Der gewöhnliche Antisemitismus

Moderator: Moderatoren Forum 8

Benutzeravatar
relativ
Beiträge: 41636
Registriert: Dienstag 17. Juli 2012, 10:49
user title: Relativitätsversteher
Wohnort: Pott

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von relativ »

Gutmensch » Mi 10. Sep 2014, 14:57 hat geschrieben:
Du als Antisemitismusexperte hast meine Frage nicht beantwortet. Hältst du Adolf Hitler für einen Antisemiten und wenn ja, warum?
Ich frag mich schon die ganze Zeit für was du eigentlich Experte bist?
Wenn ich mir die meisten deiner post zu diesen Thema anschaue und sie mit den hiesigen Scheißhausparolen vergleiche, dann ergeben die manchmal wenigstens noch etwas Sinn, oder sind wenigsten lustig.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Benutzeravatar
Gutmensch
Beiträge: 6349
Registriert: Mittwoch 28. Juli 2010, 14:26
user title: Wahrheitsuchend
Wohnort: Lichtenberg

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Gutmensch »

relativ » Mi 10. Sep 2014, 16:09 hat geschrieben: Ich frag mich schon die ganze Zeit für was du eigentlich Experte bist?
Wenn ich mir die meisten deiner post zu diesen Thema anschaue und sie mit den hiesigen Scheißhausparolen vergleiche, dann ergeben die manchmal wenigstens noch etwas Sinn, oder sind wenigsten lustig.

Vielen Dank für das Statement. Mehr erwarte ich von Deinesgleichen nicht. Regel 72... Kennst du sie noch? ;)

Regel 72:
Wenn dir nichts einfällt und du auch nicht argumentieren kannst, dann beleidige die anderen und unterstelle ihnen üble Nachrede und Verleumdung
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 9#p2707069
Zuletzt geändert von Gutmensch am Mittwoch 10. September 2014, 16:15, insgesamt 1-mal geändert.
the NSA is watching you! :D
pikant
Beiträge: 54531
Registriert: Mittwoch 10. Februar 2010, 13:07

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von pikant »

Gutmensch » Mi 10. Sep 2014, 15:08 hat geschrieben:
Es schleicht sich leider eine Akzeptanz antisemitischer Auswüchse ein, die es erfordert ein Zeichen zu setzen und dagegen aufzustehen. Von Jürgen Möllemann, Martin Hohmann, Günther Grass über Jakob Augstein u.a. zieht sich ein langer Faden, der immer weitere prominente Vertreter findet, die dem Antisemitismus in der Mitte der Gesellschaft Vorschub leisten.
das ist leider wahr und das Problem mit antisemitschen Auesserungen ist von links bis rechts aussen vorhanden und leider auch in der Mitte unserer Gesellschaft und auch am Stammtisch macht dieses Problem nicht halt.

und ja auch Deutsche ohne Akzent sind davon betroffen.
pikant
Beiträge: 54531
Registriert: Mittwoch 10. Februar 2010, 13:07

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von pikant »

Cat with a whip » Di 9. Sep 2014, 20:13 hat geschrieben: Sind jetzt "arabische Nationalisten" die antisemitische Parolen rufen keine Rechten?
es gibt rechte Araber, die antisemitische Parolen groelen, aber auch leider viele linke Araber mit Hass auf Juden.
da vermischt sich sehr schnell Hass auf Israel mit generellem Hass auf Juden
das ist eine Erfahrung, die ich auch persoenlich in den letzten Wochen erlebt habe.
pikant
Beiträge: 54531
Registriert: Mittwoch 10. Februar 2010, 13:07

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von pikant »

Cat with a whip » Di 9. Sep 2014, 21:02 hat geschrieben:
Aber Hauptsache Sie wissen ganz entschieden dass kaum Rechte aber viele "Linke" und "Araber" dort auf diesen Demos waren und gemeinsam antisemitische Hetzparolen gegröhlt haben. Danke, genügt.
ich habe in den letzten Wochen einige Demos erlebt, wo Palaestinenser mit ihren Fahnen offen judenfeindliche Sprueche auf den Demos geschrien haben, die dann leider auch in Gewalt geendet haben - weniger habe ich Rechte auf diesen Pro-Palaestina Demos gesehen.

aber es gibt auch in der extrem rechten Szene eine latenten Antisemitismus und wer NPD waehlt ist beim Rassismus und Antisemitismus meist nicht weit davon entfernt und 5% bei der letzten Landtagswahl war schon erschreckend und wenn man da noch die knapp 10% AfD hinzuzaehlt mit Rechtspopolismus, da ist die rechte Szene schwer im kommen.
Peter Fuchs
Beiträge: 535
Registriert: Dienstag 9. September 2014, 09:14

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Peter Fuchs »

pikant » Mi 10. Sep 2014, 15:19 hat geschrieben:
es gibt rechte Araber, die antisemitische Parolen groelen, aber auch leider viele linke Araber mit Hass auf Juden.
da vermischt sich sehr schnell Hass auf Israel mit generellem Hass auf Juden
das ist eine Erfahrung, die ich auch persoenlich in den letzten Wochen erlebt habe.
Das kann ich mir vorstellen. Viele Araber sind unabhängig von ihren sonstigen politischen Ansichten auf Juden und auf Israel nicht gut zu sprechen. Das hängt mit dem Siedlungsbau zusammen und mit den Geschehnissen seit einigen Monaten. Es gab da auch viele Demos, die sich nicht entlang der in Deutschland üblichen Trennlinien begreifen ließen.

Teilweise wurden sehr ungehörige Parolen und Bilder verwendet.
Benutzeravatar
freigeist
Beiträge: 6792
Registriert: Donnerstag 29. November 2012, 22:48
user title: Bleibtreu//Neocon

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von freigeist »

Gutmensch » Mi 10. Sep 2014, 14:56 hat geschrieben:
Man sollte ein großes Mahnmal für den unbekannten und unverstandenen Antisemiten in Berlin errichten, so langsam werde ich den Eindruck nicht los, dass sie "die wahren" Opfer der Juden sind. :D
In Berlin beginnt das Holocaust-Denkmal, zu bröcklen, da es Probleme mit den Witterungen hat. Einige Stehlen mussten mit Halterungen versehen werden. Eine gewisse Ironie hat das ganze schon...
'Diplomatie ist die Kunst, seinem verhassten Nachbarn die Kehle durchzuschneiden, ohne ein Messer zu benutzen.'
Benutzeravatar
Olifant
Beiträge: 8542
Registriert: Mittwoch 18. Juni 2008, 16:21
user title: Demokratischer Kultist

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Olifant »

freigeist » Mi 10. Sep 2014, 20:01 hat geschrieben:
Eine gewisse Ironie hat das ganze schon...
Welche sollte das sein?
Marie-Luise

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Marie-Luise »

freigeist » Mi 10. Sep 2014, 20:01

In Berlin beginnt das Holocaust-Denkmal, zu bröcklen, da es Probleme mit den Witterungen hat. Einige Stehlen mussten mit Halterungen versehen werden. Eine gewisse Ironie hat das ganze schon...
Lea Rosh sollte zur Kasse gebeten werden. Ich lese eben den Eintrag über sie bei Wikipedia und dass auch der NDR nach ihrem Arbeitsantritt dort starke "Einbrüche" (Zuschauerzahlen) zu verzeichnen hatte.

Code: Alles auswählen

Nach eineinhalb Jahren Amtszeit beschreibt der Journalist Heinrich Thies die Kontroverse beim NDR nach Rosh’ Amtsantritt. Ihre Gegner machten Rosh für erhebliche Einbrüche bei Hörer- und Zuschauerzahlen verantwortlich. „NDR-Radio Niedersachsen“ habe verschiedenen Studien zufolge seit ihrem Amtsantritt Hunderttausende von Hörern verloren, ähnlich sei die Einschaltquote der täglichen Regionalsendung „Hallo Niedersachsen“ von zwölf auf acht Prozent gesunken.[4] „Die nach Parteienproporz sorgsam geformte Führungsspitze [color=#FF0000]zerbröselt[/color]“.

http://de.wikipedia.org/wiki/Lea_Rosh 
Zuletzt geändert von Marie-Luise am Mittwoch 10. September 2014, 20:13, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
freigeist
Beiträge: 6792
Registriert: Donnerstag 29. November 2012, 22:48
user title: Bleibtreu//Neocon

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von freigeist »

Olifant » Mi 10. Sep 2014, 19:11 hat geschrieben:
Welche sollte das sein?
Dass die Stehlen, die die Erinnerung symbolisieren, bröseln, während der Holocaust Jahr für Jahr weiter zurückliegt und der Antisemitismus hartnäckig in der Gesellschaft hält.
'Diplomatie ist die Kunst, seinem verhassten Nachbarn die Kehle durchzuschneiden, ohne ein Messer zu benutzen.'
Benutzeravatar
Olifant
Beiträge: 8542
Registriert: Mittwoch 18. Juni 2008, 16:21
user title: Demokratischer Kultist

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Olifant »

freigeist » Mi 10. Sep 2014, 20:15 hat geschrieben:
Dass die Stehlen, die die Erinnerung symbolisieren, bröseln, während der Holocaust Jahr für Jahr weiter zurückliegt und der Antisemitismus hartnäckig in der Gesellschaft hält.
Und wo ist da die Ironie?
Benutzeravatar
freigeist
Beiträge: 6792
Registriert: Donnerstag 29. November 2012, 22:48
user title: Bleibtreu//Neocon

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von freigeist »

Olifant » Mi 10. Sep 2014, 19:19 hat geschrieben: Und wo ist da die Ironie?
Erkennst du die Ironie nicht, wenn sie dir ins Gesicht springt?
Das Denkmal, das die Erinnerung erhalten soll und der Antisemitismus in diesem Lande, der seinen Höhepunkt dieses Jahr hatte.
Benutze deinen Kopf, dann verstehst du das auch. ;)
'Diplomatie ist die Kunst, seinem verhassten Nachbarn die Kehle durchzuschneiden, ohne ein Messer zu benutzen.'
Benutzeravatar
Olifant
Beiträge: 8542
Registriert: Mittwoch 18. Juni 2008, 16:21
user title: Demokratischer Kultist

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Olifant »

freigeist » Mi 10. Sep 2014, 20:24 hat geschrieben:
Erkennst du die Ironie nicht, wenn sie dir ins Gesicht springt?
Das Denkmal, das die Erinnerung erhalten soll und der Antisemitismus in diesem Lande, der seinen Höhepunkt dieses Jahr hatte.
Benutze deinen Kopf, dann verstehst du das auch. ;)
Ich vermute eher, Deine Definition von Ironie ist ziemlich krude.
Benutzeravatar
freigeist
Beiträge: 6792
Registriert: Donnerstag 29. November 2012, 22:48
user title: Bleibtreu//Neocon

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von freigeist »

Olifant » Mi 10. Sep 2014, 19:27 hat geschrieben: Ich vermute eher, Deine Definition von Ironie ist ziemlich krude.
Ich habe eine ganz andere Vermutung, warum du das nicht verstehst, aber das werde ich jetzt nicht äußern.
'Diplomatie ist die Kunst, seinem verhassten Nachbarn die Kehle durchzuschneiden, ohne ein Messer zu benutzen.'
Benutzeravatar
Olifant
Beiträge: 8542
Registriert: Mittwoch 18. Juni 2008, 16:21
user title: Demokratischer Kultist

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Olifant »

freigeist » Mi 10. Sep 2014, 20:29 hat geschrieben:
Ich habe eine ganz andere Vermutung, warum du das nicht verstehst, aber das werde ich jetzt nicht äußern.
Da fragt man sich dann, welchen Sinn Dein Beitrag wohl haben könnte.
Benutzeravatar
freigeist
Beiträge: 6792
Registriert: Donnerstag 29. November 2012, 22:48
user title: Bleibtreu//Neocon

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von freigeist »

Olifant » Mi 10. Sep 2014, 19:31 hat geschrieben: Da fragt man sich dann, welchen Sinn Dein Beitrag wohl haben könnte.
Hör mal Kleiner, ich lege keinen Wert auf eine Diskussion mit deiner Wenigkeit. Verstehst du wenigstens diesen simplen Satz?
'Diplomatie ist die Kunst, seinem verhassten Nachbarn die Kehle durchzuschneiden, ohne ein Messer zu benutzen.'
Benutzeravatar
Olifant
Beiträge: 8542
Registriert: Mittwoch 18. Juni 2008, 16:21
user title: Demokratischer Kultist

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Olifant »

freigeist » Mi 10. Sep 2014, 20:39 hat geschrieben:
Hör mal Kleiner, ich lege keinen Wert auf eine Diskussion mit deiner Wenigkeit. Verstehst du wenigstens diesen simplen Satz?
Welchen der beiden meinst Du denn?
Benutzeravatar
ThorsHamar
Beiträge: 25671
Registriert: Dienstag 19. Mai 2009, 22:53
user title: Jury Jury
Wohnort: Berlin

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von ThorsHamar »

Gutmensch » Mi 10. Sep 2014, 15:57 hat geschrieben:
Du als Antisemitismusexperte hast meine Frage nicht beantwortet. Hältst du Adolf Hitler für einen Antisemiten und wenn ja, warum?
Du hattest mir eine diesbezügliche Frage gestellt? Habe ich übersehen ....

Hitler war der Prototyp des Antisemiten, der sich sein antisemitisches, rassistisches Weltbild aus allen möglichen Cliches zusammengeklaubt hat.
Nicht nur sein pathologischer Judenhass, sondern auch der ebenso pathologische Missbrauch dessen, was er für "nordische" Kultur hielt, waren Ausdruck seiner geistigen Verfassung.
Hitler hasste alles Jüdische nur deshalb, weil es jüdisch war. Das ist die Definition für einen Antisemiten.
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
Eric Arthur Blair
Benutzeravatar
Gutmensch
Beiträge: 6349
Registriert: Mittwoch 28. Juli 2010, 14:26
user title: Wahrheitsuchend
Wohnort: Lichtenberg

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Gutmensch »

ThorsHamar » Do 11. Sep 2014, 10:39 hat geschrieben:
Du hattest mir eine diesbezügliche Frage gestellt? Habe ich übersehen ....

Hitler war der Prototyp des Antisemiten, der sich sein antisemitisches, rassistisches Weltbild aus allen möglichen Cliches zusammengeklaubt hat.
Nicht nur sein pathologischer Judenhass, sondern auch der ebenso pathologische Missbrauch dessen, was er für "nordische" Kultur hielt, waren Ausdruck seiner geistigen Verfassung.
Hitler hasste alles Jüdische nur deshalb, weil es jüdisch war. Das ist die Definition für einen Antisemiten.
So verrückt und menschenfeindlich er auch war, er war fest der Meinung "Begründungen" für seinen Hass auf Juden zu haben. So verhielt es sich mit allen anderen Antisemiten damals und so verhält es sich mit ihnen heute auch. Die Klischees sind austauschbar, sie wandeln sich mit der Zeit aber bleiben im Kern gleich, sie sind menschenfeindlich und suchen sich aktuelle Bezüge um eine Gruppe Menschen, eine "Rasse", eine Religion oder was auch immer als Objekt des Hasses fest zu legen.
Zu glauben Juden beherrschen die Welt, sie seien Strippenzieher der Weltmächte, sie seien reich, mächtig, sie beuteten die Völker aus, sie führten dem Volk einen Dolchstoß zu und wären die Verursacher für die Niederlage Deutschlands im 1. Weltkrieg usw.
All dieses gilt für uns heute als verrückt aber seltsamerweise bleiben diese nebulösen Ängste und sie adaptieren sich heutigen Geschehen. So wird behauptet, der 11.09 wäre von Juden durchgeführt worden und daher seien keine Juden im WTC gewesen als die Flugzeuge einstürzten, es wird behauptet der Zionismus, die jüdische Nationalbewegung, sei darauf ausgerichtet einen rassistischen, jüdischen Bollwerk gegen die asiatische Barbarei zu bilden, es wird behauptet die Juden seien nationalsozialistisch und fühlten sich als Herrenrasse gegenüber den Arabern auf, es wird behauptet, die USA und die EU seien Marionetten der jüdischen Lobby, es wird behauptet, der Staat der Juden sei die größte Bedrohung für den Weltfrieden, Frau Merkel sei Handlangerin des ZdJ usw.
Ist der Etikettenschwindel nicht allzu offensichtlich, frage ich mich? Wohl nicht, wenn doch so viele darauf hereinfallen und einen Antisemiten erst dann vielleicht erkennen, wenn er gerade dabei ist die Gaskammern einzuschalten, in denen jüdische Frauen und Kinder unter dem Vorwand des Duschens eingesperrt wurden. Wer das Feindbild Jude verbreiten will, sucht andere Wege, als sich als Anhänger Adolf Hitlers oder als sonstiger Nazi zu outen, denn das ist heute nicht mehr "in". Die taktische Selbstbezeichnung als Antizionisten oder Israelkritiker täuscht nicht über das Spielen mit den oben genannten Klischees zur Hetze gegen Juden hinweg. Wer meint die Juden wären rassistisch und würden deswegen einen rassistischen Staat Israel unterhalten, der betreibt antisemitische Hetze, denn Israel ist nie rassistisch gewesen und ist es auch heute nicht, insbesondere sind aber "die" Juden oder "die" Zionisten auch nicht rassistisch bzw. rassistischer als andere Völker oder andere politische Bewegungen, die sich zur Nationengründung bildeten.
the NSA is watching you! :D
Benutzeravatar
Chajm
Beiträge: 2687
Registriert: Mittwoch 4. Juni 2008, 13:27
Wohnort: Tel Aviv

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Chajm »

Gutmensch » Do 11. Sep 2014, 10:26 hat geschrieben:
So verrückt und menschenfeindlich er auch war, er war fest der Meinung "Begründungen" für seinen Hass auf Juden zu haben. So verhielt es sich mit allen anderen Antisemiten damals und so verhält es sich mit ihnen heute auch. Die Klischees sind austauschbar, sie wandeln sich mit der Zeit aber bleiben im Kern gleich, sie sind menschenfeindlich und suchen sich aktuelle Bezüge um eine Gruppe Menschen, eine "Rasse", eine Religion oder was auch immer als Objekt des Hasses fest zu legen.
Zu glauben Juden beherrschen die Welt, sie seien Strippenzieher der Weltmächte, sie seien reich, mächtig, sie beuteten die Völker aus, sie führten dem Volk einen Dolchstoß zu und wären die Verursacher für die Niederlage Deutschlands im 1. Weltkrieg usw.
All dieses gilt für uns heute als verrückt aber seltsamerweise bleiben diese nebulösen Ängste und sie adaptieren sich heutigen Geschehen. So wird behauptet, der 11.09 wäre von Juden durchgeführt worden und daher seien keine Juden im WTC gewesen als die Flugzeuge einstürzten, es wird behauptet der Zionismus, die jüdische Nationalbewegung, sei darauf ausgerichtet einen rassistischen, jüdischen Bollwerk gegen die asiatische Barbarei zu bilden, es wird behauptet die Juden seien nationalsozialistisch und fühlten sich als Herrenrasse gegenüber den Arabern auf, es wird behauptet, die USA und die EU seien Marionetten der jüdischen Lobby, es wird behauptet, der Staat der Juden sei die größte Bedrohung für den Weltfrieden, Frau Merkel sei Handlangerin des ZdJ usw.
Ist der Etikettenschwindel nicht allzu offensichtlich, frage ich mich? Wohl nicht, wenn doch so viele darauf hereinfallen und einen Antisemiten erst dann vielleicht erkennen, wenn er gerade dabei ist die Gaskammern einzuschalten, in denen jüdische Frauen und Kinder unter dem Vorwand des Duschens eingesperrt wurden. Wer das Feindbild Jude verbreiten will, sucht andere Wege, als sich als Anhänger Adolf Hitlers oder als sonstiger Nazi zu outen, denn das ist heute nicht mehr "in". Die taktische Selbstbezeichnung als Antizionisten oder Israelkritiker täuscht nicht über das Spielen mit den oben genannten Klischees zur Hetze gegen Juden hinweg. Wer meint die Juden wären rassistisch und würden deswegen einen rassistischen Staat Israel unterhalten, der betreibt antisemitische Hetze, denn Israel ist nie rassistisch gewesen und ist es auch heute nicht, insbesondere sind aber "die" Juden oder "die" Zionisten auch nicht rassistisch bzw. rassistischer als andere Völker oder andere politische Bewegungen, die sich zur Nationengründung bildeten.
Aber - und das macht den Unterschied, es sind eben JUDEN!
"Where no counsel is, the people fall, but in the multitude of counselors there is safety."
pikant
Beiträge: 54531
Registriert: Mittwoch 10. Februar 2010, 13:07

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von pikant »

Wer meint die Juden wären rassistisch und würden deswegen einen rassistischen Staat Israel unterhalten, der betreibt antisemitische Hetze, denn Israel ist nie rassistisch gewesen und ist es auch heute nichtquote]

so plump wird es meist nicht gemacht.
man geht da subtiler vor und sieht Israel als 'Kolonialmacht' mit 'rassistischen Zuegen' betont dann, dass in Israel die 'Zionisten' das Sagen haben und die alles tun, damit dies auch so bleibt und dann sieht man die Araber als 'Minderheit ohne Rechte' an.
dann geht noch ein Antisemit folgendermassen vor und bringt 'Stereotypen' ins Spiel - 'Scheiss Jude' oder 'der Jude hat die Weltmacht' wird dann damit begruendet, dass man ja auch 'Scheiss Ami' oder 'Scheiss Russe' sagt und man da nicht davon sprechen kann, dass da Antisemitismus vorliegt, wenn man Juden pauschal beleidigt und Stereotype bringt und schon gibt es keinen Antisemitismus mehr

das ist die perfide Vorgehensweise von den 'Schlips-und Schreibtischantisemiten'.
Marie-Luise

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Marie-Luise »

In Berlin wohnt ein ungarischer Jude. Er studiert, um Rabbi zu werden.

Anscheinend macht er sich gern wichtig. Einmal wandte er sich an die Presse, um zu behaupten, die Muslime wären die neuen Juden.

http://www.tagesspiegel.de/politik/rass ... 69820.html

Damit ist schon der ehemalige Leiter für Türkeistudien, Faruk Sen, aufgefallen.

Die FAZ hat mal wieder mehr Niveau als der Tagesspiegel:

>Islamophobie und Antisemitismus Die neuen alten Juden

Warum „Islamophobie“ in Europa nicht mit Antisemitismus gleichgesetzt werden kann. Weder im Wesen noch im Ausmaß.<

http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft ... 24344.html

Das nächste Mal outete sich Armin Langer bei der Presse als Homosexueller ... und auch sonst hält er sein Gesicht gern in die Kameras.



Wichtigmacher!
Zuletzt geändert von Marie-Luise am Donnerstag 11. September 2014, 12:27, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
ThorsHamar
Beiträge: 25671
Registriert: Dienstag 19. Mai 2009, 22:53
user title: Jury Jury
Wohnort: Berlin

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von ThorsHamar »

pikant » Do 11. Sep 2014, 12:12 hat geschrieben: Wer meint die Juden wären rassistisch und würden deswegen einen rassistischen Staat Israel unterhalten, der betreibt antisemitische Hetze, denn Israel ist nie rassistisch gewesen und ist es auch heute nichtquote]

so plump wird es meist nicht gemacht.
man geht da subtiler vor und sieht Israel als 'Kolonialmacht' mit 'rassistischen Zuegen' betont dann, dass in Israel die 'Zionisten' das Sagen haben und die alles tun, damit dies auch so bleibt und dann sieht man die Araber als 'Minderheit ohne Rechte' an.
dann geht noch ein Antisemit folgendermassen vor und bringt 'Stereotypen' ins Spiel - 'Scheiss Jude' oder 'der Jude hat die Weltmacht' wird dann damit begruendet, dass man ja auch 'Scheiss Ami' oder 'Scheiss Russe' sagt und man da nicht davon sprechen kann, dass da Antisemitismus vorliegt, wenn man Juden pauschal beleidigt und Stereotype bringt und schon gibt es keinen Antisemitismus mehr

das ist die perfide Vorgehensweise von den 'Schlips-und Schreibtischantisemiten'.
Was für eine infantile Verirrung .... :mad:
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
Eric Arthur Blair
Benutzeravatar
Gutmensch
Beiträge: 6349
Registriert: Mittwoch 28. Juli 2010, 14:26
user title: Wahrheitsuchend
Wohnort: Lichtenberg

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Gutmensch »

ThorsHamar » Do 11. Sep 2014, 12:32 hat geschrieben:
Was für eine infantile Verirrung .... :mad:


Das ist keineswegs eine infantile Verirrung, Pikant hat ganz richtig erkannt, worum es geht. Du bezeichnest den Antisemitismus im 3. Reich für pathologisch und irrational. Das mag nicht falsch sein und da pflichte ich dir bei, wenn auch eingeschränkt, weil die Erklärung zu simpel ist.
Heutiger Antisemitismus rauscht an dir vorbei ohne dass du ihn erkennst. Wird der Antisemitismus unüberhörbar, so bringst du ihm viel Verständnis entgegen und behauptest durch verbale Verrenkungen das Verhalten Israels sei schuld daran. Meinst du nicht auch, dass Antisemitismus eine menschenfeindliche Einstellung ist, die man nicht tolerieren dürfe?

In der modernsten Form zeigt sich der transformierte Antisemitismus in Einstellungen, die über den Umweg einer Israelkritik kommuniziert werden; also jenem Antisemitismus, der als 'Neuer Antisemitismus' diskutiert wird (Rabinowitz/Speck/Sznaider, 2004; Gessler, 2004). Auch die Kritik an Israel, die mit antisemitischen Untertönen und Vergleichen operiert, die die Ablehnung von Juden begründen (Heyder/Iser/Schmidt 2005), transportiert antijudaistische Mythen. Dazu gehört (2.) ein Israelbezogener Antisemitismus, also eine Ablehnung von Juden, die durch die israelische Politik legitimiert wird. Fast 32% äußerten Antisemitismus mit Israelbezug, d.h. sie verallgemeinerten Juden mit Israel: "Durch die israelische Politik werden mir die Juden immer unsympathischer." 44% bestätigten diesen Vorwurf: "Bei der Politik, die Israel macht, kann ich gut verstehen, dass man etwas gegen Juden hat."

Ebenso gehört zum transformierten Antisemitismus (3.) eine Israelkritik, die auf (unnötige) NS-Vergleiche und Assoziationen wie z.B. der Gleichsetzung israelischer Interventionen mit dem "Vernichtungskrieg" zurückgreift. In 2004 stimmten 68, 3% der Aussage zu, dass Israel einen "Vernichtungskrieg gegen die Palästinenser" führt, und 51, 2% der Befragten meinten: "Was der Staat Israel heute mit den Palästinensern macht, ist im Prinzip auch nichts anderes als das, was die Nazis im Dritten Reichen mit den Juden gemacht haben."


Eine weitere Facette ist (4.) durch das Vorurteil definiert, einheimische Juden wären nicht Teil der deutschen Mehrheitsbevölkerung, sondern fühlten sich stärker mit Israel als mit Deutschland verbunden und interessierten sich auch mehr israelische als für deutsche Angelegenheiten. Dieser separationistische Antisemitismus drückt sich in 2004 bei 55, 6% der Befragten aus, indem sie zustimmen: "Die deutschen Juden fühlen sich stärker mit Israel als mit Deutschland verbunden". Zudem stimmten 47, 8% der Aussage zu: "Die Juden hierzulande interessieren sich mehr für israelische als für deutsche Angelegenheiten."

Besonders auffällig ist auch, dass eine nicht antisemitische Israelkritik zwar möglich, aber selten ist. 90% derjenigen, die eine Kritik an Israel äußern, signalisieren auch Zustimmung zu mindestens einer genannten Facette. Nur 11% aller Befragten stimmten in 2004 keiner der Facetten des Antisemitismus zu.


http://www.bpb.de/politik/extremismus/a ... smus?p=all

Wo würdest du dich einordnen, wenn du befragt worden wärst?
Zuletzt geändert von Gutmensch am Donnerstag 11. September 2014, 12:58, insgesamt 2-mal geändert.
the NSA is watching you! :D
Benutzeravatar
relativ
Beiträge: 41636
Registriert: Dienstag 17. Juli 2012, 10:49
user title: Relativitätsversteher
Wohnort: Pott

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von relativ »

Gutmensch » Do 11. Sep 2014, 11:56 hat geschrieben:

Das ist keineswegs eine infantile Verirrung, Pikant hat ganz richtig erkannt, worum es geht. Du bezeichnest den Antisemitismus im 3. Reich für pathologisch und irrational. Das mag nicht falsch sein und da pflichte ich dir bei, wenn auch eingeschränkt, weil die Erklärung zu simpel ist.
Heutiger Antisemitismus rauscht an dir vorbei ohne dass du ihn erkennst. Wird der Antisemitismus unüberhörbar, so bringst du ihm viel Verständnis entgegen und behauptest durch verbale Verrenkungen das Verhalten Israels sei schuld daran. Meinst du nicht auch, dass Antisemitismus eine menschenfeindliche Einstellung ist, die man nicht tolerieren dürfe?
Was hat das eine mit dem Anderen zu tun. Kann man nicht gleichzeitig die Einstellung haben, daß Antisemitismus menschenverachtend ist und gleichzeitig den neu aufkommenden Antisemitismus, gerade bei jungen Moslems, auf aktuelle Geschehnisse zurückführen, ohne das man sich für dich und Konsorten gleich verdächtig macht?
In der modernsten Form zeigt sich der transformierte Antisemitismus in Einstellungen, die über den Umweg einer Israelkritik kommuniziert werden; also jenem Antisemitismus, der als 'Neuer Antisemitismus' diskutiert wird (Rabinowitz/Speck/Sznaider, 2004; Gessler, 2004). Auch die Kritik an Israel, die mit antisemitischen Untertönen und Vergleichen operiert, die die Ablehnung von Juden begründen (Heyder/Iser/Schmidt 2005), transportiert antijudaistische Mythen. Dazu gehört (2.) ein Israelbezogener Antisemitismus, also eine Ablehnung von Juden, die durch die israelische Politik legitimiert wird. Fast 32% äußerten Antisemitismus mit Israelbezug, d.h. sie verallgemeinerten Juden mit Israel: "Durch die israelische Politik werden mir die Juden immer unsympathischer." 44% bestätigten diesen Vorwurf: "Bei der Politik, die Israel macht, kann ich gut verstehen, dass man etwas gegen Juden hat."

Die neue Form des Antisemitismus hat m.M. eben viel mit dem Nahostkonflikt zu tun, wer dies nicht einsehen will und immer noch glaubt, bei denen sitzt ein Mann im Ohr, der ihn den Hass auf die Juden eintrichtert, liegt meiner Meinung nach so falsch wie er nur falsch liegen kann und wenn man ihn auch nur daruf reduziert, wird sich nix aber auch gar nix ändern, solange der Konflikt so geführt wie wie er geführt wird (und falls jetzt wieder Dichter unterwegs sind: Von beiden Seiten.).
Das wirklich schlimme an diesem neuen Antisemitismus ist, daß an diesem Konflikt unschuldige Juden in anderen Ländern darunter zu leiden haben und diesen "neuen" Antisemitismus gilt es aufs schärfste zu bekämpfen.

Ebenso gehört zum transformierten Antisemitismus (3.) eine Israelkritik, die auf (unnötige) NS-Vergleiche und Assoziationen wie z.B. der Gleichsetzung israelischer Interventionen mit dem "Vernichtungskrieg" zurückgreift. In 2004 stimmten 68, 3% der Aussage zu, dass Israel einen "Vernichtungskrieg gegen die Palästinenser" führt, und 51, 2% der Befragten meinten: "Was der Staat Israel heute mit den Palästinensern macht, ist im Prinzip auch nichts anderes als das, was die Nazis im Dritten Reichen mit den Juden gemacht haben."

Sowas sollte man Grundsätzlich nicht vergleichen, da die Nazis ihren Krieg und die Vernichtung der Juden perfide geplant haben. Sowas kann man wohl kaum Israel und schon gar nicht den Juden anlasten.


Eine weitere Facette ist (4.) durch das Vorurteil definiert, einheimische Juden wären nicht Teil der deutschen Mehrheitsbevölkerung, sondern fühlten sich stärker mit Israel als mit Deutschland verbunden und interessierten sich auch mehr israelische als für deutsche Angelegenheiten. Dieser separationistische Antisemitismus drückt sich in 2004 bei 55, 6% der Befragten aus, indem sie zustimmen: "Die deutschen Juden fühlen sich stärker mit Israel als mit Deutschland verbunden". Zudem stimmten 47, 8% der Aussage zu: "Die Juden hierzulande interessieren sich mehr für israelische als für deutsche Angelegenheiten."

So eine Kritik habe ich noch nie gehört oder bzw. gelesen.
Besonders auffällig ist auch, dass eine nicht antisemitische Israelkritik zwar möglich, aber selten ist. 90% derjenigen, die eine Kritik an Israel äußern, signalisieren auch Zustimmung zu mindestens einer genannten Facette. Nur 11% aller Befragten stimmten in 2004 keiner der Facetten des Antisemitismus zu.

http://www.bpb.de/politik/extremismus/a ... smus?p=all
Naja wie man all dies einzuordnen hat und ob man auch diese Rückschlüsse zulassen will, die du aufstellst , sei mal dahingestellt.

Wo würdest du dich einordnen, wenn du befragt worden wärst?
Die durfte natürlich nicht fehlen.
Zuletzt geändert von relativ am Donnerstag 11. September 2014, 16:41, insgesamt 2-mal geändert.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
pikant
Beiträge: 54531
Registriert: Mittwoch 10. Februar 2010, 13:07

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von pikant »

Gutmensch » Do 11. Sep 2014, 11:56 hat geschrieben:


Das ist keineswegs eine infantile Verirrung, Pikant hat ganz richtig erkannt, worum es geht. Du bezeichnest den Antisemitismus im 3. Reich für pathologisch und irrational. Das mag nicht falsch sein und da pflichte ich dir bei, wenn auch eingeschränkt, weil die Erklärung zu simpel ist.
Heutiger Antisemitismus rauscht an dir vorbei ohne dass du ihn erkennst. Wird der Antisemitismus unüberhörbar, so bringst du ihm viel Verständnis entgegen und behauptest durch verbale Verrenkungen das Verhalten Israels sei schuld daran. Meinst du nicht auch, dass Antisemitismus eine menschenfeindliche Einstellung ist, die man nicht tolerieren dürfe?

In der modernsten Form zeigt sich der transformierte Antisemitismus in Einstellungen, die über den Umweg einer Israelkritik kommuniziert werden; also jenem Antisemitismus, der als 'Neuer Antisemitismus' diskutiert wird (Rabinowitz/Speck/Sznaider, 2004; Gessler, 2004). Auch die Kritik an Israel, die mit antisemitischen Untertönen und Vergleichen operiert, die die Ablehnung von Juden begründen (Heyder/Iser/Schmidt 2005), transportiert antijudaistische Mythen. Dazu gehört (2.) ein Israelbezogener Antisemitismus, also eine Ablehnung von Juden, die durch die israelische Politik legitimiert wird. Fast 32% äußerten Antisemitismus mit Israelbezug, d.h. sie verallgemeinerten Juden mit Israel: "Durch die israelische Politik werden mir die Juden immer unsympathischer." 44% bestätigten diesen Vorwurf: "Bei der Politik, die Israel macht, kann ich gut verstehen, dass man etwas gegen Juden hat."

Ebenso gehört zum transformierten Antisemitismus (3.) eine Israelkritik, die auf (unnötige) NS-Vergleiche und Assoziationen wie z.B. der Gleichsetzung israelischer Interventionen mit dem "Vernichtungskrieg" zurückgreift. In 2004 stimmten 68, 3% der Aussage zu, dass Israel einen "Vernichtungskrieg gegen die Palästinenser" führt, und 51, 2% der Befragten meinten: "Was der Staat Israel heute mit den Palästinensern macht, ist im Prinzip auch nichts anderes als das, was die Nazis im Dritten Reichen mit den Juden gemacht haben."


Eine weitere Facette ist (4.) durch das Vorurteil definiert, einheimische Juden wären nicht Teil der deutschen Mehrheitsbevölkerung, sondern fühlten sich stärker mit Israel als mit Deutschland verbunden und interessierten sich auch mehr israelische als für deutsche Angelegenheiten. Dieser separationistische Antisemitismus drückt sich in 2004 bei 55, 6% der Befragten aus, indem sie zustimmen: "Die deutschen Juden fühlen sich stärker mit Israel als mit Deutschland verbunden". Zudem stimmten 47, 8% der Aussage zu: "Die Juden hierzulande interessieren sich mehr für israelische als für deutsche Angelegenheiten."

Besonders auffällig ist auch, dass eine nicht antisemitische Israelkritik zwar möglich, aber selten ist. 90% derjenigen, die eine Kritik an Israel äußern, signalisieren auch Zustimmung zu mindestens einer genannten Facette. Nur 11% aller Befragten stimmten in 2004 keiner der Facetten des Antisemitismus zu.


http://www.bpb.de/politik/extremismus/a ... smus?p=all

Wo würdest du dich einordnen, wenn du befragt worden wärst?
die Prozentzahlen des Antisemitismus in Deutschland differieren ja nicht so schrecklich in allen wissenschaftlichen Untersuchungen seit den 90er Jahren.

besonders perfide ist es, wenn man antisemitische Bloggs hier verlinkt und dann behauptet man wuesste nicht was man da verlinkt hat, aber eine Statistik auf so einer antisemitischen Hassseite stimme - das hat hier mal ein zur Zeit gesperrte User getan und das war schon am Rande der Volksverhetzung, denn auf dieser Seite wurde dann auch der Gazastreifen mit einem Konzentrationslager der Nazis verglichen und man stufte dort Israel als 'Apartheidsstaat' ein und forderte zum Boykott von israelischen Waren auf und der Verantwortliche wird vom Verfassungsschutz seit Jahren ueberwacht.

man muss ja nicht besonders erwaehnen, dass man da auch gleichzeitig dafuer ist, Israel aufzuloesen und in einen palaestinensischen Staat aufgehen zu lassen - Einstaatenloesung

so sieht der ganz gewoehnliche Antisemitismus in deutschen Internetforen aus.

zugleich wird dann behauptet, dass es Antisemitismus bei uns fast gar nicht gibt und er nur im 'Promillebereich' hoechstens anzutreffen ist.
man lehnt zugleich den ueblichen Begriff wann Antisemitismus vorliegt, kategorisch ab und schafft sich seinen eigenen Antisemtismusbegriff und fuehlt sich dann auf der sicheren Seite, weil dieser Begriff wissenschaftlich in ganz Europa noch nie statistisch erfasst wurde, weil er eben bei fast allen Wissenschaftler abgelehnt wird.

man lehnt sogar Fragen nach 'Juden sind das und das' ab, weil man dem Antworter der Fragen nicht zutraut zwischen Juden und Israel unterscheiden zu koennen.
die Wissenschaft unterscheidet da aber bewusst in den Fragen zwischen pauschaler Judenkritik und Kritik am Staat von Israel
der Antisemit glaubt aber, dass man eine Suggestivfrage stellt, wenn man mit 'Juden pauschal' eine Frage stellt.
Zuletzt geändert von pikant am Donnerstag 11. September 2014, 16:04, insgesamt 1-mal geändert.
Peter Fuchs
Beiträge: 535
Registriert: Dienstag 9. September 2014, 09:14

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Peter Fuchs »

An einem politischen Warenboykott scheiden sich die Geister. Gegen Russland finden sie es gut, gegen Israel nicht. Doppelstandards nennt man das wohl.
pikant
Beiträge: 54531
Registriert: Mittwoch 10. Februar 2010, 13:07

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von pikant »

Peter Fuchs » Do 11. Sep 2014, 15:04 hat geschrieben:An einem politischen Warenboykott scheiden sich die Geister. Gegen Russland finden sie es gut, gegen Israel nicht. Doppelstandards nennt man das wohl.
ich kenne keinen bedeutenden deutschen Politiker, der auffordert keine russischen Waren mehr zu kaufen.
so einen Boykott finde ich falsch

einen Aufruf keine israelische Waren zu kaufen macht einen noch nicht zum puren Antisemiten, aber wenn dann ein Spruch dazu kommt 'kauft nicht bei Juden' oder 'Scheiss Jude' ist der Antisemitismus klar zu erkennen und dann braucht man auch nicht mehr mit 'Apartheitsstaat' 'Einstaatenloesung' und 'Gaza erinnert an ein Konzentrationslager' mehr zu kommen.
Peter Fuchs
Beiträge: 535
Registriert: Dienstag 9. September 2014, 09:14

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Peter Fuchs »

pikant » Do 11. Sep 2014, 15:12 hat geschrieben:
ich kenne keinen bedeutenden deutschen Politiker, der auffordert keine russischen Waren mehr zu kaufen.
Die komplette deutsche Regierung schreit nach Einfuhrverboten, die Opposition übertrifft sie fast noch.
Benutzeravatar
ThorsHamar
Beiträge: 25671
Registriert: Dienstag 19. Mai 2009, 22:53
user title: Jury Jury
Wohnort: Berlin

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von ThorsHamar »

Gutmensch » Do 11. Sep 2014, 12:56 hat geschrieben:


Das ist keineswegs eine infantile Verirrung, Pikant hat ganz richtig erkannt, worum es geht. Du bezeichnest den Antisemitismus im 3. Reich für pathologisch und irrational.
Das stimmt doch schon mal wieder nicht! Meine Güte .... :mad: Ich habe mich zu Deiner Frage nach Adolf Hitler geäussert, nichts weiter!!

http://www.bpb.de/politik/extremismus/a ... smus?p=all

Wo würdest du dich einordnen, wenn du befragt worden wärst?
Ich bin gegen Antisemitismus wie gegen jeden Rassismus.
ICH bin schliesslich derjenige, welcher das mit absoluter Sicherheit weiss!!

Ich kenne die gemeinsame Schnittmenge der Termini Judentum, Judenheit, "die" Juden, Zionismus, Israel und Israelis.
Bei der Bewertung der jeweiligen politischen Komponenten lege ich die Messlatte an, die für alle anderen Menschen, politischen Bewegungen und Staaten auch gelten.

Nachtrag: Mal eine konkretes Beispiel zur Ermittlung von Daten zum AS
http://www.antisemitismus.net/deutschland/frindte-3.htm

Wir können ja mal über die Fragen sprechen.
Zuletzt geändert von ThorsHamar am Donnerstag 11. September 2014, 16:43, insgesamt 1-mal geändert.
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
Eric Arthur Blair
pikant
Beiträge: 54531
Registriert: Mittwoch 10. Februar 2010, 13:07

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von pikant »

Peter Fuchs » Do 11. Sep 2014, 15:26 hat geschrieben: Die komplette deutsche Regierung schreit nach Einfuhrverboten, die Opposition übertrifft sie fast noch.
man muss schon Sanktionen und Einfuhrverbote fuer bestimmte Produkte von einem generellen Boykottaufruf russischer Waren unterscheiden.
ich trage die Sanktionen gegen Russland mit, finde sie in Ordnung, halte aber rein gar nichts von Verkaufsverboten von russischen Produkten
Benutzeravatar
Gutmensch
Beiträge: 6349
Registriert: Mittwoch 28. Juli 2010, 14:26
user title: Wahrheitsuchend
Wohnort: Lichtenberg

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Gutmensch »

relativ » Do 11. Sep 2014, 15:14 hat geschrieben: Was hat das eine mit dem anderen zu tun.


Sehr viel. Wer Antisemitismus nicht toleriert, kann nicht gleichzeitig taub sein für Antisemitismus oder wohlwollendes Verständnis für das Aufkommen des Antisemitismus äußern. Das widerspricht sich doch.

Kann man nicht gleichzeitig die Einstellung haben, daß Antisemitismus Menschenverachtend ist und gleichzeitig den neu aufkommenden Antisemitismus, gerade bei jungen Moslimen, auf aktuelle Geschehnisse zurückführen, ohne das man sich für dich und Konsorten gleich verdächtig macht?
Das kann man aber es kommt darauf an wie dieses Verständnis geäußert /transportiert wird. Generell gilt aber, du machst dich nicht verdächtig, wenn du Erklärungen für antisemitische Einstellungen schreibst. Erst wenn du sie dir aneignest und über die Erklärung hinaus großes Verständnis durchklingeln lässt nach dem Motto, das sei gar nicht anders möglich antisemitisch zu werden, wenn doch die Juden so sind, wie sie sind.... Dann machst du dich nicht nur verdächtig, das wäre dann ein Offenbarungseid.

Die neue Form des Antisemitismus hat m.M. eben viel mit dem Nahostkonflikt zu tun, wer dies nicht einsehen will und immer noch glaubt, bei denen sitzt ein Mann im Ohr, der ihn den Hass auf die Juden eintrichtert, liegt meiner Meinung nach so falsch wie er nur falsch liegen kann und wenn man ihn auch nur daruf reduziert, wird sich nix aber auch gar nix ändern, solange der Konflikt so geführt wie wie er geführt wird (und falls jetzt wieder Dichter unterwegs sind: Von Beiden Seiten.).
Das wirklich schlimme an diesem neuen Antisemitismus ist, daß an diesem Konflikt unschuldige Juden in anderen Ländern darunter zu leiden haben und diesen "neuen" Antisemitismus gilt es aufs schärfste zu bekämpfen.
Nein mein Lieber, Antisemitismus ist nicht nur schlimm, weil unschuldige Juden in anderen Ländern darunter zu leiden hätten. Antisemitismus ist eine menschenfeindliche Einstellung, die nicht toleriert werden darf, sie ist darüberhinaus nicht Resultat aus dem Nahostkonflikt, sie ist von Anbeginn der treibende Motor.


Sowas sollte man Grundsätzlich nicht vergleichen, da die Nazis ihren Krieg und die Vernichtung der Juden perfide geplant haben. Sowas kann man wohl kaum Israel und schon gar nicht den Juden anlasten.
Ja, richtig. Wer den Vergleich immer wieder bemüht, so unpassend er auch ist, der möchte Hass gegen Juden verbreiten.


So eine Kritik habe ich noch nie gehört oder bzw. gelesen.
Kommt aber häufig vor.

Die durfte natürlich nicht fehlen.
Meinst du er kann sich nicht selbst einordnen?
the NSA is watching you! :D
Peter Fuchs
Beiträge: 535
Registriert: Dienstag 9. September 2014, 09:14

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Peter Fuchs »

pikant » Do 11. Sep 2014, 15:40 hat geschrieben:
man muss schon Sanktionen und Einfuhrverbote fuer bestimmte Produkte von einem generellen Boykottaufruf russischer Waren unterscheiden.
ich trage die Sanktionen gegen Russland mit, finde sie in Ordnung, halte aber rein gar nichts von Verkaufsverboten von russischen Produkten
Die Sanktionen sind Ein- und Ausfuhrverbote. Ob Krimsekt nicht mehr gekauft wird oder Wein aus besetzten Gebieten, kommt gleich.
pikant
Beiträge: 54531
Registriert: Mittwoch 10. Februar 2010, 13:07

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von pikant »

Peter Fuchs » Do 11. Sep 2014, 15:44 hat geschrieben: Die Sanktionen sind Ein- und Ausfuhrverbote. Ob Krimsekt nicht mehr gekauft wird oder Wein aus besetzten Gebieten, kommt gleich.
ich habe jetzt mal gegoogelt und keine Einfuhrverbote fuer russische Waren nach Deutschland gefunden und der Krimsekt ist bestimmt nicht von einem Verbot betroffen.

aber wir kommen vom Thema ab und ich erinnere an mein Posting von heute 14.55 Uhr ( so sieht Antisemitismus aus)
Zuletzt geändert von pikant am Donnerstag 11. September 2014, 16:56, insgesamt 1-mal geändert.
Peter Fuchs
Beiträge: 535
Registriert: Dienstag 9. September 2014, 09:14

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Peter Fuchs »

pikant » Do 11. Sep 2014, 15:55 hat geschrieben:
ich habe jetzt mal gegoogelt und keine Einfuhrverbote fuer russische Waren nach Deutschland gefunden und der Krimsekt ist bestimmt nicht von einem Verbot betroffen.

aber wir kommen vom Thema ab und ich erinnere an mein Posting von heute 14.55 Uhr ( so sieht Antisemitismus aus)
Der Tank meinte gestern, Krimsekt werde sanktioniert. Ist ja auch egal. Das eine ist so wie das andere. Dabei richtet sich ein Verzicht auf Waren aus den Gebieten gar nicht gegen Juden an sich sondern nur gegen eine bestimmte Politik. Die Antisemitismuskeule wird trotzdem geschwungen.
pikant
Beiträge: 54531
Registriert: Mittwoch 10. Februar 2010, 13:07

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von pikant »

Peter Fuchs » Do 11. Sep 2014, 16:02 hat geschrieben: Der Tank meinte gestern, Krimsekt werde sanktioniert. Ist ja auch egal. Das eine ist so wie das andere. Dabei richtet sich ein Verzicht auf Waren aus den Gebieten gar nicht gegen Juden an sich sondern nur gegen eine bestimmte Politik. Die Antisemitismuskeule wird trotzdem geschwungen.
ich habe nichts gegen eine Kennzeichnungspflicht fuer Produkte aus den Siedlungsgebieten, denn auch hier in Deutschland haben wir jetzt viele Produkte wo steht - Produkt aus dem Saarland, aus der Pfalz und ppp.
jeder Buerger sollte aber selbst entscheiden ob er den guten Rotwein aus dem Westjordanland trinkt oder nicht - der schmeckt sehr gut und ich lasse mir mein Kaufverhalten nicht von Politikern vorschreiben, aber wenn da steht - Rotwein (Israel aus WJL) ist es in Ordnung und bringt mir als Verbraucher mehr Infos.

ich kaufe auch Produkte aus Gaza, wenn Sie hier angeboten werden.
Benutzeravatar
ThorsHamar
Beiträge: 25671
Registriert: Dienstag 19. Mai 2009, 22:53
user title: Jury Jury
Wohnort: Berlin

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von ThorsHamar »

pikant » Do 11. Sep 2014, 15:55 hat geschrieben:

....zugleich wird dann behauptet, dass es Antisemitismus bei uns fast gar nicht gibt und er nur im 'Promillebereich' hoechstens anzutreffen ist.
man lehnt zugleich den ueblichen Begriff wann Antisemitismus vorliegt, kategorisch ab und schafft sich seinen eigenen Antisemtismusbegriff und fuehlt sich dann auf der sicheren Seite, weil dieser Begriff wissenschaftlich in ganz Europa noch nie statistisch erfasst wurde, weil er eben bei fast allen Wissenschaftler abgelehnt wird. ....
"Man fühlt sich ...." so ein Blödsinn! :mad:
Irgendwelche Kasper wollen beurteilen, wie man sich fühlt, und das anhand von Fragen, welche immer wieder unbedingt Bezug zum Antisemitismus des 3. Reiches herstellen.

Stell die Frage:
Bist Du der Meinung, dass sich alle Juden von allen anderen Menschen unterscheiden und wie beeinflusst Deine Antwort Dein Denken und Handeln.
DAS ist eine Frage zum Thema.

Eine Frage, ob man endlich einen Schlussstrich unter die Shoa ziehen sollte, ist dagegen für das Thema faktisch überhaupt nicht auswertbar, ausser, man befragt einen noch lebenden KZ Wächter ....
Die Beantwortung dieser Frage mit JA wird als AS gewertet, dabei gibt es keinerlei Hinweis darauf, dass der JA - Antworter nun Antisemit sei.
Hier wird dann nämlich das Wörtchen "endlich" bewertet!!
Ein kluger Mensch würde also so eine Suggestivfrage gar nicht beantworten können!
usw....
Zuletzt geändert von ThorsHamar am Donnerstag 11. September 2014, 17:19, insgesamt 1-mal geändert.
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
Eric Arthur Blair
Peter Fuchs
Beiträge: 535
Registriert: Dienstag 9. September 2014, 09:14

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Peter Fuchs »

pikant » Do 11. Sep 2014, 16:08 hat geschrieben:
ich habe nichts gegen eine Kennzeichnungspflicht fuer Produkte aus den Siedlungsgebieten, denn auch hier in Deutschland haben wir jetzt viele Produkte wo steht - Produkt aus dem Saarland, aus der Pfalz und ppp.
jeder Buerger sollte aber selbst entscheiden
Es sollte auch jeder dazu stehen dürfen. Derzeit werden Menschen gemobbt, die ihre Entscheidung publik machen.
Marie-Luise

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Marie-Luise »

Peter Fuchs » Do 11. Sep 2014, 17:23

Es sollte auch jeder dazu stehen dürfen. Derzeit werden Menschen gemobbt, die ihre Entscheidung publik machen.
Ich hörte, der Wein von den Golanhöhen soll gut sein.

Übrigens: Boykotte sind nicht mein Fall.
Benutzeravatar
Antonius
Beiträge: 4740
Registriert: Montag 9. Juni 2008, 23:57
user title: SURSUM CORDA
Wohnort: BRD

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Antonius »

Marie-Luise » Do 11. Sep 2014, 17:26 hat geschrieben: Ich hörte, der Wein von den Golanhöhen soll gut sein.

Übrigens: Boykotte sind nicht mein Fall.
Dem kann ich nur beipflichten.
Boykotte bringen nichts, sie sind eine Art geistiger Bankrotterklärung.
SAPERE AUDE - Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
Immanuel Kant (1724-1804)
Peter Fuchs
Beiträge: 535
Registriert: Dienstag 9. September 2014, 09:14

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Peter Fuchs »

Antonius » Do 11. Sep 2014, 18:32 hat geschrieben:Dem kann ich nur beipflichten.
Boykotte bringen nichts, sie sind eine Art geistiger Bankrotterklärung.
Ein Boykott kann wirken, wenn genug mitmachen.
Benutzeravatar
Antonius
Beiträge: 4740
Registriert: Montag 9. Juni 2008, 23:57
user title: SURSUM CORDA
Wohnort: BRD

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Antonius »

Antonius » Do 11. Sep 2014, 18:32 hat geschrieben:Dem kann ich nur beipflichten.
Boykotte bringen nichts, sie sind eine Art geistiger Bankrotterklärung.
Peter Fuchs » Do 11. Sep 2014, 20:03 hat geschrieben: Ein Boykott kann wirken, wenn genug mitmachen.
Ich glaube, eines sollte klar sein.
Ein Boykott von Waren aus den besetzten Gebieten ist kontraproduktiv, er ist stupide.
Der Export (via Israel) ist ein vernünftiger Weg, vor allem im Interesse der Produzenten.
Vergessen wir nicht: Während der Besatzungzeit durch Jordanien gab es diese Exportmöglichkeit nicht.
SAPERE AUDE - Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
Immanuel Kant (1724-1804)
Peter Fuchs
Beiträge: 535
Registriert: Dienstag 9. September 2014, 09:14

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Peter Fuchs »

Antonius » Do 11. Sep 2014, 20:18 hat geschrieben:Ich glaube, eines sollte klar sein.
Ein Boykott von Waren aus den besetzten Gebieten ist kontraproduktiv, er ist stupide.
Der Export (via Israel) ist ein vernünftiger Weg, vor allem im Interesse der Produzenten.
Vergessen wir nicht: Während der Besatzungzeit durch Jordanien gab es diese Exportmöglichkeit nicht.
Ob du den Boykott gut findest, ist eine andere Frage. Er wirkt, wenn er von genug Konsumenten getragen wird.
Diskursant

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Diskursant »

Antonius » Do 11. Sep 2014, 20:18 hat geschrieben:Ich glaube, eines sollte klar sein.
Ein Boykott von Waren aus den besetzten Gebieten ist kontraproduktiv, er ist stupide.
Der Export (via Israel) ist ein vernünftiger Weg, vor allem im Interesse der Produzenten.
Vergessen wir nicht: Während der Besatzungzeit durch Jordanien gab es diese Exportmöglichkeit nicht.
"#"

kleiner Vorschlag:
Antonius ordert Waren aus Israel per Net tagtäglich
und investiert somit in seine Proisrael-Gefühle
und freut sich tagtäglich über Produkte von dort und geniest sie
und wirkt dergestalt einem Boykott entgegen. . .
Andere Israel-Kritischere kaufen nix von Denen.
Eine wahrhaft demokratische Regelung. , .

warum nicht gleich so?

d'so?

D
Benutzeravatar
Antonius
Beiträge: 4740
Registriert: Montag 9. Juni 2008, 23:57
user title: SURSUM CORDA
Wohnort: BRD

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Antonius »

Diskursant » Fr 12. Sep 2014, 02:36 hat geschrieben: kleiner Vorschlag:
Antonius ordert Waren aus Israel per Net tagtäglich
und investiert somit in seine Proisrael-Gefühle
und freut sich tagtäglich über Produkte von dort und geniest sie
und wirkt dergestalt einem Boykott entgegen. . .
Andere Israel-Kritischere kaufen nix von Denen.
Eine wahrhaft demokratische Regelung. , .

warum nicht gleich so?

d'so?

D
Es geht hier um den "gewöhnliche Antisemitismus".
Du hast's - wenigstens einigermaßen - erfaßt.
Sehr erfreulich ! :) :thumbup:
Zuletzt geändert von Antonius am Freitag 12. September 2014, 10:43, insgesamt 1-mal geändert.
SAPERE AUDE - Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
Immanuel Kant (1724-1804)
Benutzeravatar
ThorsHamar
Beiträge: 25671
Registriert: Dienstag 19. Mai 2009, 22:53
user title: Jury Jury
Wohnort: Berlin

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von ThorsHamar »

Antonius » Fr 12. Sep 2014, 10:42 hat geschrieben:Es geht hier um den "gewöhnliche Antisemitismus".
Du hast's - wenigstens einigermaßen - erfaßt.
Sehr erfreulich ! :) :thumbup:
Auch an Dich mal die Frage zum Strangthema:
Bist Du der Meinung, dass sich alle Juden von allen anderen Menschen unterscheiden und wie beeinflusst Deine Antwort Dein Denken und Handeln?
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
Eric Arthur Blair
Benutzeravatar
Antonius
Beiträge: 4740
Registriert: Montag 9. Juni 2008, 23:57
user title: SURSUM CORDA
Wohnort: BRD

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Antonius »

ThorsHamar » Fr 12. Sep 2014, 10:58 hat geschrieben: Auch an Dich mal die Frage zum Strangthema:
Bist Du der Meinung, dass sich alle Juden von allen anderen Menschen unterscheiden und wie beeinflusst Deine Antwort Dein Denken und Handeln?
Wie kommst Du auf die Fragestellung, daß "sich alle Juden von allen anderen Menschen unterscheiden" sollten?
Für mich sind Parolen wie "Kauft nicht beim Juden" oder "Boykottiert Israel" eindeutig antisemitische Äußerungen. Punkt.
Warst Du schon einmal in Israel, ThorsHamar?
SAPERE AUDE - Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
Immanuel Kant (1724-1804)
Benutzeravatar
Gutmensch
Beiträge: 6349
Registriert: Mittwoch 28. Juli 2010, 14:26
user title: Wahrheitsuchend
Wohnort: Lichtenberg

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Gutmensch »

ThorsHamar » Do 11. Sep 2014, 16:32 hat geschrieben:
Ich bin gegen Antisemitismus wie gegen jeden Rassismus.
ICH bin schliesslich derjenige, welcher das mit absoluter Sicherheit weiss!!

Ich kenne die gemeinsame Schnittmenge der Termini Judentum, Judenheit, "die" Juden, Zionismus, Israel und Israelis.
Bei der Bewertung der jeweiligen politischen Komponenten lege ich die Messlatte an, die für alle anderen Menschen, politischen Bewegungen und Staaten auch gelten.

Nachtrag: Mal eine konkretes Beispiel zur Ermittlung von Daten zum AS
http://www.antisemitismus.net/deutschland/frindte-3.htm

Wir können ja mal über die Fragen sprechen.
Ja, lass uns über die Fragen sprechen. Sind sie deiner Meinung nach geeignet, um antisemitische Strömungen soziologisch auszuwerten?
the NSA is watching you! :D
pikant
Beiträge: 54531
Registriert: Mittwoch 10. Februar 2010, 13:07

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von pikant »

Antonius » Fr 12. Sep 2014, 10:24 hat geschrieben:Wie kommst Du auf die Fragestellung, daß "sich alle Juden von allen anderen Menschen unterscheiden" sollten?
Für mich sind Parolen wie "Kauft nicht beim Juden" oder "Boykottiert Israel" eindeutig antisemitische Äußerungen. Punkt.
Warst Du schon einmal in Israel, ThorsHamar?
wer 'kauft nicht bei Juden ' sagt, ist ein Antisemit - keine Frage
bei 'Boykottiert Israel' ist er zumindest ein Antizionist

ich kann Juden nicht von anderen Menschen unterscheiden - wie soll das gehen?

'kauft nicht bei Juden' 'scheiss Jude'
da braucht man dann gar nicht mehr weiter zu diskutieren - schlimmer Antisemit und widerlich.
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 43805
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Der gewöhnliche Antisemitismus

Beitrag von Liegestuhl »

pikant » Fr 12. Sep 2014, 11:29 hat geschrieben: bei 'Boykottiert Israel' ist er zumindest ein Antizionist
Wer "boykottiert Israel" sagt, meint "boykottiert Juden (in Israel)", denn gemeint ist damit immer das jüdische Israel. Keiner der Boykotteure würde auf die Idee kommen, gezielt arabische Israelis zu boykottieren.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Antworten