Weiß ich so nicht und wäre ja nur ein Kriterium. Es sind ja viele hier, die bereit sind, sich rumzuschlagen und ich finde leider nicht die Zeit, meinen Senf ausführlicher einzubringen. Vielleicht auf die Schnelle folgendes, wenn redundant, dann pardon:
Warum eigentlich die ganze Aufregung? Im angesehenen Herder Lexikon der Biologie von Mitte der achtziger Jahre werden noch munter Menschenrassen vorgestellt. Nicht nur Hautfarbe wird als Merkmal herangezogen, sondern auch "Schlitzaugen", "natürlicher Tropenhelm" womit Locken gemeint sind usw. Einer näheren Betrachtung hat das nicht stand gehalten, deshalb wurde der Unterartstatus wieder verworfen. Die Gründe wurden im Thread näher erläutert und mit Quellen versehen. War es zu lang oder schwer verständlich? Oder leuchtet es nicht ein? Schönes Beispiel sind Nebel- und Rabenkrähe als Unterarten der Aaskrähe. Sie entstanden höchst vermutlich durch Trennung der Populationen während der letzten Kaltzeit (Würmglazial, oder der tückische Begriff Eiszeit). Die äußerlichen Merkmale sind ähnlich augenfällig. Was anders ist: die beiden Unterarten durchmischen sich nur in einer schmalen Grenzzone, die sehr stabil liegt. Weitere Merkmale korrespondieren gut, auch molekularbiologische. Und das ist beim Menschen eben anders, es bestand und besteht großer Genfluss, die verschiedenen Merkmale korrespondieren nicht gut, die Übergangszonen lassen sich gar nicht darstellen.
Aber, NA UND?
Wenn man unbedingt will, dann kann man ja auch unterhalb Unterartstatus eine Menschheit einteilen. Wir können ja Varietäten oder Ökotypen formulieren. Im Natur- und Artenschutz machen wir das, weil genetische Vielfalt auch unterhalb Artstatus geschützt werden soll und weil wir auch den Prozess der Evolution möglichst erhalten wollen, darum beachten wir das.
Und warum machen das unsere Ideologen nicht, warum missbrauchen sie nicht andere Begriffe der Biologie für ihre Zwecke? Nun ich denke, weil sie zum einen beim Missbrauchen nur ihren ideologischen Zweck verfolgen und ansonsten nicht viel Ahnung haben und zum anderen: SIE KÖNNEN DANN NICHT AUF IHRE ALTEN RADIKALEN SCHRIFTEN VERWEISEN. Sie müssten sich dann nämlich die Mühe machen, das was sie gern anderen unterstellen würden, mit den Merkmalen zu verbinden. Dazu bräuchten sie Biologen, die das können und die finden sie nicht. Die finden sie nicht, weil es eben völliger Quatsch ist, weil es biologisch, soziologisch, ethnologisch nicht aufzuzeigen ist, weil es nicht existiert. Dafür waren und sind Genflüsse zu hoch und die Kulturevolution zu dominierend. Jeder vom Fach weiß, dass ein Cro Magnon von vor 40.000 Tsd Jahren, ein Yanomami, Aborigine in unserer Kultur aufgewachsen oder umgekehrt, gleiche Potenziale hat, unauffällig zur Umwelt wäre. Das stimmt wahrscheinlich nicht ganz, wie die neuere Epigenetik lehrt, aber das tut dem Prinzip keinen Abbruch.
Fazit: der eigentliche Quatsch von den Radikalinskies hier ist gar nicht mal die Einteilung, sondern erst die weiteren Unterstellungen, die sie damit verbinden.