Also was nun? Was passiert, wenn der Ölpreis steigt oder fällt? Also der Ölpreis ist nun auf 120$ auf 40$ gefallen. Warum sollte die OPEC bzw. Shell, BP und Co. den Ölpreis so weit senken?
Eine Gegenfrage: wenn derzeit so viele Staaten und auch Unternehmen ebenso wie Private recht hoch verschuldet sind und entsprechend Kredittilgungsmittel (Geld in all seinen Formen) benötigen, dann ist die Chance sehr hoch, daß auf dem "Geldmarkt" schon bald der Geldzinssatz enorm ansteigt wegen erhöhter Nachfrage nach Geld - Zahlungsmittel, welche überwiegend durch Kreditvergabeprozesse in Umlauf kommen ?
Versteh ich nicht. Im Endeffekt würde auch 1€ an Geldmenge reichen, um alle Schulden zu begleichen.
Aber um es mal konkret zu machen: Nehmen wir an, es gibt 1000€ Zentralbankgeld, die in Umlauf sind. Also schulden die Geschäftsbanken der Zentralbank 1100€. Die Geschäftsbanken haben 10 000€ verliehen (also Giralgeld), also schulden die Nichtbanken den Geschäftsbanken 11 000€ (bei einem Zinssatz von 10%).
So können die Geschäftsbanken ihre Schulden begleichen? Das spielt gar keine Rolle, denn die Zentralbank will Geldstabilität bewahren. Das heißt, sie wird ihre Instrumente so einsetzen, dass immer Zentralbankgeld im Umlauf ist. Es wird also nie der Fall eintreten, dass die Zentralbank noch Forderungen von 1000€ hat, aber die Geschäftsbanken keinen Cent Zentralbankgeld mehr hätten.
-> Klar oder? Die Motive der Zentralbank sind unstrittig. Geldwertstabilität.
Dann nehmen wir die Nichtbanken und Geschäftsbanken. Deren Motiv ist anderes. Die wollen Profit machen. Egal ob Bank, Unternehmen oder Hans Müller. Anders als die Zentralbanken vergeben Geschäftsbanken keine Kredite, um Geld in Umlauf zu bringen, damit die Wirtschaft funktioniert. Sie vergeben Kredite, um Profit zu machen. Das ist ganz wichtig. Denn du begehst den Denkfehler, dass Banken Kredite vergeben, damit Schulden beglichen werden können. Irgendwie alle wären überschuldet, deswegen vergeben Banken Kredite, damit die Schulden bei ihnen beglichen werden können. Hm, Denkfehler? Feuer mit Benzin gießen?
Die Wirklichkeit ist etwas komplexer. Die Bank hat also nun die Forderung von 11 000€ gegen eine Nichtbank. Dann zahlt die Nichtbank 1000€ zurück. 1000e Buchgeld werden vernichtet. Dann weiter und weiter. Und am Ende hat die Bank noch 1000€ Forderung gegen die Nichtbank und die Nichtbank hat nix mehr. Die Bank konnte ja nicht mal was in Umlauf bringen, da beim Tilgen ja nur vernichtet wurde. Richtig? Das ist die Logik vieler Zinskritiker.
Ich brech hier mal ab.
Realität:
Banken vergeben Kredite, um Profite zu machen. Falls kein Profit erwartet wird, wird kein Kredit vergeben.
Zinskritiker
Banken vergeben Kredite, damit andere Kredite zurück bezahlt werden können.
Realität:
Die Zinshöhe bestimmt sich durch Angebot und Nachfrage nach dem Geld bzw. Krediten. Die Zinshöhe ändert sich ständig.
Zinskritiker:
Die Zinshöhe hängt von der Zinshöhe ab. In den meisten Modellen wird davon ausgegangen, dass die Zinshöhe sich nie ändert (K = A*(1+i)^n bzw. Josephspennig)
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 0#p3223312
Realität:
Jeden Tag werden Kredite vergeben und zurück bezahlt. Falls mehr Kredite zurückbezahlt werden als Neue aufgenommen (Nachfrage nach Geld sinkt, Zins sinkt), sorgt der Zinsmechanismus dafür, dass wieder ein Gleichgewicht hergestellt wird.
Zinskritiker:
Alle wollen gleichzeitig ihre Zinsen tilgen.
Realität:
Da jede Ware in Geld umtauschbar ist, kann man theoretisch jeden Kredit mit jeder Ware tilgen. Einzig die Transaktionskosten müssen beachtet werden. Beispiel: Wenn mir jemand 1000€ schuldet, reicht es nicht, mir 5 Tonnen Kartoffeln im Wert von 1000€ vor meine Haustüre zu kippen. Falls mich der Verkauf + Wertverlust + Aufwand 100€ kosten sollte, will ich Kartoffeln im Wert von 1100€. Natürlich unpraktikabel. Besser: Aktien, Gold etc., da hier die Transaktionskosten sehr viel geringer sind.
Zinskritiker:
Kredite kann man nur mit Geld begleichen. Bevor der Kreditgeber Aktien oder Gold als Tilgung annimmt, vergibt er lieber nochmal einen weiteren Kredit.
Realität:
Kreditnehmer, die ihre Kredite nicht bedienen bzw. tilgen können, bekommen keine neuen Kredite, sondern einen Insolvenzberater.
Zinskritiker:
Insolvente bekommen immer neue Kredite. Banken haben kein Profitmotiv (siehe Punkt 1).
Ist das soweit korrekt?
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.