Türkei nimmt britische Journalisten fest

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Platon
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Türkei nimmt britische Journalisten fest

Beitrag von Platon »

Zwei britische Journalisten und ihr irakischer Übersetzer sind nach ihrer Festnahme im Südosten der Türkei der Unterstützung einer terroristischen Organisation beschuldigt worden. Amnesty International sprach von "bizarren" Vorwürfen und verlangte die Freilassung der Reporter.

Zwei im Südosten der Türkei festgenommenen britischen Journalisten droht ein Prozess wegen "Terrorvorwürfen". Den beiden Reportern und ihrem irakischen Übersetzer werde vorgeworfen, in "terroristische Aktivitäten" der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) verwickelt zu sein, teilte ein Gericht im südosttürkischen Diyarbakir mit.

Gemeinsam mit ihrem Übersetzer und ihrem Fahrer waren die Journalisten in der vergangenen Woche festgenommen worden. Der Fahrer wurde inzwischen freigelassen, wie ein AFP-Reporter berichtete. Die für den in den USA ansässigen Internet-Sender "Vice News" tätigen Journalisten waren festgenommen worden, als sie die Unruhen im Südosten der Türkei dokumentierten.[...]
http://www.tagesschau.de/ausland/vice-101.html
A Turkish court leveled formal charges of terrorism at two VICE News journalists and their colleague on Monday, as global rights groups have called for the reporters to be released.
https://news.vice.com/article/turkey-ac ... ganization

Die Vorwürfe sind offensichtlich albern. Wenn man sich Vice News-Reportagen ansieht, dann ist sicherlich eine sehr pro-kurdische Haltung, aber im Traum keine pro-IS-Haltung zu erkennen und es dürfte genau diese pro-kurdische Haltung sein, welche für den Arrest gesorgt hat.
[...]
The journalists—Iraqi national Mohammed Ismael Rasool, and Jake Hanrahan and Philip Pendlebury of the U.K.—have “knowingly and willingly helped” an armed terrorist group, Turkey’s state-run Anadolu news agency said, citing the Diyarbakir court’s ruling but without specifying the terrorist organization the men were alleged to have helped. The three men also allegedly joined the “hierarchy in the armed organization.”

“The Turkish government has leveled baseless and alarmingly false charges of ‘working on behalf of a terrorist organization’ against three Vice News reporters, in an attempt to intimidate and censor their coverage,” said Kevin Sutcliffe, who heads Europe coverage at the New York-based media site. “We continue to work with all relevant authorities to expedite the safe release of our three colleagues.”

While some media reports indicate that the three Vice News journalists have been charged in connection with their reporting on the Kurdistan Workers’ Party, or PKK, according to Amnesty International, police officers in the southeastern Diyarbakir province said they were detained for assisting Islamic State.

As part of its efforts to free the journalists, Vice News is coordinating with U.K. diplomats and rights-advocacy groups, according to a person familiar with the procedures. The media outlet is also seeking to clarify whether the terrorism-related charges are related to Islamic State or the PKK.[...]
http://www.wsj.com/articles/turkey-arre ... 1441061757

:mad: Die Journalisten müssen umgehend freigelassen werden.
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Kardux
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Re: Türkei nimmt britische Journalisten fest

Beitrag von Kardux »

Platon hat geschrieben:Wenn man sich Vice News-Reportagen ansieht, dann ist sicherlich eine sehr pro-kurdische Haltung, aber im Traum keine pro-IS-Haltung zu erkennen und es dürfte genau diese pro-kurdische Haltung sein, welche für den Arrest gesorgt hat.
Die pro-kurdische Haltung von Vice News- Reportagen hat auch seine Gründe. Die Reporter sind vor Ort und sehen mit eigenen Augen wie die jeweiligen Akteure handeln.

Für mich persönlich ist das jetzt keine wirkliche Überraschung, immerhin gilt die Türkei ja nicht als ein Journalistenparadies, um es mal harmlos auszudrücken:
Reporter ohne Grenzen: Türkei ist das „weltgrößte Gefängnis für Journalisten“
Reporter ohne Grenzen haben die Türkei bereits seit längerem im Auge. Anfang des Jahres war das Land in deren Rangliste der Pressefreiheit um ganze zehn Ränge auf Platz 148 von insgesamt 178 zurückgefallen. „Statt der versprochenen Reformen startete das Justizsystem eine Welle von Verhaftungen von Journalisten, wie es sie das letzte Mal bei der Militärdiktatur (nach dem Militärcoup vom 12. September 1980, Anmerkung der Redaktion) gegeben hat“, rügte die NGO schon damals. “Unter dem Vorwand, den Terrorismus zu bekämpfen wurden Dutzende gefangengenommen, bevor ihnen ein Prozess gemacht wurde”. Das gelte besonders für die Verdächtigen im Fall Ergenekon und KCK, so der Bericht. „Die beispiellose große Anzahl von Verhaftungen, sehr viele Telefonabhörungen und die Missachtung der Geheimhaltung von journalistischen Quellen haben in den Medien ein Klima der Einschüchterung geschaffen“, so die ROG weiter (die letzten Plätze der zehnten jährlichen Liste zur Pressefreiheit belegten Eritrea, Nordkorea und Turkmenistan. Spitzenreiter sind Finnland, Norwegen und Estland – mehr hier).

Erneut zu Wort meldete sich die NGO dann im März zum Welttag gegen Internetzensur. Zwölf Länder zählte Reporter ohne Grenzen zu jener Zeit zu „Feinden des Internets“. Die Türkei steht, mit weiteren 13 Staaten, unter Beobachtung. So übte ROG Kritik an den kürzlich eingeführten Internetfiltern (so gab es außerdem über 15.000 Internetseiten, die durch Gerichtsbeschluss oder durch die Technologie und Kommunikationsbehörde der Türkei verboten wurden – mehr hier).
http://www.deutsch-tuerkische-nachricht ... rnalisten/
Platon hat geschrieben:Die Journalisten müssen umgehend freigelassen werden.
Das können Sie aber laut sagen. Ich persönlich bin ein großer Fan der Vice News- Reportagen und das nicht nur auf den Nahen Osten bezogen sondern ganz allgemein. Die betreiben einen sehr aufregenden und interessanten Journalismus.
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Re: Türkei nimmt britische Journalisten fest

Beitrag von palulu »

Platon » Di 1. Sep 2015, 09:55 hat geschrieben:
:mad: Die Journalisten müssen umgehend freigelassen werden.
Müssen sie nicht; mehr noch, sie sollten lebenslänglich weggesperrt werden. Wer die PKK relativiert, macht sich in der Republik Türkei strafbar. Genauso macht sich justiziabel, wer in Deutschland den IS verharmlost. Diese Briten sind nicht die ersten und werden nicht die letzten JournalistInnen sein, die man deswegen anklagt. Leider ist die Türkei viel zu nachsichtig, was die Akkreditierung ausländischer JournalistInnen anbelangt. Jeder Hinz und Kunz bekommt eine Zulassung. Man müsste in diesem Punkt tatsächlich mal den Iran oder China als Vorbild nehmen.

Ich wusste übrigens gar nicht, dass dir Pressefreiheit in der Türkei so sehr am Herzen liegt. Vielleicht solltest Du mal einen Thread dazu über dein heißgeliebtes Iran eröffnen. Dann wäre es etwas glaubwürdiger.
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Platon
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Re: Türkei nimmt britische Journalisten fest

Beitrag von Platon »

Im Iran weiß jeder, dass es keine Demokratie, keine Menschenrechte, keine Pressefreiheit gibt.
Die Türkei hingegen ist eine Demokratie und da kann man erwarten, dass Journalisten nicht einfach im Gefängnis verschwinden.
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Re: Türkei nimmt britische Journalisten fest

Beitrag von Wasteland »

Die Behauptung Erdogans, dass die Türkei die freieste Presse der Welt habe, war jedenfalls absurd.
Vielleicht meinte er die islamische Welt.
Wie haben die Journalisten denn die PKK verherrlicht?

Die Berichte die ich gesehen habe, handelten eigentlich nur von der YPG.
Zuletzt geändert von Wasteland am Di 1. Sep 2015, 23:27, insgesamt 1-mal geändert.
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JJazzGold
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Re: Türkei nimmt britische Journalisten fest

Beitrag von JJazzGold »

Platon » Di 1. Sep 2015, 23:23 hat geschrieben:Im Iran weiß jeder, dass es keine Demokratie, keine Menschenrechte, keine Pressefreiheit gibt.
Die Türkei hingegen ist eine Demokratie und da kann man erwarten, dass Journalisten nicht einfach im Gefängnis verschwinden.

Das kann man nicht erwarten. Die Türkei ist bekannt dafür, dass jeder der Regierung mißbeliebige Journalist in den Knast wandert. Man kann ergo allenfalls erwarten, noch rechtzeitig rauszukommen, oder eine internationale Intervention. Ob die erfolgreich ist, wage ich unter dem Erdogan Regime zu bezweifeln.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Türkei nimmt britische Journalisten fest

Beitrag von palulu »

Die Situation der türkischen Presse ist kompliziert. Sie steht dort unter Druck, wo die Eigentümer der Zeitungen z.B. auch Unternehmenskonglomerate besitzen. Andere Verlage und Zeitungen, die sich über Werbung und Verkauf finanzieren, berichten nahezu frei.

Dass in der Türkei keine Pressefreiheit herrschte, ist 'ne Schwachsinnsaussage hiesiger JournalistInnen, die von ihren LeserInnen mit Freude aufgenommen wird, weil opportun.

Von den 6 größten Tageszeitungen sind die 4 größten Medienhäuser sogar regierungskritisch, hier markiert: http://prntscr.com/8bji6z
Zaman (Gülen-Bewegung), Hürriyet & Posta (Aydin Dogan, Kumpel und Geschäftsfreund der Springer-Familie), Sözcü (kemalistisches Kampfblatt, fundamentaloppositionelle Haltung). Googelt doch, wenn ihr mir nicht glaubt.

Sabah ist streng auf Regierungslinie und auf Haberturks Sender sitzen von allen Parteien Typen. Und dass die Türkei "das größte Gefängnis der Journalisten" weltweit sei, ist ebenfalls nur für Menschen glaubwürdig, die sich mit dem Thema Pressefreiheit nicht im Geringsten beschäftigt haben.

All das bedeutet nicht, dass in der Türkei 1A-Pressefreiheit herrschte. Das ist mitnichten der Fall, aber so eine übertriebene Situation, wo JournalistInnen angeblich Schiss hätten, ihr Maul zu öffnen, wie deutsche Medien es ständig suggerieren, ist 'ne reine Propagandashow. Ich kann mir jede Meinung an jedem Kioskstand im Land kaufen.

Nur bei PKK-Themen herrscht eine extreme Strenge, völlig zurecht. Ist in den USA und Israel bei bestimmten Themen überhaupt nicht anders.
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Re: Türkei nimmt britische Journalisten fest

Beitrag von Wasteland »

palulu » Di 1. Sep 2015, 23:59 hat geschrieben:
Dass in der Türkei keine Pressefreiheit herrschte, ist 'ne Schwachsinnsaussage hiesiger JournalistInnen, die von ihren LeserInnen mit Freude aufgenommen wird, weil opportun.
Zumindest ich habe das nicht behauptet. Aber die freieste Presse der Welt? Komm schon, das kann auch kein Türke ernsthaft glauben.
Seit je her locht die Türkei mehr Journalisten ein als die meisten anderen Länder. Das ist nicht Erdogans alleiniger Verdienst und war schon unter den Kemalisten der Fall, aber diese Tradition führt er offensichtlich fort.
palulu » Di 1. Sep 2015, 23:59 hat geschrieben: Nur bei PKK-Themen herrscht eine extreme Strenge, völlig zurecht. Ist in den USA und Israel bei bestimmten Themen überhaupt nicht anders.
Was PKK Themen sind scheint aber ziemlich weit ausgelegt zu werden oder wie hat Vice News denn die PKK genau verherrlicht?
Das wäre ja durchaus interessant zu wissen um das beurteilen zu können.
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Kardux
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Re: Türkei nimmt britische Journalisten fest

Beitrag von Kardux »

palulu hat geschrieben:Müssen sie nicht; mehr noch, sie sollten lebenslänglich weggesperrt werden. Wer die PKK relativiert, macht sich in der Republik Türkei strafbar. Genauso macht sich justiziabel, wer in Deutschland den IS verharmlost. Diese Briten sind nicht die ersten und werden nicht die letzten JournalistInnen sein, die man deswegen anklagt. Leider ist die Türkei viel zu nachsichtig, was die Akkreditierung ausländischer JournalistInnen anbelangt. Jeder Hinz und Kunz bekommt eine Zulassung. Man müsste in diesem Punkt tatsächlich mal den Iran oder China als Vorbild nehmen.
Sie meinten doch vor kurzem das Sie eine juristische Ausbildung genossen hätten. Wo denn genau, sagen Sie bloss in Nordkorea ?! Also wer eine juristische Ausbildung in Deutschland genossen hat und zu solch einer Erkenntnis kommt, Hut ab. Lebenslänglich für einen Journalisten ? Also mir tut es wirklich Leid für deutsche Universitäten, die Menschen wie Ihnen die Möglichkeit geben europäische Grundwerte zu verinnerlichen. Und dann kommt sowas wie Sie dabei heraus...

Und überhaupt, bis jetzt ist noch nicht mal klar von welcher "Terrororganisation" die Rede ist:
Correspondent Jake Hanrahan and cameraman Philip Pendlebury, who are British, and their Turkey-based fixer and a driver were taken into police custody on Thursday while working in the south-eastern city of Diyarbakir. They were covering recent clashes between Turkish security forces and the Patriotic Revolutionary Youth Movement, the youth wing of the outlawed Kurdistan Workers’ Party (PKK). They were charged by the court on Monday.

According to the lawyer representing Hanrahan, Pendlebury and their fixer, who wished to remain unnamed, police acted upon a tipoff by an anonymous caller, who claimed the journalists were “working with the Islamic State”.

“This is an entirely baseless accusation,” lawyer Ahmet Ay said. “And none of the questions asked during their interrogation at the police station had anything to do with Isis. Nobody asked them about ties to the Islamist group.”

He added that the journalists had previously covered conflicts in Ukraine and Iraq.

The driver has since been released, but the three others remain in pre-trial detention. It has not been made clear which terrorist organisation the journalists are accused of aiding.
http://www.theguardian.com/world/2015/s ... rist-group

Die britische Zeitung "The guardian" schreibt richtigerweise:
Amnesty also warned that the arrest of the Vice journalists was another alarming case of the arbitrary use of Turkey’s anti-terrorism laws.

“The detention and prosecution of the journalists smack of a blatant case of punishing legitimate journalism using anti-terrorism laws,” said Andrew Gardner, Amnesty’s researcher for Turkey.

“The authorities have long used anti-terrorism laws to suppress dissent and target journalists, but journalists from Turkey have borne the brunt of this repression. The fact that international journalists have been targeted is a sign of further deterioration.”

Gardner also accused the Turkish government of wanting to muzzle all coverage of the spiralling violence in the Kurdish south-east, where accusations of excessive police violence, police killings of civilians and ill-treatment of detainees have increased in recent weeks.
Das ist der einzige Grund für die Verhaftung !

Hier geht es nicht um die Verhamlosung der PKK. Vice News berichtet einfach vor Ort. Freier Journalismus eben.
palulu hat geschrieben:Von den 6 größten Tageszeitungen sind die 4 größten Medienhäuser sogar regierungskritisch, hier markiert:
Razzia in türkischem Medienkonzern

In einem anderen Fall durchsuchte die türkische Polizei die Zentrale eines regierungskritischen Medienkonzerns. Die Aktion gegen die Koza-Ipek-Holding sei ein Versuch, die Presse zum Schweigen zu bringen, erklärte Erhan Basyurt, Chefredakteur der zum Konzern gehörenden Zeitung Bugün, auf Twitter. Auch Privatwohnungen der Inhaberfamilie sowie eine zum Konzern gehörende Universität wurden durchsucht. Gründe wurden zunächst nicht mitgeteilt. Bugün berichtete in seiner Dienstagsausgabe über angebliche Waffenlieferungen aus der Türkei an die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat in Syrien.
Ja, Sultan Erdogan hat alles im Griff. Jetzt wird auf einmal alles und jeder zum Terrorist in der Türkei der nicht nach Sultans Pfeiffe tanzt, sogar wenn es sich um Sultans ehemaligen Ziehvater und Sponsor Fetullah Gülen handelt :D Immerhin wird diesem großen türkischen Medienkonzern eine Nähe zu Gülen vorgeworfen.

Aber unser Herr "palulu" schreibt dann noch sehr geistreich:
palulu hat geschrieben:Nur bei PKK-Themen herrscht eine extreme Strenge, völlig zurecht. Ist in den USA und Israel bei bestimmten Themen überhaupt nicht anders.
Der Medienkonzern, dem hier Terrorunterstützung vorgeworfen wird hat nichts mit der PKK zu tun ! Was nun ? Die Ironie an der Geschichte ist, das genau dieser türkische Medienkonzern über Waffenlieferungen der Türkei für den IS berichtete, und somit die Terrorunterstützung der AKP entlarvte. :D

Nur bei PKK- Themen herrscht extreme Strenge ?

Weshalb starb dann Hrant Dink ?
Weshalb wurde Orhan Pamuk angeklagt ?

Waren das auch PKK- Themen ? Ihre Argumentation ist mehr als nur peinlich. Wie Sie hier auf Biegen und Brechen Erdogan verteidigen ist nur mehr ein Armutszeugnis für Sie.

Sie wissen ganz genau das der Gummi- Paragraph, Beleidigung des Türkentums, nun durch die Terrorismuskeule ersetzt wird.
Zuletzt geändert von Kardux am Mi 2. Sep 2015, 01:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Türkei nimmt britische Journalisten fest

Beitrag von palulu »

Fall sie unschuldig sind, kommen sie postwendend frei. Wie der erst vor Kurzem eingetretene Fall von der niederländischen Journalistin beweist: http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... ochen.html
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Re: Türkei nimmt britische Journalisten fest

Beitrag von palulu »

Nennt der Journalist Ertugrul Özkok Erdogan in seiner Kolumne bei Hürriyet einen "Diktator", "Pseudomoslem", "Henker", "Kopfabschneider", "Mörder" usw. usf.
http://sosyal.hurriyet.com.tr/yazar/ert ... m_29974660

So viel zum Thema Pressefreiheit, deren Grenzen dieser Mann sicherlich auch überschritten hat. Erdogan ist bekannt dafür, Klagen einzureichen. Mal sehen, ob er es tut und falls er es tut, was dabei herauskommt.
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Platon
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Re: Türkei nimmt britische Journalisten fest

Beitrag von Platon »

Die beiden britischen Journalisten wurden mittlerweile frei gelassen, allerdings ist ein Türke der mit ihnen zusammen gearbeitet hat, weiter in Haft.
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Re: Türkei nimmt britische Journalisten fest

Beitrag von UncleSams_Berater »

Platon » Di 1. Sep 2015, 22:23 hat geschrieben:Im Iran weiß jeder, dass es keine Demokratie, keine Menschenrechte, keine Pressefreiheit gibt.
Eine positive Überraschung dass von ihnen zu hören
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Kardux
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Re: Türkei nimmt britische Journalisten fest

Beitrag von Kardux »

Und täglich grüßt das Murmeltier:
A Dutch freelance journalist Frederike Geerdink was arrested for the second time in Turkey for covering the Kurdish issue in Turkey.


Geerdink was arrested in Yüksekova covering a human shield group that protects fighters of the Kurdistan Workers Party (PKK) against the Turkish security forces.


The human shield group was also arrested. “They are all in custody now,” Geerdink Tweeted. “Giving a statement [to the prosecutor] can take time,” she said.


Her arrest comes a week after the arrest of two Vice journalists and the Kurdish fixer Mohammed Rasool. While the Vice journalists were released, the Iraqi Kurd Mohammed Rasool is still in prison.


The Turkish government media reported she is under investigation for spying.


“In pro-PKK town in Kurdistan, anti-state road blocks build by youth everywhere, kurd tells me: ‘welcome. The press is the strongest weapon,” Geerdink tweeted from Yüksekova.


Geerdink had been previously arrested in January on charges of disseminating “terrorist propaganda”.


The Dutch Foreign Ministry in a statement said they are following her case.
http://www.basnews.com/en/news/2015/09/ ... in-turkey/
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Ferit
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Re: Türkei nimmt britische Journalisten fest

Beitrag von Ferit »

Platon » Di 1. Sep 2015, 09:55 hat geschrieben: http://www.tagesschau.de/ausland/vice-101.html


https://news.vice.com/article/turkey-ac ... ganization

Die Vorwürfe sind offensichtlich albern. Wenn man sich Vice News-Reportagen ansieht, dann ist sicherlich eine sehr pro-kurdische Haltung, aber im Traum keine pro-IS-Haltung zu erkennen und es dürfte genau diese pro-kurdische Haltung sein, welche für den Arrest gesorgt hat.


http://www.wsj.com/articles/turkey-arre ... 1441061757

:mad: Die Journalisten müssen umgehend freigelassen werden.
Unsinn. Eine hohe Freiheitsstrafe wegen PKK-Propaganda hätten sie bekommen sollen.
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Re: Türkei nimmt britische Journalisten fest

Beitrag von Ferit »

Und was genau stört dich jetzt daran, dass die türkische Justiz gegen Terrorpropaganda vorgeht?
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Kardux
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Re: Türkei nimmt britische Journalisten fest

Beitrag von Kardux »

Ferit hat geschrieben:Und was genau stört dich jetzt daran, dass die türkische Justiz gegen Terrorpropaganda vorgeht?
Die türkische "Justiz" dreht sich Sachen wie sie es möchte. Schon Kritik am Sultan ist eine Art Ehrenbeleidigung und kann Konsequenzen haben. Und wo Terrorpropaganda anfängt und wo sie aufhört weiß auch niemand so Recht. Schlimm ist es halt wenn man türkische Gefühle verletzt.

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Nathan
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Re: Türkei nimmt britische Journalisten fest

Beitrag von Nathan »

palulu » Di 1. Sep 2015, 23:22 hat geschrieben:
Müssen sie nicht; mehr noch, sie sollten lebenslänglich weggesperrt werden. Wer die PKK relativiert, macht sich in der Republik Türkei strafbar. Genauso macht sich justiziabel, wer in Deutschland den IS verharmlost. Diese Briten sind nicht die ersten und werden nicht die letzten JournalistInnen sein, die man deswegen anklagt. Leider ist die Türkei viel zu nachsichtig, was die Akkreditierung ausländischer JournalistInnen anbelangt. Jeder Hinz und Kunz bekommt eine Zulassung. Man müsste in diesem Punkt tatsächlich mal den Iran oder China als Vorbild nehmen.

Ich wusste übrigens gar nicht, dass dir Pressefreiheit in der Türkei so sehr am Herzen liegt. Vielleicht solltest Du mal einen Thread dazu über dein heißgeliebtes Iran eröffnen. Dann wäre es etwas glaubwürdiger.
Du solltest dir nicht selbst ein Bein stellen. Ich bin zwar ein erklärter Freund des Landes und des türkischen Volkes, aber es gibt nun mal immer noch gesellschaftliche Eigenheiten in der Türkei, die westlichen Standards nicht genügen und dazu gehört ganz vorne auch die Pressefreiheit. Diese westlichen Standards müssen aber erfüllt werden wenn die Türkei in der EU aufgenommen werden soll, was ich ihm Gegensatz zu vielen anderen hier durchaus begrüßen würde.
Wenn du die Türkei mit totalitären Staaten wie ausgerechnet dem Iran vergleichst tust du dir selbst keinen Gefallen sondern lieferst ganz feines Fresschen an deine Gegner, mit Petersilie obendrauf! Ganz abgesehen davon ist der Vergleich auch völlig abwegig.
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Re: Türkei nimmt britische Journalisten fest

Beitrag von Nathan »

Kardux » Fr 18. Sep 2015, 11:56 hat geschrieben:
Die türkische "Justiz" dreht sich Sachen wie sie es möchte. Schon Kritik am Sultan ist eine Art Ehrenbeleidigung und kann Konsequenzen haben. Und wo Terrorpropaganda anfängt und wo sie aufhört weiß auch niemand so Recht. Schlimm ist es halt wenn man türkische Gefühle verletzt.

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Dumme Vorurteile reproduzieren hilft auch nicht weiter. "Sultan", "türkische Gefühle"...was soll der Unfug? Das Kurdenproblem ist uralt und bis heute politisch ungelöst, und für die Türken sind die Kurden ungefähr das, was die Palis für Israel bedeuten. Der aktuelle Anschlag wurde von Kurden verübt, Edogan hat die Angriffe gegen den IS leider zu einem Angriff auf kurdische Siedlungen missbraucht...so ist das eben bei Hardlinern. Was glaubst du, was die Neue Rechte in Deutschland für ein Blutbad anrichten würde, wenn man sie nicht wirksam genug einbremst...nicht auszudenken. Sei froh, dass du mich hast... :p
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Re: Türkei nimmt britische Journalisten fest

Beitrag von Ferit »

Kardux » Fr 18. Sep 2015, 11:56 hat geschrieben:
Die türkische "Justiz" dreht sich Sachen wie sie es möchte. Schon Kritik am Sultan ist eine Art Ehrenbeleidigung und kann Konsequenzen haben. Und wo Terrorpropaganda anfängt und wo sie aufhört weiß auch niemand so Recht. Schlimm ist es halt wenn man türkische Gefühle verletzt.

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Sorry, aber PKK-Propaganda ist in der Türkei verboten und zieht nun mal Konsequenzen nach sich. Ihr könnt dies aber prächtigst im Nordirak machen, oder auch in der EU. Dort unterstützt man die PKK ja ebenfalls tatkräftig.
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Re: Türkei nimmt britische Journalisten fest

Beitrag von Billabong »

Nathan » Fr 18. Sep 2015, 12:18 hat geschrieben:
Du solltest dir nicht selbst ein Bein stellen. Ich bin zwar ein erklärter Freund des Landes und des türkischen Volkes, aber es gibt nun mal immer noch gesellschaftliche Eigenheiten in der Türkei, die westlichen Standards nicht genügen und dazu gehört ganz vorne auch die Pressefreiheit. Diese westlichen Standards müssen aber erfüllt werden wenn die Türkei in der EU aufgenommen werden soll, was ich ihm Gegensatz zu vielen anderen hier durchaus begrüßen würde.
Wenn du die Türkei mit totalitären Staaten wie ausgerechnet dem Iran vergleichst tust du dir selbst keinen Gefallen sondern lieferst ganz feines Fresschen an deine Gegner, mit Petersilie obendrauf! Ganz abgesehen davon ist der Vergleich auch völlig abwegig.
Du hast da etwas falsch verstanden. Die türkische neue Rechte will nicht in die EU.
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Re: Türkei nimmt britische Journalisten fest

Beitrag von bakunicus »

palulu » Mi 2. Sep 2015, 04:24 hat geschrieben: Mir persönlich ist es zudem scheißegal, ob man dem IS Panzer, Raketen oder Haubitzen geliefert hat. Letztlich killen sich der IS und die PKK gegenseitig. Das juckt mich nicht die Bohne. Da militante Marxisten, hier Islamisten; fehlen nur noch die Faschos im Bunde und der Liberalismus obsiegt.
du bist eben ein echter demokrat und humanist, ein wahrer freund und bewahrer des rechtsstaatlichen gedankens ...

p.s. dieser beitrag enthält spuren von sarkasmus
Zuletzt geändert von bakunicus am Sa 19. Sep 2015, 00:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Türkei nimmt britische Journalisten fest

Beitrag von Liegestuhl »

Ferit » Fr 18. Sep 2015, 03:14 hat geschrieben: Und was genau stört dich jetzt daran, dass die türkische Justiz gegen Terrorpropaganda vorgeht?
Mit den Terroristen der Hamas hat die türkische Justiz offensichtlich weniger Probleme.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Türkei nimmt britische Journalisten fest

Beitrag von Kardux »

Ferit hat geschrieben:Sorry, aber PKK-Propaganda ist in der Türkei verboten und zieht nun mal Konsequenzen nach sich. Ihr könnt dies aber prächtigst im Nordirak machen, oder auch in der EU. Dort unterstützt man die PKK ja ebenfalls tatkräftig.
Ja, der Nordirak wird immer ein Rückzugsgebiet für die PKK sein, und auch für alle anderen kurdischen Bewegungen in der Türkei, dem Iran, und Syrien. Da braucht man sich keine Illusionen machen.

Wie gesagt, wo PKK- Propaganda anfängt und wo es aufhört ist ganz willkürlich zu bestimmen. Kurden die ganz einfach nur das Unrecht des türkischen Staates anprangern werden sofort zu PKK- Anhänger deklariert. Wer die Kurdenpolitik Ankaras kritisiert wird sofort als Terroristenfreund angeprangert. Wer über den Staatsterror der Türkei berichtet macht sich der PKK- Propaganda schuldig.

Die Türkei ein Rechtsstaat ? Bestimmt...
Nathan hat geschrieben:Dumme Vorurteile reproduzieren hilft auch nicht weiter. "Sultan", "türkische Gefühle"...was soll der Unfug?
Das Erdogan die Macht an sich reißt und eine Alleinherrschaft aufbaut ist kein dummes Vorurteil sondern eine Tatsache, das sage nicht ich, sondern türkische Oppositionelle. Das Erdogan in diesem Kontext als Sultan bezeichnet wird, aufgrund seiner neoosmanischen Rhetorik ist auch nicht weiter verwunderlich.

Bezüglich der türkischen Gefühle beziehe ich mich auf die Türken selbst, die oftmals Aussenstehende anpranger weil sie türkische Gefühle verletzen. Oftmals kommt das vor, wenn über den Armeniergenozid gesprochen wird. Haben Sie von diesem Genozid schon gehört oder kennen Sie nur die türkische Riviera, lecker Döner und Ayran ?
Die Nation beleidigt
Der türkische Nobelpreisträger Orhan Pamuk steht auf der Todesliste einer Gruppe nationalistischer Verschwörer

Literaturnobelpreisträger werden nicht immer geliebt in ihrem Land, dessen Ansehen in der Welt sie mit ihren Werken mehren. So war es auch in der Türkei, als Orhan Pamuk der Preis zuerkannt wurde. Nun aber muss der Schriftsteller feststellen, dass sein Land doch einzigartig ist, denn dort trachtet man nach seinem Leben und verurteilt ihn für sein freies Wort. Pamuks Feinde sind keine entrüsteten Leser aus der türkischen Provinz. Seine Möchtegernhenker kommen aus der Tiefe des türkischen Staats.

Ein Urteil des Obersten Gerichtshofs aus der vergangenen Woche jedenfalls liefert eine beklemmende Koinzidenz. Darin wird Orhan Pamuk nach dem berüchtigten Maulkorbparagrafen 301 für schuldig befunden, die nationalen Gefühle der Türken verletzt zu haben, weil er in einem Interview gesagt hat, dass in der Türkei 30.000 Kurden und fast eine Million Armenier getötet worden seien. Für diese in der seriösen internationalen Geschichtsschreibung unumstrittene Feststellung darf nun jeder Türke eine Entschädigung von Pamuk verlangen.
http://www.zeit.de/2008/06/Pamuk
Nathan hat geschrieben:Das Kurdenproblem ist uralt und bis heute politisch ungelöst, und für die Türken sind die Kurden ungefähr das, was die Palis für Israel bedeuten.
Im Gegensatz zu den Kurden sind die Palis in Israel ein anerkanntes Volk und Arabisch ist zweite Amtssprache. Sie sollten schon Grundkenntnisse in einer Materie haben bevor Sie Vergleiche aufstellen.
Nathan hat geschrieben:Sei froh, dass du mich hast
Wofür genau ? Sie müssen ja nicht mit mir einer Meinung sein, aber wollen Sie sich wirklich mit diesem Thema ernsthaft beschäftigen ? Wenn ja, dann sollten Sie über den Tellerrand schauen. Die Türkei ist kein Rechtsstaat wie Deutschland. Sie sollten sich eher Fragen wie eine radikale Widerstandsgruppe oder von mir aus Terrororganisation (wenn es Sie glücklich macht) wie die PKK entstehen konnte. Das hat doch einen Hintergrund.
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Nathan
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Re: Türkei nimmt britische Journalisten fest

Beitrag von Nathan »

Kardux » Sa 19. Sep 2015, 14:11 hat geschrieben:


Das Erdogan die Macht an sich reißt und eine Alleinherrschaft aufbaut ist kein dummes Vorurteil sondern eine Tatsache, das sage nicht ich, sondern türkische Oppositionelle. Das Erdogan in diesem Kontext als Sultan bezeichnet wird, aufgrund seiner neoosmanischen Rhetorik ist auch nicht weiter verwunderlich.

---
Im Gegensatz zu den Kurden sind die Palis in Israel ein anerkanntes Volk und Arabisch ist zweite Amtssprache. Sie sollten schon Grundkenntnisse in einer Materie haben bevor Sie Vergleiche aufstellen.
Immer langsam mit den jungen Pferden. Sie sollten schon wissen wo vorne und hinten bei einem Pferd ist, bevor sie aufsteigen...

Die Palästinenser sind kein anerkanntes Volk weil es ihnen an einem anerkannten Staatsgebiet gebricht und der komplette Nahostkonflikt dreht sich zu einem sehr erheblichen Teil um genau dieses Problem. Sollte Ihnen dieser Umstand entgangen sein? Der Volksmund meint: Wer im Pferdestall sitzt soll nicht mit Äpfeln werfen...
Wofür genau ? Sie müssen ja nicht mit mir einer Meinung sein, aber wollen Sie sich wirklich mit diesem Thema ernsthaft beschäftigen ? Wenn ja, dann sollten Sie über den Tellerrand schauen. Die Türkei ist kein Rechtsstaat wie Deutschland. Sie sollten sich eher Fragen wie eine radikale Widerstandsgruppe oder von mir aus Terrororganisation (wenn es Sie glücklich macht) wie die PKK entstehen konnte. Das hat doch einen Hintergrund.
Ihre Meinung interessiert mich so wenig wie die Meinungen anderer Leute. Wo sind ihre Argumente? Bis jetzt habe ich nur Behauptungen von Ihnen gelesen, Betrachtungen aus den Stallungen, aber Zählbares war nicht dabei. Es ist nicht logisch, jemand das Pferd zu neiden wenn man selbst nicht reiten kann...hrhrhr

Den türkischen Oppositionellen wünschen ich einen deutlich qualifizierteren Fürsprecher als die bisher aufgetretenen.
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Re: Türkei nimmt britische Journalisten fest

Beitrag von Nathan »

Billabong » Sa 19. Sep 2015, 00:12 hat geschrieben:
Du hast da etwas falsch verstanden. Die türkische neue Rechte will nicht in die EU.
Die nicht, nein. Dann müssten sie ja die griechischen Schulden mittragen und das ist eine Vorstellung, die keinem nationalistischen Türken behagt... :D
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Re: Türkei nimmt britische Journalisten fest

Beitrag von Jekyll »

Nathan » Fr 18. Sep 2015, 11:18 hat geschrieben:Du solltest dir nicht selbst ein Bein stellen. Ich bin zwar ein erklärter Freund des Landes und des türkischen Volkes, aber es gibt nun mal immer noch gesellschaftliche Eigenheiten in der Türkei, die westlichen Standards nicht genügen und dazu gehört ganz vorne auch die Pressefreiheit. Diese westlichen Standards müssen aber erfüllt werden wenn die Türkei in der EU aufgenommen werden soll, was ich ihm Gegensatz zu vielen anderen hier durchaus begrüßen würde.
Danke, weiß ich zu schätzen. Aber das mit "westlichen Standards" halte ich offen gesagt für etwas naiv. Entspricht Ungarn wirklich den westlichen Standards, so allgemein betrachtet? Haben sich die Amerikaner immer an westliche Standards gehalten in ihrer Geschichte (nicht in der EU aber der so ziemlich westlichste Staat der Welt)? Ist es nicht eher so, dass außergewöhnliche Umstände außergewöhnliche Maßnahmen erfordern? Der Begriff "westliche Standards" gehört meiner Ansicht nach in die Kategorie "Ideale", in der Umsetzung werden diese natürlich deutlich abgespeckt, je nach Situation. Ich bin gespannt, wie viel von diesen "westlichen Standards" in der aktuellen Flüchtlingskrise übrig bleiben werden.
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
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Re: Türkei nimmt britische Journalisten fest

Beitrag von Nathan »

Jekyll » So 20. Sep 2015, 02:35 hat geschrieben:Danke, weiß ich zu schätzen. Aber das mit "westlichen Standards" halte ich offen gesagt für etwas naiv. Entspricht Ungarn wirklich den westlichen Standards, so allgemein betrachtet? Haben sich die Amerikaner immer an westliche Standards gehalten in ihrer Geschichte (nicht in der EU aber der so ziemlich westlichste Staat der Welt)? Ist es nicht eher so, dass außergewöhnliche Umstände außergewöhnliche Maßnahmen erfordern? Der Begriff "westliche Standards" gehört meiner Ansicht nach in die Kategorie "Ideale", in der Umsetzung werden diese natürlich deutlich abgespeckt, je nach Situation. Ich bin gespannt, wie viel von diesen "westlichen Standards" in der aktuellen Flüchtlingskrise übrig bleiben werden.
Natürlich. Die "westlichen Standards" bedürfen noch einer erheblichen Standardisierung :D

Freut mich, dass du es wirklich genau nimmst. Ich habe mich dieses oberflächlichen Begriffs bedient, weil er eine weit verbreitete Akzeptanz genießt. Tatsächlich ist der sogenannte "westliche Standard" ein ziemlicher Fake und mehr oder weniger nur ein frommer Wunsch aber keine Wirklichkeit. Das beginnt ja auch schon mit der Definition des "Westens", die eher ein Kind des Bauchgefühls ist als allgemein anerkannt und klar und deutlich festgelegt.

Dennoch umschreibt der Begriff in diesem Zusammenhang ganz gut was ich ausdrücken will: Im Vergleich auch zur fragwürdigsten demokratischen Praxis in einem europäischen Staat rangiert die demokratische Praxis der Türkei am untersten Rand. Da ist noch sehr viel Luft nach oben, aber es wird kommen wie es immer kommt, wenn sich erstmal der postmoderne Kapitalismus durchgesetzt haben wird. Wie in Griechenland, letztlich auch wie bei uns und in allen anderen Staaten wird den Bürgern genau so viel Demokratie erlaubt wie es erforderlich ist um bei den Bürgern das Gefühl zu erzeugen, sie lebten in einer Demokratie. Der Rest, der eigentlich zur Freiheit gehört wird abgeschnitten. Den braucht das Kapital um sich in "freien Märkten" bewegen zu können. TTIP ist ja auch nur wieder ein Versuch, den Kapitalgesellschaften mehr Bewegungsspielraum innerhalb der Gesetze eines Staates zu verschaffen.
Der Kapitalismus wird die Türkei erobern. Er hat schon mächtig damit begonnen und man kann zeigen (habe ich schon öfter, aber es ermüdet auf Dauer) dass Kapitalismus und Demokratie stets eine gesellschaftspolitische Symbiose eingehen. Das eine geht nicht ohne das andere. Ist erstmal der Kapitalismus auf Drehzahl gekommen, dann winkt auch der Türkei mehr Demokratie, praktisch automatisch und man muss dazu auch keinerlei konkrete Maßnahmen ergreifen.

Damit wir uns nicht missverstehen: Wahre Demokratie sähe anders aus aber so gesehen kenne ich überhaupt kein Land auf der Erde, in dem wahre Demokratie gelebt würde.
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Re: Türkei nimmt britische Journalisten fest

Beitrag von Kardux »

Nathan hat geschrieben:Immer langsam mit den jungen Pferden. Sie sollten schon wissen wo vorne und hinten bei einem Pferd ist, bevor sie aufsteigen...

Die Palästinenser sind kein anerkanntes Volk weil es ihnen an einem anerkannten Staatsgebiet gebricht und der komplette Nahostkonflikt dreht sich zu einem sehr erheblichen Teil um genau dieses Problem. Sollte Ihnen dieser Umstand entgangen sein? Der Volksmund meint: Wer im Pferdestall sitzt soll nicht mit Äpfeln werfen...
Ja, was Sie da so verzapfen erinnert mich wirklich an "Pferdemist". Ich mage Ihre Metaphern.

Ihnen scheint entgangen zu sein das Arabisch neben Hebräisch die zweite Amtssprache ist und das die Palis SEHR WOHL EIN ANERKANNTES VOLK sind. Man muss nicht ein anerkanntes Staatsgebiet haben um ein anerkanntes Volk zu sein. Die Basken sind auch ein anerkanntes Volk, sowohl in Frankreich als auch in Spanien, haben aber trotzdem kein eigenes anerkanntes Staatsgebiet. Darum geht es nicht. Die Kurden, werden in der türkischen Verfassung nicht einmal erwähnt, sie existieren quasi rechtlich nicht. Ihre Sprache ist auch keine offizielle Landessprache.

Weiterbilden dann tippen...
Nathan hat geschrieben:Ihre Meinung interessiert mich so wenig wie die Meinungen anderer Leute.
Was suchen Sie dann in einem politischen Forum ? Sie waren wohl zu lange im Pferdestall. Das bekommt Ihnen nicht gut.
Nathan hat geschrieben:Wo sind ihre Argumente? Bis jetzt habe ich nur Behauptungen von Ihnen gelesen, Betrachtungen aus den Stallungen, aber Zählbares war nicht dabei. Es ist nicht logisch, jemand das Pferd zu neiden wenn man selbst nicht reiten kann...hrhrhr
Lesen Sie meine Beiträge, dort finden Sie die Argumente...

Wenn Sie etwas konkret als eine Behauptung abstempeln, sollten Sie schon so nett sein und die bestimmte Stelle zitieren, damit ich diese "Behauptung" auch belegen kann. Glauben Sie mir, so leichtsinnig wie Sie stürze ich mich in keine Diskussion.

Also Schuster, bleib bei deinen Leisten (den Pferden ?).
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Re: Türkei nimmt britische Journalisten fest

Beitrag von Kardux »

Pressefreiheit in der Türkei ?
Prominent Turkish journalist beaten up in 'organised, planned attack'

A prominent Turkish journalist has been attacked outside his home, his newspaper has said, in the latest sign of deteriorating conditions for the media under the president, Recep Tayyip Erdoğan.

Ahmet Hakan, a columnist for Turkey’s leading secular Hürriyet newspaper and a presenter on broadcaster CNN Turk, was followed home from the television station by four men in a black car late on Wednesday, before being assaulted near his residence, according to the Hürriyet editor-in-chief, Sedat Ergin.

“We see that it was an organised, planned attack,” Ergin was quoted as saying. Hakan was treated for a broken nose and ribs, the newspaper said.

The attack comes just weeks after prosecutors launched an investigation into the paper’s owner, Doğan Media Group, for alleged “terrorism propaganda“.

Last month, pro-government mobs attacked Hürriyet offices, accusing the newspaper of sympathising with the banned Kurdistan Workers’ party (PKK) insurgent group.

Hürriyet has been singled out for criticism from Erdoğan as the government struggles to control a surge in Kurdish militant violence in the south-east.

Tensions have been further ratcheted up after Erdoğan’s ruling AK party lost its parliamentary majority in June general elections, and failed coalition talks prompted a snap election, due on 1 November.

In an initial reaction, a senior AKP official denounced the attack. “Turkey is democracy, there is a state of law. We do not approve of or accept this attack,” Ayhan Sefer Üstün said.

In May, Doğan Holding was suspended from state tenders after Erdoğan accused its head, Aydın Doğan, of being a “coup lover” and described its media columnists as “charlatans”.

Turkey has dropped down press freedom league tables under Erdoğan, currently ranking 149th out of 180 in the Reporters Without Borders press freedom index.

On 15 September the group warned of a “dangerous surge in censorship” that threatened to worsen tensions.
http://www.theguardian.com/world/2015/o ... ned-attack
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Re: Türkei nimmt britische Journalisten fest

Beitrag von HugoBettauer »

PRESSEfreiheit hat nichts damit zu tun, ob Journalisten sich mit der Mafia einlassen und dann übel zugerichtet werden, was ein übles Verbrechen ist. Nicht jeder Angriff auf eine. Journalisten ist ein Angriff auf den Journalismus.
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Re: Türkei nimmt britische Journalisten fest

Beitrag von HugoBettauer »

Platon » Di 1. Sep 2015, 22:23 hat geschrieben:Im Iran weiß jeder, dass es keine Demokratie, keine Menschenrechte, keine Pressefreiheit gibt.
Die Türkei hingegen ist eine Demokratie und da kann man erwarten, dass Journalisten nicht einfach im Gefängnis verschwinden.
Das läuft alles streng rechtsstaatlich ab. Da verschwindet niemand einfach so.
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Re: Türkei nimmt britische Journalisten fest

Beitrag von Ferit »

HugoBettauer » Fr 2. Okt 2015, 20:28 hat geschrieben:PRESSEfreiheit hat nichts damit zu tun, ob Journalisten sich mit der Mafia einlassen und dann übel zugerichtet werden, was ein übles Verbrechen ist. Nicht jeder Angriff auf eine. Journalisten ist ein Angriff auf den Journalismus.
Das versteht der Kurde Kardux aber nicht. Für ihn bedeutet Terrorpropaganda Pressefreiheit. :rolleyes:
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Re: Türkei nimmt britische Journalisten fest

Beitrag von Ferit »

HugoBettauer » Fr 2. Okt 2015, 20:32 hat geschrieben: Das läuft alles streng rechtsstaatlich ab. Da verschwindet niemand einfach so.
Du schreibst ja ziemlich richtiges Zeug! Aber bist du denn Deutscher?
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Kardux
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Re: Türkei nimmt britische Journalisten fest

Beitrag von Kardux »

HugoBettauer » Fr 2. Okt 2015, 20:28 hat geschrieben:PRESSEfreiheit hat nichts damit zu tun, ob Journalisten sich mit der Mafia einlassen und dann übel zugerichtet werden, was ein übles Verbrechen ist. Nicht jeder Angriff auf eine. Journalisten ist ein Angriff auf den Journalismus.
HugoBettauer hat geschrieben:Das läuft alles streng rechtsstaatlich ab. Da verschwindet niemand einfach so.
Ziemlich schäbig das man als Nicht- Türke die Machenschaften von Erdogan so in Schutz nimmt. Ihre schäbigen Beiträge bezüglich der Türkei haben schon solch ein Ausmass angenommen, dass sich türkische User schon über Sie wundern:
Ferit hat geschrieben:Du schreibst ja ziemlich richtiges Zeug! Aber bist du denn Deutscher?
:D

Im Jahr 2012 meinten die Reporter ohne Grenzen bezüglich der Türkei:
Erst am vergangenen Dienstag hat die in New York ansässige Nichtregierungsorganisation Committee to Protect Journalists (CPJ) auf die jüngste Inhaftierung einer Journalistin hingewiesen. Kurz nach Bekanntwerden des Falls Nummer 50 meldet sich nun auch die international tätige NGO Reporter ohne Grenzen (ROG) zu Wort. Sie bezeichnet die Türkei als das „weltweit größte Gefängnis für Journalisten“.

Seit dem Ende des Militärregimes 1983 hätten in der Türkei nie so viele Journalisten im Gefängnis gesessen wie heute. Den meisten von ihnen würden Straftaten nach dem umstrittenen Antiterrorgesetz zur Last gelegt. Weil sie Gefangene übermäßig lange in Untersuchungshaft halten würde, sei die Türkei zudem wiederholt international kritisiert und mehrmals vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte verurteilt worden. Eine Reform des Antiterrorgesetzes im Juli 2012 habe jedoch nur geringfügige Verbesserungen gebracht.

Demnach habe, so die Zeitung Hürryiet, das kürzliche Änderungspaket zur Freilassung von 15 Journalisten geführt. Ausgestanden seien die Fälle allerdings noch nicht. Diese Gesetzesreformen, konstatiert auch die NGO, müssten durch Änderungen in der gerichtlichen Praxis im Einklang mit den Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte begleitet werden. Konkret bedeute das viel weniger Rückgriff auf Sicherungsverwahrung, mehr Respekt für das Recht auf Informationen zu Themen von öffentlichem Interesse, Schutz für journalistische Quellen und eine unabhängige und transparente Justiz.

ROG forderte das türkische Justizsystem darüber hinaus auf, sich an „internationale Übereinkommen, die auch von der Türkei ratifiziert wurden, und die festlegen, dass die Freiheit der Meinungsäußerung nur beschränkt werden kann, wenn explizit zu Hass oder Gewalt aufgerufen“ werde, zu halten. Außerdem wurden die türkischen Gerichte zur sofortigen Freilassung aller Journalisten, die im Zusammenhang mit ihrer Arbeit inhaftiert wurden, aufgefordert.

Reporter ohne Grenzen haben die Türkei bereits seit längerem im Auge. Anfang des Jahres war das Land in deren Rangliste der Pressefreiheit um ganze zehn Ränge auf Platz 148 von insgesamt 178 zurückgefallen. „Statt der versprochenen Reformen startete das Justizsystem eine Welle von Verhaftungen von Journalisten, wie es sie das letzte Mal bei der Militärdiktatur (nach dem Militärcoup vom 12. September 1980, Anmerkung der Redaktion) gegeben hat“, rügte die NGO schon damals. “Unter dem Vorwand, den Terrorismus zu bekämpfen wurden Dutzende gefangengenommen, bevor ihnen ein Prozess gemacht wurde”.
http://www.deutsch-tuerkische-nachricht ... rnalisten/

Aus dem Jahr 2015 noch etwas:


Die absurd hohen Haftstrafandrohungen für 18 türkische Journalisten bestärkt den besorgniserregenden Trend in der Türkei: Die Pressefreiheit wird politischen Zielen geopfert. Die Türkei entfernt sich auf diese Weise immer weiter von europäischen Grundwerten und Menschenrechten. Und keiner scheint sie aufzuhalten. Immer wieder berichten unabhängige Organisationen über die zunehmende Gefährdung für Journalisten in der Türkei. Das Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) zählte 2012 und 2013 in der Türkei die meisten inhaftierten Journalistinnen und Journalisten weltweit. Und Reporter ohne Grenzen hat im vergangenen Jahr 117 Fälle von direkten Bedrohungen und Angriffen gegenüber Journalistinnen und Journalisten registriert.

Die internationale Gemeinschaft ist dazu angehalten, sich für die Freilassung inhaftierter JournalistInnen und rechtmäßige Prozesse einzusetzen und ihren Druck auf Erdogan deutlich zu erhöhen. Das gilt auch für die Bundesregierung, die bisher kaum öffentlich Kritik übt. Sie muss der Erosion der Pressefreiheit in der Türkei öffentlich etwas entgegensetzen und sich auf diplomatischer Ebene für die strafrechtliche Verfolgung der Polizeigewalt gegenüber JournalistInnen einsetzen. Nur wenn Journalistinnen und Journalisten ungehindert recherchieren und veröffentlichen können, kann die Öffentlichkeit sich eine unabhängige politische Meinung bilden. Meinungs- und Pressefreiheit ist essentiell für die Demokratie.
http://tabea-roessner.de/2015/08/05/tue ... s-handeln/

Pressefreiheit in der Türkei ?

Das ist der Sitz der türkischen Zeitung Hürriyet, einer der auflagenstärksten Zeitungen im Land, natürlich kritisch gegenüber der AKP:

[youtube][/youtube]
Zuletzt geändert von Kardux am Di 6. Okt 2015, 07:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Türkei nimmt britische Journalisten fest

Beitrag von HugoBettauer »

Ferit » Di 6. Okt 2015, 01:53 hat geschrieben: Du schreibst ja ziemlich richtiges Zeug! Aber bist du denn Deutscher?
So was in der Art.
Mirrorside

Re: Türkei nimmt britische Journalisten fest

Beitrag von Mirrorside »

Kardux » Di 6. Okt 2015, 07:05 hat geschrieben:


Ziemlich schäbig das man als Nicht- Türke die Machenschaften von Erdogan so in Schutz nimmt. Ihre schäbigen Beiträge bezüglich der Türkei haben schon solch ein Ausmass angenommen, dass sich türkische User schon über Sie wundern:



:D

Im Jahr 2012 meinten die Reporter ohne Grenzen bezüglich der Türkei:


http://www.deutsch-tuerkische-nachricht ... rnalisten/

Aus dem Jahr 2015 noch etwas:



http://tabea-roessner.de/2015/08/05/tue ... s-handeln/

Pressefreiheit in der Türkei ?

Das ist der Sitz der türkischen Zeitung Hürriyet, einer der auflagenstärksten Zeitungen im Land, natürlich kritisch gegenüber der AKP:

[youtube][/youtube]

Aydin Dogan wird bald an den Sack gepackt. Ich an seiner Stelle würde alles verkaufen und abdüsen.

MFG Mirrorside
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Re: Türkei nimmt britische Journalisten fest

Beitrag von Kardux »

Turkish journalist detained for tweets critical of president

Police in Turkey have detained the chief editor of an opposition English-language newspaper for posting tweets critical of President Recep Tayyip Erdogan.

Bulent Kenes, editor-in-chief of Today's Zaman, was taken away from the newspaper's headquarters in Istanbul on Friday as supporters chanted: "Free media cannot be silenced!" The detention was televised live.

A court issued a warrant for his arrest for tweets that a Turkish prosecutor says insult Erdogan. Kenes, who received a suspended sentence earlier this year for insulting the president, denies the accusation, insisting he is exercising his right to free speech.

Dozens of people have been prosecuted under a previously seldom-used law that bars insults to the president. Free speech advocates say the law is being used aggressively to muffle dissent.
http://bigstory.ap.org/article/1344f079 ... -president
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Re: Türkei nimmt britische Journalisten fest

Beitrag von Kardux »

British journalist found dead at Turkish airport
Tributes have been paid to a British journalist who has died in Turkey in suspicious circumstances.

Jacqueline Sutton died at Istanbul’s Ataturk airport, according to local media reports. The Turkish newspaper Hürriyet said she was en route to the Iraqi city of Irbil and was due to change flights in Turkey.

It was not clear how Sutton had died, with some reports saying she had taken her own life. But fellow journalist and development worker Rebecca Cooke called for an international investigation.

“Shocking and sad news about the death of Jacky Sutton in Istanbul. An international not just local investigation is needed,” she told the Press Association.

She held various positions over the years with humanitarian organisations and the United Nations as well as working as a producer for the BBC, according to her LinkedIn profile.
http://www.theguardian.com/world/2015/o ... ul-airport
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Re: Türkei nimmt britische Journalisten fest

Beitrag von Hassad »

In der Türkei werden ständig Journalisten verhaftet.
Wer über heimliche waffenlieferungen der Türkei berichtet begiebt sich sogar in lebensgefahr.



Zwei regierungskritische Journalisten in der Türkei wurden wegen "Spionage" und "Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung" verhaftet.
Der Chefredakteur der Zeitung "Cumhuriyet" und sein Büroleiter hatten Fotos von angeblichen Waffenlieferungen nach Syrien veröffentlicht.

Erdoğan persönlich hatte die Anzeige gestellt
http://www.sueddeutsche.de/politik/tuer ... -1.2756938
Zuletzt geändert von Hassad am Do 26. Nov 2015, 23:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Türkei nimmt britische Journalisten fest

Beitrag von Cat with a whip »

Platon » Di 1. Sep 2015, 22:23 hat geschrieben:Im Iran weiß jeder, dass es keine Demokratie, keine Menschenrechte, keine Pressefreiheit gibt.
Die Türkei hingegen ist eine Demokratie und da kann man erwarten, dass Journalisten nicht einfach im Gefängnis verschwinden.
Richtig müsste es heißen: Das sollte man von einer Demokratie erwarten. Die Türkei wäre dann eine Demokratie, wenn Meinungs-, Presse- und Rundfunkfreiheit garantiert wären. Real ist sie vermutlich eine defekte Demokratie.
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
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Re: Türkei nimmt britische Journalisten fest

Beitrag von Abensberg »

Erdogan ist ein Islamist. Das hat mit Demokratie von Haus aus nichts zu tun
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Re: Türkei nimmt britische Journalisten fest

Beitrag von zollagent »

Abensberg » Sa 28. Nov 2015, 10:45 hat geschrieben:Erdogan ist ein Islamist. Das hat mit Demokratie von Haus aus nichts zu tun
Wenn ein lupenreiner Demokrat das weiß, kann er sich drauf einstellen. Daran mangelts offenbar.
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Re: Türkei nimmt britische Journalisten fest

Beitrag von palulu »

Abensberg » Sa 28. Nov 2015, 11:45 hat geschrieben:Erdogan ist ein Islamist. Das hat mit Demokratie von Haus aus nichts zu tun
Er wurde immerhin in freien Wahlen gewählt. Putin hat nicht einmal in dieser Hinsicht eine Legitimierung.
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Re: Türkei nimmt britische Journalisten fest

Beitrag von yogi61 »

palulu » Sa 28. Nov 2015, 18:13 hat geschrieben:
Er wurde immerhin in freien Wahlen gewählt. Putin hat nicht einmal in dieser Hinsicht eine Legitimierung.
Das ist nicht korrekt.
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Re: Türkei nimmt britische Journalisten fest

Beitrag von zollagent »

yogi61 » Sa 28. Nov 2015, 18:14 hat geschrieben:
Das ist nicht korrekt.
Hier muß ich dir beipflichten. Gewählt wurde Putin, und so weit ich informiert bin, wurden die Wahlen auch nicht beanstandet, läßt man mal die Verrenkungen der Umgehung der verfassungsmäßigen Beschränkung der Amtszeit außen vor. Putin düfte nach wie vor über eine Mehrheit im russischen Wahlvolk verfügen. Nur, was er draus macht, ist problematisch.
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Re: Türkei nimmt britische Journalisten fest

Beitrag von yogi61 »

zollagent » Sa 28. Nov 2015, 18:17 hat geschrieben: Hier muß ich dir beipflichten. Gewählt wurde Putin, und so weit ich informiert bin, wurden die Wahlen auch nicht beanstandet, läßt man mal die Verrenkungen der Umgehung der verfassungsmäßigen Beschränkung der Amtszeit außen vor. Putin düfte nach wie vor über eine Mehrheit im russischen Wahlvolk verfügen. Nur, was er draus macht, ist problematisch.
Danke. :) Wenn eine Mehrheit in Westen Putin nicht wählen würde, heisst das eben nocht nicht, dass eine Mehrheit der Russen Putin nicht wählen würde, denn das haben sie ja getan.
Und Anhänger Erdogans sollten sich über die russischen Wahlergebnise schon mal gar nicht aufregen, weil da dann doch die Legitimation fehlt, weil der Staatspräsident der Türkei sicher genug Dreck am Stecken hat.
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Re: Türkei nimmt britische Journalisten fest

Beitrag von palulu »

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Re: Türkei nimmt britische Journalisten fest

Beitrag von palulu »

Bei der Duma-Wahl ist die Fälschung sogar offensichtlich: http://www.taz.de/!5106041/

Deine Haltung ist aber eben nicht untypisch für deutsche Linke.
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Re: Türkei nimmt britische Journalisten fest

Beitrag von Abensberg »

zollagent » Sa 28. Nov 2015, 19:17 hat geschrieben: Hier muß ich dir beipflichten. Gewählt wurde Putin, und so weit ich informiert bin, wurden die Wahlen auch nicht beanstandet, läßt man mal die Verrenkungen der Umgehung der verfassungsmäßigen Beschränkung der Amtszeit außen vor. Putin düfte nach wie vor über eine Mehrheit im russischen Wahlvolk verfügen. Nur, was er draus macht, ist problematisch.
Das müssen die Russen selber wissen. Wenn denen Putin so am Herzen liegt sollen die ihn haben. Ich muss dort nicht leben
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