lunaluna » Sa 21. Mär 2015, 18:32 hat geschrieben:
Ähäm, von wegen herabsetzen, du hast mich als geistig behindert bezeichnet, würdest mich nicht einstellen, und noch ein paar andere Dinge. Aber sei's drum.
Ok, einigen wir uns darauf, dass gewisse Ungerechtigkeiten nicht auszuschliessen sind.
Bei mir war wie gesagt der Berufseinstieg schon verkorkst. Damals gab es allerdings das Problem, dass die geburtenstarken Jahrgänge auf den Markt drängten, zu denen ich noch gehöre, und deshalb der Arbeitsmarkt gesättigt war, so dass zB wie wild frühverrentet wurde, um den jungen Leuten Platz zu machen, was aber nur bedingt etwas brachte. Hinzu kam die ganze DDR-Geschichte. Der übersättigte Arbeitsmarkt hat aber die Frauendiskriminierung eher verschärft.
Heute könntest du recht haben, wobei ich glaube, dass das eher ein Problem der heutigen Young Professionals ist, dass die geburtenstarken Jahrgänge noch voll im Saft stehen und die Posten besetzen.
In meinem Bekanntenkreis sehe ich, wie gesagt, dass Männer sehr häufig eine gewisse Karriere gemacht haben, auch wenn sie mein Jahrgang oder sogar jünger sind, die 65er also nicht die Posten besetzt haben, Frauen dagegen muss man mit der Lupe suchen.
Burnout und Co ist eher ein Thema der Jüngeren u40, hab ich den Eindruck.
Ich hatte Dich nicht als geistig behindert eingestuft; Dein eingeschätzter IQ von 136 hatte bei mir nur eine andere Erwartungshaltung geweckt.
Spontan, ohne es nun auf Dich zu beziehen, kommt mir eine ehemalige Bekannte in den Sinn, laut eigenen Angaben ein IQ von 140 (glaubwürdig), aber vom Manko betroffen, ihr Medizinstudium kurz vor der Ziellinie abzubrechen, weil sie dann Alleinerziehende wurde.
So ist sie noch nicht einmal Krankenschwester, sie jobbt nur als Hilfskraft herum und geht vermutlichen jeden im Krankenhaus auf die Nerven, weil sie ja alles besser weiß, aber nichts zu sagen hat.
Ja, einigen wir uns darauf, im persönlichen Rahmen lebe ich mittlerweile privat besser mit der Erkenntnis, keine Gerechtigkeit mehr vorauszusetzen.
Das mit einem etwas holprigen Start ins Berufsleben und einem gesättigten Arbeitsmarkt kenne ich ebenfalls, allerdings gebe ich auch zu, etwas zu faul und primär nicht an einer Karriere interessiert zu sein.
Andere Lebensinhalte waren (und sind) für mich wichtiger, Hobbys und Interessen sind meine oberste Priorität, nicht eine überwiegend fremdbestimmte Tätigkeit in einer entfremdeten Arbeitswelt.
Von meinen ehemaligen Arbeitskollegen in einer mittlerweile "abgewickelten" Firma ist einer mit 53 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben, ein anderer überlebte knapp mit 52 Jahren eine doppelten Infarkt; im Freundes - und Bekanntenkreis wird immer häufiger auf den verschärften Arbeitsdruck hingewiesen, viele steigen mittlerweile aus und beziehen bewusst Hartz IV oder erwähnen optionale Aussteigerwünsche. Ist sicher nicht immer repräsentativ, aber die negative Grundstimmung lässt sich nicht überhören.