12,5 mio. Arme in Deutschland

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Piedro

Re: 12,5 mio. Arme in Deutschland

Beitrag von Piedro »

Realist2014 » So 1. Mär 2015, 15:01 hat geschrieben:

mehr als die Hälfte der Rentner wohnen in den EIGENEN vier Wänden...
Das hast du schon mal behauptet, mir kommt das extrem unglaubwürdig vor. Kannst du das belegen?
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Blickwinkel
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Re: 12,5 mio. Arme in Deutschland

Beitrag von Blickwinkel »

hallelujah » So 1. Mär 2015, 16:46 hat geschrieben:


oder die Kommunen hatten einfach die Schnauze voll, die Sozialwohnungen regelmäßig komplett sanieren zu müssen?
Oder die hatten einfach nicht das Geld dazu.
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
hallelujah
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Re: 12,5 mio. Arme in Deutschland

Beitrag von hallelujah »

Blickwinkel » So 1. Mär 2015, 15:49 hat geschrieben:
Oder die hatten einfach nicht das Geld dazu.


das wahrscheinlich ebenfalls

wenn es in Mehrfamilienhäusern in sogenannten sozialen Brennpunkten im Treppenhaus penetrant nach Pisse riecht, ehrlich, dann fehlt mir jedes Verständnis und mein Wunsch, irgendwie helfen zu wollen, tendiert gegen Null...
Gäbe es einen Gott, hätte er keine Religionen erschaffen.
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Marmorkater
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Re: 12,5 mio. Arme in Deutschland

Beitrag von Marmorkater »

Blickwinkel » So 1. Mär 2015, 15:28 hat geschrieben: Da ist ein erheblicher Widerspruch in deiner Argumentation. Gerade durch die erneuerbaren Energien und den günstigen Krediten ist heutzutage unabhängiges Wohnen in greifbarer Nähe. Also ich kenne genug, die sich selbst von Öl unabhängig machen und nur sehr wenig auf Strom von außen angewiesen sind.
Diese Möglichkeit haben nur begüterte Hausbesitzer, die dazu noch die finanzielle Masse für Solarmodule und Umrichteranlagen tragen können.
Sicher, durch die niedrigen Zinsen lässt sich das mittlerweile besser finanzieren, die Einspeisungsvergütung wird aber teuer subventioniert.

Ob sich eine Solaranlage wirklich im Zeitraum ihrer Nutzung rechnet, ist eine andere Frage, Reparaturen und zukünftig geänderte Auflagen müssen in diese Rechnung mit einbezogen werden.

Kanal- und Müllgebühren und die Grundsteuer sind dennoch zu tragen, mit jederzeit nach Belieben drohender Erhöhung, zumal die Gemeinden ungemein kreativ neue Abgaben für Erschließungskosten erfinden, nicht jeder hat noch genügend Euros in der Zuckerdose für neue Straßenlaternen, Lärmschutz oder sonstige kommunale Zusatzbeiträge.

Da werden schon genügend Polit-Funktionäre dafür sorgen, dass das Wohnen ja nicht zu unabhängig vom System abläuft und der Bürger sich dem Einflussbereich des Staates entzieht.
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Blickwinkel
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Re: 12,5 mio. Arme in Deutschland

Beitrag von Blickwinkel »

hallelujah » So 1. Mär 2015, 16:51 hat geschrieben:


das wahrscheinlich ebenfalls

wenn es in Mehrfamilienhäusern in sogenannten sozialen Brennpunkten im Treppenhaus penetrant nach Pisse riecht, ehrlich, dann fehlt mir jedes Verständnis und mein Wunsch, irgendwie helfen zu wollen, tendiert gegen Null...
Vor allem, wer will schon freiwillig in dieser Gegend wohnen und wer will solche Leute freiwillig als Mieter haben?
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bakunicus
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Re: 12,5 mio. Arme in Deutschland

Beitrag von bakunicus »

Blickwinkel » So 1. Mär 2015, 16:49 hat geschrieben:
Oder die hatten einfach nicht das Geld dazu.
das ist doch lächerlich ...
auch die privaten eigentümer müßen ihre wohnungen sanieren, und bezahlen müßen das dann wieder die argen und sozialämter mit kommunalen steuergeldern ...
Piedro

Re: 12,5 mio. Arme in Deutschland

Beitrag von Piedro »

Provokateur » So 1. Mär 2015, 10:08 hat geschrieben:Nein.
Menschenwürde ist das, was den Menschen vom Objekt unterscheidet. Wo werden Arbeitslosen in Lager gesteckt, unterdrückt oder benachteiligt?

Sie werden durch den Staat am Leben erhalten und haben alle staatsbürgerlichen Rechte, sogar Wahlrecht.

Die Benachteiligung, zB die Verweigerung von Berufsausbildung, da Leistungsberechtigte dann nicht mehr dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen (ich weiß wie absurd das klingt, ist aber so) führe ich dir gern in einem anderen Thread vor Augen. Es ist ein Manko des Hartz-Systems, daß man aus der Grundsicherung kaum oder gar nicht mehr raus kommt, wenn man erst mal drin ist. Aber das würde hier etwas zu weit führen, fürchte ich.

Kannst dir das hier ja mal geben, ist ein netter Einstieg in das Thema: http://www1.wdr.de/daserste/monitor/vid ... ft100.html
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Joker
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Re: 12,5 mio. Arme in Deutschland

Beitrag von Joker »

bakunicus » So 1. Mär 2015, 15:40 hat geschrieben:
und es stimmt eben einfach nicht, dass die EEG-umlage den löwenanteil an den preissteigerungen ausmacht.
Doch ,stimmt
http://www.stromauskunft.de/strompreise ... ensetzung/
Stromsteuer

Die Stromsteuer oder auch Ökosteuer dient der Förderung klimapolitischer Ziele sowie zur Absenkung und Stabilisierung des Rentenbeitragssatzes. Derzeit fließen ca. 90 % der Einnahmen aus der Stromsteuer in die Rentenkasse, um die Lohnnebenkosten zu senken. Die Stromsteuer beträgt aktuell (Stand September 2012) 2,05 ct/kWh. Strom aus erneuerbaren Energien ist von der Stromsteuer befreit.
Konzessionsabgabe

Die Konzessionsabgabe wird von den Energieversorgern an die Kommunen gezahlt. Dafür räumen die Kommunen den Unternehmen das Recht ein, öffentliche Wege für die Verlegung und den Betrieb von Leitungen zu nutzen. Die Höhe der Konzessionsabgabe ist abhängig von der Größe der Gemeinde und beträgt derzeit (Stand September 2012) im Mittel 1,79 ct/kWh.
KWK - Umlage

Die KWK-Umlage nach dem Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) kommt der Förderung der Stromerzeugung aus Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung zugute.. Sie beträgt derzeit (Stand September 2012) 0,002 ct/kWh.
EEG - Umlage

Die EEG-Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) dient der Förderung der Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien. Aktuell ist ein Betrag von 3,592 ct/kWh festgelegt. Im Jahr 2013 wird die EEG-Umlage noch einmal erhöht. Verbraucher zahlen dann 5,277 ct/kWh.

§ 19 Umlage
Die Umlage nach §19 der StromNEV (Stromnetzentgeltverordnung), gleicht die Aufwände der Netzgeldbefreiung der Großindustrie aus. Die Umlage beinhaltet also anteilige Kosten des Stromtransports. Sie beträgt derzeit (Stand Septebmer 2012) 0,15 ct/kWh.
Umsatzsteuer

Die Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer) beträgt zur Zeit 19%.
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Re: 12,5 mio. Arme in Deutschland

Beitrag von Blickwinkel »

Marmorkater » So 1. Mär 2015, 16:53 hat geschrieben: Diese Möglichkeit haben nur begüterte Hausbesitzer, die dazu noch die finanzielle Masse für Solarmodule und Umrichteranlagen tragen können.
Sicher, durch die niedrigen Zinsen lässt sich das mittlerweile besser finanzieren, die Einspeisungsvergütung wird aber teuer subventioniert.
Nicht unbedingt, die meisten müssen sowieso ihr Haus mit erneuerbaren Energien bauen. Vor allem die Heizanlage frißt viel Energie und tragen muss das jeder Hauseigentümer, ausser er will im Winter frieren.
Ob sich eine Solaranlage wirklich im Zeitraum ihrer Nutzung rechnet, ist eine andere Frage, Reparaturen und zukünftig geänderte Auflagen müssen in diese Rechnung mit einbezogen werden.
Die entsprechende Heizanlage ist auch ein wesentlicher Faktor, mir ging es eher darum, dass du behauptet hast, heutzutage wäre die Abhängigkeit groß, ich sehe das eher anders rum, weil eben durch erneuerbare Energien die Hausbesitzer autarker sein können, wie früher.
Kanal- und Müllgebühren und die Grundsteuer sind dennoch zu tragen, mit jederzeit nach Belieben drohender Erhöhung, zumal die Gemeinden ungemein kreativ neue Abgaben für Erschließungskosten erfinden, nicht jeder hat noch genügend Euros in der Zuckerdose für neue Straßenlaternen, Lärmschutz oder sonstige kommunale Zusatzbeiträge.
Vieles davon fordern doch die Anwohner selbst, insofern ist es nicht mehr als fair die Anwohner an den Kosten zu beteiligen.
Da werden schon genügend Polit-Funktionäre dafür sorgen, dass das Wohnen ja nicht zu unabhängig vom System abläuft und der Bürger sich dem Einflussbereich des Staates entzieht.
Wie gesagt, sehe ich eher anders rum. Die Abhängigkeit von außen nimmt, zumindest für Eigentümer ab. Für Mieter wird es immer eine Abhängigkeit geben, liegt in der Natur der Sache.
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Re: 12,5 mio. Arme in Deutschland

Beitrag von bakunicus »

Blickwinkel » So 1. Mär 2015, 16:53 hat geschrieben:
Vor allem, wer will schon freiwillig in dieser Gegend wohnen und wer will solche Leute freiwillig als Mieter haben?
ich wohne gerne hier.
das objekt liegt direkt am stadtrand unmittelbar an einem naturschutzgebiet; besser kann ich das als hundehalter gar nicht haben.
auf meiner etage wohnen nur zwei hochseriöse rentnerehepaare und eine uralte dame ...
ich habe hier nicht den geringsten ärger mit proleten oder jugendbanden ...

und es gibt eine menge wohnungsbaugesellschaften die sich auf das hartz-4 publikum eingestellt haben.
mietsicherheiten und heizkosten-nachzahlungen werden meist problemlos übernommen, und i.d.R. kommt auch die miete stets pünktlich.
das sind längst nicht alles asis die ihre wohnungen verkommen lassen ... du solltest nicht soviel kabel 1 gucken ...
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Re: 12,5 mio. Arme in Deutschland

Beitrag von Blickwinkel »

bakunicus » So 1. Mär 2015, 16:55 hat geschrieben:
das ist doch lächerlich ...
auch die privaten eigentümer müßen ihre wohnungen sanieren, und bezahlen müßen das dann wieder die argen und sozialämter mit kommunalen steuergeldern ...
Die teuren Sanierungen müssen sie aber nicht zahlen und sie müssen auch keine Wohnungen kaufen, bzw. bauen.
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Re: 12,5 mio. Arme in Deutschland

Beitrag von bakunicus »

Blickwinkel » So 1. Mär 2015, 17:04 hat geschrieben:
Die teuren Sanierungen müssen sie aber nicht zahlen und sie müssen auch keine Wohnungen kaufen, bzw. bauen.
natürlich müßen sie das doch ...
denn der eigentümer legt das dann auf die miete um ...

das ist eine milchmädchenrechnung ...
Piedro

Re: 12,5 mio. Arme in Deutschland

Beitrag von Piedro »

hallelujah » So 1. Mär 2015, 15:46 hat geschrieben:


oder die Kommunen hatten einfach die Schnauze voll, die Sozialwohnungen regelmäßig komplett sanieren zu müssen?
Jau, es liegt an den destruktiven Bewohnern von Sozialwohnungen, das Defizit hat natürlich nichts mit politischen Entscheidungen zu tun, die den sozialen Wohnungsbau beschneiden...


Zitat
In Deutschland gibt es immer weniger Sozialwohnungen. Von einstmals über 4 Millionen Sozialwohnungen sind nur noch 1,5 Millionen übrig.
...
Wer glaubt, sozialer Wohnungsbau schaffe günstigen Wohnraum für sozial Benachteiligte – der täuscht sich. Denn gefördert wird nicht in erster Linie der Bau von Sozialwohnungen für Alleinerziehende, Rentner oder Arbeitslose. Gefördert werden vor allem Vertreter der unteren Mittelschicht, die sich den Traum vom Eigenheim mit Hilfe staatlicher Fördergelder erfüllen können. Bund und Länder subventionieren „Wohnraumförderung“ jährlich mit 1 Milliarde Euro, davon strömt aber fast die Hälfte in gut 17.000 private Eigentumswohnungen und Häuser. In den Bau von Sozialwohnungen fließen gut 40 Prozent, in ganz Deutschland entstehen so gerade einmal 11.000 neue Sozialwohnungen pro Jahr. Der Rest der Gelder wird in Sanierungsmaßnahmen investiert.
Betrachtet man die Tatsache, dass gleichzeitig jedes Jahr die Mietpreisbindung für über 100.000 Sozialwohnungen ausläuft, wird das Ausmaß der Misere deutlich
...
Deutschlandweit liegt der grundsätzliche Bedarf an Sozialwohnungen bei rund 7 Millionen Wohneinheiten, wie eine Untersuchung des Eduard Pestel-Instituts für Systemforschung e. V. aus dem Jahr 2012 im Auftrag verschiedener Organisationen der Bauwirtschaft ergab.
...
Der Bund beschäftigt sich mit der Wohnraumförderung kaum noch, seit er die Zuständigkeit im Zuge der Föderalismusreform im Jahr 2006 an die Länder abgetreten hat.
...
Rechnet man diese Zahlen hoch, kommt man auf knapp 100.000 Sozialwohnungen, die in ganz Deutschland jedes Jahr verschwinden, seit der Bund begann, sich Ende der 80er-Jahre nach und nach aus der Wohnraumförderung zurückzuziehen. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt auch der Soziologe Andrej Holm, er geht von 100.000 bis 130.000 Wohnungen aus.
...
Gerade Geringverdiener haben kaum eine Chance auf stark von Nachfrage geprägten Immobilienmärkten, wie sie in vielen deutschen Großstädten Realität sind. Und immerhin jeder 4. Beschäftigte in Deutschland arbeitet laut dem Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung im Niedriglohnsektor. Mieter, die sich die steigenden Mieten nicht mehr leisten können, werden in günstigere Stadtviertel verdrängt und verlieren ihr soziales Umfeld. Andere müssen in Notunterkünfte ausweichen
...
Deutschlandweit entstanden in den letzten Jahren etwa 11.000 neue Mietwohnungen mit Preisbindung pro Jahr – ein Tropfen auf den heißen Stein, wenn man bedenkt, dass jährlich rund 100.000 Sozialwohnungen wegfallen. Von den Fördermitteln profitieren deutlich mehr Haushalte, die Eigentum bauen oder erwerben: Im Schnitt sind das gut 17.000 pro Jahr. Mit den restlichen Geldern werden Altlasten, also vor Jahren genehmigte Förderungen, die noch nicht vollständig bezahlt sind, getilgt.
...
Immer wieder berichten Medien über den sozialen Wohnungsbau und die Versäumnisse der Politik. Dabei gehen sie davon aus, dass vom sozialen Wohnungsbau vor allem diejenigen einen Nutzen haben, die in irgendeiner Form bedürftig sind. Seien es kinderreiche Familien, Alleinerziehende, Rentner oder Menschen mit geringem beziehungsweise gar keinem Einkommen. So ist es aber nicht, denn „den“ sozialen Wohnungsbau, über den berichtet wird, gibt es nicht mehr. Die Gesetze sprechen von einer „Wohnraumförderung“ und so werden nicht nur gebundene Mietwohnungen gefördert, sondern auch der Erwerb von Wohneigentum. Dieser ist an bestimmte Einkommensgrenzen gekoppelt, in Bayern ist das bei einer vierköpfige Familie beispielsweise ein Bruttoeinkommen von 70.000 Euro im Jahr, in Hamburg sind es hingegen 55.000 Euro. Die Einkommensgrenzen und die Fördervoraussetzungen variieren zwischen den einzelnen Bundesländern allerdings teilweise erheblich. Grundsätzlich wird demnach nicht der sozial schwache Teil der Bevölkerung gefördert, sondern vor allem die untere Mittelschicht.
...
Jene 13 Millionen Personen in Deutschland, die von Armut bedroht oder betroffen sind, dürften aber in den allermeisten Fällen keine Chance haben, diese Art der Förderung zu erhalten. Denn es handelt sich um eine Darlehensförderung, die zusätzlich daran gekoppelt ist, trotz monatlicher Raten einen gewissen Lebensstandard halten zu können. Die Haushalte sollen durch staatliche Anreize nicht in die Schuldenfalle geraten.
Bei der Wohnraumförderung in Deutschland geht es also nicht primär darum, bedürftige Menschen zu unterstützen. Es geht vor allem um die Wohnraumförderung an sich, von der derzeit hauptsächlich Schwellenhaushalte profitieren, also diejenigen, die eigentlich schon Teil der unteren Mittelschicht sind, aus eigener Kraft aber noch keine Immobilie erwerben können. Den reinen sozialen Wohnungsbau gibt es nicht mehr.

http://news.immowelt.de/mietpreise/arti ... hicht.html

Der Artikel ist sehr ausführlich und gibt noch einiges mehr her, falls das interessiert.
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Marmorkater
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Re: 12,5 mio. Arme in Deutschland

Beitrag von Marmorkater »

bakunicus » So 1. Mär 2015, 15:40 hat geschrieben: nicht ganz; beim müll sind das zumindest öffentliche ausschreibungen.
aber es ist doch völlig logisch, dass wenn aktionäre und eigentümer dabei auch noch ihren anteil bekommen müßen, dass dann die müllwerker weniger verdienen, die dienstleistung teurer und die qualität sogar noch schlechter ist.
wo ich früher alle 2 monate meinen sperrmüll auf die straße stellen konnte, da habe ich heute nur noch einen kostenfreien termin im jahr.
Bei uns ist jetzt die Tonnengröße für Hausmüll halbiert und dafür der Entsorgungsintervall von ein auf zwei Wochen erhöht worden, mir kommt es so vor, dass mein Müll mich mehr kostet als ich für die eigentlichen Produkte bezahlt hatte.

Dafür hat jetzt die Öko-Fraktion eine Biotonne durchgesetzt, in der irrigen Ansicht, ich würde im Hochsommer bei 30°C Raumtemperatur meine Bananenschalen und Knochenreste vom Fleisch in einer Öko-Papiertüte lagern, um sie dann gemeinsam mit ein paar Eierschalen und Kaffeefilter zu entsorgen.
beim strom genau das gleiche; wenn die aktionäre auch noch ihren anteil haben, dann steigen die preise eben, und wo ich früher einen mitarbeiter bei den stadtwerken hatte den ich im büro anrufen konnte bei problemen, da habe ich heute nur noch einen unterbezahlten callcenter-agenten.
und es stimmt eben einfach nicht, dass die EEG-umlage den löwenanteil an den preissteigerungen ausmacht.
Ziehen sich die Stromkonzerne nicht allmählich aus Europa zurück, weil sich das Geschäft nicht mehr trägt.

Nimm bitte zur Kenntnis:
Strompreis: Steueranteil liegt inzwischen bei 51,1 Prozent.
http://www.yellostrom.de/blog/2013/02/s ... 1-prozent/

Steueranteil am Strompreis steigt auf 46 Prozent
http://www.strom-magazin.de/strommarkt/ ... 30077.html

Steuer-Anteil am Strompreis überschreitet 50 Prozent
http://www.tarife-verzeichnis.de/nachri ... ozent.html

Die Steuer zieht die Staatskrake ein, nicht die Aktionäre von Versorgungsunternehmen !
wo ich dir rechtgebe, das sind die exorbitanten konsumsteuern.
statt das geld da abzuholen wo es ist, mit gewerbesteuern, vermögenssteuern und hohen spitzensteuersätzen, zieht man es so dem geringverdiener aus der tasche, der dabei im vergleich zu gutverdienern sehr viel schlechter wegkommt.
Die wenigsten Gewerbegebiete in Deutschland werfen noch einen fetten Gewinn ab, möchtest Du die letzte Kuh schlachten, die noch Milch gibt ?
Sei lieber dankbar für jede Produktionsstätte, die nicht nach China auslagert !
und wo ich dir auch recht gebe, das ist dass die mietpreise mittlerweile weit vom wert der objekte abgekoppelt sind.
wie gesagt, ich bin SGB II empfänger, und wohne in einem hochhaus am stadtrand welches in den 60er jahren gebaut worden ist.
die letzte modernisierung hat mein badezimmer wohl in den 80er jahren gesehen, und das kunststoffparkett hat sicher auch schon 15 jahre auf dem buckel.
diese wohnungen werden zwischen 3-15.000 € hier im haus verkauft, aber inklusive nebenkosten überweist das amt dafür an den eigentümer 412 € im monat ...
das ist mehr als meine hilfe zum lebensunterhalt von 390 € ...
Leider lassen sich da noch schlimmere Beispiele finden, interessant, dass man bei Dir eine Wohnung für 15.000 Euro kaufen kann.
Hier müsste ich die Preise verzehnfachen, da kommt Miete für mich günstiger.
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Re: 12,5 mio. Arme in Deutschland

Beitrag von hallelujah »

Piedro hat geschrieben:
Jau, es liegt an den destruktiven Bewohnern von Sozialwohnungen, das Defizit hat natürlich nichts mit politischen Entscheidungen zu tun, die den sozialen Wohnungsbau beschneiden...

es ist sicherlich ein Teil davon
aber davon willst du nix wissen.
für dich sind es immer nur arme Vernachlässigte
Bei dem Wort Eigenverantwortung und den Konsequenzen fehlender Eigenverantwortung bekommst du immer Ausschlag...
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Re: 12,5 mio. Arme in Deutschland

Beitrag von Joker »

hallelujah » So 1. Mär 2015, 16:59 hat geschrieben:

es ist sicherlich ein Teil davon
aber davon willst du nix wissen.
für dich sind es immer nur arme Vernachlässigte
Bei dem Wort Eigenverantwortung und den Konsequenzen fehlender Eigenverantwortung bekommst du immer Ausschlag...
Ich bezweifle das man irgendwo in Deutschland eine Wohnung für läppische 15.000 Euronen bekommt.
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Re: 12,5 mio. Arme in Deutschland

Beitrag von hallelujah »

Joker » So 1. Mär 2015, 17:12 hat geschrieben: Ich bezweifle das man irgendwo in Deutschland eine Wohnung für läppische 15.000 Euronen bekommt.


für 2-3 gebrauchte Bürocontainer dürften 15000 reichen...
ohne Grundstück
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Re: 12,5 mio. Arme in Deutschland

Beitrag von Joker »

hallelujah » So 1. Mär 2015, 17:17 hat geschrieben:


für 2-3 gebrauchte Bürocontainer dürften 15000 reichen...
ohne Grundstück
Da bekommst sogar 5 dafür.
Wir haben als Gerätelager 2 Bürocontainer.
Hab erfahren das die gebraucht gekauft wurden.
3000 das Stück.
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Re: 12,5 mio. Arme in Deutschland

Beitrag von Odin1506 »

hallelujah » So 1. Mär 2015, 17:17 hat geschrieben:


für 2-3 gebrauchte Bürocontainer dürften 15000 reichen...
ohne Grundstück
Na dann kannst du ja schon mal in einen reinziehen.
Ich bin keine Signatur, ich putze hier nur!!! :p
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Re: 12,5 mio. Arme in Deutschland

Beitrag von hallelujah »

Joker » So 1. Mär 2015, 17:21 hat geschrieben: Da bekommst sogar 5 dafür.
Wir haben als Gerätelager 2 Bürocontainer.
Hab erfahren das die gebraucht gekauft wurden.
3000 das Stück.

je nach Ausstattung, Zustand und Transportkosten
egal, habe auch nur ganz grob geschätzt.
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Re: 12,5 mio. Arme in Deutschland

Beitrag von bakunicus »

Joker » So 1. Mär 2015, 18:12 hat geschrieben: Ich bezweifle das man irgendwo in Deutschland eine Wohnung für läppische 15.000 Euronen bekommt.
tu das ...
die billigsten wohnungen hier im haus sind sogar für 3.000 € verkauft worden ...
Zuletzt geändert von bakunicus am Sonntag 1. März 2015, 17:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: 12,5 mio. Arme in Deutschland

Beitrag von Odin1506 »

hallelujah » So 1. Mär 2015, 17:26 hat geschrieben:


jedenfalls besser als dich als Nachbarn zu haben...
Na dich will doch auch keiner/keine haben.
Ich bin keine Signatur, ich putze hier nur!!! :p
Piedro

Re: 12,5 mio. Arme in Deutschland

Beitrag von Piedro »

hallelujah » So 1. Mär 2015, 16:59 hat geschrieben:

es ist sicherlich ein Teil davon
aber davon willst du nix wissen.
für dich sind es immer nur arme Vernachlässigte
Bei dem Wort Eigenverantwortung und den Konsequenzen fehlender Eigenverantwortung bekommst du immer Ausschlag...

Spar dir einfach deine blöden Sprüche. An meiner Eigenverantwortung ist nix auszusetzen, vermutlich könntest du dir davon ne dicke Scheibe abschneiden. Und was mich interessiert und was nicht ahnst du nicht mal. Aber blöde Sprüche allein sind noch keine Argumente. Wenn das destruktive Verhalten von Sozialmietern ein Aspekt für den Rückbau des sozialen Wohnungsbaus ist, kannst du das doch bestimmt belegen, weil es dazu mit Sicherheit auch Quellen gibt. Wenn das nur eine persönliche Vermutung ist, findest du eher keine Quellen, aber dann ist das auch kein Argument, sondern ein diskussionsbehinderndes Vorurteil.

Also mach mal.

Ich komme dir ein Stück entgegen. Eine Wohungsbaugesellschaft in Duisburg gibt für eine Siedlung keine Schlüssel für Türen in der Wohnung mehr heraus, damit die nicht abgeschlossen werden können und in Folge eingetreten werden. Aber das ist nicht normal für den sozialen Wohnungsbrau insgesamt, daran lassen sich nicht alle Mieter von geförderten Wohnungen messen. Das sind überwiegend ganz normale Menschen, nur haben sie ein geringes Einkommen oder sie haben mehr als ein Kind. Deswegen wurde der soziale Wohnungsbau nicht umgewandelt, das kannst du mit etwas Interesse der verlinkten Quelle leicht entnehmen, und manch weiteres. Aber du schwafelst anscheinend lieber rum und verteilst enthirnte Unterstellungen gegenüber Usern, die deine Vorurteile nicht vorbehaltlos teilen. Oder täuscht mich dieser Eindruck? Dann zeig mal was du auf der Pfanne hast.
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Re: 12,5 mio. Arme in Deutschland

Beitrag von hallelujah »

piedro


schraubst du deine Aggressionen zurück? Dann können wir weiterplaudern...
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Piedro

Re: 12,5 mio. Arme in Deutschland

Beitrag von Piedro »

hallelujah » So 1. Mär 2015, 17:41 hat geschrieben:piedro


schraubst du deine Aggressionen zurück? Dann können wir weiterplaudern...
Daß ich mich gegen deine abwertenden Behauptungen, meine Person betreffend, verwehre, hat so viel mit Agression zu tun wie der entsprechende Beitrag mit Diskussion: gar nix. Erzähl mir nicht, was mich nicht interessiert, sondern belege solche Behauptungen wenigstens minimal, damit sie überhaupt diskutierbar werden.

Es ist einfach völlig enthirnt zu suggerieren, sozialer Wohnungsbau im eigentlichen Sinn würde wegen des destruktiven Verhaltens der Mieter zurückgefahren. Das ist schlicht schwachsinnig, und das stelle ich völlig agressionsfrei fest. Sicher gibt es die Problematik des destruktiven Umgangs mit Wohnungen auch, aber das ist keinesfalls typisch für den sozialen Wohnungsbau. Typisch ist viel mehr, daß mehr Sozialwohnungen verloren gehen als gebaut werden, daß hier ein Millionendefizit besteht, die dafür verfügbaren Gelder aber darauf verwendet werden, Wohneigentum für Bevölkerungsgruppen zu fördern, die am Wohnungsmarkt noch eher eine Chance auf leistbaren Wohnraumm zu finden. Dieser Tatsache hast du blöde Sprüche entgegen gestellt. Wenn wir das jetzt hinter uns haben: prima.

Fassen wir zusammen: für Geringverdiener, Erwerbslose und Menschen in der Grundsicherung ist es kaum noch möglich, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Die Praxis der Jobcenter von Optionskommunen, mit Konzepten, die zu 99 Komma irgendwas Prozent vor Gericht gekippt werden, weil sie nicht schlüssig sind und den gesetzlichen Anforderungen nicht entsprechen, Menschen zu Umzügen zu zwingen, respektive die tatsächlichen Wohnungskosten nicht in voller Höhe zu übernehmen, zeigen ziemlich deutlich, wo es lang geht. Hamburg ist dafür ein gutes Beispiel, was die Sozialgerichte da seit zwei Jahren zu diesem Thema beschäftigt geht auf keine Kuhhaut mehr.

Zum Thema Rente bedeutet dies, daß ein Großteil der Rente für Wohnkosten aufgewendet werden muß. So befinden sich auch Rentner, deren Rente über dem Grundsicherungsniveau liegt, faktisch in der gleichen Armutssituation.

Sollte die Behauptung von Realist zutreffen, daß die Hälfte aller Rentner Wohneigentum haben, was ich stark bezweifele, wäre das Problem nicht ganz so groß, aber immer noch für Hunderttausende ein existentielles Problem. Den sozialen Wohnungsbau im eigentlichen Sinne wieder zu forcieren wäre langfristig eine Perspektive, dieses Problem zu verringern. Dem stehen aber noch andere Aspekte entgegen, die dem verlinkten Artikel ebenfalls zu entnehmen sind.

Es ist schlicht angebracht, hier eine politische Lösung zu erarbeiten. Es ist aber leider nicht erkennbar, daß diese Notwendigkeit von den "Volks"parteien überhaupt wahrgenommen wird, noch weniger ist ein politischer Wille zu einer Kurskorrektur in Sachen Wohnbauförderung zu erkennen.
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Marmorkater
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Re: 12,5 mio. Arme in Deutschland

Beitrag von Marmorkater »

Blickwinkel » So 1. Mär 2015, 15:58 hat geschrieben:
Nicht unbedingt, die meisten müssen sowieso ihr Haus mit erneuerbaren Energien bauen. Vor allem die Heizanlage frißt viel Energie und tragen muss das jeder Hauseigentümer, ausser er will im Winter frieren.

Die entsprechende Heizanlage ist auch ein wesentlicher Faktor, mir ging es eher darum, dass du behauptet hast, heutzutage wäre die Abhängigkeit groß, ich sehe das eher anders rum, weil eben durch erneuerbare Energien die Hausbesitzer autarker sein können, wie früher.

Vieles davon fordern doch die Anwohner selbst, insofern ist es nicht mehr als fair die Anwohner an den Kosten zu beteiligen.

Wie gesagt, sehe ich eher anders rum. Die Abhängigkeit von außen nimmt, zumindest für Eigentümer ab. Für Mieter wird es immer eine Abhängigkeit geben, liegt in der Natur der Sache.
Dir ist aber schon bekannt, dass auch für selbstverbrauchten Solarstrom Steuern zu bezahlen sind ?

Wie selbst verbrauchter Solarstrom steuerlich erfasst wird
http://www.deutsche-handwerks-zeitung.d ... 098/198981

Umsatzsteuer für privaten Photovoltaik-Eigenverbrauch
http://www.pv-magazine.de/nachrichten/d ... 100016824/

Eigenverbrauch von PV-Strom wirft Steuerfragen auf
http://www.enbausa.de/solar-geothermie/ ... -3502.html

Zugegeben, noch ist die Gesetzeslage etwas unklar und nicht zur Gänze ausgereift, aber wer den gierigen Staat kennt, weiß dass keine Argumentation zu niederträchtig ist, um an die Gelder der Bürger zu gelangen; sonst hätte sich niemals eine Niederschlagswassergebühr durchsetzen können.

Eine Hintertür für Solarstrom könnte z.B. eine Kapazitätsmarktabgabe für Spitzenlasten sein, um die Bereitstellung von Kraftwerkskapazitäten zu vergüten.

Das kommt mir nun etwas bekannt vor, wo nochmal soll ich nur dafür blechen, dass mir jemand ungefragt sein Rundfunkkapazität "bereitstellt", ohne dass ich diese nutzen möchte ?
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Re: 12,5 mio. Arme in Deutschland

Beitrag von hallelujah »

piedro

du bist sehr seltsam

du bezweifelst eine Aussage des Realisten (Wohneigentum der Rentner), siehst dich aber nicht genötigt, andere Belege zu bringen.

Verlangst aber gleichzeitig von mir Belege für eine FRAGE (die Sätze mit diesem ? Zeichen dahinter). Verstehst du, wenn ich eine Frage einwerfe, die ich als geeignet ansehe, daß sie in einer solchen Diskussion berücksichtigt werden könnte, dann HABE ICH DAFÜR KEINE ZAHLEN!!!
Es könnte aber sein, daß andere ebenfalls eine solche Wahrnehmung haben und es könnte eine Antwort auf meine Frage näher kommen, ob man diesen Gedankengang weiter verfolgen könnte oder nicht.
DU möchtest aber dir unliebsame Diskussionsansätze lieber gleich abschmettern. Junge, so läuft eine Diskussion nicht.


Ich gehe off. Diese Diskussionen hier sind einfach nur noch albern.
Hier geht es doch schon lange nicht mehr um Diskussionen. Nur noch ideologische Grabenkämpfe.
Nur noch zum Kotzen.
Deshalb bin ich auch nur noch selten hier.

Aber mit dem guten Gefühl: ihr könnt hier euren Gerechtigkeitswahn zelebrieren, solange ihr wollt. Typen WIE IHR ändert GAR NICHTS. :cool:
Gäbe es einen Gott, hätte er keine Religionen erschaffen.
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Re: 12,5 mio. Arme in Deutschland

Beitrag von Marmorkater »

Angeblich laut diesem Link verfügen derzeit 45 Prozent der Rentner und sogar 70% der Pensionäre über Wohneigentum.

http://www.t-online.de/wirtschaft/alter ... tner-.html
Gerade die erste Zahl klingt zunächst nicht hoch. Laut "BamS" gehe aus weiteren Statistiken aber hervor, dass das durchschnittliche Nettoeinkommen eines Rentnerhaushalts inklusive Betriebsrenten und privater Vorsorge unterm Strich 2165 Euro betrage und bei Pensionären 3973 Euro. Dazu komme, dass 45 Prozent der Rentner Wohneigentum hätten, bei Pensionären seien dies sogar 70 Prozent.
Allerdings wird vieles nicht mehr in 10-20 Jahren aktuell sein, z.B. Betriebsrenten werden kaum noch angeboten, private Altersvorsorge scheitert sowohl am Einkommen wie auch am niedrigen Zinsniveau.
Piedro

Re: 12,5 mio. Arme in Deutschland

Beitrag von Piedro »

hallelujah » So 1. Mär 2015, 18:03 hat geschrieben:piedro

du bist sehr seltsam
Du hast ja keine Ahnung... :D
du bezweifelst eine Aussage des Realisten (Wohneigentum der Rentner), siehst dich aber nicht genötigt, andere Belege zu bringen.


Gewöhnlich belegt derjenige, der eine Behauptung aufstellt. Ich kann keine Informationen zu dieser Behauptung finden, aber Realist hat vielleicht welche. Andernfalls handelt es sich eben nicht um ein Argument, sondern eben bloß um eine Behauptung seinerseits. Und zum Thema Altersarmut ist das auch nur bedingt relevant. Wenn 30% der Rentner in 25-39 Jahren auf Grundsicherung angewiesen sind, haben halt von den übrigen 60% die meisten ein Eigenheim. Das verringert das Problem ja nicht.

By the way, was ich fand, Zitat
Insgesamt verfügen 18,8 Millionen Haushalte (48 Prozent) über Haus- und Grundbesitz.

http://www.finblog.de/studie-wohneigentum-deutschland/

Demnach müßte etwa die Häfte aller Eigentümer Rentner sein. Wie gesagt, das bezweifele ich.
Verlangst aber gleichzeitig von mir Belege für eine FRAGE (die Sätze mit diesem ? Zeichen dahinter). Verstehst du, wenn ich eine Frage einwerfe, die ich als geeignet ansehe, daß sie in einer solchen Diskussion berücksichtigt werden könnte, dann HABE ICH DAFÜR KEINE ZAHLEN!!!
Das war bestenfalls eine Suggestivfrage, ändert aber nichts daran, daß es blödsinnig ist den faktisch abgeschafften sozialen Wohnungsbau (Angelegenheit von Bund und Ländern) auf die Erhaltungskosten der Kommunen wegen destruktiver Mieter zurück zu führen. Und egal was du schreibst: das wirst du nicht belegen können, gelle?
Es könnte aber sein, daß andere ebenfalls eine solche Wahrnehmung haben und es könnte eine Antwort auf meine Frage näher kommen, ob man diesen Gedankengang weiter verfolgen könnte oder nicht.
DU möchtest aber dir unliebsame Diskussionsansätze lieber gleich abschmettern. Junge, so läuft eine Diskussion nicht.
Die Frage nach Belegen ist kein Abschmettern, sondern könnte durchaus zum Vertiefen einer Diskussion führen. Das Aufstellen von Behauptungen ohne Beleg bereichert eine Diskussion keinesfalls, in diesem Fall verhindert sie vielmehr die Auseinandersetzung mit politischen, faktisch belegten Ursachen.
Ich gehe off. Diese Diskussionen hier sind einfach nur noch albern.
Hier geht es doch schon lange nicht mehr um Diskussionen. Nur noch ideologische Grabenkämpfe.
Nur noch zum Kotzen.
Deshalb bin ich auch nur noch selten hier.
Seltsam, mit dem Realisten, der mir "ideologisch" eher nicht nahesteht, ist ein faktischer Austausch durchaus möglich. Manchmal. :D Außerdem ist Ideologie Lüge, das hat Marx schon zur Kenntnis gebracht. Es mag sein, daß das Verständnis von Fakten ideologisch geprägt sein kann, die Fakten selbst sind es dagegen naturgemäß eher nicht. Du hast keine Fakten gebracht, sondern gegen Sozialmieter gesudert. Für einen Grabenkampf mag das reichen, aber wenn du keinen führen willst solltest du dich vielleicht anders ausdrücken?
Aber mit dem guten Gefühl: ihr könnt hier euren Gerechtigkeitswahn zelebrieren, solange ihr wollt. Typen WIE IHR ändert GAR NICHTS. :cool:
So viel zum Grabenkampf. Ich habe dich nicht in irgendeine Schublade gesteckt, um mich nicht mit deiner Position auseinander setzen zu müssen. Ich habe deine Darstellung mit belegten Fakten gekontert. Deine Replik war ad personam, dein Abschied dito.

Schönen Restsonntag.
Piedro

Re: 12,5 mio. Arme in Deutschland

Beitrag von Piedro »

Danke, das ist interessant, wenn die Arguemntation auch eigenartig ist ist...
Marmorkater » So 1. Mär 2015, 18:13 hat geschrieben:Angeblich laut diesem Link verfügen derzeit 45 Prozent der Rentner und sogar 70% der Pensionäre über Wohneigentum.

http://www.t-online.de/wirtschaft/alter ... tner-.html



Allerdings wird vieles nicht mehr in 10-20 Jahren aktuell sein, z.B. Betriebsrenten werden kaum noch angeboten, private Altersvorsorge scheitert sowohl am Einkommen wie auch am niedrigen Zinsniveau.

Zitat
"Altersarmut existiert in Deutschland praktisch nicht", sagte der Experte dem Blatt. Der heutigen Rentnergeneration gehe es besser als jeder anderen zuvor. So benötige der überragende Teil der Menschen über 65 jenseits von Rente, betrieblicher und eigener Altersvorsorge keine Mittel vom Staat, um über die Runden zu kommen.

Weil also 65% im Rentenalter keine staatliche Unterstützung brauchen, gibt es praktisch keine Altersarmut. Das erschließt sich mir nicht wirklich.

Es gibt noch etwas zu beachten: die derzeitige Rentengeneration hatte kaum Probleme, 45 Beitragsjahre zu bringen. Das hat sich aber geändert. Bei den Rentenanwärtern der nächsten Jahre sehen die Zahlen schon ganz anders aus. Das wird ja auch gesagt.

Zitat
Gleichzeitig prognostiziert Straubhaar, dass kommende Generationen im Alter deutlich schlechter gestellt sein werden. "Diese goldene Generation wird die letzte sein, die vergleichsweise jung in Ruhestand gehen konnte und diesen auch finanzieren kann. Wer in den 60er Jahren oder danach geboren ist, muss schon länger arbeiten und wird trotzdem am Ende weniger Rente bekommen", sagte er.
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Re: 12,5 mio. Arme in Deutschland

Beitrag von Realist2014 »

Piedro » So 1. Mär 2015, 18:57 hat geschrieben:Danke, das ist interessant, wenn die Arguemntation auch eigenartig ist ist...




Zitat
"Altersarmut existiert in Deutschland praktisch nicht", sagte der Experte dem Blatt. Der heutigen Rentnergeneration gehe es besser als jeder anderen zuvor. So benötige der überragende Teil der Menschen über 65 jenseits von Rente, betrieblicher und eigener Altersvorsorge keine Mittel vom Staat, um über die Runden zu kommen.

Weil also 65% im Rentenalter keine staatliche Unterstützung brauchen, gibt es praktisch keine Altersarmut. Das erschließt sich mir nicht wirklich.

Es gibt noch etwas zu beachten: die derzeitige Rentengeneration hatte kaum Probleme, 45 Beitragsjahre zu bringen. Das hat sich aber geändert. Bei den Rentenanwärtern der nächsten Jahre sehen die Zahlen schon ganz anders aus. Das wird ja auch gesagt.

Zitat
Gleichzeitig prognostiziert Straubhaar, dass kommende Generationen im Alter deutlich schlechter gestellt sein werden. "Diese goldene Generation wird die letzte sein, die vergleichsweise jung in Ruhestand gehen konnte und diesen auch finanzieren kann. Wer in den 60er Jahren oder danach geboren ist, muss schon länger arbeiten und wird trotzdem am Ende weniger Rente bekommen", sagte er.

aktuell beziehen 2,5% der Rentner Grundischerung im Alter

KEINER von denen hat auch nur 30 Beitragsjahre mit Vollzeitjobs....
zukünftig liegt das Probelm liegt einzig und allein an der längeren Lebensdauer- und der damit verbunden immer schelchteren Relation zwischen Arbeits=Beitragszeit und der Rentenbezugszeit

an kann es einfach formulieren:

der bis zum Beginn des Rentenbezugs erworebene Rentenanspruch muss immer länger "reichen"- logischerweise SINKT dadurch der monatliche Beitrag gegenüber den "kürzeren" Rentenbezugszeiten in der Vergangenheit

alles andere sind Peanuts zu DIESER Ursache
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: 12,5 mio. Arme in Deutschland

Beitrag von Odin1506 »

Realist2014 » So 1. Mär 2015, 20:16 hat geschrieben:

aktuell beziehen 2,5% der Rentner Grundischerung im Alter

KEINER von denen hat auch nur 30 Beitragsjahre mit Vollzeitjobs....
zukünftig liegt das Probelm liegt einzig und allein an der längeren Lebensdauer- und der damit verbunden immer schelchteren Relation zwischen Arbeits=Beitragszeit und der Rentenbezugszeit

an kann es einfach formulieren:

der bis zum Beginn des Rentenbezugs erworebene Rentenanspruch muss immer länger "reichen"- logischerweise SINKT dadurch der monatliche Beitrag gegenüber den "kürzeren" Rentenbezugszeiten in der Vergangenheit

alles andere sind Peanuts zu DIESER Ursache
Woher hast du die 2,5% wenn ich fragen darf?
Ich bin keine Signatur, ich putze hier nur!!! :p
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Re: 12,5 mio. Arme in Deutschland

Beitrag von Joker »

bakunicus » So 1. Mär 2015, 17:24 hat geschrieben:
tu das ...
die billigsten wohnungen hier im haus sind sogar für 3.000 € verkauft worden ...
Eine Eigentumswohnung für 3.000€ ,in Deutschland ?
Mein Bruder hat für Harras ,sein Deutscher Schäferhund, eine Hundehütte gebaut die teurer ist.
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Re: 12,5 mio. Arme in Deutschland

Beitrag von Adam Smith »

bakunicus » So 1. Mär 2015, 17:24 hat geschrieben:
tu das ...
die billigsten wohnungen hier im haus sind sogar für 3.000 € verkauft worden ...
Wie hoch war denn die monatliche Miete für die Wohnung?
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: 12,5 mio. Arme in Deutschland

Beitrag von Realist2014 »

bakunicus » So 1. Mär 2015, 17:24 hat geschrieben:
tu das ...
die billigsten wohnungen hier im haus sind sogar für 3.000 € verkauft worden ...

pro qm?

sonst kann das nur der Preis für die Hundehütte sein....
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: 12,5 mio. Arme in Deutschland

Beitrag von Realist2014 »

Odin1506 » So 1. Mär 2015, 20:29 hat geschrieben:
Woher hast du die 2,5% wenn ich fragen darf?
Statistisches Bundesamt:

können mittlerweile auch schon 2,7% sein

"Am Jahresende 2013 erhielten im früheren Bundesgebiet 32 von 1 000 Einwohnern ab 65 Jahren und in den neuen Ländern einschließlich Berlin 21 von 1 000 Einwohnern dieses Alters Leistungen der Grundsicherung. Spitzenreiter unter den Bundesländern waren die Stadtstaaten Hamburg (68 je 1 000 Einwohner), Bremen (59 je 1 000 Einwohner) und Berlin (58 je 1 000 Einwohner). Mit jeweils 11 Empfängerinnen und Empfängern je 1 000 Einwohnern ab 65 Jahren nahm die Bevölkerung in Sachsen und Thüringen diese Leistungen am seltensten in Anspruch. "

also 3,0% im Westen und 2,1% im Osten...
Zuletzt geändert von Realist2014 am Sonntag 1. März 2015, 21:15, insgesamt 1-mal geändert.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: 12,5 mio. Arme in Deutschland

Beitrag von Piedro »

Realist2014 » So 1. Mär 2015, 20:16 hat geschrieben:

aktuell beziehen 2,5% der Rentner Grundischerung im Alter
Aktuell sind es knapp über 3%.
KEINER von denen hat auch nur 30 Beitragsjahre mit Vollzeitjobs....
zukünftig liegt das Probelm liegt einzig und allein an der längeren Lebensdauer- und der damit verbunden immer schelchteren Relation zwischen Arbeits=Beitragszeit und der Rentenbezugszeit
Das ist ein Aspekt, aber eben nicht der einzige, wie längst schlüssig dargelegt wurde. Mit 35 bis 40 Beitragsjahren landest du mit dem Durschnittsverdienst in der Grundsicherung, mit geringerem Lohn sowieso. Krankheit, Arbeitslosigkeit, Teilzeitarbeit als Elternteil, Tätigkeiten als Praktikant im akademischen Sektor... all das garantiert später die Grundsicherung im Alter.
an kann es einfach formulieren:

der bis zum Beginn des Rentenbezugs erworebene Rentenanspruch muss immer länger "reichen"- logischerweise SINKT dadurch der monatliche Beitrag gegenüber den "kürzeren" Rentenbezugszeiten in der Vergangenheit
Das ist ein wichtiger Aspekt, keine Frage. Der würde allein schon reichen, das derzeitige Umlagesystem mal zu überdenken, denn die Menschen leben nun mal länger.
alles andere sind Peanuts zu DIESER Ursache
Eben nicht. Das größte Problem ist, daß immer weniger Menschen die 45 Beitragsjahre leisten. Und im Niedriglohnbereich sind auch die kein Schutz vor der Grundsicherung im Alter. Wenn es dann Ersparnisse gibt, ist das Schonvermögen noch unterhalb dessen, was bei Alg2 zugelassen ist.

Ein weiteres Problem ist, daß private oder betriebliche Vorsorge für immer mehr Menschen gar nicht oder nicht durchgehend leistbar ist. Und wer sich auf eine Riesterrente verlassen hat, ist überwiegend auch ins Südende gekniffen.

Es liegt keinesfalls nur an der längeren Lebensdauer der Menschen, das stimmt auch dann nicht, wenn es wiederholt wird.
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Re: 12,5 mio. Arme in Deutschland

Beitrag von Piedro »

Odin1506 » So 1. Mär 2015, 20:29 hat geschrieben:
Woher hast du die 2,5% wenn ich fragen darf?
Das war die letzte, offizielle Zahl. Ist eineinhalb Jahre alt, da ist schon etwas über 0,5% dazu gekommen. Die Steigerung nimmt zu, das ist bereits jetzt schon absehbar. In 2030 Jahren kann man von diesem Prozentsatz nur noch nostalgisch träumen.
Piedro

Re: 12,5 mio. Arme in Deutschland

Beitrag von Piedro »

Realist2014 » So 1. Mär 2015, 21:10 hat geschrieben:
Statistisches Bundesamt:

können mittlerweile auch schon 2,7% sein

"Am Jahresende 2013 erhielten im früheren Bundesgebiet 32 von 1 000 Einwohnern ab 65 Jahren und in den neuen Ländern einschließlich Berlin 21 von 1 000 Einwohnern dieses Alters Leistungen der Grundsicherung. Spitzenreiter unter den Bundesländern waren die Stadtstaaten Hamburg (68 je 1 000 Einwohner), Bremen (59 je 1 000 Einwohner) und Berlin (58 je 1 000 Einwohner). Mit jeweils 11 Empfängerinnen und Empfängern je 1 000 Einwohnern ab 65 Jahren nahm die Bevölkerung in Sachsen und Thüringen diese Leistungen am seltensten in Anspruch. "

also 3,0% im Westen und 2,1% im Osten...
Und nicht vergessen: das sind die Personen, die diese Grundsicherung in Anspruch nehmen. Das sind längst nicht alle, die einen Anspruch haben. Viele fügen sich in die Armut und versuchen ohne staatliche Leistung über die Runden zu kommen. Auch das ist bekannt und belegt. Der Verzicht auf staatliche Leistung schmälert aber nicht den Umfang der Altersarmut.
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Re: 12,5 mio. Arme in Deutschland

Beitrag von bakunicus »

Realist2014 » So 1. Mär 2015, 22:09 hat geschrieben:

pro qm?

sonst kann das nur der Preis für die Hundehütte sein....
laber ich hier spanisch oder was ?
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Re: 12,5 mio. Arme in Deutschland

Beitrag von Marmorkater »

bakunicus » So 1. Mär 2015, 21:56 hat geschrieben: laber ich hier spanisch oder was ?
Ich glaube Dir, in den neuen Bundesländern werden zum Teil ganze (intakte) Häuser für 20k verkauft.
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Re: 12,5 mio. Arme in Deutschland

Beitrag von Realist2014 »

Piedro » So 1. Mär 2015, 21:44 hat geschrieben:
Aktuell sind es knapp über 3%.



Das ist ein Aspekt, aber eben nicht der einzige, wie längst schlüssig dargelegt wurde. Mit 35 bis 40 Beitragsjahren landest du mit dem Durschnittsverdienst in der Grundsicherung, mit geringerem Lohn sowieso. Krankheit, Arbeitslosigkeit, Teilzeitarbeit als Elternteil, Tätigkeiten als Praktikant im akademischen Sektor... all das garantiert später die Grundsicherung im Alter.



Das ist ein wichtiger Aspekt, keine Frage. Der würde allein schon reichen, das derzeitige Umlagesystem mal zu überdenken, denn die Menschen leben nun mal länger.



Eben nicht. Das größte Problem ist, daß immer weniger Menschen die 45 Beitragsjahre leisten. Und im Niedriglohnbereich sind auch die kein Schutz vor der Grundsicherung im Alter. Wenn es dann Ersparnisse gibt, ist das Schonvermögen noch unterhalb dessen, was bei Alg2 zugelassen ist.

Ein weiteres Problem ist, daß private oder betriebliche Vorsorge für immer mehr Menschen gar nicht oder nicht durchgehend leistbar ist. Und wer sich auf eine Riesterrente verlassen hat, ist überwiegend auch ins Südende gekniffen.

Es liegt keinesfalls nur an der längeren Lebensdauer der Menschen, das stimmt auch dann nicht, wenn es wiederholt wird.

eben

nur muss dieses längere Leben eben von jedem SELBER finanziert werden..

DU betrachtest die Situation der "untersten" 15% in 20 Jahren

genau dafür ist ja die Grundsicherung geschaffen worden- denn das Rentensystem ist stringent nach dem Äquivalenzprinzip strukturiert- und das wird auch so bleiben.

deine angeführten Probleme sind AUSSERHALB des Rentensystems zu lösen. Von der Gesellschaft. Mit Steuermitteln. Genau das leistet die Grundsicherung. Wobei man sie gerechter machen muss. Eigene Rentenansprüche dürften nur anteilig angerechnet werden. Es bedürfte eine bestimmte "Übergangsmathematik"
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Re: 12,5 mio. Arme in Deutschland

Beitrag von Adam Smith »

Marmorkater » So 1. Mär 2015, 21:59 hat geschrieben: Ich glaube Dir, in den neuen Bundesländern werden zum Teil ganze (intakte) Häuser für 20k verkauft.
Das sind aber Abrisshäuser. Abbruchhäuser gibt es für diesen Preis.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: 12,5 mio. Arme in Deutschland

Beitrag von Realist2014 »

Piedro » So 1. Mär 2015, 21:48 hat geschrieben:
Und nicht vergessen: das sind die Personen, die diese Grundsicherung in Anspruch nehmen. Das sind längst nicht alle, die einen Anspruch haben. Viele fügen sich in die Armut und versuchen ohne staatliche Leistung über die Runden zu kommen. Auch das ist bekannt und belegt. Der Verzicht auf staatliche Leistung schmälert aber nicht den Umfang der Altersarmut.

das ist Aufgabe der Kommunen. Die Rente muss ja auch "beantragt" werden- viellicht wäre eine Integration der Überprüfungdes Anspruchs auf Grundsicherung bei Beantragung der Rente sinnvoll. Also eine Zusammenarbeit der Kommunen und der RV.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: 12,5 mio. Arme in Deutschland

Beitrag von Marmorkater »

Realist2014 » So 1. Mär 2015, 22:03 hat geschrieben: nur muss dieses längere Leben eben von jedem SELBER finanziert werden..

DU betrachtest die Situation der "untersten" 15% in 20 Jahren

genau dafür ist ja die Grundsicherung geschaffen worden- denn das Rentensystem ist stringent nach dem Äquivalenzprinzip strukturiert- und das wird auch so bleiben.

deine angeführten Probleme sind AUSSERHALB des Rentensystems zu lösen. Von der Gesellschaft. Mit Steuermitteln. Genau das leistet die Grundsicherung. Wobei man sie gerechter machen muss. Eigene Rentenansprüche dürften nur anteilig angerechnet werden. Es bedürfte eine bestimmte "Übergangsmathematik"
Wie war das, bis 2500 Euro Brutto Einkommen/Monat (30.000 € pA.) und ein paar Lücken wie kurze Phasen der Arbeitslosigkeit, Umschulung, Kurzarbeit, Leiharbeit oder die letzte berufliche Phase bis zum 67 Lebensjahr nicht erreicht - und der Betroffene schrammt unweigerlich an die Grenze der Grundsicherung heran.

2500,- Brutto / Monat im hochpreisigen Rhein-Main-Gebiet für Handwerker, Facharbeiter oder mittlere Angstellte, mehr ist mittlerweile kaum noch möglich, weniger geht immer.
Selbst junge Elektromeister oder Elektrotechniker arbeiten für teilweise 2300,- Brutto / Monat, es wird halt nicht mehr bezahlt.
Somit betrifft bei realistischer Betrachtung die Altersarmut nicht nur die "untersten 15%", sondern das Gros der Arbeitnehmer.

LKW-Fahrer, Einzelhandelsverkäufer, Bürokaufleute, Arzthelferinnen, Friseurinnen etc. liegen dann sogar darunter, immerhin alles Lehrberufe.

Akif Pirincci scheibt z.B. "Mein LKW-Fahrer-Vater hat sich von Anfang der 70er bis Mitte der 80er 120 000 DM erspart und dabei eine Familie ernährt. Man zeige mir einen Mittelständler, der sich 120 000 Euro in dieser Zeit und unter den gleichen Bedingungen zur Seite zu legen vermag."
Elvis Domestos

Re: 12,5 mio. Arme in Deutschland

Beitrag von Elvis Domestos »

Passend zum Thema:
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Re: 12,5 mio. Arme in Deutschland

Beitrag von Realist2014 »

Marmorkater » Di 3. Mär 2015, 17:52 hat geschrieben: Wie war das, bis 2500 Euro Brutto Einkommen/Monat (30.000 € pA.) und ein paar Lücken wie kurze Phasen der Arbeitslosigkeit, Umschulung, Kurzarbeit, Leiharbeit oder die letzte berufliche Phase bis zum 67 Lebensjahr nicht erreicht - und der Betroffene schrammt unweigerlich an die Grenze der Grundsicherung heran.

2500,- Brutto / Monat im hochpreisigen Rhein-Main-Gebiet für Handwerker, Facharbeiter oder mittlere Angstellte, mehr ist mittlerweile kaum noch möglich, weniger geht immer.
Selbst junge Elektromeister oder Elektrotechniker arbeiten für teilweise 2300,- Brutto / Monat, es wird halt nicht mehr bezahlt.
Somit betrifft bei realistischer Betrachtung die Altersarmut nicht nur die "untersten 15%", sondern das Gros der Arbeitnehmer.

LKW-Fahrer, Einzelhandelsverkäufer, Bürokaufleute, Arzthelferinnen, Friseurinnen etc. liegen dann sogar darunter, immerhin alles Lehrberufe.

Akif Pirincci scheibt z.B. "Mein LKW-Fahrer-Vater hat sich von Anfang der 70er bis Mitte der 80er 120 000 DM erspart und dabei eine Familie ernährt. Man zeige mir einen Mittelständler, der sich 120 000 Euro in dieser Zeit und unter den gleichen Bedingungen zur Seite zu legen vermag."

wie oft soll ich das noch vorrechnen?

2500 Euro Brutto sind heute UNTER dem Median der Vollzeitgehälter

wenn einer allso gamä dem "Modell" dann 35 Jahre auf diesem Nieveua verdient- WIE soll daraus dann ein Rentenanspruch im Monat von ÜBER 900 Euro entstehen - wenn diese Rente ÜBER 25 Jahre ausbezahlt werdn muss?

Einfach mal mit Mutter Mathematik unterhalten...
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Re: 12,5 mio. Arme in Deutschland

Beitrag von Marmorkater »

Realist2014 » Di 3. Mär 2015, 18:36 hat geschrieben: wie oft soll ich das noch vorrechnen?

2500 Euro Brutto sind heute UNTER dem Median der Vollzeitgehälter

wenn einer allso gamä dem "Modell" dann 35 Jahre auf diesem Nieveua verdient- WIE soll daraus dann ein Rentenanspruch im Monat von ÜBER 900 Euro entstehen - wenn diese Rente ÜBER 25 Jahre ausbezahlt werdn muss?

Einfach mal mit Mutter Mathematik unterhalten...
Das ist mir bekannt, dennoch stelle ich die 2500,- Brutto für normale übliche Gehälter der breiten Schicht von ausgebildeten Arbeitnehmer in den Raum.
Zu beachten ist, dass es sich hier um das Rhein-Main-Gebiet handelt und nicht das weitaus geringere Lohnniveau innerhalb ländlicher Strukturen in Nordhessen, Niedersachsen oder MeckPomm.

Von mir aus können meine Zahlen ja gerne korrigiert werden, falls ich im wesentlichen falsch liege, aus dem luftleeren Raum sind sie jedenfalls nicht entstanden.

Fazit:
Diese breite Bevölkerungsmehrheit kann sich also auf gar keinen Fall eine lebenswerte Altersvorsorge aufbauen, so dass ich dafür plädiere, dass dann ebenfalls der Zwang entfallen muss, für heutige Rentner finanziell per Rentenabgabe und Krankenversicherung aufzukommen.

Es wäre im höchsten Maße unmoralisch, jemanden zu einer solidarischen Abgabe zu verpflichten, wenn bereits jetzt absehbar ist, dass diese Form der Solidarität in seinem eigenen Bedarfsfall aufgehoben wird!
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Re: 12,5 mio. Arme in Deutschland

Beitrag von Realist2014 »

Marmorkater » Di 3. Mär 2015, 18:56 hat geschrieben: Das ist mir bekannt, dennoch stelle ich die 2500,- Brutto für normale übliche Gehälter der breiten Schicht von ausgebildeten Arbeitnehmer in den Raum.
Zu beachten ist, dass es sich hier um das Rhein-Main-Gebiet handelt und nicht das weitaus geringere Lohnniveau innerhalb ländlicher Strukturen in Nordhessen, Niedersachsen oder MeckPomm.

Von mir aus können meine Zahlen ja gerne korrigiert werden, falls ich im wesentlichen falsch liege, aus dem luftleeren Raum sind sie jedenfalls nicht entstanden.

Fazit:
Diese breite Bevölkerungsmehrheit kann sich also auf gar keinen Fall eine lebenswerte Altersvorsorge aufbauen, so dass ich dafür plädiere, dass dann ebenfalls der Zwang entfallen muss, für heutige Rentner finanziell per Rentenabgabe und Krankenversicherung aufzukommen.

Es wäre im höchsten Maße unmoralisch, jemanden zu einer solidarischen Abgabe zu verpflichten, wenn bereits jetzt absehbar ist, dass diese Form der Solidarität in seinem eigenen Bedarfsfall aufgehoben wird!

sorry- kompletter Nonsens

dass Umlagesystem wird natürlich NICHT "aufgehoben"

und es gib keine derartige "breite Bevölkerungsmehrheit"- das ist und bleibt eine MINDERHEIT

WIE die Rentenformel sich weiter entwickelt- wird man SEHEN

wir haben aktuell 2,7% im Grundsicherunsgbezug...

und noch was ganz wesentliches - die RV-Beiträge sind KEINE "solidarische" Abgabe- sondern ausschlielßlich für den EIGENEN Rentenanspruch nach dem Äquivalenzprinzip
Zuletzt geändert von Realist2014 am Dienstag 3. März 2015, 19:20, insgesamt 1-mal geändert.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Marmorkater
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Re: 12,5 mio. Arme in Deutschland

Beitrag von Marmorkater »

Realist2014 » Di 3. Mär 2015, 19:18 hat geschrieben: sorry- kompletter Nonsens

dass Umlagesystem wird natürlich NICHT "aufgehoben"

und es gib keine derartige "breite Bevölkerungsmehrheit"- das ist und bleibt eine MINDERHEIT

WIE die Rentenformel sich weiter entwickelt- wird man SEHEN

wir haben aktuell 2,7% im Grundsicherunsgbezug...

und noch was ganz wesentliches - die RV-Beiträge sind KEINE "solidarische" Abgabe- sondern ausschlielßlich für den EIGENEN Rentenanspruch nach dem Äquivalenzprinzip[/color

Kompletter Unfug, die heutigen Dauerpraktikanten, Niedriglöhner, Leiharbeiter und immer geringer entlohnten Arbeitnehmer werden gezwungen, für eine jetzige Rentnergeneration der goldenen Jahre aufzukommen.
In den 70er Jahren Lohnabschlüsse von teilweise um die 10%, unversteuertes Weihnachtsgeld, Vollbeschäftigung und Hochkonjunktur, wer nicht ganz unfähig oder unwillig war, hatte eine sechsspurige Autobahn zum beruflichen Erfolg.

Ich spreche auch nicht vom künstlich aufrecht gehaltenen Status Quo, es geht um die Rentner in 15-35 Jahren !

Die heutige Generation von Niedriglöhner und Dauerpraktikanten soll dazu gezwungen sein, diese scheinheilige Solidarität aufrechtzuerhalten ?
Warum sollte jemand Deine rein fiktiven Ansprüche erfüllen, damit ganz besonders Du Dich über ihn stellen kann ;)
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