Danke für den link.
Danach verfügen alle ca. 3 Millionen Palästinenser über die jordanische Staatsangehörigkeit, bis auf 120.000 Gaza-Flüchtlinge aus dem Jahr 1967, denen nur ein befristeter jordanischer Pass genehmigt worden ist, dessen Gültigkeit alle zwei Jahre
erneuert werden muss. Das Wahlrecht, sowie die Möglichkeit öffentliche Ämter zu bekleiden ist den Trägern dieses befristeten Passes, in welchem die Einwanderung aus Gaza 1967 dokumentiert ist, nicht gestattet.
Aus welchem Grunde das so ist, weiß ich nicht.
Auch besagt der link, dass 337.000 Palästinenser (noch) in Flüchtlingslagern leben, er besagt aber auch, dass sie dort jederzeit ausziehen können.
Einen auffälligen Geschäftsboom
erlebten die Flüchtlingslager, nachdem viele der bereits erwähnten 350.000
Palästinenser, welche in Folge des Golfkriegs 1991 die Golfstaaten verlassen mussten,
ihr mitgebrachtes Vermögen in die Lager investierten und so zur Entstehung von
mehrstöckigen Geschäfts- und Wohngebäuden beitrugen, an welche verschiedene Arten
von Dienstleistungen angeschlossen wurden, wie z.B. Elektrogeschäfte, Möbelläden
oder Taxiunternehmen. Durch diese gewerbliche Aufwertung und des damit
verbundenen Anstiegs von Boden- und Mietpreisen kam es wiederum dazu, dass
Bewohner der Lager in benachbarte Gebiete umsiedelten, was zunächst Mitte der
1990er zu einem Bevölkerungsrückgang führte. Allerdings wurde in den Lagern eine
Erweiterung der Wohnräume geschaffen, indem man einfach die Häuser in die Höhe
aufstockte, so dass heute wieder ein Anstieg der Bevölkerungszahl in den Lagern zu
registrieren ist.
Der Zuzug erfolgt also offensichtlich aus freien Stücken.
Die überwiegende Anzahl, nämlich 82 % leben außerhalb von Flüchtlingslagern.
Dass es soziale Reibereien zwischen Jordaniern und eingebürgerten Palästinensern gibt, das ist wohl wahr und liegt auch an dieser Tatsache (die mich ziemlich überrascht):
Die Tatsache, dass Palästinenser ca. 70% des
Einzelhandels, 65% des Bankwesens und bis zu 80% des Großhandels kontrollieren,
verstärkt die Sorge der Jordanier, Palästinenser würden irgendwann das Land
übernehmen. Somit betrachten sie die Palästinenser als die tatsächlichen Gewinner der
wirtschaftlichen Entwicklung in Jordanien und werfen ihnen Undankbarkeit gegenüber
dem Land vor, das sie aufnahm.
Aber solche sozialen Reibereien gibt es ja nun in jedem Land.
Das ganze Thema ist übrigens hochinteressant und wäre auch einen eigenen Thread wert.