Antiintellektualismus in der deutschen Gesellschaft

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hafenwirt
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Antiintellektualismus in der deutschen Gesellschaft

Beitrag von hafenwirt »

Hallo,

ausgehend von einem anderen Strang möchte ich dieses Thema mal seperat besprechen.

Zum Begriff:
Antiintellektualismus ist gekennzeichnet durch Feindseligkeit und Misstrauen gegenüber dem Intellekt, den Intellektuellen und allen intellektuellen Bestrebungen. Er äußert sich gewöhnlich durch Verspottung und Verunglimpfung von Bildung, Philosophie, Literatur, Kunst und Wissenschaft, die als nutzlos und verachtenswürdig empfunden werden.

[...]
Basis seiner Argumentation ist die Überzeugung, dass die gebildete Bevölkerung sowohl die politische Diskussion als auch die gesellschaftlichen Belange dominiert und als soziale Klasse völlig losgelöst von den alltäglichen Problemen der durchschnittlichen Bevölkerungsmehrheit existiert.
http://de.wikipedia.org/wiki/Antiintellektualismus

In vielen öffentlichen Debatten zeigt sich, dass Teile der Bevölkerung Kritik an Sachverhalten vehement ablehnen - und die "Intellektuellen" auffordern, sie sollen gefälligst Ruhe geben, nicht soviel meckern, die wahren Probleme angehen.

Als Beispiele kann man hier die Kritik an Deutschlandfarben während der WM, den "Aufschrei" beim Feminismus, oder die Auseinandersetzung mit Sarrazin nennen.

Nun kann es natürlich sein, dass es den Antiintellektualismus in der Gesellschaft schon immer gegeben hat, er sich nur heutzutage deutlicher zeigt, da nahezu jeder etwas mal eben in eine Kommentarspalte ins Internet schreiben kann.

Wie seht ihr das?

Hat die Feindlichkeit gegenüber Intellektuellen in Deutschland in den letzten Jahren zugenommen?

Ist Antiintellektualismus überhaupt signifikant verbreitet, oder die Sprache einer Minderheit?

Wer trägt Schuld an einer solchen Entwicklung, falls es sie gibt?

Wie kann man dieses Problem zwischen Intellektuellen und dem einfachen Volk auflösen?
Zuletzt geändert von hafenwirt am Mi 16. Jul 2014, 15:24, insgesamt 3-mal geändert.
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Billie Holiday
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Re: Antiintellektualismus in der deutschen Gesellschaft

Beitrag von Billie Holiday »

ich wußte nicht, dass es sowas gibt...
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frems
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Re: Antiintellektualismus in der deutschen Gesellschaft

Beitrag von frems »

Billie Holiday » Mi 16. Jul 2014, 15:25 hat geschrieben:ich wußte nicht, dass es sowas gibt...
[youtube][/youtube]
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frems
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Re: Antiintellektualismus in der deutschen Gesellschaft

Beitrag von frems »

hafenwirt » Mi 16. Jul 2014, 15:22 hat geschrieben: Wie kann man dieses Problem zwischen Intellektuellen und dem einfachen Volk auflösen?
Nö, hast Du ja selbst zwischen Intellektuellen und innerhalb des "einfachen Volkes". In der Regel ist die Abneigung gegenüber jenen Dingen am größten, von denen man am wenigsten Ahnung (i.d.R. = Kontakt) hat, aber irgendwie wittert, sie hätten (zu) viel (negativen) Einfluß, egal ob Du nun Gebildete nimmst, Migranten, das Parteienwesen, den technischen Fortschritt, Frauen, die EU, etc. pp. Alles, was man aus dem Alltag nicht kennt und daher nicht so recht "greifen" kann, gilt es abzulehnen. Und viele streben ja nach Identifikation und da ist Ablehnung anderer meist am einfachsten. So lange "leben und leben lassen" gilt, ist doch aber alles sutsche.
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Re: Antiintellektualismus in der deutschen Gesellschaft

Beitrag von Gilmoregirl »

Billie Holiday » Mi 16. Jul 2014, 14:25 hat geschrieben:ich wußte nicht, dass es sowas gibt...

Man könnte es auch einfacher ausdrücken und VERBLÖDUNG sagen.
Aber dann wirkt man scheinbar nicht intellektuell genug.
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Re: Antiintellektualismus in der deutschen Gesellschaft

Beitrag von Letzter-Mohikaner »

Wer sich heutzutage so alles als "Intellektuelle" bezeichnet...

Ich habe höchsten Respekt vor wahren Intellektuellen... nicht jedoch vor so manchen Pseudo-Intellektuellen in so mancher Redaktion oder überhaupt in den weichgespülten Medien.
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Re: Antiintellektualismus in der deutschen Gesellschaft

Beitrag von Dieter Winter »

hafenwirt » Mi 16. Jul 2014, 14:22 hat geschrieben: Wie seht ihr das?
Offenbar ist es ein paar Leutchen furchtbar langweilig, sodass sie Probleme aufbauschen, die nicht vorhanden sind.
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Re: Antiintellektualismus in der deutschen Gesellschaft

Beitrag von Tantris »

frems » Mi 16. Jul 2014, 15:28 hat geschrieben: [youtube][/youtube]
Man sollte ihm seine vielen "vielleicht" zu gute halten...

Eines der erfolgsgeheimnisse von beckenbauers medienwirkung ist übrigens, dass er nie vorgegeben hat, von irgendwas anderem als fussball ahnung zu haben. Er würde auch nie zu einer quiz show gehen, prominenten-wer-wird-millionär oder sowas. Er kennt seine grenzen. Das sollte ihm boris becker mal nachmachen.

Offenbar eine jugendsünde.
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Re: Antiintellektualismus in der deutschen Gesellschaft

Beitrag von Helmuth_123 »

Antiintellektualismus? Noch nie gehört. :? Ich persönlich habe höchsten Respekt vor Intellekt und Bildung. Und ich habe auch noch keinen Antiintelektualismus erlebt.
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Tantris
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Re: Antiintellektualismus in der deutschen Gesellschaft

Beitrag von Tantris »

Helmuth_123 » Mi 16. Jul 2014, 16:54 hat geschrieben:Antiintellektualismus? Noch nie gehört. :? Ich persönlich habe höchsten Respekt vor Intellekt und Bildung. Und ich habe auch noch keinen Antiintelektualismus erlebt.
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lila-filzhut
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Re: Antiintellektualismus in der deutschen Gesellschaft

Beitrag von lila-filzhut »

hafenwirt » Mi 16. Jul 2014, 14:22 hat geschrieben:Hallo,

ausgehend von einem anderen Strang möchte ich dieses Thema mal seperat besprechen.

Zum Begriff: http://de.wikipedia.org/wiki/Antiintellektualismus

In vielen öffentlichen Debatten zeigt sich, dass Teile der Bevölkerung Kritik an Sachverhalten vehement ablehnen - und die "Intellektuellen" auffordern, sie sollen gefälligst Ruhe geben, nicht soviel meckern, die wahren Probleme angehen.

Als Beispiele kann man hier die Kritik an Deutschlandfarben während der WM, den "Aufschrei" beim Feminismus, oder die Auseinandersetzung mit Sarrazin nennen.

Nun kann es natürlich sein, dass es den Antiintellektualismus in der Gesellschaft schon immer gegeben hat, er sich nur heutzutage deutlicher zeigt, da nahezu jeder etwas mal eben in eine Kommentarspalte ins Internet schreiben kann.

Wie seht ihr das?

Hat die Feindlichkeit gegenüber Intellektuellen in Deutschland in den letzten Jahren zugenommen?

Ist Antiintellektualismus überhaupt signifikant verbreitet, oder die Sprache einer Minderheit?

Wer trägt Schuld an einer solchen Entwicklung, falls es sie gibt?

Wie kann man dieses Problem zwischen Intellektuellen und dem einfachen Volk auflösen?
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Re: Antiintellektualismus in der deutschen Gesellschaft

Beitrag von frems »

lila-filzhut » Mi 16. Jul 2014, 17:19 hat geschrieben: Hab zwei Wörter ganz dick marktiert :D
Damit das hier in einer Feminismusdebatte ausartet? Gibt's doch im Gender genug.
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Re: Antiintellektualismus in der deutschen Gesellschaft

Beitrag von lila-filzhut »

frems » Mi 16. Jul 2014, 16:36 hat geschrieben: Damit das hier in einer Feminismusdebatte ausartet? Gibt's doch im Gender genug.
Muss es gar nicht, es ist nur Beispiel wie weit sich der Elfenbeinturm vom einfachen Volke entfernt hat.
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Chruschtschow

Re: Antiintellektualismus in der deutschen Gesellschaft

Beitrag von Chruschtschow »

Das Spannungsverhältnis zwischen Volk und Elite ist ewig.
Auflösen?
Gerechtigkeitsdebatte...
Siehe John Rawls....
Gerechtigkeitsprinzipien:
- Gleicheitsprinzip
- Leistungsprinzip
- ...
....
...

Bis heute die beste Definition von Gerechtigkeit?
Richtig..von Platon....
Jedem das Seine
Schichtendiskussion in Deutschland vor ca. 10 Jahren begonnen...
Elitegymnasien, Elitehochschulen, Einkommen, Sprache, Raum,.....

Hat sich die Einkommensspreizung in der BRD verkleinert?
Nein.
Mindestlohn...nächstes Jahr 8,50E
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Re: Antiintellektualismus in der deutschen Gesellschaft

Beitrag von frems »

lila-filzhut » Mi 16. Jul 2014, 17:40 hat geschrieben: Muss es gar nicht, es ist nur Beispiel wie weit sich der Elfenbeinturm vom einfachen Volke entfernt hat.
Erklär mal bitte. Meinst Du mit Elfenbeinturm z.B. Forscher, die sich mit dem "Phänomen" Feminismus beschäftigt haben und dazu Forschungen anstellten? Und wieso ist das eine Entfernung vom Volke?
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Re: Antiintellektualismus in der deutschen Gesellschaft

Beitrag von lila-filzhut »

frems » Mi 16. Jul 2014, 16:45 hat geschrieben: Erklär mal bitte. Meinst Du mit Elfenbeinturm z.B. Forscher, die sich mit dem "Phänomen" Feminismus beschäftigt haben und dazu Forschungen anstellten? Und wieso ist das eine Entfernung vom Volke?
Ich will keine Femidebatte lostreten. Aber es gibt tatsächlich feministische Wissenschaften - auf die geh ich jetzt nicht näher ein.

Stellen wir uns folgende einfache Frage: Wie kann es sein, daß ein abiturloser Tagelöhner wie Filzi ohne Bibo-Ausweis in seinen Prognosen bzgl. Männlein und Weiblein regelmässig ins Schwarze trifft, während Prognosen von Feministinnen (auch in Form feministischer Wissenschaften) regelmässig von der Realität kassiert werden. Wenn du meine Werke im Genderbereich verfolgst, wirst du schnell erkennen, daß ich feministische Behauptungen/Zukunftsvisionen der letzten Jahrzehnte einfach mit Zahlen/Statistiken widerlege. Wie kann das sein? So ein ungebildeter Holzklotz muss sich doch ständig irren, warum isser nicht "überrascht" - so wie die Schmierfinken der feministischen Systempresse?

Das stört den feministischen Elfenbeinturm und seine Knechte/Möchtegern-Mitvaginen wollen Filzi durch Beleidigungen zum Schweigen bringen. Argumentieren können die auch nicht - aber beim Edelitaliener auf italienisch bestellen - da raunt das Dorf.

Zusammengefasst:
Man sollte doch an feministischen Wissenschaften/Expertinnen zweifeln, da Feminismus eine Ideologie ist, deren Behauptungen schon so oft widerlegt wurden. So, und um die Lügen weiterhin zu glauben bedarf es Schutzräume - und diese Schutzräume müssen ganz weit weg vom Pöbel errichtet werden.

Das gleiche auch bei der Integrationsdebatte: Es reicht einfach nicht aus einmal im Jahr den Gutmenschen auf dem Fest der Kulturen zu präsentieren.
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 78707.html

und um auch Chruschi in die Diskussion einzubinden:
Laut Bontrupp und Flassbeck wurde sich jahrezehntelang in den W.Wissenschaften nur Neoliberalismus gepredigt. Herausgekommen sind neoliberale Intellektuelle. Intellektuelle.
Zuletzt geändert von lila-filzhut am Mi 16. Jul 2014, 18:14, insgesamt 5-mal geändert.
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Re: Antiintellektualismus in der deutschen Gesellschaft

Beitrag von Chruschtschow »

Antiintellektualismus....
Fehlanzeige....
Geheimprojekt der Eliten, um den aufkommenden vorrevolutionären Zustand zu begegnen und auszuhebeln.
oder doch neue Form von völkischem Nationalsozialismus?
Deshalb harte und klare Abstrafung Fall Hoeness...Fall Zumwinkel.....
Beruhigungspillen...
Proletentum in Deutschland......stressig und dumm....ackern wie blöde für wenig Geld schieben unterschwelligen Hass auf Frauen.
Kapitalismus...Profit nur wenige...
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Re: Antiintellektualismus in der deutschen Gesellschaft

Beitrag von frems »

lila-filzhut » Mi 16. Jul 2014, 17:57 hat geschrieben: Ich will keine Femidebatte lostreten. Aber es gibt tatsächlich feministische Wissenschaften - auf die geh ich jetzt nicht näher ein.
Schade. So oft wie sie angedeutet werden (zumindest in diversen Strängen), fände ich es schön, wenn mal jemand schreibt, was er sich darunter konkret vorstellt.
Stellen wir uns folgende einfache Frage: Wie kann es sein, daß ein abiturloser Tagelöhner wie Filzi ohne Bibo-Ausweis in seinen Prognosen bzgl. Männlein und Weiblein regelmässig ins Schwarze trifft, während Prognosen von Feministinnen (auch in Form feministischer Wissenschaften) regelmässig von der Realität kassiert werden. Wenn du meine Werke im Genderbereich verfolgst, wirst du schnell erkennen, daß ich feministische Behauptungen/Zukunftsvisionen der letzten Jahrzehnte einfach mit Zahlen/Statistiken widerlege. Wie kann das sein? So ein ungebildeter Holzklotz muss sich doch ständig irren, warum isser nicht "überrascht" - so wie die Schmierfinken der feministischen Systempresse?
Nee, hab ich nicht gelesen. Das letzte, was ich dort las, war was zum Thema Bafög. War aber nicht von Dir, glaub ich. Zukunftsforschung ist aber übrigens keine sonderlich präzise Wissenschaft. Die dort tätigen Wissenschaftler reden auch lieber von Szenarien und Zukünften im Plural. Normalerweise geht's da auch um Trends.
Das stört den feministischen Elfenbeinturm und seine Knechte/Möchtegern-Mitvaginen wollen Filzi durch Beleidigungen zum Schweigen bringen. Argumentieren können die auch nicht - aber beim Edelitaliener auf italienisch bestellen - da raunt das Dorf.
Es wäre noch immer nützlich zu wissen, wer das nun eigentlich sein soll. :?
Zusammengefasst:
Man sollte doch an feministischen Wissenschaften/Expertinnen zweifeln, da Feminismus eine Ideologie ist, deren Behauptungen schon so oft widerlegt wurden. So, und um die Lügen weiterhin zu glauben bedarf es Schutzräume - und diese Schutzräume müssen ganz weit weg vom Pöbel errichtet werden.
Hältst Du Dich nicht selbst für einen Feminismusexperten? So erscheinen jedenfalls Deine Äußerungen zum Thema.
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Re: Antiintellektualismus in der deutschen Gesellschaft

Beitrag von Billie Holiday »

wie macht sich denn diese Feindseligkeit bemerkbar?

Mir ist manchmal der bodenständige, zupackende,ehrliche "Proll" mit gesundem Menschenverstand lieber als der ewig ausdiskutierende, auf rosa Wolke lebende, vermeintlich intellektueller, mit zwei linken Händen ausgestatteter Verkopfte.
Beide haben ihre Vor- und Nachteile.
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Re: Antiintellektualismus in der deutschen Gesellschaft

Beitrag von lila-filzhut »

frems » Mi 16. Jul 2014, 17:10 hat geschrieben: Schade. So oft wie sie angedeutet werden (zumindest in diversen Strängen), fände ich es schön, wenn mal jemand schreibt, was er sich darunter konkret vorstellt.
Nee, hab ich nicht gelesen. Das letzte, was ich dort las, war was zum Thema Bafög. War aber nicht von Dir, glaub ich. Zukunftsforschung ist aber übrigens keine sonderlich präzise Wissenschaft. Die dort tätigen Wissenschaftler reden auch lieber von Szenarien und Zukünften im Plural. Normalerweise geht's da auch um Trends.
Es wäre noch immer nützlich zu wissen, wer das nun eigentlich sein soll. :?
Hältst Du Dich nicht selbst für einen Feminismusexperten? So erscheinen jedenfalls Deine Äußerungen zum Thema.
Die werden sich schon melden...
Experte ist son Wort.... ich les halt wat die behaupten - dann google ich - dann klick ich und präsentiere ein buntes Potpourri an Widerlegungen. Feminismus ist ein riesiges Blendwerk, da werden ständig tolle neue Begriffe erfunden und die Plaste-Brillen der Grrrrllz immer dicker. Eigentlich geht es nur um stumpfen Männehass - der als Wissenschaft verkauft werden soll.
Zuletzt geändert von lila-filzhut am Mi 16. Jul 2014, 18:23, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Antiintellektualismus in der deutschen Gesellschaft

Beitrag von lila-filzhut »

Billie Holiday » Mi 16. Jul 2014, 17:17 hat geschrieben:wie macht sich denn diese Feindseligkeit bemerkbar?

Mir ist manchmal der bodenständige, zupackende,ehrliche "Proll" mit gesundem Menschenverstand lieber als der ewig ausdiskutierende, auf rosa Wolke lebende, vermeintlich intellektueller, mit zwei linken Händen ausgestatteter Verkopfte.
Beide haben ihre Vor- und Nachteile.
Wie sieht es aus mit dem nichtbodenständigen "Proll" mit zwei linken Händen? Nur Vorteile?
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Re: Antiintellektualismus in der deutschen Gesellschaft

Beitrag von Billie Holiday »

lila-filzhut » Mi 16. Jul 2014, 18:21 hat geschrieben: Wie sieht es aus mit dem nichtbodenständigen "Proll" mit zwei linken Händen? Nur Vorteile?
kenne ich nicht :)

wer ist eigentlich intellektuell?

mein ehemaliger Chef, von mir verehrt und hochgeachtet, war sehr gebildet und hochintelligent - aber im Alltag verloren :(
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Re: Antiintellektualismus in der deutschen Gesellschaft

Beitrag von frems »

Billie Holiday » Mi 16. Jul 2014, 18:17 hat geschrieben:wie macht sich denn diese Feindseligkeit bemerkbar?

Mir ist manchmal der bodenständige, zupackende,ehrliche "Proll" mit gesundem Menschenverstand lieber als der ewig ausdiskutierende, auf rosa Wolke lebende, vermeintlich intellektueller, mit zwei linken Händen ausgestatteter Verkopfte.
Beide haben ihre Vor- und Nachteile.
Geht wohl weniger ums Individuum, als um Personengruppen, glaub ich.
lila-filzhut » Mi 16. Jul 2014, 18:19 hat geschrieben: Die werden sich schon melden...
Experte ist son Wort.... ich les halt wat die behaupten - dann google ich - dann klick ich und präsentiere ein buntes Potpourri an Widerlegungen. Feminismus ist ein riesiges Blendwerk, da werden ständig tolle neue Begriffe erfunden und die Plaste-Brillen der Grrrrllz immer dicker. Eigentlich geht es nur um stumpfen Männehass - der als Wissenschaft verkauft werden soll.
Ein Beispiel, um zu verstehen worum es geht, hätte mir schon gereicht. Aber nun gut. :|
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Re: Antiintellektualismus in der deutschen Gesellschaft

Beitrag von lila-filzhut »

frems » Mi 16. Jul 2014, 17:29 hat geschrieben: Geht wohl weniger ums Individuum, als um Personengruppen, glaub ich.
Ein Beispiel, um zu verstehen worum es geht, hätte mir schon gereicht. Aber nun gut. :|

Bekommst du,
http://politik-forum.eu/viewtopic.php?f ... 8#p2640528

Jahrzehntelang wurde behauptet, daß gläserne Decken Frauen daran hindern Karriere zu machen. Nach ein paar Milliarden Taler für Frauenförderung stellt sich jetzt heraus, daß viele Frauen gar keine Karriere machen wollen - viel schlimmer noch, viele wollen Hausfrau werden. Sie wollen FREIWILLIG zurück in das "Ehegefängnis" - wie kann das sein? Wurden Frauen noch nicht genügend befreit? Müssen wir Frauen zur Karriere zwingen? Müssen wir sie zu Männern umoperieren? Auch das ist ja kein Problem - laut Frau Schwarzer, die meist gesendete Feministin und Sprachrohr des Feminismus in Deutschland.

Solche Fehleinschätzung beruhen auf einem einfachen Weltbild: Frau gut aber eingesperrt/ Mann böse und hat den Schlüssel - diese Theorie ist Grundpfeiler des Feminismus und deren "Wissenschaft"

Im gleichen Thema tauchen auch die "Weisen" und "Intellektuellen" auf - achte auf deren Reaktionen
Zuletzt geändert von lila-filzhut am Mi 16. Jul 2014, 18:46, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Antiintellektualismus in der deutschen Gesellschaft

Beitrag von frems »

lila-filzhut » Mi 16. Jul 2014, 18:39 hat geschrieben: Bekommst du,
http://politik-forum.eu/viewtopic.php?f ... 8#p2640528

Jahrzehntelang wurde behauptet, daß gläserne Decken Frauen daran hindern Karriere zu machen. Nach ein paar Milliarden Taler für Frauenförderung stellt sich jetzt heraus, daß viele Frauen gar keine Karriere machen wollen - viel schlimmer noch, viele wollen Hausfrau werden. Sie wollen FREIWILLIG zurück in das "Ehegefängnis" - wie kann das sein? Wurden Frauen noch nicht genügend befreit? Müssen wir Frauen zur Karriere zwingen? Müssen wir sie zu Männern umoperieren? Auch das ist ja kein Problem - laut Frau Schwarzer, die meist gesendete Feministin und Sprachrohr des Feminismus in Deutschland.
Vielleicht liegt es daran, daß Du die gewünschte Kausalität nicht hergestellt hast. Ob es so eine "gläserne Decke" gibt und was "viele" (?) Frauen privat wollen, sind zwei verschiedene Dinge. Ich kann auch sagen, daß "viele" männliche Akademiker nach ihrem Studium nicht promovieren möchten. Wie schwierig es ist an so eine Stelle zu kommen und woran dies dann liegt, sagt das aber nichts aus. Wenn Dich vermeintlich feministische Maßnahmen stören, wie z.B. Frauenförderung, dann ist in der Regel auch die Politik die bessere Adresse anstelle der Wissenschaft. Schwarzer paßt da auch nicht so ganz rein.
Solche Fehleinschätzung beruhen auf einem einfachen Weltbild: Frau gut aber eingesperrt/ Mann böse und hat den Schlüssel - diese Theorie zieht sich queer durch den Feminismus.
Okay. Vielleicht kommen ja noch jene, die Du angekündigt hast. Ich bin gespannt.
Labskaus!

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Re: Antiintellektualismus in der deutschen Gesellschaft

Beitrag von Chruschtschow »

Lila, mach dir keinen Kopf...
ich mag dich so wie du bist...
musste schon mehrfach über deine lustigen und erhellenden Beschreibungen lachen.
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Re: Antiintellektualismus in der deutschen Gesellschaft

Beitrag von lila-filzhut »

frems » Mi 16. Jul 2014, 17:45 hat geschrieben: Vielleicht liegt es daran, daß Du die gewünschte Kausalität nicht hergestellt hast. Ob es so eine "gläserne Decke" gibt und was "viele" (?) Frauen privat wollen, sind zwei verschiedene Dinge. Ich kann auch sagen, daß "viele" männliche Akademiker nach ihrem Studium nicht promovieren möchten. Wie schwierig es ist an so eine Stelle zu kommen und woran dies dann liegt, sagt das aber nichts aus. Wenn Dich vermeintlich feministische Maßnahmen stören, wie z.B. Frauenförderung, dann ist in der Regel auch die Politik die bessere Adresse anstelle der Wissenschaft. Schwarzer paßt da auch nicht so ganz rein.
Okay. Vielleicht kommen ja noch jene, die Du angekündigt hast. Ich bin gespannt.
Die Frage ob Frauen wollen, hat der Feminismus gar nicht gestellt. Der Feminismus hat behauptet, daß Frauen wollen, aber nicht können, weil sie eben unterdrückt werden. Oder blockiert. Vom bösen Mann oder Männersystem. Die Ehe ist ein Konstrukt in dem Frauen eingesperrt werden - freiwillig würde keine Frau eine Ehe eingehen. Das ist feministische Rethorik aus den 90igern. Da wurde nicht nach Marktlage oder sonstiges nachgefragt. Sie studiert nicht Maschinenbauwesen weil er schuld ist.

Ich habe viele Dinge berücksichtigt, sonst hätte ich mit meinen Prognosen nicht recht gehabt. Ganz anders die Feministinnen, wo anscheinend keiner groß Belege gefordert hat - da Frauenmund ja Wahrheit kundtut.

Man muss sich einfach mal bewußt machen, was für ein Schwachsinn unter dem Label Feminismus in den 80ern/90ern abgesondert wurde und es scheinbar vollkommen unkommentiert von unseren Intulektülen in die Tagespresse geschafft hat.
Zuletzt geändert von lila-filzhut am Mi 16. Jul 2014, 18:59, insgesamt 5-mal geändert.
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Re: Antiintellektualismus in der deutschen Gesellschaft

Beitrag von lila-filzhut »

Und ganz interessant wird es, und jetzt greife ich nochmal auf Bontrupp & Flassbeck zurück (siehe youtube videos)

daß im neoliberalen Zeitgeist der letzten 30 Jahre Frauen aufgefordert wurden karrieretechnisch richtig durchzustarten, während Männer sich doch lieber zurückhalten sollen.

Was da für ein Frauentypus herausgekommen ist - NICHT MEHR DARSTELLBAR!
Zuletzt geändert von lila-filzhut am Mi 16. Jul 2014, 19:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Antiintellektualismus in der deutschen Gesellschaft

Beitrag von frems »

Okay, nehmen wir mal an, es gibt Leute, die so vorgehen und reden, wie Du es sagst. Was sagt uns das nun über "Realitätsferne" und "Wissenschaft", um damit den Sprung zum "Antiintellektualismus" wieder hinzukriegen? :|
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lila-filzhut
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Re: Antiintellektualismus in der deutschen Gesellschaft

Beitrag von lila-filzhut »

frems » Mi 16. Jul 2014, 18:13 hat geschrieben:Okay, nehmen wir mal an, es gibt Leute, die so vorgehen und reden, wie Du es sagst. Was sagt uns das nun über "Realitätsferne" und "Wissenschaft", um damit den Sprung zum "Antiintellektualismus" wieder hinzukriegen? :|
Der Eingangsthread suggierte doch, daß Antifeminismus eine Haltung des bildungsfernen (Antiintellektualismus) Pöbels ist. Feminismus dagegen eine Spielwiese der Intulektülen. Da muss man sich die Spielwiese doch erstmal ansehen. Die Spielprognosen - die Endergebnisse. Da kommt dann die Realitätsferne ins Spiel und anhand fehlerhafter Prognosen/Behauptungen/Leistungsvorhersagen die Frage ob sowas auch noch als Wissenschaft verkauft werden sollte.

Eigentlich ganz einfach :)



Und da sind wir auch schon wieder beim Italiener. Nicht alles intellektuell-wirkende ist auch intellektuell
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Re: Antiintellektualismus in der deutschen Gesellschaft

Beitrag von frems »

lila-filzhut hat geschrieben: Der Eingangsthread suggierte doch, daß Antifeminismus eine Haltung des bildungsfernen (Antiintellektualismus) Pöbels ist. Feminismus dagegen eine Spielwiese der Intulektülen. Da muss man sich die Spielwiese doch erstmal ansehen. Die Spielprognosen - die Endergebnisse. Da kommt dann die Realitätsferne ins Spiel und anhand fehlerhafter Prognosen/Behauptungen/Leistungsvorhersagen die Frage ob sowas auch noch als Wissenschaft verkauft werden sollte.
Falsche Prognosen sind nun keine genannt worden, aber wenn sie "falsch" sind, ist das nicht ungewöhnlich. Zukunftsprognosen haben keinen Anspruch darauf exakt so einzutreten. Das können sie auch nicht. Fragwürdig wären größere methodische Fehler, die man als unwissenschaftlich bezeichnen könnte. Aber "Feminismus" ist keine wissenschaftliche Disziplin und Frau Schwarzer in erster Linie (politische) Autorin. Haut irgendwie alles so nicht hin. Abi hin oder her. :|
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Cat with a whip
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Re: Antiintellektualismus in der deutschen Gesellschaft

Beitrag von Cat with a whip »

hafenwirt » Mi 16. Jul 2014, 14:22 hat geschrieben: Wie seht ihr das?

Hat die Feindlichkeit gegenüber Intellektuellen in Deutschland in den letzten Jahren zugenommen?

Ist Antiintellektualismus überhaupt signifikant verbreitet, oder die Sprache einer Minderheit?

Wer trägt Schuld an einer solchen Entwicklung, falls es sie gibt?

Wie kann man dieses Problem zwischen Intellektuellen und dem einfachen Volk auflösen?
Das A.zugenommen hätte kann ich nicht sagen, ich denke der A. äussert sich auf alle Fälle gerne an Modethemen die gesellschaftspolitisch relevant werden. Eines der markantesten letzten Beispiele ist die Wahrnehmung der Problematik des anthropogenen Klimawandels. (Verschwörungtheorien, Feindbild Wissenschaftler)

Der A. wird zum Teil auch populistisch zur Anbiederung an die Masse geschürt. (Der einfache Mann ist viel schlauer und weiß schon was richtig ist).
Auch die Medien tragen eine Mitschuld durch falsche Darstellung von wissenschaftlicher Arbeit. So wird die jahrelange wiss. Kleinarbeit nicht gewürdigt, stattdessen werden Thesen der wissenschaftlichen Formalsprache in der medialen Darstellung zu stark vereinfachten und sinnlosen Behauptungen, die dann sehr oft einen Widerspruch erzeugen, der dann natürlich bei Laien ein negatives und ablehnendes Urteil erzeugt.

Das Problem wird man nie lösen können. Und es stellt sich so als Widerspruch gar nicht dar , man denke nur an die Intellekuellen im Bann des Nationalsozialismus der A. par excellenz war. Und von einer Gewissheit können Sie ausgehen: Die Mutter der Dummheit ist immer schwanger.
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Re: Antiintellektualismus in der deutschen Gesellschaft

Beitrag von Alana4 »

"Antiintellektualismus"

Mir wird schon bei dem Wort-Ungetüm ganz schummerig...............
Aber so ähnlich (nicht ganz so schlimm) geht es mir auch bei "Feminismus"
Und das, obwohl ich sowohl feminin als auch intelligent bin (sagen jedenfalls Leute, die mich kennen). Ach ja- und wenn "intellektuell" sowas wie "studiert" bedeutet, dann bin ich das auch noch..... nu is awer ma jut.......
Aber jetzt muss ich echt erst einmal an die frische Luft
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
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Re: Antiintellektualismus in der deutschen Gesellschaft

Beitrag von lila-filzhut »

frems » Mi 16. Jul 2014, 18:34 hat geschrieben: Falsche Prognosen sind nun keine genannt worden, aber wenn sie "falsch" sind, ist das nicht ungewöhnlich. Zukunftsprognosen haben keinen Anspruch darauf exakt so einzutreten. Das können sie auch nicht. Fragwürdig wären größere methodische Fehler, die man als unwissenschaftlich bezeichnen könnte. Aber "Feminismus" ist keine wissenschaftliche Disziplin und Frau Schwarzer in erster Linie (politische) Autorin. Haut irgendwie alles so nicht hin. Abi hin oder her. :|

http://de.wikipedia.org/wiki/Gender_Studies
Die verschiedenen Forschungsrichtungen der Gender Studies gehen ursprünglich von einem feministischen Ansatz aus
Die Gender Studies entwickelten sich aus den Women’s Studies, die in den 1960er und 70er-Jahren in einigen US-amerikanischen Universitäten entstanden. Die Women’s Studies beschäftigten sich mit der wissenschaftlichen Betrachtung von Frauen in einer von Männern dominierten Gesellschaft – dies allerdings zum ersten Mal aus feministischer Sicht.
Das läuft unter Wissenschaft oder nicht?


Was ist die feministische Sicht?
Frau gut Opferin Mann böse Täter

Da haste die Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Schwarzer
Zuletzt geändert von lila-filzhut am Mi 16. Jul 2014, 19:43, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Antiintellektualismus in der deutschen Gesellschaft

Beitrag von frems »

Und ein Satz weiter revidiert sich die Historie auch wieder. Feminismus mit Geschlechterforschung gleichzusetzen, haut daher nicht so hin. Erkennt man auch im Wikipedia-Artikel, wenn man etwas weiterliest und z.B. erkennt, daß sich viele Feministen an den Ergebnissen der Wissenschaft stören. Da hat Dir Alice wohl den Kopf verdreht. :p

Die Genderforschung ist auch nicht so präsent und allmächtig, wie manch einer befürchtet. Da geht es nur ganz banal darum, warum z.B. in diversen Bereichen (z.B. Medizin bzw. Symptome) Unterschiede zwischen den Geschlechtern erkennbar sind und woran diese liegen könnten. Also wenn das schon ausreicht für Antiintellektualismus (welch kurioses Wort), na denn. Dann beschäftige Dich mal weiter mit Unterschieden zwischen den Geschlechtern, Du Genderforscher. ;)
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Re: Antiintellektualismus in der deutschen Gesellschaft

Beitrag von jack000 »

hafenwirt » Mi 16. Jul 2014, 15:22 hat geschrieben: Hat die Feindlichkeit gegenüber Intellektuellen in Deutschland in den letzten Jahren zugenommen?
Wieso ist es denn gleich eine Feindlichkeit, wenn man mit den Ansichten von sogenannten "Intellektuellen" nicht einverstanden ist?
hafenwirt » Mi 16. Jul 2014, 15:22 hat geschrieben: Ist Antiintellektualismus überhaupt signifikant verbreitet, oder die Sprache einer Minderheit?
m.E. ist es weit verbreitet wenn "Antiintellektualismus " die Ablehnung einer verbrieften Meinungsführerschaft ist, die Intellektuelle offensichtlich gerne hätten versinkt dadurch, dass auf den eher einfach gestrickteren Menschen der Zugang zu Informationen (Internet) möglich ist. Inwiefern das dann auch genutzt wird steht natürlich auf einem anderen Blatt Papier.
hafenwirt » Mi 16. Jul 2014, 15:22 hat geschrieben: Wer trägt Schuld an einer solchen Entwicklung, falls es sie gibt?
Möglicherweise die Intellektuellen selbst? (Einigkeit ist ja auch nicht unbedingt deren Stärke)
[youtube][/youtube]
hafenwirt » Mi 16. Jul 2014, 15:22 hat geschrieben:Wie kann man dieses Problem zwischen Intellektuellen und dem einfachen Volk auflösen?
Nehmen wir mal an, das Problem wäre gelöst. Wie sieht dann die Lösung aus? "Intellektuelle" bestimmen was richtig und was falsch ist und der Rest läuft wie Lemminge hinterher ohne auch nur irgendwas kritisch zu hinterfragen?

Ist es denn so wie beschrieben:
Er äußert sich gewöhnlich durch Verspottung und Verunglimpfung von Bildung, Philosophie, Literatur, Kunst und Wissenschaft, die als nutzlos und verachtenswürdig empfunden werden.
oder eher so, dass wie bereits hier in dem Strang erwähnt der nachvollziehbare Wunsch besteht, auch mal diejenigen gefragt werden sollten, die vor Ort mit einem bestimmten Thema direkt beschäftigt sind?
Und warum müssen sich die Meinung des einen mit der Meinung des anderen ausschließen anstatt eine Ergänzung anzustreben?
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Re: Antiintellektualismus in der deutschen Gesellschaft

Beitrag von lila-filzhut »

frems » Mi 16. Jul 2014, 18:47 hat geschrieben: Und ein Satz weiter revidiert sich die Historie auch wieder. Feminismus mit Geschlechterforschung gleichzusetzen, haut daher nicht so hin. Erkennt man auch im Wikipedia-Artikel, wenn man etwas weiterliest und z.B. erkennt, daß sich viele Feministen an den Ergebnissen der Wissenschaft stören. Da hat Dir Alice wohl den Kopf verdreht. :p

Die Genderforschung ist auch nicht so präsent und allmächtig, wie manch einer befürchtet. Da geht es nur ganz banal darum, warum z.B. in diversen Bereichen (z.B. Medizin bzw. Symptome) Unterschiede zwischen den Geschlechtern erkennbar sind und woran diese liegen könnten. Also wenn das schon ausreicht für Antiintellektualismus (welch kurioses Wort), na denn. Dann beschäftige Dich mal weiter mit Unterschieden zwischen den Geschlechtern, Du Genderforscher. ;)
Ich setz es nicht gleich, ich schau wohin es krude feministische Menstruationshütten-Theorien geschafft haben - in die Wissenschaft
Die Gender Studies entwickelten sich aus den Women’s Studies, die in den 1960er und 70er-Jahren in einigen US-amerikanischen Universitäten entstanden. Die Women’s Studies beschäftigten sich mit der wissenschaftlichen Betrachtung von Frauen in einer von Männern dominierten Gesellschaft – dies allerdings zum ersten Mal aus feministischer Sicht.
Einer der ersten Studiengänge für Gender Studies wurde zum Wintersemester (WS) 1997/98 an der Humboldt-Universität zu Berlin eingerichtet (siehe auch Susanne Baer und Helga Hörz), zugleich eröffneten zwei Studiengänge zur Frauen- und Geschlechterforschung an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg:
Frau Baer:
Mein Glück ist ja, dass ich das Grundgesetz auf meiner Seite habe. Da für mich Feminismus das Engagement für Gleichstellung ist, steht im Grundgesetz praktischerweise, dass der Staat die Aufgabe hat, die tatsächliche Gleichstellung von Männern und Frauen zu verwirklichen, und dass auch noch drinsteht - soviel zu Gender und nicht nur Geschlecht - dass niemand diskriminieren darf aufgrund der Herkunft und, und, und.
Als Studentin hörte ich einen Vortrag von Catharine MacKinnon über die amerikanische Verfassung – und war tief beeindruckt, wie jemand so frei von Pathos und so scharfsinnig binnen einer halben Stunde eine Welt für mich öffnen kann. Dass sie damals in den USA so umstritten war, weil sie gegen Pornografie anging, davon hatte ich keine Ahnung. Ich lernte eine intellektuell brillante Person kennen, die unerbittlich in der Schärfe ihrer Argumentation war – und die einfach mit mir diskutierte. Das kannte ich aus der deutschen Universität nicht.
http://de.wikipedia.org/wiki/Catharine_MacKinnon
Jede Form von Sex, sogar einvernehmlicher Sex zwischen Verheirateten, ist ein gegen Frauen verübter Gewaltakt.»
Tja, so macht man im Frauenstaat Karriere

Da sieht man mal, was so in den Köppen der Geschlechterforscherinnen rumspukt - aber die werden von anderen Feministinnen so dolle kritisiert - wie Schwarzer in den letzten 30 Jahren :rolleyes:



gehen wir mal auf die Inhalte ein

die Geschlechterzuweisung durch Kultur und anderen gesellschaftlichen Organisationsformen,
die Machtverhältnisse, die aus der Unterscheidung von „männlich“ und „weiblich“ resultieren,
der Prozess des Unterscheidens zwischen den Geschlechtern sowie dessen Hintergründe und Auswirkungen.
soziale Ungleichheit zwischen den Geschlechtern (systematische Benachteiligung im Beruf und in Sozialpolitik usw. wegen des Geschlechts), insbesondere durch Androzentrik[9]
soziale Stellung der Geschlechter innerhalb der Gesellschaft (Patriarchat, Matriarchat, Frauenwahlrecht)
vergeschlechtlichte Arbeitsteilung als Gesellschaftsstruktur (etwa durch die kapitalistische Unterscheidung von Produktion und Reproduktion)
Praktiken der Erzeugung der Geschlechterdifferenz („doing gender“)
mediale Präsentationen und Repräsentationen von Geschlecht, z. B. in Film, Literatur, Kunst, Werbung usw.
Verschränkung der Differenzachsen Geschlecht, Klasse (oder Schicht, Milieu usw.), Ethnizität/Hautfarbe, Sexualität.
Geschlechterpädagogik[10]
Queer-Theorie[9]
Frauen- und Männerforschung gemeinsam und getrennt.[9]
http://www.spiegel.de/spiegel/a-457053.html
Spezialgebiet des Vereins ist Jungenarbeit. Von dieser hat Dissens eine sehr eigene Vorstellung, denn es geht dabei auch darum, Jungs früh zu Kritikern des eigenen Geschlechts zu erziehen. Es gibt ein einprägsames Beispiel, wie die Gender-Theorie Eingang gefunden hat in die angewandte Pädagogik.

So spielten Dissens-Mitarbeiter bei einer Projektwoche mit Jungs in Marzahn einen "Vorurteilswettbewerb", an dessen Ende die Erkenntnis stehen sollte, dass sich Männer und Frauen viel weniger unterscheiden als gedacht. Es entspann sich eine heftige Debatte, ob Mädchen im Stehen pinkeln und Jungs Gefühle zeigen können, Sätze flogen hin und her. Am Ende warfen die beiden Dissens-Leute einem besonders selbstbewussten Jungen vor, "dass er eine Scheide habe und nur so tue, als sei er ein Junge", so steht es im Protokoll.

Einem Teenager die Existenz des Geschlechtsteils abzusprechen ist ein ziemlich verwirrender Anwurf, aber das nahmen die Dissens-Leute in Kauf, ihnen ging es um die "Zerstörung von Identitäten", wie sie schreiben. Das Ziel einer "nichtidentitären Jungenarbeit" sei "nicht der andere Junge, sondern gar kein Junge".
Fassen wir zusammen: Extreme Männerverachtung getarnt als Wissenschaft und Menschenexperimentierfeld. Kritik daran wird als Antiintellektualismus wahrgenommen.
Zuletzt geändert von lila-filzhut am Mi 16. Jul 2014, 20:26, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Antiintellektualismus in der deutschen Gesellschaft

Beitrag von Cat with a whip »

Ein ganz neues Phänomen des Antiintellektualismus ist das der sogenannten "Skeptiker", die sich längst über das Internet zu wissenschaftlichen Themenkomplexen als lautstarke Meinungsmacher formieren.
Skeptiker kommen stets im Gestus der Aufklärer gegen einen vermeintlichen Mainstream des Wissenschaftsbetriebs, dem sie ihre eigene "Wahrheit" gegenüberstellen. Ein gerne gebrauchtes wohlfeiles Generalargument des Skeptikers gegen die Wissenschaft ist das des Profiinteresses, wodurch sie käuflich ist und somit nicht die "echte Wahrheit" liefert, sonder die gewünschte der Geldgeber. Umgekehrt kritisieren Skeptiker Wissenschaft als Verschwendung von Steuergeldern, wenn sie keinen Gewinn oder unmittelbaren volkswirtschaftliche Nutzen abwirft. Dabei stehen sie generell mit wissenschaftlicher Methodik auf Kriegsgfuß. Teilweise wird diese komplett abgelehnt, ist sie ja zu abstrakt, stattdessen wiegt er sich lieber in scheinbarer Gewissheit der intuitiven individuellen Alltagserfahrung als ultima ratio.
Zuletzt geändert von Cat with a whip am Mi 16. Jul 2014, 20:47, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Antiintellektualismus in der deutschen Gesellschaft

Beitrag von Dieter Winter »

frems » Mi 16. Jul 2014, 18:34 hat geschrieben: Zukunftsprognosen haben keinen Anspruch darauf exakt so einzutreten.
Gibt es denn auch andere Prognosen?
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Re: Antiintellektualismus in der deutschen Gesellschaft

Beitrag von Cat with a whip »

Zack, wenn man davon spricht.
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Re: Antiintellektualismus in der deutschen Gesellschaft

Beitrag von Dieter Winter »

Cat with a whip » Mi 16. Jul 2014, 19:45 hat geschrieben:Ein ganz neues Phänomen des Antiintellektualismus ist das der sogenannten "Skeptiker", die sich längst über das Internet zu wissenschaftlichen Themenkomplexen als lautstarke Meinungsmacher formieren.
Skeptiker kommen stets im Gestus der Aufklärer gegen einen vermeintlichen Mainstream des Wissenschaftsbetriebs, dem sie ihre eigene "Wahrheit" gegenüberstellen. Ein gerne gebrauchtes wohlfeiles Generalargument des Skeptikers gegen die Wissenschaft ist das des Profiinteresses, wodurch sie käuflich ist und somit nicht die "echte Wahrheit" liefert, sonder die gewünschte der Geldgeber. Umgekehrt kritisieren Skeptiker Wissenschaft als Verschwendung von Steuergeldern, wenn sie keinen Gewinn oder unmittelbaren volkswirtschaftliche Nutzen abwirft. Dabei stehen sie generell mit wissenschaftlicher Methodik auf Kriegsgfuß. Teilweise wird diese komplett abgelehnt, ist sie ja zu abstrakt, stattdessen wiegt er sich lieber in scheinbarer Gewissheit der intuitiven individuellen Alltagserfahrung als ultima ratio.
Nun ja, die Wissenschaft hat sich auch oft genug zum willigen Diener äußerst fragwürdiger Thesen gemacht. Ich erinnere hier nur an die Rassenlehre...
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Re: Antiintellektualismus in der deutschen Gesellschaft

Beitrag von Dieter Winter »

Cat with a whip » Mi 16. Jul 2014, 19:47 hat geschrieben:Zack, wenn man davon spricht.
Den anthropogenen Klimawandel kauf' ich dir nicht ab. :D

Guckst du:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natu ... 78654.html
Zuletzt geändert von Dieter Winter am Mi 16. Jul 2014, 20:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Antiintellektualismus in der deutschen Gesellschaft

Beitrag von lila-filzhut »

Cat with a whip » Mi 16. Jul 2014, 19:45 hat geschrieben:... ist sie ja zu abstrakt, stattdessen wiegt er sich lieber in scheinbarer Gewissheit der intuitiven individuellen Alltagserfahrung als ultima ratio.
Die Erfahrung hab ich mit Online-Feministinnen und ihr Sympathisantinnen gemacht, da wird gerne "eine gute Freundin (wahlweise Wissenschaftlerin, Astronautin, Geschäftsfrau)" in die Argumentation eingebaut, welche die Behauptung auslebt. Meistens haben diese "Freundinnen" grüne-Tomaten-affine Vornamen.
Zuletzt geändert von lila-filzhut am Mi 16. Jul 2014, 21:02, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Antiintellektualismus in der deutschen Gesellschaft

Beitrag von frems »

Dieter Winter » Mi 16. Jul 2014, 20:47 hat geschrieben: Gibt es denn auch andere Prognosen?
Es ist ein Oberbegriff, um Verwechslungen mit Unterkategorien zu vermeiden, wie z.B. Trendprognosen. Gleichzeitig grenzt sich die Zukunftsforschung damit auch von Prophezeiungen/Wahrsagern ab. Isoliert betrachtet bzw. verallgemeinernd kann man das "Zukunfts-" aber natürlich auch weglassen. Wenn's Dich wirklich interessiert, bist Du vermutlich schon hierauf gestoßen: http://en.wikipedia.org/wiki/Futures_studies
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Re: Antiintellektualismus in der deutschen Gesellschaft

Beitrag von Dieter Winter »

frems » Mi 16. Jul 2014, 20:00 hat geschrieben: Isoliert betrachtet bzw. verallgemeinernd kann man das "Zukunfts-" aber natürlich auch weglassen.
Imho muss man das sogar. Eine Vorhersage kann sich nach meinem Verständnis NUR auf die Zukunft beziehen.
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Re: Antiintellektualismus in der deutschen Gesellschaft

Beitrag von Zinnamon »

[quote=frems]
Schade. So oft wie sie angedeutet werden (zumindest in diversen Strängen), fände ich es schön, wenn mal jemand schreibt, was er sich darunter konkret vorstellt.

(...)[/quote]

Oh bitte bitte nicht!

Für diese Leute wurde im alten Pf extra ein kleiner, abgeschlossener Bereich erstellt, der ja auch hier nicht von ungefähr weitergeführt wird, ..weil sie jedes Subforum, egal zu welchem Thema mit ihrem Geschlechterkampfscheiss und Monothematik infiltrierten und mit ihren Umleitungsschildern zu zementierten. Dann konnte man sie wenigstens verschieben.
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Re: Antiintellektualismus in der deutschen Gesellschaft

Beitrag von frems »

Dieter Winter » Mi 16. Jul 2014, 21:07 hat geschrieben: Imho muss man das sogar. Eine Vorhersage kann sich nach meinem Verständnis NUR auf die Zukunft beziehen.
Nein, muß man nicht, wenn es sich im bestimmten Falle anbietet. Das ginge auch, wenn man sie in Zusammenhang bzw. in Abgrenzung zur Zukunftsgenese stellt. Aber das ist nun recht kleinkariert. Zum Klimawandel: Das ist relativ ulkig. Einem gefällt irgendetwas nicht, aber man kann es nicht so recht in Worte fassen, was es mit diesem Bauchgefühl eigentlich auf sich hat. Also stellt man an Personen Ansprüche, von denen man vorweg schon weiß, daß sie diese (wie kein Mensch auf dieser Welt) nicht erfüllen können, um daraus zu schlußfolgern, daß irgendwie alles doch total falsch sei; wenn nicht gar gegenteilig. ;)
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Re: Antiintellektualismus in der deutschen Gesellschaft

Beitrag von frems »

Zinnamon » Mi 16. Jul 2014, 21:09 hat geschrieben: Oh bitte bitte nicht!

Für diese Leute wurde im alten Pf extra ein kleiner, abgeschlossener Bereich erstellt, der ja auch hier nicht von ungefähr weitergeführt wird, ..weil sie jedes Subforum, egal zu welchem Thema mit ihrem Geschlechterkampfscheiss und Monothematik infiltrierten und mit ihren Umleitungsschildern zu zementierten. Dann konnte man sie wenigstens verschieben.
'tschuldige. :|
Zuletzt geändert von frems am Mi 16. Jul 2014, 21:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Antiintellektualismus in der deutschen Gesellschaft

Beitrag von Dieter Winter »

frems » Mi 16. Jul 2014, 20:11 hat geschrieben:
Nein, muß man nicht, wenn es sich im bestimmten Falle anbietet. Das ginge auch, wenn man sie in Zusammenhang bzw. in Abgrenzung zur Zukunftsgenese stellt. Aber das ist nun recht kleinkariert.
Trotzdem betrifft eine Prognose immer die Zukunft - also ist's unsinnig diese der Vorhersage voran zu stellen.

Die Prognose (griechisch, πρóγνωσις prognosis ‚Vorwissen‘ oder ‚Voraus-Kenntnis‘), deutsch Vorhersage oder Voraussage
(wikipedia)

Ersetze Prognose durch das deutsche Wort und du erhältst eine Zukunftsvorhersage. So ein Begriff einfach nur Quatsch

frems » Mi 16. Jul 2014, 20:11 hat geschrieben: Zum Klimawandel: Das ist relativ ulkig. Einem gefällt irgendetwas nicht, aber man kann es nicht so recht in Worte fassen, was es mit diesem Bauchgefühl eigentlich auf sich hat. Also stellt man an Personen Ansprüche, von denen man vorweg schon weiß, daß sie diese (wie kein Mensch auf dieser Welt) nicht erfüllen können, um daraus zu schlußfolgern, daß irgendwie alles doch total falsch sei; wenn nicht gar gegenteilig. ;)
Es gibt nun doch einige Wissenschaftler, die den anthropogenen Einfluss stark bezweifeln.

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Re: Antiintellektualismus in der deutschen Gesellschaft

Beitrag von frems »

Dieter Winter » Mi 16. Jul 2014, 21:27 hat geschrieben: Ersetze Prognose durch das deutsche Wort und du erhältst eine Zukunftsvorhersage. So ein Begriff einfach nur Quatsch
Freut mich, daß Du das meinst.
Es gibt nun doch einige Wissenschaftler, die den anthropogenen Einfluss stark bezweifeln.

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Auch diese sind ja wohl Intellektuelle?
Du wirst schon wissen, wem Du vertraust.
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