Master mit 1,6 - Leben mit Hartz IV

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jack000
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Master mit 1,6 - Leben mit Hartz IV

Beitrag von jack000 »

Die Problematik:
Seit meinen Großeltern bin ich die Erste, die einen Studienabschluss hat und die Erste in meiner Familie, die ihn in Deutschland gemacht hat. Meinen Master in Germanistik habe ich mit 1,6 abgeschlossen, mit 24 Jahren. Das war vor fast einem Jahr. Aber ich finde keine Festanstellung und bekomme seit Herbst Hartz IV.
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/d ... -1.2365940

Die Ursache:
Schlimm, Jasna. Aber ich weiß nicht, ob Dir schon aufgefallen ist, dass sich zwischen diesen wenigen Sätzen die eigentliche Ursache Deines Dilemmas verbirgt. „Master“ und Abschlussnote 1,6 schön und gut, doch wenn du Dich mit dem Fach „Germanistik“ etwas eingehender auseinandergesetzt hättest, wärst Du vielleicht von ganz allein drauf gekommen, warum Du jetzt da stehst, wo Du stehst. Ich nenne Dir ein paar Zahlen: Im Wintersemester 2013/2014 waren 56.032 Frauen und 17.621 Männer, also insgesamt 73.653 Studenten in diesem Fach eingeschrieben. Allerdings musst Du noch berücksichtigen, dass mit den Dir zeitlich nahestehenden Semestern der Vergangenheit noch einmal so viele, wenn nicht sogar die doppelte Menge an Abschlüssen in Germanistik hinzukommen und in ein paar Jahren wieder so viele. Mit einem Wort, Jasna, Du bietest eine Ware an, die mindestens bereits eine halbe Million Menschen in diesem Land anbieten, wenn nicht noch mehr.
Erschwerend kommt hinzu, dass für diese Ware überwiegend der Staat Verwendung hat, da sie zu einem verschwindend kleinen Teil einen Mehrwert generiert (Lehrer), der Rest ist mehr oder weniger Liebhaberei. Der Staat schafft für Absolventen der Geschwätzwissenschaften bereits jetzt mit Milliardensummen Potemkinsche Arbeitsplätze in irgendwelchen überflüssigen Instituten und Vereinen, aber das reicht natürlich bei weitem nicht aus, um alle, die wertloses Zeug studiert haben, aufzufangen.
http://ef-magazin.de/2015/03/06/6524-gr ... ellt-wirst

Etwas radikal formuliert, aber im Prinzip hat der Autor doch recht. Wie kann man nur so dämlich sein beim Aufstieg von Hartz4 in die Studiertenklasse ein Fach zu wählen welches Kindern von Besserverdienern vorbehalten ist, weil man danach nicht davon leben kann?
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Blickwinkel
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Re: Master mit 1,6 - Leben mit Hartz IV

Beitrag von Blickwinkel »

Witchtig ist, dass er weiterhin das arme Opfer der gesellschaftlichen Entwicklung bleibt, nicht etwa, dass er sich vorher informieren hätte können. Zu meiner Schulzeit wurde das Thema Berufswahl mehrmals in den Unterricht eingebaut. Wer dann noch sagt, er hätte nicht gewusst, was ihn erwartet, der hat entweder nicht zugehört oder der hat es nicht kapiert. So oder so, selbst schuld!
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Re: Master mit 1,6 - Leben mit Hartz IV

Beitrag von Realist2014 »

jack000 » Mo 9. Mär 2015, 09:55 hat geschrieben:Die Problematik:

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/d ... -1.2365940

Die Ursache:

http://ef-magazin.de/2015/03/06/6524-gr ... ellt-wirst

Etwas radikal formuliert, aber im Prinzip hat der Autor doch recht. Wie kann man nur so dämlich sein beim Aufstieg von Hartz4 in die Studiertenklasse ein Fach zu wählen welches Kindern von Besserverdienern vorbehalten ist, weil man danach nicht davon leben kann?

tja, AUGEN auf bei der Berufswahl..... :x
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Re: Master mit 1,6 - Leben mit Hartz IV

Beitrag von zollagent »

Irgendwie erinnert mich das an eine Abiturientin aus Köln, die zwar wußte, wie sie twittert, daß sie keine Ahnung von Mietzahlung und Ähnlichem hat, aber nicht in der Lage war, ihre Fragen dort zu stellen, wo sie Antworten erwarten konnte.
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Re: Master mit 1,6 - Leben mit Hartz IV

Beitrag von Provokateur »

Lektorat wird leider schlecht bezahlt, und für eine Stelle als Lehrer bräuchte es Zusatzqualifikationen.

Vielleicht eine Stelle an der Uni als wissenschaftliche Hilfskraft? Gibt auch nicht die Megakohle, eröffnet aber in vielen Fällen die Tür zum Doktorvater. Und als Doktor wird man häufig auch fachfremd eingekauft, McKinsey macht das zum Beispiel gerne.
Zuletzt geändert von Provokateur am Mo 9. Mär 2015, 10:06, insgesamt 1-mal geändert.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Master mit 1,6 - Leben mit Hartz IV

Beitrag von Blasphemist »

jack000 » Mo 9. Mär 2015, 09:55 hat geschrieben:Die Problematik:

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/d ... -1.2365940

Die Ursache:

http://ef-magazin.de/2015/03/06/6524-gr ... ellt-wirst

Etwas radikal formuliert, aber im Prinzip hat der Autor doch recht. Wie kann man nur so dämlich sein beim Aufstieg von Hartz4 in die Studiertenklasse ein Fach zu wählen welches Kindern von Besserverdienern vorbehalten ist, weil man danach nicht davon leben kann?
Und dann gibt ihr der Pirincci auch noch den Tipp sich einen langweiligen Facharbeiter zu suchen der ein geregeltes Gehalt hat. So was langweiliges auch.

Die gute Frau darf studieren was sie will aber sie sollte sich danach halt nicht beklagen. Diese Medientypen meinen sie wären meinungsbildend und wären die Speerspitze der aufgeklärten und urbanen supertoleranten Gesellschaft. Sie übersehen aber dabei, dass die Welt so nicht funktioniert und für die Mehrzahl der Bevölkerung das propagierte süße Medienleben mit Latte in der Hand nur ein schönes Märchen ist.
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Re: Master mit 1,6 - Leben mit Hartz IV

Beitrag von Tom Bombadil »

Ja, echt dämlich, dass man etwas studiert, was einen auch interessiert und worin man gut ist. Man muss schließlich sein ganzes Leben an den Bedürfnissen der Wirtschaft ausrichten, sich dann mies bezahlen lassen, weil der Wirtschaft ja Fachkräfte fehlen und man deshalb in Konkurrenz mit Billiglöhnern aus aller Herren Länder steht :dead: Brave new world. Die Sinisierung Deutschlands zum Wohle des Kapitals schreitet unaufhörlich weiter.
Zuletzt geändert von Tom Bombadil am Mo 9. Mär 2015, 10:08, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Master mit 1,6 - Leben mit Hartz IV

Beitrag von Skull »

Tom Bombadil » Mo 9. Mär 2015, 10:07 hat geschrieben:Ja, echt dämlich, dass man etwas studiert, was einen auch interessiert und worin man gut ist.
Nö. Ist nicht dämlich.

Aber die Gesellschaft ist auch nicht dafür verantwortlich, abgeschlossenen Studenten entsprechend Ihres Studiums
DAFÜR und danach einen Arbeitsplatz zur Verfügung zu stellen.

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Re: Master mit 1,6 - Leben mit Hartz IV

Beitrag von zollagent »

Tom Bombadil » Mo 9. Mär 2015, 10:07 hat geschrieben:Ja, echt dämlich, dass man etwas studiert, was einen auch interessiert und worin man gut ist. Man muss schließlich sein ganzes Leben an den Bedürfnissen der Wirtschaft ausrichten, sich dann mies bezahlen lassen, weil der Wirtschaft ja Fachkräfte fehlen und man deshalb in Konkurrenz mit Billiglöhnern aus aller Herren Länder steht :dead: Brave new world. Die Sinisierung Deutschlands zum Wohle des Kapitals schreitet unaufhörlich weiter.
Die Kunst dabei besteht halt darin, etwas zu studieren, was sowohl einem selbst gefällt, als auch denen, die künftig dafür zahlen sollen. Selbstverwirklichung geht immer noch auf eigene Kosten.
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Re: Master mit 1,6 - Leben mit Hartz IV

Beitrag von Blasphemist »

Tom Bombadil » Mo 9. Mär 2015, 10:07 hat geschrieben:Ja, echt dämlich, dass man etwas studiert, was einen auch interessiert und worin man gut ist. Man muss schließlich sein ganzes Leben an den Bedürfnissen der Wirtschaft ausrichten, sich dann mies bezahlen lassen, weil der Wirtschaft ja Fachkräfte fehlen und man deshalb in Konkurrenz mit Billiglöhnern aus aller Herren Länder steht :dead: Brave new world. Die Sinisierung Deutschlands zum Wohle des Kapitals schreitet unaufhörlich weiter.
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Re: Master mit 1,6 - Leben mit Hartz IV

Beitrag von Blickwinkel »

Provokateur » Mo 9. Mär 2015, 11:05 hat geschrieben:Lektorat wird leider schlecht bezahlt, und für eine Stelle als Lehrer bräuchte es Zusatzqualifikationen.

Vielleicht eine Stelle an der Uni als wissenschaftliche Hilfskraft? Gibt auch nicht die Megakohle, eröffnet aber in vielen Fällen die Tür zum Doktorvater. Und als Doktor wird man häufig auch fachfremd eingekauft, McKinsey macht das zum Beispiel gerne.
Jein, die machen das aber nicht unbedingt bei Germanistik-Doktoren. Für die sind eher die MINT-Fächer interessant.
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Re: Master mit 1,6 - Leben mit Hartz IV

Beitrag von Tom Bombadil »

Goethe, Schiller und Co. wären im Deutschland heutzutage Spargelstecher :dead: Denk ich an Deutschland in der Nacht...
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Re: Master mit 1,6 - Leben mit Hartz IV

Beitrag von Blickwinkel »

Skull » Mo 9. Mär 2015, 11:10 hat geschrieben:Nö. Ist nicht dämlich.

Aber die Gesellschaft ist auch nicht dafür verantwortlich, abgeschlossenen Studenten entsprechend Ihres Studiums
DAFÜR und danach einen Arbeitsplatz zur Verfügung zu stellen.

mfg
Ganz genau, deswegen ist auch das Gejammere über die fehlenden Arbeitsplätze für z.B. Germanisten lächerlich.
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Re: Master mit 1,6 - Leben mit Hartz IV

Beitrag von Blickwinkel »

Tom Bombadil » Mo 9. Mär 2015, 11:13 hat geschrieben:Goethe, Schiller und Co. wären im Deutschland heutzutage Spargelstecher :dead: Denk ich an Deutschland in der Nacht...
Genau, und ab sofort wird in allen Betrieben statt der Entwicklung neuer Produkte auf die Lesung von Goethe und Schiller geachtet. So stoßen wir die USA vom Wirtschaftsthron. :)
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Re: Master mit 1,6 - Leben mit Hartz IV

Beitrag von Wölfelspitz »

Wie wäre es mit der Sanktionsbegründung: "Geisteswissenschaft/falsches Studienfach" zum Kürzen der Sozialleistung? :rolleyes:

Die gleichen Leute, die sich über "Geschwätzwissenschaften" wie Germanistik mokieren, tun wahrscheinlich ansonsten gerne besonders kulturbeflissen und lieben Opern oder gute Bücher, allerdings ohne Rücksicht darauf zu nehmen, ob der Autor nicht zumindest früher mal ein ordentlicher Bankkaufmann war.

Machen alle nur noch in Öl und Wirtschaft, sieht es also ebenfalls bald zappenduster aus. Mittelstandsbürger mit grundsolidem Bürojob oder ein Stoßstangeninspekteur bei Opel schreiben nun mal keine Dramen, Musik oder dicke Bücher. Sie konsumieren sie nur.
Zuletzt geändert von Wölfelspitz am Mo 9. Mär 2015, 10:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Master mit 1,6 - Leben mit Hartz IV

Beitrag von Provokateur »

Tom Bombadil » Mo 9. Mär 2015, 10:13 hat geschrieben:Goethe, Schiller und Co. wären im Deutschland heutzutage Spargelstecher :dead: Denk ich an Deutschland in der Nacht...
Germanisten sind genau so wenig Schriftsteller wie Automechaniker ein Kfz konstruieren können.

Zerlegen und analysieren ist häufig eben kein kreativer Schöpfungsprozess. J.K. Rowling war vor Harry Potter was? Genau, Arbeitslose.

Warum so unkreativ? Sie könnte auch eine Eventkneipe aufmachen, so was kommt gerade in Studentenstädten häufig sehr gut an.
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Re: Master mit 1,6 - Leben mit Hartz IV

Beitrag von Blasphemist »

Wölfelspitz » Mo 9. Mär 2015, 10:18 hat geschrieben:Wie wäre es mit der Sanktionsbegründung: "Geisteswissenschaft/falsches Studienfach" zum Kürzen der Sozialleistung? :rolleyes:

Die gleichen Leute, die sich über "Geschwätzwissenschaften" wie Germanistik mokieren, tun wahrscheinlich ansonsten gerne besonders kulturbeflissen und lieben Opern oder gute Bücher, allerdings ohne Rücksicht darauf zu nehmen, ob der Autor nicht zumindest früher mal ein ordentlicher Bankkaufmann war.

Machen alle nur noch in Öl und Wirtschaft, sieht es also ebenfalls bald zappenduster aus. Mittelstandsbürger mit grundsolidem Bürojob oder ein Stoßstangeninspekteur bei Opel schreiben nun mal keine Dramen, Musik oder dicke Bücher. Sie konsumieren sie nur.
Böse Welt....aber Nachfrage und Angebot müssen halt im Gleichgewicht sein. Wenn alle nur hinter dem Tresen stehen wollen und niemand das Bier und das Schnitzel essen will, dann darf der Wirt sich doch auch nicht beklagen.
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Re: Master mit 1,6 - Leben mit Hartz IV

Beitrag von Realist2014 »

Tom Bombadil » Mo 9. Mär 2015, 10:13 hat geschrieben:Goethe, Schiller und Co. wären im Deutschland heutzutage Spargelstecher :dead: Denk ich an Deutschland in der Nacht...

Goethe und Schiller haben damals Germanistik studiert?

was man hier nicht so alles lernt.... :x
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Re: Master mit 1,6 - Leben mit Hartz IV

Beitrag von zollagent »

Tom Bombadil » Mo 9. Mär 2015, 10:13 hat geschrieben:Goethe, Schiller und Co. wären im Deutschland heutzutage Spargelstecher :dead: Denk ich an Deutschland in der Nacht...
Goethe und Schiller hatten ihr Publikum. Die Dame ganz offensichtlich eher nicht. Übrigens, Künstlerberufe wie Maler, Schriftsteller u.Ä. wimmeln von Hungerleidern. Und das durch die ganze Geschichte.
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Re: Master mit 1,6 - Leben mit Hartz IV

Beitrag von Wölfelspitz »

Blasphemist » Mo 9. Mär 2015, 11:20 hat geschrieben: Böse Welt....aber Nachfrage und Angebot müssen halt im Gleichgewicht sein.
Die wahre Intention des Schreibers ist doch schon deutlich zur Geltung gekommen: Geschwätzwissenschaft. Soll heißen, er akzeptiert ohnehin nur MINT und Wirtschaft, schätz ich. Und wie ich solche Typen einschätze, habe ich ja nun schon beschrieben.
Blasphemist » Mo 9. Mär 2015, 11:20 hat geschrieben: Nachfrage und Angebot müssen halt im Gleichgewicht sein.
Soll jemand ernsthaft zum Beispiel nur noch dann Geschichte studieren dürfen, wenn absehbar ist, dass in fünf, sechs Jahren ein Markt nach Historikern besteht? Und darf sich jemand in einem künstlerisch nahen oder künstlerischen Fachgebiet nun niemals mehr beklagen ohne sich Häme und Vorwürfe anhören zu müssen?

Schöne neue Neolib-Welt :thumbup: :rolleyes:
Zuletzt geändert von Wölfelspitz am Mo 9. Mär 2015, 10:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Master mit 1,6 - Leben mit Hartz IV

Beitrag von Tantris »

Also... ich sehe schon... die mehrheitsmeinung ist erheblich reaktionärer als die eltern der studenten in der 68-er zeit.

Wird offenbar zeit für eine neue aufklärungswelle. Sonst lande wir bald tatsächlich in jacks stände staat...
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Re: Master mit 1,6 - Leben mit Hartz IV

Beitrag von Blickwinkel »

Tantris » Mo 9. Mär 2015, 11:33 hat geschrieben:Also... ich sehe schon... die mehrheitsmeinung ist erheblich reaktionärer als die eltern der studenten in der 68-er zeit.

Wird offenbar zeit für eine neue aufklärungswelle. Sonst lande wir bald tatsächlich in jacks stände staat...
Es kann jeder studieren was er will, er darf sich nur nicht später darüber beklagen, dass er keinen Job angeboten bekommt in seinem Fachbereich, wenn es eben zu viele Absolventen für zu wenige Stellen gibt. Angebot und Nachfrage eben!
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Re: Master mit 1,6 - Leben mit Hartz IV

Beitrag von jack000 »

Tantris » Mo 9. Mär 2015, 10:25 hat geschrieben:Jack hat geschrieben, man solle sich nicht die privilegien der reichen anmassen, wenn man nur bürgerlich ist.
Wo steht das?
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Re: Master mit 1,6 - Leben mit Hartz IV

Beitrag von Skull »

Wölfelspitz » Mo 9. Mär 2015, 10:30 hat geschrieben:Soll jemand ernsthaft zum Beispiel nur noch dann Geschichte studieren dürfen, wenn absehbar ist, dass in fünf, sechs Jahren ein Markt nach Historikern besteht?
Nein. Natürlich nicht.

Aber die Gesellschaft ist trotzdem nicht dafür verantwortlich IHM einen Arbeitsplätz entsprechend seines Studiums zur Verfügung zu stellen.

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Re: Master mit 1,6 - Leben mit Hartz IV

Beitrag von Tom Bombadil »

Provokateur » Mo 9. Mär 2015, 10:20 hat geschrieben:Warum so unkreativ? Sie könnte auch eine Eventkneipe aufmachen, so was kommt gerade in Studentenstädten häufig sehr gut an.
Ja, ohne Eigenkapital ist sowas ganz einfach :cool: Mal ganz davon abgesehen, dass man dafür besser eine Ausbildung in der Gastronomie macht und nicht Germanistik studiert.
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Re: Master mit 1,6 - Leben mit Hartz IV

Beitrag von Blasphemist »

Wölfelspitz » Mo 9. Mär 2015, 10:30 hat geschrieben:
Die wahre Intention des Schreibers ist doch schon deutlich zur Geltung gekommen: Geschwätzwissenschaft. Soll heißen, er akzeptiert ohnehin nur MINT und Wirtschaft, schätz ich. Und wie ich solche Typen einschätze, habe ich ja nun schon beschrieben.



Soll jemand ernsthaft zum Beispiel nur noch dann Geschichte studieren dürfen, wenn absehbar ist, dass in fünf, sechs Jahren ein Markt nach Historikern besteht? Und darf sich jemand in einem künstlerisch nahen oder künstlerischen Fachgebiet nun niemals mehr beklagen ohne sich Häme und Vorwürfe anhören zu müssen?

Schöne neue Neolib-Welt :thumbup: :rolleyes:
Es darf doch jeder studieren was er will aber es geht halt nicht, dass man ein bunter Vogel sein will und trotzdem ein bürgerliches Gehalt erwartet.
Das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert und warum sollten irgendwelche Arbeiter, die jeden Tag ihre langweilige Arbeit verrichten, der jungen Dame die Träume finanzieren?
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Re: Master mit 1,6 - Leben mit Hartz IV

Beitrag von BlueMonday »

Tom Bombadil » Mo 9. Mär 2015, 10:07 hat geschrieben:Ja, echt dämlich, dass man etwas studiert, was einen auch interessiert und worin man gut ist. Man muss schließlich sein ganzes Leben an den Bedürfnissen der Wirtschaft ausrichten

Ich frag mich bloß, wann und wo es diese Wünschdirwas-Welt je gegeben haben soll.

Schiller war arm und Goethe nicht nur Poet. Und seinen schriftstellerischen Output hat er sich bezahlen lassen, sprich er hat Verlag gefunden. Er hat eben etwas unternommen. Er war auch Unternehmer.

Und es dürfte heute weitaus mehr Autoren geben, die von ihrem schriftstellerischen Output gut leben können. Der Markt ist viel größer.
Aber dazu muss man tätig und gut sein und Abnehmer finden. Das war früher nicht anders bzw. noch viel schwieriger.
Wenn man allein Maler wie Vermeer nimmt. Die brauchten halt ihren "Mäzen", und Leute, denen, sie ihre Werke verkaufen konnten, Auftragswerke. Da war niemand auf Rosen gebettet.
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Re: Master mit 1,6 - Leben mit Hartz IV

Beitrag von Wölfelspitz »

Skull » Mo 9. Mär 2015, 11:40 hat geschrieben:Nein. Natürlich nicht.

Aber die Gesellschaft ist trotzdem nicht dafür verantwortlich IHM einen Arbeitsplätz entsprechend seines Studiums zur Verfügung zu stellen.

mfg
Allerdings darf so jemand sich über seine Situation auslassen, OHNE sich gleich einen moralinsauren Vortrag anhören zu müssen.
Zuletzt geändert von Wölfelspitz am Mo 9. Mär 2015, 10:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Master mit 1,6 - Leben mit Hartz IV

Beitrag von Blickwinkel »

Wölfelspitz » Mo 9. Mär 2015, 11:44 hat geschrieben:
Allerdings darf so jemand sich über seine Situation auslassen OHNE sich gleich so moralinsauren Vortrag anhören zu müssen.
Meinungsfreiheit gilt in beide Richtungen. :)
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Re: Master mit 1,6 - Leben mit Hartz IV

Beitrag von John Galt »

Man kann man immer etwas finden, man muss nur richtig hinklotzen.

Die supertollen Abschlussarbeiten die man in Germanistik schreibt, spielen in der Realität nun mal überhaupt keine Rolle. Ich glaube manche sind da einfach nicht flexibel genug. Ist aber auch traurig, wenn der Staat die einzige Perspektive ist.

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Re: Master mit 1,6 - Leben mit Hartz IV

Beitrag von Skull »

Wölfelspitz » Mo 9. Mär 2015, 10:44 hat geschrieben:Allerdings darf so jemand sich über seine Situation auslassen, OHNE sich gleich einen moralinsauren Vortrag anhören zu müssen.
Nö.

Wenn sich jemand beklagt oder sich über seine Situation auslässt,
kann und muss er auch Gegenwind zulassen.

BEIDES ist doch okay. :)

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Re: Master mit 1,6 - Leben mit Hartz IV

Beitrag von John Galt »

Erinnert mich irgendwie auch an den Piratentypen. 1,0 Abi, gute Noten in Theaterwissenschaften aber in der Realität komplett unbrauchbar für irgendeine Aufgabe.
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Re: Master mit 1,6 - Leben mit Hartz IV

Beitrag von Blickwinkel »

John Galt » Mo 9. Mär 2015, 11:49 hat geschrieben:Erinnert mich irgendwie auch an den Piratentypen. 1,0 Abi, gute Noten in Theaterwissenschaften aber in der Realität komplett unbrauchbar für irgendeine Aufgabe.
Deswegen die Forderung nach einem BGE aus dieser Ecke. Na ja, inzwischen sind sie Geschichte.
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Re: Master mit 1,6 - Leben mit Hartz IV

Beitrag von Tom Bombadil »

BlueMonday » Mo 9. Mär 2015, 10:44 hat geschrieben:Ich frag mich bloß, wann und wo es diese Wünschdirwas-Welt je gegeben haben soll.
Was hat der Wunsch nach einem Job mit "Wünschdirwas-Welt" zu tun? Es wird doch immer postuliert, dass man studieren soll, um nicht arbeitslos zu werden und halbwegs ordentlich zu verdienen. Aber das reicht nicht, man muss natürlich das richtige studieren, egal man ob man dafür eine Neigung hat oder nicht. Und wenn es dann mit MINT nicht klappt, weil es einem nicht liegt, ist man halt ein Studienabbrecher auf Hartz4. Die hiesige Pseudoelite freut's.

Warum bietet der Staat denn überhaupt so viele Studienplätze für "Geschwätzwissenschaften", wenn es eh keine Jobs gibt? Reine Steuergeldverschwendung, mit der dann auch noch Leute herangezogen werden, die nach dem Studium wieder von unseren Steuern leben müssen. Der helle Wahnsinn.
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Re: Master mit 1,6 - Leben mit Hartz IV

Beitrag von Skull »

Tom Bombadil » Mo 9. Mär 2015, 10:55 hat geschrieben: Warum bietet der Staat denn überhaupt so viele Studienplätze für "Geschwätzwissenschaften", wenn es eh keine Jobs gibt?
Reine Steuergeldverschwendung, mit der dann auch noch Leute herangezogen werden, die nach dem Studium wieder von unseren Steuern leben müssen. Der helle Wahnsinn.
Welche Vorschläge hättest DU denn, die Studentenanzahl zu begrenzen/einzuschränken oder gar zu steuern ?

Willst DU das überhaupt ?

mfg
Zuletzt geändert von Skull am Mo 9. Mär 2015, 11:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Master mit 1,6 - Leben mit Hartz IV

Beitrag von Wölfelspitz »

Blasphemist » Mo 9. Mär 2015, 11:43 hat geschrieben: Es darf doch jeder studieren was er will aber es geht halt nicht, dass man ein bunter Vogel sein will und trotzdem ein bürgerliches Gehalt erwartet.
Das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert und warum sollten irgendwelche Arbeiter, die jeden Tag ihre langweilige Arbeit verrichten, der jungen Dame die Träume finanzieren?
Ich lese nicht heraus, dass allgemein erwartet wird, dass Arbeiter mit langweiliger Arbeit das tun sollen. Vielmehr, dass eine eigenständige, gut bezahlte Position gesucht und bislang nicht gefunden wird. Nicht Quark erzählen, um den eigenen Standpunkt zu stärken.

Dass die Olle in Feminismus macht, macht sie mir übrigens nicht symphatischer. Aber es geht mir um Grundsätzliches.
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Re: Master mit 1,6 - Leben mit Hartz IV

Beitrag von Wölfelspitz »

Blickwinkel » Mo 9. Mär 2015, 11:45 hat geschrieben:
Meinungsfreiheit gilt in beide Richtungen. :)
Die wird auch von mir nicht verboten. Es gehört aber auch zur Meinungsfreiheit zu bewerten, wann bestimmte Äußerungen nach eigener Meinung unpassend sind.
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Re: Master mit 1,6 - Leben mit Hartz IV

Beitrag von Blickwinkel »

Wölfelspitz » Mo 9. Mär 2015, 12:03 hat geschrieben:
Die wird auch von mir nicht verboten. Es gehört aber auch zur Meinungsfreiheit zu bewerten, wann bestimmte Äußerungen nach eigener Meinung unpassend sind.
Die Wahrheit ist manchmal schmerzhaft, aber nicht unpassend. Wer ein solches Fach studiert und sich danach beschwert, dass es keine ausreichenden Jobangebote gibt, der ist daran selbst schuld. Anstatt einfach blauäugig irgendwas zu studieren sollte man sich VORHER darüber informieren, wie es nach dem Studium mit möglichen Arbeitsplätzen aussieht. Aber keine Sorge, die wird schon was finden nach diesem Online-Hilferuf.
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Re: Master mit 1,6 - Leben mit Hartz IV

Beitrag von Skull »

Wölfelspitz » Mo 9. Mär 2015, 11:03 hat geschrieben:Die wird auch von mir nicht verboten. Es gehört aber auch zur Meinungsfreiheit zu bewerten, wann bestimmte Äußerungen nach eigener Meinung unpassend sind.
Korrekt.

Ich lasse mich daher ja auch nicht über die betroffene Dame aus.

Aber Mitleid und Verständnis habe ich auch wenig bis keines.

Viele iMenschen nehmen Jobs an, die nichts mit Ihrer ehemaligen Ausbildung zu tun haben.
Es gefällt Ihnen selten, aber sie nehmen Ihr Leben trotzdem selbst in die Hand.

Andere beklagen sich und warten auf die Gesellschaft. Nicht meine Welt.

Es gibt halt kein Recht auf einen Job entsprechend der gewünschten Wahl...

mfg
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Re: Master mit 1,6 - Leben mit Hartz IV

Beitrag von Olifant »

Blickwinkel » Mo 9. Mär 2015, 12:06 hat geschrieben:
Die Wahrheit ist manchmal schmerzhaft, aber nicht unpassend. Wer ein solches Fach studiert und sich danach beschwert, dass es keine ausreichenden Jobangebote gibt, der ist daran selbst schuld. Anstatt einfach blauäugig irgendwas zu studieren sollte man sich VORHER darüber informieren, wie es nach dem Studium mit möglichen Arbeitsplätzen aussieht. Aber keine Sorge, die wird schon was finden nach diesem Online-Hilferuf.
Das ist nett gedacht, aber etwas realitätsfern.
Es gab bspw. Zeiten, in denen Sinologen keinen Job fanden. Mit dem Boom in China ist das anders. Es gab Zeiten, in denen Islamwissenschaftler regelmäßig arbeitslos wurden, heute werden sie händeringend von Sicherheitsbehörden gesucht. Man kann seine Zukunft nunmal nicht verlässlich mit einer 5-Jahre-Plus-Perspektive planen.
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Re: Master mit 1,6 - Leben mit Hartz IV

Beitrag von Blickwinkel »

Olifant » Mo 9. Mär 2015, 12:10 hat geschrieben: Das ist nett gedacht, aber etwas realitätsfern.
Es ist realitätsfern sich über sein Auskommen nach dem Studium Gedanken zu machen? Eher umgekehrt, oder?
Es gab bspw. Zeiten, in denen Sinologen keinen Job fanden. Mit dem Boom in China ist das anders. Es gab Zeiten, in denen Islamwissenschaftler regelmäßig arbeitslos wurden, heute werden sie händeringend von Sicherheitsbehörden gesucht. Man kann seine Zukunft nunmal nicht verlässlich mit einer 5-Jahre-Plus-Perspektive planen.
Ich sehe trotzdem keine Verwendung von 30.000 Sinologen pro Jahr. Für 30.000 Ingenieure sehe ich mehr Bedarf, auch in Zukunft. Wer seine Zukunft nicht plant, der ist selbst schuld an seinem Scheitern.
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Re: Master mit 1,6 - Leben mit Hartz IV

Beitrag von nichtkorrekt »

Tom Bombadil » Mo 9. Mär 2015, 10:13 hat geschrieben:Goethe, Schiller und Co. wären im Deutschland heutzutage Spargelstecher :dead: Denk ich an Deutschland in der Nacht...
Goethe war Jurist und Schiller hat Medizin studiert:

http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Wolfgang_von_Goethe
http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_ ... te_Erfolge

Wer Schriftsteller werden will braucht vor allem Talent, das kann man nicht studieren. Wer Kunstgeschichte studiert, wird deswegen auch kein begnadeter Maler. Ich würde auf solche sinnlose Studienfächer horrende Studiengebühren erheben, damit nur diejenigen solche Fächer studieren die reich genug sind, sich Arbeitslosigkeit leisten zu können.
Wer nicht AfD wählt, wählt Merkel.
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Re: Master mit 1,6 - Leben mit Hartz IV

Beitrag von Skull »

Blickwinkel » Mo 9. Mär 2015, 11:14 hat geschrieben: Wer seine Zukunft nicht plant, der ist selbst schuld an seinem Scheitern.
Und ich möchte noch auf eine Passage der betroffenen Dame hinweisen:

mit 24 Jahren. Das war vor fast einem Jahr. Aber ich finde keine Festanstellung und bekomme seit Herbst Hartz IV.

Ich könnte mir durchaus vorstellen, das Alternativen zur eigenen Einkommenserzielung bestehen.

mfg
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Re: Master mit 1,6 - Leben mit Hartz IV

Beitrag von Cobra9 »

Skull » Mo 9. Mär 2015, 11:17 hat geschrieben:Und ich möchte noch auf eine Passage der betroffenen Dame hinweisen:

mit 24 Jahren. Das war vor fast einem Jahr. Aber ich finde keine Festanstellung und bekomme seit Herbst Hartz IV.

Ich könnte mir durchaus vorstellen, das Alternativen zur eigenen Einkommenserzielung bestehen.

mfg
Also wenn die körperlichen Grundlagen da sind ohne Krankheiten usw. müsste da was zu finden sein. Natürlich auch Tätigkeiten die nicht dem Abschluss entsprechen und man muss flexibel sein. Umzug bsp. wenn machbar.
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
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Re: Master mit 1,6 - Leben mit Hartz IV

Beitrag von Blickwinkel »

Skull » Mo 9. Mär 2015, 12:17 hat geschrieben:Und ich möchte noch auf eine Passage der betroffenen Dame hinweisen:

mit 24 Jahren. Das war vor fast einem Jahr. Aber ich finde keine Festanstellung und bekomme seit Herbst Hartz IV.

Ich könnte mir durchaus vorstellen, das Alternativen zur eigenen Einkommenserzielung bestehen.

mfg
Natürlich wird sie was finden, sofern sie sich von ihrem Traum verabschiedet, in ihrem Bereich etwas zu finden.
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Re: Master mit 1,6 - Leben mit Hartz IV

Beitrag von Skull »

nichtkorrekt » Mo 9. Mär 2015, 11:16 hat geschrieben:Ich würde auf solche sinnlose Studienfächer horrende Studiengebühren erheben, damit nur diejenigen solche Fächer studieren die reich genug sind, sich Arbeitslosigkeit leisten zu können.
Was natürlich völliger Quatsch ist.

Außerdem bestimmst nicht Du, was gesellschaftlich als SINNLOS erachtet wird.

Diese OFFENE Forderung nach Studium nur mit "Reichtum" sollte gesellschaftlich kein Konsenz sein. :D

mlg
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Beitrag von Blickwinkel »

Skull » Mo 9. Mär 2015, 12:20 hat geschrieben:Was natürlich völliger Quatsch ist.

Außerdem bestimmst nicht Du, was gesellschaftlich als SINNLOS erachtet wird.

Diese OFFENE Forderung nach Studium nur mit "Reichtum" sollte gesellschaftlich kein Konsenz sein. :D

mlg
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Re: Master mit 1,6 - Leben mit Hartz IV

Beitrag von Flat »

Moin,

der Fehler ist leider üblich bei Studenten und solchen, die es werden wollen.

Fragt man Gymnasiasten, was sie mal werden wollen, kommt eben oft die Antwort 'ich will Germanistik (wahlweise auch Kunst, Chinesisch, BWL, usw.) studieren.

Sie verstehen nicht, dass das der Weg zu einem Beruf ist (bzw. sein kann) und nicht der Beruf ist.

Das liegt daran, dass an deutschen Gymnasien immer noch Berufsorientierung ein Stiefkind ist. Abitur soll auf ein Studium vorbereiten, das haben viele so im Kopf.

Nur ist ein Studium kein Selbstzweck (außer man hat reichlich Kohle geerbt und macht eh alles nur zum Spaß).


Tschüss

Flat
(PS: ganz davon abgesehen, dass viele Abiturienten nicht studieren und auf die Berufswahl nur unzureichend vorbereitet werden, aber das ist noch mal ein ganz anderes Thema)
_______
wer Rechtsradikales sagt und tut, ist rechtsradikal. Das hat nichts mit Nazikeule zu tun.
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/inte ... 62231.html
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Re: Master mit 1,6 - Leben mit Hartz IV

Beitrag von nichtkorrekt »

Skull » Mo 9. Mär 2015, 11:20 hat geschrieben:Was natürlich völliger Quatsch ist.

Außerdem bestimmst nicht Du, was gesellschaftlich als SINNLOS erachtet wird.

Diese OFFENE Forderung nach Studium nur mit "Reichtum" sollte gesellschaftlich kein Konsenz sein. :D

mlg
Nein nicht ich, sondern der Arbeitsmarkt wie man sieht. Mir geht es nur darum, wer in die Arbeitslosigkeit studiert, sollte es sich leisten können. Warum soll der Staat dafür aufkommen, wenn Menschen sinnlose Fächer studieren? Man sollte die Leute da auch ein Stück weit vor sich selbst schützen. Im Gegenzug sollte der Staat Studienfächer wie Medizin fördern, damit arme aber begabte Schüler sich ein Medizinstudium leisten können.
Zuletzt geändert von nichtkorrekt am Mo 9. Mär 2015, 11:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Skull »

nichtkorrekt » Mo 9. Mär 2015, 11:28 hat geschrieben: Nein nicht ich, sondern der Arbeitsmarkt wie man sieht.
Was war daran falsch zu vestehen ? :D :p
nichtkorrekt » Mo 9. Mär 2015, 11:16 hat geschrieben:Ich würde auf solche sinnlose Studienfächer horrende Studiengebühren erheben,
damit nur diejenigen solche Fächer studieren die reich genug sind, sich Arbeitslosigkeit leisten zu können.
Man sollte zu seinen Äußerungen stehen.

Oder einfach einräumen, das sie Quatsch waren.

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