
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Re: Dmitrij Gudkow und das Ende des Parlamentarismus in Russ

Beitrag von Vizegott »

Gerhard XV » Di 6. Okt 2015, 17:15 hat geschrieben:http://www.deutschlandfunk.de/russland- ... _id=332929

Prägt euch das Gesicht gut ein. Dieses Foto wird wohl eins der letzten sein, das diesen Mann lebendig zeigt.
Man weiß ja, wie Putin mit politischen Gegnern umzugehen pflegt. :(

Schade das es auch in Russland Menschen in der Regierung gibt die nicht zum Wohle des Landes arbeiten.

In der BRD ist das ja leider schon trauriger Alltag.
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Re: Dmitrij Gudkow und das Ende des Parlamentarismus in Russ

Beitrag von schokoschendrezki »

DarkLightbringer » So 18. Okt 2015, 20:22 hat geschrieben: Russland ist besetzt, sagte ein Oppositionspolitiker vor einiger Zeit. Ich weiß zwar nicht, wie er das genau meinte, aber vermutlich ist damit die Dysfunktion der Zivilgesellschaft gemeint, die Bedeutungslosigkeit des Parlamentes, die Herrschaft von Mafia und Geheimdienst, die Gleichschaltung der Medien, der Schutz von Kriminellen, die Willkürjustiz, die Verneinung von Bürgerrechten und die Hetzjagd auf Oppositionelle.
Korrekt. Aber ebenso wie in Teilen Süditaliens ist dieser Zustand nicht etwa gewaltsam aufoktroyiert sondern populärer Konsens. Und nicht nur in Süditalien. Das ist der entscheidende - und leider sehr pessimistisch stimmende Punkt : Die Dysfunkion der Zivilgesellschaft ist ein globales Problem. Putin-Fans jeglichen Alters wollen einen Helden im Regierungsamt, türkische Nationalisten einen Superpräsidenten, Fussballfans einen Superclub oder eine Supernationalmannschaft usw. usf. Nur eine MInderheit will selbst eine unkonventionelle eigene Meinung vertreten. So widersrpüchlich es klingt, aber Demokratie heute, ernst genommen, bedeutet vielfach, Demokratie abzuschaffen.
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Re: Dmitrij Gudkow und das Ende des Parlamentarismus in Russ

Beitrag von DarkLightbringer »

schokoschendrezki » Sonntag 18. Oktober 2015, 20:27 hat geschrieben: Korrekt. Aber ebenso wie in Teilen Süditaliens ist dieser Zustand nicht etwa gewaltsam aufoktroyiert sondern populärer Konsens. Und nicht nur in Süditalien. Das ist der entscheidende - und leider sehr pessimistisch stimmende Punkt : Die Dysfunkion der Zivilgesellschaft ist ein globales Problem. Putin-Fans jeglichen Alters wollen einen Helden im Regierungsamt, türkische Nationalisten einen Superpräsidenten, Fussballfans einen Superclub oder eine Supernationalmannschaft usw. usf. Nur eine MInderheit will selbst eine unkonventionelle eigene Meinung vertreten. So widersrpüchlich es klingt, aber Demokratie heute, ernst genommen, bedeutet vielfach, Demokratie abzuschaffen.
Natürlich, die Leute wollen Gesichter, Symbole und eine dynamische Geschichte. Sowas wie Churchill mit Zigarre und dem Victory-Zeichen. Die Frage ist immer, wofür steht etwas und nein, nicht alles ist genau das gleiche.
In Neapel gab es schon ausführliche Proteste gegen die Mafia, es gibt auch bekannte Gesichter von Mafia-Jägern, die durchaus eine gewisse Popularität erreichen.
Auf Sizilien ging ein einzelner Lokalreporter täglich auf Sendung, ein Mann mit markantem Schnauzbart, der der Mafia offen den Kampf ansagte.
Im Sendegebiet von "Telejato" hat sein Mut schon viel bewirkt. Maniaci sagt, 90 Prozent der Geschäftsinhaber zahlen kein Schutzgeld mehr, das pizzo. Der Reporter erklärt, er habe sich das Vertrauen der Zuschauer erarbeitet: "Partinico hat 32.000 Einwohner, und wir haben 32.000 Informanten", so Maniaci. "Wenn ein Auto brennt, rufen sie nicht die Feuerwehr, sondern mich, und ich rufe dann die Feuerwehr."
http://www.dw.com/de/ein-sizilianischer ... a-16880223

Es spricht also nichts gegen den dynamischen Ausdruck und das Prinzip, die Frage ist nur, auf welcher Seite.
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Re: Dmitrij Gudkow und das Ende des Parlamentarismus in Russ

Beitrag von Verr »

vieleicht haben wir ja schon putin zar von b. jelzins gnaden als herrscher.

wer weiß. fahr mal einer selbst hin.
diese nachichten sind doch hinten und vorne falsch und verlogen.
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Re: Dmitrij Gudkow und das Ende des Parlamentarismus in Russ

Beitrag von Rautenberger »

Alexyessin » Mo 12. Okt 2015, 15:38 hat geschrieben:
Wieso denn nicht. Korruption ist ja eben auch ein Problem für Russland selbst, ob für Putin oder nicht. Ansich ist die Idee gut Information bzgl. Korruption eben an die Schaltstelle weiterzugeben. Meint er es ernst mit der Korruptionsbekämpfung hat er Material - meint er es nicht ernst wird ihm das immer vor die Nase gehalten.
Das halte ich für absolut absurd. Korruption ist integraler Bestandteil des Putin-Systems. Es gibt genügend Hinweise darauf, dass sich die Leute in Putins Umfeld und wahrscheinlich auch er selbst an der Staatskasse bedienen. Würde Putin konsequent die Korruption abschaffen wollen, müsste er sich selbst abschaffen. Deshalb ist von diesem System betreffend Korruptionsbekämpfung auch nichts zu erwarten. Alles, was als solche deklariert wird, ist entweder politisch motiviert oder Kosmetik, um der Öffentlichkeit vorzugaukeln, man würde gegen Korruption vorgehen.
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Re: Dmitrij Gudkow und das Ende des Parlamentarismus in Russ

Beitrag von HugoBettauer »

schokoschendrezki » Do 15. Okt 2015, 15:50 hat geschrieben: Russland ist aber nach übereinstimmender Meinung einer Mehrheit von Politiologen keine Diktatur sondern eine Autokratie. Für einen einzelnen Oppositionellen macht das kaum einen Unterschied - bzw. zur Unterdrückung durch die Regierung kommt sogar noch die eigene Isolation in der Mehrheit hinzu. Aber eben diese Mehrheit in Russland befindet sich mit der Regierung im großen und ganzen in Übereinstimmung.
Das ist bei allen Formen so, solange sie halbwegs erfolgreich laufen. Also meistens bis kurz vor dem Ende. Daran kannst du eine Autokratie also nicht erkennen. In Deutschland ist eine Mehrheit auch im Großen und Ganzen mit Merkel zufrieden und wenn sich das mal nachhaltig ändern sollte, dauert es meist nicht bis zum nächsten Wahltag, bis die Regierung wechselt. Selbes in Venezuela, in Hitlerdeutschland, in Schweden oder in Belarus.
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Re: Dmitrij Gudkow und das Ende des Parlamentarismus in Russ

Beitrag von zollagent »

HugoBettauer » Di 20. Okt 2015, 21:49 hat geschrieben: Das ist bei allen Formen so, solange sie halbwegs erfolgreich laufen. Also meistens bis kurz vor dem Ende. Daran kannst du eine Autokratie also nicht erkennen. In Deutschland ist eine Mehrheit auch im Großen und Ganzen mit Merkel zufrieden und wenn sich das mal nachhaltig ändern sollte, dauert es meist nicht bis zum nächsten Wahltag, bis die Regierung wechselt. Selbes in Venezuela, in Hitlerdeutschland, in Schweden oder in Belarus.
Ein Regierungswechsel in Deutschland würde jedenfalls einfacher und undramatischer Verlaufen als in Russland, wo schon mal die Verfassung gebogen wurde, um die "richtige" Regierung einsetzen zu können.
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Re: Dmitrij Gudkow und das Ende des Parlamentarismus in Russ

Beitrag von schokoschendrezki »

schokoschendrezki » Do 15. Okt 2015, 15:50 hat geschrieben: Russland ist aber nach übereinstimmender Meinung einer Mehrheit von Politiologen keine Diktatur sondern eine Autokratie. Für einen einzelnen Oppositionellen macht das kaum einen Unterschied - bzw. zur Unterdrückung durch die Regierung kommt sogar noch die eigene Isolation in der Mehrheit hinzu. Aber eben diese Mehrheit in Russland befindet sich mit der Regierung im großen und ganzen in Übereinstimmung.
HugoBettauer » Di 20. Okt 2015, 21:49 hat geschrieben: Das ist bei allen Formen so, solange sie halbwegs erfolgreich laufen. Also meistens bis kurz vor dem Ende. Daran kannst du eine Autokratie also nicht erkennen. In Deutschland ist eine Mehrheit auch im Großen und Ganzen mit Merkel zufrieden und wenn sich das mal nachhaltig ändern sollte, dauert es meist nicht bis zum nächsten Wahltag, bis die Regierung wechselt. Selbes in Venezuela, in Hitlerdeutschland, in Schweden oder in Belarus.
Die weitgehende Übereinstimmung einer Mehrheit mit der Regierungspolitik ist nur das Kriteriun zur Unterscheidung einer Diktatur von einer Autokratie oder einer "gelenkten Demokratie". Für die Unterscheidung in die andere Richtung sind in Russland zwei Dinge wichtig: Die Kontrolle der zugelassenen Parteien und Abgeordneten durch Präsident und Regierungschef. Und die weigehende Kontrolle der Medien, insbesondere des Fernsehens.
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Re: Dmitrij Gudkow und das Ende des Parlamentarismus in Russ

Beitrag von DarkLightbringer »

Wenn das Regime den Volkswillen hinter sich weiß, müsste es nicht gegen einzelne Oppositionelle vorgehen. Man denke nur mal an die Darstellung Nemzows als "Alien" an Hausfassaden.
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Re: Dmitrij Gudkow und das Ende des Parlamentarismus in Russ

Beitrag von von Grimm »

DarkLightbringer » Mi 21. Okt 2015, 17:02 hat geschrieben:Wenn das Regime den Volkswillen hinter sich weiß, müsste es nicht gegen einzelne Oppositionelle vorgehen. Man denke nur mal an die Darstellung Nemzows als "Alien" an Hausfassaden.
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Re: Dmitrij Gudkow und das Ende des Parlamentarismus in Russ

Beitrag von schokoschendrezki »

DarkLightbringer » Mi 21. Okt 2015, 17:02 hat geschrieben:Wenn das Regime den Volkswillen hinter sich weiß, müsste es nicht gegen einzelne Oppositionelle vorgehen. Man denke nur mal an die Darstellung Nemzows als "Alien" an Hausfassaden.
Einen "Volkswillen" ... sowas gibts nicht. Es gibt ganz sachlich und empirisch feststellbare Zustimmungs- oder Ablehnungswerte. Und was die Situation von Oppositionellen wie Nemzow in einer Autokratie oder gelenkten Demokratie anbelangt, so hatte ich an anderer Stelle schon mal die Ansicht geäußert, dass ihre Situation in einer solchen Gesellschaft in gewisser Weise noch schwieriger ist als in einer gemäßigten Diktatur. Denn zur Unterdrückung durch die Regierenden kommen noch Isolation innerhalb und Verleumdungen durch die Mehrheitsgesellschaft.
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Re: Dmitrij Gudkow und das Ende des Parlamentarismus in Russ

Beitrag von HugoBettauer »

schokoschendrezki » Mi 21. Okt 2015, 15:54 hat geschrieben:
Die weitgehende Übereinstimmung einer Mehrheit mit der Regierungspolitik ist nur das Kriteriun zur Unterscheidung einer Diktatur von einer Autokratie oder einer "gelenkten Demokratie". Für die Unterscheidung in die andere Richtung sind in Russland zwei Dinge wichtig: Die Kontrolle der zugelassenen Parteien und Abgeordneten durch Präsident und Regierungschef. Und die weigehende Kontrolle der Medien, insbesondere des Fernsehens.
Diese Kriterien auf Italien angewandt ergeben ein interessantes Bild.
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Re: Dmitrij Gudkow und das Ende des Parlamentarismus in Russ

Beitrag von HugoBettauer »

DarkLightbringer » Mi 21. Okt 2015, 16:02 hat geschrieben:Wenn das Regime den Volkswillen hinter sich weiß, müsste es nicht gegen einzelne Oppositionelle vorgehen. Man denke nur mal an die Darstellung Nemzows als "Alien" an Hausfassaden.
Doch, das folgt daraus zwangsläufig. Wenn Regierung und weite Teile des Volkes sich einig sind über bestimmte Minderheiten, dann spricht nichts dagegen, dieser Haltung auch in der Tat zu folgen. Das ist in Ungarn ähnlich.
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Re: Dmitrij Gudkow und das Ende des Parlamentarismus in Russ

Beitrag von DarkLightbringer »

schokoschendrezki » Donnerstag 22. Oktober 2015, 08:56 hat geschrieben: Einen "Volkswillen" ... sowas gibts nicht. Es gibt ganz sachlich und empirisch feststellbare Zustimmungs- oder Ablehnungswerte. Und was die Situation von Oppositionellen wie Nemzow in einer Autokratie oder gelenkten Demokratie anbelangt, so hatte ich an anderer Stelle schon mal die Ansicht geäußert, dass ihre Situation in einer solchen Gesellschaft in gewisser Weise noch schwieriger ist als in einer gemäßigten Diktatur. Denn zur Unterdrückung durch die Regierenden kommen noch Isolation innerhalb und Verleumdungen durch die Mehrheitsgesellschaft.
Gut, dann heißt der frühere "Volkswillen" nun eben "Mehrheitsgesellschaft" und die frühere "Diktatur" nun "gelenkte Demokratie". Du bist sicher, dich als Reformer zu verstehen? Dein Humor oder Sinn für Wortspiele ähnelt zunehmend dem des Regimes.

Wenn die Kreml-Jugendorganisation Naschi Wehrsporterziehung im Ferienlager praktiziert oder symbolisch die Köpfe von Liberalen aufspießt, dann entspricht das vermutlich auch "sachlich und empirisch feststellbaren Zustimmungswerten".
Wie nennt sich jetzt Wehrsporterziehung - "russisch Lego"?

Kreml-Kritiker Boris Reitschuster über Putins Umfragewerte:
Die Beliebtheitsrate von Putin soll auf 90 Prozent gestiegen sein. Von diesem neuen Rekord berichtet zumindest das kremlnahe Umfrageinstitut WZIOM. Ich halte Meinungsumfragen in einer Diktatur für ziemlich unsinnig und warte weiter auf das Überschreiten der 100-Prozent-Marke - wie bei den Wahlen in Tschetschenien ;-)))
Gefällt mir = 111 Prozent für Putin!
P.S.. Die "Respondentenrate", also die Zahl derjenigen, die sich bei Umfragen bereit erklären, zu antworten, liegt in Russland bei ca. 30 Prozent. Noch Fragen?
Quelle: http://echo.msk.ru/news/1644924-echo.html
https://www.facebook.com/reitschuster
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Re: Dmitrij Gudkow und das Ende des Parlamentarismus in Russ

Beitrag von schokoschendrezki »

DarkLightbringer » So 25. Okt 2015, 02:44 hat geschrieben: Gut, dann heißt der frühere "Volkswillen" nun eben "Mehrheitsgesellschaft" und die frühere "Diktatur" nun "gelenkte Demokratie". Du bist sicher, dich als Reformer zu verstehen? Dein Humor oder Sinn für Wortspiele ähnelt zunehmend dem des Regimes.
Für meinen Geschmack ist das Regime und vor allem sein Chef eine Ausgeburt an Humorlosigkeit. Dass nach Jelzins "Defekter Demokratie" der Terminus "Gelenkte Demokratie" zutreffend das politische System Russlands nach 2000 beschreibt, ist Konsens unter allen seriösen und unabhängigen Beobachtern.
Kreml-Kritiker Boris Reitschuster über Putins Umfragewerte:
Und Reitschuster ist kein seriöser Beobachter sondern.....Edit
Zuletzt geändert von Cobra9 am Di 27. Okt 2015, 16:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Dmitrij Gudkow und das Ende des Parlamentarismus in Russ

Beitrag von zollagent »

HugoBettauer » Do 22. Okt 2015, 15:22 hat geschrieben: Doch, das folgt daraus zwangsläufig. Wenn Regierung und weite Teile des Volkes sich einig sind über bestimmte Minderheiten, dann spricht nichts dagegen, dieser Haltung auch in der Tat zu folgen. Das ist in Ungarn ähnlich.
Wenn diese Haltung Grundrechten widerspricht, spricht allerhand gegen so ein Vorgehen.
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Re: Dmitrij Gudkow und das Ende des Parlamentarismus in Russ

Beitrag von DarkLightbringer »

schokoschendrezki » Sonntag 25. Oktober 2015, 07:21 hat geschrieben: Für meinen Geschmack ist das Regime und vor allem sein Chef eine Ausgeburt an Humorlosigkeit. Dass nach Jelzins "Defekter Demokratie" der Terminus "Gelenkte Demokratie" zutreffend das politische System Russlands nach 2000 beschreibt, ist Konsens unter allen seriösen und unabhängigen Beobachtern.

Und Reitschuster ist kein seriöser Beobachter sondern ein irrer Psychopath.
Schwer zu sagen, ob die alte KGB-Schule zur Diffamierung kritischer Journalisten oder von Dissidenten als "seriös" zu bezeichnen ist, aber der "Psychopath" Reitschuster trat heute jedenfalls im ARD-Presseclub auf, um einen "irren" Beitrag zum Thema zu leisten.

>>Wie viel geht noch ohne Putin? Comeback der Großmacht<<
http://mediathek.daserste.de/Presseclub ... tId=311790
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Re: Dmitrij Gudkow und das Ende des Parlamentarismus in Russ

Beitrag von von Grimm »

DarkLightbringer » So 25. Okt 2015, 17:57 hat geschrieben: Schwer zu sagen, ob die alte KGB-Schule zur Diffamierung kritischer Journalisten oder von Dissidenten als "seriös" zu bezeichnen ist, aber der "Psychopath" Reitschuster trat heute jedenfalls im ARD-Presseclub auf, um einen "irren" Beitrag zum Thema zu leisten.

>>Wie viel geht noch ohne Putin? Comeback der Großmacht<<
http://mediathek.daserste.de/Presseclub ... tId=311790
Und wieviel Zuschauer?
:rolleyes:
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Re: Dmitrij Gudkow und das Ende des Parlamentarismus in Russ

Beitrag von DarkLightbringer »

von Grimm » Sonntag 25. Oktober 2015, 18:04 hat geschrieben:
Und wieviel Zuschauer?
:rolleyes:
"Russia Today" ist mit einer Viertelmilliarde Euro jährlich aus dem Staatshaushalt des Regimes ausgestattet, damit kann der "Presseclub" natürlich nicht mithalten, ist aber auch nicht zur Steuerung der Dependancen im Ausland gedacht.
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Re: Dmitrij Gudkow und das Ende des Parlamentarismus in Russ

Beitrag von von Grimm »

DarkLightbringer » So 25. Okt 2015, 18:20 hat geschrieben: "Russia Today" ist mit einer Viertelmilliarde Euro jährlich aus dem Staatshaushalt des Regimes ausgestattet, damit kann der "Presseclub" natürlich nicht mithalten, ist aber auch nicht zur Steuerung der Dependancen im Ausland gedacht.
Ich fragte nach Zuschauern.
Dass ich den den sogenannten Presseclub mit finanziere, weiß ich selbst.
Zuletzt geändert von von Grimm am So 25. Okt 2015, 18:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Dmitrij Gudkow und das Ende des Parlamentarismus in Russ

Beitrag von DarkLightbringer »

von Grimm » Sonntag 25. Oktober 2015, 18:28 hat geschrieben:
Ich fragte nach Zuschauern.
Dass ich den den sogenannten Presseclub mit finanziere, weiß ich selbst.
Da musst du vielleicht die Programmdirektion fragen. Meine Einschätzung ist, dass ein "Presseclub" natürlich nicht die Reichweite haben kann wie eine Propaganda-Direktion, die sich an Führungswillige wendet.
Zuletzt geändert von DarkLightbringer am Mo 26. Okt 2015, 00:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Dmitrij Gudkow und das Ende des Parlamentarismus in Russ

Beitrag von schokoschendrezki »

DarkLightbringer » So 25. Okt 2015, 18:57 hat geschrieben: Schwer zu sagen, ob die alte KGB-Schule zur Diffamierung kritischer Journalisten oder von Dissidenten als "seriös" zu bezeichnen ist, aber der "Psychopath" Reitschuster trat heute jedenfalls im ARD-Presseclub auf, um einen "irren" Beitrag zum Thema zu leisten.

>>Wie viel geht noch ohne Putin? Comeback der Großmacht<<
http://mediathek.daserste.de/Presseclub ... tId=311790
Reitschuster fiel in dieser Runde klug und ausgewogen argumentierender und die ganze Komplexität der politischen Situation erfassender Journalisten mit der holzschnittartigen und infantilen Weltsicht eines Achtjährigen auf.

Indem er etwa allen Ernstes den Westen auf der einen Seite als durchgängig friedlichen Akteur darstellt, dem ein Putin gegenübersteht, der das Schachbrett nicht zum Schachspielen nutzt sondern mit der Damenfigur auf den Gegner einprügelt. Unmittelbar darauf verweist ein Journalistenkollege auf eine ausführliche Analyse in der New York Times, in der herausgestellt wird, dass Putin - im Gegensatz zur Darstellung in den meisten Medien - ein sehr schlechtes Verhältnis zur Person Assad hat und das Verhältnis Lawrow/Kerry verglichen damit außerordentlich gut sei. Für eine gelenkte Demokratie wie Russland stehe an allererster Stelle die Aufrechterhaltung einer staatlichen Ordnung und nicht die Stützung einer konkreten Person oder politischen Gruppe. Und die außerordentlich intensiven Bemühungen Russlands mit allen Akteuren im Nahen Osten (einschließlich Saudi Arabien und Israel) auf diplomatischen Weg sind alles andere als "Einprügeln".
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Mo 26. Okt 2015, 10:10, insgesamt 1-mal geändert.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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