Der Mord an Elisabeth Käsemann

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yogi61
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Der Mord an Elisabeth Käsemann

Beitrag von yogi61 »



1977 wird eine 29-jährige Frau von der argentinischen Militärjunta verschleppt, vergewaltigt, gefoltert und schließlich getötet. Der deutsche Staat rührt keine Hand für die junge Frau. "Hätte sich ein hochrangiger Vertreter Deutschlands an die Militärjunta gewandt mit der Bitte, Elisabeth Käsemann freizulassen, wäre das mit großer Wahrscheinlichkeit geschehen", sagt der argentinische Bundesrichter Daniel Eduardo Rafecas. Doch die Bundesregierung unternimmt gar nichts.

http://www.t-online.de/nachrichten/wiss ... -mord.html

Die Protagonisten:

Der damalige Außenminister Hans-Dietrich Genscher, der sich später gerne für seinen Auftritt vor der Prager Botschaft feiern liess und dem damals nur der Satz:"Ach, das Mädchen Käsemann" über die Lippen kam und der bis heute nicht bereit ist, sich zu dem Fall zu äussern.

Hildegard Hamm-Brücher , die sich später gerne als Grande Dame der deutschen Politik und Bewahrerin der Bürgerrechte hinstellen lies und die schamlos bei der damals anberaumten Fragestunde des Deutschen Bundestages die Volksvertreter mit den offiziellen Lügen des Auswärtigen Amtes abspeiste und in heutigen Interviews zu dem Fall,ihre Entschuldigung offensichtlich darin sieht, dass sie unter Fraktions und Koalitionszwängen gestanden hätte und eh nur eine bessere Praktikantin gewesen sei.

Klaus von Dohnanyi, damals Staatsminister im Auswärtigen Amt, Mitglied im Club of Rome und Träger zahlreicher Auszeichnungen der damals offensichtlich Angst um seine Karriere hatte und dem heute im Interview wenigstens die Sätze:
"Das würde ich heute rückwirkend als einen Fehler betrachten. Hinterher ist man immer mitschuldig, mitverstrickt. Immer." wenn auch stammelnd über die Lippen kommen.

Hermann Neuberger, damals DFB-Präsident († 1992 ) dem die Stadt Völklingen ein Denkmal errichtet hat hat und der selbstverständlich Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes war.
Neuberger hat immer wieder erklärt, damals von der menschenverachtenden Militärdiktatur und Menschenrechtsverletzungen in Argentinien nichts mitbekommen zu haben und wahrscheinlich hätte er es in der Hand gehabt, mit einer simplen Spielabsage des Freunschaftsspiels der Nationalmannschaft am 5. Juni 1977 das Leben von Elisabeth Käsemann zu retten und ihre Freilassung zu erwirken. Seine Motivation dies nicht zu tun,lag auf der Hand ,hatte Deutschland doch viele Stimmen aus Südamerika erhalten, als es um die Vergabe der WM 1974 ging und mit seinem Schweigen brachte er dann seine tiefe Dankkbarkeit gegenüber diversen Folterknechten in der Region zum Ausdruck.

Jörg Kastl, († Januar 2014) Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes und Mitbegründer der Berliner Bürgerstiftung, die es sich zur Aufgabe gemacht hat die Ausbeutung der Armen in Lateinamerika zu beenden, was natürlich wie Hohn anmutet gerade im Zusammenhang mit dem Mord an Frau Käsemann.
Ein paar Aussagen von Kastl:

Wir wussten von Anfang an, dass Leute grauenhaft gefoltert wurden und dann verschwanden. Ich hab vielen gesagt, haut ab! Die Militärs machen Tabula rasa.“

– Jörg Kastl

„Die Käsemann überquerte den Schießplatz und geriet in die Schusslinie, so einfach ist das.“

– Jörg Kastl

„Sie [Käsemann] war erschossen und verscharrt worden, und zwar nicht ganz so ohne Gründe. Weil sie, wie gesagt, mit recht explosiven Gedanken nach Argentinien gekommen war.“

– Jörg Kastl

http://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%B6rg_Kastl

Ein "vorbildlichen Bürgerstifter” dessen Zynismus in diesem Fall nicht mehr zu überbieten war, unglaublich, dass ein Land mit unseren Werten sich einen solchen Diplomaten geleistet hat.
Er, also Kastl, Klaus von Dohnanyi und Hildegard Hamm-Brücher muss man zumindest zu Gute halten, dass sie sich äussern und Dohnanyi und Hamm-Brücher zumindest teilweise reflektieren, wenn auch unter schadenfeinigen Gründen.
Hans Dietrich Genscher besitzt bis heute nicht den Schneid ein Interview zum Thema zu geben.

In ARD-Dokumentation "Das Mädchen“ äussern sich auch die ehemaligen Fußballspieler Paul Breitner, Karl-Heinz Rummenigge, Sepp Maier und Berti Vogts und man merkt ihnen eine aufrichtige Anteilnahme bis hin zur Wut an, von den damaligen Ereignissen nicht informiert worden zu sein.

Quellen:

http://www.tagblatt.de/Home/kino/filmre ... 60566.html
http://www.tagesspiegel.de/medien/der-p ... 92174.html
http://www.welt.de/regionales/hamburg/a ... nnahm.html

Wir sind hier zwar im Geschichstforum, aber trotzdem stellt sich die Frage, ob so etwas heute noch möglich wäre?
Man kann das vielleicht für sich beantworten, wenn man sich folgende Fragen stellt.

1. Gibt es heute noch Waffenlieferungen Deutschlands an Regime, bei denen Terror, Menschenrechtsverletzungen und Unterdrückung an der Tagesordnung sind ?
2. Gibt es zu diesen Staaten auch wirtschaftliche Beziehungen und profunde Gründe so etwas unter den Teppich zu kehren.
3. Gibt es "Rattenfänger" die unter dem Deckmantel der inneren Sicherheit immer wieder vor einer angeblichen Terrorgefahr warnen und Notstandsgesetze,Abhöraktionen und das Beschneiden von Bürgerrechten als Zweck und Mittel sehen, Angst in der Bevölkerung zu schüren um so ihre kruden politischen Ansichten durchzusetzen ?
Eins dürfte für den Fall Käsemann damals ausschlaggebend gewesen sein, es war das Scheitern mit einer terroristischen Bedrohung in diesem Land vernünftig umzugehen und stattdessen ist dieser Staat damals bis auf wenige Journalisten und Politiker in eine unglaublich Hysterie verfallen, die so ein menschliches und vermeidbares Leid hervorgebracht hat, oder liege ich damit falsch ?

Anmerkung:
Die Doku " Das Mädchen" macht betroffen und ist absolut sehenswert,leider finde ich auf Anhieb nichts in der Mediathek.
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Blasphemist
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Re: Der Mord an Elisabeth Käsemann

Beitrag von Blasphemist »

Es war halt Fußball WM, erbärmlich aber wahr.
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yogi61
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Re: Der Mord an Elisabeth Käsemann

Beitrag von yogi61 »

Blasphemist » Sa 11. Okt 2014, 11:15 hat geschrieben:Es war halt Fußball WM, erbärmlich aber wahr.
Die war ein Jahr später. Klare Mitschuld des DFB, ja, aber die Politik hat nicht reagiert und das war einer der Gründe warum sich der Sport rausreden konnte.
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Re: Der Mord an Elisabeth Käsemann

Beitrag von yogi61 »

Hat hier kein Mensch eine Meinung zur Rolle Genschers ?
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Diskursant

Re: Der Mord an Elisabeth Käsemann

Beitrag von Diskursant »

`#´

zum Gruße
hier gehz nicht um Gerechtigkeit
sondern um nationale Interessen.,.

D
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Re: Der Mord an Elisabeth Käsemann

Beitrag von Marsu »

Herr Genscher ist halt einer der Technokraten, die die Staatsräson über das menschliche Schicksal stellen. Diese Leute sind in der deutschen Administration ziemlich zahlreich vorhanden. Man denke an die Verfassungsschützer im NSU- Fall, oder an Frank Walter Steinmeier. Genscher spielt also eine unrühmliche aber keine aussergewöhnliche Rolle.
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yogi61
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Re: Der Mord an Elisabeth Käsemann

Beitrag von yogi61 »

Marsu » Sa 11. Okt 2014, 23:07 hat geschrieben:Herr Genscher ist halt einer der Technokraten, die die Staatsräson über das menschliche Schicksal stellen. Diese Leute sind in der deutschen Administration ziemlich zahlreich vorhanden. Man denke an die Verfassungsschützer im NSU- Fall, oder an Frank Walter Steinmeier. Genscher spielt also eine unrühmliche aber keine aussergewöhnliche Rolle.
Sie denken an den Fall Kurnaz?
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Re: Der Mord an Elisabeth Käsemann

Beitrag von Marsu »

yogi61 » Sa 11. Okt 2014, 22:19 hat geschrieben:
Sie denken an den Fall Kurnaz?
Ja
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Re: Der Mord an Elisabeth Käsemann

Beitrag von Ralf S »

John Galt hat geschrieben:Warum man unbedingt Genscher so ans Bein pisst, ist auch etwas übertrieben. Genossowitsch Helmut Schmidt hat den Ton angegeben.
Aber warum schweigt Genscher dann dazu? Er bekam kürzlich den Mendelssohn-Bartholdy-Preis in Leipzig. Er war bei den 25.-Jahrestag-Feiern am 9. Oktober in Leipzig dabei. Er hat Joachim Gauck's Rede bzgl. Bewahrung der Demokratie gehört. Da sollte er sich der Brisanz des Falles Käsemann bewusst sein und wenn es ihm mit Demokratie und Menschenrechten wirklich ernst ist, endlich öffentlich dazu Stellung nehmen. Allerdings muss man da seine Zweifel haben, denn Henry Kissinger war gemeinsam mit Genscher dabei. Am 9. Oktober 1989 wurde in Leipzig u.a. für Meinungs- und Pressefreiheit demonstriert. Ob Kissinger mit seiner Rolle beim Pinochet-Putsch in Chile 1973, beim indonesichen Einmarsch in Ost-Timor 1975 oder mit seiner Unterstützung der argentinischen Junta 1976 (Quasi-Zustimmung zum "Verschwindenlassen" von Regime-Gegnern) derartige Freiheiten unterstützt hatte, ist fraglich. Und so sollte man sich fragen, wie ernst es Genscher wirklich mit diesen Freiheiten (nicht nur in Deutschland bzw. in Europa) ist.
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Re: Der Mord an Elisabeth Käsemann

Beitrag von bakunicus »

schöner faden yogi ...
nur leider interessiert das offensichtlich kaum jemanden.

diese dreckige wäsche will keiner waschen.
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John Galt
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Re: Der Mord an Elisabeth Käsemann

Beitrag von John Galt »

Ralf S » Do 23. Okt 2014, 23:40 hat geschrieben:
Aber warum schweigt Genscher dann dazu? Er bekam kürzlich den Mendelssohn-Bartholdy-Preis in Leipzig. Er war bei den 25.-Jahrestag-Feiern am 9. Oktober in Leipzig dabei. Er hat Joachim Gauck's Rede bzgl. Bewahrung der Demokratie gehört. Da sollte er sich der Brisanz des Falles Käsemann bewusst sein und wenn es ihm mit Demokratie und Menschenrechten wirklich ernst ist, endlich öffentlich dazu Stellung nehmen. Allerdings muss man da seine Zweifel haben, denn Henry Kissinger war gemeinsam mit Genscher dabei. Am 9. Oktober 1989 wurde in Leipzig u.a. für Meinungs- und Pressefreiheit demonstriert. Ob Kissinger mit seiner Rolle beim Pinochet-Putsch in Chile 1973, beim indonesichen Einmarsch in Ost-Timor 1975 oder mit seiner Unterstützung der argentinischen Junta 1976 (Quasi-Zustimmung zum "Verschwindenlassen" von Regime-Gegnern) derartige Freiheiten unterstützt hatte, ist fraglich. Und so sollte man sich fragen, wie ernst es Genscher wirklich mit diesen Freiheiten (nicht nur in Deutschland bzw. in Europa) ist.
Beides alte Männer, die sich nur noch in der Sonne sehen wollen und nicht im Schatten. Schmidt gibt ja auch gerne seine kruden Thesen zu China bekannt. Seine Nichteinmischung in der Außenpolitik ist ja auch nicht unbekannt. Als Kanzler hat er die Richtlinien rausgehauen.


Über ausländische Staaten kann ein Außenminister nun mal nicht regieren, so viel steht auch fest. Die Nordkoreaner beschweren sich auch dramatisch über ihr Scheißland und fast niemanden interessiert es in der Bundesregierung.
http://www.breitbart.com/Big-Peace/2014 ... gnoring-It
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Re: Der Mord an Elisabeth Käsemann

Beitrag von yogi61 »

John Galt » Fr 24. Okt 2014, 04:43 hat geschrieben:
Beides alte Männer, die sich nur noch in der Sonne sehen wollen und nicht im Schatten. Schmidt gibt ja auch gerne seine kruden Thesen zu China bekannt. Seine Nichteinmischung in der Außenpolitik ist ja auch nicht unbekannt. Als Kanzler hat er die Richtlinien rausgehauen.


Über ausländische Staaten kann ein Außenminister nun mal nicht regieren, so viel steht auch fest. Die Nordkoreaner beschweren sich auch dramatisch über ihr Scheißland und fast niemanden interessiert es in der Bundesregierung.
http://www.breitbart.com/Big-Peace/2014 ... gnoring-It

Es ging ja nicht um regieren, sondern darum das Leben der von Elisabeth Käsemann zu retten und das war offensichtlich möglich. Die Staaten Frankreich und England haben nicht einfach zugesehen wie ihre Staatsangehörigen umgebracht werden.
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Re: Der Mord an Elisabeth Käsemann

Beitrag von Adam Smith »

yogi61 » Fr 24. Okt 2014, 17:28 hat geschrieben:

Es ging ja nicht um regieren, sondern darum das Leben der von Elisabeth Käsemann zu retten und das war offensichtlich möglich. Die Staaten Frankreich und England haben nicht einfach zugesehen wie ihre Staatsangehörigen umgebracht werden.
Das lag m.E. an Helmut Schmidt.
Zudem betont Schmidt, dass Menschenrechtsverletzungen kein Grund seien, gegen die verantwortlichen Regierungen vorzugehen: "Ich bleibe ein Anhänger der Nichteinmischung in die Angelegenheiten eines anderen Staates."


http://www.merkur-online.de/aktuelles/p ... 01586.html
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Re: Der Mord an Elisabeth Käsemann

Beitrag von yogi61 »

Die Sache mit China ist damit sicherlich nicht zu vergleichen. Es ging um eine Staatsanghörige Deutsche, die man mit der simplen Absage eines Fußballspiels hätte aus ihrem Elend befreien können und nicht um eine diplomatische Harakiri Aktion gegen ein ständiges Mitglied im Weltsicherheitsrat. China ist eine Nummer zu gross und war es auch damals schon.
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Re: Der Mord an Elisabeth Käsemann

Beitrag von Adam Smith »

yogi61 » Fr 24. Okt 2014, 17:57 hat geschrieben:
Die Sache mit China ist damit sicherlich nicht zu vergleichen. Es ging um eine Staatsanghörige Deutsche, die man mit der simplen Absage eines Fußballspiels hätte aus ihrem Elend befreien können und nicht um eine diplomatische Harakiri Aktion gegen ein ständiges Mitglied im Weltsicherheitsrat. China ist eine Nummer zu gross und war es auch damals schon.
Aber das war und ist nun mal die Einstellung von Helmut Schmidt. Auch in Bezug auf Argentinien war dem höchstwahrscheinlich so.
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Re: Der Mord an Elisabeth Käsemann

Beitrag von Marie-Luise »

Hat Käsmann sich nicht absichtlich in Gefahr begeben und Dokumente gefälscht?
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Re: Der Mord an Elisabeth Käsemann

Beitrag von Adam Smith »

Marie-Luise » Fr 24. Okt 2014, 18:03 hat geschrieben:Hat Käsmann sich nicht absichtlich in Gefahr begeben und Dokumente gefälscht?
Die hat sich in Argentinien für den Kommunismus eingesetzt. Das war schon in der BRD gefährlich. In Argentinien stand darauf Folter und Tod.
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Re: Der Mord an Elisabeth Käsemann

Beitrag von Marie-Luise »

Adam Smith » Fr 24. Okt 2014, 18:05

Die hat sich in Argentinien für den Kommunismus eingesetzt. Das war schon in der BRD gefährlich. In Argentinien stand darauf Folter und Tod.
Mein Mitgefühl hat sie nicht.

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Re: Der Mord an Elisabeth Käsemann

Beitrag von Adam Smith »

Marie-Luise » Fr 24. Okt 2014, 18:08 hat geschrieben:
Mein Mitgefühl hat sie nicht.

"Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um."
Sie hat sich jetzt aber für eine bessere Gesellschaft eingesetzt, obwohl der Kommunismus nur dafür gesorgt hätte, das es einen großen Führer gegeben hätte. Sie war eine Idealisten.
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Re: Der Mord an Elisabeth Käsemann

Beitrag von yogi61 »

Adam Smith » Fr 24. Okt 2014, 17:59 hat geschrieben:
Aber das war und ist nun mal die Einstellung von Helmut Schmidt. Auch in Bezug auf Argentinien war dem höchstwahrscheinlich so.
Helmut Schmidt war in diesem Fall gar nicht gefragt, das konnte auf einer viel kleineren Ebene entschieden werden.
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Re: Der Mord an Elisabeth Käsemann

Beitrag von Adam Smith »

yogi61 » Fr 24. Okt 2014, 18:12 hat geschrieben:
Helmut Schmidt war in diesem Fall gar nicht gefragt, das konnte auf einer viel kleineren Ebene entschieden werden.
Helmut Schmidt hat aber die Richtung vorgegeben.
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Re: Der Mord an Elisabeth Käsemann

Beitrag von yogi61 »

Adam Smith » Fr 24. Okt 2014, 18:13 hat geschrieben:
Helmut Schmidt hat aber die Richtung vorgegeben.
In diesem Fall war es aber eine Sache des Auswärtigen Amtes und des Botschafters und wahrscheinlich hätte schon ein Wort des DFB Präsidenten genügt.
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Re: Der Mord an Elisabeth Käsemann

Beitrag von yogi61 »

Marie-Luise » Fr 24. Okt 2014, 18:08 hat geschrieben:
Mein Mitgefühl hat sie nicht.

"Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um."
Todesstrafe weil sie links war, oder wie?
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Re: Der Mord an Elisabeth Käsemann

Beitrag von Adam Smith »

yogi61 » Fr 24. Okt 2014, 18:17 hat geschrieben:
In diesem Fall war es aber eine Sache des Auswärtigen Amtes und des Botschafters und wahrscheinlich hätte schon ein Wort des DFB Präsidenten genügt.
Schon. Die Haltung des Staates war aber damals so. Auch gegenüber der RAF.
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Re: Der Mord an Elisabeth Käsemann

Beitrag von yogi61 »

Adam Smith » Fr 24. Okt 2014, 18:19 hat geschrieben:
Schon. Die Haltung des Staates war aber damals so. Auch gegenüber der RAF.
Frau Käsemann war nicht in der RAF-
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Re: Der Mord an Elisabeth Käsemann

Beitrag von Adam Smith »

yogi61 » Fr 24. Okt 2014, 18:19 hat geschrieben:
Frau Käsemann war nicht in der RAF-
Sie hat sich aber für den Kommunismus eingesetzt.
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Re: Der Mord an Elisabeth Käsemann

Beitrag von Marie-Luise »

yogi61 » Fr 24. Okt 2014, 18:18

Todesstrafe weil sie links war, oder wie?
Nicht Todesstrafe. Sie hätte auch nach Deutschland zurückkehren können, wenn es so gefährlich war. Daher mein Motto

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Re: Der Mord an Elisabeth Käsemann

Beitrag von yogi61 »

Adam Smith » Fr 24. Okt 2014, 18:21 hat geschrieben:
Sie hat sich aber für den Kommunismus eingesetzt.
Das hat dieses Land aber nicht entbunden ihr in Gefahr beizustehen.
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Re: Der Mord an Elisabeth Käsemann

Beitrag von yogi61 »

Marie-Luise » Fr 24. Okt 2014, 18:22 hat geschrieben:
Nicht Todesstrafe. Sie hätte auch nach Deutschland zurückkehren können, wenn es so gefährlich war. Daher mein Motto

"Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um."
Völlig irrelevant wenn es um ein Menschenleben geht.
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Re: Der Mord an Elisabeth Käsemann

Beitrag von Adam Smith »

yogi61 » Fr 24. Okt 2014, 18:23 hat geschrieben:
Das hat dieses Land aber nicht entbunden ihr in Gefahr beizustehen.
Helmut Schmidt hat dieses anders gesehen.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Der Mord an Elisabeth Käsemann

Beitrag von yogi61 »

Adam Smith » Fr 24. Okt 2014, 18:25 hat geschrieben:
Helmut Schmidt hat dieses anders gesehen.
Was hast Du denn immer mit Schmidt? Den benötigte man für diesen humanitären Akt überhaupt nicht.
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Re: Der Mord an Elisabeth Käsemann

Beitrag von Adam Smith »

yogi61 » Sa 11. Okt 2014, 22:31 hat geschrieben:Hat hier kein Mensch eine Meinung zur Rolle Genschers ?
Er war ein Minister unter Helmut Schmidt.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Der Mord an Elisabeth Käsemann

Beitrag von yogi61 »

Adam Smith » Fr 24. Okt 2014, 18:31 hat geschrieben:
Er war ein Minister unter Helmut Schmidt.
Ja, aber nicht irgendein Minister sondern Koalitionspartner und Entscheider wer Kanzler war.
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Re: Der Mord an Elisabeth Käsemann

Beitrag von El Gitarro »

Adam Smith » Fr 24. Okt 2014, 18:13 hat geschrieben:
Helmut Schmidt hat aber die Richtung vorgegeben.
Schmidt waren die Geiseln im deutschen Herbst ja auch weniger wert, als sein Staat. Warum hätte ihn irgendeine Ausgewanderte in Südamerika interessieren sollen?
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Re: Der Mord an Elisabeth Käsemann

Beitrag von Alexyessin »

El Gitarro » Fr 24. Okt 2014, 19:19 hat geschrieben:
Schmidt waren die Geiseln im deutschen Herbst ja auch weniger wert, als sein Staat.
Mogadishu ?
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Der Mord an Elisabeth Käsemann

Beitrag von El Gitarro »

Alexyessin » Sa 25. Okt 2014, 16:22 hat geschrieben:
Mogadishu ?
Zum Beispiel...

Schmidt hat auch in diesem Fall den Staat über das Leben seiner Bürger gestellt. Warum hätte er sich also um das Leben von Käsemann scheren sollen?
Zuletzt geändert von El Gitarro am Sa 25. Okt 2014, 17:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der Mord an Elisabeth Käsemann

Beitrag von Alexyessin »

El Gitarro » Sa 25. Okt 2014, 17:01 hat geschrieben:
Zum Beispiel...

Schmidt hat auch in diesem Fall den Staat über das Leben seiner Bürger gestellt. Warum hätte er sich also um das Leben von Käsemann scheren sollen?
Den Staat oder das jeweilige Verständniss hervorzuheben war eine große Entscheidung von Schmidt, nachgeben gegen Terroristen ist ein Fehler.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Der Mord an Elisabeth Käsemann

Beitrag von Ralf S »

Alexyessin » Sa 25. Okt 2014, 16:17 hat geschrieben: nachgeben gegen Terroristen ist ein Fehler.
Genau diesen Fehler haben Schmidt und Genscher im Fall Käsemann, wie auch im Fall Zieschank sowie aller weiteren Deutschen/Deutschstämmigen, die in die Fänge der argentinischen Terroristen (in dem Fall die Junta) geraten waren, begangen.
Marie-Luise » Fr 24. Okt 2014, 17:08 hat geschrieben: Mein Mitgefühl hat sie nicht.

"Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um."
Das Argument würde dann aber z.B. auch für jeden NS-Widerstandskämpfer, Kämpfer gegen den Stalinismus oder auch für die Mauertoten gelten.
Andrea-Perula

Re: Der Mord an Elisabeth Käsemann

Beitrag von Andrea-Perula »

yogi61 » Fr 24. Okt 2014, 17:18 hat geschrieben:
Todesstrafe weil sie links war, oder wie?

Die Verbrechen der Juntas in Argentinien und Chile warten leder immer noch auf eine Aufarbeitung.
HugoBettauer

Re: Der Mord an Elisabeth Käsemann

Beitrag von HugoBettauer »

El Gitarro » Fr 24. Okt 2014, 18:19 hat geschrieben:
Schmidt waren die Geiseln im deutschen Herbst ja auch weniger wert, als sein Staat. Warum hätte ihn irgendeine Ausgewanderte in Südamerika interessieren sollen?
Schmidt war in seinem früheren Berufsleben teilweise in Branchen tätig, die das Menschenleben relativ niedrig schätzen.
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