frems » Mi 16. Jul 2014, 18:47 hat geschrieben:
Und ein Satz weiter revidiert sich die Historie auch wieder. Feminismus mit Geschlechterforschung gleichzusetzen, haut daher nicht so hin. Erkennt man auch im Wikipedia-Artikel, wenn man etwas weiterliest und z.B. erkennt, daß sich viele Feministen an den Ergebnissen der Wissenschaft stören. Da hat Dir Alice wohl den Kopf verdreht.
Die Genderforschung ist auch nicht so präsent und allmächtig, wie manch einer befürchtet. Da geht es nur ganz banal darum, warum z.B. in diversen Bereichen (z.B. Medizin bzw. Symptome) Unterschiede zwischen den Geschlechtern erkennbar sind und woran diese liegen könnten. Also wenn das schon ausreicht für Antiintellektualismus (welch kurioses Wort), na denn. Dann beschäftige Dich mal weiter mit Unterschieden zwischen den Geschlechtern, Du Genderforscher.
Ich setz es nicht gleich, ich schau wohin es krude feministische Menstruationshütten-Theorien geschafft haben - in die Wissenschaft
Die Gender Studies entwickelten sich aus den Women’s Studies, die in den 1960er und 70er-Jahren in einigen US-amerikanischen Universitäten entstanden. Die Women’s Studies beschäftigten sich mit der wissenschaftlichen Betrachtung von Frauen in einer von Männern dominierten Gesellschaft – dies allerdings zum ersten Mal aus feministischer Sicht.
Einer der ersten Studiengänge für Gender Studies wurde zum Wintersemester (WS) 1997/98 an der Humboldt-Universität zu Berlin eingerichtet (siehe auch Susanne Baer und Helga Hörz), zugleich eröffneten zwei Studiengänge zur Frauen- und Geschlechterforschung an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg:
Frau Baer:
Mein Glück ist ja, dass ich das Grundgesetz auf meiner Seite habe. Da für mich Feminismus das Engagement für Gleichstellung ist, steht im Grundgesetz praktischerweise, dass der Staat die Aufgabe hat, die tatsächliche Gleichstellung von Männern und Frauen zu verwirklichen, und dass auch noch drinsteht - soviel zu Gender und nicht nur Geschlecht - dass niemand diskriminieren darf aufgrund der Herkunft und, und, und.
Als Studentin hörte ich einen Vortrag von Catharine MacKinnon über die amerikanische Verfassung – und war tief beeindruckt, wie jemand so frei von Pathos und so scharfsinnig binnen einer halben Stunde eine Welt für mich öffnen kann. Dass sie damals in den USA so umstritten war, weil sie gegen Pornografie anging, davon hatte ich keine Ahnung. Ich lernte eine intellektuell brillante Person kennen, die unerbittlich in der Schärfe ihrer Argumentation war – und die einfach mit mir diskutierte. Das kannte ich aus der deutschen Universität nicht.
http://de.wikipedia.org/wiki/Catharine_MacKinnon
Jede Form von Sex, sogar einvernehmlicher Sex zwischen Verheirateten, ist ein gegen Frauen verübter Gewaltakt.»
Tja, so macht man im Frauenstaat Karriere
Da sieht man mal, was so in den Köppen der Geschlechterforscherinnen rumspukt - aber die werden von anderen Feministinnen so dolle kritisiert - wie Schwarzer in den letzten 30 Jahren
gehen wir mal auf die Inhalte ein
die Geschlechterzuweisung durch Kultur und anderen gesellschaftlichen Organisationsformen,
die Machtverhältnisse, die aus der Unterscheidung von „männlich“ und „weiblich“ resultieren,
der Prozess des Unterscheidens zwischen den Geschlechtern sowie dessen Hintergründe und Auswirkungen.
soziale Ungleichheit zwischen den Geschlechtern (systematische Benachteiligung im Beruf und in Sozialpolitik usw. wegen des Geschlechts), insbesondere durch Androzentrik[9]
soziale Stellung der Geschlechter innerhalb der Gesellschaft (Patriarchat, Matriarchat, Frauenwahlrecht)
vergeschlechtlichte Arbeitsteilung als Gesellschaftsstruktur (etwa durch die kapitalistische Unterscheidung von Produktion und Reproduktion)
Praktiken der Erzeugung der Geschlechterdifferenz („doing gender“)
mediale Präsentationen und Repräsentationen von Geschlecht, z. B. in Film, Literatur, Kunst, Werbung usw.
Verschränkung der Differenzachsen Geschlecht, Klasse (oder Schicht, Milieu usw.), Ethnizität/Hautfarbe, Sexualität.
Geschlechterpädagogik[10]
Queer-Theorie[9]
Frauen- und Männerforschung gemeinsam und getrennt.[9]
http://www.spiegel.de/spiegel/a-457053.html
Spezialgebiet des Vereins ist Jungenarbeit. Von dieser hat Dissens eine sehr eigene Vorstellung, denn es geht dabei auch darum, Jungs früh zu Kritikern des eigenen Geschlechts zu erziehen. Es gibt ein einprägsames Beispiel, wie die Gender-Theorie Eingang gefunden hat in die angewandte Pädagogik.
So spielten Dissens-Mitarbeiter bei einer Projektwoche mit Jungs in Marzahn einen "Vorurteilswettbewerb", an dessen Ende die Erkenntnis stehen sollte, dass sich Männer und Frauen viel weniger unterscheiden als gedacht. Es entspann sich eine heftige Debatte, ob Mädchen im Stehen pinkeln und Jungs Gefühle zeigen können, Sätze flogen hin und her. Am Ende warfen die beiden Dissens-Leute einem besonders selbstbewussten Jungen vor, "dass er eine Scheide habe und nur so tue, als sei er ein Junge", so steht es im Protokoll.
Einem Teenager die Existenz des Geschlechtsteils abzusprechen ist ein ziemlich verwirrender Anwurf, aber das nahmen die Dissens-Leute in Kauf, ihnen ging es um die "Zerstörung von Identitäten", wie sie schreiben. Das Ziel einer "nichtidentitären Jungenarbeit" sei "nicht der andere Junge, sondern gar kein Junge".
Fassen wir zusammen: Extreme Männerverachtung getarnt als Wissenschaft und Menschenexperimentierfeld. Kritik daran wird als Antiintellektualismus wahrgenommen.