Provokateur » Mo 9. Mär 2015, 11:45 hat geschrieben:Mache ich ja eben nicht. Wir diskutieren ja über einen hypothetischen Fall.
Grundsätzlich bin ich aber eher ein Freund von helfender Kritik, also Anprechen-Folgern-Beheben.
Zulässig wäre zum Beispiel folgender Satz:
"Die großen Islamverbände tun meiner Meinung nach noch viel zu wenig gegen Antisemitismus in den eigenen Reihen. Man sollte mit den jungen Muslimen mindestens ein mal im Jahr eine Holocaust-Gedenkstätte besuchen und die kooperative Begegnung mit jüdischen Kindern und Jugendlichen fördern."
Damit ist die Kritik zum Ausdruck gebracht, ohne "Alle Muslime sind Antisemiten!" zu implizieren.
Wenn ich jetzt gaaanz gemein wäre, könnte ich dir diesen Satz aber derartig um die Ohren hauen, dass am Ende Rassismus
heraus kommt.
Denn das (könnte) implizieren, dass du Muslime für ein wenig dumm hältst, denen die Verbände
erst sagen müssen, was richtig und falsch ist und sie eben nicht erkennen können, dass Antisemitismus
ansich falsch und verachtenswert ist.
Allein an solchen Beispielen siehst du wie hirnrissig man den Rassismusbegriff einsetzen kann.
Im übrigen bewirken Pflichveranstaltungen oft das Gegenteil. Und wenn du Begegnungen von muslimischen
Jugendlichen forderst, dann klingt das ein wenig danach:
Nun guckt euch doch die Ausserirdischen mal an, so schlimm sind die gar nicht.
Vielleicht willst du ja muslime einer Therapie unterziehen, nur das wäre, wenn ich wieder böse wär,
ganz schlimmer Rassismus.