happySchland » Mi 5. Feb 2014, 19:19 hat geschrieben:
Der Staat kann eingreifen. Dem Eingriffsspielraum sind strenge Grenzen gesetzt. So war ihre Aussage. Also schön das dies geklärt ist.
Zollagent: Genau die Konsequenz dieser "strengen Grenzen" scheinst du nicht wirklich verinnerlicht zu haben. Wenn ich mir anschaue, was du so alles "steuern" willst.
happySchland » Di 4. Feb 2014, 21:48 hat geschrieben:Auf Steuererhöhungen speziell für Branchen war ich nicht aus. Wenn dann gilt die Steuererhöhung bzw. die Abschaffung diverser Ausnahmen natürlich für alle Betroffene. Die Auswirkungen würden indirekt den Export beeinflussen. Es geht nicht um eine Steuer die sich explizit auf die Exporteure stürzt.
Warum abwürgen?
Nein. Das böse Wort Umverteilung soll hier fallen. Also die Umkehrung vom aktuellen Zustand und somit von oben nach unten.
Zollagent: Weil es niemandem einfallen wird, Mehrbelastungen durch staatlicherseits angeordnete höhere Kosten selbst zu tragen. Er wird sie weitergeben über höhere Preise. Das wiederum wird verringerte Umsätze zur Folge haben, denn höhere Preise bedingen weniger Nachfrage. Weniger Nachfrage wiederum bedeutet geringeren Produktionsbedarf. Und das wiederum bedeutet, daß es weniger Arbeitsplätze geben wird. Die Konsequenz kannst du dir vorstellen. Die Nachfrage ist nämlich der Indikator für die Beschäftigung, nicht die Lohnhöhe. Und bevor du jetzt wieder das beliebte Spielchen spielen willst "dann senken wir die Löhne auf Null", das ist weder gemeint noch ist es zielführend. Löhne müssen nämlich nicht gesenkt werden, sondern sie müssen im Gleichgewicht mit dem möglichen Umsatz stehen. Und da sind extreme schlicht nicht zielführend.
happySchland » Mi 5. Feb 2014, 19:19 hat geschrieben:Scherzkeks. Diesen durchlöcherten Käse noch als flächendeckend zu bezeichnen. Er ist zu niedrig angesetzt und zu niedrig um bis 2018 eingefroren zu werden und er ist ganz gewiss nicht flächendeckend.
Jetzt sagen Sie nicht dafür wollen Sie Belege sehen.
Zollagent: Nein, will ich nicht. du jedoch hast immer noch nicht begriffen, daß ein Mindestlohn nach deinen Vorstellungen keine Einkommenssteigerungen für die Betroffenen bedeuten würde, sondern eine langdauernde Arbeitslosigkeit. Oder meinst du im Ernst, daß jemand Leute beschäftigt, die im Verhältnis zum Ergebnis ihrer Arbeit zu teuer sind. Niemand wird das tun. Und die Arbeit wird beschleunigt das tun, was sie bei Tätigkeiten gering Qualifizierter schon seit langem tut: Sie wird abwandern. Oder sich in Schwarzarbeit umwandeln. Übrigens ein Fakt, der bei der berühmten Friseuse offenbar inzwischen eingetreten ist.
http://www.n-tv.de/politik/Davor-haben- ... 07631.html
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/m ... 25002.html
Die "Löcher" werden nicht durch legale Ausnahmen geschossen, sondern durch die Abwanderung in die Schwarzarbeit. Und da gibt es viele Modelle. Wenn es darum geht, "gut gemeinte" Vorschriften zu umgehen, werden die Menschen sehr kreativ.
Zollagent: Allerdings. Es ist bei dir. Es geht um das Ausmaß. Genau das, das du offenbar nicht berücksichtigst. Siehe oben.
happySchland » Mi 5. Feb 2014, 19:19 hat geschrieben:Sagen Sie aus Erfahrungswerten und übergehen die wissenschaftlichen Erkenntnisse.
Die große Chancenungleichheit in Deutschland ist empirischer Befund, selbst von systemtreuen Einrichtungen wie dem DWI bestätigt.
http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... Traum.html
Wie gesagt, das bereite ich mal hübsch auf.
Währenddessen würde alleine schon wenige Sekunden google reichen oder googleschoolar oder man nimmt sich die GESIS vor und schaut sich mal die Bildungstabellen direkt an.
Zollagent: Klar doch. Wer seine Chance nicht nutzt, hat keine. Da bin ich bei dir.
happySchland » Mi 5. Feb 2014, 19:19 hat geschrieben:Aus der massiven Chancenungleichheit soll nicht abgeleitet werden das der Staat jedem den Hintern hinterherzutragen hat, damit aus ihm was wird. Er (der Staat) muss die, (und da kommts wieder) Rahmenbedingungen verändern und die Chanchenungleichheit abbauen. Der Einzelne vermag dies nicht. Zum einen hindert ihn die soziale Schließung von oben am Aufstieg und zum anderen bestimmt das soziale Umfeld maßgeblich die Internalisierung, wodurch sogar Aufstiegsgedanken schon gehemmt werden.
Zollagent: Wie bereits gesagt, aus meiner persönlichen Erfahrung heraus kenne ich das anders. Und ich bin hier beileibe nicht der Einzige. Jammern ist nun mal kein Karriereturbo. Und der Ruf "Der Staat muß es ändern" auch nicht. Es hängt nun mal auch davon ab, wie man sich selber verkauft. Ich käme niemals auf den Gedanken, einen Bewerber einzustellen, der sein eigenen Chancen davon abhängig macht, was andere für ihn tun. Der bliebe draußen, ob er das als sozial empfindet oder nicht. Hingegen würde ich einem, der's mal versucht hat und gescheitert ist, auch durchaus eine zweite Chance einräumen.
happySchland » Mi 5. Feb 2014, 19:19 hat geschrieben:Es ist mit Verlaub scheißegal wie Ihr Bildungs- oder Berufsweg ablief. Die Statistik bietet uns das Gesamtbild und das steckt Einzelerfahrungen so
offensichtlich in die Tasche das ich glaube, Sie wehren sich nur aus Trotz vor dieser Einsicht, das Statistik > Einzelerfahrung gilt.
Wissenschaft wird eben nicht aus der Egoperspektive betrieben. Manmanman.
Zollagent: Es ist nun mal so, daß die Zivilisation nicht von der Lämmerherde, die blökend zum Metzger läuft, vorangetrieben wurde, sondern von denen, die ihre Einzelerfahrungen für wichtiger hielten als die Ängste der Lämmer. Das Geheule, Beschweren und Jammern zementiert nur das Sitzen im Loch. Und es macht dieses Loch tiefer und tiefer. Ängste sind nicht wissenschaftlich. Feigheit ist es auch nicht. Ebensowenig verordnete "Gleichstellung". Erzähl mal, wie das funktionieren soll? Und wie realistisch das ist, daß diese "Chancengleichstellung" funktioniert? Ich bin gespannt auf deine Ausführungen. Übrigens, Aufschreiben von falschen Zuständen ist auch keine Wissenschaft. Es ist eine der Grundlagen, auf der Wissenschaft arbeiten kann.
Ich hingegen kann auf Erfahrungen verweisen, in denen die Eigenschaften, die ich beschrieb, dazu führten, daß nicht gefragt wurde "Wo kommt er/sie her?", sondern "wie bekommen wir ihn/sie in unser Unternehmen?" Es gibt sie also, diese Chance. Nur muß man dazu etwas tun. Und das ist es, was ich bei dir vermisse.
Zollagent: Und es wäre wohl beantwortet, wenn du zu meiner obigen Frage einiges zu sagen hättest.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)