Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

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zollagent
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von zollagent »

BATA » Do 20. Aug 2015, 00:13 hat geschrieben:
Mh, bisher der beste Einwurf. Vielen Dank dafür.
Nun, das ist natürlich nicht das Selbe.
Die Gruppe der türkischen Migranten in Deutscland bildet kein Völkerrechtliches Subjekt.
Die Gruppe der Krimbürger, bildet ein Völkerrechtliches Subjekt. Sie haben eine eigene Regierung, eine Verfassung und eine Nationalhymne. Das Territorium der Krim ist ihre Heimat und Existenzgrundlage. Da sind die Knochen ihrer Ahnen verscharrt.
Wenn dem so wäre, wären sie Türken! :p
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von zollagent »

BATA » Do 20. Aug 2015, 02:10 hat geschrieben:
Nein, das entspräche nicht der Definition einer Annexion. Eine einvernehmliche Vereinigung zwei Völkerrechtlicher Entitäten kann keine Annexion sein, da eine Annexion als eine einseitige und erzwungene Eingliederung definiert ist.



Das ist keine Frage des Völkerrechts. Das Völkerrecht kennt kein Verbot von Unabhängigkeitserklärungen. Sagt das IGH. Schon oft genug hier zitiert.



Nein. Eine Unabhängigkeitserklärung erfordert gar keine Abstimmung. Das Referendum ist gar nicht notwendig. Das wird in der Regel nur gemacht um Anerkennung bei demokratischen Staaten zu finden. Bei der Unabhängigkeitserklärung des Kosovo zum Beispiel gab es kein Referendum. Trotzdem ist sie nach Ansicht des IGH im Eingklang mit dem Völkerrecht. Auch schon oft hier zitiert.
Und ebensooft falsch. Natürlich braucht eine Unabhängigkeitserklärung eine Vertretung, die völkerrechtlich anerkannt werden kann (vom Mutterstaat natürlich nicht muß). Diese Vertretung widerum braucht für ihre Unabhängigkeitserklärung ein Mandat, das aber definitiv nicht zustandekommen kann, wenn nur die Befürworter dazu abstimmen dürfen. Hier haben wir aber noch ein weitergehendes Szenario, denn diese "Unabhängigkeitserklärung" wurde durch ein Gremium veranlaßt, das - wegen der genannten Behinderungen bei der Abstimmung - nur als U-Boot Moskaus bezeichnet werden kann. Russland war der Drahtzieher bei dieser "Unabhängigkeitserklärung" und deswegen ist das Ganze eine nur sehr unbeholfen getarnte Annexion. Marionetten ohne echtes Mandat sind den drahtziehenden Staat zuzurechnen.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von zollagent »

BATA » Do 20. Aug 2015, 02:26 hat geschrieben:Natürlich konnte die Krim durchaus so etwas tun. Natürlich war es Verfassungswiedrig. Die Ukrainische Verfassung ist aber nicht das Völkerrecht. Und Russland ist nicht an die Ukrainische Verfassung gebunden.



Ich sage nicht eine Annexion sei völkerlich legal. Ich sage, das war keine Annexion sondern eine Sezession. Und wenn wir über die Frage reden, was die Krim der Ukrainischen Verfassung alles schuldig geblieben ist, dann reden wir bereits über eine Sezession und keine Annexion.


Russland war zu keiner Zeit auf ukrainischem Boden. Das war der Boden der Republik Krim.
Krimregierung hat Russland um Schutz seiner Bürger gebeten. Der Boden der Republik Krim ist das historische und kulturelle Erbe seiner Bürger. Und die Bürger der Krim haben die Nase voll von der Ukraine. Was ihr gutes Recht ist. Es kann nicht im Sinne des Völkerrechts sein ihnen vorzuschreiben welchem Staat die Republik Krim anzugehören hat. Auch wenn die Verfassung der Ukraine ein Problem damit hat.
Der Boden der Republik Krim war auch der der Boden der Ukraine. Das müßtest sogar du wissen.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von BATA »

zollagent » Do 20. Aug 2015, 09:35 hat geschrieben: Er hat offenbar nur die "gehirngewaschenen Einwohner" an der Abstimmung teilnehmen lassen, den anderen blieb die Teilnahme verwehrt.
und wie hat er das gemacht? Hat er die Andersdenkenden an Bäume und Heizkörper fesseln lassen?
Kannst du das objektiv beweisen?
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Nomen Nescio »

[quote="[url=http://www.politik-forum.eu/viewt[/quote]
müssen wir denn alles zig mal wiederkauen? lese in diesem strang. dort findest du (mit linkverweisung) daß z.b. der zutritt zum »parlament« an nicht russophilen unter drohung behindert/verweigert wurde.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Doktor Schiwago »

Alexyessin » Mo 17. Aug 2015, 15:55 hat geschrieben: Wenn man halt NUR diese Medien schauen KANN ? Aber das geht ja in deinen Horizont immer nicht rein. Braves Russland, böser Westen. Alles klar.
Doktor Schiwago » Mo 17. Aug 2015, 16:57 hat geschrieben: Kannst du das auch mal belegen, daß auf der Krim bis Ende Februar 2014 NUR russische Medien zu empfangen waren?
Doktor Schiwago » Mo 17. Aug 2015, 16:57 hat geschrieben: Kannst du also nicht belegen.
Kommt da noch sowas wie ein Beleg?
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Doktor Schiwago »

DarkLightbringer » Mi 19. Aug 2015, 12:34 hat geschrieben:Poroschenko verurteilt Putins Krim-Besuch
Merkel nicht.
Obama nicht.
Schulz nicht.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Alexyessin »

Doktor Schiwago » Do 20. Aug 2015, 11:07 hat geschrieben:


Kommt da noch sowas wie ein Beleg?
Habe ich dir schon geschrieben. Beeinflussung durch die russischen Staatsmedien über Jahre. Aber das weißt du ja eh.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Alexyessin »

Doktor Schiwago » Do 20. Aug 2015, 11:10 hat geschrieben: Merkel nicht.
Obama nicht.
Schulz nicht.
Kritik gabs von denen die letzten Wochen genug. Und Sommerpause ist auch.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Gauvain »

BATA » Do 20. Aug 2015, 01:26 hat geschrieben: Russland war zu keiner Zeit auf ukrainischem Boden. Das war der Boden der Republik Krim.
Krimregierung hat Russland um Schutz seiner Bürger gebeten. Der Boden der Republik Krim ist das historische und kulturelle Erbe seiner Bürger. Und die Bürger der Krim haben die Nase voll von der Ukraine. Was ihr gutes Recht ist. Es kann nicht im Sinne des Völkerrechts sein ihnen vorzuschreiben welchem Staat die Republik Krim anzugehören hat. Auch wenn die Verfassung der Ukraine ein Problem damit hat.
Mittlerweile solltest eigentlich sogar du kapiert haben, dass der Autonomiestatus der Krim nicht bedeutet, dass es sich nicht mehr um ukrainisches Territorium handelt. Wenn russische Soldaten auf der Krim waren, waren sie auch auf ukrainischem Boden.
Und einen Angriff der Ukraine auf die Krim, der ein schützendes Eingreifen Russlands rechtfertigt hätte, gab es auch nicht. Man kann ein solches Eingreifen nicht damit rechtfertigen, dass vielleicht einmal ein solcher Angriff kommen könnte. Damit könnte man jeden Militäreinsatz rechtfertigen. Und wie du darauf kommst, dass die Ukraine kein Recht hat, darauf zu pochen, dass die Krim ukrainisches Territorium ist, weisst wohl auch nur du alleine. Gilt das übrigens nur für die Ukraine oder auch für Russland? Was ist mit der Unabhängigkeit von Tschetschenien und Dagestan? Wenn Russland diese gewährt, kann es wieder als Anwalt anderer Regionen auftreten, die gerne Unabhängigkeit möchten.
Ein letzter Nachtrag: Wenn den Krim-Bewohnern die neue Regierung nicht passt und sie nicht mehr in der Ukraine leben wollen, steht es ihnen frei, nach Russland auszuwandern. Ansonsten müssen sie es ertragen, dass halt momentan politisch nicht alles nach ihrem Wunsch läuft. Man kann nicht alles haben.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Gauvain »

zollagent » Do 20. Aug 2015, 08:19 hat geschrieben: Die Tschechen, die Briten z.B. ;)
Wann genau? Wenn du auf Schottland anspielst, hat London dort dem schottischen Referendum eindeutig zugestimmt.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Doktor Schiwago »

Gauvain » Mi 19. Aug 2015, 23:28 hat geschrieben: Oh doch, genau das wäre es. Abgesehen davon, dass (das hatten wir schon unzählige Male) ein Land einem solchen Referendum zustimmen muss, stellen die amerikanischen Soldaten eine unzulässige Beeinflussung des Abstimmungsresultats dar. Mal ganz davon abgesehen, dass in der Ukraine niemand versucht hat, das Referendum mit Gewalt zu stoppen.
Ach, niemand?
Und was ist mit den in "Freundschaftszügen" angereisten Faschisten (hier als "Patrioten" verniedlicht) des Rechten Sektors?
Dass Jesus und Mohammed hier nur als rhetorische Knallfrösche herumgereicht werden, zeigt schon der Umstand, dass sich zu den Tataren muskulöse Mitglieder des christlichen, ukrainisch-patriotischen Rechten Sektors gesellen. Sie sind mit der Bahn aus Kiew angereist, in "Freundschaftszügen".
http://www.sueddeutsche.de/politik/ethn ... -1.1901747
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Doktor Schiwago »

Alexyessin » Do 20. Aug 2015, 11:14 hat geschrieben:
Habe ich dir schon geschrieben. Beeinflussung durch die russischen Staatsmedien über Jahre. Aber das weißt du ja eh.
Nein, du hast das hier geschrieben:
Alexyessin » Mo 17. Aug 2015, 15:55 hat geschrieben:
Wenn man halt NUR diese Medien schauen KANN ? Aber das geht ja in deinen Horizont immer nicht rein. Braves Russland, böser Westen. Alles klar.
Und dafür bitte ich nach wie vor um einen Beleg, Presidente.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Doktor Schiwago »

Alexyessin » Do 20. Aug 2015, 11:19 hat geschrieben:
Kritik gabs von denen die letzten Wochen genug.
Kannst du diese Behauptung belegen?
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cooper »

BATA » Mi 19. Aug 2015, 20:58 hat geschrieben:
Nehmen wir an die Rheinland-Pfälsische Regierung hätte ein Referendum zum Verlassen des Bundes und Anschluss an die USA angekündigt. (Wie auch immer :p) Die Bundesregierung verbietet die Durchführung des Referendums unter Berufung auf die Territoriale Integrität. RP-Regierung lässt sich nicht davon beeindrucken und beabsichtigt das Referendum trotzdem durchzuführen und bittet die USA um Schutz, für den Fall dass die Bundesregierung auf die Idee kommt die Bundeswehrsoldaten die in RP stationiert sind einzusetzen um das Referendum mit Gewalt zu stoppen.
USA lässt die GI's die in RP stationiert sind ausschwärmen und in der Nähe der Bundeswehrkasernen patroilieren.
Das Referendum findet gegen den Willen der Bundesregierung statt und fällt mit großer Mehrheit für die Abspaltung von Rheinland-Pfalz aus.
Wenn sich RP daraufhin Unabhängig erklärt und kurze Zeit später ein weiteres Mitglied der Vereinigten Staaten wird, dann war das keine Annexion durch die USA, weil die Initiative nicht von USA ausging, sondern von Bürgern von Rheinland-Pfalz und von ihren Volksvertretern.
Beschäftige dich erstmal mit dem Themen "Bundesstaat", "Dezentralismus" und "Föderalismus" im Groben, und dann mit der Bundesrepublik oder den USA diesebezüglich im Speziellen. Dann wirst merken, dass du nur Müll schreibst.
Zuletzt geändert von Cooper am Donnerstag 20. August 2015, 12:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von BATA »

Nomen Nescio » Do 20. Aug 2015, 10:22 hat geschrieben: müssen wir denn alles zig mal wiederkauen?
Es wird solange gekaut bis alle Zweifel ausgeräumt sind.
lese in diesem strang. dort findest du (mit linkverweisung) daß z.b. der zutritt zum »parlament« an nicht russophilen unter drohung behindert/verweigert wurde.
Du findest in diesem Strang auch objektive Beweise, dass diese Darstellung nicht haltbar ist.
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 5#p3207675
Zuletzt geändert von BATA am Donnerstag 20. August 2015, 12:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Gauvain »

[quote="Doktor Schiwago » Do 20. Aug 2015, 11:22"]
Ach, niemand?
Und was ist mit den in "Freundschaftszügen" angereisten Faschisten (hier als "Patrioten" verniedlicht) des Rechten Sektors?
[quote]

Erstens findet sich in dem von dir verwendeten Artikel kein Hinweis auf Gewaltanwendung. Zweitens: Selbst wenn, wäre das kein Grund für die Annexion der Krim. Der Rechte Sektor ist nicht gleichzusetzen mit dem Staat Ukraine, auch wenn das hier viele nicht kapieren wollen. Oder denkst du, dass die Türkei ein Recht hätte, deutsches Territorium zu annektieren, weil der NSU Jagd auf Türken gemacht hat? Und drittens steht im Artikel nichts davon, dass irgendjemand versucht hätte, das Referendum zu stoppen.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Alexyessin »

Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Alexyessin »

BATA » Do 20. Aug 2015, 12:32 hat geschrieben:
Es wird solange gekaut bis alle Zweifel ausgeräumt sind.



Du findest in diesem Strang auch objektive Beweise, dass diese Darstellung nicht haltbar ist.
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 5#p3207675
Objektive Beweise? Lol.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cobra9 »

BATA
Nein, das entspräche nicht der Definition einer Annexion. Eine einvernehmliche Vereinigung zwei Völkerrechtlicher Entitäten kann keine Annexion sein, da eine Annexion als eine einseitige und erzwungene Eingliederung definiert ist.
Die Regierung der Krim konnte weder nach nationalen Gesetzen und schon gar nicht gem. internationalem Recht sich anbieten ein Teil Russlands zu werden. Geht nicht nach den gültigen Regeln. Dazu hätte Kiew die Zustimmung geben müssen. Das Referendum verstößt sowohl gegen die ukrainische Verfassung als auch gegen Völkerrecht.

Die ukrainische Verfassung erlaubt in der Autonomen Republik der Krim Volksentscheide zu politischen Fragen. Gebietsänderungen sind dagegen nationalen Referenden vorbehalten. Das bedeutet, dass die gesamte Ukraine über eine Abspaltung der Krim hätte abstimmen müssen. Zum Völkerrecht. Gegen das Völkerrecht verstößt das Referendum, weil es zu einem Zeitpunkt durchgeführt wird, zu dem die Halbinsel quasi militärisch von Russland besetzt ist – russische Truppen kontrollieren strategisch wichtige Einrichtungen. Eine rechtlich wirksame Ausübung eines Selbstbestimmungsrechts der Bevölkerung ist deshalb nicht mehr möglich gewesen. Völkerrechtlich wäre es sogar gedeckt, wenn die Regierung in Kiew militärisch eingreift, um die territoriale Integrität wiederherzustellen – obwohl jene selbst nicht demokratisch legitimiert ist wie BATA nun kommen wird. Hat sich aber nach den Neuwahlen auch erledigt, die neue Regierung ist im Amt regulär.







BATA
Das ist keine Frage des Völkerrechts. Das Völkerrecht kennt kein Verbot von Unabhängigkeitserklärungen. Sagt das IGH. Schon oft genug hier zitiert.
Wie schon oft gesagt ist deine Meinung da falsch. Ich wiederhole mich aber doch gerne nochmals.

Gegen das Völkerrecht verstößt das Referendum, weil es zu einem Zeitpunkt durchgeführt wird, zu dem die Halbinsel quasi militärisch von Russland besetzt ist – russische Truppen kontrollieren strategisch wichtige Einrichtungen. Eine rechtlich wirksame Ausübung eines Selbstbestimmungsrechts der Bevölkerung ist deshalb nicht mehr möglich gewesen. Das ist nur ein Verstoss.Außerdem überwiegt bis heute nicht das Recht der Selbstbestimmung das Recht auf nationalen Bestand eines Staates als Einheit. Standartwerk IPSEN sagt das deutlich :) Es fehlen die typischen Kernfaktoren um sich auf das Recht auf Selbstbestimmung berufen zu können wie in anderen Fällen. Was Du behauptest was Recht wäre würde bedeuten Selbstbestimmung darf den Staatszerfall im Grundsatz erzeugen. Das ist falsch. Du machst es Dir wunderbar einfach.

Alle Völker haben das Recht auf Selbstbestimmung. Kraft diesen Rechts entscheiden sie frei über ihren politischen Status ..." Das scheint für ein weit reichendes Sezessionsrecht zu sprechen nach deiner Auslegung. Dagegen spricht aber die Rechtspraxis durchaus sowie auch das Völkerrecht. Im Kern gilt:



Das Selbstbestimmungsrecht ist jedoch mit einem anderen Prinzip des Völkerrechts in Einklang zu bringen - mit der territorialen Integrität der Staaten, also mit der Unverletzbarkeit ihres Hoheitsgebiets. Die vorherrschende Meinung im Völkerrecht löst diesen Wertekonflikt zugunsten des Status Quo. Ein Sezessionsrecht entsteht als letztes Mittel lediglich dann, wenn eine Minderheit schweren Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt wird und so daran gehindert wird, ihr Selbstbestimmungsrecht innerhalb des bisherigen Gesamtstaates auszuüben.



Obiges gilt ganz bestimmt nicht für die Krim ! Es gab keine schweren Menschenrechtsverletzungen, es gab keine Einschränkung der Autonomie usw. usw.

BATA
Nein. Eine Unabhängigkeitserklärung erfordert gar keine Abstimmung. Das Referendum ist gar nicht notwendig. Das wird in der Regel nur gemacht um Anerkennung bei demokratischen Staaten zu finden. Bei der Unabhängigkeitserklärung des Kosovo zum Beispiel gab es kein Referendum. Trotzdem ist sie nach Ansicht des IGH im Eingklang mit dem Völkerrecht. Auch schon oft hier zitiert.
Zieh nicht den IGH in deine wirklich falsche Meinung rein. Im Völkerrecht sowie dem Stoff den man in Tübingen drüber aktuell lernt gilt:


Das Selbstbestimmungsrecht ist jedoch mit einem anderen Prinzip des Völkerrechts in Einklang zu bringen - mit der territorialen Integrität der Staaten, also mit der Unverletzbarkeit ihres Hoheitsgebiets. Die vorherrschende Meinung im Völkerrecht löst diesen Wertekonflikt zugunsten des Status Quo. Ein Sezessionsrecht entsteht als letztes Mittel lediglich dann, wenn eine Minderheit schweren Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt wird und so daran gehindert wird, ihr Selbstbestimmungsrecht innerhalb des bisherigen Gesamtstaates auszuüben.


Da kannste Dir deine Bastelmeinung schenken. Weil auch dein Bastelbeispiel nicht passt. Der Kosovo und viele andere Bereiche in Ex Yugoslawien wiederlegen deine Meinung sogar.

Als Beispiel dient der Kosovo. Nach Ansicht der meisten westlichen Staaten und vieler Völkerrechtler wurden die Kosovaren Ende der neunziger Jahre in Serbien derart drangsaliert, dass sie das Recht hatten, sich abzuspalten. Die Frage ist jedoch, ob dieses Recht im Jahr 2008 immer noch fortwirkte, als sich die Republik Kosovo dann tatsächlich für unabhängig erklärte. Viele Staaten, insbesondere im Westen, sehen das so, viele andere dagegen nicht.

Ein Sezessionsrecht der Krim, die sich von der Ukraine abspaltete und an Russland anschloss, bestand dagegen nach westlicher Auffassung nicht, weil es zu keiner massiven Unterdrückung der auf der Krim lebenden Russen durch die Ukraine gekommen war. Krim-Referendum und Sezession sind demnach unwirksam. Ich kenn genügend Juristen wo auch Ausbilder sind die das so sehen. Einige haben schon Recht im Sinne des Völkerrecht gesprochen. Ignace Murwanashyaka nur als Beispiel war schon vor den Herren :) Oder frag mal Robin Borrmann. Oder nehmen wir das Gutachten des IGH in Bezug zum Westsaharakonflikt. Soll ich weitermachen

Quellen:

wie immer :

Ipsen aber jetzt mal S 418,RDR3



Völkerrecht von Ignaz Seidl-Hohenveldern (Autor), Torsten Stein (Autor)


Die Bedeutung des Volkes im Völkerrecht von Bernd Roland Elsner


So wiederlege mir mal obige drei Standartwerke :)
Zuletzt geändert von Cobra9 am Donnerstag 20. August 2015, 13:21, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Wolverine »

BATA » Do 20. Aug 2015, 01:35 hat geschrieben:
na von dir kommt leider nicht so viel "substanz"



Bei allem Respekt den türkischen Mitbürgern gegenüber aber die Republik Krim bildet ein völkerrechtliches Subjekt sowie das Land Rheinland-Pfalz ein völkerrechtliches Subjekt bildet. Das Territorium der Republik Krim ist das kulturelle und historische Erbe der Bürger der Krim. So wie Rheinland-Pfalz nicht Deutschland gehören kann, kann die Krim nicht der Ukraine oder Russland gehören. Dann würden wir das Eigentumsrecht über Menschenrechte stellen. Die Krim gehört den Bürgern der Krim. Und die Unabhängigkeitserklärung wurde im Namen der Bürger der Krim ausgesprochen und zwar durch ihre demokratisch legitimierte Vertreter.
Eben nicht. Die Krim wurde überfallen, die ukrainischen Soldaten daran gehindert gegen die Eindringlinge vorzugehen, Abgeordnete daran gehindert das Parlamentsgebäude zu betreten und der Ministerpräsident durch einen russlandtreuen Vasallen ersetzt. Das "Referendum" war von Moskau aus gesteuert, die Krim war feindlich besetzt, das Referendum verfassungswidrig........usw.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cobra9 »

BATA
Natürlich konnte die Krim durchaus so etwas tun. Natürlich war es Verfassungswiedrig. Die Ukrainische Verfassung ist aber nicht das Völkerrecht. Und Russland ist nicht an die Ukrainische Verfassung gebunden.
Das ist schon wieder falsch. Das Völkerrecht betrachtet natürlich auch nationales Recht, vor allem wenn wie auf der Krim die Grundlagen für das Wirken von Völkerecht fehlen. Russland mag nicht an die ukrainische Verfassung gebunden sein aber an die UN Charta, Völkerrecht und geschlossene Abkommen.

Russland hat das alles mit Füssen getreten.
BATA
Ich sage nicht eine Annexion sei völkerlich legal. Ich sage, das war keine Annexion sondern eine Sezession. Und wenn wir über die Frage reden, was die Krim der Ukrainischen Verfassung alles schuldig geblieben ist, dann reden wir bereits über eine Sezession und keine Annexion.
Es war eine Annexion. Russ. Truppen haben die Krim besetzt, strategische Positonen unter Kontriolle gebracht und das ganze war mit Vorlauf geplant durch Russland. Vorsatz durch Planung, Anwendung von Gewalt zum Durchsetzen der Ziele. Russ. Truppen griffen mil. Basen an und kaperten Schiffe. Das ist ein Akt der Gewalt. Soll ich Dir das nochmal belegen mein vergesslicher ?

Krim war geplant

http://www.tagesspiegel.de/politik/krim ... 80640.html

Russland kaperte Schiff - Akt der Gewalt
http://www.wienerzeitung.at/dossiers/kr ... hiffe.html

Zitat: Übernahm mit Schüssen und Blendgranaten
BATA

Russland war zu keiner Zeit auf ukrainischem Boden. Das war der Boden der Republik Krim.
Das ist ein Argument wo deine Verzweiflung zeigt. Die Krim war Bestandteil der Ukraine nach allen Rechten und Richtlinien. Hatten die Bewohner der Krim bis damals ukr. Pässe oder nicht :?: Wurden die Bewohner der Krim nicht als ukr. Bürger geführt und hat die Krim nicht freiwillig per Abstimmung in den 90er den Beitritt zur Ukraine vollzogen ?

Doch alles passend. Also spar Dir die billigen Tricks. Dann kann ich genauso sagen Stuttgart gehört zu Baden Württermberg, aber nicht zur BRD.
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Krimregierung hat Russland um Schutz seiner Bürger gebeten. Der Boden der Republik Krim ist das historische und kulturelle Erbe seiner Bürger. Und die Bürger der Krim haben die Nase voll von der Ukraine. Was ihr gutes Recht ist. Es kann nicht im Sinne des Völkerrechts sein ihnen vorzuschreiben welchem Staat die Republik Krim anzugehören hat. Auch wenn die Verfassung der Ukraine ein Problem damit hat.
Solch ein Geschwafel war jetzt die moralische Rechtfertigung für den Griff ins Klo ? Okay. Es waren nicht die Bürger der Krim sondern immer noch Bürger der Ukraine. Und welcher Boden im Mittelalter von XYZ gepflügt wurde hat real gesehen keinerlei Bedeutung. Im Sinne des Völkerrechts wäre es richtig gewesen das Referendum in Zusammenarbeit mit Kiew und den Normen durchzuführen ohne Russ. Truppen
Zuletzt geändert von Cobra9 am Donnerstag 20. August 2015, 14:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Der General »

DarkLightbringer » Do 20. Aug 2015, 00:18 hat geschrieben: Natürlich gibt es Putinismus, ebenso wie Francismus. Diverse Autoren haben darüber geschrieben. Es meint System und Ideologie des Putin-Regimes. Es enthält Merkmale des Interbellumfaschismus und wird von den rund zwei Dutzend wichtigsten rechtsextremen Parteien in Europa positiv rezepiert.

Zum Thema der Trollhäuser in Russland gibt es ein interessantes Interview mit Ludmilla Sawtschuk: http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpoli ... 36286.html
Na dann Danke für Dein Informatismus. Die diversen Autoren leiden sicherlich an Schwachsinntismus, aber schön zu sehen, dass Du gar nicht erst auf die "Nachdenkseiten", die ich verlinkt hatte eingehst, wobei sehr schön beschrieben wird, wozu solche "Kampfbegriffe" dienen.

Liegt wohl an Deinem egaltismus.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Doktor Schiwago »

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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Der General »

zollagent » Do 20. Aug 2015, 09:11 hat geschrieben: Es dürften so einige Schichten sein, die Putin unterstützen und für gut halten: Die Nazis und Extremrechten in Europa, die Kommunisten, die nicht verstehen können, warum ihr Paradies untergegangen ist, die Verlierer aus der Täterä und diejenigen, die gerne unter einer Autorität leben würden, die ihnen sagt, wonach sie sich zu richten haben, die nicht erwachsen genug sind, sich selber dem Leben zu stellen. Das sind so einige Schichten. ;)
Du hast noch Gerhard Schröder, Helmut Schmidt und Joe Kaeser ganz vergessen :)
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Der General »

Wolverine » Do 20. Aug 2015, 13:23 hat geschrieben:
Eben nicht. Die Krim wurde überfallen, die ukrainischen Soldaten daran gehindert gegen die Eindringlinge vorzugehen, Abgeordnete daran gehindert das Parlamentsgebäude zu betreten und der Ministerpräsident durch einen russlandtreuen Vasallen ersetzt. Das "Referendum" war von Moskau aus gesteuert, die Krim war feindlich besetzt, das Referendum verfassungswidrig........usw.
Ich glaube Du verwechselst das mit der Gewaltsamen Maidan Bewegung. So ähnlich ist es ja in Kiev abgelaufen.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Der General »

Wolverine » Mi 19. Aug 2015, 22:38 hat geschrieben:
Was heißt versuchen? Hier haben dir mittlerweile mindestens 10 User nachgewiesen, dass die völkerrechtswidrige Besetzung stattgefunden hat. Die bringt mit sich, dass jede Aktion unter Besatzung null and void ist, völkerrechtlich gesehen. Erschwerend kommt noch hinzu, dass das "Referendum" verfassungswidrig war.
Punkt. :)
WO haben denn hier mindestens 10 User etwas nachgewiesen :?:

Also der User BATA ist mit seinen sachlichen Argumenten und Quellennachweise hier klar im Vorteil.
Doktor Schiwago

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Doktor Schiwago »

Gauvain » Do 20. Aug 2015, 12:57 hat geschrieben: Erstens findet sich in dem von dir verwendeten Artikel kein Hinweis auf Gewaltanwendung.
Natürlich nicht. Der faschistische Rechte Sektor sind die reinsten Friedensengel, wie man weiß.
https://www.google.de/search?q=Rechter+ ... FAod_u0PWg
Der Rechte Sektor ist nicht gleichzusetzen mit dem Staat Ukraine, auch wenn das hier viele nicht kapieren wollen.
Natürlich nicht, das macht ja auch keiner. Er ist lediglich ein Werkzeug der derzeitigen Regierung des Staates Ukraine für die "Entrussifizierung" dieses Staates.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cobra9 »

Doktor Schiwago » Do 20. Aug 2015, 14:11 hat geschrieben: Natürlich nicht. Der faschistische Rechte Sektor sind die reinsten Friedensengel, wie man weiß.
https://www.google.de/search?q=Rechter+ ... FAod_u0PWg

Natürlich nicht, das macht ja auch keiner. Er ist lediglich ein Werkzeug der derzeitigen Regierung des Staates Ukraine für die "Entrussifizierung" dieses Staates.
Die Sepas sind die reinsten Friedensengel wie bekannt ist:



Um ihre Macht zu sichern, würden die bewaffneten Gruppen Menschen entführen, einsperren, foltern und exekutieren, heißt es in einem am Montag in Genf veröffentlichten Bericht des Uno-Hochkommissariats für Menschenrechte. Die straff organisierten und militärisch stark ausgerüsteten Rebellen hätten ihre Herausforderung der ukrainischen Regierung weiter intensiviert. Regierungstruppen reagierten mit verstärkten Angriffen.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/u ... 83190.html


Dieser Konflikt zieht einen Haufen Menschen an welcher von uns normalen Menschen keiner die Hand gerne schütteln würde. Auf jeder Seite.
Zuletzt geändert von Cobra9 am Donnerstag 20. August 2015, 14:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Doktor Schiwago »

Cobra9 » Do 20. Aug 2015, 14:15 hat geschrieben:
Die Sepas sind die reinsten Friedensengel wie bekannt ist:



Um ihre Macht zu sichern, würden die bewaffneten Gruppen Menschen entführen, einsperren, foltern und exekutieren, heißt es in einem am Montag in Genf veröffentlichten Bericht des Uno-Hochkommissariats für Menschenrechte. Die straff organisierten und militärisch stark ausgerüsteten Rebellen hätten ihre Herausforderung der ukrainischen Regierung weiter intensiviert. Regierungstruppen reagierten mit verstärkten Angriffen.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/u ... 83190.html


Dieser Konflikt zieht einen Haufen Menschen an welcher von uns normalen Menschen keiner die Hand gerne schütteln würde. Auf jeder Seite.
Blendender Beitrag!
Und was genau hat das jetzt mit dem Rechten Sektor und seinen "Freundschaftszügen" Anfang März 2014 auf die Krim zu tun?
Ach so, nichts.
Na dann.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cobra9 »

Doktor Schiwago » Do 20. Aug 2015, 14:23 hat geschrieben: Blendender Beitrag!
Und was genau hat das jetzt mit dem Rechten Sektor und seinen "Freundschaftszügen" Anfang März 2014 auf die Krim zu tun?
Ach so, nichts.
Na dann.
Och ich wollte nur mal aufzeigen wie schön eine Seite präsentiert wird und die andere komplett nicht. Gegenüberstellung kann helfen
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von schokoschendrezki »

zollagent » Do 20. Aug 2015, 09:11 hat geschrieben: Es dürften so einige Schichten sein, die Putin unterstützen und für gut halten: Die Nazis und Extremrechten in Europa, die Kommunisten, die nicht verstehen können, warum ihr Paradies untergegangen ist, die Verlierer aus der Täterä und diejenigen, die gerne unter einer Autorität leben würden, die ihnen sagt, wonach sie sich zu richten haben, die nicht erwachsen genug sind, sich selber dem Leben zu stellen. Das sind so einige Schichten. ;)
Der General » Do 20. Aug 2015, 14:03 hat geschrieben: Du hast noch Gerhard Schröder, Helmut Schmidt und Joe Kaeser ganz vergessen :)
Zumindest den russischen Nazis und Extremrechten ist Putin zu "lasch". Der Führer der Kommunistischen Partei Russlands (eine Art Rentnerorganisation), Sjuganow, beklagt sich, dass Putins "Einiges Russland" die Wahlen nur durch Wahlfälschung gewonnen habe (hört hört ...) Der engere Zirkel der Putin-Leute, die, die in der Präsidenten-Partei was zu melden haben, das ist zunächst der Club der Oligarchen, der Kirchenvertreter, der Regionalfürsten. Und die "Bewunderer" im russischen Volk, das sind zum einen die - und das sind nicht wenige - die in den letzten 15 Jahren den sozialen Aufstieg schafften und unter jungen Leuten außerdem auch die, die solche unsagbar lächerlichen und oberpeinlichen Auftritte wie jüngst den "Tauchgang" Putins im Schwarzen Meer zu einem antiken Wrack irgendwie toll finden. Das könnte ich mir für eine solch infantile Figur wie Schröder (der bekanntlich auch die Scorpions geil findet) auch vorstellen. Wer unter Garantie und mit Sicherheit zu den heimlichen und dafür umso ehrlicheren Bewunderern Putins gehört, das sind Politiker wie Orbán und Erdogan.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Nomen Nescio »

Der General » Do 20. Aug 2015, 13:09 hat geschrieben:Also der User BATA ist mit seinen sachlichen Argumenten und Quellennachweise hier klar im Vorteil.
mit verlaub: du hast von rechtswissenschaft kaum oder nicht eine ahnung.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Wolverine »

Der General » Do 20. Aug 2015, 13:09 hat geschrieben:
WO haben denn hier mindestens 10 User etwas nachgewiesen :?:

Also der User BATA ist mit seinen sachlichen Argumenten und Quellennachweise hier klar im Vorteil.
Nein, ist er nicht. Zumal ja seine Spekulationen hier ausreichend auseinandergenommen wurden. Seinen Gegnern kann man nicht nur die besseren Quellen nachsagen sondern auch die UN, ansonsten nicht gerade mein Freund, zeigt eine bemerkenswerte Kontinuität bezüglich Annexionen. Israels Annexion der Golanhöhen wurde ebenso wenig anerkannt, wie die Annexion Nordzyperns durch die Türkei oder jetzt die Annexion der Krim durch Russland. In allen Fällen ist die Argumentation gleich, wobei man die Israelis noch am ehesten verstehen kann, denn die Golanhöhen waren ein beliebter Punkt der syrischen Armee um Israel kontinuierlich anzugreifen. Dieses Problem ist jetzt gelöst. Abgesehen davon, dass Israel Syrien die Rückgabe der Golanhöhen für einen Friedensvertrag vorschlug, Syrien aber ablehnte.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Wolverine »

Der General » Do 20. Aug 2015, 13:06 hat geschrieben:
Ich glaube Du verwechselst das mit der Gewaltsamen Maidan Bewegung. So ähnlich ist es ja in Kiev abgelaufen.
Wer hat denn Kiew besetzt? :?:
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Der General »

Wolverine » Do 20. Aug 2015, 14:51 hat geschrieben:
Wer hat denn Kiew besetzt? :?:
Der "Rechte Sektor" !

Der Rechte Sektor gründete sich im Zuge der Proteste gegen die ukrainische Regierung im November 2013 auf dem Kiewer Maidan. Er bildete eine von zahlreichen Gruppen, die gegen die antieuropäische Politik von Wiktor Janukowytsch protestierten. Hierbei tat er sich durch paramilitärisches Auftreten und eine, im Vergleich zu den anderen Demonstranten, gute Organisation hervor. Bei der Verteidigung des Platzes gegen Polizei und Regierungstruppen kam den mehreren Hundert Mitgliedern dadurch eine Schlüsselrolle zu.

.....

In den darauffolgenden Tagen kam es zu gewaltsamen Übergriffen und Einschüchterungen unter Beteiligung führender Mitglieder des Rechten Sektors. So erschien Olexandr Musytschko am 24. Februar mit einem Sturmgewehr im Regionalparlament der Oblast Riwne und forderte, Familien von Demonstranten bevorzugt Wohnungen zuzuweisen.[11][12] Am 27. Februar bedrängte und schlug er im Beisein von Medienvertretern einen Staatsanwalt der Riwner Oblast

.....

Das russische Außenministerium erklärte am 15. März 2014, „eine Autokolonne mit bewaffneten Söldnern des Rechten Sektors sei von Charkiw nach Donezk und Luhansk gefahren“.[25] Das Außenministerium erklärte auch, Russland „prüfe zahlreiche Bitten von ukrainischen Zivilbürgern, sie vor Handlungen der Extremisten, darunter der Mitglieder des Rechten Sektors zu schützen“.[26] Dass der Rechte Sektor nicht entwaffnet wurde, bezeichnete UNO-Botschafter Witali Tschurkin in seiner Begründung des russischen Vetos gegen eine Resolution des UN Sicherheitsrates zur Verurteilung des Krim-Referendums als einen Verstoß gegen das Abkommen vom 21. Februar 2014.[27]

Am 18. März 2014 erklärte Jarosch, die Mitglieder des Prawyj Sektor würden ihre erbeuteten Waffen nicht abgeben. Kein einziger seiner „Kämpfer“ werde in die neu geschaffene ukrainische Nationalgarde eintreten.

Quelle wiki.
--------------------------------------------------------------------------------------------------

Fazit:

NAZIS, haben in Kiev Gewaltsam die zuvor demokratische Regierung gestürzt. Wäre das nicht passiert und man hätte bis zu den nächsten Wahlen gewartet um dann den amtierenden Präsidenten abzuwählen, würden wir hier gar nicht schreiben und die Krim wäre Heute noch Ukrainisch!

Eine Teilschuld an dieser Misere trägt auch "unser" Aussenminister Steinmeier.
Zuletzt geändert von Der General am Donnerstag 20. August 2015, 15:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Alexyessin »

Doktor Schiwago » Do 20. Aug 2015, 14:02 hat geschrieben: Also nicht. Danke.
Lesen musst du schon selbst. Quellen genannt.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Alexyessin »

Doktor Schiwago » Do 20. Aug 2015, 14:11 hat geschrieben: Er ist lediglich ein Werkzeug der derzeitigen Regierung des Staates Ukraine für die "Entrussifizierung" dieses Staates.

Kannst du das belegen?
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Abensberg »

Fakt ist zur zeit wird gekämpft. Dir ukrainische Seite verwehrt Kontrollen durch die internatinale Organisation osze. Die Rebellen tun dies auf der anderen seite auch. Wird zeit für Verhandlungen, wo beide seiten mit einander reden
Doktor Schiwago

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Doktor Schiwago »

Alexyessin » Do 20. Aug 2015, 15:22 hat geschrieben: Kannst du das belegen?
Natürlich.
Aber erst, nachdem du die Sachen belegt hast, die du behauptet hast, Presidente.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cobra9 »

Abensberg » Do 20. Aug 2015, 15:49 hat geschrieben:Fakt ist zur zeit wird gekämpft. Dir ukrainische Seite verwehrt Kontrollen durch die internatinale Organisation osze. Die Rebellen tun dies auf der anderen seite auch. Wird zeit für Verhandlungen, wo beide seiten mit einander reden
Im Prinzip richtig. Nur wenn das Minsk 3....4.....5 keine Veränderung des jetzigen Status Quo bringt wirds ungemütlich
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cobra9 »

BATA » Mo 17. Aug 2015, 11:39 hat geschrieben:
Ich kanns gerne nochmal wiederholen.

Es gibt das geltende Völkerrecht, und es gibt die Lehrmeinung von Ipsen zu umstrittenen Fragen im Völkerrecht. Diese Fragen sind deshalb umstritten, weil es dazu widersprüchliche Lehrmeinungen gibt, und nicht nur die von Ipsen. Bei Fragen um die Deutung des Selbstbestimmungsrechts und Fragen nach der Territorialen Integrität muss in jedem Fall eine Gerichtliche Instanz abwiegen, welche der vielen Lehrmeinugen im bestimmten konkreten Fall eher der Gerechtigkeit entspricht. Dafür haben wir ja auch die Gerichte, damit sie im Zweifelsfall abwiegen können.
Also Du willst erklären die Lehrmeinung ist nicht geltendes Völkerrecht. So ist dein Beitrag nämlich zu verstehen. Bedeutet Juristen bekommen eine falsche Ausbildung. Das ist jetzt Dir so aufgefallen, wirklichen Experten nicht :rolleyes: BATA erzähl keinen Quatsch. Die Lehrmeinung von Ipsen usw. ergibt sich aus dem Alltag der Rechtssprechung und der ist von deinen Thesen eine Millarde KM entfernt. Kempen / Hillgruber, Stein / von Buttlar oder auch Gasser / Melzer sind alle auf der gleichen Ebene wie Ipsen. Nenn einfach einen Fall wo nachweist das im Rechtsalltag eines der Bücher wo ich nannte komplett falsch war :)
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Abensberg »

Kiev Muss mit Donezk reden sonst wird das nichts. Alle rechten sektoren battalione müssen die Waffen abgeben. Ich denke schon, dass die Armee sich an den waffenstillstand hält. Ich bezweifle es nur bei den Freiwilligen battalionen. Selbes Spielchen in Donezk. Dort waren auch Grüppchen unterwegs die schießen und provozieren
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Doktor Schiwago »

Abensberg » Do 20. Aug 2015, 16:09 hat geschrieben:Kiev Muss mit Donezk reden sonst wird das nichts. Alle rechten sektoren battalione müssen die Waffen abgeben. Ich denke schon, dass die Armee sich an den waffenstillstand hält. Ich bezweifle es nur bei den Freiwilligen battalionen. Selbes Spielchen in Donezk. Dort waren auch Grüppchen unterwegs die schießen und provozieren
Warum sollten sich die faschistischen Bataillone an einen Waffenstillstand halten, den sie nicht akzeptieren und ablehnen?
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Alexyessin »

Doktor Schiwago » Do 20. Aug 2015, 15:50 hat geschrieben: Natürlich.
Aber erst, nachdem du die Sachen belegt hast, die du behauptet hast, Presidente.
Meine Belege liegen vor, wenn du zu faul zum lesen bist......................oder liegst am Verständnis.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Nomen Nescio »

Der General » Do 20. Aug 2015, 13:09 hat geschrieben:Also der User BATA ist mit seinen sachlichen Argumenten und Quellennachweise hier klar im Vorteil.
hier hast du erst was sachliches. wenn du das ganze dokument downloaden willst, einfach dern titel googeln
Die Völkerrechtswidrigkeit der Unabhängigkeitserklärung und des Referendums der Krim

Die beschriebenen Ereignisse und juristischen Tatsachen führen zu der Schlussfolgerung, dass weder das Referendum noch die mit ihm verbundene Unabhängigkeitserklärung der Krim als legitime demokratische Willensäußerungen anerkannt werden können. Beide sind wegen offenkundiger und schwerwiegender Verletzungen elementarer demokratischer Prinzipien aus der Sicht des internationalen Rechts unwirksam. Im Schatten der völkerrechtswidrigen militärischen Okkupation der Krim durch Russland abgehalten, gehört die einseitige Unabhängigkeitserklärung der Krim zu jenen Unabhängigkeitserklärungen, die, wie der IGH in seinem Kosovo-Gutachten vom 22.7.2010 aufgezeigt hat, wegen Verletzung des allgemeinen Gewaltverbots (Art. 2 Nr. 4 UNO-Charta) keine völkerrechtlichen Rechtswirkungen entfalten können.
Die Völkerrechtswidrigkeit der Unabhängigkeitserklärung und des Referendums der Krim von: Prof. Dr. Otto Luchterhandt, Universität Hamburg Russland kann die Rechtmäßigkeit weder der Anerkennung der Unabhängigkeit der Republik Krim noch die Rechtmäßigkeit des mit ihr abgeschlossenen Vertrages über die Aufnahme in seinen Staatsverband (18.3.2014) mit dem Völkerrecht rechtfertigen. Denn sowohl die Unabhängigkeitserklärung der Krim vom 11.3.2014 als auch das auf der Krim am 16.3.2014 abgehaltene Referendum kamen unter Verletzung elementarer Rechtsstandards des Völkerrechts zustande. I. Die Völkerrechtswidrigkeit der Unabhängigkeitserklärung Zu Unrecht berufen sich die Republik Krim und Russland 1 zur Rechtfertigung der Unabhängigkeitserklärung auf das Gutachten, das der Internationale Gerichtshof der Vereinten Nationen (IGH) am 22. Juli 2010 auf Antrag der Generalversammlung der Vereinten Nationen zu der Unabhängigkeitserklärung des Kosovo vom 17.Februar 2008 erstattet hat 2 . Zwar verstößt nach Ansicht des IGH auch die einseitige, auf das Selbstbestimmungsrecht der Völker gestützte Unabhängigkeitserklärung eines Volkes gegenüber dem Staat, in welchem es bislang gelebt hat, als solche nicht gegen irgendein Prinzip oder eine Norm des universellen Völkerrechts. Ein solches Verbot lasse sich weder dem Völkergewohnheitsrecht noch dem Völkervertragsrecht entnehmen (para. 84). Insbesondere verletze eine solche Erklärung nicht das Prinzip der territorialen Integrität eines Staates, weil die Pflicht zu dessen Einhaltung von Art. 2 Nr. 4 UNO-Charta den Staaten auferlegt werde bzw. nur für die Beziehungen zwischen den Staaten gelte und deswegen durch die Unabhängigkeitserklärung Kosovos als solche nicht tangiert werde (para. 80). Die Rechtswidrigkeit der Unabhängigkeitserklärung der Krim vom 11. März 2014 ergibt sich aber daraus, dass sie infolge von Verstößen Russlands gegen das allgemeine Gewaltverbot der UNOCharta im Zuge der Okkupation der Krim zustande gekommen ist.
Daraus ergibt sich, dass Präsident Putin die Krim nicht hätte völkerrechtlich anerkennen dürfen, was er am 17.3.2014 getan hat 18 , weil der Akt der Anerkennung ebenfalls das Gewaltverbot verletzen musste und verletzt hat, und aus demselben Grunde konnte die „Republik Krim“ kein legaler Partner Russlands für den Abschluss des Vertrages über ihre Aufnahme in die Russländische Föderation am 18.3.2014 19 sein. Beide Akte, die völkerrechtliche Anerkennung der Krim und der Vertrag über die Aufnahme, stehen „im Widerspruch zu einer zwingenden Norm [ius cogens]des allgemeinen Völkerrechts“, eben des Gewaltverbots. Gemäß Art. 53 der Wiener Vertragsrechtskonvention sind Verträge, die gegen ius cogens verstoßen, nichtig 21 . Das gilt mithin auch für den Vertrag über die Aufnahme der Krim in die Russländische Föderation. Die am 21.3.2014 erfolgte Verabschiedung und Unterzeichnung des Verfassungsgesetzes über die Aufnahme der Republik Krim und über die Bildung neuer Subjekte, der Republik Krim und der Stadt von föderaler Bedeutung Sevastopol´ im Verband der Russländischen Föderation stellt infolgedessen einen vom Völkerrecht nicht gedeckten Eingriff Russlands in die „territoriale Unversehrtheit“ der Ukraine dar. Es ist ein Akt der Annexion. Auch sie ist durch Art. 2 Nr. 4 der UNO-Charta strikt verboten.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von von Grimm »

Das ist einfach nur ein Verein. :rolleyes:
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cobra9 »

von Grimm » Do 20. Aug 2015, 17:46 hat geschrieben:Das ist einfach nur ein Verein. :rolleyes:
Den Text hat aber Prof. Dr. Otto Luchterhandt erstellt.

Prof. Dr. iur.Otto Luchterhandt

Universitätsprofessor (Emeritus)

Anschrift
Fakultät für Rechtswissenschaft
Rothenbaumchaussee 33
20148 Hamburg
http://www.jura.uni-hamburg.de/personen/luchterhandt

Ist auch ein Kenner des Ostens was Juristerei angeht:
Mit einer Fachkonferenz zum 20-jährigen Jubiläum der russischen Verfassung ehrte die Deutsch-Russische Juristenvereinigung (www.drjv.org) am 15. 11. 2013 in Hamburg ihr langjähriges Vorstandsmitglied Prof. Dr. Otto Luchterhandt zu seinem 70. Geburtstag. Der 1943 in Celle geborene Jubilar gehört zu den namhaftesten deutschsprachigen Experten für das Recht der Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Er studierte Rechtswissenschaft, Slawistik und Osteuropäische Geschichte an den Universitäten Freiburg/Breisgau, Bonn und Köln und lehrte Staatsrecht, Öffentliches Recht und Ostrecht an den Universitäten Köln, Freiburg und Hamburg. Dort leitete er bis zu seiner Pensionierung die Abteilung für Ostrechtsforschung. Die Zahl der Veröffentlichungen von Prof. Luchterhandt ist gewaltig, außerdem war er Herausgeber der bis 2007 erschienenen Fachzeitschrift WGO Monatshefte für Osteuropäisches Recht sowie der Zeitschrift Osteuropa Recht. Daneben hat Prof. Luchterhandt in fast allen Ländern der GUS als Berater und Gutachter am Aufbau einer modernen, rechtsstaatlichen Gesetzgebung und Justiz wesentlich mitgewirkt.
http://international.ruw.de/riw-news/na ... andt-14124
Zuletzt geändert von Cobra9 am Donnerstag 20. August 2015, 17:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von von Grimm »

Cobra9 » Do 20. Aug 2015, 17:51 hat geschrieben:
Den Text hat aber Prof. Dr. Otto Luchterhandt erstellt.
Natürlich darf ein Professor eine eigene Meinung haben und diese zur Diskussion stellen.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cobra9 »

von Grimm » Do 20. Aug 2015, 18:04 hat geschrieben:
Natürlich darf ein Professor eine eigene Meinung haben und diese zur Diskussion stellen.
Grimm der Mann kennt das Gesetz und Völkerrecht besser als Du oder ich es je lernen können. Im Vergleich zu uns Laien, trotz das eine Jurisitin bei mir dabei ist, hat der gute Mann mehr Gewicht in dem Gebiet. Da kann auch BATA daheim bleiben. Im überigen lies Dir den Orginal Text durch. Alles mit Fussnoten, Quellen säuberlich belegt.
Zuletzt geändert von Cobra9 am Donnerstag 20. August 2015, 18:22, insgesamt 1-mal geändert.
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