Der NSU-Prozess

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zollagent
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von zollagent »

Zeta » Mo 20. Jan 2014, 12:55 hat geschrieben: Welche Hinweise führen denn zu den 3 Verdächtigen?
Wie wäre es mit Tatwaffe, Sichten der Verdächtigen zur Tatzeit an den Tatorten?
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Doktor Schiwago »

Zeta » Mo 20. Jan 2014, 13:54 hat geschrieben: Woher dann der von mehreren Zeugen gehörte ausländische Akzent resp. die Konversation auf ausländisch?
Na ja, für manche klingt eben das Ilmthüringische schon ausländisch....
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Wolverine
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Wolverine »

Welcher Mord konnte denn bis jetzt einem Täter ohne den geringsten Zweifel zugeordnet werden? :)
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Dampflok94
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Dampflok94 »

Wolverine » 20. Jan 2014, 14:30 hat geschrieben:
Welcher Mord konnte denn bis jetzt einem Täter ohne den geringsten Zweifel zugeordnet werden? :)
Wer von den beiden Uwes jeweils konkret abgedrückt hat, wird wohl nicht mehr festzustellen sein. Aber ist das notwendig?
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Wolverine
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Wolverine »

Dampflok94 » Mo 20. Jan 2014, 14:37 hat geschrieben: Wer von den beiden Uwes jeweils konkret abgedrückt hat, wird wohl nicht mehr festzustellen sein. Aber ist das notwendig?
*Hüstel*, in einem Serienmordprozess schon. Vor allem muss ohne jeden Zweifel zugeordnet werden.
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Dampflok94
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Dampflok94 »

Wolverine » 20. Jan 2014, 15:10 hat geschrieben:
*Hüstel*, in einem Serienmordprozess schon. Vor allem muss ohne jeden Zweifel zugeordnet werden.
Warum sollte man es müssen? Das wissen vielleicht nur die beiden selber, und die haben ihr Wissen dann mit ins Grab genommen.

Es kommt vor, daß auch in einem Gerichtsprozeß nicht alle offenen Fragen geklärt werden können. Daran muß ein Prozeß aber nicht scheitern. Auch bei den RAF-Terroristen war nicht immer klar, wer nun genau abgedrückt hat. Das spielt bei einer gemeinschaftlichen Tat aber eben für die Schuldfrage keine Rolle.

Nicht mal die Verteidigung bestreitet die Täterschaft der beiden Uwes. Es geht nur um die Frage der Tatbeteiligung von Beate Z.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Wolverine »

Dampflok94 » Mo 20. Jan 2014, 15:19 hat geschrieben: Warum sollte man es müssen? Das wissen vielleicht nur die beiden selber, und die haben ihr Wissen dann mit ins Grab genommen.

Es kommt vor, daß auch in einem Gerichtsprozeß nicht alle offenen Fragen geklärt werden können. Daran muß ein Prozeß aber nicht scheitern. Auch bei den RAF-Terroristen war nicht immer klar, wer nun genau abgedrückt hat. Das spielt bei einer gemeinschaftlichen Tat aber eben für die Schuldfrage keine Rolle.

Nicht mal die Verteidigung bestreitet die Täterschaft der beiden Uwes. Es geht nur um die Frage der Tatbeteiligung von Beate Z.
Inwiefern ist denn die Täterschaft der beiden Uwes nachgewiesen?
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Marmelada »

Wolverine » Mo 20. Jan 2014, 16:03 hat geschrieben:Inwiefern ist denn die Täterschaft der beiden Uwes nachgewiesen?
Solche Fragen hat Munnin auch immer gestellt. Aber zum gefühlt 88. Male:

http://politik-forum.eu/viewtopic.php?p ... 6#p2039016

Und:

http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/mor ... 49518.html

Weiterhin wurden nach einem Mord Phantombilder angefertigt:

http://friedensblick.de/wp-content/uplo ... undlos.jpg

http://www.tagesspiegel.de/images/mords ... rmat11.jpg
Elfer

Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Elfer »

Daylight » So 19. Jan 2014, 20:01 hat geschrieben: Ich gehe davon aus, dass die Untersuchungen in Sicht auf die eine oder andere Behörde und Dienststelle und den ein oder anderern Verantwortlichen dahingehend weder landes,- noch bundesspezifisch zum Abschluss gekommen wären. Vielmehr ist davon auszugehen, dass noch sehr vieles hier aufzudecken sein wird und auch an die Oberfläche und damit ans Tageslicht kommen wird.
Es gibt vieles aufzuarbeiten. Es ist allerdings zu befürchten, dass das Notwendige nicht aufgearbeitet wird und wir immer tiefer ins Ermittlungsmittelalter zurückfallen werden.

Die wahren "Schuldigen" werden wohl niemals die Verantwortung übernehmen müssen.
Elfer

Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Elfer »

zollagent » So 19. Jan 2014, 23:43 hat geschrieben: Sie haben offensichtlich nicht mal dieses Niveau erreicht. Ich übernehme nichts "ungeprüft", sondern schaue mir die Ergebnisse an. Und die sagen, daß fast 10 Jahre in einer Richtung ermittelt wurde, für die es keine Hinweise gab. Du kannst dich natürlich hinter Geheimquellen verstecken. Das macht dich aber in dieser Hinsicht nicht wirklich glaubwürdiger.
Es ist müssig gegen grenzenlose Dummheit ankämpfen zu wollen, daher versuche ich es bei Dir erst gar nicht.

Ich verstecke mich nicht hinter Geheimquellen. Ich schütze nur mein Privatleben. Hier ist nicht der richtige Ort und Menschen wie Du sind dafür der beste Beweis.
Elfer

Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Elfer »

zollagent » Mo 20. Jan 2014, 11:57 hat geschrieben: Das könnte ein Ergebnis sein.
Nun, genau das ist die große und zentrale Lüge.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von zollagent »

Elfer » Mo 20. Jan 2014, 18:59 hat geschrieben:
Es ist müssig gegen grenzenlose Dummheit ankämpfen zu wollen, daher versuche ich es bei Dir erst gar nicht.

Ich verstecke mich nicht hinter Geheimquellen. Ich schütze nur mein Privatleben. Hier ist nicht der richtige Ort und Menschen wie Du sind dafür der beste Beweis.
Du bist kein Privatermittler, sondern nach deiner Aussage Polizeibeamter. Deine privaten Lebensumstände interessieren mich nicht. Du bist es doch, der hier ständig behauptet, mehr zu wissen als andere, aber seine Quellen nicht preisgeben zu können/dürfen/wollen. Das hat mit Privatleben nichts zu tun. Aber auch du wirst damit leben müssen, daß deine Aussagen hinterfragt werden. Und nimm dich nicht zu wichtig. Es erleichtert das Leben. Ich glaube kaum, daß dich jemand hier aus dem Forum verfolgen will. ;)
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von zollagent »

Elfer » Mo 20. Jan 2014, 19:00 hat geschrieben:
Nun, genau das ist die große und zentrale Lüge.
Wenn ich mir deinen Beitrag von 18:57 ansehe, dann glaubst du selbst was Anderes.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Daylight »

freigeist » Mo 20. Jan 2014, 02:54 hat geschrieben:
Was wird denn aufzudecken sein?

Dass die Behörden absichtlich bestimmte Spuren nicht verfolgen?
Unter anderem auch das. Dafür existieren ja auch bereits mehr als nur Verdachtsmomente. Doch wird das ungleich schwieriger werden als im Falle NSU, denke ich, solche Machenschaften nicht nur einzelnen "kleinen" Beamten und Angestellten unterzuschieben, sondern an den ein oder anderen Verantwortlichen dahingehend näher heran zu kommen.
Zuletzt geändert von Daylight am Dienstag 21. Januar 2014, 03:35, insgesamt 2-mal geändert.
Daylight

Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Daylight »

Wolverine » Mo 20. Jan 2014, 15:10 hat geschrieben:
*Hüstel*, in einem Serienmordprozess schon. Vor allem muss ohne jeden Zweifel zugeordnet werden.
Diese Fragen werden in der Regel erst zum Abschluss eines solchen Mammut-Strafprozesses auch abschließend erläutert und darüber wird dann das Gericht zu entscheiden haben. Vorwegnahmen durch einseitige Spekulationen in jedweder Richtung sind hier, wie dort so viel Wert, wie ein durchnäßter Pappkamerad, der im nächsten Augenblick bereits droht, in sich hineinzusinken.
Daylight

Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Daylight »

Elfer » Mo 20. Jan 2014, 18:57 hat geschrieben:
Es gibt vieles aufzuarbeiten. Es ist allerdings zu befürchten, dass das Notwendige nicht aufgearbeitet wird und wir immer tiefer ins Ermittlungsmittelalter zurückfallen werden.

Die wahren "Schuldigen" werden wohl niemals die Verantwortung übernehmen müssen.
Elfer, entweder Karten auf den Tisch, das heißt konkrete Argumente, sprich möglicherweise "Fakten", Anhaltspunkte, Indizien oder was auch immer, was hier noch nicht erörtert worden ist, weil uns zumindest noch unbekannt. Oder gar nicht.

Pure Andeutungs-Argumentationen waren noch niemals für irgendetwas gut. Das machen Märchen-Tanten in Kinderhorten mit Kindern, um den Spannungsbogen hoch zu halten. Hier aber brauchen wir das sicher nicht.
Zuletzt geändert von Daylight am Montag 20. Januar 2014, 22:37, insgesamt 1-mal geändert.
Deep Roots

Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Deep Roots »

Marmelada » Do 16. Jan 2014, 20:23 hat geschrieben:Und wenn es ähnelnde Phantombilder gäbe, wären die natürlich auch auf Druck der Staatsanwaltschaft entstanden. Es handelt sich nämlich um eine Staatsverschwörung, die brave Neonazis diskreditieren will.
So wird ein Schuh draus:
Die Kripo wollte wenigstens drei für die Fahndung freigeben. Der Erste Staatsanwalt Meyer-Manoras hat das unterbunden. Er verhinderte auch die Sichtung der privaten E-Mails Kiesewetters, was den Verdacht verstärkt, daß die an dem Tag tatsächlich zum Tatort gelenkt worden war. Und: Manoras besuchte ihren schwerverletzten Kollegen privat, an den Ermittlungen vorbei, im Krankenhaus und verbreitete anschließend, der Beamte könne sich an nichts mehr erinnern. Was nicht stimmte, denn auf Arnolds Angaben geht eine der genauesten Phantomzeichnungen zurück. Aber selbst das kam nicht an die Öffentlichkeit. Einzige logische Erklärungen. Die Bilder zeigten V-Leute oder es waren Mitglieder des Tiefen Staats, den der offizielle, der „saubere“ Staat schützt.
Deep Roots

Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Deep Roots »

Gretel » Sa 18. Jan 2014, 18:39 hat geschrieben:


Immer wieder haben Ermittler ihren Kollegen befragt, einmal sogar unter Hypnose. Ein Nervenarzt kam jedoch zu dem Ergebnis, dass die Angaben von Martin A. zum Tatgeschehen wegen der schweren Verletzungen nicht verwertbar sind. Zuvor hatte die Polizei aber nach seinen Angaben ein Phantombild erstellen lassen. Es wurde nie veröffentlicht. Vor Gericht sagt Martin A., er könne sich an nichts mehr erinnern. "Es ist ein riesengroßes schwarzes Loch gewesen, und ich musste es irgendwie füllen."

Zuletzt war, unter anderem im NSU-Untersuchungsausschuss, darüber spekuliert worden, weshalb das vor Jahren mit Hilfe von Martin A. erstellte Phantombild keine Ähnlichkeit mit den Terroristen hat.
Dass die Neonazis für den Anschlag in Heilbronn verantwortlich sind, schließen die Ankläger nicht nur aus dem Bekennervideo und den Polizeipistolen, die im Wohnmobil der Terroristen gefunden wurden. An einer Hose, die Mundlos gehörte, haftete noch Blut von Kiesewetter. Und am Tag des Mordes wurde ein Wohnmobil in der Nähe von Heilbronn registriert. Dieses Wohnmobil war, wie sich später herausstellte, vom NSU angemietet worden.

http://www.sueddeutsche.de/politik/fall ... -1.1864851
Wer auch immer auf die deutschen Polizisten schoss. Wer auch immer floh. Der NSU steht auf der Verdächtigenliste nicht ganz oben. Keine der nach Zeugenaussagen angefertigten Phantomzeichnungen ähnelt Böhnhardt oder Mundlos. Alle Betroffenen sehen slawisch oder GUS-islamisch aus.
Deep Roots

Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Deep Roots »

zollagent » So 19. Jan 2014, 10:48 hat geschrieben: Weniger erstaunlich ist aber, was unseren Rechtsverteidigern hier wichtig ist. Schweißfüße sind ihnen wichtiger als Tathergänge. Verwundert auch nicht, weil die Offenlegung der Tathergänge Erkenntnisse bescheren könnte, die der Verteidigung der Rechtsterroristen abträglich sein könnte.
Der 4. Juni 1974 klingt in einer kühlen Frühsommernacht aus. Die Soldaten einer Einheit der US-Army sind froh, als gegen Mitternacht ihre Übung beendet wird und sie den Rückmarsch durch den Grunewald antreten können. Ein Sergeant und sein Begleiter gehen parallel zum Ufer der Krummen Lanke. Plötzlich wird die Stille von einem Röcheln unterbrochen. Es ist zwanzig Minuten nach Mitternacht. Nach kurzer Suche stoßen die beiden GIs auf einen verletzten Mann. Er liegt auf einem Weg. Um seinen Kopf hat sich eine Blutlache gebildet, in der Schläfe klafft ein großes Loch. Als gegen halb eins der Funkstreifenwagen Ida 46 eintrifft, gibt der Mann kaum noch Lebenszeichen von sich. Wenig später ist er tot. Weil sich keine Waffe findet, steht für die Kriminalpolizei fest: Sie haben es mit einem Mord zu tun. Der Verdacht erhärtet sich, als sie die Personalien des Toten feststellen: Ulrich Schmücker, Student, 22 Jahre alt. Zwei Jahre zuvor, im Mai 1972, war Schmücker als Mitglied der Anarchistentruppe “Bewegung 2. Juni” festgenommen worden. Am Morgen nach dem grausigen Fund im Jagen 144 betritt Michael Grünhagen wie jeden Tag sein Büro im Berliner Verfassungsschutzamt. Die Nachricht, dass Schmücker tot ist, ist ein Schock für ihn. All das, was sich Grünhagen an Reputation aufgebaut hat, droht mit dem “Todesfall Schmücker” in sich zusammenzufallen – wenn er nicht handelt. Und so führt Grünhagen hektische Telefonate und hetzt von einem Treff mit V-Leuten zum nächsten. Dem Verfassungsschützer geht es nicht darum, die Mörder zu finden. Vielmehr gilt es, falsche Fährten zu legen. Grünhagen muss Spuren des Mordes verwischen, die zum Verfassungsschutz führen. Im Juni 1972 hatte Grünhagen den Lehrersohn Schmücker kennen gelernt – im Knast. Bei sechzehn Besuchen bis zum Dezember 1972 in den Justizvollzugsanstalten Koblenz und Diez an der Lahn, wo der Ethnologie-Student in Untersu- chungshaft sitzt, entlockt der Verfassungsschützer dem Anarchisten Details über die kriminellen Aktivitäten seiner Gesinnungsgenossen. Die Gegenleistung: Schmücker braucht seine zweieinhalbjährige Strafe wegen Vorbereitung von Sprengstoffanschlägen nicht abzusitzen. Gleich nach dem Urteil im Februar 1973 kommt er auf freien Fuß. In der linken Szene schlägt ihm Misstrauen entgegen. Schmücker geht in die Offensive, räumt ein, mit einem Beamten geredet zu haben, aber Geheimnisse seien ihm nicht über die Lippen gekommen. Um sich von seinem Agenten-Ruch zu befreien, sagt Schmücker einem Bekannten, dass er seinen Gesprächspartner vom Verfassungsschutz umbringen will. Dazu brauche er eine Waffe. Über diesen Bekannten gerät Schmücker in Kontakt mit der Wolfsburger Wohngemeinschaft von Ilse Jandt. Die Gruppe um die als Rote Ilse bekannte Frau glaubt Schmücker nicht. Im April 1974 treffen sie sich mit ihm in Berlin und befragen ihn stundenlang. Am Ende zwingen sie ihn, ein Geständnis zu schreiben. Dass Schmücker mit diesem Geständnis sein eigenes Todesurteil verfasst, ahnt er noch nicht. Die Rote Ilse wiegt ihn in Sicherheit: Es sei geplant, ihn auf Bewährung wieder in den anarchistischen Zir-kel aufzunehmen. Es wird ein Kontaktmann avisiert, mit dem sich Schmücker abends um halb elf an der Krummen Lanke treffen soll. Schmücker hat Angst. Er ruft V-Mann-Führer Grünhagen an. Dieser beruhigt ihn, der Dienst passe auf. Auch von anderen V-Leuten bekommt Grünhagen den Tipp, dass Schmücker in Gefahr ist. Am konkretesten wird Volker von Weingraber, Deckname Wein. Der Adlige kellnert im Szenelokal Tarantel. Dort hat er Zugang zu der Gruppe um die Rote Ilse. Bei Wein wohnen die Wolfsburger, wenn sie in Berlin sind. V-Mann Wein sagt Grünhagen, dass eine Racheaktion mit tödlichem Ausgang nicht ausgeschlossen sei. Aber Grünhagen greift nicht ein. Zu verlockend ist die Möglichkeit, dass Schmücker im Grunewald vielleicht Inge Viett, Ralf Reinders oder einen anderen der unterge- tauchten Terroristen treffen könnte. Ein Gericht wird später feststellen, dass das Landesamt für Verfassungsschutz Schmücker als Lockvogel in sein Verderben laufen ließ. Dass die Geheimdienstler den Tod des Studenten in Kauf nahmen, lässt sich daran ablesen, dass Grünhagen am Nachmittag des 4. Juni die Observation abbrechen lässt. Wer den Schuss in Schmückers Kopf abfeuerte, ist bis heute nicht bekannt. Fest steht nur, dass ein Mann kurz nach dem Mord zu Volker von Weingraber kommt und ihm eine Waffe übergibt. “Wie hast du das gemacht?”, habe er den Mann gefragt, erzählt Weingraber Jahre später dem Spiegel. “Mit einem Kombatschuss”, habe der geantwortet. Wie bei einer Hinrichtung. In derselben Nacht gibt Wein die Pistole an Grünhagen weiter, ohne ihm etwas von einem Mord zu sagen. Für mehr als zehn Jahre verschwindet die Waffe in einem Tresor des Landesamtes. Ein Kommando “Schwarzer Juni” bekennt sich zu dem Fememord. “Ein Verräter hat in den Reihen der Revolution nichts zu suchen, außer seinen sicheren Tod”, heißt es. Vier Monate nach der Tat werden sechs Verdächtige aus der Kommune um die Rote Ilse angeklagt. In vier Strafverfahren über insgesamt fünfzehn Jahre versuchen Gerichte das Geschehen aufzuklären. Das erweist sich als kompliziert, weil der Verfassungsschutz – gedeckt vom Senat – seine Informationen und Beweise zurückhält. “Was sich in vier verschiedenen Sälen des Kriminalgerichts Moabit abspielte, ist der wohl abenteuerlichste Fall von Manipulation des Rechtsstaates, der in der Bundesrepublik Deutschland je bekannt wurde”, schreibt Stefan Aust in seinem Buch “Der Lock- vogel” zur Schmücker-Affäre. Während der Prozesse sorgen immer neue Enthüllungen für Skandale. So wird bekannt, dass fünf V-Leute des Verfassungsschutzes an der Affäre beteiligt waren. Sogar auf die Anwälte werden V-Leute angesetzt. Als sich 1984 herausstellt, dass die Tatwaffe vom Verfassungsschutz versteckt worden war, setzt das Abgeordnetenhaus einen Untersuchungsausschuss ein. Am Ende aber bleibt der Mord ungesühnt. Nach 591 Verhandlungstagen und drei aufgehobenen Urteilen stellt das Berliner Landgericht das Verfahren am 28. Januar 1991 ein. Die Begründung: Die Angeklagten seien durch die manipulierten Ermittlungen von Verfassungsschutz und Staatsanwaltschaft so in ihren Rechten eingeschränkt worden, dass kein rechtsstaatliches Verfahren mehr möglich sei. Die offenkundigen Täter aus der Wolfsburger Kommune kommen frei und müssen finanziell entschädigt werden. Dem Verfassungsschutz und Grünhagen gibt das Gericht eine erhebliche Mitschuld an dem Mord. In der nächsten Folge lesen Sie über die Taten eines Nekrophilen. —————————— Diskussion zur Serie // Alle 55,9 Sekunden wird in Berlin eine Straftat begangen. Täglich werden, statistisch gesehen, zwei Frauen vergewaltigt und alle sechs Tage wird ein Mensch getötet. Die spektakulärsten Verbrechen der vergangenen Jahre haben Reporter der Berliner Zeitung nachrecherchiert. Die Artikel dieser Serie sind stark gekürzte Fassungen von Reportagen, die in dem Buch “Verbrecher, Opfer, Tatorte (Jaron Verlag, 10 Euro) erschienen sind. Bei einem Leserforum am Mittwoch, 8. Dezember, um 19 Uhr können Leser im Saal des Berliner Verlags (Karl-Liebknecht-Straße 29) Experten Fragen zur Aufklärung von Verbrechen, zur Arbeit von Rechtsmedizinern und zur Therapie von Sexualstraftätern stellen. Auf dem Podium sitzen unter anderen der der Rechtsmedizin-Professor Dr. Volkmar Schneider, der Chefarzt im Maßregelvollzug, Dr. Karl Kreutzberg, der Leiter der Jugendstrafanstalt, Marius Fiedler, und der Leiter aller acht Berliner Mordkommissionen, André Rauhut. Der Eintritt zu dem Leserforum ist frei. —————————— Foto: Wie eine Hinrichtung: Ulrich Schmücker wird am 4. Juni 1974 im Grunewald erschossen. Die Szene ist nachgestellt.
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Quelle. http://www.berliner-zeitung.de/archiv/d … 36170.html
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Deep Roots »

zollagent » So 19. Jan 2014, 11:20 hat geschrieben: Gerade Letzteres ist doch eher ein Hinweis darauf, daß die NSU nicht im luftleeeren Raum gehandelt hat, sondern Unterstützung hatte. Was ohnehin als bewiesen gelten kann, angesichts der Unterschlüpfe, die ihnen in den Jahren vorher schon von Sympathisanten aus der rechtsradikalen Szene geboten wurden. Angesichts der Tatsache, daß aus vagen Beschreibungen von Helfern, deren Existenz ich nicht ausschließe, keine ladungsfähigen Adressen generiert werden können, halte ich die Forderung nach Ladung dieser Zeugen für vertane Zeit. Die Helfer sind so nicht zu identifizieren.

Übrigens, was die Presse berichtet, muß nicht dem Erkenntnisstand der Staatsanwaltschaft entsprechen. Es wäre klüger, abzuwarten, was in diesem Zusammenhang noch im Rahmen der Beweisführung präsentiert wird. Das Gericht ist die Adresse für solche Angaben, nicht die Presse.
Während eines Interviews mit dem damaligen Ermittler Wolfgang Wilfling machte der BR-Reporter Oliver Bendixen eine unglaubliche Aussage. Innerhalb kürzester Zeit wäre von Kriminellen versucht worden, von einer neu eröffneten Döner-Bude Schutzgeld zu erpressen, und dort Drogen zu deponieren. Sie wurde jedoch von einem Informanten der Polizei geführt und von der Polizei beobachtet! Wie kann das sein?

“Im Untersuchungsausschuss ist ja auch mal zur Sprache gekommen, warum die Polizei da so oft auf der falschen Fährte war. Man hat sich ja auch sehr lustig gemacht über diesen Döner-Stand, der da in Nürnberg von einem V-Mann der Polizei dann unter Beobachtung eröffnet wurde. Jetzt muss man natürlich auch dazu sagen: Es hat genau 10 Tage gedauert bis der erste von diesen vermeintlichen Döner-Standpächter Schutzgeld zu erpressen versucht hat. Dann hat es nochmal zwei Wochen gedauert, da hat jemand anders gefragt, ob man dort Rauschgift deponieren könnte, um von dort aus Drogen zu verkaufen. Also. Das erklärt ja auch, warum Fahndungen und Ermittlungen manchmal in die falsche Richtung laufen. Das ist natürlich für Ermittler, die auf diese OK-Theorie [Organisierte Kriminalität] setzen, eine Bestätigung in Reinkultur.” [49:52] Bayerischer Rundfunk

Quelle: http://friedensblick.de/9534/nsu-polize ... a-bedroht/
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Deep Roots »

nachteis » So 19. Jan 2014, 12:41 hat geschrieben:Wer sich für die wahren Hintergründe dieses Schauprozesses interessiert, dem kann man nur das Gespräch von Ken Jebsen mit Jürgen Elsässer empfehlen.
Sollte Beate Zschäpe anfangen zu reden, dann wird sie vom Verfassungsschutz beseitigt. Also genauso, wie man es bisher immer mit Leuten gemacht hat, die diesem Staat gefährlich werden könnten.

Also dieses Gespräch hier anschauen und nachdenken:

Warten Sie das Ende des Prozesses ab. Ihre Strafe wird marginal bis nicht vorhanden sein. Sie wird ins Zeugenschutzprogramm kommen. Kronzeugenregelung. Wenn das der Öffentlichkeit verkündete Urteil hart sein sollte, dann lautet meine Empfehlung: Besuchen Sie Frau Zschäpe doch einmal im Gefängnis. Ich wette darauf: Sie wird an diesem Tag gerade nicht für Sie zu sprechen sein. Und Sie werden auch keine echten Insassen des Gefängnisses treffen, die sie dauerhaft dort gesehen haben. Ihre gerechte Strafe wird dann nichts anderes gewesen sein, als die ganze Geschichte, welche Ihnen die Geheimdienste bisher aufgetafelt haben: Augenwischerei. Ganz großes Kino.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Kopernikus »

Deep Roots » Di 21. Jan 2014, 00:46 hat geschrieben: Warten Sie das Ende des Prozesses ab. Ihre Strafe wird marginal bis nicht vorhanden sein. Sie wird ins Zeugenschutzprogramm kommen. Kronzeugenregelung. Wenn das der Öffentlichkeit verkündete Urteil hart sein sollte, dann lautet meine Empfehlung: Besuchen Sie Frau Zschäpe doch einmal im Gefängnis. Ich wette darauf: Sie wird an diesem Tag gerade nicht für Sie zu sprechen sein. Und Sie werden auch keine echten Insassen des Gefängnisses treffen, die sie dauerhaft dort gesehen haben. Ihre gerechte Strafe wird dann nichts anderes gewesen sein, als die ganze Geschichte, welche Ihnen die Geheimdienste bisher aufgetafelt haben: Augenwischerei. Ganz großes Kino.
Ach die Zschäpe sitzt gar nicht in einem "echten Knast"? Na, wenn wir dich nicht hätten! :D
http://kartoffeln-im-netz.tumblr.com/
"Das Volk ist immer da, wo das große Maul, die heftigste Phrase ist." Alfred Döblin
http://www.youtube.com/watch?v=xwsOi0ypuSI
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Deep Roots »

zollagent » So 19. Jan 2014, 12:57 hat geschrieben:Wenn Frau Zschäpe anfinge, zu reden, müßte sie zwangsläufig auch ihren Anteil an der Mordserie aufdecken. Hier ist für sie Schweigen der beste Eigenschutz, denn ein Geständnis würde selbst bei größtmöglicher Milde wohl kaum weniger als ein vergleichbares Strafmaß wie bei den RAF-Tätern zulassen.
Warten Sie das Ende des Prozesses ab. Ihre Strafe wird marginal bis nicht vorhanden sein. Sie wird ins Zeugenschutzprogramm kommen. Kronzeugenregelung. Wenn das der Öffentlichkeit verkündete Urteil hart sein sollte, dann lautet meine Empfehlung: Besuchen Sie Frau Zschäpe doch einmal im Gefängnis. Ich wette darauf: Sie wird an diesem Tag gerade nicht für Sie zu sprechen sein. Und Sie werden auch keine echten Insassen des Gefängnisses treffen, die sie dauerhaft dort gesehen haben. Ihre gerechte Strafe wird dann nichts anderes gewesen sein, als die ganze Geschichte, welche Ihnen die Geheimdienste bisher aufgetafelt haben.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Deep Roots »

Daylight » So 19. Jan 2014, 14:50 hat geschrieben: Beides ist wahr und beides stimmt mit der Faktenlage überein. Wenn auch einzelne bei sowohl BKA, VS und örtlicher Polizei aus der Reihe tanzten, so haben sie an diesen Vorgängen der überwiegenden Vorgehensweise insbesondere des VS und BKA nichts geändert.
Bekannte und derweil von allen Seiten unbestrittene Fakten schlicht abzulehnen, ist dumm.
Würde man die Zeitungsartikel zusammenfassen, die ihre möglichen Geheimdienstverbindungen auch nur andeuten, du würdest einen Band von 900 Seiten zusammenbekommen. Natürlich weiß Beate viel, zu viel.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Deep Roots »

Daylight » So 19. Jan 2014, 18:51 hat geschrieben: An dem Unfug ist nichts dran. Der "große Zampano" ("Waffenexpert") hatte weder Zutritt zum damaligen Tatort (Wohnmobil) noch Einsicht in die Ermittlungsakten, noch Zugang zu den Tatwaffen. Ein Wichtigtuer und Blödmann, einer unter Legion, der gerne mal ins TV oder wenigstens in selbstgetrickten Billig-Filmchen aus privater Hand alla Youtube kommen wollte. *abwink
Ich denke mal das ARD/ZDF ihre Informationen in diesem Fall aus glaubwürdigen Quellen haben , welche du natürlich nie besitzen wirst.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Deep Roots »

Zeta » Mo 20. Jan 2014, 12:55 hat geschrieben: Welche Hinweise führen denn zu den 3 Verdächtigen?
Das 2 erschossen in einem Wohnwagen lagen und das gleichzeitig ihre Wohnung durch die zu damaligen Zeit untergetaucht 3. Person in Brand gesteckt wurde und dummerweise einige CD angeblich nicht verbrannten. Das kennen wir doch alles schon vom 11.9.2001. immer das gleiche Strickmuster!
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Deep Roots »

Doktor Schiwago » Mo 20. Jan 2014, 14:16 hat geschrieben: Na ja, für manche klingt eben das Ilmthüringische schon ausländisch....
Kommt dem russischen Akzent schon sehr nahe :D
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Deep Roots »

Dampflok94 » Mo 20. Jan 2014, 15:19 hat geschrieben: Warum sollte man es müssen? Das wissen vielleicht nur die beiden selber, und die haben ihr Wissen dann mit ins Grab genommen.

Es kommt vor, daß auch in einem Gerichtsprozeß nicht alle offenen Fragen geklärt werden können. Daran muß ein Prozeß aber nicht scheitern. Auch bei den RAF-Terroristen war nicht immer klar, wer nun genau abgedrückt hat. Das spielt bei einer gemeinschaftlichen Tat aber eben für die Schuldfrage keine Rolle.

Nicht mal die Verteidigung bestreitet die Täterschaft der beiden Uwes. Es geht nur um die Frage der Tatbeteiligung von Beate Z.
Diesen Dreien kann man nur einige Bankeinbrüche/raube zur last legen welche aber aus welchen Grunde immer durch den VS gedeckt waren. Es wäre sonst ein leichtes für die Ermittler gewesen diese 3 zu fassen!!!
Deep Roots

Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Deep Roots »

Daylight » Mo 20. Jan 2014, 22:21 hat geschrieben: Unter anderem aus das. Dafür existieren je auch bereits mehr als nur Verdachtsmomente. Doch wird das ungleich schwieriger werden als im Falle NSU, denke ich, auch solche Machenschaften nicht nur einzelnen "kleinen" Beamten und Angestellten unterzuschieben, sondern an den ein oder anderen Verantwortlichen dahingehend näher heran zu kommen.
Der Bund Deutscher Kriminalbeamter zeigte sich nach den Selbstmorden erstaunt über die -gut erkannt!- „überraschenden Entwicklungen in dem Fall“. Die wunderten sich, wie schnell sich die Bundesanwaltschaft zur Täterfrage festgelegen konnte und wie schnell über zwei Dutzend Aktenordner mit Erkenntnisse über die Täter präsentiert werden konnten. Wer weiß daß der NSU mit dem Verfassungsschutz zusammenarbeitete, wundert sich nicht mehr. Die Täterfestlegung folgte dem Vorbild 9/11 wo ja auch binnen Stunden klar war, wer hinter dem ganzen Schlamassel steckte.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Deep Roots »

Kopernikus » Di 21. Jan 2014, 00:51 hat geschrieben: Ach die Zschäpe sitzt gar nicht in einem "echten Knast"? Na, wenn wir dich nicht hätten! :D
Warten wir es einfach mal ab.
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d'Artagnan
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von d'Artagnan »

Deep Roots hat geschrieben: Warten wir es einfach mal ab.
Die Wartezeit kann man sich ja mit dem Angucken von Folgen der "Küstenwache" verkürzen.
Dezent subtile Hinweise findet man hier wie dort.
“Most men would rather deny a hard truth than face it.”
(Ser Barristan)
Bitku ne dobiva mač u ruci, već srce u grudima junaka.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Deep Roots »

d'Artagnan » Di 21. Jan 2014, 02:36 hat geschrieben: Die Wartezeit kann man sich ja mit dem Angucken von Folgen der "Küstenwache" verkürzen.
Dezent subtile Hinweise findet man hier wie dort.
Lassen wir uns doch mal erklären:
Am 10. März strahlt das ZDF unter dem Titel “Gegen die Zeit” eine Folge der Serie “Küstenwache” aus. In diesem Fall tauchen in einer Pseudo-Akte gleich mal die realen Fahndungsfotos von zwei NSU-Mitgliedern auf: Mundlos und Böhnhardt. Zusammen! Wie im Tatortfall eigentlich ein Unding, ein produktionstechnisches NoGo. Und wieder schwimmt die Redaktion. ZDF-Sprecher Gruhne sagt: “Wie diese Bilder in den Film gekommen sind, läßt sich heute nicht mehr nachvollziehen” – zumal, so heißt es, die Requisiteurin bereits seit Ende 2003 nicht mehr für den Produzenten arbeite. Wahrscheinlich hatte man damals bei den Öffentlich-Rechtlichen kein Telefon zur Hand!
Aber der Knaller kommt noch: Der Requisiteur – bzw. jemand der hier hilfreich zur Hand war – verwendete die echten Geburtsdaten der Zwickauer Terroristen, obwohl diese Information nicht öffentlich bekannt waren. Man fand sie vorher weder in der Presse noch auf den 1998er Fahndungsaufrufen des LKA Thüringer. Hier gab sich jemand für einen Zehnsekundeneinspieler richtig Mühe, oder? Und: Um noch einen Augenzwinkerer drauf zu legen acted als dritter AktenTerrorist – mit, Achtung:,Beate Zschäpes korrekten Geburtsdaten – eine Frau. Im Film Claudia Schöneberger, aber in der Akte trägt sie den Namen der TV-Darstellerin Barbara Schöneberger, die durch ihre Serie „Blondes Gift“ bekannt wurde.
Zusätzlich pikant: Uwe Böhnhardt, unter dem Aliasnamen „Christian Köster“ abgebildet, und Uwe Mundlos, mit Realnamen in Großbuchstaben, tauchen in der Fake-Akte als „radikale Islamisten“ der „Radikal Islamischen Gruppe“ (RIG) auf. Böhnhardt wird als getöteter Bundeswehrsoldat bezeichnet, der Giftfässer aus einem Bundeswehr Depot gestohlen hatte. In der entsprechenden Filmsequenz sucht man Terroristen, die als Käufer für Biogifte in Frage kommen. Aufschrift der Filmakte: “Vorbereitung von biologischen Kampfstoffen”.
Daylight

Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Daylight »

Deep Roots » Di 21. Jan 2014, 01:48 hat geschrieben: Ich denke mal das ARD/ZDF ihre Informationen in diesem Fall aus glaubwürdigen Quellen haben , welche du natürlich nie besitzen wirst.
wer weiß, wer weiß...
Daylight

Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Daylight »

Bald..
Jetzt
Gute Nacht, erst mal. Spät/Früh geworden wieder mal.
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Satori
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Satori »

Deep Roots » Di 21. Jan 2014, 02:54 hat geschrieben:
Lassen wir uns doch mal erklären:
Am 10. März strahlt das ZDF unter dem Titel “Gegen die Zeit” eine Folge der Serie “Küstenwache” aus. In diesem Fall tauchen in einer Pseudo-Akte gleich mal die realen Fahndungsfotos von zwei NSU-Mitgliedern auf: Mundlos und Böhnhardt. Zusammen! Wie im Tatortfall eigentlich ein Unding, ein produktionstechnisches NoGo. Und wieder schwimmt die Redaktion. ZDF-Sprecher Gruhne sagt: “Wie diese Bilder in den Film gekommen sind, läßt sich heute nicht mehr nachvollziehen” – zumal, so heißt es, die Requisiteurin bereits seit Ende 2003 nicht mehr für den Produzenten arbeite. Wahrscheinlich hatte man damals bei den Öffentlich-Rechtlichen kein Telefon zur Hand!
Aber der Knaller kommt noch: Der Requisiteur – bzw. jemand der hier hilfreich zur Hand war – verwendete die echten Geburtsdaten der Zwickauer Terroristen, obwohl diese Information nicht öffentlich bekannt waren. Man fand sie vorher weder in der Presse noch auf den 1998er Fahndungsaufrufen des LKA Thüringer. Hier gab sich jemand für einen Zehnsekundeneinspieler richtig Mühe, oder? Und: Um noch einen Augenzwinkerer drauf zu legen acted als dritter AktenTerrorist – mit, Achtung:,Beate Zschäpes korrekten Geburtsdaten – eine Frau. Im Film Claudia Schöneberger, aber in der Akte trägt sie den Namen der TV-Darstellerin Barbara Schöneberger, die durch ihre Serie „Blondes Gift“ bekannt wurde.
Zusätzlich pikant: Uwe Böhnhardt, unter dem Aliasnamen „Christian Köster“ abgebildet, und Uwe Mundlos, mit Realnamen in Großbuchstaben, tauchen in der Fake-Akte als „radikale Islamisten“ der „Radikal Islamischen Gruppe“ (RIG) auf. Böhnhardt wird als getöteter Bundeswehrsoldat bezeichnet, der Giftfässer aus einem Bundeswehr Depot gestohlen hatte. In der entsprechenden Filmsequenz sucht man Terroristen, die als Käufer für Biogifte in Frage kommen. Aufschrift der Filmakte: “Vorbereitung von biologischen Kampfstoffen”.
Ja, an der Geschichte lohnt es sich dranzubleiben. ;)


.
Peter Scholl-Latour: "Wir leben in einem Zeitalter der Massenverblödung, besonders der medialen Massenverblödung."
Zeta

Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Zeta »

zollagent » Mo 20. Jan 2014, 13:56 hat geschrieben: Wie wäre es mit Tatwaffe, Sichten der Verdächtigen zur Tatzeit an den Tatorten?
Tatwaffe? War sie zum Zeitpunkt der Morde in deren Besitz? Und bei den vielen Ungereimtheiten, die bei der Brandstiftung passiert sind: wer kann sicher sein, dass die Waffe nicht nachträglich, zusammen mit den CDs, eingebracht wurde?

Am Tatort gesichtet: wer hat denn die Täter gesehen? Bislang niemand. Es wurde nur von Süd- oder Osteuropäern geredet.
Zeta

Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Zeta »

Dampflok94 » Mo 20. Jan 2014, 15:37 hat geschrieben: Wer von den beiden Uwes jeweils konkret abgedrückt hat, wird wohl nicht mehr festzustellen sein. Aber ist das notwendig?
Wie wurde denn festgestellt, dass einer der Beiden abgedrückt hat?
Zeta

Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Zeta »

Marmelada » Mo 20. Jan 2014, 19:44 hat geschrieben:Solche Fragen hat Munnin auch immer gestellt. Aber zum gefühlt 88. Male:

http://politik-forum.eu/viewtopic.php?p ... 6#p2039016
Das hier?
a) In der von Böhnhardt, Mundlos und Zschäpe zuletzt genutzten Wohnung in Z. , F. straße 26, wurde im Brandschutt eine Pistole Ceska 15 83 Kaliber 7,65 mm, (wieder sichtbar gemachte) Waffennummer 034678, mit aufgesetztem Schalldämpfer sichergestellt. Eine kriminaltechnische Vergleichsuntersuchung ergab, dass aus dieser Waffe an allen der neun Tatorte aufgefundene Projektile verfeuert worden waren (Gutachten des Kriminaltechnischen Instituts des Bundeskriminalamts vom 6. und vom 7. Dezember 2011 - KT 21 - 2011/6242/4; /5; /28).
Wie wurde bewiesen, dass die Waffe in Besitz des Trios gewesen ist und nicht erst ein paar Stunden in der Wohnung lag?



http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/mor ... 49518.html
Bei der Aufklärung des Mordes an der 2007 in Heilbronn erschossenen Polizistin Michèle Kiesewetter sind Bundesanwaltschaft und Bundeskriminalamt einen wichtigen Schritt vorangekommen. Auf einer Jogginghose, die im letzten Versteck der rechtsextremistischen Terrorzelle "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) in Zwickau sichergestellt worden war, wiesen Kriminaltechniker Blutspuren nach, die durch einen DNAVergleich eindeutig Kiesewetter zugeordnet wurden. In den Taschen des Kleidungsstücks fanden sich zudem zwei gebrauchte Taschentücher, die mit DNA-Fragmenten des NSU-Terroristen Uwe Mundlos behaftet waren.
Der Kiesewettermord, der völlig aus der Reihe gefallen ist. Ja, den können sie vielleicht begangen haben, da Kiesewetter aus der Nähe des Trios kam und sie wohl identifiziert hätte.
Was ist aber mit den rrrrassssistische motivierten (oder Schutzgelderpresserisch motivierten) Morden?

Zudem: wie können sich DNA-Spuren so lange an einer Hose halten?
Der Kiesewettermord passierte 2007, 2011 wurde die Hose entdeckt. Ist das nicht seeeeehr seltsam? Eher ein Beleg für eine satte VT.

Und: schon wieder wurden belastende Indizien NUR im Versteck gefunden und nie am Tatort.

Weiterhin wurden nach einem Mord Phantombilder angefertigt:
Was ist mit den Segelohren eines der Uwes passiert?
Ich kann auf Bild 1 keinerlei Ähnlichkeit erkennen (außer, dass es ein junger, schlanker, weißer (upps, Rasse!) Mann ist).
Bild 2 ist ein wenig ähnlicher, doch auch nicht sehr. Da sind ein paar zehntausende andere Deutsche ähnlicher.

Was ist mit den anderen Morden? Warum sind di Phantombilder, die den Uwes NICHT ähneln, nicht als Beleg gebracht worden? :)
Zuletzt geändert von Zeta am Dienstag 21. Januar 2014, 09:09, insgesamt 3-mal geändert.
Bakelit

Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Bakelit »

lach...

typisches strickmuster der kaputniks an der welt....was zeta da anzettelt und die lachnummer deep roots so absondert......... :) :)

übrigens, wie wurde bewiesen, das die waffe eine stunde vorher dahingelegt wurde?

egal...bei der erfindungsreichen systemkritik und der undercover persönlichkeit dieser protagonisten setzen die üblichen kriterien des logischen denkens aus. haupttsache man haut dem pppöööhsen staat einen vor den latz.

einziges tun in der sache........lasse labern......

echt :)
Zuletzt geändert von Bakelit am Dienstag 21. Januar 2014, 09:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Wolverine »

Das Phantombild ist der Knaller. Das hat mit jedem Ähnlichkeit, aber mit keinem der Täter. DNA-Spuren im Fall von Kiesewetter sind also bis jetzt der einzige Nachweis? Wenn man Waffen in der abgebrannten Wohnung findet ist die Beweiskraft gleich Null. Meines Erachtens ist dieser Prozess die größte Farce in der BRD, denn die Dienste spielen eine nicht unerhebliche Rolle.
Was aber am meisten verstört sind die Tatsachen, dass Ermittlungen in bestimmte Richtungen unterbunden wurden und die Täter selbst nach Banküberfällen im gleichen Ort nicht gefasst werden konnten, respektive keine einzige Spur hinterließen. Diese Sache riecht ganz übel, aber so was von. :)
Zeta

Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Zeta »

Wolverine » Di 21. Jan 2014, 10:18 hat geschrieben: Das Phantombild ist der Knaller. Das hat mit jedem Ähnlichkeit, aber mit keinem der Täter. DNA-Spuren im Fall von Kiesewetter sind also bis jetzt der einzige Nachweis? Wenn man Waffen in der abgebrannten Wohnung findet ist die Beweiskraft gleich Null. Meines Erachtens ist dieser Prozess die größte Farce in der BRD, denn die Dienste spielen eine nicht unerhebliche Rolle.
Was aber am meisten verstört sind die Tatsachen, dass Ermittlungen in bestimmte Richtungen unterbunden wurden und die Täter selbst nach Banküberfällen im gleichen Ort nicht gefasst werden konnten, respektive keine einzige Spur hinterließen. Diese Sache riecht ganz übel, aber so was von. :)
Eben. Morde werden so gut wie immer aufgeklärt, es ist ein Novum, dass so viele Morde geschehen, ohne dass es auch nur die kleinsten Hinweise auf die Täter gibt.
Das kommt vielleicht im Fernsehen vor, aber nicht in der Realität. Und wenn, dann sind die Täter ausgebuffte Profis und nicht ein paar Hänsel aus der Ossi-Provinz.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Bakelit »

Zeta » Di 21. Jan 2014, 09:38 hat geschrieben: Eben. Morde werden so gut wie immer aufgeklärt, es ist ein Novum, dass so viele Morde geschehen, ohne dass es auch nur die kleinsten Hinweise auf die Täter gibt.
Das kommt vielleicht im Fernsehen vor, aber nicht in der Realität. Und wenn, dann sind die Täter ausgebuffte Profis und nicht ein paar Hänsel aus der Ossi-Provinz.
daraus ergibt sich was ? deine kruden Schlüsse ?

lachnummer....echt :) !
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Tantris »

Wenn man zuviele nazis in kurzer zeit sperrt, dann weiss man ja gar nicht mehr, wer wessen doppelaccount sein soll...
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Marmelada
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Marmelada »

Wolverine » Di 21. Jan 2014, 09:18 hat geschrieben:Das Phantombild ist der Knaller. Das hat mit jedem Ähnlichkeit, aber mit keinem der Täter.
Die beiden Phantombilder ähnelne jeweils Böhnhardt und Mundlos.
DNA-Spuren im Fall von Kiesewetter sind also bis jetzt der einzige Nachweis?
Sowie die Dienstwaffen und weitere Gegenstände der beiden Heilbronner Polizisten, die bei den beiden toten Neonazis gefunden wurden. Außerdem:
Wenn man Waffen in der abgebrannten Wohnung findet ist die Beweiskraft gleich Null.
Irgendwelche Waffen kann man in einigen Wohnungen finden, gut erkannt. In der Behausung der drei fand sich allerdings die Tatwaffe.
a) In der von Böhnhardt, Mundlos und Zschäpe zuletzt genutzten Wohnung in Z. , F. straße 26, wurde im Brandschutt eine Pistole Ceska 15 83 Kaliber 7,65 mm, (wieder sichtbar gemachte) Waffennummer 034678, mit aufgesetztem Schalldämpfer sichergestellt. Eine kriminaltechnische Vergleichsuntersuchung ergab, dass aus dieser Waffe an allen der neun Tatorte aufgefundene Projektile verfeuert worden waren (Gutachten des Kriminaltechnischen Instituts des Bundeskriminalamts vom 6. und vom 7. Dezember 2011 - KT 21 - 2011/6242/4; /5; /28).
Den entscheidenden Teil habe ich dir markiert. Vielleicht möchtest du ihn irgendwann ja zur Kenntnis nehmen. :)
Meines Erachtens ist dieser Prozess die größte Farce in der BRD, denn die Dienste spielen eine nicht unerhebliche Rolle.
Was aber am meisten verstört sind die Tatsachen, dass Ermittlungen in bestimmte Richtungen unterbunden wurden und die Täter selbst nach Banküberfällen im gleichen Ort nicht gefasst werden konnten, respektive keine einzige Spur hinterließen. Diese Sache riecht ganz übel, aber so was von. :)
Dass die Verbindungen zum Verfassungsschutz stinken, schrieb ich bereits im Feedback. Die Frage ist, welche Schlüsse man daraus zieht.

a)
Der Staat möchte brave Neonazis diskrediteren. Zu diesem Zweck legt er eine langjährige Mordserie mit allerlei Ungereimtheiten hin, die ihn selbst, den Staat, in einem sehr fragwürdigen Licht erscheinen lassen.

oder

b)
Der Staat hat mit seiner Institution Verfassungs"schutz" kriminelle Neonazis im Blick. Nicht nur das, er belässt es nicht beim passiven Beobachten, der VS unterstützt die Szene sogar im Rahmen des V-Mann-Systems finanziell so gut, dass die Neonazistrukturen blühen und gedeihen (siehe Tino Brandts "Thüringer Heimatschutz"). Der VS zahlt, guckt, verweigert die Zusammenarbeit mit anderen Behörden und irgendwann fliegt diese "Strategie" auf bzw. in sich zusammen.
Zuletzt geändert von Marmelada am Dienstag 21. Januar 2014, 10:30, insgesamt 3-mal geändert.
Zeta

Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Zeta »

Marmelada » Di 21. Jan 2014, 11:03 hat geschrieben: Die beiden Phantombilder ähnelne jeweils Böhnhardt und Mundlos..
nein. Definitiv nicht. Die AUgen sind viel zu klein, die Segelohren fehlen etc.

Sowie die Dienstwaffen und weitere Gegenstände der beiden Heilbronner Polizisten, die bei den beiden toten Neonazis gefunden wurden. Außerdem:
Man bewahrt Beweismittel vier Jahre lang bei sich auf? Leute, die 9 Morde begehen, ohne Spuren zu hinterlassen, tun dies?
Sämtliche Spuren wurden im Versteck gebündelt gefunden, davor war nichts. Ist das nicht makaber?
Irgendwelche Waffen kann man in einigen Wohnungen finden, gut erkannt. In der Behausung der drei fand sich allerdings die Tatwaffe.
Im Auto von Josef Martin Fischer fand sich auch die Tatwaffe, mit der Karry ermordet wurde. Ist unser ehemaliger Außenminister jetzt ein Mörder?
a) In der von Böhnhardt, Mundlos und Zschäpe zuletzt genutzten Wohnung in Z. , F. straße 26, wurde im Brandschutt eine Pistole Ceska 15 83 Kaliber 7,65 mm, (wieder sichtbar gemachte) Waffennummer 034678, mit aufgesetztem Schalldämpfer sichergestellt. Eine kriminaltechnische Vergleichsuntersuchung ergab, dass aus dieser Waffe an allen der neun Tatorte aufgefundene Projektile verfeuert worden waren (Gutachten des Kriminaltechnischen Instituts des Bundeskriminalamts vom 6. und vom 7. Dezember 2011 - KT 21 - 2011/6242/4; /5; /28).[/b
Den entscheidenden Teil habe ich dir markiert. Vielleicht möchtest du ihn irgendwann ja zur Kenntnis nehmen. :)
Und wer hat geschossen? Die Uwes? Oder der, der die Waffen dorthin verfrachtet hat?

Die Uwes haben jahrelang gemordet und Banken überfallen (nach offizieller Lesart), ohne Spuren zu hinterlassen und häufen dann belastendes Material in ihrer Wohnung/Versteck an wie die Anfänger? Wer soll das glauben?
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Dampflok94 »

Zeta » 21. Jan 2014, 09:38 hat geschrieben: Eben. Morde werden so gut wie immer aufgeklärt, es ist ein Novum, dass so viele Morde geschehen, ohne dass es auch nur die kleinsten Hinweise auf die Täter gibt.
Hinweise gab es durchaus. Aber die Polizei zog es vor Phantomen nachzujagen
Das kommt vielleicht im Fernsehen vor, aber nicht in der Realität. Und wenn, dann sind die Täter ausgebuffte Profis und nicht ein paar Hänsel aus der Ossi-Provinz.
Umgekehrt wird ein Schuh draus. Die Realität hat noch immer die Fiktion geschlagen. Immer wieder passieren Dinge, die kein Drehbuchschreiber anbieten würde.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Wolverine »

Zeta » Di 21. Jan 2014, 10:41 hat geschrieben:nein. Definitiv nicht. Die AUgen sind viel zu klein, die Segelohren fehlen etc.


Man bewahrt Beweismittel vier Jahre lang bei sich auf? Leute, die 9 Morde begehen, ohne Spuren zu hinterlassen, tun dies?
Sämtliche Spuren wurden im Versteck gebündelt gefunden, davor war nichts. Ist das nicht makaber?

Im Auto von Josef Martin Fischer fand sich auch die Tatwaffe, mit der Karry ermordet wurde. Ist unser ehemaliger Außenminister jetzt ein Mörder?

Und wer hat geschossen? Die Uwes? Oder der, der die Waffen dorthin verfrachtet hat?

Die Uwes haben jahrelang gemordet und Banken überfallen (nach offizieller Lesart), ohne Spuren zu hinterlassen und häufen dann belastendes Material in ihrer Wohnung/Versteck an wie die Anfänger? Wer soll das glauben?
Allein die Tatsache, dass die mutmaßlichen Täter nicht nur eine Bank mehrfach ausrauben konnten, macht die Sache schon übelriechend. Dann noch 10 Morde ohne eine einzige Spur zu hinterlassen, die "verunreinigten DNA-Stäbchen", da kommt jede Menge zusammen.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Marmelada »

Zeta » Di 21. Jan 2014, 10:41 hat geschrieben:Und wer hat geschossen? Die Uwes? Oder der, der die Waffen dorthin verfrachtet hat?
Woher weißt du, dass die Waffen dorthin "verfrachtet" wurden?
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Marmelada »

Wolverine » Di 21. Jan 2014, 12:51 hat geschrieben:Allein die Tatsache, dass die mutmaßlichen Täter nicht nur eine Bank mehrfach ausrauben konnten, macht die Sache schon übelriechend. Dann noch 10 Morde ohne eine einzige Spur zu hinterlassen, die "verunreinigten DNA-Stäbchen", da kommt jede Menge zusammen.
Natürlich stinkt es, dass man angeblich nicht in der Lage war, sie einzufangen. Die Frage ist nur, welchen Schluss man daraus zieht.

a)
Der Staat möchte brave Neonazis diskrediteren. Zu diesem Zweck legt er eine langjährige Mordserie mit allerlei Ungereimtheiten hin, die ihn selbst, den Staat, in einem sehr fragwürdigen Licht erscheinen lassen.

oder

b)
Der Staat hat mit seiner Institution Verfassungs"schutz" kriminelle Neonazis im Blick. Nicht nur das, er belässt es nicht beim passiven Beobachten, der VS unterstützt die Szene sogar im Rahmen des V-Mann-Systems finanziell so gut, dass die Neonazistrukturen blühen und gedeihen (siehe Tino Brandts "Thüringer Heimatschutz"). Der VS zahlt, guckt, verweigert die Zusammenarbeit mit anderen Behörden und irgendwann fliegt diese "Strategie" auf bzw. in sich zusammen.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Dampflok94 »

Wolverine » 21. Jan 2014, 12:51 hat geschrieben:
Allein die Tatsache, dass die mutmaßlichen Täter nicht nur eine Bank mehrfach ausrauben konnten, macht die Sache schon übelriechend. Dann noch 10 Morde ohne eine einzige Spur zu hinterlassen, die "verunreinigten DNA-Stäbchen", da kommt jede Menge zusammen.
Wie keine Spuren? Natürlich gab es die. Aber das übelriechende an dieser Angelegenheit, ist doch das totale Versagen von Polizei und Verfassungsschutz.
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
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