Die Baha'i

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Ferit
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Re: Die Baha'i

Beitrag von Ferit »

Dionysos » Mo 26. Aug 2013, 13:35 hat geschrieben:
Kann ich bestätigen, das wird Dir jeder Religionswissenschaftler bestätigen (wenn auch nicht so polemisch).

Die aussagen, die der Koran über das Christentum (und teilweise über das Christentum macht), kann man nachprüfen und als Ergebnis hat die Wissenschaft genau das geliefert.

Der Islam hat all die Eigenschaften, die auch viele christliche Sekten haben: es bezieht seinen Ursprung aus der Bibel (Schöpfungsgeschichte, Patriarchen, Eingottglaube); es hat zusätzlich noch eine Offenbarungsquelle, die es als maßgeblich ansieht; es wirft anderen Gruppierungen vor, den wahren Glauben aufgegeben zu haben. Es gibt noch mehr Gemeinsamkeiten.

Dass der Islam als eigene Religion definiert wird, hängt damit zusammen, dass es Jesus Christus nicht als maßgeblich für den Glauben ansieht, wie es christliche Gruppen tun, sonst aber gilt das und wenn der Islam eine Splittergruppe geblieben wäre, würde man es vielleicht als christliche Sekte ansehen.
Der Islam hat mit keiner christlichen Sekte etwas gemein. Die Gottheit Jesu ist in allen christlichen Formationen ausgeprägt.
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Re: Die Baha'i

Beitrag von aleph »

Ferit » Mo 26. Aug 2013, 13:49 hat geschrieben: Der Islam hat mit keiner christlichen Sekte etwas gemein. Die Gottheit Jesu ist in allen christlichen Formationen ausgeprägt.
Nein, das stimmt nicht. Es gibt viele christliche Gruppen, die Jesus nicht als Gott ansehen. Die Zeugen Jehovas zum Beispiel. Die Gnostiker. Es gab in der Spätantike viele Auseinandersetzungen über das Wesen Jesu, dazu kann Dir Wikipedia weiterhelfen.
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Re: Die Baha'i

Beitrag von Keoma »

cronos » Mo 26. Aug 2013, 13:49 hat geschrieben:
Gut erkannt und beschrieben: Islamophoben sind generell Neo-Nazis
Was für ein Schwachsinn.
Schon der Ausdruck islamophob ist ein ziemlicher Blödsinn.
Phhobie ist eine Angst.
Wahrscheinlich hat niemand, der als Islamophobiker bezeichnet wird, Angst vor dem Islam.
Allerdings gibt es eben Menschen, die den Islam als Ideologie und/oder Religion einfach ablehnen.
Oder dämlich finden.
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Re: Die Baha'i

Beitrag von Ferit »

Dionysos » Mo 26. Aug 2013, 13:52 hat geschrieben:
Nein, das stimmt nicht. Es gibt viele christliche Gruppen, die Jesus nicht als Gott ansehen. Die Zeugen Jehovas zum Beispiel. Die Gnostiker. Es gab in der Spätantike viele Auseinandersetzungen über das Wesen Jesu, dazu kann Dir Wikipedia weiterhelfen.
Und die Zeugen Jehovas werden von Christen als Christen angesehen? Die Gruppierungen, die von Christen als Christen anerkannt werden, erkennen alle die Göttlichkeit Jesu an. Die Trinitarier haben sich durchgesetzt, da bringt der Link zur Spätantike auch nichts.
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Re: Die Baha'i

Beitrag von aleph »

Ferit » Mo 26. Aug 2013, 14:07 hat geschrieben: Und die Zeugen Jehovas werden von Christen als Christen angesehen? Die Gruppierungen, die von Christen als Christen anerkannt werden, erkennen alle die Göttlichkeit Jesu an. Die Trinitarier haben sich durchgesetzt, da bringt der Link zur Spätantike auch nichts.
Die viele Katholiken erkennen Baptisten, Lutheraner auch nicht als Christen an, umgekehrt halten die meisten Baptisten Katholiken nicht für wahre Christen.

Nein, wissenschaftlich gesehen und von der Selbsteinschätzung gesehen sind sie alle Christen.
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Re: Die Baha'i

Beitrag von Ferit »

Dionysos » Mo 26. Aug 2013, 14:10 hat geschrieben:
Die viele Katholiken erkennen Baptisten, Lutheraner auch nicht als Christen an, umgekehrt halten die meisten Baptisten Katholiken nicht für wahre Christen.

Nein, wissenschaftlich gesehen und von der Selbsteinschätzung gesehen sind sie alle Christen.
An Jesus Christus zu glauben, ohne dass er der Sohn Gottes ist, ist sinnlos, denn darauf basiert der christliche Glaube. :rolleyes: Und dieser Glaube hat nichts, aber auch gar nichts mit dem Islam zu tun, sodass es ein ziemlicher Unsinn ist den Islam als eine christliche Sekte brandmarken zu wollen.
Zuletzt geändert von Ferit am Mo 26. Aug 2013, 14:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Baha'i

Beitrag von Gutmensch »

Ferit » Mo 26. Aug 2013, 14:16 hat geschrieben:
An Jesus Christus zu glauben, ohne dass er der Sohn Gottes ist, ist sinnlos, denn darauf basiert der christliche Glaube. :rolleyes: Und dieser Glaube hat nichts, aber auch gar nichts mit dem Islam zu tun, sodass es ein ziemlicher Unsinn ist den Islam als eine christliche Sekte brandmarken zu wollen.
Mohammed hat damals viele christliche und jüdische Elemente in die neue Religion integriert. Zum Einen den Monotheismus, die Propheten, die Geschichten, Ess-Gebote und -Verbote, selbst den Erzengel Gabriel hat Mohammed in seiner neu gegründete Religion voll integriert. Es gibt viele Parallelen. Der Islam ist sozusagen die modernste Auslegung der monotheistischen Weltreligionen. Das Judentum ist die Älteste und das Christentum ist zwischen den beiden.
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Re: Die Baha'i

Beitrag von aleph »

Ferit » Mo 26. Aug 2013, 14:16 hat geschrieben:
An Jesus Christus zu glauben, ohne dass er der Sohn Gottes ist, ist sinnlos, denn darauf basiert der christliche Glaube. :rolleyes: Und dieser Glaube hat nichts, aber auch gar nichts mit dem Islam zu tun, sodass es ein ziemlicher Unsinn ist den Islam als eine christliche Sekte brandmarken zu wollen.
Ich habe nicht behauptet, der Islam wäre eine christliche Sekte. Ich habe geschrieben, wenn der Islam eine kleine Gruppe geblieben wäre, hätte man das vielleicht so gemacht. Eine Brandmarkung ist das nicht, die Religionswissenschaft wertet die Religion nicht, insofern ist Sekte hier nicht abwertend.
Zuletzt geändert von aleph am Mo 26. Aug 2013, 14:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Baha'i

Beitrag von Bleibtreu »

cronos » Mo 26. Aug 2013, 13:27 hat geschrieben:
Du bist vergleichender Religionswissenschaftler ?
Dann aber nur von eigenen Gnaden, Als Wissenschaftlicher fehlt dir die die Balance, zwischen den einzelnen Religionen sachlich und kommentarlos zu unterscheiden.
Und genau das ist die Disziplin der Religionswissenschaft,

Du demaskierts dich ja selber, indem du zugibst, islamophob zu sein.
Ein Wissenschaftler geht wertfrei an einen Vergleich und kommentiert und wertet nicht
Ein Wissenschaftler vergleicht sachlich aber kommentarlos.

Du bist kein Wisseschaftler, dafür aber nach meiner Meinung ein Schwätzer.
Ein Wissenschaftler würde NIE so penetrant wie du darauf bestehen, daß Muslime als Mohammedaner zu bezeichnen sind.
Schon alleine DAS entlarvt dich als Nichtwissenschaftler.
Wie bleibtreu schon feststellte: interreligiöser Dialog, ein Brüller .....
Mit Widerspruch muss er leben, wenn er sein Studium immer wieder meint als Argumentationskrücke ins Rennen zu werfen. Es geht hier also nicht um ihn als Person, sondern seine absonderlichen Argumentationsversuche. Dies als Anmerkung für die Moderation. ;)

Wenn man schon Wissenschaftlichkeit meint als Argument anführen zu müssen, muss man sich auch an deren Methodik halten oder mit harschem Widerspruch leben. Ein Antisemit kann seinen Judenhass auch nicht damit legitimieren oder "wissenschaftlich" an den Mann bringen, mit der Behauptung, er hätte schließlich Religionswissenschaften studiert und wüsste es deshalb besser.

Auch Kreationisten ziehen sich gerne den Mantel der Wissenschaft über, sind trotzdem Pseudowissenschaftler.
Zuletzt geändert von Bleibtreu am Mo 26. Aug 2013, 14:40, insgesamt 2-mal geändert.
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
https://www.shabak.gov.il/english/Pages/index.html#=1
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Re: Die Baha'i

Beitrag von cronos »

Bleibtreu » Mo 26. Aug 2013, 13:38 hat geschrieben:
Mit Widerspruch muss er leben, wenn er sein Studium immer wieder meint als Argumentationskrücke ins Rennen zu werfen. Es geht hier also nicht um ihn als Person, sondern seine absonderlichen Argumentationsversuche. Dies als Anmerkung für die Moderation. ;)

Wenn man schon Wissenschaftlichkeit meint als Argument anführen zu müssen, muss man sich auch an deren Methodik halten oder mit harschem Widerspruch leben. Ein Antisemit kann seinen Judenhass auch nicht damit legitimieren oder "wissenschaftlich" an den Mann bringen, mit der Behauptung, er hätte schließlich Religionswissenschaften studiert und wüsste es deshalb besser.

Auch Kreationisten ziehen sich gerne den Mantel der Wissenschaft über, sind trotzdem Pseudowissenschaftler.
Richtig und so demontieren sich einige user selber.
So wie Judenhass früher bei uns "wissenschaftlich" begründet wurde, so wird auch heute der Hass auf Muslime "wissenschaftlich" begründet.
Wie wir alle wissen, zeichnet sich da die Zunft der Vergleichenden Religionswissenschaftler besonders aus. (Es ging wie Öl über die Zunge)
Zuletzt geändert von cronos am Mo 26. Aug 2013, 15:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Baha'i

Beitrag von PublicEye »

Ferit » Mo 26. Aug 2013, 13:07 hat geschrieben: Und die Zeugen Jehovas werden von Christen als Christen angesehen? Die Gruppierungen, die von Christen als Christen anerkannt werden, erkennen alle die Göttlichkeit Jesu an. Die Trinitarier haben sich durchgesetzt, da bringt der Link zur Spätantike auch nichts.
Ferit, du machst hier den Fehler, die einen über die anderen zu befragen.
Aus der Sicht eines jeden ist der andere Glaube eines anderen immer irgendwie falsch.
Fragst du Katholiken über Lutheraner, dann wirst du auch unterschiedliche Sichtweisen hören, aber die allgemeine Antwort sticht dann hervor.
Fragst du Zeugen Jehovas über evangelikale Christen, oder Baptisten, so werden sie dir einiges auflisten, was die falsch machen.

So ist es ähnlich ja auch im Islam.
Die vielen Splitterungen zeugen von den Unterschieden, die jeweils für die anderen etwas zwischen anders und falsch sind.

So kommt man aus diesem Dilemma nicht heraus.

Im Christentum gibt es eine externe Richtline, die unabhängig von einer jeweiligen Sichtweise ist und das ist die biblische Lehre.
An der muss sich jedes Christentum messen.
Sämtliche Schriften, sämtliche Sichtweisen, sämtliche Interpretationen, alles muss sich an der gesamten biblischen Lehre messen lassen.

Würden die verschiedenen Sichtweisen dies anerkennen und sich selbst auch gegebenfalls durch die biblische Lehre korrigieren lassen, gäbe es viel weniger Splitterungen und Sekten.

Im Islam gibt es so etwas wie eine Massgabe nicht, weswegen ich ja auch von einem Gummiislam spreche. Je nach dem, mit welcher islamischen Sichtweise man durch sein Gegenüber konfrontiert ist, wird Islam auch unterschiedlich interpretiert.
Den einen reicht der Koran nicht, hadite gelten als ebenso heilig. Und selbst da gibt es Unterschiede, die einen akzeptieren nur einen Teil der hadite und andere lehnen sie mit irgendwelchen Begründungen ab.

So darfst du als Moslem nicht diese Problematik eins zu eins auf das Christentum übertragen, denn nur die gesamte biblische Lehre, also AT und NT, sind für die Beurteilung eines Christenseins relevant.
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Re: Die Baha'i

Beitrag von PublicEye »

Ferit » Mo 26. Aug 2013, 13:16 hat geschrieben:
An Jesus Christus zu glauben, ohne dass er der Sohn Gottes ist, ist sinnlos, denn darauf basiert der christliche Glaube. :rolleyes: Und dieser Glaube hat nichts, aber auch gar nichts mit dem Islam zu tun, sodass es ein ziemlicher Unsinn ist den Islam als eine christliche Sekte brandmarken zu wollen.
Nein, das ist mMn kein Unsinn sondern sogar treffend.
Der Islam ist durchaus eine christliche Sekte, denn Mohammed entnahm sowohl aus dem Judentum, dem Christentum, gnostischen Richtungen und anderen, z.B. heidnischen Eindrücken und formte daraus den Islam.

Der direkte Bezug auf die jüdischen Patriarchen, gar auf die alten Patriarchen zu Noahs Zeiten, der monotheistische Gott, das Prophetenamt, die Gesetzlichkeit im alten Bund, Essvorschriften, die klare Ablehnung der Gottessohnschaft von Jesus und Sein Tod am Kreuz, in all diesen Dinge lehnt sich der Islam an die jüdisch-christliche Lehre an.

Und durch diese Verflechtund ist der Islam eine Spielart christlicher Sekten und gehört, da die Gottessohnschaft und Kreuzestod abgelehnt wird, zu den antichristlichen Sekten.

Du hast recht, es macht keinen Sinn für einen Christen, nicht an Jesus als Sohn Gottes und Heiland, als den einzigen von Gott vorgegebenen Weg zu Gott, zu glauben.

Du siehst, hier nimmst du die biblische Lehre als Grundlage zur Bemessung des Christseins und das ist korrekt so! :thumbup:
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Re: Die Baha'i

Beitrag von Platon »

Dionysos » Mo 26. Aug 2013, 13:35 hat geschrieben:Kann ich bestätigen, das wird Dir jeder Religionswissenschaftler bestätigen (wenn auch nicht so polemisch).

Die aussagen, die der Koran über das Christentum (und teilweise über das Christentum macht), kann man nachprüfen und als Ergebnis hat die Wissenschaft genau das geliefert.

Der Islam hat all die Eigenschaften, die auch viele christliche Sekten haben: es bezieht seinen Ursprung aus der Bibel (Schöpfungsgeschichte, Patriarchen, Eingottglaube); es hat zusätzlich noch eine Offenbarungsquelle, die es als maßgeblich ansieht; es wirft anderen Gruppierungen vor, den wahren Glauben aufgegeben zu haben. Es gibt noch mehr Gemeinsamkeiten.

Dass der Islam als eigene Religion definiert wird, hängt damit zusammen, dass es Jesus Christus nicht als maßgeblich für den Glauben ansieht, wie es christliche Gruppen tun, sonst aber gilt das und wenn der Islam eine Splittergruppe geblieben wäre, würde man es vielleicht als christliche Sekte ansehen.
Also das der Islam Anleihen an Religionen gemacht hat, welche zur Zeit seiner Entstehung auf der arabischen Halbinsel präsent waren, ist ja allgemein bekannt. Aber der letzte Absatz deines Beitrags ist schon ziemlich grotesk. Der Islam ist nicht aus dem Christentum hervorgegangen sondern ist eine eigenständige Entwicklung, welche neben einer ganzen Reihe von Einflüssen auch christliche und jüdische Traditionen aufgenommen und beide Religionen in den eigenen religiösen Mythos aufgenommen hat. Es kamen ja dann weitere Einflüsse hinzu, während der Islam sich ausbreitete.

Die Behauptung der Islam sei ja eigentlich eine christliche Häresie ist ohnehin ein Argument, welches mir eher als Verleumdung als als wirkliches Argument begegnet ist.
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Re: Die Baha'i

Beitrag von Platon »

Ferit » Mo 26. Aug 2013, 13:48 hat geschrieben: Die Schiiten hängen nicht einer Irrlehre an. Sie missverstehen nur einiges, aber daraus können wir nicht folgern, dass sie keine Muslime sind (ganz im Gegensatz zu den Aleviten).
Ich habe in der letzten Zeit einiges zur Schia gelesen und werde demnächst in meinem Strang dazu, mal ein paar Beiträge zu diesem Thema schreiben. Da können wir ja dann mal ausdiskutieren, ob es wirklich nur ein "Sie missverstehen nur einiges" ist.

PS
Zu deinen Fragen im dortigen Strang übrigens: Die 12er-Schiiten fasten natürlich auch, sie fasten aber glaube ich länger, also nicht bis zum Beginn des Sonnenuntergang sondern Fastenbrechen ist erst, wenn die Sonne ganz weg ist. Beim Beten gibt es einige ganz kleine Unterschiede in den Bewegungen. Wie das mit dem Heiraten ist, weiß ich nicht und wüsste auch nicht, wo ich das nachschlagen sollte. Dieses Buch ist das einzige wirklich brauchbare Übersichtsbuch, wenn es um solche Sachen geht.
Zuletzt geändert von Platon am Mo 26. Aug 2013, 17:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Baha'i

Beitrag von aleph »

Platon » Mo 26. Aug 2013, 17:38 hat geschrieben: Also das der Islam Anleihen an Religionen gemacht hat, welche zur Zeit seiner Entstehung auf der arabischen Halbinsel präsent waren, ist ja allgemein bekannt. Aber der letzte Absatz deines Beitrags ist schon ziemlich grotesk. Der Islam ist nicht aus dem Christentum hervorgegangen sondern ist eine eigenständige Entwicklung, welche neben einer ganzen Reihe von Einflüssen auch christliche und jüdische Traditionen aufgenommen und beide Religionen in den eigenen religiösen Mythos aufgenommen hat. Es kamen ja dann weitere Einflüsse hinzu, während der Islam sich ausbreitete.

Die Behauptung der Islam sei ja eigentlich eine christliche Häresie ist ohnehin ein Argument, welches mir eher als Verleumdung als als wirkliches Argument begegnet ist.
Übe mal Dein Leseverständnis. Eine Frage: Hast Du schon mal das Thomasevangelium gelesen, das man in Ägypten gefunden hat? Danach reden wir weiter. Im Übrigen wurde auch das Christentum mal eine jüdische Sekte genannt, also darüber wüßrde ich mich mal nicht so aufregen. Im Christentum kommen auch viele Dinge vor, die dem Judentum völlig fremd sind. Dass der Teufel quasi der Gegenspieler Gottes ist und die Welt beherrscht und dass Jesus die Welt vom Satan befreien muss, dürfte dem Judentum ziemlich fremd sein und entstammt nach meiner Vermutung eher aus dem Iran, was denkst Du?
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
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Re: Die Baha'i

Beitrag von Antonius »

Antonius » Mo 26. Aug 2013, 09:04 hat geschrieben:Ich möchte nochmals zum Thema der Bahai-Religion zurückkehren.

Die Bahai-Religion ist m.W. die einzige Reformbewegung, die aus dem Islam hervorgegangen ist, sie könnte also als ein Beispiel für die notwendigen und überfälligen Reformen im Islam dienen.
Bemerkenswert sind die "Zwölf ethischen Grundsätze der Bahai", wie sie in der Erklärung von 1912 von Baha’u’llah herausgestellt wurden,
ein außerordentlicher Fortschritt auf dem Gebiet der Ethik, verglichen mit den Grundsätzen der Shia-Sekte.
http://de.wikipedia.org/wiki/Zw%C3%B6lf ... _der_Bahai

Vor allem der Grundsatz No.6 hat meine volle Sympathie: "Mann und Frau haben gleiche Rechte."
Es ist ein Schritt hin zu den Grundsätzen der universalen Menschenrechte von 1948.
Ferit » Mo 26. Aug 2013, 11:14 hat geschrieben: Quatsch. Die Bahai hängen einer Irrlehre nach. Das hat mit dem Islam nichts mehr zu tun.
Mit einem solchen Urteil ist nichts gesagt.
Ist nicht der Islam selbst die Irrlehre par excellence? :p
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Re: Die Baha'i

Beitrag von Antonius »

Keoma » Mo 26. Aug 2013, 12:58 hat geschrieben: ...Schon der Ausdruck islamophob ist ein ziemlicher Blödsinn. Phhobie ist eine Angst.
Wahrscheinlich hat niemand, der als Islamophobiker bezeichnet wird, Angst vor dem Islam.
Allerdings gibt es eben Menschen, die den Islam als Ideologie und/oder Religion einfach ablehnen.
Oder dämlich finden.
Ja, das ist sicherlich richtig.
Der Islam ist eine vormoderne Herrschaftsideologie, die vor allem der politischen Unterdrückung und Ausbeutung der Menschen dient.

Um so bemerkenswerter ist der Reformansatz in der Bahai-Religion, der im Iran entwickelt wurde, als dort die großen Defizite im Islam nicht mehr zu übersehen waren.

  • Die mit mehreren Millionen Anhängern weltweit verbreitete Religion der Bahá’í ist eine monotheistische Offenbarungsreligion in der Reihe der Hochreligionen. In ihrem Ursprungsland, der heutigen Islamischen Republik Iran, bilden die Bahá’í die größte nicht-islamische religiöse Minderheit. Die Verfolgungsgeschichte der Bahá’í in Iran beginnt bereits mit den Anfängen ihrer Religion in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Seit der Islamischen Revolution 1979 werden Bahá’í systematisch verfolgt. Der iranische Staat formulierte 1991 gar eine eigene Staatsdoktrin mit dem Ziel, die Bahá’í als lebensfähige Gemeinschaft in Iran auszuschalten.
Die UNO-Vollversammlung spricht am 20.12.2013 in einer Resolution erneut von ihrer “tiefen Sorge über ernstzunehmende, andauernde und wiederkehrende Menschenrechtsverletzungen“ im Iran.
Damit zeigt die internationale Gemeinschaft, daß sie sich nicht durch bloße Versprechungen der iranischen Führung einlullen lässt.

http://iran.bahai.de/2013/12/20/vereint ... letzungen/
Zuletzt geändert von Antonius am Mo 30. Dez 2013, 09:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Baha'i

Beitrag von Antonius »

Antonius » Mo 30. Dez 2013, 10:55 hat geschrieben: Die UNO-Vollversammlung spricht am 20.12.2013 in einer Resolution erneut von ihrer “tiefen Sorge über ernstzunehmende, andauernde und wiederkehrende Menschenrechtsverletzungen“ im Iran.
Damit zeigt die internationale Gemeinschaft, daß sie sich nicht durch bloße Versprechungen der iranischen Führung einlullen lässt.
Die Verfolgungen der Bahá’í gehen im Iran offenbar unvermindert weiter.
Die sogenannte iranische Revolutionsgarde fährt fort, einen historischen Bahá’í-Friedhof in Schiras zu zerstören.
Die Bahá’í fordern die internationale Staatengemeinschaft auf, weiterhin ihre Stimme gegen dieses illegale Vorgehen zu erheben.

Die Revolutionsgarde hatte das Gelände des Friedhofs in Schiras, auf dem rund eintausend Bahá’í begraben liegen,
vor drei Jahren in Besitz genommen und angekündigt, dort den Bau eines neuen Kultur- und Sportzentrums voranzutreiben.
Bani Dugal, die Sprecherin der Internationalen Bahá’í-Gemeinde bei den Vereinten Nationen in New York, meinte daraufhin:
"Vor dem Hintergrund der historischen Bedeutung dieses Stücks Land, auf dem etwa 950 Bahá’í begraben sind – darunter zehn Frauen,
die 1983 durch Erhängen hingerichtet wurden –, ist dieses Vorgehen nicht nur illegal, sondern moralisch äußerst verwerflich."

http://iran.bahai.de/category/meldungen/
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Re: Die Baha'i

Beitrag von Antonius »

In einer beispiellosen Demonstration von Solidarität versammelten sich in dieser Woche in Teheran
einflussreiche iranische Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, Menschenrechtsaktivisten, Journalisten
und prominente religiöse Führer, um des sechsten Jahrestages der Inhaftierung der sieben Mitglieder
der iranischen Bahá’í-Führung zu gedenken. Meldungen über das Treffen breiten sich schnell im Internet
und den sozialen Netzwerken aus.

Im Mittelpunkt der Meldungen aus Teheran steht ein Foto der Beteiligten, die sich um ein vergrößertes Portrait der sieben inhaftierten Bahá’í gruppieren.
Sie wurden 2010 nach zweijähriger Untersuchungshaft jeweils zu einer zwanzigjährigen Haftstrafe verurteilt.
Es handelt sich dabei um die längste Haftstrafe für Gefangene aus Gewissensgründen im Iran.
In diesem Monat ist der sechste Jahrestag ihrer Inhaftierung, woran sich Isolationshaft, menschenunwürdige Behandlung
und Unterbringung sowie ein unfaires Gerichtsverfahren anschlossen.

http://iran.bahai.de/
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Re: Die Baha'i

Beitrag von Lomond »

Antonius » Do 1. Aug 2013, 19:32 hat geschrieben:Die Weltreligion des Baha'i ist als Reformbewegung aus dem Islam hervorgegangen, als dort die großen Defizite, vor allem in ethischer Hinsicht, sichtbar wurden.
Es ist eine monotheistische Religion, in deren Mittelpunkt eine transzendente Gottheit steht.
Aus Sicht des Bahai steht der Mensch von allen Schöpfungswerken Gott am nächsten, da er mit einem freien Willen, mit Vernunft, einer unsterblichen Seele
und der Fähigkeit ausgestattet wurde, Gott zu erkennen und einen Bund mit ihm einzugehen.
Ein zentraler Grundsatz der Bahai ist, daß Religion nicht der Vernunft und der Wissenschaft widersprechen dürfe.
Als wichtigstes Element der Religion bezeichnete Abdul-Baha die Nächstenliebe.
Religion, die zu Zwietracht führt, verfehle ihren Zweck, und es sei besser, ohne sie zu leben.

http://de.wikipedia.org/wiki/Bahai

Übrigens, die Bahai-Gemeinde ist in Deutschland eine Körperschaft des Öffentlichen Rechts.
Und die Baha'i sind sehr OK! :thumbup:
Non enim propter gloriam, divicias aut honores pugnamus set propter libertatem solummodo quam Nemo bonus nisi simul cum vita amittit.
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Re: Die Baha'i

Beitrag von Antonius »

Wenn diese Meldung aus dem Iran stimmt, dann wäre das zumindest ein hoffnungsvolles Zeichen:
  • Solidarität mit den Bahá'í nimmt im Iran zu.
    "Es ist ein großes Zeichen der Hoffnung.
    Wir wussten schon immer, dass es überall auf der Welt, insbesondere im Iran,
    Menschen gibt, die das, was den Bahá'í angetan wird, als schlimme Ungerechtigkeit empfinden.
    In letzter Zeit haben sich mehr und mehr prominente Persönlichkeiten mutig dazu entschieden,
    sich öffentlich zu äußern und diese Verfolgung zu kritisieren."(...)
http://www.deutschlandfunk.de/baha-i-re ... _id=288825
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Re: Die Baha'i

Beitrag von Selaht »

Es gibt zu viele wahre Religionen und zu wenig gute Religionen. Gleich gute Religionen könnte es nämlich mehrere geben. Ein einzig wahrer Gott passt da aber schlecht ins Konzept.
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Re: Die Baha'i

Beitrag von Antonius »

Selaht » Mo 16. Jun 2014, 19:15 hat geschrieben: Es gibt zu viele wahre Religionen und zu wenig gute Religionen. Gleich gute Religionen könnte es nämlich mehrere geben. Ein einzig wahrer Gott passt da aber schlecht ins Konzept.
In einem gebe ich Dir Recht: Es "gibt zu wenig gute Religionen".
Die theologischen Vorstellungen der Baha'i sind sicherlich bei den guten Religionen einzuordnen,
ihre philosophischen, politischen, ethischen Prinzipien sind für ein gedeihliches Zusammenleben der Menschen prädestiniert.
Zuletzt geändert von Antonius am Fr 4. Jul 2014, 11:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Baha'i

Beitrag von Platon »

BBC Persia-Doku (größtenteils auf Persisch aber mit deutschen Untertiteln) über die Bahai. Hauptsächlich über ihre Situation im Iran, aber auch über das Zentrum in Haifa, die Geschichte der Bewegung im Iran, von den Anfängen unter dem Bab, über die Entstehung der eigentlichen Bahai-Religion mit Baha'ullah als neuen Propheten, bis zur Islamischen Republik.

Sie werden dabei als immerzu verfolgte Bewegung dargestellt, wenngleich das für die Vorgänger-Bewegung der Baha'i, die Babis, nur eine Seite der Medaille ist. So hatten die Babis in mehreren Aufständen und getragen vom Jihad-Gedanken versucht Babi-Theokratien errichtet und sich so als Todfeind nicht nur der etablierten religiösen Gelehrten der 12er-Schia sondern auch als Feinde der Herrschaft der Qajaren positioniert. Die Aufstände fanden in einer Phase des Übergangs von Mohammed Shah Qajar zu Naser ad-Din Schah statt und wurden nachdem dieser den Thron bestiegen hatte, zusammen mit anderen Revolten in den Provinzen blutig nieder geschlagen. Der Bab wurde dann exekutiert, die eigentliche Verfolgung, setzte aber erst dann ein als eine Gruppe der stark geschwächten Babi-Bewegung versuchte Naser ad-Din Schah zu ermorden, weil unter seiner Ägide der Bab getötet wurde. Daraufhin wurde die Bewegung massiv verfolgt und praktisch die gesamte Führungsriege ermordet. Auch der spätere Baha'i-Prophet Baha'ullah wurde eingekerkert, wurde aber durch seine persönlichen Verbindungen zum ersten Minister des Schahs von der Todesstrafe verschont und in den Irak exiliert. Dort entwickelte er sich zum Führer der Bewegung, rief einen neuen Prophetenzyklus aus und propagierte nach den Erfahrungen der Babi-Bewegung, deren Versuche Herrschaften zu errichten um ein Haar zur vollständigen Vernichtung der Bewegung geführt hatte, eine streng apolitische Lehre. In diesem Sinne wäre ich vorsichtig von einem kontinuierlichen Opferstatus der Bewegung durch seine gesamte Geschichte zu reden. Am Anfang ist das keineswegs so eindeutig, erst mit Baha'ullah und dem Entstehen der eigentlichen Baha'i-Religion ist das der Fall.

[youtube][/youtube]
Zuletzt geändert von Platon am Mo 25. Aug 2014, 12:51, insgesamt 2-mal geändert.
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Marie-Luise

Re: Die Baha'i

Beitrag von Marie-Luise »

Gutmensch » Fr 2. Aug 2013, 15:40

Die Bahai werden von Muslimen bekämpft und unterdrückt, sie sind zu fortschrittlich und friedlich.


Zu fortschrittlich für den Mullah-Staat

Von der Zeit nach der Islamischen Revolution, als der schiitische Klerus an die Macht kam, sprechen viele Bahai heute nur als "Tage des Terrors": Heilige Orte der Bahai wurden zerstört, Gläubige, die nicht zum Islam konvertieren wollten, gehängt. Auf Kreuzungen in der Hauptstadt Teheran sollen die Särge gestapelt worden sein. Insgesamt wurden bis heute mehr als 200 Bahai hingerichtet.


http://www.sueddeutsche.de/politik/verf ... -1.1617577
Mein Gefühl sagt mir, dass sich der Islam nur mit Terror über die 1400 Jahre halten konnte.

Die Baha'i werden im Iran verfolgt von der dortigen Mullahschaft.

Trotzdem wäre ich auch bei dieser Religion vorsichtig. Ich hörte, dass sie etwas sektierisch sei, was vielleicht von der Verfolgung im Iran her stammt.



P.S.: Die islamischen Organisation, die der Schura in Hamburg angehören, hatten sich lange Zeit geweigert, die Baha'i in den Interreligiösen Dialog aufzunehmen.

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 83542.html

Meine persönliche Meinung zum "Interreligiösen Dialog" ist, dass das alles nichts bringt und vom Islam her eher als "Dialüg" bezeichnet werden kann.
Zuletzt geändert von Marie-Luise am Mo 25. Aug 2014, 13:25, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Die Baha'i

Beitrag von Platon »

Marie-Luise » Mo 25. Aug 2014, 13:21 hat geschrieben:Mein Gefühl sagt mir, dass sich der Islam nur mit Terror über die 1400 Jahre halten konnte.
Dann schlage ich vor sich mal ein wenig über die islamische Religionsgeschichte zu informieren.
Die Baha'i werden im Iran verfolgt von der dortigen Mullahschaft.

Trotzdem wäre ich auch bei dieser Religion vorsichtig. Ich hörte, dass sie etwas sektierisch sei, was vielleicht von der Verfolgung im Iran her stammt.
Jede Weltanschauungsgruppe insbesondere religiöser Natur weist letztlich Merkmale auf die man gemeinhin mit einer Sekte verbindet. Bei den Baha'i ist das natürlich auch so, auch wenn es sich weitgehend um eine "Wohlfühl"-Gruppe für westiche Beobachter handelt, ist es natürlich eine monotheistische Religion, mit Propheten, Gebeten, Ritualen und allem drum und dran und halt eben kein aus dem Islam entstandener Protestantismus.
P.S.: Die islamischen Organisation, die der Schura in Hamburg angehören, hatten sich lange Zeit geweigert, die Baha'i in den Interreligiösen Dialog aufzunehmen.

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 83542.html

Meine persönliche Meinung zum "Interreligiösen Dialog" ist, dass das alles nichts bringt und vom Islam her eher als "Dialüg" bezeichnet werden kann.
Das Hamburger Islamische Zentrum ist ja auch gewissermaßen eine Außenstelle der Islamische Republik. Selbst vor (Beheschti 1965-70) und während der Revolution (Khatami 1978-80) haben Leute dort das Ruder in der Hand gehabt die einige Jahre später in der IRI wichtige Rollen gespielt.

Dazu neigen Baha'i dazu im Interreligiösen Dialog eben gar nicht so die Wohlfühlgruppe zu sein, wie man das vielleicht am Anfang glaubt, weil man den nämlich in Angriff nimmt im eigenen Selbstverständnis, die anderen Religionen würden früheren Prophetenzirkeln angehören. Das ist aber ein Problem, dass dem interreligiösen Dialog insgesamt anhaftet.

Der verlinkte Fall ist in erster Linie ein Produkt der IRI-nahen Hamburger Schiitenmoschee.
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Die Baha'i

Beitrag von Antonius »

UN-Resolution spiegelt weltweite Sorge über Menschenrechtsverletzungen im Iran wider

Am 18. Dezember 2014 brachte die UN-Generalversammlung in einer Resolution ihre Sorge
über die fortwährenden Menschenrechtsverletzungen im Iran sehr deutlich zum Ausdruck.
Derweil geht die systematische Diskriminierung der iranischen Baha'i unvermindert weiter.
Die Internationale Baha'i-Gemeinde sorgt sich über die hasserfüllte Aussagen religiöser Führer gegenüber ihren Glaubensbrüdern im Iran.

Die Resolution wurde mit 83 zu 35 Stimmen und 68 Enthaltungen verabschiedet und thematisiert die „tiefe Sorge über anhaltende und wiederkehrende Menschenrechtsverletzungen“ im Iran.

Die Abstimmung bestätigt die des Dritten Ausschusses über die gleiche Resolution im November.
Sie folgt den deutlich formulierten Berichten des UN-Generalssekretärs Ban Ki-Moon und des Sonderberichterstatters für Menschenrechte im Iran, Dr. Ahmed Shaheed, die beide ihre Besorgnis über breit gefächerte und anhaltende Menschenrechtsverletzungen im Iran zum Ausdruck gebracht hatten.

„Wie diese Resolution leider zeigt, sind Iraner selbst grundlegender Menschenrechte beraubt, wie die Gewährleistung der Versammlungsfreiheit oder der Religionsfreiheit und es ist die eigene Regierung, die der eigentliche Menschenrechtsverletzer ist“, sagte Bani Dugal, Sprecherin der Internationalen Baha’i-Gemeinde bei den Vereinten Nationen in New York....

http://www.bahai.de/artikel/datum/2014/ ... wider.html
Zuletzt geändert von Antonius am So 4. Jan 2015, 14:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Baha'i

Beitrag von Antonius »

Gemeinsame Erklärung vom 15. Januar 2015: Der Runde Tisch der Religionen in Deutschland die verurteilt die Terrroranschläge in Paris.

http://www.bahai.de/artikel/datum/2015/ ... hebdo.html

"Der Runde Tisch der Religionen in Deutschland teilt das allgemeine Erschrecken über die religiös verblendeten Terroristen in Frankreich gegen die Redaktion der Zeitschrift und gegen die Besucher des jüdischen Supermarktes Hyper Cacher. Er verurteilt Hass und Gewalt, ausdrücklich auch dann, wenn sie im Namen der Religion ausgeübt werden. Wer kaltblütig mordet und sich dabei auf Gott bezieht, beleidigt in Wahrheit Gott und alle an ihn glaubenden Menschen.

Wir sprechen den Opfern der Angriffe und ihren Familien unser tiefstes Mitgefühl aus.

Wir erinnern aber auch daran, dass terroristische Bewegungen in vielen Teilen der Welt das Zusammenleben der Religionen torpedieren. Ebenso treten wir mit Entschiedenheit auch den Kräften gegenüber, die die Religionsfreiheit für Muslime in Europa bestreiten. Wir unterstützen deshalb Kundgebungen und Initiativen, die für das friedliche Zusammenleben von Menschen eintreten, die verschiedenen Religionen angehören.

Der Runde Tisch wird weiter für die Einheit und die Verständigung unter den Religionen in Deutschland arbeiten. Verständnis und Dialogbereitschaft müssen das Anliegen der Religionen in Deutschland bleiben."

Dr. Franz Brendle, Geschäftsführer

Zum Hintergrund
Der Runde Tisch der Religionen in Deutschland versteht sich als ein eigenständiges Gremium aus Repräsentanten der großen Religionsgemeinschaften in Deutschland. Seit 1998 ist die Baha'i-Gemeinde am Runden Tisch der Religionen in Deutschland vertreten.
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Re: Die Baha'i

Beitrag von Antonius »

Neujahrsgrüße nach Teheran

Mit einem Flashmob am 21. März machte die Baha’i-Gemeinde in Köln zusammen mit zahlreichen Unterstützern
auf der Kölner Domplatte auf die Verfolgung der Baha’i im Iran aufmerksam.
Unter Präsident Rohani habe sich die Menschenrechtslage der größten religiösen Minderheit im Iran verschärft, so die Initiatoren der Aktion.
Anlässlich des Neujahrsfestes „Naw-Rúz“ appellierten die Mitglieder der Religionsgemeinschaft an die iranische Regierung
in einem offenen Brief, dem „Kölner Naw-Rúz-Appell 2015“, die inhaftierten Führungsmitglieder der Baha‘i-Gemeinde freizulassen.

Namhafte Unterstützer der Initiative sind Lale Akgün, Günther Wallraf, Mehran Barati, Monsignore Robert Kleine und Hannelore Bartscherer,
zusammen mit zahlreichen Kölner Bürgerinnen und Bürgern.
(....)

http://www.bahai.de/artikel/datum/2015/ ... heran.html
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Re: Die Baha'i

Beitrag von Antonius »

Iranische Behörden schließen in großem Ausmaß Geschäfte der Baha‘i

Der Versuch, das wirtschaftliche Leben der Baha‘i-Gemeinde im Iran zu zerstören,
gehört schon seit der Islamischen Revolution 1979 zu den Facetten staatlicher Verfolgung der Baha‘i.
Damals entließ die Regierung alle Regierungsbediensteten, die der Baha‘i-Religion angehörten.
Dann ging sie dazu über, den Baha‘i im Bereich Privatwirtschaft die Geschäftslizenzen abzuerkennen.
Auf diese Art und Weise verloren Tausende von Baha‘i über die letzten dreißig Jahre ihre Arbeit und damit die Möglichkeit, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.
Nachdem in den neunziger Jahren der staatliche Druck etwas abnahm, hat die wirtschaftliche Strangulierung in jüngster Zeit jedoch wieder stark zugenommen.

http://www.bahai.de/artikel/datum/2015/ ... bahai.html
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Re: Die Baha'i

Beitrag von firlefanz11 »

Iranische Behörden schließen in großem Ausmaß Geschäfte der Baha‘i
Hmmm. dat kommt mir odch bekannt vor...? :?
Werden da auch Flyer verteilt wo drauf steht:"Kauft nicht bei Baha`i"? :dead:
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
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Re: Die Baha'i

Beitrag von Occham »

Jeder der Gott anbetet, weil „er so groß ist“, wird von mir ausgelacht. Punkt. Beste Lektion zum Thema, hilf dir selbst dann hilft dir Gott.
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Re: Die Baha'i

Beitrag von Antonius »

An über neunhundert Orten Deutschlands leben Menschen, die Bahá’u’lláhs Lehren von der Einheit Gottes, der Einheit der Religionen
und der Einheit der Menschheit zur Richtschnur ihres Lebens machen.
Bahá'í engagieren sich für eine gerechte und friedliche Welt. Andachtsversammlungen, Kinderklassen, Juniorjugend-Gruppen und Studienkreise stehen allen offen.
Zusammen lernen wir, eine Kraft für den sozialen Wandel in einer herausfordernden Zeit zu sein.

Zitat des Tages:
Gebt euch nicht zufrieden, bis jeder, mit dem ihr zu tun habt, für euch wie einer aus eurer Familie ist. Seht jedermann als Vater oder Bruder,
als Schwester oder Mutter oder als ein Kind an. Wenn ihr das erreichen könnt, dann werden eure Schwierigkeiten vergehen;
ihr werdet dann wissen, was zu tun ist.
(Abdu'l-Bahá)

http://www.bahai.de

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Re: Die Baha'i

Beitrag von Antonius »

Internationale Wochen gegen Rassismus.

Die unter dem Motto "100% Menschenwürde - gemeinsam gegen Rassismus" im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus stehenden Aktionswochen
nahm die Baha’i-Gemeinde in Deutschland zum Anlass, um ein hoffnungsvolles Zeichen für die interreligiöse Verständigung zu setzen.
Aktiv daran mitzuwirken, Vorurteile jeglicher Art abzubauen und ein gesellschaftliches Miteinander in Vielfalt in den Mittelpunkt zu stellen ist den Baha’i ein wichtiges Anliegen.

Im Europäischen Baha'i-Haus der Andacht erlebten die über 300 Gäste eine interreligiöse Andacht,
die von Menschen unterschiedlichen Glaubens und Herkunft aktiv mitgestaltet wurde.
Es wurden aus den Heiligen Texten der Bhagavad Gita, der Sikh-Religion, des Alten und Neuen Testamentes, des Korans und der Baha´i Schriften gelesen.
„Es war heilend, “ „ich war zu Tränen gerührt“ und „es war eine ganz besondere, friedliche Stimmung,
obwohl so viele Leute da waren, war es ganz still“, hörte man später die Gäste sagen.

"Der runde Sakralbau symbolisiert die "Einheit der Menschheit" als Vision und Entwicklungsziel einer zukünftigen Menschheit, eine Einheit,
die in ihrer Vielfalt begründet ist. Diese kann ohne die Achtung vor allen anderen Religionen nicht bestehen.
"Achtung" ist weit mehr als Dulden und Toleranz, deren Fragilität gerade die aktuellen Übergriffe in vielen Teilen unserer Republik zeigen.
Achtung ist gegenseitig und meint gemeinsames Streben und Handeln, um das gesellschaftliche Miteinander zu gestalten und zu leben“,
so der Vorsitzende des Nationalen Geistigen Rates der Baha'i in Deutschland, Stefan Hilger.

http://www.bahai.de/mehr/nachrichten.html
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Re: Die Baha'i

Beitrag von Antonius »

Am Freitag, dem 29.4.2016, hat Ali-Mohammad Faridi die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland erhalten.
Die Verleihung übernahm Hannovers Oberbürgermeister Stefan Schostok im Namen des Bundespräsidenten Joachim Gauck.
http://www.bahai.de/artikel/datum/2016/ ... ialog.html

Faridi, der der Baha’i-Religion angehört, ist bekannt dafür, daß er sich unermüdlich bemüht, Religionen miteinander ins Gespräch zu bringen.
Seinem Engagement ist es im Wesentlichen zu verdanken, dass es in Hannover das Haus der Religionen gibt.
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung schrieb einst darüber: "Eine Einrichtung, die zumindest in Deutschland ihresgleichen sucht."
http://www.haus-der-religionen.de/start ... religionen
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Re: Die Baha'i

Beitrag von Albero »

Gab es im Iran Verfolgung der Baha'i während des Schah-Regimes? Ich kannte einen Teppichhändler, der Baha'i war und dies bejahte, aber gleichzeitig ein Bild Reza Pahlavis im Schaufenster stehen hatte. Er konnte oder wollte mir den Widerspruch nicht richtig erklären.

Wie war die Sache damals mit Amir Abbas Hoveyda gewesen? Ich hatte seiner Zeit von verschiedenen Iranern vernommen, er sei Baha'i, was mir auch von deutschen Baha'i bestätigt wurde. Allerdings schien man das nicht so gerne anzusprechen, weil damals schon gravierenden Menschenrechtsverletzungen durch den SAVAK bekannt wurden, für die man auch Hoveyda verantwortlich machte.

Gruß
Richard
Glaubt ihr etwa alles, was nicht in den Zeitungen steht?
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Re: Die Baha'i

Beitrag von Antonius »

Vor ein paar Wochen feierten die Bahai-Anhänger den 200. Geburtstag ihres Propheten Bah'u'llah
und die Entstehung ihres Glaubens.
Die Bahai ist die jüngste der monotheistischen Religionen, die sich mit einer Botschaft für die moderne Zeit versteht,
und die mittlerweile von über 8 Millionen Menschen verkündet wird.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bahaitum

Glück und Segen den Anhängern der Bahai-Religion.
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Re: Die Baha'i

Beitrag von Antonius »

Woran glauben die Bahai?

Die Bahai glauben an den einen Gott, der die Menschen aus Liebe geschaffen hat.
Abraham, Moses, Krishna, Zarathustra, Buddha, Christus, Muhammad, der Bab und Baha’ullah sind seine Boten.
Die von ihnen gestifteten Religionen sind aufeinander folgende Kapitel ein und derselben Religion.
Der Zweck der älteren Lehren, sagen die Bahai, ist inzwischen erfüllt.
Baha’ullahs Botschaft lautet: Für die Menschheit ist die Zeit gekommen, um in Einheit zu leben.

Ein wichtiger Satz für Bahai ist…
„Die Erde ist nur ein Land und alle Menschen sind seine Bürger.“ (Baha’ullah)

https://www.haus-der-religionen.de/de/r ... i-religion
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Re: Die Baha'i

Beitrag von streicher »

Wie stehen die Bahai zur Homosexualität?
Die Zukunft ist Geschichte.
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Re: Die Baha'i

Beitrag von unity in diversity »

Antonius hat geschrieben:(24 May 2019, 00:10)

Woran glauben die Bahai?

Die Bahai glauben an den einen Gott, der die Menschen aus Liebe geschaffen hat.
Abraham, Moses, Krishna, Zarathustra, Buddha, Christus, Muhammad, der Bab und Baha’ullah sind seine Boten.
Die von ihnen gestifteten Religionen sind aufeinander folgende Kapitel ein und derselben Religion.
Der Zweck der älteren Lehren, sagen die Bahai, ist inzwischen erfüllt.
Baha’ullahs Botschaft lautet: Für die Menschheit ist die Zeit gekommen, um in Einheit zu leben.

Ein wichtiger Satz für Bahai ist…
„Die Erde ist nur ein Land und alle Menschen sind seine Bürger.“ (Baha’ullah)

https://www.haus-der-religionen.de/de/r ... i-religion
So kann man den Weltmachtanspruch zusammenfassend natürlich auch definieren, nachdem man vorher alle Religionen mit einer Klammer umgeben hat.
Wer sollte da noch widersprechen?
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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Re: Die Baha'i

Beitrag von streicher »

streicher hat geschrieben:(24 May 2019, 12:44)

Wie stehen die Bahai zur Homosexualität?
Ok, man kann ja auch selbst recherchieren.
Diesen Bericht fand ich: Wie eine Perversion menschlicher NaturDaraus:
Doch einen Konflikt konnte ich nie lösen: Ich bin schwul – schwule Bahais aber dürfen ihre Sexualität nicht leben. Ich solle mir therapeutische Hilfe suchen und Schritte in Richtung Heterosexualität unternehmen, wurde mir geraten. Man gab mir Schriften religiöser Persönlichkeiten aus den 1950er Jahren zu lesen, in denen Homosexualität als Krankheit, als Störung, als Perversion menschlicher Natur beschrieben wird.
Allerdings glauben die Bahai daran, dass Religion und Wissenschaft eine harmonische Beziehung eingehen sollen. Wenn die religiösen Lehren etwas enthalten, das konträr zur Wissenschaft ist, muss es revidiert werden. Das ist ein grundlegendes Prinzip der Bahai-Religion. Und während es in anderen Bereichen angewandt wird, wird es ignoriert, wenn es um Homosexualität geht.
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Re: Die Baha'i

Beitrag von Antonius »

streicher hat geschrieben:(25 May 2019, 20:57)
Ok, man kann ja auch selbst recherchieren.
Diesen Bericht fand ich: Wie eine Perversion menschlicher NaturDaraus:
Danke, daß Du die Arbeit schon selbst übernommen hast...

Über Homosexualität als solche und über homosexuelle Praxis kann ich Dir eigentlich nichts sagen, da mir diese Fakten selbst sehr fremd und - ja - total unverständlich sind.
So geht es vermutlich auch der großen Mehrheit der Menschheit.
Den Anhängern der Bahai-Religion geht es vermutlich auch so, aus diesem Grunde würde ich folgern, daß homosexuelles Verhalten mit den Grundsätzen der Bahai-Religion unvereinbar ist.
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Re: Die Baha'i

Beitrag von Quatschki »

streicher hat geschrieben:(24 May 2019, 12:44)

Wie stehen die Bahai zur Homosexualität?
Viel wichtiger ist doch:
Dürfen Angehörige dieser oder anderer Religionsgemeinschaften nur ihresgleichen heiraten,
wie stehen sie dazu, wenn die Kinder nicht mehr mitmachen wollen oder sich in jemanden von der "Konkurrenz" verlieben?
Werden "Abtrünnige" diskriminiert?
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Re: Die Baha'i

Beitrag von streicher »

Quatschki hat geschrieben:(26 May 2019, 17:34)

Viel wichtiger ist doch:
Dürfen Angehörige dieser oder anderer Religionsgemeinschaften nur ihresgleichen heiraten,
wie stehen sie dazu, wenn die Kinder nicht mehr mitmachen wollen oder sich in jemanden von der "Konkurrenz" verlieben?
Werden "Abtrünnige" diskriminiert?
Zu ersterer Frage: Ja, dürfen sie. Ein Bahai darf auch durch andere Religionen getraut werden.
Zu letzterer Frage: Recherche notwendig. Erfahrungen gibt es bestimmt.
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Re: Die Baha'i

Beitrag von Elser »

Joker hat geschrieben:(30 Jul 2013, 19:23)

Ich kapiers net ,echt nicht.
Was stimmt mit euch Typen nicht ?
Irgendein Typ der behauptet er wäre der Prophet oder von Propheten entsandt .

So sind doch alle großen Religionen entstanden. Irgentjemand behauptet er hätte die neuesten Nachrichten vom großen Gott. Jetzt brauch er nur noch Narren (oder Verzweifelte) die ihm das glauben. Zack - hast'e 'ne Relogion. Eine Religion steht und fällt mit dem Charisma des jeweiligen Propheten.

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Re: Die Baha'i

Beitrag von Elser »

Antonius hat geschrieben:(24 May 2019, 00:10)

Woran glauben die Bahai?

Die Bahai glauben an den einen Gott, der die Menschen aus Liebe geschaffen hat.
Abraham, Moses, Krishna, Zarathustra, Buddha, Christus, Muhammad, der Bab und Baha’ullah sind seine Boten.
Die von ihnen gestifteten Religionen sind aufeinander folgende Kapitel ein und derselben Religion.
Der Zweck der älteren Lehren, sagen die Bahai, ist inzwischen erfüllt.
Baha’ullahs Botschaft lautet: Für die Menschheit ist die Zeit gekommen, um in Einheit zu leben.

Ein wichtiger Satz für Bahai ist…
„Die Erde ist nur ein Land und alle Menschen sind seine Bürger.“ (Baha’ullah)

https://www.haus-der-religionen.de/de/r ... i-religion

Sind die Menschen denn immer noch nicht so weit, dass sie diese Notwendigkeit auch ohne Gott erkennen könnten?

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Re: Die Baha'i

Beitrag von Papaloooo »

Antonius hat geschrieben:(01 Aug 2013, 19:32)Aus Sicht des Bahai steht der Mensch von allen Schöpfungswerken Gott am nächsten, da er mit einem freien Willen, mit Vernunft, einer unsterblichen Seele
und der Fähigkeit ausgestattet wurde, Gott zu erkennen und einen Bund mit ihm einzugehen.
Damit begeht er genau den gleichen Fehler wie das Christentum:
Er ignoriert die Milliarden und Trilliarden von bewohnbaren Planeten in unserer, so wie in anderen Galaxien.
Natürlich entstanden diese Regionen zu Zeiten, wo astrologische Erkenntnisse noch nicht dermaßen weit waren, wie heute.

Aber so kann das heute eben nicht mehr gehalten werden:
Man sollte zumindest zugeben, dass man sich diesbezüglich geehrt hat!
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
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Re: Die Baha'i

Beitrag von Elser »

Papaloooo hat geschrieben:(01 Jun 2019, 15:23)

Damit begeht er genau den gleichen Fehler wie das Christentum:
Er ignoriert die Milliarden und Trilliarden von bewohnbaren Planeten in unserer, so wie in anderen Galaxien.
Natürlich entstanden diese Regionen zu Zeiten, wo astrologische Erkenntnisse noch nicht dermaßen weit waren, wie heute.

Aber so kann das heute eben nicht mehr gehalten werden:
Man sollte zumindest zugeben, dass man sich diesbezüglich geehrt hat!

Der aktuelle Papst hat einmal geäußert, dass auch er den Urklall für wahrscheinlich hält. Das dieser aber von Gott ausgelöst wurde. Das ist das übliche Rückzugsgefecht, auf dem sich die Kirchen schon seit langem befinden. Es zeigt, meiner Meinung nach, nur an, dass all diese Religionen, im Prinzip, Kappes sind. Aber es können sich halt viele, auf den Sockeln der religiösen Naivität, ein schönes Leben machen. Ich bin ja schon froh, wenn die religiösen Verführer ihre Schäfchen zum Frieden anhalten und sie sie nicht in "heilige Kriege" führen und Kämpfern nicht ein "Gott ist mit uns" zupredigen, oder gar Waffen segnen. Sollen Sie doch, von mir aus, ihr Brimbramborium abziehen. Aber - lasst Eure dreckigen Finger von den Kindern. :mad:

Elser
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Re: Die Baha'i

Beitrag von Papaloooo »

"geirrt hat", hätten die letzten beiden Worte sein sollen. :D

Nutze meist das Smartphone und da den Diktiermodus.

Zustimmung Elser.
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Re: Die Baha'i

Beitrag von Papaloooo »

Elser hat geschrieben:(03 Jun 2019, 11:35)

Der aktuelle Papst hat einmal geäußert, dass auch er den Urklall für wahrscheinlich hält. Das dieser aber von Gott ausgelöst wurde.
Ach ja, dass Gott Vater den Urknall ausgelöst hat, könnte ja auch so sein.
Vielleicht hat ihn Gott Mutter zuvor eine kräftige Bohnensuppe aufgetischt.
Man spricht ja auch von einer Raumzeit-Blase, womöglich war das eine gigantische Blähung.
Die Multiversumtheorie muss nur noch feststellen, ob es weitere Blähungen von derselben Bohnensuppe war, die die anderen Universen verursacht haben, oder ob die beiden vielleicht Kinder gekriegt haben, die ebenfalls zu Blähungen neigten.
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
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