"Den Weg" gibt es sehr wohl. Viele, die ich auf diesem Weg gesehen habe, hatten sogar ihren Partner auf dem Rücken ... Oder ließen sich von vielen Partnern ziehen ... Und das funktionierte, weil die oft dabei noch Geschundenen insbrünstig glaubten, sie bekämen am Ende die Wurst, die ihnen der vor die Nase hielt an einer Angel, der sie peitschte ...
Mir kommt es so vor, als stand ich auch schon an Scheidewegen...
Ansonsten erinnert mich Dein Text gerade an das Paradis-Gleichnis der Bibel. Ist Vernunft mal so weit gediehen, dass sie auf das betroffene Lebewesen zurück wirkt, die Lebensstrategie mit bestimmt, dann kann es einem wohl so gehen wie uns, dass wir uns immer disziplinieren müssen, nicht einfach tun können, wozu die Lust uns gerade anfliegt. Konrad Lorenz hat an dieser Stelle den Bogen auch mal bis zur Entropie rüber gespannt, in dem er Wilhelm Busch zitierte, sinngemäß erinnert: "Aufsteigend musst dich stets bemühen, doch ohne Mühe sinkest du. Der liebe Gott muss immer ziehen, dem Teufel fällt s von selber zu." Was ich damit sagen möchte: Du beschreibst wohl zutreffend Aspekte des Lebens, ich folge Dir aber nicht so radikal bei den unterschwelligen Schuldzuweisungen an Mächtige!
Das mit den Wohlgefühle und Unwohlgefühlen scheint dir einfach nicht in deinen Kopf zu wollen. Deshalb gerne nochmal: Wohlgefühle lassen sich nur über Unterschiede wahrnehmen. Das bedeutet, es müssen mehr und weniger angenehme Gefühle wahrnehmbar sein. Schafft es nun einer, anderen eine sehr große Wurst vor die Nase zu halten, ihnen vielleicht sogar die wahren Wohlgefühle erst im Jenseits zuzusichern, weil alles ist, wie es ist, und das sich auch niemals ändern wird, werden für den Täuscher und die Getäuschten immer Unwohlgefühle anfallen, weil sie andernfalls gar nicht in der Lage wären, Wohlgefühle als solche zu erkennen. Dazu müßte quasi alles gleich sein. doch damit hätte sich nie was entwickelt.
Genau: man kann so oder ähnlich empfundene Bedürfnisse, Wünsche auch zurück stellen. Eine höchst menschliche Eigenschaft übrigens! Und eine, in der menschliche Individuen sich sehr unterscheiden. Eine hoch beachtete Glücksstudie besagt, dass diejenigen, die das besonders gut können, die größten Chancen haben, ein vergleichsweise glückliches Leben zu führen. Sich jetzt zu schinden für ständige Lustgefühle im Jenseits, ist freilich ein Versprechen, was mir im Zusammenhang pervers erscheint. Da könnte die kulturelle Evolution, die doch so schnell sein soll, echt mal weiter kommen...
Die Frage an der Stelle mit dem Zurückstellen ist aber noch: kann man sich auch befreien? Askese und Zölibat als pressetaugliche Beispiele... Ich kann in meiner Arbeit manchmal so versinken, dass mir Hunger oder Blasendruck echt lästig werden.
Sicher ist der Weg deshalb auch immer ein Stück weit das Ziel, doch kennt man das Fernziel nicht,
hm, was könnte das sein? Tut mir Leid, wenn Du an mir verzweifelst. Ich kann gründlich auf der Leitung stehen, das ist auch schon anderen aufgefallen. Danke für die Geduld mal jedenfalls. Intuitiv glaube ich, wir kommen an dieser Stelle erst weiter, wenn wir das mit dem Reduktionismus ausgetragen haben.
kann dieser Weg auch sehr beschwerlich werden für die einen, die das Vehikel schieben oder ziehen, und überaus angenehm für jene, die darin sitzen, vielleicht sogar die Beine hochlegen können, weil sie einen haben, der für sie lenkt ...
Ja, ja, ich hab Kinder so halb groß jetzt, bald kommen die Alten. Ich glaub, ich ahne, was Du meinen könntest. Nee, Wohlgefühle sind das nicht immer. Aber tiefe Befriedigung trotzdem.
Das mit dem Gelatsche zum Bäcker war ganz anders gemeint. Vielleicht erschließt sich dir der Sinn nun. Ich hoffte doch sehr, daß Du mir nicht unterstellst, ich würde zum Bäcker latschen und einen Leib Wohlgefühle verlangen, weil Du mit dem, was Du gesagt hast, unterstelltest, all das, was uns mehr oder weniger Unwohlgefühle macht, sei so unterschiedlich, daß es nicht immer was mit Wohlgefühlen zu tun haben muß. Deshalb hatte ich ja auch schon ganz zu Anfang unserer Unterhaltung gebeten, irgendwas zu nennen, was keine Wohlgefühle oder Unwohlgefühle macht.
Da finde ich Dich jetzt schrecklich pingelig. Wir waren doch auch schon überein, dass man 1000 Kleinigkeiten keineswegs immer an Deiner Elle da messen muss. Die kleinen Anflüge widersprechen einander ja auch oft, da muss man doch gar nicht immer mit dem Bewusstsein so drauf fokussieren, wenn man besseres zu tun hat.
Sicherlich haben wir bei wichtigen "Wohlgefühl-Lieferanten" nicht allzu identische Ziele, sofern Du die aus Berufung mit Artenschutz beschäftigst, obwohl ich das, wenn ich mir das genau überlege, möglicherweise viel intensiver mache als Du.
Die Identität, die mir zuflog, an der ich wohl auch selbst mit gebastelt habe, also ob ich da immer auf Wohlgefühl-Lieferanten warte oder sie erwarte? Wohl kaum, sonst wäre ich viel mehr in Konzerten, Theater oder mit Chips vor der Glotze.
Was ich leiste durch meine fast schon chronische Bemühung, meinen Mitmenschen die beiden wesentlichsten Bestimmer unseres bißchen Daseins
Quantitativ weniger als ein Mückenschiss, qualitativ jedoch? Da wäre ich vorsichtig! Aber ich sehe ein, dass ein Reduktionist das nicht verstehen kann, wenn ich auch mal arrogant sein darf.
bewußt zu machen, was nur selten so schwierig ist wie mit dir, ist ja durchaus eine sehr tief greifende Bemühung des Artenschutzes. (Daß meine Bemühung mit dir so schwierig ist, ehrt dich, hat nichts mit dem zu tun, was negativ eingestellte Zeitgenossen nun vielleicht vermuten könnten. Weil Du sehr viel gut gereifte Überzeugung ins Spiel gebracht hast!) Es kommt aber auch gar nicht darauf an, daß wir beide identische Ziele haben. Das könnte erst interessant werden, wenn wir uns beide in ein und demselben Bereich, sozusagen auf einem gemeinsamen Weg, um ein entsprechendes Etappenziel bemühen. Dazu würden wir vermutlich nebeneinander herlaufen. Keiner würde den anderen ziehen oder schieben, ihn vielleicht nur Huckepack nehmen, wenn unser beider Wohlgefühlmehrung davon abhängt, daß wir gemeinsam unser Etappenziel erreichen!
Fängst auch Du jetzt an wie diese neue BWLer-Mode, alles mit Zielvereinbarungen zu vergeben? War jetzt böse, nehme ich zurück :-)
Nonversalisten sind Menschen, die nur Kleinbuchstaben verwenden. (Ich mag Neologismen. Ich kann mich damit interessante machen und muß mir bei Inhalten, die mir wichtig sind, um so anderswo zu verwenden, nur das Wort notieren und später Google bemühen.) Versalien sind dir bekannt. Würde ich, wie viele andere, nur kleine Buchstaben benutzen, hätte ich möglicherweise "DER WEG IST GERNE DAS ZIEL, WENN DAS ZIEL WEG IST" geschrieben und wäre damit auch noch nicht klar genug gewesen. (Klimper-klimper ...?
)
Ich mag unnötige Attribute nicht, hier bin ich heute völlig rückständig :-(
Ist der Groschen bzw. der Cent nun bei dir gefallen, daß dir die Spielregeln der Welt bekannt sind?
Nein, die sind mir nicht bekannt, tut mir Leid. Schon die Quantenphysik ist mir ein Buch mit sagen wir sechs Siegeln und wer war das, der gesagt hat, wer sagt, er habe die Quantenphysik verstanden, hat sie nicht verstanden? Dann das Prinzip Variation und Selektion. Aber das bringt außerordentlich vieles hervor und auch das hält sich quasi nur episodisch an das was Du wohl Regel nennen würdest. Das Wort schreckt mich fast ab, ich bevorzuge Konzept.