Stasi in der Vergangenheit- neue Erkenntnisse

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jmjarre
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Stasi in der Vergangenheit- neue Erkenntnisse

Beitrag von jmjarre »

Hier eröffne ich einen Strang mit neuen Erkenntnissen der Ex SED und der Stasi...


http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 27575.html

Für den Verbleib von Willy Brandt im Amt des Bundeskanzlers war die DDR bereit, Bundestagsabgeordnete zu bestechen. Brandts Intimus Egon Bahr (beide SPD) verhandelte 1972 mit einem DDR-Unterhändler über Schmiergeld für Parlamentarier von CDU und CSU. Das geht aus Stasi-Dokumenten hervor, die dem SPIEGEL vorliegen. Brandt sollte dadurch im Amt gehalten werden. Bahr war damals Staatssekretär im Kanzleramt.

Grund für die vertraulichen Verhandlungen war das bevorstehende Misstrauensvotum im Bundestag. Oppositionsführer Rainer Barzel (CDU) wollte Brandts Ostpolitik kippen und den Regierungschef mit Stimmen von Überläufern der SPD/FDP-Koalition stürzen. Die DDR setzte dagegen auf Brandt. Letztlich verfehlte Barzel in der geheimen Abstimmung am 27. April 1972 die Mehrheit.
DDR-Funktionär Hermann von Berg hatte bei einem Treffen mit Bahr am 21. März "Maßnahmen gegen die CDU/CSU" vorgeschlagen - "bestimmte Abgeordnete" sollten "finanziell" beeinflusst werden.

Nach Stasi-Angaben beriet sich Bahr darüber mit Brandt und Kanzleramtschef Horst Ehmke. Tage später erklärte er: "Das sage ich nur unter uns Pastorentöchtern, das muss absolut verschwiegen bleiben. Wir sind mehreren Spuren nachgegangen, um zu prüfen, ob sich solche Möglichkeiten ergeben. Wir hatten das ernsthaft vor, aber wir sind gerade noch rechtzeitig zurückgezuckt, es waren nur gestellte Fallen."

"Die Regierung würde mit denselben Mitteln arbeiten"

Bahr und Berg berieten laut Stasi auch darüber, einzelne Abgeordnete durch belastende "Dossiers" zu erpressen, etwa zu ihrer NS-Vergangenheit. Bahr soll dies mit dem Hinweis abgelehnt haben, "wenn die Bundesregierung Dossiers hätte, dann hätte sie davon schon längst Gebrauch gemacht".
Zuletzt geändert von jmjarre am So 13. Okt 2013, 12:05, insgesamt 1-mal geändert.
Strang über die SED und deren Stasi Aktivitäten -neueste Enthüllungen...Hier:
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=20&t=39858
http://www.youtube.com/watch?v=uDvsezvR7LA
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jmjarre
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Re: Stasi in der Vergangenheit- neue Erkenntnisse

Beitrag von jmjarre »

Falko Götz

http://www.n-tv.de/sport/fussball/Falko ... 62021.html

....Die Belgrader Flucht hat jedoch Konsequenzen. Die Mutter von Götz wird vom Ministerium für Staatssicherheit 16 Stunden lang verhört, beide Elternteile unterliegen künftig der Überwachung durch die Stasi. "Es war ein massiver Eingriff in das Privatleben meiner Familie im Osten und ich saß im Westen und konnte nichts dagegen tun." Allerdings erfährt er nach der Wiedervereinigung, wie eng sich die Schlinge der Sicherheitsorgane auch um ihn und seine Familie gelegt hatte. Joachim Gauck persönlich macht ihn Anfang der 1990er Jahre darauf aufmerksam, dass eine umfangreiche Opfer-Akte bei der Behörde des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes vorliegt.

Den Papierbergen kann Götz unter anderem entnehmen, wie selbst langjährige persönliche Freunde der Eltern gezielt auf die Familie angesetzt waren. Auch finden sich detaillierte Fotos seiner Lebensumstände im Westen sowie Zeichnungen, die auf eine geplante Entführung hindeuten, in der Akte wieder. Letztendlich resümiert Falko Götz "dass er vieles richtig gemacht hat in seiner Karriere, indem ich kein Provokateur war." Er wollte allein ein bekannter Bundesligaspieler werden und seinen Eltern zeigen, dass der Schritt, den der Sohn vollzogen hatte, der richtige war. "Ich bin nicht wegen des schönen Lebens in den Westen gegangen, sondern ich war bereit meine Karriere ernst zu nehmen. Den Schritt aus der DDR in die Bundesrepublik geflüchtet zu sein werde ich nie bereuen."
Zuletzt geändert von jmjarre am Mo 4. Nov 2013, 15:04, insgesamt 1-mal geändert.
Strang über die SED und deren Stasi Aktivitäten -neueste Enthüllungen...Hier:
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=20&t=39858
http://www.youtube.com/watch?v=uDvsezvR7LA
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Re: Stasi in der Vergangenheit- neue Erkenntnisse

Beitrag von pikant »

jmjarre » Mo 4. Nov 2013, 15:03 hat geschrieben:Falko Götz

http://www.n-tv.de/sport/fussball/Falko ... 62021.html

....Die Belgrader Flucht hat jedoch Konsequenzen. Die Mutter von Götz wird vom Ministerium für Staatssicherheit 16 Stunden lang verhört, beide Elternteile unterliegen künftig der Überwachung durch die Stasi. "Es war ein massiver Eingriff in das Privatleben meiner Familie im Osten und ich saß im Westen und konnte nichts dagegen tun." Allerdings erfährt er nach der Wiedervereinigung, wie eng sich die Schlinge der Sicherheitsorgane auch um ihn und seine Familie gelegt hatte. Joachim Gauck persönlich macht ihn Anfang der 1990er Jahre darauf aufmerksam, dass eine umfangreiche Opfer-Akte bei der Behörde des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes vorliegt.

Den Papierbergen kann Götz unter anderem entnehmen, wie selbst langjährige persönliche Freunde der Eltern gezielt auf die Familie angesetzt waren. Auch finden sich detaillierte Fotos seiner Lebensumstände im Westen sowie Zeichnungen, die auf eine geplante Entführung hindeuten, in der Akte wieder. Letztendlich resümiert Falko Götz "dass er vieles richtig gemacht hat in seiner Karriere, indem ich kein Provokateur war." Er wollte allein ein bekannter Bundesligaspieler werden und seinen Eltern zeigen, dass der Schritt, den der Sohn vollzogen hatte, der richtige war. "Ich bin nicht wegen des schönen Lebens in den Westen gegangen, sondern ich war bereit meine Karriere ernst zu nehmen. Den Schritt aus der DDR in die Bundesrepublik geflüchtet zu sein werde ich nie bereuen."
Fussballer sind keine hellsehrischen Groessen - ein Beispiel dieser Artikel

wollen sich absetzen und haben sich noch nicht mal informiert wo in Belgrad die deutsche Botschaft ist - 200 m von ihrem Kaufhaus und werden vom ersten Taximann abgewiesen - geplante Flucht und Koepfchen sehen anders aus - Fussballer at the best :thumbup:
Zuletzt geändert von pikant am Mo 4. Nov 2013, 15:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Stasi in der Vergangenheit- neue Erkenntnisse

Beitrag von pikant »

jmjarre » So 13. Okt 2013, 11:04 hat geschrieben:Hier eröffne ich einen Strang mit neuen Erkenntnissen der Ex SED und der Stasi...


http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 27575.html

Für den Verbleib von Willy Brandt im Amt des Bundeskanzlers war die DDR bereit, Bundestagsabgeordnete zu bestechen. Brandts Intimus Egon Bahr (beide SPD) verhandelte 1972 mit einem DDR-Unterhändler über Schmiergeld für Parlamentarier von CDU und CSU. Das geht aus Stasi-Dokumenten hervor, die dem SPIEGEL vorliegen. Brandt sollte dadurch im Amt gehalten werden. Bahr war damals Staatssekretär im Kanzleramt.

Grund für die vertraulichen Verhandlungen war das bevorstehende Misstrauensvotum im Bundestag. Oppositionsführer Rainer Barzel (CDU) wollte Brandts Ostpolitik kippen und den Regierungschef mit Stimmen von Überläufern der SPD/FDP-Koalition stürzen. Die DDR setzte dagegen auf Brandt. Letztlich verfehlte Barzel in der geheimen Abstimmung am 27. April 1972 die Mehrheit.
DDR-Funktionär Hermann von Berg hatte bei einem Treffen mit Bahr am 21. März "Maßnahmen gegen die CDU/CSU" vorgeschlagen - "bestimmte Abgeordnete" sollten "finanziell" beeinflusst werden.

Nach Stasi-Angaben beriet sich Bahr darüber mit Brandt und Kanzleramtschef Horst Ehmke. Tage später erklärte er: "Das sage ich nur unter uns Pastorentöchtern, das muss absolut verschwiegen bleiben. Wir sind mehreren Spuren nachgegangen, um zu prüfen, ob sich solche Möglichkeiten ergeben. Wir hatten das ernsthaft vor, aber wir sind gerade noch rechtzeitig zurückgezuckt, es waren nur gestellte Fallen."

"Die Regierung würde mit denselben Mitteln arbeiten"

Bahr und Berg berieten laut Stasi auch darüber, einzelne Abgeordnete durch belastende "Dossiers" zu erpressen, etwa zu ihrer NS-Vergangenheit. Bahr soll dies mit dem Hinweis abgelehnt haben, "wenn die Bundesregierung Dossiers hätte, dann hätte sie davon schon längst Gebrauch gemacht".
die Stasi hat ja einen CDU-Abgeordneten gekauft!
das ist erwiesen

was da geschrieben wird, ist ja nicht neu!
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Joker
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Re: Stasi in der Vergangenheit- neue Erkenntnisse

Beitrag von Joker »

pikant » Mo 4. Nov 2013, 15:10 hat geschrieben:
Fussballer sind keine hellsehrischen Groessen - ein Beispiel dieser Artikel

wollen sich absetzen und haben sich noch nicht mal informiert wo in Belgrad die deutsche Botschaft ist - 200 m von ihrem Kaufhaus und werden vom ersten Taximann abgewiesen - geplante Flucht und Koepfchen sehen anders aus - Fussballer at the best :thumbup:
Das herauszubekommen in der Zeit vor dem Internet dürfte auch nicht so einfach gewesen sein.
Vor allen ,wen wollte man in einen System fragen indem man keinen vertrauen kann und jede Anfrage danach ja schon ein erster Verdachtsmoment gewesen wäre .
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Re: Stasi in der Vergangenheit- neue Erkenntnisse

Beitrag von pikant »

Joker » Mo 4. Nov 2013, 15:27 hat geschrieben: Das herauszubekommen in der Zeit vor dem Internet dürfte auch nicht so einfach gewesen sein.
Vor allen ,wen wollte man in einen System fragen indem man keinen vertrauen kann und jede Anfrage danach ja schon ein erster Verdachtsmoment gewesen wäre .
Buch kaufen!
gab in der DDR Buecher ueber Jugoslawien und seine Botschaften
Zuletzt geändert von pikant am Mo 4. Nov 2013, 15:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Joker
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Re: Stasi in der Vergangenheit- neue Erkenntnisse

Beitrag von Joker »

pikant » Mo 4. Nov 2013, 15:33 hat geschrieben:
da haettest Du nur eine Infobroschuere des Ministerium fuer Auswaertiges dir durchlesen muessen!
Jugoslawien war ein Bruderstaat und in jeder Infobroschuere stand, wo sich diese Botschaft befindet
:?:
Was laberst du hier für einen Scheiß ?
Das auswärtige Amt der DDR brachte eine Infobroschüre raus wo sich in Belgrad die Westdeutsche Botschaft befindet ?
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Joker
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Re: Stasi in der Vergangenheit- neue Erkenntnisse

Beitrag von Joker »

pikant » Mo 4. Nov 2013, 15:33 hat geschrieben:
Buch kaufen!
gab in der DDR Buecher ueber Jugoslawien und seine Botschaften
Jetzt ist es soweit ,pikant hat den Verstand verloren.
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Re: Stasi in der Vergangenheit- neue Erkenntnisse

Beitrag von pikant »

Joker » Mo 4. Nov 2013, 15:36 hat geschrieben: :?:
Was laberst du hier für einen Scheiß ?
Das auswärtige Amt der DDR brachte eine Infobroschüre raus wo sich in Belgrad die Westdeutsche Botschaft befindet ?
ja,
DDR Botschaft und die Botschaft des Klassenfeindes
und auch die Adressen der Botschaft der USA, ppp!
das war kein Problem, sie vor 1989 in der DDR zu erfahren - das ist kein Scheiss, sondern war Realitaet!
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Re: Stasi in der Vergangenheit- neue Erkenntnisse

Beitrag von pikant »

Joker » Mo 4. Nov 2013, 15:38 hat geschrieben: Jetzt ist es soweit ,pikant hat den Verstand verloren.
war aber so!
glaube Sie haben noch nie die damalige DDR besucht und waren in einer Buchhandlung dort :D
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Re: Stasi in der Vergangenheit- neue Erkenntnisse

Beitrag von HugoBettauer »

Naja, Fußballer eben.
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Mari
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Re: Stasi in der Vergangenheit- neue Erkenntnisse

Beitrag von Mari »

jmjarre » So 13. Okt 2013, 12:04 hat geschrieben:Hier eröffne ich einen Strang mit neuen Erkenntnissen der Ex SED und der Stasi...


http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 27575.html

Für den Verbleib von Willy Brandt im Amt des Bundeskanzlers war die DDR bereit, Bundestagsabgeordnete zu bestechen. Brandts Intimus Egon Bahr (beide SPD) verhandelte 1972 mit einem DDR-Unterhändler über Schmiergeld für Parlamentarier von CDU und CSU. Das geht aus Stasi-Dokumenten hervor, die dem SPIEGEL vorliegen. Brandt sollte dadurch im Amt gehalten werden. Bahr war damals Staatssekretär im Kanzleramt.

Grund für die vertraulichen Verhandlungen war das bevorstehende Misstrauensvotum im Bundestag. Oppositionsführer Rainer Barzel (CDU) wollte Brandts Ostpolitik kippen und den Regierungschef mit Stimmen von Überläufern der SPD/FDP-Koalition stürzen. Die DDR setzte dagegen auf Brandt. Letztlich verfehlte Barzel in der geheimen Abstimmung am 27. April 1972 die Mehrheit.
DDR-Funktionär Hermann von Berg hatte bei einem Treffen mit Bahr am 21. März "Maßnahmen gegen die CDU/CSU" vorgeschlagen - "bestimmte Abgeordnete" sollten "finanziell" beeinflusst werden.

Nach Stasi-Angaben beriet sich Bahr darüber mit Brandt und Kanzleramtschef Horst Ehmke. Tage später erklärte er: "Das sage ich nur unter uns Pastorentöchtern, das muss absolut verschwiegen bleiben. Wir sind mehreren Spuren nachgegangen, um zu prüfen, ob sich solche Möglichkeiten ergeben. Wir hatten das ernsthaft vor, aber wir sind gerade noch rechtzeitig zurückgezuckt, es waren nur gestellte Fallen."

"Die Regierung würde mit denselben Mitteln arbeiten"

Bahr und Berg berieten laut Stasi auch darüber, einzelne Abgeordnete durch belastende "Dossiers" zu erpressen, etwa zu ihrer NS-Vergangenheit. Bahr soll dies mit dem Hinweis abgelehnt haben, "wenn die Bundesregierung Dossiers hätte, dann hätte sie davon schon längst Gebrauch gemacht".
Dein Thema ist gut. Die brilliante Stasiaktion des Mordes von Stasi-Kuras an Benno Ohnesorg ist nur eine Facette der Linken, aber viel interessanter und gefährlicher sind jedoch die aktuellen Stasi-Aktivitäten:

http://juergenelsaesser.wordpress.com/2 ... io-suchen/

Die Parallelen der Kuras-Aktion zu den "NSU"-Aktionen werden immer offensichtlicher. Der damalige Erfolg konnte den Stasi nicht ruhen lassen.
Zuletzt geändert von Mari am So 22. Jun 2014, 14:19, insgesamt 1-mal geändert.
LG Mari
Man kann ein ganzes Volk eine Zeit lang belügen, Teile eines Volkes dauernd betrügen, aber nicht das ganze Volk dauernd belügen und betrügen. (Abraham Lincoln)
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