Türkei kurz vor Einmarsch in Syrien?

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Platon
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Türkei kurz vor Einmarsch in Syrien?

Beitrag von Platon »

Medienberichten zur Folge will Erdogan in Syrien einmarschieren. Es geht um die Errichtung von Pufferzonen zur eigenen Grenze um so die Sicherheit eben dieser zu erhöhen. Hierzu wird die Türkei sich international um eine Legitimation bemühen um im Rahmen einer UN-Mission diesen Auftrag durchzuführen.

Als Hintergrund wird die innenpolitische Schwäche der AKP vermutet, durch eine solche Aktion möchte Erdogan möglicherweise sein Image aufpolieren.
Ebenso werden die jüngsten Geländegewinne der Kurden genannt. Diese könnten zur de facto Errichtung eines syrischen Kurdenstaates führen, welcher die Situation auf der anderen Seite der Grenze langfristig destabilisieren könnte. Allerdings wurden diese kurdischen Gebiete mit massiver Unterstützung der USA erobert, die dies als Erfolg im Kampf gegen den IS verbuchen. Wenn die Türken es tatsächlich wagen würden, gegen die Kurden direkt vorzugehen, wäre dies nichts Anderes als eine Militärintervention der Türkei auf Seiten des Islamischen Staates gegen die US-geführte Koalition. Und auch wenn die Haltung der türkischen Regierung gegenüber dem IS um es freundlich zu sagen zweifelhaft bis unklar ist, würde ein solcher Schritt den Bogen doch erheblich überspannen.
Ich gehe daher davon aus, dass es darum geht in das Grenzgebiet westlich von Kobane einzumarschieren um dann dort Grenzsicherung zu betreiben. Warum das jetzt unbedingt notwendig ist, erschließt sich mir nicht, es scheint fast als wollte man die Nachschublinien des IS in die Türkei sicherstellen um den Kurden den Weg für eine entsprechende Offensive zu versperren. Einen möglichen Kurdenstaat auf syrischem Boden wird er damit auch nicht verhindern können, weswegen mir ziemlich unklar ist was das bringen soll, außer wie gesagt den Nachschub des IS sicher zu stellen.
Turkey said on Tuesday it was considering the establishment of a safe zone inside Syria but would not make any moves without conferring with allies.

“When it comes to Syria, we have stated from the beginning that we would act together with the international community and that we would not take unilateral action,” said presidential spokesman Ibrahim Kalin.

Speculation that Ankara is poised to mount a military operation in Syria grew after President Recep Tayyip Erdogan vowed last week to prevent Kurdish forces creating “a new state” on Turkey’s southern flank.
http://www.ft.com/intl/cms/s/0/7067066c ... z3eZsGTIAx
Ankara/Istanbul (Reuters) - Die Türkei hat Überlegungen zur Verstärkung ihrer Grenze zu Syrien verteidigt.

Sämtliche Maßnahmen dienten allein der Sicherung der Landesgrenzen, sagte ein hochrangiger Berater von Präsident Recep Tayyip Erdogan am Dienstag. Die Türkei führe darüber Gespräche mit ihren Nato-Verbündeten, fügte Ibrahim Kalin vor Journalisten hinzu. Doch schon jetzt gebe es die rechtliche Grundlage für Schritte zur Erhöhung der Sicherheit. Er reagierte damit auf Vorwürfe der Opposition, Erdogan trommle zum Krieg, um sich nach der Schlappe seiner Partei bei den jüngsten Wahlen innenpolitisch mehr Autorität zu verschaffen. Türkische Zeitungen hatten in den vergangenen Tagen berichtet, die Regierung erwäge die Errichtung einer Pufferzone in Syrien. [...]
http://de.reuters.com/article/worldNews ... UL20150630
http://www.reuters.com/article/2015/06/ ... RG20150630

http://www.deutsch-tuerkische-nachricht ... yrien-ein/

In meinen Augen wäre eine solche Intervention ein Fehler. Der tatsächliche Nutzen der Aktion ist gleich null, das Risiko allerdings erheblich. Man könnte in einen Krieg gegen US-Verbündete verwickelt werden und würde als Aggressor dastehen, ein Eindruck dem nur durch ein starkes UN-Mandat entgegen gewirkt werden könnte und da stellt sich wieder die Frage, wozu eine solche Pufferzone gut sein soll.
Zuletzt geändert von Platon am Di 30. Jun 2015, 22:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Hassad
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Re: Türkei kurz vor Einmarsch in Syrien?

Beitrag von Hassad »

der grund für den einmarsch sind die erfolge der kurden gegen den IS.
Ob das türkische Militär jetzt die schwäche des IS ausgleichen wird durch einmarsch in die 2 südlichen nachbarstaaten?


Es kommt abermals Bewegung in den Kriegsschauplatz in Nordsyrien. Nachdem die PKK-nahe Miliz YPG und verbündete kurdische Einheiten den erneuten Vorstoß des IS gegen die symbolisch und strategisch bedeutende Stadt Kobane zurückgeschlagen und ihr Territorium sogar vergrößert haben, scheint der kurdische Erfolgskurs der türkischen Regierung Kopfzerbrechen zu bereiten. Offenbar befürchten Übergangspremier Ahmet Davutoğlu und Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan, dass es in Rojava, dem kurdisch besiedelten Teil Nordsyriens, schon in naher Zukunft zum Versuch kommen könnte, einen eigenen Staat zu gründen.
Dass die Türkei das nicht dulden werde, hat nun Präsident Erdoğan klargestellt: „Wir werden die Gründung eines Staates im Norden Syriens, im Süden von uns, niemals erlauben. Bei diesem Thema werden wir unseren Kampf um jeden Preis fortsetzen.“
http://dtj-online.de/debatte-einmars...-erdogan-57037

hier noch ein auszug aus dem artikel:
Militärs wehren sich gegen Befehle der Regierung
Wie jedoch mehrere türkische Zeitungen berichten, habe Davutoğlu bereits Befehle an den Generalstab gegeben, diese „Schritte“ inklusive eines begrenzten Einmarsches auf syrisches Territorium vorzunehmen. Laut Hürriyet erhielt die Armeeführung die Befehle nach einer langen Sitzung der Regierung mit Präsident Erdoğan, in der es um die Einnahme der Stadt Tal Abyad durch die Kurden vor wenigen Wochen ging.
Zuletzt geändert von Hassad am Do 2. Jul 2015, 18:57, insgesamt 1-mal geändert.
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frems
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Re: Türkei kurz vor Einmarsch in Syrien?

Beitrag von frems »

Vielleicht steh das ja hiermit im Zusammenhang. Die Großstadt Aleppo könnte demnächst in die Hände des islamischen Etatisten fallen; nur wenige Kilometer von der syrisch-türkischen Grenze entfernt: http://www.spiegel.de/politik/ausland/s ... 41861.html
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Re: Türkei kurz vor Einmarsch in Syrien?

Beitrag von Wasteland »

Ich glaube nicht das sich ein kurdischer Staat im Nordirak und in Syrien langfristig noch verhindern lässt, die Türkei sollte sich damit arrangieren.
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Re: Türkei kurz vor Einmarsch in Syrien?

Beitrag von Platon »

frems » Fr 3. Jul 2015, 15:59 hat geschrieben:Vielleicht steh das ja hiermit im Zusammenhang. Die Großstadt Aleppo könnte demnächst in die Hände des islamischen Etatisten fallen; nur wenige Kilometer von der syrisch-türkischen Grenze entfernt: http://www.spiegel.de/politik/ausland/s ... 41861.html
Ich glaube nicht, dass die Türkei eine Niederlage Assads in Aleppo als Bedrohung oder irgendwie negativ sehen würde.
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frems
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Re: Türkei kurz vor Einmarsch in Syrien?

Beitrag von frems »

Platon » Fr 3. Jul 2015, 20:42 hat geschrieben: Ich glaube nicht, dass die Türkei eine Niederlage Assads in Aleppo als Bedrohung oder irgendwie negativ sehen würde.
Das nicht, aber sie könnten militärisch in Aleppo einmarschieren mit dem Vorwand, den IS aufgehalten zu haben und Assad als Versager darzustellen, der dann so oder so Aleppo verloren hätte. Aus einigen Regierungskreisen in der Türkei kam ja häufiger die Äußerung, eine territoriale Expansion gen Süden anzustreben. Die Chance bietet sich nicht immer, wobei ich nicht weiß, wie Erdogan dazu steht.
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Re: Türkei kurz vor Einmarsch in Syrien?

Beitrag von Provokateur »

Die Türken haben ein Problem: Sie wüssten nicht, ob sie auf Assads Truppen, den IS, al-Nusra oder sonst wen stoßen. Die Gemengelage ist verwirrend.
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Re: Türkei kurz vor Einmarsch in Syrien?

Beitrag von Platon »

Ich denke auch nicht, dass es der Türkei darum gehen würde syrische Großstädte zu erobern. Wenn dann will man irgendwelche abgelegenen Landstriche hinter der Grenze besetzen. Aleppo zu erobern würde Monate dauern und die türkische Armee tausende tote Soldaten abverlangen und Kosten im Milliardenbereich verursachen. Von der Frage ob man sie überhaupt erobern und halten könnte mal ganz abgesehen. Dazu würde ein militärisches Vorgehen gegen sunnitische Rebellen oder den IS umgehend zu einer Anschlagsserie in der Türkei führen.
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Mithrandir
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Re: Türkei kurz vor Einmarsch in Syrien?

Beitrag von Mithrandir »

Platon » Di 30. Jun 2015, 22:19 hat geschrieben:Ich gehe daher davon aus, dass es darum geht in das Grenzgebiet westlich von Kobane einzumarschieren um dann dort Grenzsicherung zu betreiben. Warum das jetzt unbedingt notwendig ist, erschließt sich mir nicht, es scheint fast als wollte man die Nachschublinien des IS in die Türkei sicherstellen um den Kurden den Weg für eine entsprechende Offensive zu versperren. Einen möglichen Kurdenstaat auf syrischem Boden wird er damit auch nicht verhindern können, weswegen mir ziemlich unklar ist was das bringen soll, außer wie gesagt den Nachschub des IS sicher zu stellen.
Warum nicht? Eine Stärkung des IS liegt im Interesse der Türkei, weil dadurch sowohl die syrische Assad-Regierung als auch kurdische Kräfte geschwächt werden. Auch wenn die Entstehung eines Kurdenstaats nicht verhindert wird, kann noch Einfluss auf künftige Grenzen genommen werden.
Angesichts der IS-Gräuel und der Auflösung des syrischen Staates, könnte sowohl in der Bevölkerung der eroberten Gebiete Akzeptanz bestehen als auch die internationale Gemeinschaft damit leben können. Es wäre eine historische Chance zur Gebietsvergrößerung, die so schnell vielleicht nicht wieder kommt.

Die Frage ist, wie es weiterginge. Wird der IS eher stabilisiert, so dass er sich auf den Kampf um Kurdengebiete bzw. den Sturz Assads konzentrieren kann?
Oder ist die Niederlage des IS abzusehen? In dem Fall könnte die Konfrontation zwischen Türkei und Syrien noch direkter werden, auch vor diesem Hintergund könnte es sinnvoll erscheinen, schon vor Ort zu sein.
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frems
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Re: Türkei kurz vor Einmarsch in Syrien?

Beitrag von frems »

Provokateur » Fr 3. Jul 2015, 21:05 hat geschrieben:Die Türken haben ein Problem: Sie wüssten nicht, ob sie auf Assads Truppen, den IS, al-Nusra oder sonst wen stoßen. Die Gemengelage ist verwirrend.
Ist für mich die türkische Politik auch. Leider find ich nicht den Artikel (ca. vor einem Jahr), wo ein Regierungsvertreter und ein General davon träumten, daß die türkische Flagge "wieder" in manch heute syrischer Stadt wehen würde, die zu Zeiten des Osmanischen Reiches bedeutsam war. Hab aber auch nicht geschaut, wie relevant die Personen waren. Daß das blutig und riskant würde (von politischen Konsequenzen auf internationaler Ebene abgesehen), ist klar. Aber nationalistische Großmachtssehnsüchte müssen nicht rational sein.
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bakunicus
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Re: Türkei kurz vor Einmarsch in Syrien?

Beitrag von bakunicus »

Mithrandir » Fr 3. Jul 2015, 21:48 hat geschrieben: Warum nicht? Eine Stärkung des IS liegt im Interesse der Türkei, weil dadurch sowohl die syrische Assad-Regierung als auch kurdische Kräfte geschwächt werden. Auch wenn die Entstehung eines Kurdenstaats nicht verhindert wird, kann noch Einfluss auf künftige Grenzen genommen werden.
Angesichts der IS-Gräuel und der Auflösung des syrischen Staates, könnte sowohl in der Bevölkerung der eroberten Gebiete Akzeptanz bestehen als auch die internationale Gemeinschaft damit leben können. Es wäre eine historische Chance zur Gebietsvergrößerung, die so schnell vielleicht nicht wieder kommt.

Die Frage ist, wie es weiterginge. Wird der IS eher stabilisiert, so dass er sich auf den Kampf um Kurdengebiete bzw. den Sturz Assads konzentrieren kann?
Oder ist die Niederlage des IS abzusehen? In dem Fall könnte die Konfrontation zwischen Türkei und Syrien noch direkter werden, auch vor diesem Hintergund könnte es sinnvoll erscheinen, schon vor Ort zu sein.
mhh ... wenn sich die türkei gefechte mit den truppen des IS liefert, dann hat sie das problem ganz schnell im eigenen land.
ich erinnere da diverse artikel im spiegel, die sagen dass der IS längstens innerhalb der türkei präsent ist ...
dort seinen nachschub organisiert, geschäfte tätigt und rekruten aus der ganzen welt nach syrien/irak schleust ...

und by the way ... wenn dann der IS die türkei als reaktion direkt attackiert, z.b. die deutschen soldaten die dort an der grenze die patriot-abwehrrakten bedienen ...
ist das dann der NATO-bündnisfall ?
und wo steht dann washington im zweifel ? ... auf der seite der kurden gegen den IS, oder auf der seite ankaras, als geostrategisch wichtiges land gegen rußland ?

das wird mal richtig kompliziert ...
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Kardux
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Re: Türkei kurz vor Einmarsch in Syrien?

Beitrag von Kardux »

bakunicus hat geschrieben:wenn dann der IS die türkei als reaktion direkt attackiert
Weshalb sollte der IS seinen Master attackieren ? Immerhin eilt die Türkei ja zur Hilfe. Ist schon unlogisch.
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bakunicus
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Re: Türkei kurz vor Einmarsch in Syrien?

Beitrag von bakunicus »

Kardux » Sa 4. Jul 2015, 00:18 hat geschrieben:
Weshalb sollte der IS seinen Master attackieren ? Immerhin eilt die Türkei ja zur Hilfe. Ist schon unlogisch.
das glaube ich nicht.
wenn die türkei in die gebiete einmarschiert die der IS für sich beansprucht, wie werden die religionsfaschisten dann wohl reagieren ? ... diplomatisch ?
das kann ich mir kaum vorstellen ...

und mal andersrum gedacht ...
wenn die türkei dann die truppen der peschmerga und anderen kurden attackiert ...
was wäre dann das echo der weltgemeinschaft und insbesondere von europa und washington ?
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Kardux
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Re: Türkei kurz vor Einmarsch in Syrien?

Beitrag von Kardux »

bakunicus hat geschrieben:das glaube ich nicht.
wenn die türkei in die gebiete einmarschiert die der IS für sich beansprucht, wie werden die religionsfaschisten dann wohl reagieren ? ... diplomatisch ?
das kann ich mir kaum vorstellen ...
Der IS und alle anderen islamistischen Terrororganisationen brauchen in erster Linie Nachschub. Der Zeitpunkt den sich die Türkei ausgesucht hat um einzumarschieren ist einfach viel zu offensichtlich. Jetzt wo die Kurden Gebietsgewinne verzeichnen wird die AKP nervös. Die Türkei möchte in Jarablus und Azzaz einmarschieren, das sind zwei Schnittpunkte welche die beiden kurdischen Kantone Afrin und Kobanê derzeit noch von einander trennen. Weshalb sollte der IS dieses Vorhaben der Türkei als Angriff aufnehmen, bzw. als Gebietsverlust ? Durch diese türkische "Pufferzone" wird der menschliche und materielle Nachschub des Terrors gewährleistet. Jihadisten aus der ganzen Welt können weiterhin unbehindert nach Syrien, und der Waffen und Ölschmuggel bleibt erhalten. Wem soll der IS denn sein Öl verkaufen wenn die Kurden den gesamten Norden Syriens, somit die gesamte türkisch- syrische Grenze kontrollieren ?
bakunicus hat geschrieben:wenn die türkei dann die truppen der peschmerga und anderen kurden attackiert ...
was wäre dann das echo der weltgemeinschaft und insbesondere von europa und washington ?
Die Türkei muss die Kurden gar nicht attackieren. Die logistische Hilfe für den IS ist schon genug. Was ist denn das Echo der Weltgemeinschaft bezüglich der Terrorpatenschaft der Türkei ?

Die Frage die man sehr wohl stellen darf ist, weshalb die Türkei erst jetzt eine Pufferzone errichten will ? Wieso konnte die Türkei seit einigen Jahren damit leben das der IS und die Nusra- Front beinahe den gesamten Norden Syriens kontrollieren ?

Die Türkei sieht in den Jihadisten keine Gefahr, das ist die Antwort !
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Re: Türkei kurz vor Einmarsch in Syrien?

Beitrag von andi_dd »

Unter Erdogan ist eigentlich mit allem zu rechnen. Außenpolitisch hat er die Türkei massiv ins Abseits manövriert, ein Angriff gegen die Verbündeten der USA macht da den Braten auch nicht mehr fett.

Allerdings würde das Bürgerkrieg in der Türkei bedeuten. Die letzten Monate haben die Kurden nun wahrlich emotional angegriffen und politisiert. Plötzlich sehen selbst konservativste Kurden die PKK als Schutzmacht der Kurden und überlegen, ob sie an deren Seite kämpfen wollen. Wenn türkisches Militär die Grenze nach Rojava überschreitet, wird es in fast unvorstellbarem Maße eskalieren.

Dann gäbe es einen Bürgerkrieg, den die AKP eigentlich immer verhindern wollte. Wer hat denn Gespräche mit Öcalan aufgenommen? Eine kuriose Situation.
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bakunicus
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Re: Türkei kurz vor Einmarsch in Syrien?

Beitrag von bakunicus »

andi_dd » Sa 4. Jul 2015, 16:52 hat geschrieben:Unter Erdogan ist eigentlich mit allem zu rechnen. Außenpolitisch hat er die Türkei massiv ins Abseits manövriert, ein Angriff gegen die Verbündeten der USA macht da den Braten auch nicht mehr fett.

Allerdings würde das Bürgerkrieg in der Türkei bedeuten. Die letzten Monate haben die Kurden nun wahrlich emotional angegriffen und politisiert. Plötzlich sehen selbst konservativste Kurden die PKK als Schutzmacht der Kurden und überlegen, ob sie an deren Seite kämpfen wollen. Wenn türkisches Militär die Grenze nach Rojava überschreitet, wird es in fast unvorstellbarem Maße eskalieren.

Dann gäbe es einen Bürgerkrieg, den die AKP eigentlich immer verhindern wollte. Wer hat denn Gespräche mit Öcalan aufgenommen? Eine kuriose Situation.
guter aspekt der ganzen geschichte ...
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Kardux
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Re: Türkei kurz vor Einmarsch in Syrien?

Beitrag von Kardux »

andi_dd hat geschrieben:Wenn türkisches Militär die Grenze nach Rojava überschreitet, wird es in fast unvorstellbarem Maße eskalieren.
Der wirklich interessante Aspekt in solch einem Szenario wird die Haltung der USA sein. Wie es aussieht wird Russland der Türkei das Leben nicht leicht machen genauso auch der Iran. Die USA müssen in so einem Fall eigentlich zum Nato- Bündnispartner halten, wobei ich nicht weiß wie das rechtlich vereinbart ist falls die Türkei ohne die Zustimmung der Vereinten Nationen einmarschiert. Wenn man den amerikanischen Medien Glauben darf, dann ist die USA gegen einen Einmarsch der Türkei. Immerhin unterstützt die USA auch die Kurden in Syrien. Es ist ein Mischmasch.
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Jekyll
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Re: Türkei kurz vor Einmarsch in Syrien?

Beitrag von Jekyll »

andi_dd » Sa 4. Jul 2015, 15:52 hat geschrieben:Unter Erdogan ist eigentlich mit allem zu rechnen. Außenpolitisch hat er die Türkei massiv ins Abseits manövriert, ein Angriff gegen die Verbündeten der USA macht da den Braten auch nicht mehr fett.

Allerdings würde das Bürgerkrieg in der Türkei bedeuten. Die letzten Monate haben die Kurden nun wahrlich emotional angegriffen und politisiert. Plötzlich sehen selbst konservativste Kurden die PKK als Schutzmacht der Kurden und überlegen, ob sie an deren Seite kämpfen wollen. Wenn türkisches Militär die Grenze nach Rojava überschreitet, wird es in fast unvorstellbarem Maße eskalieren.
Eine Eskalation wird es auch dann geben, wenn die Türkei die Hände in den Schoß legt und das Feld den IS-Terroristen und den kurdischen Okkupanten überlässt, die längst ein Auge auf türkisches Territorium geworfen haben. Die türkische Regierung kann sich diesen Luxus nicht leisten und denkt wohl längerfristig, wenn sie die Einrichtung einer Pufferzone anstrebt, um die territoriale Integrität der Türkei zu gewährleisten.
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Re: Türkei kurz vor Einmarsch in Syrien?

Beitrag von UncleSams_Berater »

Wasteland » Fr 3. Jul 2015, 15:06 hat geschrieben:Ich glaube nicht das sich ein kurdischer Staat im Nordirak und in Syrien langfristig noch verhindern lässt, die Türkei sollte sich damit arrangieren.
Was den Irak angeht gebe ich ihnen Recht, da lässt sich ein Kurdenstaat nicht mehr verhindern. In Syrien ist meiner Meinung nach vieles offen und noch nichts geklärt!
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Re: Türkei kurz vor Einmarsch in Syrien?

Beitrag von Wasteland »

UncleSams_Berater » Mo 6. Jul 2015, 09:49 hat geschrieben:
Was den Irak angeht gebe ich ihnen Recht, da lässt sich ein Kurdenstaat nicht mehr verhindern. In Syrien ist meiner Meinung nach vieles offen und noch nichts geklärt!
Auch im Irak ist vieles nicht geklärt. Aber wer soll das in Syrien verhindern? Assad? Der IS? Die Türkei?
Marschiert die Türkei ein gibt es wieder Guerillakrieg in der Türkei und Erdogan kann seine absoluten Mehrheiten, die auch mit Hilfe der Kurden entstanden sind, langfristig vergessen.
Der IS wird die Kurden nicht besiegen können und unter Assads Herrschaft werden sie sich vermutlich nie wieder begeben.
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Re: Türkei kurz vor Einmarsch in Syrien?

Beitrag von Kardux »

Wasteland hat geschrieben:Auch im Irak ist vieles nicht geklärt. Aber wer soll das in Syrien verhindern? Assad? Der IS? Die Türkei?
Marschiert die Türkei ein gibt es wieder Guerillakrieg in der Türkei und Erdogan kann seine absoluten Mehrheiten, die auch mit Hilfe der Kurden entstanden sind, langfristig vergessen.
Der IS wird die Kurden nicht besiegen können und unter Assads Herrschaft werden sie sich vermutlich nie wieder begeben.
Die Geschichte hat uns gelehrt das die Kurden am Ende immer das Nachsehen haben werden. Wirklich optimistisch bin ich persönlich auch nicht. Unser Schicksal hängt quasi am seidenen Faden - wir sind zu abhängig.
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Re: Türkei kurz vor Einmarsch in Syrien?

Beitrag von Platon »

So ist es, durch ihre Rolle im Kampf gegen den IS haben sie sich de facto unter amerikanischen Schutz begeben. Wenn aufgrund einer neuen US-Administration und geänderten Konstellationen dieser Schutz erodiert und nicht in ein langfristiges Bündnis überführt wird, werden die Kurden auch schnell wieder in einer schlechteren Position sein. Ich denke sie tun gut daran in Sachen Unabhängigkeit die Dinge nicht zu überstürzen. Eine völkerrechtliche Abtrennung der Kurdengebiete von Syrien sind kaum im Interesse der USA, daher ist eine Lösung die eine weitreichende Autonomie festschreibt die sinnvollste für die Kurden. Das ist glaube ich auch das was sie offiziell anstreben, eine autonome Region in einem föderalen Syrien.
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Re: Türkei kurz vor Einmarsch in Syrien?

Beitrag von UncleSams_Berater »

Wasteland » Mo 6. Jul 2015, 10:31 hat geschrieben:
Auch im Irak ist vieles nicht geklärt. Aber wer soll das in Syrien verhindern? Assad? Der IS? Die Türkei?
Marschiert die Türkei ein gibt es wieder Guerillakrieg in der Türkei und Erdogan kann seine absoluten Mehrheiten, die auch mit Hilfe der Kurden entstanden sind, langfristig vergessen.
Der IS wird die Kurden nicht besiegen können und unter Assads Herrschaft werden sie sich vermutlich nie wieder begeben.
Dass der Irak auseinander brechen wird ist nur eine Frage der Zeit, es ist eigentlich schon geschehen. Und ich bezweifele sehr das sich im Irak jemand mit Bodentruppen einmischen wird.

Die syrischen Kurden sind soweit ich weiß intern verstritten was einen einheitlichen Staat nicht möglich macht, außerdem müssen sie langfristig beweißen das sie ihre Gebiete halten können, der jüngste Angriff auf Kobane hinterlässt bei mir den Eindruck dass sie das nicht können.
Und der wichtigste Grund warum es meiner Meinung nach dort in absehbarer Zeit nicht einen Kurdenstaat geben wird ist dass die Türkei dass niemals zulassen würde.
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Re: Türkei kurz vor Einmarsch in Syrien?

Beitrag von Mithrandir »

Kardux » Sa 4. Jul 2015, 17:32 hat geschrieben: Der wirklich interessante Aspekt in solch einem Szenario wird die Haltung der USA sein. Wie es aussieht wird Russland der Türkei das Leben nicht leicht machen genauso auch der Iran. Die USA müssen in so einem Fall eigentlich zum Nato- Bündnispartner halten, wobei ich nicht weiß wie das rechtlich vereinbart ist falls die Türkei ohne die Zustimmung der Vereinten Nationen einmarschiert.
Der Nato-Bündnisfall wird ausgelöst, wenn ein Mitgliedsland angegriffen wird, nicht wenn es irgendwo einmarschiert. Genausowenig wie die Türkei bei Kriegen der USA mitmachen muss, müssten die USA das umgekehrt, bzw. aufgrund ihrer Machtposition in der NATO sogar noch deutlich weniger.
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Re: Türkei kurz vor Einmarsch in Syrien?

Beitrag von Provokateur »

Mithrandir » Mo 6. Jul 2015, 20:39 hat geschrieben: Der Nato-Bündnisfall wird ausgelöst, wenn ein Mitgliedsland angegriffen wird, nicht wenn es irgendwo einmarschiert. Genausowenig wie die Türkei bei Kriegen der USA mitmachen muss, müssten die USA das umgekehrt, bzw. aufgrund ihrer Machtposition in der NATO sogar noch deutlich weniger.
Man muss allerdings auch festhalten, dass ja vor einiger Zeit Pläne geleakt sind, den Verteidigungsfall auszulösen.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Türkei kurz vor Einmarsch in Syrien?

Beitrag von Sekretär des ZK »

Türkei sollte sich in Syrien nicht einmischen. Was Türkei unbedingt tun sollte, ist, alle zwei Millionen syrische Flüchtlinge in die EU verfrachten. Den Krieg in Syren hat nicht die Türkei zu verantworten, sondern Nato, Pentagon und die EU.
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Re: Türkei kurz vor Einmarsch in Syrien?

Beitrag von zollagent »

Sekretär des ZK » Do 9. Jul 2015, 09:34 hat geschrieben:Türkei sollte sich in Syrien nicht einmischen. Was Türkei unbedingt tun sollte, ist, alle zwei Millionen syrische Flüchtlinge in die EU verfrachten. Den Krieg in Syren hat nicht die Türkei zu verantworten, sondern Nato, Pentagon und die EU.
Den Krieg in Syrien hat nur Einer zu verantworten: Der dortige Tyrann. Und Russland, das diesen Tyrann bis heute unterstützt.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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Re: Türkei kurz vor Einmarsch in Syrien?

Beitrag von Sekretär des ZK »

zollagent » Do 9. Jul 2015, 09:38 hat geschrieben: Den Krieg in Syrien hat nur Einer zu verantworten: Der dortige Tyrann. Und Russland, das diesen Tyrann bis heute unterstützt.
Russland und Assad stecken also hinter IsIs? Auch hinter FSA?
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Re: Türkei kurz vor Einmarsch in Syrien?

Beitrag von zollagent »

Sekretär des ZK » Do 9. Jul 2015, 09:44 hat geschrieben:
Russland und Assad stecken also hinter IsIs? Auch hinter FSA?
Diese Sumpfblüten sind das Ergebnis einer Unterdrückungspolitik. Und da ist ja Russland gerne mit dabei. FSA hat mit Isis eher nichts zu tun.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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Re: Türkei kurz vor Einmarsch in Syrien?

Beitrag von Sekretär des ZK »

zollagent » Do 9. Jul 2015, 09:48 hat geschrieben: Diese Sumpfblüten sind das Ergebnis einer Unterdrückungspolitik. Und da ist ja Russland gerne mit dabei. FSA hat mit Isis eher nichts zu tun.
Syrien im Jahre 2010 stand voll unter der Kontrolle von Assad.

Syrien im Jahre 2015 steht hauptsächlch unter der Kontrolle von Assad-Gegnern, eigentlich existiert Syrien gar nicht mehr.

Syrien im Jahre 2010 war defintiv besser als Syrien im Jahre 2015.

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Zuletzt geändert von Sekretär des ZK am Do 9. Jul 2015, 10:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Türkei kurz vor Einmarsch in Syrien?

Beitrag von zollagent »

Sekretär des ZK » Do 9. Jul 2015, 09:53 hat geschrieben:
Syrien im Jahre 2010 stand voll unter der Kontrolle von Assad.

Syrien im Jahre 2015 steht hauptsächlch unter der Kontrolle von Assad-Gegnern, eigentlich existiert Syrien gar nicht mehr.

Syrien im Jahre 2010 war defintiv besser als Syrien im Jahre 2015.

Noch Fragen?
Eine Diktatur ist niemals "besser", eher ein verbrecherischer Zustand. Und der Tyrann war es, der mit seinen Maßnahmen gegen Demonstranten all das lostrat. Er war es, der schlafende Hunde geweckt hat. Jetzt sitzt er in seinem Führerbonker und hadert mit der Welt. Und mit ihm all die Fans der Diktatur.
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Re: Türkei kurz vor Einmarsch in Syrien?

Beitrag von Sekretär des ZK »

zollagent » Do 9. Jul 2015, 09:59 hat geschrieben: Eine Diktatur ist niemals "besser", eher ein verbrecherischer Zustand. Und der Tyrann war es, der mit seinen Maßnahmen gegen Demonstranten all das lostrat. Er war es, der schlafende Hunde geweckt hat. Jetzt sitzt er in seinem Führerbonker und hadert mit der Welt. Und mit ihm all die Fans der Diktatur.
Was machen seine Gegner, die 75% von Syrien kontrollieren? Schneiden Köpfe ab und zerstören historische Stätten.

Selbst konservative Politiker in Europa finden inzwischen, Assad war besser.
USA kooperieren inzwischen mit Assad. Ein Regime-Change gibt es nicht, weil es kein Syrien mehr gibt.

Assad hat sich behauptet und immerhin 25% von Syrien gerettet.
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Re: Türkei kurz vor Einmarsch in Syrien?

Beitrag von zollagent »

Sekretär des ZK » Do 9. Jul 2015, 10:06 hat geschrieben:
Was machen seine Gegner, die 75% von Syrien kontrollieren? Schneiden Köpfe ab und zerstören historische Stätten.

Selbst konservative Politiker in Europa finden inzwischen, Assad war besser.
USA kooperieren inzwischen mit Assad. Ein Regime-Change gibt es nicht, weil es kein Syrien mehr gibt.

Assad hat sich behauptet und immerhin 25% von Syrien gerettet.
Es ist völlig egal, "was andere machen". Verbrechen bleiben Verbrechen auch dann, wenn auch Andere Verbrechen begehen. Was dabei rauskommt, wenn man Verbrecher in Ruhe läßt, nur weil sie "unser Bastard" sind, konnte man doch in Chile sehen. Nein, das spielt keine Rolle. Der Bursche gehört abgeurteilt und eingeknastet.
Zuletzt geändert von zollagent am Do 9. Jul 2015, 11:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Türkei kurz vor Einmarsch in Syrien?

Beitrag von Sekretär des ZK »

zollagent » Do 9. Jul 2015, 10:10 hat geschrieben: Es ist völlig egal, "was andere machen". Verbrechen bleiben Verbrechen auch dann, wenn auch Andere Verbrechen begehen. Was dabei rauskommt, wenn man Verbrecher in Ruhe läßt, nur weil sie "unser Bastard" sind, konnte man doch in Chile sehen. Nein, das spielt keine Rolle. Der Bursche gehört abgeurteilt und eingeknastet.
Gut. Träum weiter.


Es gibt übrigens grössere Verbrecher als Assad. Im Pentagon z. B. aber auch im Nato-Hauptquartier.
Zuletzt geändert von Sekretär des ZK am Do 9. Jul 2015, 11:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Türkei kurz vor Einmarsch in Syrien?

Beitrag von zollagent »

Sekretär des ZK » Do 9. Jul 2015, 10:15 hat geschrieben:Gut. Träum weiter.


Es gibt übrigens grössere Verbrecher als Assad. Im Pentagon z. B. aber auch im Nato-Hauptquatier.
Die größten Verbrecher sind die, die die großen Verbrecher unbedingt im Sattel halten wollen und ihnen noch die Absolution zusprechen wollen, wenn es nichts mehr zu verabsolutieren gibt. Dein Feindbild ist hier irrelevant. Das ZK ist aufgelöst und deshalb fehlt an deinem Nick der Zusatz Erimitiert. :D
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Re: Türkei kurz vor Einmarsch in Syrien?

Beitrag von Sekretär des ZK »

zollagent » Do 9. Jul 2015, 10:22 hat geschrieben: Die größten Verbrecher sind die, die die großen Verbrecher unbedingt im Sattel halten wollen und ihnen noch die Absolution zusprechen wollen, wenn es nichts mehr zu verabsolutieren gibt. Dein Feindbild ist hier irrelevant. Das ZK ist aufgelöst und deshalb fehlt an deinem Nick der Zusatz Erimitiert. :D
Das Einzige was aufgelöst ist, sind die Versprechungen aus London, Paris und Berlin an das syrische Volk, Syrien zum Dänemark des nahen Ostens zu machen. Darum muss die Türkei alle zwei Millionen Flüchtlinge in die EU verfrachten. Staaten wie Libyen, Irak und Syrien von der Nato zerschlagen zu lassen, ist eben keine so tolle Idee gewesen.
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Re: Türkei kurz vor Einmarsch in Syrien?

Beitrag von Provokateur »

Wo hat denn die NATO den Irak zerschlagen?
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Türkei kurz vor Einmarsch in Syrien?

Beitrag von Sekretär des ZK »

Provokateur » Do 9. Jul 2015, 11:59 hat geschrieben:Wo hat denn die NATO den Irak zerschlagen?
Netter Versuch. USA, Frankreich, GB, Italien sind alle Nato-Staaten.
Zypern und Südafrika haben jedenfalls Irak nicht zerschlagen.
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Re: Türkei kurz vor Einmarsch in Syrien?

Beitrag von Provokateur »

Deutschland und Frankreich auch, und die haben sich an der "Koalition der Willigen" nicht beteiligt.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Türkei kurz vor Einmarsch in Syrien?

Beitrag von Sekretär des ZK »

Provokateur » Do 9. Jul 2015, 13:09 hat geschrieben:Deutschland und Frankreich auch, und die haben sich an der "Koalition der Willigen" nicht beteiligt.
Schröder-Fischer-Koalition hat den US-Krieg im Irak mitfinanziert.
Am Krieg gegen Afghanistan war Deutschland unmittelbar beteiligt.

Mit Krieg kann man kein Land demokratisieren.
Was man mit Krieg bewirken kann, ist lediglich Millionen Menschen zu Flüchtlingen zu machen.
Zuletzt geändert von Sekretär des ZK am Do 9. Jul 2015, 14:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Türkei kurz vor Einmarsch in Syrien?

Beitrag von Provokateur »

Dennoch ist "die NATO" ein Bündnis. Fehlt nur einer, ist es nicht mehr "die NATO", die tätig ist.

https://de.wikipedia.org/wiki/Koalition ... utschlands

Ich sehe da auch nix von Finanzierung...ja, HNS wurde geleistet, das war es aber auch schon.

Und der Krieg in Afghanistan war einerseits durch den Verteidigungsfall der NATO ausgelöst, ISAF selber war aber ein UNO-Auftrag.
Die Internationale Sicherheitsunterstützungstruppe (aus englisch International Security Assistance Force, kurz ISAF) war eine Sicherheits- und Wiederaufbaumission unter NATO-Führung im Rahmen des Krieges in Afghanistan von 2001 bis 2014.

Die Aufstellung erfolgte auf Ersuchen der Teilnehmer der ersten Afghanistan-Konferenz 2001 an die internationale Gemeinschaft und mit Genehmigung durch den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (Resolution 1386 vom 20. Dezember 2001). Der Einsatz ist keine friedenssichernde Blauhelm-Mission, sondern ein sogenannter friedenserzwingender Einsatz unter Verantwortung der beteiligten Staaten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Internati ... ance_Force
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Türkei kurz vor Einmarsch in Syrien?

Beitrag von zollagent »

Sekretär des ZK » Do 9. Jul 2015, 11:31 hat geschrieben:
Das Einzige was aufgelöst ist, sind die Versprechungen aus London, Paris und Berlin an das syrische Volk, Syrien zum Dänemark des nahen Ostens zu machen. Darum muss die Türkei alle zwei Millionen Flüchtlinge in die EU verfrachten. Staaten wie Libyen, Irak und Syrien von der Nato zerschlagen zu lassen, ist eben keine so tolle Idee gewesen.
Tja, da hätte das "Dänemark des Nahen Ostens" auch mitspielen müssen. Den Tyrannen in die Wüste schicken, z.B.
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Re: Türkei kurz vor Einmarsch in Syrien?

Beitrag von Wasteland »

Sekretär des ZK » Do 9. Jul 2015, 12:31 hat geschrieben:
Das Einzige was aufgelöst ist, sind die Versprechungen aus London, Paris und Berlin an das syrische Volk, Syrien zum Dänemark des nahen Ostens zu machen. Darum muss die Türkei alle zwei Millionen Flüchtlinge in die EU verfrachten. Staaten wie Libyen, Irak und Syrien von der Nato zerschlagen zu lassen, ist eben keine so tolle Idee gewesen.
Genau, am besten wäre es auch noch wenn es Jugoslawien gäbe, die Sowjetunion oder ähnliches.
Da war alles so schönfriedlich und stabil. Wie auf einem Friedhof.
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Re: Türkei kurz vor Einmarsch in Syrien?

Beitrag von Sekretär des ZK »

Wasteland » Do 9. Jul 2015, 19:54 hat geschrieben:
Genau, am besten wäre es auch noch wenn es Jugoslawien gäbe, die Sowjetunion oder ähnliches.
Da war alles so schönfriedlich und stabil. Wie auf einem Friedhof.
In Syrien war es auf jeden Fall friedlich. Sehr friedlich sogar.
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Re: Türkei kurz vor Einmarsch in Syrien?

Beitrag von Wasteland »

Sekretär des ZK » Do 9. Jul 2015, 21:15 hat geschrieben:
In Syrien war es auf jeden Fall friedlich. Sehr friedlich sogar.
Ja, auch wie auf einem Friedhof. Warum gab es in Syrien eigentlich aus dem Stand massenhaft Gegner von Assad, die ihn bis aufs Messer hassen?
Von den USA eingeflogen?
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Re: Türkei kurz vor Einmarsch in Syrien?

Beitrag von Sekretär des ZK »

Wasteland » Do 9. Jul 2015, 20:17 hat geschrieben:
Ja, auch wie auf einem Friedhof. Warum gab es in Syrien eigentlich aus dem Stand massenhaft Gegner von Assad, die ihn bis aufs Messer hassen?
Von den USA eingeflogen?
2/3 von Syrien wird dank der "syrischen" Opposition nicht von Assad kontrolliert. Du musst doch zu 75% zufrieden sein.

Was soll das Gemecker?
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Re: Türkei kurz vor Einmarsch in Syrien?

Beitrag von Wasteland »

Sekretär des ZK » Do 9. Jul 2015, 21:23 hat geschrieben:
2/3 von Syrien wird dank der "syrischen" Opposition nicht von Assad kontrolliert. Du musst doch zu 75% zufrieden sein.

Was soll das Gemecker?
Das ist nicht wirklich eine Antwort. Warum wird Assad nicht von der Mehrheit seines Volkes gestützt, wenn doch alles so gut lief?
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Re: Türkei kurz vor Einmarsch in Syrien?

Beitrag von Sekretär des ZK »

Wasteland » Do 9. Jul 2015, 20:26 hat geschrieben:
Das ist nicht wirklich eine Antwort. Warum wird Assad nicht von der Mehrheit seines Volkes gestützt, wenn doch alles so gut lief?
Niemand in 75% von Syrien unterstützt Assad. Nach Dir müssten die Syrer in 75% von Syrien glücklich sein.

Oder?
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Re: Türkei kurz vor Einmarsch in Syrien?

Beitrag von Wasteland »

Sekretär des ZK » Do 9. Jul 2015, 21:29 hat geschrieben:
Niemand in 75% von Syrien unterstützt Assad. Nach Dir müssten die Syrer in 75% von Syrien glücklich sein.

Oder?
Nein, aber es könnte gut sein das vorher 75% mit Assad unglücklich waren. Wahrscheinlich sogar mehr.
Weil er schlechte Politik gemacht hat und einem mörderischen Regime vorsteht.
Wie gesagt, ein Massengrab ist auch ruhig, friedlich und politisch stabil.
Daher steht ihm das Wasser jetzt bis zum Hals. Selber schuld.
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Re: Türkei kurz vor Einmarsch in Syrien?

Beitrag von Sekretär des ZK »

Wasteland » Do 9. Jul 2015, 20:32 hat geschrieben:
Nein, aber es könnte gut sein das vorher 75% mit Assad unglücklich waren. Wahrscheinlich sogar mehr.
Weil er schlechte Politik gemacht hat und einem mörderischen Regime vorsteht.
Wie gesagt, ein Massengrab ist auch ruhig, friedlich und politisch stabil.
Daher steht ihm das Wasser jetzt bis zum Hals. Selber schuld.
Du hast keine Ahnung, wie es sich als Flüchtling in einem schäbigen Zelt inmitten der jordanischen Wüste anfühlt.
Die Syrer waren schon gern in ihren Dörfern und in ihren eigenen Vierwänden, bis CIA und Pentagon auf die Idee kamen, den ISIS zu erfinden und auf Assad loszuschicken.
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