Trotz der folgenden "
Beispiele" bin ich der Ansicht, dass diese pauschale Verdammung der sog. westlichen Politik sehr übertrieben ist. Russland hat u. a. als Mitglied des Sicherheitsrates, der G 8 und der G 20, durch seine direkten Kontakte mit allen wichtigen Politikern der Welt immer an wesentlichen politischen Beratungen und Beschlüssen mitwirken können, es sollte eine enge Sicherheitspartnerschaft von NATO und Russland geben, die auch eine gemeinsame Raketenabwehrplanung vorsah. Wo und wann hätte "
der Westen", der ja auch nicht nur aus der USA, sondern sehr wohl auch aus einer mittlerweile starken Gemeinschaft der meisten europäischen Staaten besteht, denn Russland "
nicht ernst genommen"?
Als Beispiele wären zu nennen :
- die völlige Mißachtung der Tatsache, das Russland ein deftiges
Problem mit der Errichtung des Raketenschutzschildes auf
polnischem Boden, unweit der russischen Grenze hatte
- die Einmischung des Westens in Georgien
- jetzt die Einmischung des Westens in der Ukraine
Ich gehe nur auf den aktuellen Fall der Ukraine ein. Was war falsch daran, dass Deutschland, Frankreich und Polen angesichts eines drohenden Bürgerkrieges im Februar versucht hatten, durch Vermittlungsangebote diesen zu vermeiden? Deutschland, Frankreich und Polen sind die wichtigsten Staaten in der EU, Polen ist ein direkter Nachbar der Ukraine. Was also dort passiert, geht auch Europa an. Wo waren Putin oder seine Minister, um einen Bürgerkrieg zu verhindern?
Jetzt passiert das, was passieren mußte, wir befinden uns bereits jetzt in einem neuen kalten Krieg
Sagen wir so: es kann sein, dass es soweit kommt. Weder Obamas noch Putins aufgeblasene Droh- oder rechthaberische Überheblichkeitsgebärden sind hilfreich. Vielleicht ist das aber nur kleingeistiges Imponiergehabe für die jeweilige nationale Öffentlichkeit. Noch bestehen gute Möglichkeiten, trotz allen aufkeimenden Misstrauens wieder zu einem modus vivendi zu gelangen, der die Interessen aller involvierten Staaten berücksichtigt. Europa kommt dabei eine wichtige, eine vermittelnde Funktion zu.
Wer "dachte" ausgerechnet Russen würden sich auf Dauer solche Provokationen bieten lassen, wird jetzt so langsam mit der Realität konfrontiert
Nun, wenn Putin sich provoziert fühlen sollte, so waren seine militärische Aktion auf der Krim und ihre Eingliederung in Russland, so sind seine weiteren Militäraufmärsche an der Grenze zur Ukraine bestimmt völlig überzogene "
Provokationen", die immer noch einen Krieg – zumindest mit der Ukraine – auslösen könnten. Putin hätte längst andere Optionen gehabt, sog. "
Provokationen", wenn sie für Russland unerträglich gewesen wären, diplomatisch zur Sprache zu bringen und hartnäckig, bis hin zu politisch-wirtschaftlichen Sanktionen, auf ihre Beseitigung zu dringen. Aber stattdessen seine Truppen marschieren zu lassen und auf völkerrechtswidrige Art und Weise einen souveränen Staat zu überfallen und Land zu erobern, das geht zu weit! Damit zwingt er "den Westen", zu reagieren und auf das Völkerrecht zu pochen. Und "der Westen" reagiert bisher sehr besonnen, sodass man nur hoffen kann, dass sich auf dieser Basis die Diplomatie wieder entfaltet.
Speziell die deutsche Einmischung in der Ukraine - Frage war unendlich dümmlich, Deutschland ist nämlich zu 1/3 vom russischen Gas abhängig. - Wahrscheinlich glaubt man blauäugig von Seiten der deutschen Regierung, die Amis würden schon mit Gas aushelfen,
schließlich hatte das der nette Barack Obama ja schon angeboten

(...)
Bis jetzt hat Putin den Gashahn nicht zugedreht, weil sein Land auf Devisen angewiesen ist. Einen Wirtschaftskrieg mit "dem Westen" würde Russland erneut verlieren. Wird Putin wirklich so dumm sein? Ich glaube nicht!
Dass Deutschland, das eng mit Frankreich und Polen kooperiert, sich diplomatisch einmischt, um einen Bürgerkrieg in einem Nachbarland der EU zu verhindern und die Unterstützung der EU für eine stabile demokratische Entwicklung der EU anzubieten, versteht sich eigentlich von selbst!
Der ganze Umgang mit der Ukraine - Krise hat wieder mal gezeigt,
daß wir von gefährlichen Dummköpfen regiert werden.
Aber ich habe die Hoffnung aufgegeben, daß das die Leute jemals
"merkeln" werden ... (...)
Ich halte deine Beurteilungen für verfehlt und nicht durchdacht, sondern von einer emotionalen Abneigung gegen Merkel stark beeinflusst. Dieser Beurteilungsansatz ist deshalb verfehlt, weil die EU eben nicht nur durch Merkel und ihre Minister, sondern auch durch andere wichtige EU-Staaten vertreten wird. Diese Kooperation der wichtigsten EU-Staaten ist vollkommen richtig. Wir müssen außerdem lernen, dass die EU eben nicht mehr "der Westen" ist, sondern nun auch "der Osten", kurz: sie hat eine Brückenfunktion und muss diese auch aktiv wahrnehmen! Die EU wird in Zukunft die Klammer sein, die die USA und Russland enger verbinden.