Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Alexyessin »

robro43 » Mi 15. Apr 2015, 16:16 hat geschrieben:
:mad2: Ich vergleiche Deutschland NICHT mit Russland ich lebe samt Familie in Deutschland und die Verhältnisse hier
tangieren mich, nicht die in Russland. :mad2:

es gibt in fast allen Redaktionsstuben u.a. auch politisch relevante Richtlinien die eben zu einer Art Gleichschaltung führen
und die kommen von Intendanten und Verlegern, nein keine VT sondern Realität.
Wie wäre es denn mal mit Nachweisen?
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Demolit »

robro43 » Mi 15. Apr 2015, 11:58 hat geschrieben:
Zitat:
Wer aus der Deckung immer nur mit Kot rumsudelt bleibt eine lächerliche Figur und wird von mir, in der Regel, auch nicht beachtet.
Zitatende

echte Empfehlung: Immer schön in Deckung bleiben :cool:
Das Zitat ist vom wem Bedeutenden ? :)

Außerdem, Kot ist wo ? ..wenn du nicht eine zutreffende klare Ansprache vertragen kannst, dann ist das dein Problem.....
Also, was ist echt falsch an meinem Post, den du nicht magst. Er trifft doch die Sache klar und deutlich, besonders, wenn ich deine Entwicklung in der Debatte hier mal so Revue passieren lassen.....

echt ;)
Zuletzt geändert von Demolit am Mittwoch 15. April 2015, 19:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Demolit »

schokoschendrezki » Mi 15. Apr 2015, 13:24 hat geschrieben:
a)Nicht ich bin es, der dem ukrainischen oder russischen Oligarchentum ein (west)europäisches "Oligarchentum" entgegenstellt sondern (hier in diesem Thread) der User robro43. Ich teile diese Ansicht keineswegs. Was in Europa abläuft ist Lobbyismus. Und das ist zwar in vielen Fällen auch kritisierbar oder auch zuweilen hart am Rande. Aber Lobbyisten wenden sich an demokratisch gewählte Institutionen und selbst wenn diese vorgefertigte Gesetzestexte absegnen, tun sie das in ihrer Verantwortlichkeit als gewählte Repräsentanten.

b) Ein Oligarch dagegen, als wirtschaftliches Gegenstück zum orthodoxen Patriarchen zeichnet sich durch seine de facto bestehende oder wenigstens angestrebte Jurisdiktionshoheit aus. Das heißt, er meint, außerhalb der Gesetze zu stehen oder ist es realiter sogar. Und das beste Beispiel dafür ist die jüngst gegründete "Agentur zur Modernisierung der Ukraine", die sich u.a. um Fragen einer Verfassungsreform kümmern soll, nicht aber vom Parlament beauftragt wurde, sondern im Prinzip von Dmitro Fyrtasch, einem in den USA strafrechtlich gesuchten ukrainischen Milliardär und Verbrecher an diesem vorbei finanziert und gelenkt wird und in Wien beheimatet ist.

c)Folgerichtig sprangen jüngst zwei andere Milliardäre aus einem jeweils anderen Oligarchenzirkel ab (Achmetow und Pintschuk). Und all dies wird als "Hinwendung zu westeuroäischen Werten" ans ukrainische Volk verkauft. Es geht nicht darum, dass ein solche Hinwendung schlecht sei, sondern darum, dass es sie de facto gar nicht gibt. Und da diese "Agentur" gerade erst gegründet wurde, kann man auch nicht davon sprechen, dass zunächst mal die Ukraine "Altlasten abzutragen" habe. Das hat sie zwar, aber die Oligarchisierung nimmt eher noch zu.
a) richtig und deine Sicht auf die Lobby ist weitestgehend zutreffend. Es muss nur noch gesagt werden, dass diese legitim ist und ein demokratisches System davon profitiert. Das System hat für die notwendige Transparenz zu sorgen, damit es auch dem verschwörtesten Affen in einer Demokratie schwer fällt sich an der Lobby aufzuhängen, so einen Begriff wie Lobbykratie zu prägen.

b) Bist doch son geschichtstbewusster Auftreter. Also was ist denn in dem Oligarschentum so sehr unterschiedlich zu dem, was wir schon mal hatten und dann zum Glück durch harte politische Kämpfe abschafften....als den Lehnsherrn.
Das die rückständigen Gesellschaften östlich der Weichsel es bis heute nicht geschafft hat, sich von einer Form der Abhängigkeit unter/vom Zaren und Bolchewik in die andere nun dem Oligarchentum zu lösen, nur von einer in die andere transferiert zu werden, zeigt doch den Mangel an aufgeklärtem Denken und politischen Bewusstsein der Menschen dort. Also wessen Problem ad unum? Und das soll hier noch als irgendwie bemerkenswert betrachtet werden?

Das Problem ist nicht unseres und wenn da der Oligarch garcht.......ääähh herrscht, der Untertan kriecht dem auch noch in den Arsch, dann verkaufen wir was dem Oligarchen...wo ist das Problem? Dann suche ich mir den Oligarchen aus, der mir in die Linie passt.

c) Die alten russischen Fürsten lebten auch in Paris, Wien und anderen Städte, die mehr boten, als das dumpfe Dasein in der Weite und Leere des alten Reiches....der Oligarch verhält sich genauso...wo ist das Problem? Wenn der "Bürger" RUs der Ukraine damit zufrieden ist mit dem, was ihm bleibt, dass der Oligarch das so darf...wo ist das Problem ?

Wichtig ist nur festzuhalten, dass dies nicht das ursächliche Problem unserseits ist, sondern das der rückständigen Gesellschaft in den Gefilden die so prima in allem mit ihren Bürgern umgeht.

echt ;)
Zuletzt geändert von Demolit am Donnerstag 16. April 2015, 07:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Darkfire »

robro43 » Mi 15. Apr 2015, 13:49 hat geschrieben:
und genau hier sind wir einer Meinung und daher komme ich zu dem Schluss das wir nicht in einer Demokratie sondern einer waschechten Oligarchie OHNE freie Presse (ein Grundpfeiler der Demokratie) leben. Die freie Presse wurde u.a. durch gewisse Redaktionsrichtlinien zu einer so genannten "freien Presse".
Wieder mal Märchenstunde von der großen Verschwörung die in den westlichen Medien so herrscht.
Ein Bekannter von mir ist Redakteur wenn man bedenkt daß der arme Mann ein ferngelenkter Zombie ist, daß macht mich echt traurig.
Irgendwie ist dem seine größte Angst aber nicht daß er vom BND abgeholt wird wenn er etwas falsches schreibt, sonder seine Auflage.
Ohne Auflage auch keine Werbekunden.
Hätte er so etwas vor sich liegen wie hier behauptet wird, Redaktionsrichtlinien die man vom Staat vorgibt, dann würde er sie sofort veröffentlichen und hätte damit eine Goldgrube entdeckt.

Aber ich vergaß ja er darf nicht darüber Reden das alles ist eine riesige Verschwörung.
Warum hat dann keine Krone Schmalz etc diese Redaktionsrichtlinien die es ja angeblich gibt je Veröffentlicht ?

Das ist wie mit den Protokolle der Weisen von Zion.
Die wabern auch immer wieder durch die Verschwörungskreisen.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Nomen Nescio »

Darkfire » Mi 15. Apr 2015, 19:28 hat geschrieben:Das ist wie mit den Protokolle der Weisen von Zion.
Die wabern auch immer wieder durch die Verschwörungskreisen.
vergiß eines nicht: SIE haben die wahrheit. was du auch sagst, da bleibt die frage: ist es konform westlichen medien oder ist es wahrheitsgemäß ?
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Haegar »

schokoschendrezki » Mi 15. Apr 2015, 14:24 hat geschrieben:
Nicht ich bin es, der dem ukrainischen oder russischen Oligarchentum ein (west)europäisches "Oligarchentum" entgegenstellt sondern (hier in diesem Thread) der User robro43. Ich teile diese Ansicht keineswegs. Was in Europa abläuft ist Lobbyismus. Und das ist zwar in vielen Fällen auch kritisierbar oder auch zuweilen hart am Rande. Aber Lobbyisten wenden sich an demokratisch gewählte Institutionen und selbst wenn diese vorgefertigte Gesetzestexte absegnen, tun sie das in ihrer Verantwortlichkeit als gewählte Repräsentanten. Ein Oligarch dagegen, als wirtschaftliches Gegenstück zum orthodoxen Patriarchen zeichnet sich durch seine de facto bestehende oder wenigstens angestrebte Jurisdiktionshoheit aus. Das heißt, er meint, außerhalb der Gesetze zu stehen oder ist es realiter sogar. Und das beste Beispiel dafür ist die jüngst gegründete "Agentur zur Modernisierung der Ukraine", die sich u.a. um Fragen einer Verfassungsreform kümmern soll, nicht aber vom Parlament beauftragt wurde, sondern im Prinzip von Dmitro Fyrtasch, einem in den USA strafrechtlich gesuchten ukrainischen Milliardär und Verbrecher an diesem vorbei finanziert und gelenkt wird und in Wien beheimatet ist. Folgerichtig sprangen jüngst zwei andere Milliardäre aus einem jeweils anderen Oligarchenzirkel ab (Achmetow und Pintschuk). Und all dies wird als "Hinwendung zu westeuroäischen Werten" ans ukrainische Volk verkauft. Es geht nicht darum, dass ein solche Hinwendung schlecht sei, sondern darum, dass es sie de facto gar nicht gibt. Und da diese "Agentur" gerade erst gegründet wurde, kann man auch nicht davon sprechen, dass zunächst mal die Ukraine "Altlasten abzutragen" habe. Das hat sie zwar, aber die Oligarchisierung nimmt eher noch zu.
Tut mir leid aber es kommt bei mir so an, als ob Du die Ukraine in eine "Nicht-EU-Tauglichkeit" verschreiben möchtest. Das ist sie trotz der "Oligarchenproblematik" in meinen Augen, gerade auch über die Maidanvorfälle nicht mehr. Vor allem gerade mit der in meinen Augen doch überraschend "vernünftigen" Wahl trotz massiver Aggression durch Putin (siehe Abschneiden der Rechten).
Und daher kommt gerade diese von Dir geschriebene Verortung der Ukraine ja genau den Plänen von Putins Aggression entgegen. Und das macht in meinen Augen ein "Gschmäckle". Viele Deiner weiteren Positionen sind deckend zu meinen, aber gerade zur Ukraine zu global gefasst und da fallen mir diese Thesen zu einseitig auf. Ich finde Deine Kritik nicht ganz unberechtigt, aber erst wenn die Ukraine schon in der EU wäre und nicht im Krieg mit einem putinschen Aggressor ?
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von schokoschendrezki »

Demolit » Mi 15. Apr 2015, 18:22 hat geschrieben: a) richtig und deine Sicht auf die Lobby ist weitestgehend zutreffend. Es muss nur noch gesagt werden, dass diese legitim ist und ein demokratisches System davon profitiert. Das System hat für die notwendige Transparenz zu sorgen, damit es auch dem verschwörtesten Affen in einer Demokratie schwer fällt sich an der Lobby aufzuhängen, so einen Begriff wie Lobbykratie zu prägen.
Apropos Transparenz. Just und zufällig gestern veröffentlichte Transparency International einen Bericht, in welchem es die Auswüchse des Lobbyismus kritisiert. Alle - auch positiven - Praktiken haben eben ihre Grenzen. In der mitgelieferten Rangliste landet Deutschland in Europa noch hinter Bulgarien. Das will schon was heißen.
Das Problem ist nicht unseres und wenn da der Oligarch garcht.......ääähh herrscht, der Untertan kriecht dem auch noch in den Arsch, dann verkaufen wir was dem Oligarchen...wo ist das Problem? Dann suche ich mir den Oligarchen aus, der mir in die Linie passt.
Das ist sehr einfach zu beantworten. Für alle, die ebenso wie ich oder der gestern verstorbene Journalist Klaus Bednarz eine schier grenzenlose Liebe und Begeisterung für Kultur (Literatur, Film, Musik usw.) und Menschen aus dem russischen Raum haben, stellen die jüngeren, negativen Entwicklungen bzw. - genauer gesagt: die bis auf den heutigen Tag ausgebliebenen positiven Entwicklungen - eben sehr wohl ein Problem dar.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von schokoschendrezki »

Haegar » Do 16. Apr 2015, 09:31 hat geschrieben: Tut mir leid aber es kommt bei mir so an, als ob Du die Ukraine in eine "Nicht-EU-Tauglichkeit" verschreiben möchtest.
Also ich bzw. die von mir zitierten Autoren können sich ja durchaus in ihren Analysen irren. Aber verschreiben im Sinne von überhelfen ... wie denn?

Als "überraschend vernünftig" käme mir die ukrainische Regierungspolitik nur dann vor, wenn ich diesen unsäglichen Mist von den angeblichen "Faschisten" von seiten der Putin-Regierung geglaubt hätte. Gemessen an der fortschrittlichen Einstellung eines großen Teils der ursprünglichen, besonders der jungen Maidan-Aktivisten ist diese Politik "nur" konservativ-patriotisch bis nationalistisch.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cobra9 »

Die Lobby der Wirtschaft ist ein Problem. Sehe ich ein weil hier Einfluss genutzt wird oder Stimmung gemacht wird. Aber es ist ein Unterschied ob der Oligarch/eine Firma einen Staat lenkt oder nur versucht Einfluss zu gewinnen. Ich sehe Poroschenko in der Ukraine kritisch, aber die Bürger dort haben ihn gewählt. Offen gesagt wo ist der Unterschied bitte zwischen Russland und der Ukraine dabei was die Oligarchen angeht ? Ich seh nur das Putin seine "Freunde" in Ämter gezogen hat usw.

Dazu wie kommt ein Ex-Agent und Präsident mit einem Gehalt von 140.000 Euro im Jahr zu dem Vermögen das in den Medien rumgeistert ? Also bitte braucht mir keiner Putin als den Saubermann verkaufen wollen. Boris Nemzow legte ein neues Weißbuch über die Machenschaften der Staatsspitze vor und es gibt genug weitere Grundlagen.


http://www.manager-magazin.de/finanzen/ ... 18696.html

http://www.handelszeitung.ch/politik/si ... gen-741428
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cobra9 »

schokoschendrezki » Do 16. Apr 2015, 09:45 hat geschrieben: Also ich bzw. die von mir zitierten Autoren können sich ja durchaus in ihren Analysen irren. Aber verschreiben im Sinne von überhelfen ... wie denn?

Als "überraschend vernünftig" käme mir die ukrainische Regierungspolitik nur dann vor, wenn ich diesen unsäglichen Mist von den angeblichen "Faschisten" von seiten der Putin-Regierung geglaubt hätte. Gemessen an der fortschrittlichen Einstellung eines großen Teils der ursprünglichen, besonders der jungen Maidan-Aktivisten ist diese Politik "nur" konservativ-patriotisch bis nationalistisch.
Wobei letzteres auf den Konflikt in Teilen zurückgeht.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Haegar »

schokoschendrezki » Do 16. Apr 2015, 09:45 hat geschrieben: Also ich bzw. die von mir zitierten Autoren können sich ja durchaus in ihren Analysen irren. Aber verschreiben im Sinne von überhelfen ... wie denn?

Als "überraschend vernünftig" käme mir die ukrainische Regierungspolitik nur dann vor, wenn ich diesen unsäglichen Mist von den angeblichen "Faschisten" von seiten der Putin-Regierung geglaubt hätte. Gemessen an der fortschrittlichen Einstellung eines großen Teils der ursprünglichen, besonders der jungen Maidan-Aktivisten ist diese Politik "nur" konservativ-patriotisch bis nationalistisch.
Im Sinne von "absichtlich" vergessen, dass sich die Ukraine im Krieg mit Putin befindet. Und dabei "zufällig" genau Putins Minimalziel entgegenkommt: Verhindern wollen, dass die Ukraine in die EU kommt.
Ich möchte mich hier tatsächlich darin täuschen.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cobra9 »

Haegar » Do 16. Apr 2015, 09:53 hat geschrieben:
Im Sinne von "absichtlich" vergessen, dass sich die Ukraine im Krieg mit Putin befindet. Und dabei "zufällig" genau Putins Minimalziel entgegenkommt: Verhindern wollen, dass die Ukraine in die EU kommt.
Ich möchte mich hier tatsächlich darin täuschen.
Nun ich Russland verstehen das man die EU nicht in der mittelbaren Einflusszone will. Aber nicht mit Gewalt sollte man sowas angehen sondern per Diplomatie. Es hätte dutzende Möglichkeiten gegeben die besser gewesen wären. Nur war eben die Frage- hätte Janukowitsch Contra Russland entschieden :)
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Haegar »

Cobra9 » Do 16. Apr 2015, 09:55 hat geschrieben:
Nun ich Russland verstehen das man die EU nicht in der mittelbaren Einflusszone will. Aber nicht mit Gewalt sollte man sowas angehen sondern per Diplomatie.
Russland wäre gerne in der mittelbaren Einflusszone der EU, Putin aber gerade nicht. Und zwar so gerade, dass er sogar zu den Waffen gegriffen hat und bereit ist Russland wieder einmal ins Verderben zu reissen.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cobra9 »

Haegar » Do 16. Apr 2015, 09:57 hat geschrieben:
Russland wäre gerne in der mittelbaren Einflusszone der EU, Putin aber gerade nicht. Und zwar so gerade, dass er sogar zu den Waffen gegriffen hat und bereit ist Russland wieder einmal ins Verderben zu reissen.

Uff schwerer Beitrag jetzt. Ich kann Putin bzw. den Kreml irgendwie verstehen. Man will die Interessen von Russland wahren und an Bedeutung gewinnen inkl. dem üblichen Kram. Klar kommt das bei den Russen gut an. Bis eben zuviel an Folgen bis auf die Basis im Volk richtig durchschlägt und man Verhältnisse wie nach dem Zusammenbruch der Sowjetzone erfährt. Das Problem ist nach meiner Meinung das Putin seine Interessen mit denen von Russland inkl. Bevölkerung gleichsetzt. Unabhängig davon was der Preis sein könnte leider. Putin macht das ganz clever, aber das ist nur der Anstrich über der Wirklichkeit. Ingesamt geht es Russland nicht besser wirtschafltich sondern es hat Auswirkungen was passiert, obwohl das uns hier manche verkaufen wollen. Alle Faktoren zusammen, wie die Inflation usw., belegen das.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Haegar »

Cobra9 » Do 16. Apr 2015, 10:07 hat geschrieben:

Uff schwerer Beitrag jetzt. Ich kann Putin bzw. den Kreml irgendwie verstehen. Man will die Interessen von Russland wahren und an Bedeutung gewinnen inkl. dem üblichen Kram. Klar kommt das bei den Russen gut an. Bis eben zuviel an Folgen bis auf die Basis im Volk richtig durchschlägt und man Verhältnisse wie nach dem Zusammenbruch der Sowjetzone erfährt. Das Problem ist nach meiner Meinung das Putin seine Interessen mit denen von Russland inkl. Bevölkerung gleichsetzt. Unabhängig davon was der Preis sein könnte leider. Putin macht das ganz clever, aber das ist nur der Anstrich über der Wirklichkeit. Ingesamt geht es Russland nicht besser wirtschafltich sondern es hat Auswirkungen was passiert, obwohl das uns hier manche verkaufen wollen. Alle Faktoren zusammen, wie die Inflation usw., belegen das.
Natürlich kann ich Putin auch verstehen: Machterhalt. Ob das im Interesse Russlands ist wage ich bei den Folgen in die er damit Russland stürtzt mehr als zu bezweifeln. Er war "gut" um einen weiteren Übergang Russlands heraus aus dem Sowjetischen Zerfall und dem anschliessenden Manchesterkapitalismus mit Mafiakriegen um die Reste der Rohstoffkonglomerate etwas zu regulieren.
Danach hat Putin Russland nur geschadet, dass er es nicht zu Wege gebracht hat sich von einen "humanitären" Nachfolger ablösen zu lassen, der wiederum ein stärkere Zivilgesellschaft aufbauen konnte. Stattdessen der Rückfall in einem postzaristischen Popanz mit den religiösen und nationalistischen Tönen, bei gleichzeitigem Bedienen von Interessen der treuen Oligarchen und eigenen Pfründen.
Korruption ohne Kontrolle und wieder weiter mit den bezahlten Morden. Ob Putin der Tschetschenienkrieg mit seinen Folgen so "versaut" hat, kann ich nur spekulieren, spurenlos wird das nicht gewesen sein.
Clever war und ist das nicht mehr für Russland. Und leider nicht mehr für die Ukraine.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von schokoschendrezki »

Haegar » Do 16. Apr 2015, 09:53 hat geschrieben:
Im Sinne von "absichtlich" vergessen, dass sich die Ukraine im Krieg mit Putin befindet. Und dabei "zufällig" genau Putins Minimalziel entgegenkommt: Verhindern wollen, dass die Ukraine in die EU kommt.
Ich möchte mich hier tatsächlich darin täuschen.
Ja. Du täuschst dich. Mir ist sehr wohl bewusst, dass es einen militärischen Konflikt auch unter aktiver Beteiligung Russlands in der Ostukraine gibt.

Dazu Klaus Müller im Deutschlandfunk am 20. März 2015:
Schon in einem frühen Stadium des Konflikts wurden Verhandlungen [von Seiten der Ukraine] kategorisch abgelehnt - ein folgenschweres Versäumnis, das in die Hände ostukrainischer Separatisten spielte. Die im April 2014 eingeleitete 'Anti-Terror-Operation' gegen die Rebellion im Osten des Landes ist zu einem Krieg ohne klare Fronten und Regeln eskaliert. Auf beiden Seiten kämpfen lokale Gruppierungen, nationalistische Weltanschauungskrieger, Privatarmeen von Unternehmern, mafiöse Banden - und ausländische Söldner.
Auch wenn Russland hier sicher die Rolle eines primären Angreifers zukommt - es handelt sich nicht um einen klaren, einfach zu durchschauenden Verteidigungskrieg. Folgerichtig hieß es gestern bei der G7-Konferenz als Forderung an Russland für eine Rückkehr zur G8 auch nicht "Rückzug aus der Ostukraine" sondern "komplette Umsetzung des Minsker Abkommens".

Wenn dieses Abkommen komplett umgesetzt wäre, hätten wir eine Ukraine wiederhergestellt mit einem vorwiegend agrarischen Westen und einem Osten mit Schwerindustrie, der einerseits nicht konkurrenzfähig zur EU wäre, der aber andererseits kompatibel zu Russlands Rohstoffzentrierter Wirtschaft ist. Eine ukrainisch-russische Kooeration liegt im objektiven Interesse beider Völker. Das schließt ein perspektivisches Heranführen der Ukraine an die EU ja nicht aus.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Blickwinkel »

schokoschendrezki » Do 16. Apr 2015, 11:32 hat geschrieben:Eine ukrainisch-russische Kooeration liegt im objektiven Interesse beider Völker. Das schließt ein perspektivisches Heranführen der Ukraine an die EU ja nicht aus.
Aus russischer Sicht schon!
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von schokoschendrezki »

Blickwinkel » Do 16. Apr 2015, 11:33 hat geschrieben:
Aus russischer Sicht schon!

Nicht zwangsläufig und prinzipiell.
Der russische Präsident Wladimir Putin war nach den Worten des früheren EU-Kommissionspräsidenten José Manuel Barroso jahrelang mit einer EU-Mitgliedschaft der Ukraine einverstanden gewesen. ... Bis 2012.
Und wenn es einen Weg von vor 2012 zur jetzigen Situation gibt, dann gibt es auch einen Weg zurück.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Blickwinkel »

schokoschendrezki » Do 16. Apr 2015, 11:46 hat geschrieben:

Nicht zwangsläufig und prinzipiell.
Dann sollte es mal damit anfangen, Tatsachen zu schaffen. Wie wäre es z.B. mit der Rückgabe der Krim an die Ukraine?
Und wenn es einen Weg von vor 2012 zur jetzigen Situation gibt, dann gibt es auch einen Weg zurück.
Ja, sich an Minsk2 halten, die Krim zurückgeben usw. Russland könnte durchaus Vertrauen schaffen und ein Zeichen setzen.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Haegar »

schokoschendrezki » Do 16. Apr 2015, 11:32 hat geschrieben:
Ja. Du täuschst dich. Mir ist sehr wohl bewusst, dass es einen militärischen Konflikt auch unter aktiver Beteiligung Russlands in der Ostukraine gibt.

Dazu Klaus Müller im Deutschlandfunk am 20. März 2015:



Auch wenn Russland hier sicher die Rolle eines primären Angreifers zukommt - es handelt sich nicht um einen klaren, einfach zu durchschauenden Verteidigungskrieg. Folgerichtig hieß es gestern bei der G7-Konferenz als Forderung an Russland für eine Rückkehr zur G8 auch nicht "Rückzug aus der Ostukraine" sondern "komplette Umsetzung des Minsker Abkommens".

Wenn dieses Abkommen komplett umgesetzt wäre, hätten wir eine Ukraine wiederhergestellt mit einem vorwiegend agrarischen Westen und einem Osten mit Schwerindustrie, der einerseits nicht konkurrenzfähig zur EU wäre, der aber andererseits kompatibel zu Russlands Rohstoffzentrierter Wirtschaft ist. Eine ukrainisch-russische Kooeration liegt im objektiven Interesse beider Völker. Das schließt ein perspektivisches Heranführen der Ukraine an die EU ja nicht aus.
Das beruhigt mich ein wenig, wird aber durch Deine folgende "Relativierung" es handle sich nicht um einen "klaren, einfach zu durchschauenden Verteidigungskrieg" erschüttert. Wozu dieser Hinweis ?

Ausserdem ein kleiner Hinweis zu Minsk II aus Wikipedia:

"Fremde Truppen, fremde Kämpfer („Söldner“) und alle ihre Waffen sollen vom Gebiet der Ukraine zurückgezogen werden."
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Alexyessin »

schokoschendrezki » Do 16. Apr 2015, 11:46 hat geschrieben:

Nicht zwangsläufig und prinzipiell.



Und wenn es einen Weg von vor 2012 zur jetzigen Situation gibt, dann gibt es auch einen Weg zurück.
Nicht nur die Ukraine, sondern eben auch Rußland würden durch eine gegenseitige Wirtschaftszone auf lange Sicht halt nur verlieren. Rußland hat momentan arg zu kämpfen mit dem aufgeschobenen Reformstau - das zu lange ausruhen auf den Ölpreisen hat dem Wirtschaftsstandort nicht gut getan. Und die nicht wettbewerbsfähige Schwerindustrie im Osten der Ukraine hat ein ähnliches Problem - die verhinderten, bzw. verschleppten Reformen. Kutschma war noch ein alter UdSSRler, Juschtenko hat sich nach der Wahl nicht getraut und mit Janukowitsch wurde ja einer hingesetzt, der eben Reformen verhindern sollte.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von schokoschendrezki »

Blickwinkel » Do 16. Apr 2015, 11:50 hat geschrieben:
Ja, sich an Minsk2 halten, die Krim zurückgeben usw. Russland könnte durchaus Vertrauen schaffen und ein Zeichen setzen.
Richtig. Und davon sind wir augenblicklich leider noch mindestens so weit entfernt wie von einer EU-Anschlussfähigkeit der Ukraine. Ich würde mich aber nicht auf angeblich sichere Prognosen verlassen. Gorbatschow riss das Steuer ebenso unerwartet herum und tauchte ebenso unerwartet auf wie Putin selbst (als Nachfolger Jelzins).
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Demolit »

schokoschendrezki » Do 16. Apr 2015, 08:37 hat geschrieben:
Das ist sehr einfach zu beantworten. Für alle, die ebenso wie ich oder der gestern verstorbene Journalist Klaus Bednarz eine schier grenzenlose Liebe und Begeisterung für Kultur (Literatur, Film, Musik usw.) und Menschen aus dem russischen Raum haben, stellen die jüngeren, negativen Entwicklungen bzw. - genauer gesagt: die bis auf den heutigen Tag ausgebliebenen positiven Entwicklungen - eben sehr wohl ein Problem dar.
Die Verwunderung über 100 verlorene Jahre in einem Kulturraum, der sich auch ganz anders präsentieren kann - deshalb lieben einige Menschen ja auch das die Ausstrahlung der Kultur (ich auch), ist doch riesig und macht ärgerlich, sehr ärgerlich besonders auf die, die sich da miserabel in RU gebärden und meinen mit dem Gestern das Heute besiegen zu können. Muss auch mal so gesagt werden... :thumbup:

Also, dann mal los und das Problem ganz langsam anfangen zu lösen.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von robro43 »

schokoschendrezki » Do 16. Apr 2015, 10:32 hat geschrieben:
Ja. Du täuschst dich. Mir ist sehr wohl bewusst, dass es einen militärischen Konflikt auch unter aktiver Beteiligung Russlands in der Ostukraine gibt.

Dazu Klaus Müller im Deutschlandfunk am 20. März 2015:



Auch wenn Russland hier sicher die Rolle eines primären Angreifers zukommt - es handelt sich nicht um einen klaren, einfach zu durchschauenden Verteidigungskrieg. Folgerichtig hieß es gestern bei der G7-Konferenz als Forderung an Russland für eine Rückkehr zur G8 auch nicht "Rückzug aus der Ostukraine" sondern "komplette Umsetzung des Minsker Abkommens".

Wenn dieses Abkommen komplett umgesetzt wäre, hätten wir eine Ukraine wiederhergestellt mit einem vorwiegend agrarischen Westen und einem Osten mit Schwerindustrie, der einerseits nicht konkurrenzfähig zur EU wäre, der aber andererseits kompatibel zu Russlands Rohstoffzentrierter Wirtschaft ist. Eine ukrainisch-russische Kooeration liegt im objektiven Interesse beider Völker. Das schließt ein perspektivisches Heranführen der Ukraine an die EU ja nicht aus.
wir sind in vielen Punkten verschiedener Meinung und das finde ich auch gut so,

#Eine ukrainisch-russische Kooeration liegt im objektiven Interesse beider Völker. Das schließt ein perspektivisches Heranführen der Ukraine an die EU ja nicht aus.# ....auch ohne Bruch mit dem Nachbarn Russland.

in diesem wesentlichem Punkt deckt sich unsere Meinung aber zu 100 Prozent und meine Schlussfolgerung endlich zu Friedensverhandlungen zu kommen um sich an den Wiederaufbau des Landes zu machen sollte nicht ganz falsch sein.

Die jetzige Kiewer Führung müsste aber vermutlich über allzu hohe eigene und fremde Schatten springen und wäre die EU nicht selber
durch Schatten stark gehandicapt könnte sie zu Gunsten der Ukraine mit Kiew ja eine "Räuberleiter" bilden, aber die Barrieren zum Krieg erscheinen erheblich niedriger zu sein.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von robro43 »

schokoschendrezki » Do 16. Apr 2015, 10:56 hat geschrieben:
Richtig. Und davon sind wir augenblicklich leider noch mindestens so weit entfernt wie von einer EU-Anschlussfähigkeit der Ukraine. Ich würde mich aber nicht auf angeblich sichere Prognosen verlassen. Gorbatschow riss das Steuer ebenso unerwartet herum und tauchte ebenso unerwartet auf wie Putin selbst (als Nachfolger Jelzins).
In Minsk2 wurde die Rückgabe der Krim vereinbart ?
das als "richtig" zu bewerten halte ich für fahrlässig.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von schokoschendrezki »

robro43 » Do 16. Apr 2015, 15:03 hat geschrieben:
In Minsk2 wurde die Rückgabe der Krim vereinbart ?
das als "richtig" zu bewerten halte ich für fahrlässig.
Minsk II erwähnt die Krim mit keinem Wort.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von robro43 »

schokoschendrezki » Do 16. Apr 2015, 14:29 hat geschrieben:
Minsk II erwähnt die Krim mit keinem Wort.
ich hatte das Komma in: #sich an Minsk2 halten, die Krim zurückgeben usw# übersehen, sorry.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von schokoschendrezki »

Demolit » Do 16. Apr 2015, 13:26 hat geschrieben:
Die Verwunderung über 100 verlorene Jahre in einem Kulturraum, der sich auch ganz anders präsentieren kann - deshalb lieben einige Menschen ja auch das die Ausstrahlung der Kultur (ich auch), ist doch riesig und macht ärgerlich, sehr ärgerlich besonders auf die, die sich da miserabel in RU gebärden und meinen mit dem Gestern das Heute besiegen zu können. Muss auch mal so gesagt werden... :thumbup:

Also, dann mal los und das Problem ganz langsam anfangen zu lösen.
Wobei man natürlich (noch) etwas genauer sagen müsste: Die in hundert Jahren immer wieder durch dauerhaft negative Entwicklungen abgebrochenen kurzzeitigen Perioden mit einigen positiven und hoffnungsvollen Aspekten. Die "Neue Ökonomische Politik" von 1921 bis 1928, die nicht nur eine Liberalisierung der Wirtschaft sondern auch einen kulturellen Aufschwung brachte, wurde durch den Stalinterror abgelöst. Die Entstalinisierung und vorsichtige Reformierung Chruschtschows wurde durch den verkommenen Realsozialisten Breshniew und die ganzen traurigen 70er und 80er abgelöst. Glasnost und Perstroika Gorbatschows wurden durch den Ausverkauf und völligen Abstieg des Landes unter Jelzin abgelöst. Und schließlich löste der nationalkonservative Autokrat Putin ab etwa 2012 sich selbst als liberalen Wirtschaftsreformer ab.

Schon 1859 hat der Schriftsteller Iwan Gontscharow in seinem berühmten Oblomow-Roman diesen Zyklus aus langen Phasen der Lethargie und des Zerfalls und kurzzeitigen Phasen der Erweckung und des Aufbruchs anhand persönlicher Schicksale beschrieben.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von DarkLightbringer »

robro43 » Donnerstag 16. April 2015, 13:58 hat geschrieben:
wir sind in vielen Punkten verschiedener Meinung und das finde ich auch gut so,

#Eine ukrainisch-russische Kooeration liegt im objektiven Interesse beider Völker. Das schließt ein perspektivisches Heranführen der Ukraine an die EU ja nicht aus.# ....auch ohne Bruch mit dem Nachbarn Russland.

in diesem wesentlichem Punkt deckt sich unsere Meinung aber zu 100 Prozent und meine Schlussfolgerung endlich zu Friedensverhandlungen zu kommen um sich an den Wiederaufbau des Landes zu machen sollte nicht ganz falsch sein.

Die jetzige Kiewer Führung müsste aber vermutlich über allzu hohe eigene und fremde Schatten springen und wäre die EU nicht selber
durch Schatten stark gehandicapt könnte sie zu Gunsten der Ukraine mit Kiew ja eine "Räuberleiter" bilden, aber die Barrieren zum Krieg erscheinen erheblich niedriger zu sein.
Minsk II ist praktisch die Idee, den Aggressor zum Friedensvermittler zu machen. Das heißt, er könnte sich schrittweise fast ohne Gesichtsverlust zurückziehen. Nebenbei ermuntern und bestärken die Sanktionen den Aggressor dabei, in diese Rolle des Friedensvermittlers zu schlüpfen. Das ist das, was die Diplomatie nach EU-Vorstellungen leisten kann - es scheint förmlich die Handschrift der Ruhenden Raute zu tragen.

Im diplomatischen Duktus spricht man natürlich auch erst gar nicht von Aggression und Krieg, sondern maximal von einer "Situation", in der verschiedene Parteien ihre "Ansichten" haben und die Unterhändler darüber mal mehr, mal weniger "besorgt" sind. Niemand soll sich aufregen.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Rautenberger »

robro43 » Do 16. Apr 2015, 13:58 hat geschrieben: in diesem wesentlichem Punkt deckt sich unsere Meinung aber zu 100 Prozent und meine Schlussfolgerung endlich zu Friedensverhandlungen zu kommen um sich an den Wiederaufbau des Landes zu machen sollte nicht ganz falsch sein.

Die jetzige Kiewer Führung müsste aber vermutlich über allzu hohe eigene und fremde Schatten springen und wäre die EU nicht selber
durch Schatten stark gehandicapt könnte sie zu Gunsten der Ukraine mit Kiew ja eine "Räuberleiter" bilden, aber die Barrieren zum Krieg erscheinen erheblich niedriger zu sein.
Was heißt hier "über den Schatten springen"??? Nicht Moskau, sondern Kiew muss schließlich dicke fette Kröten schlucken: die Krim ist weg und im Donbass haben von Russland unterstützte Separatisten die Macht übernommen. Dass Putin weniger Probleme damit hätte, den Status quo mit einem Friedensvertrag festzuschreiben ist da wohl logisch - er hat alles erreicht, was er wollte: NATO-Beitritt der Ukraine unter den gegebenen Voraussetzungen utopisch, EU-Beitritt sowieso, die Krim heim ins Reich geholt und bei der Ukraine dank den Separatisten auch einen Fuß in der Tür. Und da soll ich jetzt Putin als Friedensengel preisen und die Kriegstreiber in Kiew ausmachen? Sorry, aber bei soviel Heuchelei wirds mir eher übel...
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Demolit »

Rautenberger » Do 16. Apr 2015, 18:03 hat geschrieben:
Was heißt hier "über den Schatten springen"??? Nicht Moskau, sondern Kiew muss schließlich dicke fette Kröten schlucken: die Krim ist weg und im Donbass haben von Russland unterstützte Separatisten die Macht übernommen. Dass Putin weniger Probleme damit hätte, den Status quo mit einem Friedensvertrag festzuschreiben ist da wohl logisch - er hat alles erreicht, was er wollte: NATO-Beitritt der Ukraine unter den gegebenen Voraussetzungen utopisch, EU-Beitritt sowieso, die Krim heim ins Reich geholt und bei der Ukraine dank den Separatisten auch einen Fuß in der Tür. Und da soll ich jetzt Putin als Friedensengel preisen und die Kriegstreiber in Kiew ausmachen? Sorry, aber bei soviel Heuchelei wirds mir eher übel...
Das ist völlig richtig. Und wenn sich der Putin in einer Pressekonferenz hinstellt und verkündet... nein, offizielle Truppen RU sind nicht da tätig, dann möchte man dem Komiker echten Applaus spenden.

Weiter ist zu bemerken, dass die Anheischung einiger putinesker Poster auf die jetzt gegeben Lage so etwas schleimig Schmuitziges hat. Die Typen wissen genau, wer den Preis für den Schlamassel, den RU mit gezinkten Karten losgetreten und mit falschem Spiel da durchgezogen hat, zahlt. Nur um mal die Backen aufzublasen und sich weiter als " Großmacht" zu fühlen.

Die Posts solcher Poster kann ich getrost über alles ! in die Tonne kloppen, das sind Verdreher aus hinterlistigem Grund ..also Linkmichel .... von Natur aus.

echt ;)
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von robro43 »

Rautenberger » Do 16. Apr 2015, 18:03 hat geschrieben:
Was heißt hier "über den Schatten springen"??? Nicht Moskau, sondern Kiew muss schließlich dicke fette Kröten schlucken: die Krim ist weg und im Donbass haben von Russland unterstützte Separatisten die Macht übernommen. Dass Putin weniger Probleme damit hätte, den Status quo mit einem Friedensvertrag festzuschreiben ist da wohl logisch - er hat alles erreicht, was er wollte: NATO-Beitritt der Ukraine unter den gegebenen Voraussetzungen utopisch, EU-Beitritt sowieso, die Krim heim ins Reich geholt und bei der Ukraine dank den Separatisten auch einen Fuß in der Tür. Und da soll ich jetzt Putin als Friedensengel preisen und die Kriegstreiber in Kiew ausmachen? Sorry, aber bei soviel Heuchelei wirds mir eher übel...
Solange die Waffen ruhen ist Moskau raus. Die anstehende Verfassungsänderung, wie in Minsk 2 vereinbart, erfordert
gewaltige "sportliche Leistungen" alleine von Kiew als Grundvoraussetzung für die anstehenden Friedensverhandlungen mit den Rebellen. Eine Abtrennung ist für beide Seiten nachteilig.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Doktor Schiwago »

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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Darkfire »

Da räumt jemand unter seinen ehemaligen Mitwisser gewaltig auf.

100 Milliarden Dollar die unter Janukowic Clique verschwunden sind haben offenbar Spuren hinterlassen.

Das dieser Mafia Apparat jetzt versucht seine Spuren zu verwischen, die wohl auch in Richtung Russland führen ist offensichtlich.
Die Opfer waren überwiegend Inhaber hoher Ämter die sehr viel Hintergrundwissen hatten und die man jetzt beseitigen muß da sie inzwischen oftmals vor ihren Prozessen standen.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Kopernikus »

Thread geschlossen bis der zuständige Moderator die ganzen Beleidigungen entfernt hat. Wer nicht in der Lage ist, sich wie ein erwachsener Mensch zu unterhalten, ist hier im Forum an der falschen Adresse. Die ehrenamtlich hier tätigen Personen haben auch noch anderes zu tun als die verbalen Ausfälle Anderer zu beseitigen.

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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cobra9 »

Thema offen - Reaktionen folgen
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Abensberg »

Darkfire » Fr 17. Apr 2015, 00:24 hat geschrieben:Da räumt jemand unter seinen ehemaligen Mitwisser gewaltig auf.

100 Milliarden Dollar die unter Janukowic Clique verschwunden sind haben offenbar Spuren hinterlassen.

Das dieser Mafia Apparat jetzt versucht seine Spuren zu verwischen, die wohl auch in Richtung Russland führen ist offensichtlich.
Die Opfer waren überwiegend Inhaber hoher Ämter die sehr viel Hintergrundwissen hatten und die man jetzt beseitigen muß da sie inzwischen oftmals vor ihren Prozessen standen.
So wie der Journalisten Mord an einem Anti maidan Reporter.
Ja alles führt nach Moskau
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von DarkLightbringer »

Abensberg » Freitag 17. April 2015, 07:05 hat geschrieben: So wie der Journalisten Mord an einem Anti maidan Reporter.
Ja alles führt nach Moskau
Jedenfalls nicht nach Kaukasien, das ist sozusagen das Originelle daran. Aber im Ernst - warum wird der per Interpol gesuchte Janukowitsch nicht ausgeliefert? Er ist ein wichtiger Zeuge für so manches, wenn nicht sogar der zentrale Zeuge überhaupt.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von schokoschendrezki »

Apropos Auslieferung und Apropos Janukowitsch: Am 30. April, in Kürze also, wird in Wien über die Auslieferung des ukrainischen Milliardärs Dmytro Firtasch verhandelt. Firtasch verdankt sein Vermögen Geschäften mit russischen Gas und Erdöl und vor allem seiner Freundschaft mit Janukowitsch, der ihn dafür auch in höchste politische Ämter hievte. In den USA wird er der Bestechung und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung angeklagt.

Ach ja. Und in der heutigen Ukraine gehört er zu den mit Abstand einflussreichsten politischen Männern der Landes.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Abensberg »

DarkLightbringer » Fr 17. Apr 2015, 08:23 hat geschrieben: Jedenfalls nicht nach Kaukasien, das ist sozusagen das Originelle daran. Aber im Ernst - warum wird der per Interpol gesuchte Janukowitsch nicht ausgeliefert? Er ist ein wichtiger Zeuge für so manches, wenn nicht sogar der zentrale Zeuge überhaupt.
Aber interessant, dass keine krokodilstränen von dir kommen
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von robro43 »

schokoschendrezki » Fr 17. Apr 2015, 07:31 hat geschrieben:Apropos Auslieferung und Apropos Janukowitsch: Am 30. April, in Kürze also, wird in Wien über die Auslieferung des ukrainischen Milliardärs Dmytro Firtasch verhandelt. Firtasch verdankt sein Vermögen Geschäften mit russischen Gas und Erdöl und vor allem seiner Freundschaft mit Janukowitsch, der ihn dafür auch in höchste politische Ämter hievte. In den USA wird er der Bestechung und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung angeklagt.

Ach ja. Und in der heutigen Ukraine gehört er zu den mit Abstand einflussreichsten politischen Männern der Landes.
Na, na ich traue Kosmopoliten ja schon einiges zu aber doch nicht soviel das Sie derart exakt bemessen könnten wie sich die tatsächlichen Machtverhältnisse in der Ukraine heute gestalten, etwas Luft solltest Du schon ablassen.

Das Janukowitsch immer noch zu den Einflussreichen der Ukraine gehört ist eine banale Erkenntnis ohne Wert, "mit Abstand
einer der einflussreichsten politischen Männer des Landes" sollte allerdings belegbar sein zumal sie Raum zu derart kranken
Spekulationen wie "da räumt aber einer gewaltig unter seinen Mitwissern auf" schafft.
Zuletzt geändert von robro43 am Freitag 17. April 2015, 12:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von schokoschendrezki »

robro43 » Fr 17. Apr 2015, 11:15 hat geschrieben:
Na, na ich traue Kosmopoliten ja schon einiges zu aber doch nicht soviel das Sie derart exakt bemessen könnten wie sich die tatsächlichen Machtverhältnisse in der Ukraine heute gestalten, etwas Luft solltest Du schon ablassen.

Das Janukowitsch immer noch zu den Einflussreichen der Ukraine gehört ist eine banale Erkenntnis ohne Wert, "mit Abstand
einer der einflussreichsten politischen Männer des Landes" sollte allerdings belegbar sein zumal sie Raum zu derart kranken
Spekulationen wie "da räumt aber einer gewaltig auf" schafft.
Was ist das denn für ein Unsinn. Doch nicht Janukowitsch! Firtasch natürlich! Und an seinem Einfluss besteht nicht der geringste Zweifel. Ebensowenig daran, dass er gleichzeitig ein Mann des Ancien Regimes ist.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Freitag 17. April 2015, 11:19, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Provokateur »

Immerhin kann niemand behaupten, unsere Presse würde dies verschweigen.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von robro43 »

schokoschendrezki » Fr 17. Apr 2015, 10:18 hat geschrieben:
Was ist das denn für ein Unsinn. Doch nicht Janukowitsch! Firtasch natürlich! Und an seinem Einfluss besteht nicht der geringste Zweifel. Ebensowenig daran, dass er gleichzeitig ein Mann des Ancien Regimes ist.
ok, Firtasch ist besser und gibt nicht derart viel Raum für peinliche Spekulationen her, zum Glück also ein Mißverständnis,
sorry.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von schokoschendrezki »

robro43 » Fr 17. Apr 2015, 11:37 hat geschrieben:
ok, Firtasch ist besser und gibt nicht derart viel Raum für peinliche Spekulationen her, zum Glück also ein Mißverständnis,
sorry.
hab mich vielleicht auch etwas unklar ausgedrückt ...

... da ich gerade einiges über die Jelzin-Ära in Russland lese. Erstaunlich, in wie vielen Punkten mich das an die jetzige Situation in der Ukraine erinnert. Ein dezidiert prowestlicher Präsident, der sich in der Wirtschaftspolitik von monetaristischen westlichen Ökonomen im Stil der Chicago Boys beraten lässt, auf rabiate Privatisierung setzt und binnen kurzem einen kleinen Kreis von unglaublich reichen Oligarchen schafft, der direkt oder indirekt (durch Medienbesitz) auch politischen Einfluss nimmt. Und der auf der anderen Seite mit den Tschetschenienkriegen zu dauernden hohen Militärausgaben gezwungen war. Und dann noch die Rubelkrise. Kein Wunder, dass da Ende der 90er für die einfache Bevölkerung nix übrig blieb. Lassen wir zunächst mal beiseite, dass der Bürgerkrieg in der Ostukraine und die Tschetschenienkriege zwei ganz unterschiedliche Dinge sind. In vielerlei Hinsicht gleichen sich die Entwicklungen doch. Es ist doch völlig klar, dass, wenn sich auf Dauer für die normalen Ukrainer an den Lebensverhältnissen nicht nur nix ändert sondern womöglich alles noch schlimmer wird ... dass dann ein starker Mann des Militärs oder - so wie es in Russland 99 der Fall war - ein Mann der Geheimpolizei wie Putin oder auch wiederum eine Marionette Russlands das Ruder übernimmt? Ähnliches gab es schon Dutzendemale in der jüngeren Geschichte. Die Frage ist: Was ist daraus zu lernen? Wie verhindert man eine ähnliche Entwicklung in der Ukraine?
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von robro43 »

schokoschendrezki » Fr 17. Apr 2015, 10:56 hat geschrieben:
hab mich vielleicht auch etwas unklar ausgedrückt ...

... da ich gerade einiges über die Jelzin-Ära in Russland lese. Erstaunlich, in wie vielen Punkten mich das an die jetzige Situation in der Ukraine erinnert. Ein dezidiert prowestlicher Präsident, der sich in der Wirtschaftspolitik von monetaristischen westlichen Ökonomen im Stil der Chicago Boys beraten lässt, auf rabiate Privatisierung setzt und binnen kurzem einen kleinen Kreis von unglaublich reichen Oligarchen schafft, der direkt oder indirekt (durch Medienbesitz) auch politischen Einfluss nimmt. Und der auf der anderen Seite mit den Tschetschenienkriegen zu dauernden hohen Militärausgaben gezwungen war. Und dann noch die Rubelkrise. Kein Wunder, dass da Ende der 90er für die einfache Bevölkerung nix übrig blieb. Lassen wir zunächst mal beiseite, dass der Bürgerkrieg in der Ostukraine und die Tschetschenienkriege zwei ganz unterschiedliche Dinge sind. In vielerlei Hinsicht gleichen sich die Entwicklungen doch. Es ist doch völlig klar, dass, wenn sich auf Dauer für die normalen Ukrainer an den Lebensverhältnissen nicht nur nix ändert sondern womöglich alles noch schlimmer wird ... dass dann ein starker Mann des Militärs oder - so wie es in Russland 99 der Fall war - ein Mann der Geheimpolizei wie Putin oder auch wiederum eine Marionette Russlands das Ruder übernimmt? Ähnliches gab es schon Dutzendemale in der jüngeren Geschichte. Die Frage ist: Was ist daraus zu lernen? Wie verhindert man eine ähnliche Entwicklung in der Ukraine?
Wie man alles richtig machen könnte wüsste ich selber gerne auf wie man nicht alles falsch machen könnte hätte ich aber schon eine vorsichtige Antwort: zunächst einmal Frieden schaffen auch wenn man dafür eigene Kräfte entwaffnen und isolieren müsste. Eine Entwicklung hin zu einer fremdgesteuerten ukrainischen "Jelzin" Ära wie es zur Zeit den Anschein hat
mag für den "Westen" amüsant sein aber ganz sicher nicht für die Ukrainer. Mehr eigenständiges Selbstbewusstsein und die uneingeschränkte Akzeptanz ein Mehrvölkerstaat zu sein könnte helfen. Von falschen "Freunden" und Ratgebern sollte
Kiew sich schnellstens befreien. .....und danach alle fremdfinanzierten NGOs unter scharfe Bewachung stellen.

Eine "Demokratie" nach russischem Muster erscheint mir aber in der Ukraine auf Grund vorhandener Oligarchen-Strukturen
praktikabler zu sein, eine, auf die bestehenden Strukturen aufgepfropfte "Demokratie" westlicher Prägung würde ganz sicher zu einer unappetitlichen Mutation führen.

Eine gesunde Herangehensweise zur Problemlösung scheint mir aber durchaus zu sein zunächst einmal Schuldfragen mit wenn und aber außen vor zu lassen um die eigentlichen Probleme anzugehen.
Doktor Schiwago

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Doktor Schiwago »

DarkLightbringer » Fr 17. Apr 2015, 08:23 hat geschrieben: Jedenfalls nicht nach Kaukasien, das ist sozusagen das Originelle daran.
Woher die Sicherheit?
Aber im Ernst - warum wird der per Interpol gesuchte Janukowitsch nicht ausgeliefert? Er ist ein wichtiger Zeuge für so manches, wenn nicht sogar der zentrale Zeuge überhaupt.
Weil seine Sicherheit in der Ukraine nicht gewährleistet werden kann und er nicht scharf darauf ist, wie Ghaddafi zu enden?
Wenn das aber die Begründung dafür sein soll, warum die Morde auf dem Maidan, in Odessa und die hier jetzt aufgelisteten bisher nicht aufgeklärt worden sind, dann ist das nicht mehr als eine Ausrede.
Über den Grund dafür darf trefflich spekuliert werden.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Aristide »

Wer wird in der ukrainischen Demokratur als nächstes sterben?
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Abensberg »

In der Ukraine machen Killer Jagd auf prorussische Oppositionelle.

Die Seite selbst trägt den makabren Namen "Peacekeeper" und führt insgesamt mehr als 9000 "Volksfeinde". Im "Fegefeuer" finden sich allerdings nicht nur Separatisten-Kämpfer und prorussische Politiker, sondern auch eine Internetnutzerin mit Wohnsitz in Deutschland, deren einziges erkennbares Vergehen offenbar das Teilen von "Anti-Maidan"-Propaganda ist.
Ukrainische Sicherheitsbehörden könnten den Betreibern der Seite detaillierte Informationen über mögliche Zielobjekte weitergegeben haben. Es handele sich um ein "Geschenk zu Weihnachten", hatte Anton Geraschenko, Berater des ukrainischen Innenministeriums, kurz nach dem Orthodoxen Weihnachtsfest verkündet. Jeder werde "bekommen, was er verdient".

http://www.spiegel.de/politik/ausland/u ... 29075.html

Wo bleiben die Reaktionen vom Westen? :s
Zuletzt geändert von Abensberg am Freitag 17. April 2015, 16:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von DarkLightbringer »

Doktor Schiwago » Freitag 17. April 2015, 12:55 hat geschrieben: Woher die Sicherheit?

Weil seine Sicherheit in der Ukraine nicht gewährleistet werden kann und er nicht scharf darauf ist, wie Ghaddafi zu enden?
Wenn das aber die Begründung dafür sein soll, warum die Morde auf dem Maidan, in Odessa und die hier jetzt aufgelisteten bisher nicht aufgeklärt worden sind, dann ist das nicht mehr als eine Ausrede.
Über den Grund dafür darf trefflich spekuliert werden.
Janukowitsch stünde ja als Hauptverdächtiger des Maidan-Massakers unmittelbar unter Polizeischutz. Aufklärung braucht eben Zeit, insbesondere wenn wichtige Zeugen nicht greifbar sind. Das ist nunmal anders als in Putins Reich.

Die gegenwärtige Mordserie ist in der Tat Anlass zur Sorge.
Ukraine-Präsident Petro Poroschenko gab ganz offen Russland die Schuld. Er sprach von einer Serie politischer Verbrechen. "Das ist eine bewusste Provokation, die Wasser auf die Mühlen unserer Feinde gießt." Die Taten sollten die innenpolitische Lage in der Ukraine destabilisieren.
http://www.n-tv.de/politik/Kiew-wittert ... 22621.html
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